Ar. 5. Donnerstag am 17. Jänner 1878. IlL Jahrgang MlUlst. * Pränumcraticns-Bedingungen. ftür SiUi: Mit Post- ' »Mtiidi ... -jrf. Versendung: »ittitlt*»Tla. . *-»« *Urtc[|dtl"8 . . I,«" ... Haidjiihri, . . . Z.iv «flltnüllvlQ. . . ... «.40 taaimt SitfSeliin« Einzelne Wummern 7 kr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen in brt Srpedili«» M „tittia ,-lcuii.i i". Hn» rtnflaf|t JIt. « (®u.H»TStf(Tci van ItatuM). lulMütK »idme» 3n(itne (Ut die „«iiDirr «tcitusg" an: R. Moffr in Sirit. in» aHm dtdiuikndkn ®tiltc* M iSowtnfnt«. .los. »itn-Tcid) 0*114, "• C(ptU) und Sott« & itmp. in Btcn. g. WHUtx. ^ntunj»-ngenlut In taibltfl. ?om Megsschauplade. Die Nachrichten vom Kriegsschauplätze lauten : Am II. Jänner näherten sich Eupatoria zwei türkische Monitors und eröffneten um 3 Uhr 25 Minuten ein Salvenfeuer aus allen Ge« schlitzen. Gegen 5 Uhr 40 Minuten waren bereit« 135 Schüsse erfolgt. Einige «Gebäude wurden l'«. schädigt, sieben Mann der Schützenkompagnie verwundet. Nachdem General Karpvff da« Giop«thal von den Türken räumte, sandte er eine fliegende Eolonne gegen Kaloser und trat, indem er Klissura besetztt, mit den von Slauza und Tete« »» Rohitkch im politischen Bezirke Pettau. womit auch der Tabak-Kleinverschleiß und der Kleinverschleiß von Stempelmarken und gestern« pelten Wechselblanquetten verbunden ist. kommt zu besetzen. Schriftliche Offerte find bis längsten« 4. Februar d. I versiegelt mit dem Nachweis Über den Erlaa de« Badium per 60 fl. beim Borstand der k. k. Finanz. BezirkS-Direction Mar. bürg zu Überreichen. (Vergnügungen.) Die Eistnbahrbe. dtensteten in Eilli haben mit einem in den ge-schmückten Lokalitäten de« Gasthauses „zum Itfegjstfen" veranstalteten Kränzchen am 12. d. M. den Reigen der Fasching«vergnügungtn eröffnet. Da« Kränzchen, welche« vom Herrn Station«ches, den dienstfreien Eisenbahnbeamten. Bürgern dann anderen distinguirten Persönlichkeiten besucht war. währte in der animhrtesten Weise bi« zu den Morgenstunden. (Im «asthause bestohlen.) Am 1». Jänner Nachmittag« kam mit dem Postzugt ein Reisender Namen« Ambra« D i e w a I d von Hartberg in Eilli an und begab sich in da« Kasthau« „zum goldenen Engel." Dort wurde ihm ein Zimmer angewiesen und al« er sich um 8 Uhr Ibend« zur Ruhe begab, fand er. daß noch sech« andere, ihm unbekannte Personen in diesem Zimmer ihre Schlafstellen hatten. Diewald legte seine Kleidung aus einen Sessel neben seinem Bette und überzeugte sich mehrmals ii» der Nacht von deren Vorhandensein, bi« er fest einschlief. Sie er oder Morgen« gegen 7 Uhr erwachte, sah er zu seinem Schrecken, daß ihm seine guten Kleidungsstücke, al«: l grauer Tuchrock grün eingefaßt, l schwarze Tuchh»se und 1 Paar neue Stiesel. 1 Sacktuch. 1 Pfeife au« Holz mit den eingtschoittenrn Buchstaben A. D. onv ein Paar ßestrickle Fäustlinge au» rother und blauer Wolle i» Gesammlwerthe von 40 fl. entwendet nnd hie-für schlechte Kleider zurückgelassen worden seien. Der Bestohlene verdächtiget, den Diebftahl begangen zu h aben. einen Schlasgenossen, welcher da« Gasthau«, nach der Angabe de« Wirthe«, bereit« um '/,6 Uhr Früh verlassen hatte. Ueber diesen Diebstahl wnrde sogleich die Anzeige er-stattet unv sind berei s die Vorkehrungen ge-troffen worden, um de« Thäters habhaft zu werden. — „Wa« ist Dir Vater?- frug Ernst, der > Alle« beobachtet hatte, mit komischer Besorgniß. — „Nicht«, Ernst; e« flog eben ein Vogel so dicht am Fenster vorbei, daß ich erschrack. — > propo« — bist Du gut in der Stadt bekannt?* — „Natürlich. Vater — al« Doktor muß ich so ziemlich alle Welt kennen/ — „Bist du auch hier herum, da« heißt in der Gegend diese« Ganhause« bekannt?" — „Da« will ich meinen, ich habe in diesem Biertel die meisten Patienten." — „Dann kannst Du mir gewiß sagen, wer da drüben wohnt" — „Interessirt Dich denn da«. BaierV frug Ernst scheinbar erstaunt. — „Da« just nicht", kam e« verlegen zurück, „aber die Sache ist die: Du weißt ich vin ein großer Liebhaber von hübschem Gesänge; nun hörte ich hent früh Jemanden da drüben sehr schön singen und s'h. daß e« tin junge« Mädchen sei. Dit Sache ist mir zwar gänzlich einerlei, aber e« ist immerhin Schade, wenn eine so prachtvolle Stimme unbemerkt verloren geht. — Weißt Du Vielleicht wer e« ist?" Ernst stützte wie vachdenkend seinen Kopf in dir Hand und murmelte halblaut: — „Hm. ja — da drübeu — — da« Hau« muß jedenfalls in die Plankengasse münden — vis-i-vis dem Hotel Nordmann — hm, hm. i* (Rohe Burschen) Am n. d. M. Abends kneipten in Kranichsfeld Burschen au« r diesem Orte und aus der Nachbargemeinde Po-i, dova. Da zwischen den Burschen dieser Gemeinden .. schon seit vielen Jahren eine Feindschaft besteht. . so kam eS auch am besagten Tage zuerst zum , Wortstreite und dann, nachdem der Wirth die •f Ruhestörer aus seinem Hause gedrängt hatte, aus der Straße einer allgemeinen Schlägern, welche damit endete, daß der Taglöhner Franz Auer von Kranichsfeld schwer verletzt wurde und schon am nächsten Abend stirb. Die gerichtliche Unter-' suchuna über diesen Fall wurde sofort eingeleitet. (Aufgegriffene Flüchtlinge.) Die t Grazer Sicherheiiswache hat am l4. Jänner > einen Taglöhner aufgegriffen, der vor einiger Z.it » au« dem Arreste des Bezirksgerichte« kindisch-i Feistriv. wo er wegen Verbrechen« de« Dicbstahle« in Untersuchungshaft war, entwichen ist. (Einbruchsdiebstahl.) In der Nacht vom l l. auf den 12. Jänner fand in St. Veit in Kärten ein äußerst verwegener Einbruchsdieb. ' stahl statt. Unbekannte Strolche drangen, wie von dort berichtet w!rd, in da» am Haup!p!atze ge-legene Geschäftslokalt de« Gold- unz Silber-arbciter« Hugo Fristet, nachdem sie das Hau«' thor mittelst eine« Dietrich« erbrochen unv sodann die au» dem Flur in den BerkausSladen fuhren-de Thür geöffnet hatieu, und raubten daselbst sämmtliche Gold- und Silderwaare», Gold> und Silbermünzen und eine nicht unbedeutende Summe Papiergeld. Der Beschädigte beziffert seinen Schaden in der Höhe von 4000 fl. Am nächst n Morgen wurden sämmtliche obgenannte Thüren ordnungsmäßig verschlossen vorgefunden uns erst beim Eintritt, in da« Geschäftslokale ist der Abgang der Waare» u. s. w. bemerkt worden. Bi« jetzt hat man noch keine Spur gefunden, welche auf die Verbrecher leiten könnie. obwohl die Äen«darmerie bereit« energische Schritte zur Habhastwerdung der Gauner einleitete. (Diebstahl). Am 12. Jänner winden dem Grundi'esitzer Josef P r i n a r in St. Martin. Bezirk Tüffer au« versperrter Kammer Victualien im Werthe von 10 fl. durch unbekannte Thäter entwendet. (Tod eines Raubmörders.) Der eine von jlN'N Thätern, welche die Kellnerin „am See" in Marburg crmordert und beraubt haben, I. Marko, ist noch längerer Krankheit im Kerker gestorben. Er war bekanntlich zum Tode und nach Begnadigung zu schweren Kerker in der Dauer von achtzehn Jahren verurtheilt worden. (Berichtigung ) Herr Dr. G l a n t s ch-n i g g hat in der Gemeinde-Au«schußsitzung vom 12. Jäner nicht gegen, wie e« in dem in Nr. 4. enthallenen Berichte heißt, sondern sür den Ankauf der Jellenz'schen Waldparzelle in Pe.onik g stimmt. I junge« Mädchen mit schöner Stimme — hm; — — halt, ich hab'« !" — „Wer. w.-r ist e« ?' rief Knolle mit un-beschreiblichem Eiser. — „Wa« du neugierig bist, Vater," lachte Ernst, „die Sängerin, die dick so entzückte, ist zweifelohne Bertha Lomminger." — „Und wer ist Bertha Lomminger?" — „Sie ist eine Sängerin ?om Theater. Du kannst Dir denken, daß ich hinter den Eou> lissen ziemlich bekannt bin; übrigen« bin ich Hau«-arzt da drüben." Bei den Worten „Sängerin vom Theater" sah ich. wie mein dicker Freund bi» in'« Weiße seiner Augen grün wurde. — „Also", sprudelte er herau«. „eine Sch — — Sch--?" Da« verdammte Wort blieb wieder kleben! — »3«", sagte Ernst lustig, „und zwar eine angehende, gerade so wie meine Braut I" — „Sage nicht Braut!" stampfte der Alte — »Ich will das nicht. Junge!" — Ba>d nach diesem Gespräche gingen Ernst unv ich weg. die Beiden alten Herren allein lassend, welche „wichtige Geschäfte" abmachen zu müssen deha put«. Auf der Treppe meinte Ernst besorgt: — »Ich will nicht hoffen, daß meine« Vater« Antipathie gegen Schauspieler stark genug ist. daß er die ganze Geschichte aufgibt?" Ämtsanjeiger. (Auszug au» dem Amtsblatt« > (<5rledigi»age».) AmtSdienersstelle b«im Ä.-G. OberradkerSdurg. Se'uche bi» lo. F,br»ar an bei Prä-fidiurn des Preisgerichtes Cilli. «Licitati»ne».> Der Realitäten: des Susan Stern »m 18. Jänner. B. G. Marburg r. D. U — M Franz Jlja» von Paulusberq. Schw 1SSZ fl B -K. Rann — > der Ursula Verstand von Pi»«. Sch,t>. 345 fl am 21. I Jänner B N Rann — de« Johann dafutta vulgo J Stern, Schw. 1010 fl. 65 kr. am 18. Jänner. B «. Marburg r. D. ll. — des Franz Globotschnig. Schw. >850 st. am 12. Fchruar, B G Windisch Sraj. — de« Georg «erfchlanlo in Priftova. Schw 2325 fl am 28. Jänner. V T St Marein. «Erinnerungen.» «lag« auf Anerkennung der Verjährung und Läschungsgestattung gegen Maria Schi-menlschitsch. Valentin Sottler und Maria Gulscheg resp deren Rechtsnachfolger. Tag,. 2'.. Jänner, if Tüffer ! gegen Agne« Pettek oder deren Rechtsnachfolger. Tags. 25. Jänner B-G. Cilli. Aus dem Gerichtssaale. Weitere Schwurger icht«fälle der 1. Session 1878. Donnerstag l 7. Jus Mathia«. Raub ; Freitag 18. RuS Maria. ÄinseSmord; Lori-don Franz. Brandlegung; Samstag 19. Rav-nislf Johann. Credit papierverlälschuig; M o n-tag 21. Euri» Jakob. Meuchelmord und Dieb-stahl ; D i t n « t a g 22. Sorko Joitfa. Brand-ltgung. Freitag 25. Zaje Franz und Ge-»offen. Diebstahl. (Eine diebische Verwandtschaft.) Unter dem Vorsitze de« 8. G. R. Jordan er-hob der Sl.-A.-S. G e r t s ch e r bei der Haupt-Verhandlung am 9. Jänner die Anklage wegen Verbrechen« de« Diedstable« gegen Jakob R o « -mann 26 Jahre alte» Schmied in Krajncica. Martin R o « m a n n. 39 J.hre alten «eusckiler au« St. Martin im Rofenthale. dessen Weib Agne« R o « m a n n. 40 Jahre alt und gegen deren Sohn Martin R o « m a n n. 50 Jahre alten Grundbesitzer in Krajnöica. dessen Weid Maria Rosmann 47 Jahre alt. dann wge«. Diebstahlstheilnehmung gegen Simon I e l o v-Sek. 50 Jahre alten Meßner in Eilli und dessen Weid Agnes Ielovsek. Der Sachverhalt ist ko gender: Am 2. Juli v. I. zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittag« drangen Diebe in d i« ver'peirte Wohnhaus de» Martin Graöner in Krajn-ö i c a und entwendeten allerlei Effecten und Prätivsen, darunter auch zwei silberne Fra«n-gürtel im Werthe von 100 fl. Der Gesammt-schade, welchen sie der Graöner'schen Hau«be-wohnern verursachten, betrug 180 fl. 96 kr. Die gestohlenen Gegenstände befanden sich zum Theile im Zimmer und z:,m Thnle am Dachboden in versperrten Behältnissen. Die „an der Gen »dar- — »Ja. was zum Kukuk braucht?» Sie ihm zu sagen, daß sie eine Schaukpielerin ist ?" — . Weil e« von größter Wichtigkeit ist. daß er e« weiß, denn erst dann, wenn seine Neigung stärker al« sein Vorurtheil ist. erst dann kann ich ohne Furcht vor ihn hintreten uud mein gute« Recht mit seinem „Basta" besiegeln lassen. Wenn ich einmal seine Erlaubniß habe, meine Schau-spielen» zu heiraten, wie will er dann noch die seine haben?" „Ader ich bin wirklich besorgt, ob er die Sache nicht ganz fallen lößT?" — „Nein, nein, Ernst," beruhigte ich ihn, glauben Sie nur, wenn die Liebe einmal von allen Theilen eine« so gewaltigen Körpe,« Besitz er-griffen, dann treibt sie Niemand mehr hinau« !" Wir ließen also der Geschichte ihren Lauf. Herr Knolle saß jetzt den größten Theil de« Ta e« zu Hause und correspondine in Blick und Geberde mit Bercha, während kaulquab gewöhnlich im Hintergrunde saß und ihm >ckur,dirte. Der alte Schlauverg r halte sich mit dem Gegenstände seiner Liebe schon ziemlich verständlich gemachi, und jede«-mal, wann Ernst in die Stube trat, senkte er seincu Kopf auf ein zur Vorsorge aus seinen Knien auegebreiietc« Zntung«blatt, worauf drüben sofort der grüne Vorhang zum Vorschein kam. Indessen standen die Sachen am Ende eben noch so wie früher und Ernst begann an seinen Plan zu zweifeln; auch Bertha weigerte sich jetzt geradezu irere rasch gevfleg nen Erhebungen stellten fest, daß dieser Die» stahl von rru dem fremden Eigen thume sehr gefährlichen Martin Ro«m>nn senior und junior au« St. Martin in Gemeinschaft mit Jakob Rosmann au« Krajnöica verübt worden ist. daher dieselben schon in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli verhaftet worden. Dieselben machten auch außergerichtliche Geständnisse, doch bei der Untersuchung gelegten sie sich auf« Leugnen. Durch die weiter» gepflogenen Erhebungen, durch Hausdurchsuchungen und durch die Zeugenaussagen würbe nicht nur beren Schuld erwiesen, sondern wurden auch noch Agnes, Gregor. Marie Ros-mann. Simon und Agnes Jelovsek zur Haft ge-bracht und in gerichtlicher Untersuchung gezogm; die beiden letzteren Personen hatten nemlich die Sei silbernen Frauengürt«! gegen «in den RoSmann' tu vergebene« Darleihen an sich gebracht, »üb,end Agne», Gregor »nd Maria RoSmann niedrere gestohlene Geg nstände verbargen, und sich deshalb der Diebstahlstheilnchmung verdacht« g'in>?chl. Bei der wieder die Gesellschaft durchge-fth ten Hauptverhandlung wurden nun verurteilt «ri^ge.l Verbrechens de» Diebstahle»: Jakob R»«mann zu 3 Jahre schweren Kerker mit l Fasttag alle 14 Tage, Martin Ro»mann sen. zu 2 Jahre schweren Kerker mit l Fasttag alle 14 Tage, Martin R o mann jun. zu 0 Monat schw-ren Ke kcr mit 1 Fasttag monatlich; wegen DiebstahlStheilnehnung : Agnes RoSmann zu 4 Monat Kerker mit I <\ifltag wöchentlich. •Simon I » lovSekzu 1 Monat Htrfir, Gregor und Maria RoSmann. deren Schuld nicht er-wi.se» werden konnt», von diesem Bcrdrtchoi freigesprochen; Agnes IelovS»k aber uur uege» Ueoertretung und zwar durch Geben eine« Darl.iden« auf verdächtige Waaren als Pfand zu einer Geldstrafe von 10 fl. eventuell 48stündige» Arrest. Schwurgericht. (Creditpapitrvkrfälschung.) Am 14. Jänner wurde unter dem Vorsitz« deS K -G. P. Heinrich er von dem öffentlichen Ankläger St.-A. D u l l e r di: Anklage gegen Innn II (i a n 6 i 6 false Gruder 53 Jahre alte FotografrnSwitwc aus Lai^ach wegen Der-brechen« der Creditpapierverfälfchung erhoben. Der Hachverhalt ist folgender: Am 10. September 1877 wurde, wie wir seiner Zeit in unserem Bati« berichteten, in Cilli eine Frau«nsprrson weg-n Verausgabung falscher StaatSnoten ä 1 fl. beanständet. Dieselbe hotte zwei dergleichen Falsifikate u. z. eines bei Carl Ionke und eines bei Jgnaz SabukoSeg au»g'geben, während der Maurerlehrling Jacob S ch u m e r unter einem Ziegel an einem Orte, au welchem die Frauensperson von dem sie cScortirenden AmtS-dirner Topolov^ek Vardeigeführt worden ist. ihre Rolle noch weiter zu spielen. Zu guter Letzt fürchteie auch ich, daß meines Freunde« Pflegma den Sieg über seine Liebe davontragen würde! E>ne» Tage« nahm mich jedoch Herr Laut-quab bei Seile und sagte: — „Muß ein Ende gemacht werden mit dem Dingsda!* — „Meinen Sie?" erwiederte ich erschrocken. — „Ja1 wird alle Tage dünner, der Schwager, wegen dem Dingsda — wissen schon! Ißt schon sein Beaisteak nicht mehr in der Früh — kiiegt »och die Galoppirende, wenn wir kein Ende — haJ" — „Aber, mein Lesler, was ist da zu thun?" — „Ha! war Anfang« wüthend, der Schwager, weil er hört», daß das Mä el eine Dingsda — wissen schon — Schauspielerin!" — „Run aber, was macht das? Wenn er da« Mädchen liebt, tonn in Gott« Namen nur ;u!" — „Glaube auch so, der Schwagrr auch l Ist nur in Angst wtgcn Ernst, der wird dann auch glei d heirathen wollen feine — ha!* — »Ei, Ernst braucht nicht» zu wisse»?" — „Freilich, daben Rrcht! Will Knolle zu-reden; machen stille Hochzeit, gehe» zurück nach Wintelheiin!* (Fortsetzung folgt.) 37 ähnlich« Falsisik te vorfanV Die F.aucn»p«rson nannte sich Anna G.uber uns wollte die Falsifikate auf der Fahrt von Carlstadt nach Stein-brück von einem Unbekannten erhalten haben. T>i diese Verantwortung als unglaubwürdig erschien, so wurden «msassendeRtcherch«» gcpflogen.welche heraus-stellten, daß Anna Gruder die Gattin de« Fotografen Rochu« Ilianeiö au» Laibach fei, der mittleerweil u. z. am 12. November 1877 starb. Al» ihr die» vor-gehilten wurde schritt Anna Gruder zum Ge ständnisfe und gab an, daß ihr Gatte dies» Falsifikate auf fotografischen Wege aus dem Grunde erzeugt habe, um ih<« drückende Noth zu mildern. Er bade ihr auch diese gefälschten Lrediipzpiere übergibt», damit sie dieselbe', in Cilli auswechseln solle. Auch bei der Hauptver-Handlung legte fie da« gleicht Geständniß ad. weshalb die Geschwornen Anna Alliaaciv de» Verbrechen» der Theilname an der Eredit-papierverfälschung nach der Anklagt tin-stimmig für schuldig erkannten und wurdt ditseldc mit Anwendung de» § 338 St. P. O. zur Strafe de» schweren Kerker» i» der Daucr von 3 Jahre» vcrurtheilt. (Versuchtermeuchlerischer Gatte»-m o r d.) Vorfitzender K.-G -P. Heinriche?, öffentlicher Ankläger St.-A. D u l l e r. Am 14 d. M. stnui der 33 Jahre alte Josef G a i k o v t ö. Grundbesitzer >« Obergorizen wegen des Verbrechens "es versuchten meuchlerischen GattenmordeS vor den Ge-chworenen. Derselbe wollte am 22. August b. I. seine Gattin dadurch tödten, daß er an diese » Tage auf ein von letzterer zub--rritrlt«, zum gemeinschaftlichen Genuffe für sie selbst, für ihn, für ihre Kinder und für die Magd Maria Fiderscheg bestimmtes Sterzgericht an jener Stelle der Ep ist, von welcher Auna Goikoviö essen sollte und auch wirtlich aß. gelben Schwefelaisenik in ei,er zur Tödtung mehierer Personen hinreichrnben Menge streute, in Folge dessen nach dem Genuß« der Sl> ise sowohl bei Anna Goikovie a>« auch bei den Kindern Stefan und lUiar ta Goikovie Verglftung«krschtinungen eintraten, der Tod jtdoch nur «tgtn des starken Erbrechens und wegen sogleicher Anwendung geeigneter Hilfsmittel nicht eintrat. Durch die ge-pflöge en Erhebung?» wurde erwiesen, daß Jos«s Goikovie sein Weib hasst, »« stets mißhandelt und demselben mindesten» fünfzig Mal »ilt dem Umbringen gedroht habe. Obgleich der Beschuldigte die That leugnet, so wurs« dessen Schuld doch festgestellt. daher Josef G o i k o v i c auf den nach der Anklage einstimmig ersolgte» Wahrfpruch der Geschworenen zu zehnjähriger Kerkerstrof« verurtheilt. (T o d f ch l a g ) Bei der Schwurgericht»»??' Handlung am 15. Jänner führte den Vorsitz L.-G.-R v. Schrey, al« öffentlicher Ankläger fnngiite St.-A.S. Wagner und Dr. Langer übernahm die Vertheidigung des Angeklagt«» Oswald S ch e l l e r, 30 Jahre alten, verehlichlen Maurer-Polier in ttreuzberg. Derselbe wurde nemlich des Todischlage» angeklagt, weil er am 3. Juni 1877 unweit deS Planinzlchrn Gasthauses bei Königsberg de» Maurer Josef M .1 r t i n e l l i in feindseliger Absicht mit einem stumpfen Werkzeug Schläge aus die link Kopfseite vtrsttzlt, wodurch Marlinrlli einen Hirn^ schalenfprung erlitt und an der hiedu ch bewirkte» Ge-hirnerschütierung am 4. Juni v. I. starb. Oswald Scheller, der nach dem eigenen Geständnisse im de-sagten Gasthause mit seinen Arbeiter» einen Wortstreit hatte, stellte die That selbst in Abrede und will sich nach diesem Streilr wegen ter hier-über entstandenen Balgerei mit seintr Gattin nach Haust begtbtn haben, er versuchte sagar die Schuld aus eine andere Person zu wälze». Die Verhandlung war eint äußerst mühevolle, denn die Zeugenaussagen und der Vortrag der genauen Erhebungen beanspruchte viel Zeit. Nachdem nun der Vertheibigtr in scharfsinniger Weile die Anklagepunkte zu entkräften stichle und der öffentliche Ankläger rrplicirt hatte, hob der Bor-sitzende in einem klarem Resumv alle Momente der Verhandlung hervor, worauf sich die Ge-schwöre leri zur Berathung zurückzogen. Da ihr Verbiet auf schuldig lautete, so wurde Oswald S ch r l l e r wegen deS VerlrechenS des Todt-schlage» zu zweijährigen schweren und verschärften Kerker verurtheilt. lA p p e ll v erh a n d l u »g e n.) Bei den am 15. d. M. vor de« KreiSgerichte abgehalienea Appellverha«t.'l»»gt» wuebt Martin S e u n i k, Pfarrer von St. Peter bei Königsberg in Betreff des ersten berufenen Urtheile« über die Privat-klage der Bezirk« Vertretung von Drachen-bürg nur theilweife schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 30 fl. verurtheilt; dagegen wurde Martin S e u » i k in Betreff de« zweiten berufene» Urthetle« über die Privatklage de» Ortfchulrathe« von St. Peter von der gegen ihn erhobenen Ankloge ob Ehrtnbtleibigung frei« gesprochen und von dem Ersatze der Losten los-gezählt. Näherer Bericht folgt im nächsten Blattte. Landwirtschaft, Handel, Industrie. (Die Licentirnng» - Commission für Privat-Befchälhengste) hat am 15. d. M. in Cilli von 7 vorgeführten Hengsten 2 zur Zucht tauglich erklärt, und beide von den Eigenthümern MathäuS Mutrc an« Bischof?orf und Herr Walland au« St. Margarethen um den Prei« von je 700 fl. angekauft. Beide Hengste entstammen der Vurgunder-Ra<« und zwar vom Aubiy. Diese Rare vereint mit bedeutender Masse und Kurzbeinigkeit genügende Beweglichkeit, um sie in schnellerer Gangart gebrauchen zu können. Der Bater A^bry. weicher in der Beschälstation Tüchern aufgestellt ist. kann den Züchter» nicht genug empfohlen werden, da überdies von maß« gebender Sei?« beabsichtigt wird, sowohl Hengst-fohlen, al« auch volljährige Hengste dieser Race zu Zuchizwccke» ankaufen (Ruß als Dünger.) Ruß übt eine sehr kräftigt Wirkung auf dit Vegetation, beson-drr« auf Gra», Zwiebeln, Kartoffeln und alle Wurzelgewächse au». 9 Theile Ruß und I Theil Salz zusammengemischt, geben einen höchst kräf-tigen Düngrr, der dtn Siallm>st in vielrr Be-zirhung übertrifft. Im Garten wende ich den Ruj vielfach mit dem besten Erfolg an. So werden Samenbeete für Gemüsepflanzen schon im Herbst mit einer Mischung von Ruß, Salz und Asche gedüngt, wa» zur Folge hat. daß sich die Pflanzen nicht allein srhr üppig entwickeln, sondern auch von vielem Ungeziefer verschont bleiben. Auf Oost-bäume wirkt eine Rußdüngung ebtnfall« im H rbst angewendet, sehr günstig und ich habe bemerkt, daß da wo dit Baumscheibtn im Octodtr mit Ruß drstreut werden, der Frostuachtschmetterling nur selten wahrgenommen wird. Der starke Geruch de« Ruße» scheint ihn abzuhalten. Für Topfpflanzen sollte er stet« in flüssiger Form gebraucht werden. Ich wendete ihn in dieser Weife während et* Sommer» auf alle Arten Topflanze» mit dem besten Erfolg an, indem ich stet» ein wenig davon in den Gießsässeru halte, so daß den Gewächsen bei jede« Bcgießen etwa» zu Theil wird. Ich schreibe diestn, Versahren hauptsächlich da» frische kräftige AuSschen meiner Pflanzen zu. Die Aus-lösung des Ruße» befördert man durch Ueber-gießen mit siedendem Wasser. Für Carolte» überhaupt für Rübe» gibt e« kaum ein bessere» Dung-mittll als Ruß. Auf Rasenplätzen bringt er einen schönen dunkelgrünen GraSwuchS hervor. Doch sollt» ba<> Ueberstreuen nur bei Regenwetter ge-schehen. Ruß ist ein scharfer Stoff und man darf nicht vergessen, daß man ihn besonder« bei jungen, zarten Planzen mit Vorsicht anwenden muß. P. L. Kourse der Wiener Aörse vo« 19. Janner 107®. Goldrente...........75.— Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 63.70 „ „in Silber . 66.95 1860er Staat»-Anlehen»lose .... 113.50 Bankaktien........... 803.— Creditactien...........221.50 London............118.60 Silber ............103.85 Napoleond'or.......... 9.48 k. k. Münzducattv........ 5.62 100 Reichsmark ........58.60 Kleine Anzeigeil. J*df fr d'eae Rubrik elnjeschalt#te Amonr) feit zu 3 Zeilen Raum wird mit 15 kr. berechnet. Auakflnfte wir.ien in der Expedition dieses Blattes bereitwültgut nnd anentgeltlich ertheilt Ein Zietherapieler wäre geneigt Unterricht zu ertheilen. Antik. !. d. Exped. d. BI. 14— Le comte de Konte-Chriato,Ii völ ; La reine de Margot. 2 vol.; La oomteaae de Oharny. 6 voL, sind billig m verkaufen. 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