MarburgerZkituU Der Preis deS Blatte? beträgt für Marburg: ganzjährig K fl., halbjährig 3fl., vierteljährig I fl. S0?r., monatlich k^?r. Bei Zustellung in» HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. öv kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jede« So>«t«g »«d Do»>erstag früh. Einschaltungen werden von der Verlagshandlung des BlatleS und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS ^ Schristleituna und Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech- für Einschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. - Offene stunden deS Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr Reclamationen sind portofrei. Manuscripie werden nicht quruck-' vormittags. I gesendet. Aismarck in Wien. Am Abende des vergangenen Sonntags ist der größte Staatsmann, den die neuere deutsche Geschichte kennt, wiederum einmal in der »österreichischen Hauptstadt eingetroffen. Seine Ankunft hat diesmal keine politische Bedeutung, denn sie gilt der Vermählung seines Sohnes Herbert mit einer Tochter des Grafen Hoyos, eines österreichischen Aristokraten und ehem. Officiers. DasS nichtsdestoweniger alle Blätter in ihrem politischen Theile »)on der Anwesenheit des „eisernen Kanzlers" in Wien Kenntnis nehmen und dasS selbst jene Organe, die seinerzeit den Rücktritt Bismarcks vo»n jahrelang treu verwalteten Amte mit bämischen Randbemerkungen begleiteten, heute in Bewunderung und Hochachtung schier ersterben es kann dies weiter nicht Wunder nehmen. Denn es ist lm--möglich, den gewaltigen Gründer des deutschen Reiches, wie einen Dutzendminister bei seinen Lebzeiten schon zu den Todten zu werfen, da s.in Werk mit ehernen Zungen von seiner Größe spricht und beim Anblick seines Antlitzes die Erinnerung an weltgeschichtliche Ereignisse, deren Vater Bisinarck gewesen, in jedermann lebendig »vird. Dem Fürsten ist auf seiner Reise von Friedrichsruh nach Wien in mehreren Orten von seinen Verehrern ein begeisterter Empfang zutheil geworden, so auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin, in Dresden und auf österreichischem Gebiete in Tetschen. Der classische Ausspruch des Fürsten aus dem Anhalter Bahnliof: „Meine Aufgabe ist Schweigen!" wird wohl auch jenen Theil seiner Gegner zum Schweigen bringen, die immer und immer wieder behaupten, Bismarck wolle um jeden Preis wiederum ins Amt gelangen, da eine kindische Herrschsucht ihn erfülle. Die niedrigen Thoren!Je^t haben sie es hören können, was Bismarck will, der stets ein treuer Diener seines Kaiserhauses ist: Dem Kaiser gehorsamen und schweigen. Und in Dresden erwiderte der Fürst auf einige Ansprachen mit den Worten: „Ich stehe vor Ihnen als Vertreter einer abgeschlossenen Zeit, der weder in der Gegenwart, noch in Zukunft an unseren Verhältnissen mitzuwirken erstrebt. ... Ich habe kein anderes Juteresse, als das Gedeihen des Vaterlandes." Und nicht minder bezeichnend, als die eben mitgetheilten Aussprüche, ist der Inhalt der kurzen Rede, die Bismarck in Tetschen hielt. Der Fürst sagte: „Ich freue mich vom ganzen Herzen und danke Ihnen sehr, daß ich hier an der Grenze Oesterreichs so warme Auf- nahme gefunden habe. Es ist stets mein Bestreben gewesen, mit diescm eng verblendeten Staate die freundschaftlichsten Bezithllngen zu Pflegen, und ich freue mich, daß mein Sohn bei seiner Verheiratung in privater Beziehung vollständig denselben Weg einschlägt, den ich in der Politik angestrebt habe. Die Freundschaft mit dem blutsverivandten und geschichtlich verbündeten Nachbarreiche, mit dem wir eine lange Grenze theilen, wird auch weiterhin auf die beiderseitigen Beziehungen Einfluß nebmen und ich hoffe, daß sich diese Beziehungen weiter pflegen und daß Sie immer, in alle Ewigkeit, unsere Freultde bleiben, oder wenigstens s) lange, als wir hier Anwesenden auf dieser Welt leben und wirksam sein werden. (Jubelnde Zustiinmung.) Wenigstens solange ich lebe, werde ich da« Werk, das ich im Jahre persönlich in Wien nicht ohne Mühe durchgcse^t habe, nicht im Stiche lassen!" Es giebt freilich auch bei uns zu '^^ande noch imn»er ^v^eute, die des historischen Sinnes und des politischen Verständnisses bar, die widersinnige Behanptung aufzustellen wagen, Bismarck sei stets ein Feind Oesterreichs und sein Verderber gewesen. Diese Faselhänse wissen es eben nicht, oder sie wollen eS nicht wissen, dass Bismarck im Jal)re nach der unglückseligen Schlacht bei Königgräl^ den preußischen Generalen mit dem Aufgebote seines ganzen Einflusses das blutige, siegreiche Schwert aus den Händen wand; diese Schwätzer haben es vergessen, dass Bismarck das Ansinnen des dritten Napoleon bezüglich deS Abschlusses eines kriegerischen Bündnisses zwischen Preußen und Frankreich, desien Spitze sich nothwendigerweise gegen Oesterreich richten mnsste, rundweg ablehnte; und diese NichtSwisser verschließen sich endlich der Erkenntnis, dass der enge ^"".schluss, den Oesterreich an das deutsche Reich gefunden hat, es dem ersteren ermöglicht, seine Interessen am Balkan mit dem gehörigen Nachdruck zu verfolgen. Die auswärtige Politik der österreichisch - ungarischen Staatsmänner ist seit dcm Abschlüsse des Berliner Vertrages eine stetige geworden, weil sie es werden konnte; es ist charakteristisch, welches klare Verständnis Graf Andrassy den Absichten des Fürsten Bismarck entgegenbrachte, die auf ein festes Bündnis der zwei mitteleuropäischen Kaiserreiche abzielten. Graf Audrassy erkannte eben, dass die Stimme Oesterreichs im Eoncerte der europäischen Großniächte beim Vorhandensein eines solchen Schutz- und Trntzbündnisscs sich unbedingt Gehör versch.iffen könne. Wenn n^an ferner erwägt, dass der Friede, den Europa seit einer langen Reihe von Nachdruck verboten. Gverhard Dorrinck. Erzählung von F. .Hermann. (1. Fortsetzung.) „Davon werden Sie sich zunächst einen ncncn Anzug und eine Wohnung verschaffen", plauderte er weiter. „Für heute aber ist cs zu beidem viel zu spät, und da dies Zinnner glücklicherweise zwei Betten enthält, so werden Sie sich selbst« verständlich bis auf Weiteres als meinen Gast betrachten." Walter murmelte einige urrverständliche Dankesworte und machte eine Bewegung, als ob er seinem Wohlthäter die Hand küssen wollte. Der aber wehrte mit großer Entschiedenheit ab und meinte, dass jeder Andere an seiner Stelle genau dasselbe gethan hcrben wiirde, und drängte seinen, atterding» aufs Aeußerste ermüdeten und abgespannten Scbützling, sich zur Ruhe zu deget'cn. Er selber folgte dann bald genug diesem Beispiel, und lange vor Mitternacht lagen die beiden Zimmer-genossen bereits in tiefem, ruhigenl SÄunnner. Gegen zwei Uhr morgens aber wurden sie durch einen wüsten Lärrn und durch ein gellendes Angstgeschrei, das von vielen Stimmen zugleich ausgestoßen wurde, jählings empor-geschreckt. Es musste etwas Entsetzliches geschehen sein, und der Schreckensruf: „Feuer? — Feuer!" welcher durch alle Räume dcs Hauses hallte, ließ sie nicht lange darüber im Zweifel, welches die Ursache der ungcwöhnliclien Aufregung sei. Ein dunkelrother Flammenschein, der durch das Fenster ins Zimmer siel, verrieth mit furchtt?arer Deutlichkeit, wie nahe ihnen bereits die Gefahr sei, und nur mit den nothdürftigstcn jileidungsstücken angcthan, eilten beide zur Thür, um sich zunächst Klarheit über ihre Situation zu verschaffen. Da aber bot sich ihncn ein wüstes Bild der äußersten Aufregung imd Verwirrung. Das Feuer, das vielleicht schon stundenlang un- bemerkt in einem der Dachräume gewüthet, hatte sich infolge einer ungeschickten Heizungsanlage plötzlich mit einer rasenden Schnelligkeit iiber das ganze obere Stockwerk verbreitet, so dass die dort wohnenden Fremden ebenso wie die schr zahlreiche Dienerschaft des Hotels nur mit genauer Noth das nackte Leben hatten in Sicherheit bringen können. Von den Hausbewohnern dachte schon Niemand mehr daran, dem Zerstörungswerke des wüthcnden Elements Einhalt ;u thun.denn scbon züngelten hierund da auch in den Zimmern des zweiten Stockes die hellen Flammen. Alles lief und schrie in sinnloser Anfregnng durcheinander, nur auf die Rettung der eigenen Habseligkeiten bedacht und die allgemeine Verwirrung damit nur vermehrend. Auch der Kleine, welcher die Sachlage offcnl?ar sehr rasch überschaut hatte, wollte sich eben wieder in sein Zimmer zurückziehen, wahrscheinlich, um die inhaltsschwere Federtasche in Sicherheit zu bringen, als ihn der SchreckenS-ruf: „Oben ist ein Kranker in Gefahr zu verbrennen!" auf der Schwelle festhielt. Erst jetzt hatten sicl) nämlich einige Angestellte de?HotclS erinnert, dass in einer Kamnier des obersten Stockwerks ein farbiger Kellner seit einigen Tagen schwel 'rant riuederlag, und dass bisher noch keine Anstalten gctro'^eu r< 'r^ .n waren, ihn zu retten. In dem allgemeinen Lärnc musstcr die Hilferufe dcs Unglücklichen ungehört verhallt sr-n., wenn er nicht überhaupt dnrch den erstickenden !(^.ualm b reits getedtet worden war. Ein Versuch, ihn jetzt noch in EichcU . it bringen, musSte bei der Ausdehnung des Brandes für . " ctter selbst mit größter Lebensgefahr verbunden sein und e. war denn auch vorerst Niemand da, welcher Mien. hatte, ein so bedenkliches Werk zu unternehnten. ?!^ie . '.er das kleine, dürre ^.Il^ännchen diese verhängnisvolle Un< l ' "''e iheit wahrnahm, da rief eS plötzlich mit seiner dünlun Lti'.n ne in den allgemeinen Wirrwarr hinein: Jahren genießt, auch ein Werk des „eisernen >laiizlers" ist, so wird lnan zugeben, dass auch die Deutschen in Oesterreich Gründe genug haben, dem Fürsten Bi^nrarck in dankbarer Verehrung ihre t^erzlichsten Grüße zu entbieten, wenn er in der Residenz an der blauen Donau weilt. Und mag auch, wie Wiener Blätter berichten, die Haltung eincs TheileS des Publicums beim Empfange dcs hohen Gastes auf dcm Nordwestbahnhofe in Wien, nicht so würdig gewesen sein, wie es wünschenswert gewesen wäre, die Auslassungen eines liberalen Organs i'lber diese Haltung sind jedenfalls noch weniger würdig. Das angezogene Blatt schriet) nämlich u. a. über dkn Empfang des Fürsten: „Der Blick de»? Fürsten Bismark ist klar geblieben, er vel folgt frischen Geistes alle Vorgange des öffentlichen ^v^ebenS nach wie vor, und er kennt daher schr genau die bodenlose Gesinnungsniedrigkeit jener Elemente, welche sich gestern mit widriger Zudringlichkeit an ibn herandrängten, nicht um für il N, sondern im Grunde nur, um gegen ihr Vaterland zu demonstriren. Er weiß sehr gut, daß das „Hoch Bismarck", das ihm aus den übermäßig angefeuchteten Kehlen dieser halbwüchsigen Jungen und ihrer Verführer cutgcgcngebrüllt wurde, nichts als ein fadenscheiniger !?eckruf fiir eine Parole ist, die laut auf öffentlicher Straße auszuschrcien diese >>orde denn doch zn fug ist. Die meisten der bartlosen Knaben, loelche das Gros deS gestrigen DcmonsirationSnlobS bildeten und schließlich mit der Wache in Kourlikt geriethen, sind freilich noch nicht im Stande, sich Rechenschaft über ihr Thun und ^^assen zu geben. Sie ziehen oder werden vielmehr auf V den Bahnhof gezogen, unt dort den Fürsten Bismarck lärmend zu feiern, was so viel beißen soll, als daß sie gegen den deutschen Kaiser, den Schützer nnd Bewabrer des deutschösterreichischen Bündnisses, Partei ergreifen, nnd ans denl Heimwege joblen sie dann „Die Wacht am Rhein." Sind sie nun für oder sind sie gegen d^s'-Li ündniß, sind sie für o^cr gegen Bismarck? Alles Eins! Sic sind ge^ien Oesterreich, gegen ihr Vaterland, für den Skandal nnd die Unordnung." Das ist Beschimpfung und Angeberei zugleich. Wir > wollen uns durchaus nicht zu Vertbeidigern unreifer Eleniente aufwerfen, aber wir ziehen es in derechligten Zioeifel, ob eS Nttr „DemonstrationSurob" war, der dem Fürsten Bismarck ^ einen begeisterten Empfang bereitete. Und ergreift man deshalb, weil man ein „Hoch" anf den Fürsten Bismarck, den Schöpfer des denlsch^österreichischen Bündnisses auSbrincit, schon Partei gegen den deutschen Kaiser, den „5chül'>cr und ^ „Mir nach, wer ein Herz bat! Hundett I^eUarS für Jeden, der mit mir den armen schwarzen rettet! " Und dieser Znruf hatte eine wunderbare Wirkung. Vier oder fünf starke, unerschrockene Männer folgten dcm tielden-^ müthig :?oranfgeeiltcn Kleinm i'lber die von dickem Rancti er« füllte uud hier und da sogar schon brennende Treppe in den obersten Stock, nnd nach Verlans von etwa zehn Minuten, als nran unten schon ansieng, für daS Veben dcr kühnen Relter ernstlich besorgt zu werden, kainen sie mit schwar; gc-färbten Gesichtern nnd versengten Haaren wieder zum .!)or-schcine, den Körper deS bewns>?tlosen Schwarzen, der fast durch ein Wunder so lange am ^v^eben geblieben war, in ibrer Milte fi'chrend. Der Kleine at.'^er, dessen schwächlicher Körper einer so ungeheuerlichen Anstrengung nicht gewachsen war, taumelte und schwankte, wie mit einer schweren Ohnmcicht kämpfend. Nur mühsam tastete er sicti an dcr Wand entlang bis zn der Thür des Zimmers, daS sein ganzes Vermö.^cn barg. Doch die Flammen l)attcn sich bereits um die Decke dieses Gemaches gefressen und alS er eben seinen Fnß über die Schwelle setzen wollte, schlug ihm ein so furcbtbar beißender, erstickender Oualm elttgegen, dass er weit znrückr.iiunclte und mit einem dumpfen Anfschrei besinnungslos zu Boden stürue. Als er wieder zu sich k^nr, lag er in dem großen Saale eines Hospitals, uud metirerc Personen nmstanden mit theil-nehmenden Mienen sein L^iger. Da er nnrerletzt war und sich nur schr schwach fühlte, kounte er sofort AnSkunft auf die an ihn gerichteten Fragen geben. „Ich beiße Eberhard I'orrinck", sagte er, „und ich bi, eiu Deutscher, der eben im Begriff steht, in seine Heime znrückzllkehrcn. .^!ann mir vielleicht einer dcr Herren sag wciS ans meinem LandSmanne Georg Walter geworden der mit mir im E.istcrn«^ottl wohnte?" l Bewäbrcr des deutsch-Österreichischen Bündnisses"?! Der Mangel an in den Schlußfolgerungen des liberalen Blattes beweist, dass der Schreiber der oben mitgetheilten Kiaftstellen jene n'ürdeoolle Gelassenl^eit auch nicht besaß, die den „bartlosen Knaben" fehlte. Wer aber über kaltbliitige Erwägung nicht verfligt, sollte eS unterlassen, Pauschalver-dächtignngen i?ffetttlich auszusprechen. Wir bedauern es tief, dass die reine Freude über die Anwesenheit des Fürsten Bismarck in Wien durch liberale Hct'Men getrübt wurde; die Achtung l?or der Gri^sze des Altreichskanzlers lvitte dem fassungslosen Grimm der.Herren Schweigen auferlegen sollen. Die Schuldigen wären der verdienten Strafe auch dann nicht entgangen, wenn die Pachter der patriotischen (Besinnung auf den traurigen Nuf des Deuunzianteu Verzicht geleistet hatten. Aus dem Abgeordnetenhause. In der Sitzung vom l7. d. gab der Präsident mit Bezng ans die in der letzten Sitzung unterbliebene Lerlesung der Interpellation des Abg. Hanck die Erklärung ab, dass im Cl^rnnde der Geschäftsoidnung dem Präsidium das Recht zustehe, Interpellationen, welche den Anstand oder die Sitte verletzen o^^er den Cliarakter der Slrafwürdigkeit an sich tragen, nicht verlesen.^u lassen. Trl.^t;dem wolle er die Interpellation des Abg. Hanck mit Hinweglassnng der beanständeten Stellen verlesen, was auch geschah. Abg. Hauck meldete sich darauf zum Worte, der Präsident machte jedoch da^^egen Einwendnngcn, was lebhafte Zwischenrufe zur Folge hatte. Später erhielt Abg. Hauck dennoch das Wort. Er citierte einige Aenszernngen des Tnrnvaters Jahn, deren Wiedergabe der Eonfiscation verfiel nnd die Stelle eines Artikels, worin dem deutschen Michel vorgehalten wird, doch endlich cinznsehen, dass er sell'st die Fesseln sprengen müsse, um sich aus dem jüdischen Joche ^^u befreien. (Rufe: Das ist confisciert worden? Unerhi.>rt! Scandal!) Abg. Vaschatv nannte die Interpretation des Präsidiums gewalttbälig. Abg. Tr. r. Plener stimmte der Auffassung des Prä-sidinnls bezüglich der Censurierung der Interpellationen zu, mahnte jedoch zu vorsichtiger.Handl)abuug dieses arbiträren Rechtes, denn nach der heutigen l5onfiscationspraxls werden viele Artikel confisciert, welche nichts Strafbares enthalten. Deshalb müsse die Jndicatnr des Präsidenten viel vorsichtiger sein, als die richterliche. Abg. Pcicak sprach dem Präfidenten das Recht ab, Censur zu üben. Wa^^ das Prasidinm confisciere, geschehe auf Rath des ersten Bice^Präsidenten und ehemaligen Staatsanwaltes Ehlnmeckv. Abg. Kaiser tadelte den Einfluss der verbündeten clerical-liberalen Präsidentschast. Abg. Dr. Fuß beantragte, die Erklämug des Präsidiums dem Geschäfts-Ordnnngsausschnsse zu schleilnigster Beratl)ung tUid Berichterstattung zuzuweisen. Der Antrag Fufz wurde angenommen. Abg. Prade interpellierte sodann wegen des bekannten Erlasses des bi?hmischen ^^andesschulrathes, worin dem Bezirks-schulrathe vou Reichenberg aufgetragen wird, über die dort l'estehende tschechische Schule tschechische Berichte zu erstatten und richtet an den Ministerpräsidenten folgende Anfrage Gedenkt Seine Ezcellenz Verfügnngen zu treffen, dass der tschechische Landesschulrath sich im Berkehre nlit den Bezirksschulrathen deutscher Bezirke in Böhmen auch der deutschen Sprache bediene, serner gedenkt der Herr Ministerpräsident zu veranlassen, dass der erwähnte Erlass an den Bezirksschulrath von Reichenberg unverweilt zurückgezogen werde? Sodann wurde die Specialdebatte über die Baugewerbevorlage fortgesetzt. Die Paragraphen 1 und 7 werden gemeinsam verhandelt. Die Debatte wurde jedoch bald abgebrochen, da sich im Hause blos geringe Theilnahlne sür diesen Gegenstand zeigte. Abg. Hofmann-Wellenhof interpellierte wegen Bekämpfung der Ringe und Beaufsichtigung der Cartelle. Abg. Eim wegen willkürlicher Erthcilung von Verkaufslicenzen für Zeitungen, Abg. Hauck wegen der Vertretung der Regierung beim Reichsgerichte. Eine Regierungskrise in Sicht? Die unter dem Einflüsse der Regierung stehende „Montagsrevne" veröffentlichte in diesen Tagen einen Artikel, der sich mit der gegenwärtigen Stellung des Grafen Taaffe und der Bereinigten ^'inken beschäftigt. Die bemerkenswertesten Stellen des Aufsatzes lauteu dahin, dass Graf Taaffe sich auch freiwillig von den Geschäften zurückzi)ge, wenn er erkennen würde, dass er dem Staate nichts mehr leisten könne. Bezüglich des Verhältnisses zwischen den deutschen Abgeordneten und dem Premier heißt es: Zwar haben alle erfahrenen Politiker nnter den Dentschen keine Neigung zu einem neuerlichen Eonsiicte, sondern sie erblicken in dem Grafen Taaffe den Mann unserer Zeit. Aber die jnngen (Elemente drängen zur Aetion und wollen den Sturz des Eabinetschefs. Wohlan, wenn sie es imstande sind, mögen sie ihn stürzen! Den- persönlichen Wünschen des in langer Regiernngsarbcit phvsisch ermüdeten Premiers würde eine solche Wendnng nicht widersprechen; aber vorher sollten sie die Lage der Dmge genau prüfen und sich fragen, ob der Erfolg nur von ihnen abhängen und der Bersuch glücken müsse. Denn wenn er miss-länge, hätten die Stürmer eine schwere Verantwortung auf ihre Schultern geladen. Berlin und Friedrichsruh. Die Frage der Aussöhnnng zwischen Berlin und Friedrichsruh, die in den letzten Tagen die Blätter aller Parteien so lebhast beschäftigt hat, erfährt nun endlich auch in den..Hamb. Nachrichten" eine Besprechung. Das Blatt bemerkt an leitender Stelle: Wir haben uns über die ganzen sogenannten „Aus-söhnungs"-Artikel der Blätter in der Hauptsache des llrtheils enthalten und beschränken uns ans die Wiederholung unserer Ansicht, dass bei uns zu ^^ande das Wort „Aussöhnung" für das Verhältnis des Kaisers zu seinem früheren Minister ein ungeschickt gewähltes ist. Wir wissen nicht, ob Fürst Bismarck bei Sr. Majestät in Ungnade ist, aber wenn er es wäre, so wird er vor allem ruhig abzuwarten haben, ob und wann diese Situation aufhört. Das Verhältnis ist kein zweiseitiges gleichstehender Betheiligter, sondern, so weit es existiert, nothwendig ein einseitiges. Die „(liberale Eorrespondenz" vom 13. Juni enthält einen außerordentlich l)eftigen Artikel mit sehr starken Ausdrücken, welcher das Verhältnis auf eine persönliche Gegnerschaft zwischen dem früheren Kanzler und dem Kaiser hinaus-znspielen sucht. Wir haben uns nnsererseits, und, so viel wir wissen, hat sich auch Fürst Bismarck in seinen Aeußerungen zu Interviewern niemals eine Kritik über den skaiser, oder eine Polemik gegen Se. Majestät erlaubt. Unser Grundsatz ist immer: not mev. Wenn wir aber finden, dass die Regierung Sr. Majestät politische Wege geht, die wir nicht billigen, so halten wir es mit der monarchischen Treue für absolut vereinbar, wenn wir nnsere abweichende Meinung kundgeben und, soviel wir können, dazu thun, dass wir in der öffentlichen Meinung und iin Parlament Anerkennung für dieselbe gewinnen, sobald und so lange wir sie für die richtigere halten. Ob unsere „Pressbosheiten", wie die „Liberale Eorr. ^ es nennt, wirkungslos bleiben, ist für uns nicht maßgebend; unser Bedürfnis ist, <^ixis8e st ga!v»rs auimam. Wir wollen uns von jeder Verantwortlichkeit für politische Jrrthümer freihalten, auch wenn wir dadurch keinen weiteren Erfolg gewinnen als den in dem Zeugnis der Geschichte und der Nachwelt liegenden. Dieselben Blätter, die auf der einen Seite den Fürsten Bismarck anklagen, dass er sich widerstrebend gegen die Kaiserlichen Intentionen benehme, behaupten ans der andern, dass er für das, was sie irrthümlich als „Aussöhnung" charakterisieren, schwärme nnd alle möglichen Jn-triguen anspinne, um wieder in Lohn und Brot des Staates zu gelangen. Wir glauben, dass sie den Fürsten Bismarck nach der einen Richtung hin verleumden und nach der andern unterschätzen. „Wir wisien nichts von ihm", antwortete der Arzt, ^.aber Sie dürfen ganz rnhig sein, denn es hat bei dem Brande Niemand einen ernstlichen Schaden an seiner Ge-^ sundheit davongetragen." / „Nun, das ist alles gut!" lächelte Dorrinck. „Dann wird sich anch alles Andere finden." Schon am nächsten Tage konnte ei als vollkommen hergestellt aus dem Krankenhanse entlassen werden. Er begab sich nach der Brandstätte, um sich nach dem Verbleib seiner schwarzen Ledertasche zu erkundigen. Aber Niemand konnte ihm darüber Auskunft geben. Unter den als gerettet abge^ gebenen Gegenständen und Reiseeffekten befand sie sich jedenfalls nicht, und sie mnsste entweder gestohlen oder gar den Flammen znnr Opfer gefallen sein. . ) Eberhard Dorrinck nahin diese niederschmetternde Nachricht mit lächelnder Miene hin, und er schüttelte zn den bedauernden Aeußerungen des Beamten den Kopf, wie Jemand, der gan.z genau weiß, dass er keines A?itleids bedürftig ist. „Ä!ein Freund Georg Walter bat die Tasche in Sicherheit gebracht", sagte er, wie zu sich selbst, „es hat keine Noth, denn sobald er mich nur finden kann, wird er schon kommen, sie mir zurückznliefern." Aber Georg Walter kam nicht, uud die schwarze Tasche mit ihrem wertvollen Inhalt blieb spurlos verschwunden. Ob auch Eberhard Dorrinck Tag sür Tag stuudenlang sin der Nähe der rauchgeschwärzten Ruinen des Eastern-Hotels verweilte, sest überzeugt, von irgendwoher seinen Schützling auf' tauchen zu sehen, all sein Harren blieb doch vergeblich, und endlich erschien er aus dem Eentralbureau der Polizeibehörde der bestimmten Erklärung, scin Freund Georg Walter Ise bei dem Versuche, seine — Dorrincks Habseligkeiten — retten, umgekommen sein und noch unter dem Schutt und l Trümmern des Hotels l?egraben liegen, da er sich sonst ohne jeden Zweifel längst wieder eingefunden haben würde. Der höhere Polizeibeamte, deni er in schmerzlicher Erregung diese Meldung abstattete, verzog das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln und versprach, für angemessene Nachforschungen Sorge tragen zu wollen. Aber Eberhard Dorrinck hatte nicht mehr Zeit, das Ergebnis derselben abzuwarten, denn die geringfügige Baar-schaft, welche er zufällig in einer Tasche seines in jener Unglücksnacht rasch übergeworfenen Rockes bei sich getragen, gieng fast zu Ende nnd auch das Passagebillet uach Hamburg, das er wie durch ein Wunder gerettet, musste alsbald benutzt werden, wenn es nicht seine Giltigkeit verlieren sollte. „Armer Bruder, arme kleine Nellv!" murmelte Dorrinck, als er das Schiff betrat, das ihn in seine deutsche Heimat zurückführeu sollte; und ein wehmüthiges Lächeln glitt über sein herzensgutes Gesicht, als allmählich das Land seinen Blicken entschwand, das Land, welches er nun ebenso bettelarm verlassen musste, wie er es vor zwanzig Jahren zuerst betreten hatte. Eberhard Dorrinck hatte seinen Bruder schon vor dem Eintritt jenes Unglücksfalls benachrichtigt, mit welchem Schiffe er in Hamburg eintreffen würde, und es war ihm eine rechte Herzensfrende gewesen, sich die Seligkeit des ersten Wiedersehens, das natürlich schon am Landungsplatze stattsinden würde, auszumalen. Während der beiden letzten Reisetage aber steigerte sich die ungeduldige Sehnsucht des sonderbaren kleinen Männchens zu einem wirklichen Fieber. Er war kaum zu bewegen, zur Nachtzeit das '^^erdeck zu verlassen, denn er wollte durchaus der Erste sein, welcher die Thürme von Hamburg aus dem Nebel auftauchen sähe. Schon als das Schiff bei Kuxhafeu in die Elbe einlief, hielt er sein mächtiges rothes Taschentnch in der Hand, damit er bei der Landung schon aus der Ferne Aus dem italienischen Parlament. Dass die parlamentarische Redefreiheit zuweilen recht seltsame Blüthen treibt, beweist ein Vorfall auf dem Monte Citterio in Ront, über welchen aus der italienischen Hauptstadt geschrieben wurde: Eingehende Berichte aus Rom über die Sitzung der Kammer, in welcher der Besuch des Königspaares in Potsdam zur Sprache kam, besagen, dass das Benehmen Jmbrianis von unerhörter Rohheit war. Er erklärte, die Reise des Königspaares nach dem Hoflager des deutschen Kaisers sei ein Act der Demüthigung. lLärm; Rufe: Genug! Schweigen! Gaffenjunge!) Vorsitzender Biancheri: Etiren-werter Jmbriani (die italienischen Abgeordneten haben den Titel „Ehrenwert", Onorevole. D. R.), es steht Ihnen nicht zu, über diese Angelegenheit zu urtheilen. Jmbriani (alle Fassuug verlierend): Was? Nicht urtheilen? Ich bin hier im Auftrage des italieuifchen Volkes, aus welchem die herrschenden Klaffen bisher ungestraft Riemen schneiden. (Lärm.) Diese Dreibund-Politik, mit welcher Sie Italien züchtigen, stempelt Sie zu Verbrechern. Dem Königspaare, welches diese Schande durch eine Reise nach Potsdam besiegeln will, wünsche ich (ohrenbetäubender Lärm), dass es sich auf der Reise die Bcine zerschmettere. Die Kammer erhebt sich bei diesen Worten wie Ein Mann und gebietet Jmbriani Schweigen. Jmbriani fährt sich noch wuthschnaubend mit zitternder .Hand über die hohe, bleiche Stirn, während Biancheri folgende Wort^' spricht: Als Dolmetsch der Gefühle aller Abgeordneten sage ich dem Königspaar das herzlichste Glückanf zur Reise nach Potsdam. (Begeisterte .Hochrufe, Beifall, Händeklatschen.) Jmbriani wird von mitleidigen Freunden hinausgeführt. Ein serbischer Regent Der Tod des Regenten Protitsch hat die Ordnung der Dinge in Serbien, die vorübergehend gesichert erschien, aufs Neue gestört. Ohne vorhergegangenes Leiden ist Konstantin Protitsch am 1(!. Juni vom Herzschlag dahingerafft worden. Geboren im Jahre wandte er sich früh der militärischen Laufbahn zu. Anfang der 5»ver Jahre wurde er von der Regierung zu seiner Ausbildung nach Deutschland geschickt. Hier besuchte er die Berliner Kriegs-Akademie und wurde dann längere Zeit zur Dienstleistung bei einem preußischen Artillerie-Regiment commandiert. Die erste Regentschaft (für den unmündigen Fürsten Milan) betraute ihn mit dem Kriegs-Portefcuille, welches er erst im Cabinet Marinowitsch, dann im Eablnet Tschunitsch von 1873—1875 ununterbrochen inne hatte. Er räumte unter den Beamten der RechnungSabtheilung des Kriegsministeriums unnachsichtlich auf. Er hatte von seinem Borgänger Belimarkowitsch, seinem jetzigen Mitregenten, eine böse Erbschast übernommen. Nur mit Mühe war dieser auf den Einfluss des Fürsten hin einer strengen Untersuchung wegen Ungenauigkeiten in der Rechnungsführung entgangen. Es ist das Verdienst des Kriegsministers Protitsch, dafs die serbische Heeres-Organisation sich im Feldzuge 1876 durchaus bewährte. Die Armee, welche der Hauptsache nach aus Milizen bestand, schlug sich Dank der Vorsorge fiir ihre Ausbildung, welche Protitsch stets am Herzen gelegen hatte, den überlegenen Türken gegenü' zr verhältnismäßig gut. Er selbst zeichnete sich im Feldzuge 187ti bei der Vertheidigung Südserbiens in den Desileen der Jankova Klifsura aus. Obgleich ihm nur Miliz-Bataillone zur Verfügung standen, warf er die überlegenen Kräfte des Muschirs Ali Saib auf Prokoplje zurück. Im zweiten Türkenlriege 1878, welchen Serbien nach der Eapitulation von Plewna begonnen hatte, war er Chef des Generalstabes der ganzen Armee und zeichnete sich durch die geschickte Anlage seiner Operationen aus. 1879 gerieth er vorübcrgebend beim Fürsten Milan in Ungnade und wurde Divisions Eommandenr in Nisch. Das Kriegsministerium hat er dann noch mehrfach übernommen. An dem unglücklichen Feldzuge gegen Bulgarien 1885 nahm er nicht Theil. Er wusste sich im Großen und Ganzen dauernd in der Gunst des Königs zn erhalten. Der beste Beweis dafür ist die Ueber-nahme der Mission in Wiesbaden, wo es sich bekanntlich darnm handelte, den jetzigen iKönig Alexander vou seiner seinem Brnder, den er natürlich unter Allen sogleich herausfinden würde, einen Gruß zuwinken könne. Und endlich, — endlich war denn auch der lang ersehnte Augenblick gekommen! Der Hmnburger Hafen mit seinem unabsehbaren Wald von Masten war erreicht, und der Plalz, an welchem der große Amerika-Dampfer anlegen sollte, wimmelte von Menschen. Eberhard Dorrinck stand an der äußersten Spitze des Schiffes, schwenkte unermüdlich sein rothes Taschentuch und strengte die Sehkraft seiner Augen ans das Aeußerste an, um die liebe Gestalt des Bruders zu erspähen. Aber all' sein Bemühen war umsonst, und auch als er sich mitten in dem sreudig erregten Menschenhaufen befand und jedem Einzelnen scharf inS Gesicht sehen konnte, suchte er vergebens nach den wohlbekannten Zügen seines einzigen und theuren Blutsverwandten. Es wurde ihm recht weh ums Herz, als er die liebevoll gehegte Hoffnung so jäh in nichts zerfließen sah; aber er tröstete sich doch mit dem Gedanken, dass jener über die Anknnftsstnnde deS Schiffes nicht genau unterrichtet, oder durch irgend einen Zufall verhindert worden sei, zum Haseu zu kommen. „Desto größer und freudiger wird die Ueberraschung sein, wenn ich plötzlich zu ihm ins Zimmer trete", sagteer zu sich, und eiligen Schrittes schlug er den wohlbekannten Weg nach jener winkligen Gasse ein, in der das bescheidene Hänschen, das schon seine Eltern bewohnt hatten, stand. Ganz außer Athem vou der Anstrengung des Laufes und der seelischen Erregung, bog er um die Ecke; aber sein Fuß blieb plötzlich wie festgewurzelt am Boden haften, und wie ein eisiger Strom riefelte ein Gefühl des Entsetzens durch seine Glieder, als er vor dem lieben kleinen Hause, i» dessen Erdgeschoss die von seinem Vater begrüntete Raritäten-Handlung lag, einen schwarz behängten Leichenwagen stehen sah. (Fortsetzung solgt.) Mutter, der Königin Natalie, zu trennen und seinem Bater, dem Könige Milan, zuzufilhren. Da die Deutsche Regierung damals nach österreichischen Berichten die Bedingung stellte, mit dicser Mission möglichst einen General oder actioen Minister zu betrauen, entsprach der Kriegsminister Protitsch auch nach dieser Richtung hin. Der Königin allerdings musste die Persönlichkeit des Kriegsministers am allerwenigsten sympathisch erscheinen; hatten doch zwischen der schönen Genercilin Protitsch, welche vorübergehend bei ihr Hofdame war, und ihrem mable, König Milan, zarte Beziehungen bestanden, welche die Königin einige Jahre vor Wiesbaden nach einer heftigen Scene im Schlosse von Toptschider sehr energisch zu lösen wusste. Der Ergebenheit des Generals für seinen König hatten diese zarten Banden keinen Abbruch gethon. So bestimmte ihn dieser nach seiner Abdankung zum Mitregenten für seinen unmündigen Sohn. Als solcher hat General Protitsch den Erwartungen des Königs nach jeder Richtung hin entsprochen. Er ist im Besonderen bei der Bertreibung der Königin sehr thätig gewesen. Der General gehörte keiner der destchenden Parteien an. Seine meisten Freunde hatte er in der Fortschritts-Partei. Auch war er stets für den Anschluss an Oesterreich und seit seinem Berliner Aufenthalte ein warmer Freund Deutschlands. Als Kriegsminister hat er, abgesehen von seinen organisatorischen Maßnahmen, sich durch seine Fürsorge für Ausbildung und Disciplin sehr hervorgethan. An Gestalt und Aussehen dem französischen Marschall Pelissie ähnlich genoss er in der Armee eine unbeschränkte Popularität. Dem gemeinen Mann galt er wie einst Rade^ky als „Vater der Soldaten". Als Militärschriftsteller .ist er sehr fruchtbar gewesen. Seine militärischen Darstellungen der Unabhängigkeits-kämpse gegen die Türkei unter Kara Georg und dem Fürsten Milosch sind sehr lesenswert und vielfach übersetzt worden. — Nach der Verfassung wird seine Stelle erst bei der nächsten Skuptschina, also im Herbst 1893, wieder ausgefüllt. So lange führen die beiden anderen Regenten allein die Geschäfte weiter. Wer sein Nachfolger wird, ob General Grujitsch, ob Pasitsch, — das Eine ist gewiss, dass dann die rrtssenfreund-liche Partei in der Regentschaft selbst eine sichere Stütze fände! Tagesneuigkeiten. (Die Wiener Musik- uud Theater-Aus-ftelluug) ist jetzt um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden; der Maler Joses Hosfmann hat eine „Gibichungen-Halle" in künstlerischer Weise zusammengestellt. Die Wiener „Presse" entwirft davon folgende Schilderung: Eine kräftig modellierte Colossalbüste Wotan's. das Werk des Professors Breneck, weist auf den Eingang. Die Stirnseite der Halle ist ganz offen und gewährt freien Einblick; daS Dach zeigt zwei Drachen, n?elche ein Reh zwischen den Fängen halten. Vor der Hinter-wand der Halle erhebt sich ein Urväter-Herd, das Hciligthum des Hauses; die Wände schmücken Runen, Zaubersprüche und Verhaltungsregeln; Professor Heinzel hat diese Rrmen nach wissenschaftlichen Forschungen „geritzt". Dem Eingang gegenüber sehen wir die weitverzweigte Welt-Esche „V^gäragil", das ist „Träger slZrasil) des Schreckens'' Jin Gipfel hält Wotans Adler mit dem Falken auf der Schulter Ausschau durch den Himmelsraum. Durch die Raben Wotan's, welche so bezeichnend IIuZiri („Gedanke") und ^uviv („Erinnerung") heiszen, vermitteln sie dem Walvater die Kundschaft. An der Wurzel des Baumes nagt der Wurm ^iä-dößßr („der mit Grimm Hauende"). Das Eichhörnchen Iiata-t.vi8lcr („Zweighuscher") läuft an dem Stamme auf und ab. um dem Adler von dem Schaden zu berichten, den anrichtet. Das Eichhörnchen bedeutet den Blitz, der zlir Erde siihrt. Es ist wie andere rothe Thiere, der Fuchs, das Rothkehlcheu, dem Gotte Thor, dem Erreger von Donner und Blitz heilig .... Bier Hirsche äsen an den Zweigen der Welt-Esche; sie entsprechen den vier Jahreszeiten, welche die Schöpfungskraft der Natur begrenzen, damit das unbeschränkte Wachsthum der Welt-Esche nicht das Weltall sprenge. Der sünste Hirsch nagt mit dem „Zahn der Zeit" an den Aesten und weist auf die allernährent)e Fruchtbarkeit des WeltbaumeS, wie die in den Zweigen weidende Ziege lleiä- Major von Memelkerg. Humoreske von Karl Strecker. Inder wertvollen Sammlung militärischer Erinnerungen, die mein Freund Kunibert — in Ermangelung anderer Räumlichkeiten — umittelbar unter seiner etwas kahlen Kopf-platte angelegt dat, ist der Major von Bemelderg unstreitig eins der merkwürdigsten Exemplare..... Wir saßen in Kuniberts Wohnung vor einer Osenlhür, die er ihrer ungewöhnlichen Größe halber Kamin zu nennen liebt. Feuer brannte zwar nicht, aber sonst war die Physiognomie des Abends eine täuschend winterliche)^wie mir jeder Verständige glauben wird, wenn ich hinzusetze, daß wir uns in den ersten Augusttagen des HeilSjahres 1891 befanden. Aus diesem Grunde hatte Kunibert, der in Bezug auf Getränke gern RemiuiScenzcn auffrischt, eiueu seiner vorzüglichsten (.^rogs gebraut, die alle Bekannten mit Recht so an ihm lieben. — Der Regen klopfte wie leise Geistersinger gegen die Fensterscheiben, im Ofenloch wimmerte ein gefangener Windhauch, und mein Freund ballte über dem schuldlosen Haupt ftines schnarchenden Mast-Mopses finstere Wltterwolken aus VarinaS la. „Major von Bcmelberg", begann Kunibert über die Rumflasche riechend, „nebenbei ein weitläufiger Verwandter von mir, ich nannte ihn Onkel — war in der Garnison von seinen Untergebenen sehr gefürchtet, während er bei grösseren Uebungen und im Manöver nur der Schrecken der Führer war, in deren Verbände sein Bataillon kämpfte. Er war eine imponirende Gestalt — und wenn ^Lästerzungen, die eS ja überall giebt, behaupten, er hätte das Pulver nicht erfunden, so ist das ein albernes Gerede, da eS osftnbar lächerlich wäre, wenn Jemand etwas erfinden wollte, was schon vor tausend Ilun, deren Milch die Walhall-Genossen Odin's ernährt und I ihnen ihre Eigenart erhält, ihre „Heid" (welches Wort sich noch in Suffixen bei Schon-Heit, Rein-Heit und Aehnlichem erhalten hat). An dem Sperrtialken der Eingangsscite ist die Mi^gardschlange abgebildet, unterhalb des Hirsches der Fenris' wolf — Ungethüme, die der biise 'x^oki (^^^oge) mit dem Riesen» weil? („Angstbotin") zeugte, um den ^^ichtgöttern emst Verderben zu bringen. — Äe Wände, Vorhänge, Schilde sind nach den ältesten friesischen Miniaturen und nach alten Gräberfunden durch Maler Hoffmanu gebildet. Die wunderlichen Schlingornamente, alle durch einen einzigen ^^inienzug gestaltet, fesseln nachhaltig Auge und Sinn. In der Halle fanden wir so Manches, waS an den Komponisten des „Nibelungenringes" erinnert EartonS und Farbenskizzen von Hoffmann und Brückner, Scenen aus Wagner'schen Opern darstellend, verschiedene Porträts des Eomvonisten, Originalpartituren, das Originalmanuscript von „Oper und Drama" u. s. w. (Anlässlich der stattgehabten Trauung) des Grasen Herbert Bismarck wird aus Wieu geschrieben'. Der Sohn des einstigen deutschen Kanzlers hat allem Anscheine nach eine glückliche Wahl getroffen, als er um die Hand der Comtesse Margarethe Hoyos warb. Seine jetzige (i^attin entstammt einer Familie, die nicht von den fatalen Neigungen, Gepflogenheiten nnd Anschauungen angekränkelt ist, welche in den Kreisen des österreichischen und ungarischen Hochadels leider nicht allzu selten sind. Der Vater der jungen Gräsin, Graf Georg, der eben das fünfzigste Jahr erreicht, hat längere Zeit unserer Kriegsmarine angehört und sich damals unter seinen Kameraden den Ruf eines tüchtigen, gebildeten und liebenswürdigen Ofsiciers erworben. Als er dem Waffendienst entsagte, vermählte er sich mit der Tochter des Besitzers der Fiumauer Torpedo-Fabrik Whitehead. Diese Verbindung mit einer Bürgerlichen ist im Hinblick auf die sonstige Exclusivität unseres Hochadels bezeichnend für die Gesinnungen Hovos'; es muss beigefügt werden, dasS eS sich um eine ^^'iebesheirat handelte uud dass Gras HoyoS seine Gan^inzeit in angenehmen, vollkommen geordneten Verhältnissen verbrachte. Jener Ehe entstammen nicht weniger als sieben Sprossen, und im Kreise seiner Gattin und der zahlreichen Kinderschaar hat der Schwiegervater deS Grafen Bismarck ein ungetrübt glückliches Familienleben geführt. Die verschiedenen Passionen unserer Aristokratie haben im Georg Hovos'schen Hause niemals eine Rolle gespielt. Graf Georg hat seine Zeit weder den: Sport, noch dem (5lubleben, noch auch den neuesten^ unter seinen Standesgenossen so beliebten Börsenunternehmungen gewidmet, sondern einzig der vernünftigen (5rzieliung seiner Kinder, und man darf annehmen, dass Graf Herbert eine ^v^ebensgefährtin heimführt, die nicht nur durch eine reizende Erscheinung, sondern auch durch treffliche Charaktereigeuschaftcu ausgezeichnet ist. Was die Haltung des Wiener Hochadels gegenüber der TranungSfeier betrifft, so wäre zu erwähnen, dasS in jenen Kreisen gewisie ungünstige Urthcile verbreitet sind, die nicht etwa mit einem dort wiederholt zum Ausdruck gekommenen Antagonismus gegen den Vater dcS Gräfin Herbert, sondern mit ultra'katholischen Erwägungen inr Zusainmenhange stehen. Man verübelt es dem Grafen Hovos, dass er, seinen auf-geklärteu Ansichten entsprechend, den Modus billigte, welcher bei der Trauung des jungen Paares befolgt wird. Graf Herbert heiratete als Protestant seine katholische AuSerwählte in der evangelischen Kirche; er verzichtet auf den dn uns noch immer möglichen Ausweg, die Trauung gegen einen Revers über das Bekenntnis der Kinder auch vor dem katholischen Priester vornehmen zu lassen und er geht sonach geradenwegs in die seelische Verderbnis, wie die verschiedenen Beichtväter verschiedener aristokratischer Damen versichern. — Der moderne Leser begreift wohl, dass angesichts einer solchen bedenklichen Verirruug die ernstesten Skrupeln auftauchen müssen! (Die gekränkte Knaack-Wurst.) Man schreibt dem „Pest. Lld." ans Nagu-BecSkerek: Der Wiener Komiker Wilhelm Knaack, der soeben eine Tourn<^e durch Südnngarn unternimmt, um den „Schneider Fips" und andere alt-1?ewährte Gestalten seines Repertoirs zum Besten zu geben, sindet überall sehr getheilte Anfnahme, und das deshalb, weil Jahren" — hier sah mich Kunibert mit etwas uusicheren Blicken an — „vor tausend Jahren erfunden worden ist." „Onkel Bemelberg", fuhr er, seinen Grog umrührend, fort, „hatte drei grimmige Feinde, einmal seine beiden Pferde, die sanfte „Dorah" nnd den bösen „Achilles", und dann die Felddimstordnung. In seiner Wohnung stand eine kleine Bibliothek kriegSwissenschaftlicher Werke, die er alle auswendig kannte, die AnciennitätSliste sogar zum Theil inwendig. Der Major trug einen ungewiihnlich langen blonden Vollbart, der sein ganzes Gesscht einrahmte und nur Stirn und Nase frei ließ. Er war der beste Mensch von der Welt, der mildeste vor einer Uebnng, die er im Beisciu boher Vorgesetzter zu „leisten" hatte. Von jugendlichem Unverstand hielt er nichl viel, was er schon dadurch bewies, daß er seine „Dorah", dereu treuer Rücken ihn iu derselben kleinen Garnison durch die zwölf Jahre seines HauptmannSdasein getragen hatte, noch immer als Mittel behutsamer Fortbewegung benutzte. Dorah kannte infolge ihrer langen und mühevollen ^>!aufbahn nicht nnr das Gelände im Weichbild der Garnison bis in die Details, sondern war auch über die Geheimnisse der Taktik ^ abgesehen von Tagesfragen ausS Beste nnterichtet. Sie wußte genau, wo die Vorpostenkompagnie, wo die Doppelposten, wo das Gros stehen mußte, und so weit ging ihre Energie in der Durchführung taktischer Ideen, daß sie sich entschieden weigerte, die Vorpostenkette eimnal weiter hinauszuschieben, als es für gewöhnlich in den dreizehn Jahren ihrer mühevollen Dienstzeit der Fall gewesen war. — Ihre Selbstständigkeit wahrte sie auch in anderen Situationen wo es auf Entschlußfähigkeit ankommt. Wollte der Major einmal seine Truppen durch eine kleine Sandhaide gegen den Feind führen, so wählte Dorah das festere Stoppelfeld, riß ihn sein Ungestüm zu eiuem gewaltsainen Vorstoß hin, so war Dorah besonnen genug, ihn rechtzeitig von dieser Tollkühnheit man seinen Leistungen volles Recht widerfahren läsSt, sein „Ensemble" jedoch, welches tief unter dem Mittelmaß steht, entschieden ablehnt. Iu Nagy-Bceskcrek hatte ein ^v'ocal-blatt dieses Ensemble, welches auch in Temesvar übel fortkam, nach tÄebür „gewürdigt" und das brachte Knaack derart in Harnisch, dass er am letzten Abend seines Gastspieles vor das dichtgefüllte HauS trat und eine Standrede improvisierte, in welcher er unter Hinweis auf die übelwollenden 'Leitungen dem Publicum für dessen Wohlwollen dankte. Durch die Bemerkungen Knaack'S fühlte sich der Redacteur des ungarischen ^>.^ocalblattcs, Dr. B., persönlich verletzt und forderte von Knaack Genugthuung. Den Cartelltragcru gegenüber erklärte jedoch Knaack, er bedauere daS Vorgefallene und habe nicht im Entfernleiten die Absicht gehabt, Dr. B. zu verletzen. Dieselbe Erklärung wiederholte Knaack auch persönlich in der Rcdaction. Danüt war der Zwischenfall erledigt. (Ein politisches Märchen.) In der Rcincultur von Zeitungsenten sind die englischen und amerikanischen allen anderen weit voraus; in Ermanglung von thatsächlichen „Sensationsnachrichten" erfinden sie sich solche, ol^ne sich darüber auch nur die geringsten Scrupel ju machen. Je verlogener, je unwal)rscheinlichcr, je gemeiner, desto dcsser! Unsere Judenblätter bemühen sich übrigenc? eifrig, eS den englischen und amerikanischen Voidildern gleich zu thun. So ist in einer englischen Zeitschrift „Vanitu fair" folgendes, durch seinen Unsinn besonders hervorragendes politisches Märchen zu lesen: ..Auf einer seiner ^»ieisen snhr der deutsche Kaiser kürzlich an s'^riedrichSruh vorüber. Er ließ, ohne dasS Jemand seine Abficht aHute, den Zug halten und dem Fürsten Bismarck melden, dasS er, der Kaiser, da wäre und es ihn frenen würde, den Kanzler in seinem Salonwagen zu sprechen. Fürst Bismarck war ansangS stutzig. Trotz der ergenthümlichen Umstände aber, unter welchen der Befehl erfolgte, hatte er sich schon entschlossen, nach dem Bahnhof zu grhcn. als die Fürstin und Graf Herbert von der Sache horten und Alles aufboten, il)n von seinem Entschlüsse abwendig zu machen. Tie stellten ihm vor, dass die Aufforderung nicht in corrccter Weise ergangen sei. Schließlich sendete der Mrst einen Boten nach dem Bahnhof uud ließ den: Kaiser sein Bedauern dariiber aussprechen, dasS er wegen Unpasslichkcit dem Wunjche nicht llachkommeu könne. Dar«nf ließ der.^iatser den Zug fortfahren." Der Zwischenfall ist bis jetzt niemals in die ''^effent-lichkeit gedrnngen." (Aus und über Paris.) I^asS die „Hauptstadt der Welt", .Iii. vills luiuierk- tiefe Sch.uten ^eigr, dasS sie in sel^r vielen Punkten um Jahrzehnte selbst l)intcr den größeren Provinzialstädten anderer Kulturländer, deren Kuliur vielleicht jünger, aber auch moderner ist, zurückblicb, dass sie in anderer Beziehnng an Altersschwäche und Fänlnis leidet, wird nachgerade so offenkundig, das'? die guten Pariser selbst eS anfangen zu merken; und wenn sie nicht so grenzenlose Ignoranten für alles das wären, was jenseits der blauwcißrotlien (^-^renz-pfähle vorgeht, würden sie es längst genrerkt haben. Die Polizei ist miserabel, die Richter sind '^karionelten in den .Händen der schnell wechselnden politischen 2>^achthabe''; sie und die Geschworenen laffen sich zudem, irie hunderte von Prozessen beweisen, l'ald von diesen, bald von jenen Elementen, welche gerade am lautesten auf der Gasse zu schreien wissen, bald von den „Patrioten", dann wieder von den Antipatrioten, den Sozialdemokraten uud Anarchisten einschüchtern. Die öffentliche uiid persönliche Sicherbeit, wie die Sicherheit deS Besitzes werden ili F-olge dessen mit jedein Tage problematischer, zlimal für den, der nicht einer der gerade die Polizei-präfektnr oder den Justizpalast beherrschenden Parteien oder Koterien angehört. Nicht besser alS nni die P^'lege der Sicherheit steht es uin die Pflege der l>^csnndheit. Noch fehlt der Stadt die Kanalisation; Abfnbr und Scnkgriiben verpesten die^v^nft; verschiedene Viertel von Paris, sowie fast säinmtliche Vorstädte erhalten als Trinkivasser Seinewasser, undestilliertes Scinewasier, vielfach dein ^luß ininitten, ja unterhalb der Stadt entnonnuen. man konnte ebenso gut sagen Kloakenwaffer. Mit diesem Wasser iverden anch Wein. Bier, Mineraliväffer versetzt iind hergestellt und da'>u kommt dann allsommerlich eimnal die Toll^vuth der Hunde. Heuer hat endlich die Polizei zurückzichalten indem sie hinter einem Dornbusch stellen blieb. Es wäre ein aussichtsloses Unterfangen gewesen, ihr begreiflich zu inachen, daß man aiich einen ziemlich steilen Berg sehr wohl durch einen mit Energie durchgcsührten Angriff nehlnen könne. Sie glaubte nicht aii derartige Kunststücke. Daß der Infanterist nicht laufen soll, -ivo eS nichl absolut nothlvendig ist, lnelt sie für einen der verständigsten Grundsätze der neueren Kriegsivisienschaft, und sie fiihlte sich in diesein Punkte ganz als Infanterist. — Kaltblütigkeit im bietzigsten Nahkampf, unerschütterliche Rnlie in den sch.vierig-sten GefechtSlnomenten waren ihr eigen, anch die blanke Waffe fürchtete sie nicht, wie sie oft genug gegenüber einem schwachen Vcrsuch der Majorssporen bcirieS, wenn sie sich belnühten, Dorah durch vorsichtiges Kitzeln in der Flaiiken» gegend zit einer WillenSänderimg zu bewegen. Wegen aller dieser und einiger anderer Vorzüge ivar Dorah noch imnrer gewisserinaßen ein ^^^iebling dcS Onkel-Majors, während er sein zweites Pferd, den bö'en „Achilles", Niir mit dem gemischten Gefühl eineS Dienageric-'^'öwen betrachtete, der seinen Bändiger erblickt. Die Eigenschaften dieses Geschöpfes scheinen schon Vater Homer nicht nnbekannt gewesen zu sein, da er Achilles den „Hilrtigeu" nannte. Am hurtigsten war Achilles, wenn der Major ihn init der Kantare zu halten versuchte, dann entwickelte er eine wahrhaft tenflische Geschwindigkeit; den Kopf lief zur Erde gesenkt, die Ohren eingelegt, das Gebiß fest zwischen den Zäl)nen, den Rücken zu eiirein »Vahren Kameelshocker gekrüinmt, sauste er dalsin, den dünnen Rattenschwanz wie ein Feuerrad im Kreise schwingeitd. War er einmal so iin Znge, so gab eS nichts auf dem Erdenrund, was ihn zuin Stehen bringm konnte, außer der heiniathlichen Stallthür, vor welcher er unfehlbar mit plötzlichem Ruck Halt machte und so seinem Reiter das Absitzen erleichterte. Zu den sonstigen angenehmen Eigenschaften dieses brannen sich ciufgercifft, den Maulkorbzwang zu dekretieren, man hat sogar ein paar tausend herrenlose Hunde ausge^^risscn und mit ^>cuchtgas erstickt; dareb entstand in der Beoelkcrung und in der Presse ein Schrei der Entriistung; man sollte glaul.'en. sich von tollcn Hunden t.'ciftcn lassen zu dürfen, gehi^rte zu den kostdarsten politischen Rechten unv Freiheitcu. Dadei ist die (Gefahr, gebissen zu werden, gar nicht so imaginär. Eine von der Polizeipräsektur verösfentlichte Statistik giedt die Zahl der als tollwi'lthig und tollivuthverdäcbtig getödtetcu Huude siir Paris und siir das adgelauscnc Jahr auf an. Jetzt tritt aucb Pasteur für den Maulkorbzwang ein nnd weist dabei auf den Umstand hin, dass speziell in Dentsch' land in Folge der strengen Durchfülnung dieses Zwanges die Tollwutb so gut wie verschwunden sei. Wenn nnr Pastenr nicht auf Deutschland exemplifiziert dätte! Nnn hat der Polizeipräfekl, woran ihm bislang noch fehlte, einen patriotischen Borwand, um das unpopuläre ^^/aulkorbgcfetz schleunigst wieder abzuschaffen, oder um es wenigstens zum tobten Buchstaben werden zu lassen. Und inzwischen n'ird so ziemlich straflos wcilergcmordet. weitcrgestohlen, wird weiter in alter Weise „N^cht" gesprochen, nach dem Willen der Herren im Palais Bonrbon und in der Stadt, sind Hänser und Straßen weiter verpestetet, trinkt die Bevölkerung weiter Kloakenwasser, lverden ungestraft die nothwenoigsten Nahrungsmittel in der ruchlosesten Weise weiterverfälscht nnd bleibt das alte Recht der tollen Hunde und das neuerrungene der Anarchisten weiterbestehen. i s berge i nl Atlantis ch e n Oce a n.) Zur .'^eit treibt eine ungewöhnlich große Zahl von Eisbergen im Atlantischen Ocean umher. Dieselben sind ein wesentliches Hindernis siir die Schiffal)rt und die Z-ahrt der transatlantischen Dampfer erleidet durch sie bedeutende Verziigcrung, da die Capitäne sich gezwungen sehen, einen sehr siidlichen E'irs einzuschlagen, UNI einem Zusammenstoß aus dem Wege zu geheu. Der Inman-Dampfer „Eitv of Berlin" traf am Nachmittag des Mai uicht weniger als sechs Eisberge an. welche etiva 10t) A'Uß hoch und !'lX) A-nß lang waren und sich in dem ^restlichen Fahrwasser der Dampfer befanden. Auch von Capilänen anderer Schiffe sind Eisberge in großer Zahl wahrgenommen worden. lUeber das Wiegen der ind e r.) Obgleich von wissenschaftlicher Seite schon oft gegen die Unsitte, kleine Kinder in den Schlaf zu wiegen, Front gemacht worden, ist dieselbe doch noch fast allgemein an der Tagesordnung. Das Wiegen trägt nichts zur dauernd guten Ruhe des Säuglings bei, im Gegentheile, es hindert dieselbe. Es bewirkt zwar momentan eine leichte Betäubung, welche die Kinder einschlafen lässt, aber es sorgt anch dafür, dass dieser Schlaf vou kurzer Dauer ist und von seiner träfligenden Wirkuug einbüßt. '.'>'>anz besonders ist es nachtheilig nach der Sättigung der Säuglinge. Schon einem Erwachsenen würde ein solches Hin- und Herschaukeln nach vollendeter Mahlzeit nnerträglich sein, wie viel mehr muss es bei einem Säuglinge nachtheilig wirken. Die Erfahrung der Aerzte hat denn auch gezeigt, dass nicht nur das allgemeine Wohlbefiudeu beeinträchtigt wird, sondern auch Gehirnleideu verschiedenster Art sich ausbilden können. Ist ein Kind an das Wiegen gewöhnt, so hat es zwar ein Verlangen danach, dasselbe resultiert aber lediglich aus dem Gefiihl, dass es uiÄ allein ist, sofern es gewiegt wird. Kinder, die nie an das Wiegen gewöl)nt werden, schlafen und gedeihen ohne dasselbe weit besser, nnd der Mutter wird Anstrengung uud Schlaflosigkeit erspart. Aigen Berichte. Götsch, Bez. St. Leonhard in W.-B., 17. Juni. (Äemeindeausschusswahl.) Bei derselben wurden nachbenannte Herren gewählt: Kurbos Anton, Kurbos ^^orenz, Mesarec Franj, Petritsch Florian, Kranvogel Vincenz, Krajnc Johann, Tschech Ludwig, Kucpek Vincenz, Petritsch Franz, Bruntschitsch Matthäus, Kosoll Jol)ann, Kurbos Jakob. Hoschnit;. Bez. W.-Feistri^, 17. Juni. (Äcmeinde« ausschusswahl.) Zu Gemeinderäthen wurden folgende Herren gewählt: Pirsch Andreas, Bergles Andreas, Kankler Thieres gehörte ein böser Blick, ein minutenlanges Bocken nach dtm Aufsitzen und ein scharf ausgeprägter Hang für aferfelder, an denen er mit Vorliebe sogar mitten im Trabe ast machte um ein paar Halme zu nehmen. Dafür hatte er aber eine nnübenvindliche Idiosynkrasie gegen den Uebergang über Gräben, sofern er sie nicht durchklettern konnte, sowie gegen Steine im Wege, welche er auf die Ungehörigkeit ihres Aufenthaltes dadnrch aufmerksam zu machen pflegte, daß er mit den Borderfüßen heftig dagegen stieß. Der Major war tro^ seiner Strenge ein guter Kerl", und s^ine Gutmüthigkeit zeigte er besonders darin, daß er seinen beiden ..Gefechtseseln", wie A!uskctiere respektwidrig genug seine beiden Streilron'e hinterrücks nannten, keineswegs Böses mit Bösem vergalt. Er war die Höflichkeit selbst gegen diese Thiere, besonders gegen die Dorah. In den langen Jahren eines harten und rauhen Kriegslebens hatte er seinem .Herzen eine weiche Stelle bewahrt: seine ^^iebe zn Dorah und Achilles. Des Morgens bekamen sie ihren Zncter, auf dem Marsche pätschelte er ihren Hals, an freuudlichen Zureden, ja an den zärtlichsten Kosenamen ließ er es nicht fehlen, wenn Dorch einmcil von einem Angriff nichts wissen wollte, sondern sich für Bertheidigung entschieden hatte, oder wenn Achilles als böses Vorzeichen kommender Ereignisse die Ohren anlegte. Ja in seiner Zärtlichkeit ging „Önkel" mitunter soweit, daß er dem Wallach um den Hals fiel, wenn er — der Wallach natürlich — einmal unvermuthet hintenausfeuerte. Auch sah ich mit eigenen Augen, wie er den Achilles bereitwilligst im Weitsprung unterwies als jener plötzlich an einem Grabenrand abstoppte, indem er über den Pferdehals volti-girend geschickt das jenseitige Ufer erreichte, offenbar in der Absicht, den ungelehrigen Gaul durch persönliches Beispiel zu belehren und anzuspornen." „Die Geschichte, die ich heute erzähleu wollte", fuhr Stefan, Robar Franz, Mlakar Franz, Stermschek Anton, Mastimschek Simon, Bergles Vkartin, Pivec Matthäus, Onitsch Josef, Kankler Felix, Koschitsch Franz. ^Kranichsfeld, Jnni. (Angeschossen.) Vor dem Hause des Steinme^meisters Horwath, vulgo Pape«', gieng es zuweilen in den Nachtstunden lebhast zu, da der Meisttr ein hübsches Töchterchen besitzt, das er vor den Nachstellungen der hiesigen Bnrschen zu behüten weiß. In dcr Nacht vom l«'». auf den 17. d. war vor dem genannten Hause wieder einmal der ?enfel los und Horwath gerieth infolge des Lärmes nnd der höhnenden Zurufe dermaßen in Zorn, dass er seine Flinte ergriff unv in einen Schwärm von nngefähr 18 Burschen eine volle Schrotladung s^Nr. Null) schoss, wodurch Burschen verletzt wurden. Einer der Verwundeten soll bereits gestorben sein. — Horvath hatte sich über die Zudringlichkeit der Burschen zn wiederholtenmalen bei verschiedenen Stellen beklagt, ohne dass jedoch Abhilfe wäre getroffen worden. '>^eibnitz. 21. Juui. a udw irtschaft li ch es.) Die Filiale ^^eibnitz der k. k. steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft l)ält Atittwoch, den 2l^. Jnni, nachmittags Uhr, in den ^v^ocalitäten des Herrn Nnßmüller in Kitzeck eine Wanderversammlung ab, bei welcher Herr Anto« Stiegler, Lebrer aus der Obst- uud Weinbauschule in Marburg, einen Vortrag über Grünveredlung der Reben nnd Obstbau halten wird. Da Kitzeck vermöge seiner herrlichen Lage, von der man eine wundervolle Fernsicht genießt, es wahrlich verdient, dass man es einmal besucht, wäre es angezeigt, wenn viele Gäste auch ans Marburg erscheiuen würden, denn sie würben das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Demnach auf nach Kilzeck! Luxeudorf, Bez. W.-Feistritz, 17. Juni. (Gem einde-ansschuss wähl.) Nachbenannle Herren wurden in den Gemeindeansichuss gewählt: Schnider Simon, Modritsch A., Galba Georg, Schutz Lorenz, Koß Josef, Strauß Johann, Rober Georg. Urschitsch Valentin, Tschokl Martin. Stanosko. Bez. W.-Feistritz, 1.^. Juni. (Gemeinde-ausschusswahl.) Gewählt wurden folgende Herren: Ko-dritsch Josef, Stermschek Franz, Laschek Franz, Stermschek Simon, Grundner Anton, Sattler Jakob, Schnider Johann, Stanovschek Simon, Urlep Panl, Polanec Franz, Krainc Georg, Hojink Mathias. VerHolle, Bez. Windisch-Feistritz, 17. Juni. (G e-mein deausschuss wähl.) Hier wurden folgende Herren gewählt: Potisk Valentin jnn., Florjantschitsch Josef, Rak Panl, Sagadin Stefan, Puschnik Josef, Pivec Jakob, Potisk Jakob, Rober Peter, Noschitsch Georg, Skerbinek Anton, Koroschetz Stefan, Kitek Georg. Aus den Sitzungen des steierm. Landesansschnsses. Der Landks'Ausschuss bewilligt die Aufstellung eines Gasmotors im Krankenhause in Eilli nach dem System Langen und Wolf behufs leichterer Wisserbeschaffung. Eine im allgemeiuen Krankenhause in Graz erledigte Portiersstelle wurde dem Johann Lampl, Wärter in der Landes-Jrrenanstalt in Feldhof verliehen. Sämmtliche Bezirks Ausschüffe deS Landes wurden von dem Ausspruche des Central - Ausschusses der k. k. Landwirtschafts,Gesellschaft in die Kenntnis gesetzt, nach welchem der Zahnwechsel für die Altersbestimmung alter Stiere beachtet werden soll, dass aber derselbe bei Stieren unter zwei Jahren keineswegs als ausschlaggebendes Zeichen zu betrachten sei. Zur General-Versammlung des steierm. Forstoereines in Eilli am 12. Juni 1892 wurde der Landes-Ausschuss-beisitzer, Herr Edmund Graf v. Attems als Vertreter des LandeS'Ausschuffes bestimmt. Der Landes-Ausschuss wandte sich in Erledigung des bezüglichen Landtags-Austrages an den k. k. steierm. Landes-schnlrath in Betreff Erlernung der Veredelungsmethoden von Weinreben dnrch die Schuljugend. Kunibert fort, indem er seinen Daumen für einen Augenblick im Pfeinkopf versteckte, „passirte eines Tages beim Bataillons« exerziren." — Der Oberst war in dienstlichen Angelegenheiten verreist, der an sich ungefährliche Oberstlieutenant war auf Enteujaga, uud so hatte der gute Bemelberg Zeit und Muße, in der stilleu Einsamkeit des Exercierplatz sein Bateillon nach Herzenslust zu tummeln. Die Sonne schien hell und warm, die Lerchen sangen, ein erfrischender, mit.tzeuduft parfümirter Windhauch wehte über den Platz, fern am Horizont brannte Achilles mit des Majors Burscheu ab und eilte schleunig den heimathlichen Penaten zu. — Zwei guie Stunden schon hatten die damals noch üblichen Schulexercitien gewährt, das berühmte „Avanciren in Linie" war vorüber, und eine dreimalige Schluß^Salve auf eine am Rand des Platzes weilende Schaf-Heerde hatte diese nicht in ihrem gleichmüthigen Graszupfen zu erschüttern verlnocht. Der Major sammelte sein Bataillon in der „Nendezvonssormation", um das Gefecht zu beginnen. Dorah, das eine Ohr halb aufgerichtet, das andere träumerisch gesenkt, hielt vor dem Bataillon nnd dachte über die Vergänglichkeit des Irdischen im Allgemeinen sowie über die Behendigkeit der entfliehenden Ruhestuuden im Besonderen nach, der Major bemerkte mit Ungeduld, daß sich in der dritten Kompagnie noch immer etwas rührte. ..Jetzt muß das Bataillon stehen! ... das darf keiue Ewigkeit dauern" . . . „Ich sehe da noch eine Helmspitze wackeln! — im vierten Zuge! ... ich glaube am Ende gar" . . . Nie hat die Nachwelt erfahren, was der Major am Ende gar glaubte, deuu schon unterbrach er sich: ^Herr von Bettewiy! jetzt ist keine Zeit mehr in die Richtung zu sehen! Da hätten Sie vorher dran denken sollen!" Marvurger Wachrichtm. (Ernennungen im Justizdi en fte.) Der Ge-richtsadjunct bei dem Eillier Kreisgerichte, Herr Karl Martinak, wurde zum Bezirksrichter in Lichtenwald und der Rechtspraktikant beim Kreisgerichte in Eilli, Herr Raimund Jordan, zum Auscultanten für Steiermark ernannt. (Kaiser Franz-Josef'Bad Tüffer.) Aus der Eur- und Fremdenliste des oben genannten Bades erhellt, dass seit dem Beginn der Saison bis zum U). d. 70 Parteien mit 172 Personen zum Eurgebrauch? in Tiiffer eintrafen. (Stelle na usschreibung.) An der vierclassigen dentschen Privatvolksschule mit Oeffentlichkeitsrecht in Lipnik bei Biala (Galizien), kommt mik September d. I. eine Lehrerstelle mit 600 fl. Gehalt, 100 fl. Quartiergeld (welches die Gemeinde Lipnik zahlt) und 00 fl. Schulvereinszulage zur Besetzung. Die Bestellung erfolgt zunächst provisorisch auf ein Jahr, welches bei zufriedenstellender Dienstleistung in die definitive Dienstzeit eingerechnet wird. Bewerber, welche die Befähiguua zum Unterrichte auch in polnischer Sprache besitzen müssen, wollen ihre ungestempelten, mit dem Lehr-befähiguugszeugniffe belegten Gesuche bis längstens 15». Juli d. I. bei der Leitung des Deutschen Schulvereines in Wien, I., Brännerstraße 9, einbringen. (Hundeausstellung in Marburg.) Die kyno-logische Section des steierm. Jagdschutzvereines veranstaltet am 29. d. um 4 Uhr nachmittags eine Schau für Jagdhunde. Mit dieser Hundeschau steht die Bertheilung von Prämien in Verbindung und werden die Herren Besitzer von Jagd- und Vorstehhunden eingeladen, sich recht zahlreich an der Beschickung dieser Ansstellung zu betheiligen, welche mit keinerlei Kosten verbunden ist. Sehr wünschenswert wäre es auch, wenn von Hnndelicbhabern kleinere Ehrenpreise gestiftet würden, welche außer den von Gönnern der kyno-logischen Section und des steiermärkischen Jagdschutzvereines gewidmeten Ehren- und Geld Preisen zur Vertheilung gelangen könnten. Also nochmals: Auf zur Hundeschau! Anmeldungen werden erbeten bis 26. d. in der Verwaltung der „Marburger Zeitung". Detailliertes Programm liegt daselbst zur ges. Änsicht auf. (Zum Volksfeste.) Reges Leben und Treiben herrscht schon auf dem Festplatze deS Volksgartens. Viele Hände sind damit beschäftigt, die zahlreichen Zelte und Schaubuden u. s. w. aufzustelleu und nicht lange wird es währen und sie werden in ihrem vollsten Schmucke erlesene Genüsse und Sehenswürdigkeiten spenden und bieten. Ein Hauptanziehungspunkt bei dem dieesjährigen Sommerfeste wird die „Wunderbude" sein, in welcher Sehenswürdigkeiten aller Zeiten und Völker, kostbare Kunstwerke u. s. w. zur Schau ausgestellt werden. Unter bewährter Leitung zweier Mitglieder des Festausschusses wurden diese Gegenstände gesammelt und es werden dieselben den Besuchern von den Negern Mar—au—schek und Bur—da in verständnisvoller Weise gezeigt und vorgeführt werden. In dem geheimsten Gelasse der „Wunderdude" wird eine Pythia auf dem historischen Dreifuß klassische Orakelsprüche verkünden. Da di' ehrenwerthe Dame auch im Besitze der angeblich verbrannten sibyllinischen Bücher sich befindet und mit hervorragenden „Geistern" der Gegenwart Beziehungen unterhält, ist ihr gar nichts verborgen und vermag sie selbst den Schleier der dunkelsten Geheimnisse zu lilften. Eine Künstlcrgesellschaft ersten Ranges wird in dem neuaufgebauten und mit großen Kosten errichteten Circu» ihre Wunder-leiftuugen auf dem Gebiete der Equilibriftik und Gymnastik zur Schau bringen. In dieser Künstlergesellschaft befindet sich auch der schwedische Clown Fredriksborg vom Cirkus Renz, der namentlich auf dem Gebiete der LÜstgvmnaftik das Unglaublichste leisten soll. — Wir machen nochmals darauf aufmerksam, dass das Erträgnis des heurigen Volksfestes nur hiesigeu Anstalten zugute kommt, weshalb es sehr wünschenswert wäre, wenn freiwillige Gaben in reichlichem Maße gespendet würben. Die Geschenke für den Glückshafen übernimmt Herr Kokoschlnegg; Wein möge bei Frau Quandest, Fleisch bei Krau Furche und Bäckerei bei Frau Sedlatschek (Hauptplatz Nr. 7) abgegeben werden. Durch mehrmaligen energischen Schenkeldruck und leises Sporenkitzeln sah sich Dorah veranlasst, auf den FliLgel zu gehen, um den Vordermann zu kontrollieren. „Der Vordermann stimmt nicht". . . „Gehen Sic eine Idee links der Zugführer ^vom zweiten Zuge! Das wird zuviel! So! folgen Sie doch, Herr von Bellewitz." — „Ja wenn sich die Herren Zugführer nicht einmal einrichten können, dann kann das Bataillon nicht stehen" . . . „Das ist nicht menschenmöglich .... „Links! Die erste Rotte im zweiten Zuge! Folgen dahinten! Links dahinten! Links!!! zum Himmel — „J^, Herr Hauptmann, helfen Sie doch dahinten mal. Ich kann doch nicht jeden Mann hinstellen . . . Das ist ja ein Ding der Unmöglichkeit....." Dorah kannte ihre Gepflogenheiten. Sie wusste, obwohl sie den Blick sinnend auf einen Grashalm gerichtet hatte, sehr wohl, ob eine Rotte stand oder nicht. Erst wenn der Major den fuchtelnden Säbel sinken ließ und sich einen Moment räusperte, war die Zeit gekommen, einen Schritt weiter zu geheu. „Die wievielte Rotte?" „Die siebente Herr Major!!!" „Rechts der zweite Maim! Sie stehen ja 'ne halbe Meile raus! Das wird zuviel! Kerl, wenn ich sage 'ne halbe Meile, so ist das nicht gleich ein ganzer Schrttt. So — stehen! Gut die Rotte .... Diese Rotte stimmt gar nicht. Da ist ein Mann im fünften Zuge mit solchem dicken Wasserkopf, der hat keine Ahnung von Vordermann. Nicht einen Schimmer! Sagen Sie mal. Mann, was sins Sie in ihrem Eivilverhältnis? „Bäcker Herr Major!" (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntaq, den Juni, wird hier in der evangelischen Kirche Gottesdienst stattfinden. (Ein Kampf auf ^^'eben und Tod.) ^^u unserem Berichte über den im Stadtpark statt^^ehabten Kampf zwischen einem Wachmann und dem dienstlosen Knecht Josef Jost kiinuen wir nun noch nachtragen, dass der Getiidtete beim k. k. Kreisgerichte in Cilli bereits zweimal wegeli des Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätiqkeit qeqen die Sicherheitswache in Eilli und einmal wegen Diebstahls abgestraft und aus (5illi ausgewiesen wurde. (Ein Uhrendiebstah l.) Einem Infanteristen wurde in der Franz Josef-Kaserne eine silberne Anker-Remontoiruhr mit MondeSvicrteln und Datumszeiger von einem unbekannten Thäter entwendet. Vor Ankauf dieser Ubr wird gewarnt, der Verkäufer möge angehalten werden. (Thier quäle rei.) Am 17. d. wurde am hiesigen Sildbahnhofe von einem Wachmanne eine von Pöltschach nach Bozen aufgegebene Hilbnersendung beanständet, da das Behältnis unverhältnismäßig klein für die in demselben gleichsam zusammengcpfei'chtcn Thiere war tmd diese Thierquälnei öffentliches Aergernis erregte. Es hat hierauf cine Verladung der Hilhner in einem größeren Behältnis stattgeftlnden. — 'Gegen eine in der Kärntnerstraße wohnhafte Wäscherin wurde in den letzten Tagen die Anzeige wegen Aergernis erregender Thierquälerei erstattet, da dieselbe nach dem Verlassen ihrer Wohnung durch drei Tage ausgeblieben war und ihre Haustbiere (l Hund, 2 Katzen, 10 Hühner und 5 Hasen) ohne Klltter in derselben zurückgelassen hatte. Ein hieven benachrichtigter Wachmann übergab diese Tbiere — drei Hasen waren bereits vor Hunger verendet — ciner Ncbenpartei zur Verpflegung. (Ein Senseudieb.) Ein Mann Namens ^^eopold Weck, der zur Arbeit weniger als zum Diebstahl Lust und Liebe empfindet, dahcr in seinem Dienstbuch nur Earta bianca sich vorfindet, erschien nnlängst in einer hiesigen Scknaps-schänke und hinterließ zur Deckung seiner ^^eche eine Sense. Bald nach dieser Deponierung wurde die Anzeige erstattet, dass in Roßbach eine Sense abhanden gekommen sei und wurde der Genannte wegen Diebstahls deiselben hierauf in der Schänke arretiert. In Gesellschaft des Arretierten befand sich der für immer stadtverwiesene Peter Partlitsch, und so brauchte der Dieb den Weg in den Arrest nicht allein zu machen. (Eine unbekannteFrauensperson.) Im Markte Kastl, Bezirksamt Neumarkt wurde am Lli. April d. I. eine ausweislose, l)li)dsinnige Frauensperson aufgegriffen, nach deren unbekannter Herkunft nun die Behörden zu recherchiereu haben. Diese Person, im Alter von .^5) bis 4t> Jahren stehend, spricht die Worte Franziska und Bergbaus, liat .Haare, Ängen-brauen und Augen von brauner Farbe und ist mit einer großen Drüse am Halse behaftet. Aus dem Frauenzimmer wurde herausgebracht, dass sie aus Steiermark sei, 2 Ti?chter namens Maria ltnd Katharina habe, in einem Wirtshaus wohnte, wo viele Gendarmen verkehrt hätten, imd daS abgebrannt sei. -- Um allfällige Anskünfte an die Behörde wird ersucht. (Kurpfuscherei.) Am 20 d. wttrde in der Fleischergasse eine Wunder-Doctorin, die eben mit ihren Heilmitteln hausierte, von einem Wachmanne betreten und zum Amte gestallt. Die „Doctorin", eine Wäscherin aus Brnnndorf, hatte eine große Flasche Kümmelgeist, gemengt mit Melissengeist, „Engel-Wunderbalsam", und einige Fläschcheu der letzteren Lebens-Rcttungs Essenz bei sich und trug diese „guten Geister" gegen Kolikanfälle, Stuhlverstopfung, Halsschmerzen u. dgl. dem „gläubigen" Publicum zum Kaufe an. Die Angehaltene betheuerte, den Medicamenten-Verkauf nicht immer, sondern nur dann zu betreiben, wenn sie nichts Besseres zn thun habe, und wollte erst eine „Maß" ihrer Elexiere an den Mann gebracht haben. Von sorgfältig gereinigten kleinen Fläschchen zur Abgabe des unfehlbaren Medicaments aus ihrem Groß-vorratbe hatte sie selbstverständlich eine Menge bei sich. So — Bäcker? Na ja. Sehen Sie. Als Bäcker müssen Sie doch die Arode auch in Reih' nnd Glied legen, nicht ' wahr?" — „Jawohl, Herr Major!" „Na also." „Hier in dieser Rotte muss schon der zweite Mann ein Atom rechts gehen. Rechts! sage ich. Der Mann weiß noch nickt einmal, was rechts ist. Es ist doch nicht zu gl^ubcn. Herr Hauptmann, dieser Mann! Sehen Sie ibn?" Befehl, Herr Major!" „Der Mann hat keine blasse Ahnung, was rechts oder ' links ist. Sage mal, mein Sohn — hebe doch mal Deinen rechten Ärm koch." „Dacht' ich's doch! Dacht' ich'S — ach so ja, er hat recht! Na, wenn Du's weißt. Du Schafsnase warum thust Du's denn nicht?...... Endlich war das „Torfpacken", wie es im Soldaten-. :nund heißt, beendet. Die Kompagnien sollten zum Gefecht atlseinandergezogen werden, vorher wollte der Major aber das Bataillon im (Manzen laden lassen. „Stillgestanden!" wie ein electrischer Schlag durchznckte das Kommando den Bataillonskörper. Auf ein Tempo wurden die Beine aneinandergerissen und der Köper aufgerichtet. Nur Dorah machte eine Ausnahme, fie ruhte phlegmatisch das rechte Hinterl.ein. ..Kein Auge im Kopf darf sich mehr rühren . . So—o! stehen! . . Bataillon soll chan—gi-^ren — g'laden!" Die Gewehre flogen von der Schulter, ein lautes Rasseln der „Kammern" — Bautz! gieng ein Schuß im vierten Zuge los. Der Major schäumte. Kirschrotb vor Wutki jagte er der unschuldigen Dorah beide Sporen in die Flanken so dass sie entsetzt aufschrie. „Wer war das?" rief er mit Stentorstimme, indem er auf den vierten Zug losritt. „Wer war der Kerl? Drei '^.Tage Arrest. Sofort heut Mittag abzuführen Herr Hauptmann!" Das Frühjahrs'Rtnneu. Das Radfahrerfest, das in den jüngsten Tagen in d'n Mauern unserer Stadt begangen wurde, nabni mit einem Empfangsabend im Elublocal des Marbnrger Biclicle Clubs (Hotel ..M Stadt Wien'') seinen Anfang. Iu dem festlich aeschmücklen großen Saale versammelten sich am vergangenen S^unstag viele auswärtige Radfahrer und die Mitglieder dcs hiesigen Verbandes der Rai.'fahrvereinc für Wcttfahrsport. .Herr Gustav Scher bäum, Obmann des Marbnrger Bicvcle-Elubs, begrüßte die Erschienenen auf das .Herzlichste im Namen seines Clubs, Herr Joses Bancalari im Namen des Verbandes. Herr Dr. Balkl dankte für den frcuudlichen Empfang und sprach den Wunsch ans, daß das Fest einen gi'mstiaen Verlauf nehme. Herr Kalmann vom Ärazer akad. techu. Radfahr-Vereine brachte einen sehr beifällig anfgenommenen Trinkspruch aus die amvesenden Damen ans. In fröhlichster Stimmnng s^ßen die strammen Radfahrer bis gegen Mitternacht beisammen. Am Sonntag wurde vormittags inl „.^ireuzbof" ein Frühschoppen eingenommen und nachmittags um l"» Uhr nahm das Rennen vor einem gewählten Znschauerkreise seinen Anfang. Der Wettfal)rausschuss bestand aus folgendcn Herren: Ehrenpräses: Dr. Joses Baltl jun., Obmann des St. R.-G.-V.: Falirwart: Max Kleinvscheg (G. B.-E.); 'Zielrichter: Dr. Oskar ."^oth (G. B.-E.); Ablasier: H. Pram-berger (G. V.-E.): Fahrbeobachter: E. Dittler (G. B. C.), .Hans Hajny (M. R. C. „Schwalben"), Gustav Sckerbaum (M. B.-E.), Ehrist. Futter (M. R.-E.); 'Zeitnehmer: H. Dra^il (G. R.'C.), A. Gayer (G. B.-E.), V. Kalmann (A.-t. R.-V.), R. Seeger (G. N.'E.); Rundenzähler: A. Brosch (A.-t. N. V.), F. Bullmann R.-E.); Nummernansager: .H. Ettl (A.-t. R.-V.); Nummernabnebmer: O. Holenia (G. B.-E.): Nummernordner: I. Peteln (M. R.-E.); Schriftführer: I. Wiesinger (M. R.-E.); Vorgabemesser: Franz Fuchs (G. R.-E.), ^^udwig Franz B.'E.); Wage-ineister: S. ^^^ucardi (M. R.-E. „Schwalbeu"); als Arzt fungierte Herr Dr. Philipp Terö. Als Erste erschienen am Start die .Herren Josef Franz, Karl Krzizek nnd Alexander Starkel vom Marbnrger Bicycle Elul?. Es wnrte iit)cr eine englische Meile gefahren. .Herr Starkel setzte sich sogleich an die Spitze, hatte aber in der dritten Runde das Unglück, einen Stnrz zn tbun. Herr Franz. der sich bis zur letzteu Runte riickwärts gehalten t)attc, gieng in schönem Spnrt vor und langte in Minuten 25) Sectmden am Ziele an. .Herr Krzizek folgte in Minuten 29 Secnnden. An dem darauf folgenden Hochrad-Vorgabefahren des Steirischen Gauverbandes nal^nim tie .Herren Ä. Stander (M. R.-E.), Vorgabe 120 Meter, Joliann Schisko (M. R.-E.), Vorgabe 120 Meter, Alois Heu, (M. R.-E.), Vorgabe W Meter. Josef .Hertle (Akad. techn. R.-B.) und Alfons v. WittemberSki (Akad. techn. R.-V.) theil. Der ^^eb^tgenannte erlitt beim Start einen Unfall nnd gab das Rennen auf. Die übrigen Fal)rer kämpften in qntem Tempo um den Sieg und gieng Herr .Hertle, der seinen Gegnern sehr überlegen war, in Min. 5)5"^ ^ See. als Erster, Herr Stauder in 4 Min. Vü See. als Zweiter und .Herr Heu in 4 Min. 1'/^ See. als Dritter durchs ^^iel. Das Zweiradfahren des Marbnrger Radfabrer-Elubs „Schwalben" über 2000 Meter um die Elubmeisterschaft vereinigte die Herren Karl Sichert, Franz Rath, Max Heumaye r, Karl a b e r und August Bobeck ans dem Hochrade am Start. .Herr Sicherl langte in 4 N!. 2!^'^/^^ S., als Erster, Herr .Heumayer in 4 M. S. als Zweiter an. — Im Niederrad-Vorlanf, bei dein die Herren Stefan v. Stankovich, M. Sernec, Nik. .Horvath und Heinrich Brunn er starteten, wurde Herr Stankovich in 4 M. S. Erster, .Herr Horvath in 4 M. 2.')'z S. Zweiter. Der Entscheidungslanf über 1000 Meter brachte „i^u Befehl, Herr Major." „Das ist doch unerhört. Noch jetzt mitten im Sommer költnen die ^^cute nicht einmal laden ohne dass ein Kerl losballert. Ja nteine .Herren — das ist sehr traurig." „Gewehrrr — ab! Riihrt Euch! — Die Herren Offiziere und Zngführerü" Damit ritt er kopfschüttelnd fünfzig Schritt abseits und machte dort Halt, nm die Offiziere und Feldwebel, die sich von dem Bataillon loslösten zn erwarten. Dorah betrachtete tränmerisch die Merkwürdigkeiten eines Manlwurfs-hanfens zu ihren Füßen. „Meine .Herren" begann der Major seine denkwürdige Rede — „das ist doch ein unerhörtes Stück! Ich muß Ihnen offen gestehen: mir ist eS unbegreiflich, wie so etwas noch vorkommen kann. Ist mir vollständig räthselhaft. Ja — ich kann mir nicht helfen: das liegt an mangelhafter Jnstrnc-tion, meine.Herren.Hailptleute!" Da hier die .Hanptlente ein Gesicht machten, als ob sie anderer Meinung wären, fuhr der Major, heftiger werdend, fort: „Wie gesagt, mir ist es vollständig schleierhast, wie so etwas passieren kann. Ich wein garnicht, wie der Mann das angefangen hat. Das muß an mangelhafter Instruktion liegen, anders ist es nickt möglich. Ja. nieine .Herren, Sie haben doch Ihre Offiziere und Unteroffiziere da'>u. Vassen Sie die doch inl'truiren! Die Sache ist doch so einfach, dass sie selbst dem dümmsten Kerl begreiflich zu machen ist. Geben Sie mal ein Gewehr ber." Ein Dut'^end Unteroffiziere s:.'rang eilfertig hinzu, eiu bärtiger Vieefeldwebel brachte ein Gewehr herbei und reichte es dem Major auf's Pferd. „Sehen Sie, meine Herren und sagen Sie selbst, wie ist es möglich, daß der Mann losschiestt?" — Jetzt hat der Mann das Gewcl)r in der Hand, So. Jetzt drebt er den Sicherungsflügel herum. So." Es ist ein eigen Ding für Einen, der ein Gewehr seil I Jahren nicht sell?st geladen hat. Es kann da wobl vorkommen. Herrn Stankovich in 2 M. 4^^ S. als Ersten, H.rra Sicherl in 3 M. 10 S. als Zweiten ans Ziel. Das Internationale Zweirad-Hauptfahren über 10.000 Meter wurde von den .Herren Franz Fuchs, (G.-R.-E.), Haus Schneider, (G.-V.-E.) Robert .Kästner (Akad.-techn. R.'V.) Franz Urpani (Ä.-t. R.-V.) und Otto Z eilinger iA.-t. R.-V.) gefahren. Der Kampf gestaltete sich äußerst interessant und hätte zweifellos ein anc^eres Ergebnis zur Folge gehabt, wenn nicht in der der N. Runde die .Herren Urpani und Kastner gestürzt wären und der Erst« genannte wegen ciner Beschädigung seines Rades das Rennen aufgeben musste. In der vorletzten (2'.».) Runde gelang es Herrn Schneider, seine Mitstreiter zli überholen und als Erster in 1>^ Minuten S. das Feld zu behaupten. .Herr ^'»eilinger folgte in M. ^ S. als Zweiter, Herr Fnchs wnrde in 1?^ M. 4:;-/. S. Dritter. Der Ve^t-genannte errang sich außerdem, da er während 21 Runden an der Spitze gefahren war, einen Führungspreis. Das Zweirad-Vorgabefahren des Marburger Radfahrer-Elubs über 1000 Meter versammelte die .Herren Franz Trexler, .Hans Holz er. Albert Stander und Alois Heu am Start. In dem heißen Ringen um die Palme gieng .Herr Heu in der letzten Runde vor und kam in 1 Minute Set. als Erster an. Zwischen den .Herren Hölzer und Stander, die in L Min. See. anlangten, gab es ein todtes Rennen. Im Entscheioungslauf zwischen den beiden .Herren wnrte Herr Holzer in 1 Minute Secunden Erster. Das Niederrad-Vorgaberennen des steir. Radfahrer-Gauverbandes über 20lX) Meter wurde von den Herren Aurel H erdig, (G.-R.-E.) Joli. Schifko, (M.-R.-E.) Stefan v. Stankovich (M.-R.-E. „Schwalben"), Karl Weranitsch (G.-R.-E.), .Hugo.Hoffer <^G.-R.-V. „Wanderlust"). Karl Kadnu; (G.-R.-V. „Wanderlust"), Otto Zeilinger (A. t. R.-V.), Rudolf Plessing (G.-B.-C.) und Robert Kastner (Akad. t. R.-V.) gefahren. .Herr Kastner wurde in .! M. 44See. Erster, Herr Schifko in l» M. 45i See. Zweiter und .Herr Plessing in l» M. 47^/z See. Dritter. Das Internationale Damenpreis-.Hochradfahren über eine deutsche Meile gab Gelegenheit, zwei der tüchtigsten Racemen, die .Herrett Max Ehinger vom Wiener B.-E. nnd Karl Schneider vom Grazer B.-E., zu bewttndern. .Herr Schneider fuhr ein altes Rad Ultd so war es .Herrn Ehinger möglich, seine außerordentliche Renntüchtigkeit im allergünstigsten ^^^ichte zu zeigen. Er iiberholte nämlich ohne sonderliche Anstrengung seinen Gegner unt einuudeinehalbe Runde und gieng in 15» Ä^inuten Secunden als Erster durch Ziel. Herr Schneider folgte in 1^'> Minuten 5'.) Sec. Ant Abende vereinigte die Nadfahrer und zahlreiche Freunde dersclt.'en ein Eommers im Garten der Götz'schen Bier-hatle und fand bei dieser Gelegenheit die Vertheilnng der schönen Preise statt. Herr Dr. Baltl sprach dem Verbände der Marburger Radsahr-Vereine für Wettfahrsport den Dank des steirischen Radfahrer-Gauverbandcs für die liebenswürdige Aufnahme aus nnd schloss mit einem kräftigen „All .Heil!" ans den Verband und seine Mitglieder. Buntes. (Vergesslich.) Bei der Milchfrau: „Aber i bitt Jhuer, Madam' Pantschmaier, Sö hab'n m'r ja beunt st»tt aner Milli a Häferl voll Wasser geb'n." — „Jessas, seg'n S', Fräul'n Sali, da l^ab' i rein in' Tod 'nein vergessen, a Milli d'raus z' schütt'n." (Vukrativ.) Junger Mann: „Sie werden es nicht glanben, meine Verehrte, aber ich habe mir seit gestern eirl Haus sür 100.000 fl. baar gekauft, die ich mir durch Kenntnisse und Ausdauer erworben." — Sie: „Wirklich? Was sür ein Geschäft haben Sie denn?" Er: „Ich bin Schwiegersohn!" daß er, znmal wenn viele Augen auf ibu gerichtet sind, in der.Hitze des Moments vergißt, ob der Sicherungsflügel rechts oder links herumgelegt wird. „So", fuhr der Major docirend fort — „jetzt kann gar nichts passiren. Sellen sie ber. Jetzt kann ich das Gewehr über haben, oder G.'wehr ab, ich kann an die Kammer fassen, an den Abzug —" Bautz! ging in diesem Moment der Schuß los, der Dorah dicht über die Ohren hinweg. Dorah konnte vi.'l vertragen. Sie war, wie bekannt, im hitzigsten Gefecht die Rnhe selbst, aber dies war ihr denn doch zu stark! — Hintenausseuern und einen wilden Satz znr Seite machen, war das Werk eines Augenblicks. — DaS noch rauchende Gewehr weit von sich streckend, klammerte sich der erschreckte Major krampfhaft auf dem Sattel fest. ^ Aber Dorah war heute nicht wiederzuerkennen. Solche heimtückische Ueberraschung war ihr doch zu bunt. Sie bockte lnit einer Virtuosität, die selbst den Achilles zur Anerkenuung gezwungen hätte. So blieb denn dem Major nichts anderes übrig, als das Gewehr an die Erde zu werfen, nur um sein wildgewordenes Roß wieder zn besänftigen. Du kannst Dir unsere Gesichter denken! Ein halbes Jahr lang lxiben wir im .Kasino von nichts Anderem gesprochen als vo« dieser Jnstrnktionsszene des Majors Bemel-berg, dem es „unbegreiflicti" war daß „dem Mann ein Schuß losgehen" könne. Und mich h^den sie auch nochgentzt. — Der gute Onkel-Major! Das N!anöver besiegelte sein Geschick: er erbielt das Amt eines Bezirkskommandeurs in Schlesien. — Jetzt deckt ihn anch schon der gri'me Rasen . . im .Herbst vor einem Jahre baben sie ibn begraben .... Ein guter .>icrt war's doch und im Feldzng hatte er seinen Mann gestanden" — Kunibert schwieg hier, um — selbst gerübrt - eine Thrane, die in seinen Grog gefallen war zu verrühren . . . Deutscher Schulverein. In der Sil^un^ dcS Ausschusses am 14. Juni wird der akademischen Ortsgruppe an der juridischen Facultät der Wiener Universität flir das Erträgnis eines Balles und dem Nordböhmischcn Turngau für eine Spende der Dank ausgesprochen, ferner wurden mehreren Schulen in Kärnten, sowie den Zl?glingen des Egger'schen Stiftungshauses in Klagenfurt Unterstiltzungen zugewendet; der Bericht über den am IL. d. in Saldenhofen stattgehabten Ortsgruppentag wird zur Kenntnis genommen und eine Reihe von Angelegenheiten der Vereinsanstalten in Fried au, Königsfeld, Benetzko, ^Lichtenwald, St. Egidi, Drislawi^, Pilsen und Senftenberg wird erledigt. HemcinmHiges. (Obligatorische V ie h v er si ch eru n g in Oesterreich.) Der oberste Sanitätsrath hob gelegentlich der Berathung über die Grundsätze, nach welchen bci der Regelung der Vieh-und Fleischbeschau vorzugehen ist, hervor, daß eine in jeder Hinsicht genügende Sicherstcllung einer den sanitären Anforderungen entsprechenden Qualität des zum Genüsse gelangenden Fleisches auch bci entsprechender Einrichtung der Lieh- und Fleischbeschau nur dann zu erzielen ist, wenn eine obligato^ rische, von den Staats- oder von den ^^andesverwaltungen zu handhabende Versicherung des gcsammten Viehstandes gegen unverschuldete Werthvcrluste durch Unfälle, Krankheiten u. s. w. in allen im Reichsrathe vertretenen Königreichen und ^iändern nach gleichartigen Grundsätzen eingeführt würde, welche Einrichtung sich als ein unschätzbares wirthschaftliches Mittel zur Vervollkommrng der Viehzucht und zur radicalen Tilgung aller ansteckenden Thierkrankheiten, sonach zur Hintanhaltung der Seuchen und Belebung des Vieh-Exportes darstellt. Kunst und Schrifityum. „Ter 5tein der Weisen" beschließt mit einein sehr ab» wcchslunqsrcichcn, nlit einer Fülle von Abbildungen versehenen Hefte (dem des laufenden Jahrg.) sein erstes diesjähriges Semester. Aus dem beigegebenen Inhaltsverzeichnisse ersieht man erst, welch' reicher Schav an populärwissenschaftlichen Dingen in den Heften niedergelegt ist. Am meisten überrascht der großartige Aufwand an Abbildungen. Die nun einen Band bildenden 12 ersten Hefte enthalten genau W0 bildliche Darstellungen, Figuren, Tafeln und Beilagen. Das vorliegende Hest schließt sich würdig an seine Vorgänger an. Wir heben den sehr instructiven, durch Abbildungen und Photogramme erläuterteu Aufsatz über Milrophotographie hervor, alsdann den in mehr als einer Beziehung interessanten, stellenweise sogar sensationellen Artikel „Der Feuerstvss als Erzeuger der Epidemien" von L. Mann uud die instructiven technischen Auseinandersetzungen über Eisenbahnwaggon - Beleuchtung des Ingenieurs .^urz. Bon actuellem Interesse ist ferner Jngenienr M. Buchl)olz vergleichende Studie über den Stahl in der Baukunst, erläutert durch ein vergleichendes Tableau der gegenwärtig größten aus Stahl aufgefilhrten Bauwerke. Erwähnen wir noch, dass in der Beilage „Tie Wissenschaft für Alle" über einige Erosionserscheinungen berichtet, eine Anleitung zum Sammeln und Conserviren der Pflanzen gegeben wird — beides durch Bilder unterstützt — uud dasS auch der Notizeutheil schöne Illustrationen bietet, w haben wir in kürze mitgetheilt, was diese so beliebte populär-wisseuschaftliche Zeitschrift (A. Hartlebens Verlag, Wien) in dem neuesten Hefte ihren Lesern darbietet. Weitere Worte der Empfehlung bedarf es wohl ».icht. Dtlkingers Allustrirte Zieise-Aeilung, Nie«. Inhalt: Steinach am Brenner. (Mit Jllustr.) Bergnüguugszüge ans den Ctaatsbahnen. Bon Calais nach Dower. (Mit 2 Jllustr.) Stanley's Vorgänger. Bon Karl Lindau. Der Wiener Prater. (Mit Jllustr.) Marienbad. (Mit Jllustr.) Erinnerungen aus Vorder-?lsieu. Bon A. I. Ceyp. Das Museum eines großen Malers. Reise und Verkehr. Touristik. Literatur, .^tunst. Alterthum. Vermischtes. Mittheilungen von Nah und Fern. Marburner Marktbericht. Vom 11. bis 18. Juni Gattung Preise per von bis sl. kr. (Gattung Fleischwaren. Rindfleisch .Kalbfleisch Ectiaffleisch Schwein fleisch „ geräuchert .. Fisch. Schmken frisch Schulter ,. Victualien. .^aiserauszugmehl Mundmehl Semmelmehl Weißpohlmehl Schwarzpohlmehl Türkenmehl Haidenmelil .Haidenbrein Hirsebrein (^^erstbrein Weizengries Türkengries Gerste gerollte Reis Erbsen Linsen Fisolen Erdäpfel Zwiebel Knoblauch Eier .^äse steirischer Butter Milch frische „ abgerahmt Rahm sützer „ sauerer Salz Rindschmalz Schweinschmalz Epeck gehackt „ frisch geräuchert Kernfette Zwetschken Zucker Kümmel .'tiilo ^ 48 52 " .V) 70 70 52 44 18 16 " 14 " 12 10 „ 16 Liter, 14 > " , 11 .. I 14 .^ilo 18 12 24 16 " 24 16 U 4 28 Stck.^ — .^ilo 15 1.- Leiter — > 24 !" ! 26 Kilo j — I > iV 64 »^4 »^4 70 .'>4l 2« 40 iWachholderbeereu W Kren t»0 lSupveugrünes 44 ^.^Iraut saueres ^4 ^Rüben sauere W Kraut lOOIitöpfe >^0^ stittrcide. .^5 Weizen 4tt l.ltorn !(iterstc 20 j.vaser 18 Nukurutz Iii .Hirse 14 .Haiden l.'ti Fisolen 12^ (^tfliigtl. 20^iJndian l^j Gänse 1!^^lEnten Iti^Backliühner 20^ Brathühner 14! .'ilapaune ^-j2! 'Apfel 2^^! Birnen :^2 12 :^0 20 I.W 10 12 1.l0 6« 66 .'>6 7ü 5<; 32 42 32 per Kilo Preise von, bis fl.kr.I fl.kr. 16 18 18 Hktl. 6.s)0 24 20 20 10 10 690 5.10- .',.50 4.50 4.W Z.- 8.20 4.80! 5).— 4.80^ .',.20 „ .5.10 Stck. ^ Paar Stck. > .«ailo ^ Stck. Diverse. > Holz hart geschw. Met. „ „ ungeschw. ., „ weich ungesch. „ „ .. ungeschw. Holzkohle hart .Hktl. weich Steinkohle I 2.- 2.40 2.50> 2.W 75 70 70i 24! 78 75 ^6 32 5it) 84! 90 76^ 84 1.80^ 2 — 2.40 2 80 1.50i i.t;0 1.30j 1.4l> 18! .^0 28! 64 32i 72 Verstorbene in Marburg 12. Juni: Robiö Alois. Dienstmagdssohn, 7 Tage, Bergstraße. — Körte Anna, Grundbesiycrstochter-Kind, 2 Mon., Kärntnerstraße, Magen- und Darmcatarrh. 14. Juni: Wicht! Rich.. Bahnstosierssohn. 6 Wochen, neue Colonie, Meningitis. — Ru/iezka Oskar, Produktenhändlerssohn, 3 Wochen, Tegetthoffstraße, Darmcatarrh. 15. Juni: Nebauer Franz, .Hausierer, 67 Jahre, Kasernplatz, Alters- schwäche. 17. Juni: Rebernik Arnulf. Taglöhnersfohn, 2 Monate, Kärntner- straße, Magen' und Darnicatarrh. — Karl Franziska, Kleidermacherstochter, 1 Jahr, 5 Monate, Kärntnerstraße, Lungen-catarrh. 18. Juni: .Kotarsky Elise, Drechslermeisterstochter, 8 Monate, Vik- tringhofgasse, Zehrfieber. Mittheilung aus dem Publicum. Auf zum Bolksfest? ?luf zum Volksfest! lasst nicht warten Zltonll.iet Alle, Alt und Jung! ^^eich im Zchnnlct erglänzt der Garten, Athmeud hehren Festes Schwung. Uns'ren Zlleinen k^'inmtS zu Theile Aus dass sie der Welt erblülsn Nützlich, strebsam uud zun» .heile In das kinnte Leben zieh'n. .Hoch dem wackeren Vereine, Der für Necht und Pflicht einsteht. Einig inl (^efiihl und vtrelien Frei des Lebens Pfad begeht; Der im tapfern !Lor>värtsschreitcn, Seine Frucht säet gnt und rein. Die hint'in in fernste Zeiten Segnend wird vergeltend sein. D'rnm ersaßt (Gelegenheiten Wo Ihr durch (^enus; nnd Frend' Beiträgt zu den» großnn Werke Und erscheint znr Festlichkeit! Vieles Neues harret Euer! Aug' und Lhr und Schnleckerlnst — Alles wird erstannen Heuer Was das Fest bringt stolzbewuszt. Floras Töchter werden speilden Ihre (^aben dnfterfüllt: Scherz und Jux an Eck nnd Enden Wird erliöh'n des Festes Bild, Ja, es wird ein Tominerleben — Frendig ein Begegnen sein. Mit den (Genien lieit'ren (itlückes So ein Monstre-Slelldichein. Mächtig wird der Töne Reigen Süs; um Eure Herzen spiel'n, Und manch' fescher Marsch Neigen Dieses Festtages verhnll'n. Slnwer Marburgs Bernreiter Wird beweisen Feuers Macht. Ihr U'erd't rufen: „ninuner weiter Geht es doch an Farbenpracht!'' Ueberwältigcnd des Schönen Wird so Bild an Vild sich reih'n, Daß d'rau hold für viele Tage Die Erinnernng'wird sein, Süß wird's uus'rc Brust erfüllen Wandern Abeilds heim wir dann Mit den wonnigen (^^efülsien, Dass wir ^.'llle ivohlgetlian! Arthur Seil'l. Z^iir Tlädtcbewoliner, Veamte :c. Gegen Verdaunngs-beschwerden nnd alle die Folgen einer sihenden Lebensweise uud angestrengter geistiger Arbeit sind die echten ,.M o l l's Seidliy'Pulver" vermöge ihrer, die Verdauung nachhaltig regelnden und milde auf-löfenden Wirkung ein geradezu unentbehrliches .Hausmittel. Eine Schachtel 1 fl. Täglicher Postversaudt gegen Nachnahme durch Apotheker A. Moll, k. u. k. Hoflieferant, Wien, Tuchlanben 9. In den Apotheken der Provinz verlange man ansdriicklich Moll's Präparat mit dessen Schutunarke und Unterschrist. 3 Landwirtschaftliches. Es ist eine erwiesene Thatsache, dass bei unseren Hausthicrcn die unstete Witterung im Frühjahr, der Ucbergaug von der Stallfütterung zum Grünfuttcr, nicht ohne Einflnss auf deren Organismtls bleibt, und treten insbesondere bei Jungvieh. Schwcincn, Schafen Hausgeflügel :c. häufiger als je seuchcnartigc Erkrankungen auf. Es empfiehlt sich daher zu rechter Z-it geeignete Prascrvativmittcl dagegen in Anwendung zu bringen, als welche sich „Kwizda's Korneu-burger Viehnährpulver, Kwizda's RestitiNionsfluid, Kivizda's Schweinepulver, Kwizt'a's Rulirtnittcl für Schafe, .^wizda'ß Geflügelpulvcr für Hühner, Enten, iAäusc:e. :c. seit einer langen Reihe von Jahren bewäl)rt haben. Der Dampfer „Illinois" der „Ned Star Linie" in Äntwerven ist laut Telegramm am 17. Juni wohlbehalten in Philadclpl)ia angekommen Der Postdampfcr „Nordland" der „Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 16. Juni wohlbehalten in New-?)ork angekommen. Niederschläge in Marburg. Wochentage Datnm Menge Art des Niederschlages Sanlstag 11. Jnni — Sonntag 12. 7 llnn Regen Montag i:j. 8 2 iinu Regen Dienstag 14. — Than Mittwoch 15. — Than Donnerstag 16. 7 .'i NIM Regen Freitag 17. i) ti m ln Regen Wochentage Datnm Menge Summe der Niederschlagsmenge Z2 min dieser Woche. Summe der Niederschlagsmenge 721 t»i>» der vorigen Woche. Summe der Niederschlagsmenge Z2 min dieser Woche. Summe der Niederschlagsmenge 721 t»i>» der vorigen Woche. Sonntag den 11. Jnni 2 (Äewitter. Das erste begann 2 Uhr t» Minuten uud dauerte 1 Stunde. Das zweite l^ewitter begann 5 Uhr 55 Minuten und danerte bis 8 Uhr abends. — Mittwoch, den 15. Juni wnrde um 4 Uhr 7 Minuten aus südlicher Richtung ein schwach vernehmbarer Donner hörbar. — Donnerstag, den 16. Juni donnerte es um 11 Uhr .'w Minuten vormittag einige-male hiutereinander. Vrieftasten der Schriftleitung. H. S. in A. Ihre Berichte finden Verwendung. Ein gesendet. Schwarze, weiße und farbige Seidenstoffe von tr. A!» fl. 15.65 p. 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Zu beziehen durch das Verlags-Magazin in Leipzig, Neumarkt Nr. 34, so:vie durch jede Buchhandlung. . 1 l<°^200IA5 5^^ Lotta-Zieli» ngen. Am II. Juni 1892. Graz: C»I, s>.^, 7(». Wien: 5, 79, 17, 40. Zur ratioutiltll Megt der ZeAI»i»v -s t.» »«s «»« Präparat: /'e/7^ in zierliche» (?tuis und stückweise zu kr. in den ?lpotheken. Droguerien, bei Parfumeuren, sowie in den Persctileißorten der Salvator-Stearinkerzen. Vurcau: „Salvator", Wien, I„ Hcidcnschust I. üv xro» Lager: Stadt-Apotyekc, A. W. Dichter, Warvurg. " «i. Eule «ine in Qualität unübertroffene, äußerst geläuterte, »sntr»1» VoU«tt«-l>»t5« ohne Laugenüberschuß oder scharfe Ingredienzien. 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Juni Die Direction. vas^^ekein^^ alle H.i'itilnreiiiiqke>«kil und .H>uitau^schl.jqe. wi«: ^innrn. ttd»lrie«ii,nd,i» ic. zu veNrcil'Nt, I?e- stelil in täglichen Waschun^ien mit: 6cl t 5c' !'-Ac i, v. vsrgmsnn Ii Lo.. 0s»»«t»n. ^ Zt Ar. bei! Eduard Rauscher, Droguist. .'>49 »ur ösr' i-tun^ «ine» kr»«.! tl»»n u. >«»unö«n Üsiüli'nnk pztMtepWMMHpMts »olLüvstor UQÄ v1»kao)istvr OoQstruotivQ vvrl^sutt UQtsr A»rs.Qt1o Lür dvsto <^us.1its.t ". ?, X. 2z.11zZ>rtIi lils^rdure. I>j!iiiefitI«A88ei' 1892«!^ fiillung SZ:».x>A.slz.I'd klArbufg I-oüv» 3povKA.1itS.^oi» ats: Gchte ^ustertlialer Damen - Loden, 8 klultvnzvi' >.oöon filn iloi'rvn/^niiigv, ^V'a886rclio1ir6 I^oclen lür ^Votteimäntel, Touristen Kemden uns Kemdltoffe ^lexs-näer Ltarliöl, Do! '.^le nttttiigi'n Siil,-»t»n^«'n lie»'N« lür ^ ti 2.— ^ Ooutxctilmui ^ ,o«i,tSn6Ia »u>f»Ick«nit ru >S0 l.Npr Apotveker Lwrtmann, Stecktiorn, Hemmenlsoftn, Lchweij ipadkn Vvs »cklecktvn s<,c»,»kmung«n i„i»r!rUl:>lIIok gv«i»i'nt! ^ixli» iilttt tritiic«» ?.u Ol»'»»?«?«» V»-rk«»f vnm Ii. X 6«^!« Inn«»»» Ju haben im Marbnrg bei <<'duard Nauscher, Droguist. likäbkrilii^k aus frischen nnd getroi.-tneten Bluinen mit und oline ('"^old- odl:r Silbcr-Sän'ift beschriebenen Scklcifen. Vrihk A«mil>l trilliNtr Kriinit. Postgasse Nr. Marburg, lVlaZvkisiLtriekerei WlZawlilik ^onstti H äötn ?. '^I'. publicum unä geelirt^n Kklutleuten I)i>.in6n- und Xinävrstrüwpt's. liaälalti'ör-strümpts. »'ioeivsu. Ivinävi'jäelielisn. Iläudolien ^lisclerseliüt^er ste. äsQ dllllxstsQ?rvisvii. ^uoli vvrÄvii Äasvidst Strüwpkv UQÜ Lool^vn soliön u. diliix »nxostriolct. 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Unterfertigter beehrt sich hiemit einem P. T. Publicum anzuzeigen, dass er sein Agentur- u Dienkvermittlungs Heschätt vom l». d. an in die Herrengafse Nr. 552 (Schwab'sches Haus) übertragen hat und t.ntter, ihm das bisher geschenkte Bcrtraueu auch weiterhin zuzuwenden, da er stets bemüht sein wird, die geehrten Aufträge aufs Prompteste und Gewisseuhasteste auszuführen. Hochachtungsvoll I. Kadlik. signsiisift. Eine grössere nordbi?hmische Hofenzeng - Fabrik sucht einen soliden tüchtigen 9W Vsrtrsrsr Ktr Ä»o ^psikprovii»»«». Solcbe, welciic bereits eine größere Fabrik der Mannfacturwaarcn-Brancbe — jedoch nicht .>^oscnzcuge — vertreten, erhalten den Vorzug. Lnerte mit den entsprechenden Angaben werden 8uii Chiffre ^ 827 an Rudolf Mosfe, Prag, erbeten. Gut gebrannte Mauer- und Dachziegel zu verkaufen bei der Meiser'schen Ziegelei in Hber-Wothweiu. Benellungen werden in Picterudorf, -Haus-Nr. <» entgegengenommen. — Losbsn bsxinnt zu snokslnsn: Lkk:«U8 Z vor, os. 1)5. Prof. ^ un6 ?r0f. ! s7::t »800 im l'ext. 9 kcstten. itzo l'-lleln in Uolr- z »«iknitt u. (^kromo<1ructc vov u.». j L»« /e6o/>. -- /o F« ^ /?. i)e?ielien ^ureli l'd. littltevdrunner's Der ttlit k. k. Alkery. Anerkennung und bei den größten Weltansstellungen mit den höchsten Auszeichnungen pränliirte- ist als ein, besonders mit Wein und Fruchtsäften gemischt, sehr wohlschmeckendes, natitrlich kohlensaures Erfrischungsgetränk, ein alcalischer „Gesundbrunnen^^, dessen chemische Zusammensetzung ihn durch einen das kohlensaure Natron begleitenden leichten Kochsalzgehalt silr die Verdannnq besonders ^^uträglich erscheinen lässt, weshalb sich dieser Säuerling vorzüglich sür fortgesetzten diätetischen Gebrauch eignet. Der Gleichenberger „Aohan«i»Ar«nn'' besitzt auch gegenilber anderen Mineralwässern die hervorragende Eigenschaft, dass er gemengt niit säuerlichem Wein, letzteren nicht färbt, und bewahrt seine Güte, selbst wenn die Flasche läuglre Zeit entkorkt ist. 781 Zu haben in Marburg bei Herren Alois Llnandest, H. ^oroschetz, Joses Urban, Alois Mayr, Max Moriü, Carl Schmidl, Ednard Ranscher, A. Schröfl, Lorber, sowie in den Hotels, Restaurants nud Gasthöfen. im l. Stock, 2 Zimmer sammt Zu-gchvr, ist sogleich zu vetmielen-. Kärntuerstroße Nr. 9. 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