Nr. 190. PränumerationOprel»: Im «lomptoll ganzj. l«. II, halbj. st. b'5«, ssür die Zuftelluna «n» Ho»? halbj. 20 lr, Mi! der Post ganz!, st l5, halbj, fl, 7 50, Dienstay, 21. August. Insertlonsgebü,: yllr N«lne Inserat« »l» zu 4 g«ilen »!»lr., größere p«r Zeile 6 lr., b«l hs««l,n Wiederholungen p»r Zeile 3 lr. 1883. Amtlicher Theil. lün A^' und k. Apostolische Majestät haben mit "uerhöchster Entschließung vom 7. August d. I. den Aoseijor am Staatsgymnasium zu Czernowltz Heinrich "laus er zum Director des Staatsgymnasiums zu ^«oautz allergnädigft zu ernennen geruht. Conrad - Eybesfeld m. p. 9, Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit "Uerhochster Entschließung vom 8. August d. I. den ^'Mr am Staalsgymnasinm in Ragusa. Bezirks. ^Ulnspector Franz B ul i ö zum Director des Staats-u^naflumK in Spalato allergnädigst zu ernennen geruht. Eonrad-Eybesfeld m. p. Erkenntnis. ^ts«^^ l. l. LandeZgericht Wien als Pressgericht hat auf dez U ^" l. l. Staatsanwaltschaft erlannt. dass der Inhalt "tr d,H m ^' betitelt „Mahnruf an alle Arbeiter und Man» Etell« ^ ""lles", unterzeichnet: „Das Executio-Lomito", in der dreck.« 3" "Unsere Blutsauger" bis , ^ Lächerlich!" das Vcr» "»d k» ^^^»6 der öffentlichen Nuhe nach §65» St. G. Nliek^ ^iajestätsbcleidissung und der Beleidigung der Mit. ""d i>. ^ kaiserlichen HauscS nach den 88 63 und 64 St. G,. Wn" >, « <^^lle von ^Aenug der Worte" bis „Vollsbctrü. Et U ^ Verbrechen des hochvcrrathes nach 8 58 l, «ltd o Veiten ^"nbe, "nd hat nach § 493 St. P. O. das Verbot der —^oetbreltuna. dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Taab^4^°lestät derKaiser haben, wie das „Triester bocken „ ^lbel' zur Anschaffung neuer Kirchen-den geruht ^2°"'i°' ^"'" ^^^""' ^ ^' ^ ^"" Zur Lage. ^.^ie „Wiener Abendpost" vom 18. d. M. schreibt: s ««Allerhöchste Geburtsfest Sr. Majestät des Kai-lick ^'^' "'e alljährlich, auch heuer sammt« ^^n Blättern ohne Unterschied der Parteistellung u^ Uln ergriffenen Anlass. den Gefühlen der Liebe fgs Verehrung, von welchen alle Völker des Reiches Vluz!IVch"denen Monarchen beseelt sind, würdigen «ln""uck zu geben. Das „Fremdenblatt", die „Wiener Tc,al^?^^"^"g"' bie «Presse", das ..Neue Wiener «lull . das „Extrablatt", das «Vaterland" und die „Tribüne" schließen sich diesfall« durch entsprechende Wiedergabe, den gestrigen Ausführungen der „Wiener Abendpost" an. Die ..Morgenpost" sagt: „Heute feiert Se. Majestät der Kaiser seinen dreiundfünfzigsten Geburlstag, und mit Stolz und Genugthuung darf derselbe auf sein thatenreiches und ruhmvolle» Leben zurückblicken. Die aufrichtigen Bemühungen des Monarchen für das Wohl des Reiches finden einen lauten Widerhall in den Herzen aller Bewohner, und kein Herrscher kann gleich dem unseren von sich sagen, dass er so sehr die Liebe und die Sympathien der Bevölkerung ohne Unterschied der Sprache und der Partei besitze." Die „Vorstadt-Zeitung" schreibt: „Der Kaiser feiert heute sein Geburtsfest in Ischl; die dortige Be. völkerung veranstaltet eine Anzahl von Festlichkeiten. Wien wird vornehmlich durch die schon angekündigten kirchlichen und militärischen Feierlichkeiten der Bedeutung des Tages gerecht werden." — Das „Armee-blatt" verdolmetscht die Gefühle der Armee anlässlich des Geburtstages des obersten Kriegsherrn mit folgen« den Worten: „Da« Geburtsfest unseres allergnädigsten Herrn ist das höchste Freudenfest für Seine braven Soldaten, die Leid und Freud mit Allerhöchstihm zu theilen gewohnt sind. . . Und wenn am 18. August von der Adria bis zur Weichsel, vom Arl bis zum Bucsecs die Töne der Vollshymne die Lüfte durch, zittern, so vermischen sich mit ihr die aus tausend und aber tausend treuen Soldatenherzen kommenden freu» digen Rufe: Gott erhalte unseren geliebten Kaiser und Herrn. Se. Majestät Franz Joseph I. und Sein Allerdurchlauchtigstes Haus!" Die „Salzburger Zeitung" schreibt: „Es ist ein Tag im Jahre, nach dem die Völker Oesterreichs sich sehnen, dessen Wiederlehr sie mit Jubel und Freude begrüßen, den sie mit erneuten Kundgebungen dank« barer Liebe und Treue begehen, es ist der Tag, an welchem unser Herr und Kaiser das Licht der Wel» erblickte. An diesem goldenen Tage blicken die Völker Oesterreichs zu Ihm empor, zu Ihm, dem gütigen Vater, dem Schützer ihrer Rechte, dem unermüdlichen Förderer ihrer Wohlfahrt, dem Helfer in aller Noth, dem Schirmherrn in Glück und Freude, und nur Ein Ruf ertönt: Gott erhalle. Gott beschütze, Gott be« schirme unsern Kaiser, unsern Vater!" — Die „Salz-burger Chronik" sagt: „Im weiten Habsburger Staate, auf dem Lande wie in der Stadt, im Palaste wie in der Hütte, an der Donau wie an der Weichsel, an der Adria wie am Bodensee, in den Alpen wie in den Karpathen, ja auch dort im Auslande, wo treue Oesterreicher wohnen, feiert man des Kaisers Geburtsfest als einen Freudentag der Monarchie. Ein Ruf geht mit den Klängen der VollKhymne durch das ganze weite Reich: Gott erhalte und schütze unseren geliebten Herr« scher Franz Joseph! Heil Ihm und Seinem Hause für und für!" Gleich der Wiener Prefse begrüßen auch die Provinzblätter sowie ein Theil der auswärtigen Journale die Eröffnung der internationalen elektrischen Ausstellung in Wien mit sympathischen Worten. Der „Mährisch-schlesische Corre-spondent" beschäftigt sich insbesondere mit der Eröffnungsrede Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs R u d o l f und bemerkt: „Die ebenso gehaltvollen wie schönen und warm empfundenen Worte des durchlauchtigsten Redners werden sicherlich ein millionenfaches, freudiges, jubelndes Echo in der ganzen österreichisch-ungarischen Monarchie und wohl auch an vielen Orten außerhalb der schwarzgelben Grenzpfähle finden." — Die Linzer „Tagespost" sagt: „Mit Stolz und Freude wird jeder Oesterreich« die herrlichen Worte lesen, welche unser Kronprinz bei der Eröffnung der elektrischen Ausfiel« lung gesprochen hat. mit patriotischer Genugthuung und mit erneutem Vertrauen." — In ähnlicher Weise äußert sich das „Schlesische Tagblatt". — Die „Neue Zeit" sagt: „Wir begrüßen die Eröffnung der internationalen elektrischen Ausstellung als eine neue, bedeutsame Etappe auf der noch unabsehbaren Bahn nach den hohen Zielen der Verbesserung un« serer materiellen und socialen Verhältnisse, und wün^ schen allen denen, welche sich um ihr Zustandekommen verdient gemacht, einen segenbringenden Erfolg für ihre Mühen und für die Opfer, die sie gebracht. Die Ausstellung wird, wir sind dessen überzeugt, ihren Vorgängerinnen von Paris und München sich würbig anreihen und unserer alten Reichshauptstadt Wien zu neuem Glanz und Ruhm gereichen." — Das „Prager Abendblatt" schreibt: „Die Ausstellung ist wohl noch nicht in allen Theilen fertig, präsentiert sich aber bereits recht respectabel. Kenner versichern, dass die diesjährige Wiener Ausstellung sowohl die elektrische Ausstellung in München al» auch jene in Paris in Bezug auf Reichhaltigkeit der exponierten Gegenstände und technische Vollendung der Apparate betrifft. Das Erfreulichste hiebei ist der Umstand, dass Jeuilleton. Das Alpengeschmeid. Original.Erzählung aus der Alpenwelt. Von Harriet.Grilnewald. (8. Fortsetzung.) allein"?,'>^l?"""l denn die schöne Cbers-Marie so dez w ^3,^?ld?" Der unheimlich funkelnde Blick lein ans K 7^"^"lle die Tanne, unter der sich ^lter! MV K"^arg. "Komm nur heraus, kleine 5°N gesucht? T' S c^b' dich nutzlos den ganzen jetzt hab' ich soa^ z,Ä' ^""b"l in den Feldern und swden. Na nN ,« See umgangen, um dich zu «inen starken N in de^Lnst ^° ^""° ^i h'uen^w"^! das Kind doch nicht mit dem Knüttel Ahr dem, ^. - ^ dicht vor den Mann: „Was feid oenn für em Unmensch?" «^as MmnH!'^^.^^'" w°r die Anwort. "cht A« f , V' °b ich die Hanni schlage oder ^esw^m^,?'"' "'" ^ »en Vater'keinen Kindeln ^^"^/^"^br's, wenn das arme Kreuzer ^ °?/^"nM Ihr die so sauer erworbenen Eeel' bin5 ^^. D' schämt Euch doch recht in die wo c^r / ' '° """' elenden Lebenswandel zu führen, Arbeit . ^"^ Arbeit?" fchrie der Mann. "Erst ne,l ^I^" -^" richteten sich auf Marie, "s ^ N ^^ nnch Tue« Base von dem Ebershof, " Ue um eme müde Gabe bat." be» "icht bessert, werdet Ihr "n» rem Geld bekommen; mein Vater ift streng." „Nein, hartherzig, grausam ist er, ein Geizhals l" unterbrach sie der Trunkenbold. Jetzt rölheten sich des Mädchens Wangen im hellsten Zorn. „Schweigt!" rief sie mit lauter, beben-der Stimme. ..Was gibt Euch das Recht, so über meinen Vater zu reden. Meint Ihr, wenn Ihr un« verschuldet in Noth und Elend gekommen sein würdet, mein Vater hätl' Euch nicht gern zur Rettung die Hand gereicht ? Aber einem Trunkenbold gegenüber, der sein armes Kind schlägt, weil es ihm kein Geld erbettelt, damit er's vertrinkt, hört jede Gutherzigkeit auf. So. da habt Ihr einmal die Wahrheit gehört und nun gebt den Weg frei!" „Nicht von der Stelle follt Ihr!" schrie der Mann mit heiserer Stimme. Er hob oei, wuchtigen Stock. „Vater, Vater!" Die arme, kleine Hanni kroch hinter der Tanne hervor; sie vergaß ihr eigenes Elend über der Gefahr, in welcher das muthiqe Mädchen schwebte. Der wüthende Mensch stieß das Kind beiseite, sein glühendes Auge bohrte sich förmlich in Maries Züge. Schon in der nächsten Minute konnte ein furchtbares Unglück geschehen sein. Da umspannte plötzlich mit eisernem Griff eine Hand den Arm des wüsten Gesellen, gerade in dem Augenblicke, wo er den Knüttel, in seinem halbtrunkenen Zustande kaum wiffend, was er that, gegen Marie hob. Nichts ist bei betrunkenen Menschen gefährlicher, als sie zu reizen, denn die Folgen ihrer blinden Wuth sind unberechenbar. „Halt!" DaS Mädchen, welches beide Hände gegen den sinnlosen Angreifer ausgestreckt, um sich zu schützen, so weit das in ihren Kräften stand, ließ jetzt die Arme sinken. Der im entscheidenden Moment den furchtbaren Schlag von ihrem Haupte abgewendet, war kein anderer als der Jäger Burghart. »Schrecklicher Mensch was thut Ihr!" rief er mit tiefer, grollender Stimme. «Wollt Ihr einen Mord an dem Mädchen begehen?" Der Trunkenbold blickte scheu zu Boden. Die wilde Zornesflamme in seinem heißen, schweren Kopf schien erloschen zu sein, und als Hanni sich wieder u, das Tannengehege flüchten wollte, hielt er sie mit den Worten zurück: „Komm nur mit mir ins Dorf, ich will dich nicht mehr schlagen. Aber Brot kann ich dir auch keins geben." Marie trat jetzt zu dem Kinde: „Du gehst gleich mit mir, ich will dir alle Tage was zum Essen geben und auch gute Kleider statt der elenden Lumpen da." Der Vater Hannis, von dem plötzlich alle bösen Geister geflohen zu sein schienen, hob den scheuen Blick empor, er streifte das blühende Mädchengesicht, das trotz des eben empfundenen Schreckens nicht erblichen war. „Ihr habt noch ein Herz für das Kind, wo ich...", Marie fiel ihm rasch in das Wort: „Lasst das, ich will's vergessen, was Ihr gegen mich im Sinne gehabt. Bessert Euch doch. schon um des armen Kindes willen. Wenn ich von Hanni hör', dass Ihr eine ganze Woche nicht mehr die Flasche berührt, will ich Euch Arbeit verschaffen." «, Der Mann murmelte einige unverständliche iworte, die etwa wie „dank Euch!" klangen, dann entfernte er sich hastig von der verhänanisvollen Stelle, den Knüttel weit von sich werfend. Mar.e blickte chm nach, bis er unter den Bäumen verschwand Na bessern wirst dich wohl nicht, aber eme kleme Lehre hast doch von mir empfangen«, flüsterte sie vor sich hm. Ja, eine gar schöne Lehre »n der Chnstenlleb'!" klan/es 'dicht an ihrer Seite. Das Mädchen halte einen Augenblick vergessen, dass der fürstliche Oberjäger den Schlag von ihrem Haupte abgewendet. (Fort>. folgt.) Laibachcr Zeitung Nr. 190 1640 2l. August 1883. Oesterreich-Ungarn in der Ausstellung höchst ehrenvoll repräsentiert erscheint, Insbesondere haben das Handels« Ministerium, unsere großen Bahngesellschüst"n und einzelne Großindustrielle alles aufgeboten, um im Wett« streite mit den in der Elektrotechnik vorgeschrittenen Staaten nicht zurückzubleiben. — Der „Prager Ll oyd" bemerkt: «Die Wiener Ausstellung folgt zwar in ganz kurzer Zeit der Pariser Ausstellung, allein das neue Gebiet der Wissenschaft ist so reich und prächtig, dass zwei Jahre genügten, um die Welt mit den überraschenden Entdeckungen zu bereichern. Zwar ist das Feld der Anwendung der Elektricität noch immer ein eng begrenztes, allein die Wiener Nusstel« lung wird ebensu wie ihre Pariser Vorgängerin sehr viel dazu beitragen, um dieses Feld zu erweitern und Tausende von Menschen mit den Wirkungen der neu« entdeckten Naturkraft bekannt zu machen." — Die Münchener „Allgemeine Zeitung" lässt sich aus Wien schreiben: „Das Ereignis des Tages, das heute in Wien jedes andere Interesse in den Hintergrund drängt, ist die Eröffnung der internationalen elektrischen Ausstellung. Ueber diese Feier sowie über die Ausstellung selbst eingehender zu berichten, überlassen wir einer anderen Feder; an dieser Stelle mag für heute bloß auf die bedeutsamen, schwungvollen, von yllißer Wärme durchhauchten Worte hingewiesen wer« den, mit welchen der Kronprinz als Protector der Ausstellung dieselbe eröffnet hat, und wir fügen nur noch hinzu: wenngleich auch heute noch nicht alles vollständig fertig erscheint, der Eindruck, den der Beschauer gewinnt, ist doch ein mächtiger, und man darf der Ausstellung kühn einen glänzenden Verlauf prophezeien." __________ Zur Frage der Fleischtheuerung meldet die heutige „Vorstadt-Zeitung": „Aus Prag wird uns von sehr vertrauenswürdiger Seite die Mittheilung gemacht, dass bekannte Wiener Großhändler in Prag und Karlsbad in den letzten Tagen bedeutende Vieheinkäufe zu 37 bis 40 kr. per Kilo Lebendgewicht machten, aber das Rindvieh nicht nach Wien, sondern über Vorarlberg in die Schweiz verschickten. Diese Thatsache illustriert dieVehauPtungen, dass derzeit im In lande großer Vieh mangel herrsche und daher eine Fleischtheuerung unvermeidlich sei, in sonderbarer Weise. Wenn übrigens noch behauptet wird. dass jährlich 40000 Stück Rindvieh im Wege des Schmuggels nach Deutschland verführt werden, so zeigt auch dieser Um-stand, dass Oesterreich entschieden genug Vieh erzeugt, um seinen eigenen Bedarf zu decke»,. Wenn aber die Besitzer des Rindviehes dasselbe nicht nach Wien zum Verkaufe bringen, sondern lieber auf dem umständlichen und kostspieligen Wege der Landfracht ins Ausland verschicken, fo muss das wohl auch seinen guten Grund haben; offenbar sind die Wiener Marktverhält -nisse nicht danach, um die Verkäufer Hieher zu locken." _______________ Die „Tribüne" bringt unter dem 17. August folgenden Leitartikel: Das fünfte Jahr. Ganz unvermerkt sind wir in das fünfte Jahr desjenigen Systems hinübergeglitten, welches die Oftpo« sition anfangs spielend hinwegzufegen erklärt hatte. Nicht Ein einziges Wort aus dem gesammten oppo-sitionellen Lager wagt mehr laut zu werden, dass man diesem vertrackten System dennoch den Garaus machen, die Majorität sprengen, die Regierung stürzen würde, wie das noch vor Jahr und Tag durch die Opposition aus den Vertretungskörpern und durch ihre Organe in alle Welt hinausgeschmettert wurde. Im Gegentheil, die Opposition begnügt sich jetzt damit, den goldenen Brücken, welche ihr im böhmischen Landtage seitens der Majorität gebaut wurden, in kindischem Trotz den Rücken zu kehren, sich nicht zu versöhnen, sich nicht zu verständigen, „weil dies das System und dieRegierung noch mehr befestigen würde". Nicht aus Uebermuth, nicht aus Schadenfreude con« statieren wir diefe kleinlaute Wandlung einer Opposition, welche noch vor kurzer Zeit gedroht hatte, in Oesterreich das Uuterste zum Obersten zu kehren, um den herrschenden Zustand zum Falle zu bringen; welche bis auf den heutigen Tag behauptet, dass Oesterreich unter dem Walten der gegenwärtigen Majorität und Reaieruna seinem Verderben entgegeneile und nur von U - der Opposition - gerettet werden könne. Was unser Ueresse an der thatsächlichen Ohnmacht der ^Won a dem sittlichen Gedeihen des von ihr w7e den chaftlich bekämpfte? Systems erregt, sind über-Haupt ^ befühle irgendwelcher Art son- Talenten vorhanden ist. welche an und für M.b" " ausreichen müsste, um ein von denselben bekämpfte» System zu Falle zu bringen. Anderseits kann uns Me thatsächliche Erfahrung in unserer Ueberzeugung nur noch mehr befestigen, dafs gerade der von uns vertretene Gang der Dinge der allein richtige ist, sobald es sich dabei nur um das Interesse Oesterreichs handelt und Partei-Iuteressen aus dem Spiele bleiben. Aber warum kommt die Opposition immer mehr heruuter, während das gegenwärtige Regime immer tiefere Wurzeln fasst und der Staat dabei sichtlich gedeiht, wohingegen derselbe zur Zeit, als di? Opposition am Nuder war, nach innen wie nach außen einer rapiden Decomposition und Schwächung verfallen war? Ein flüchtiger Vergleich der Gegenwart mit dem fünften Jahre des früheren Regimes dürfte besser als noch so lange theoretische Nachweise einen deutlichen Fingerzeig bieten, worin die Beantwortung der obigen Frage zu suchen ist. Die ehemalige Verfassungspartei hatte zu ansang der siebziger Jahre die passive Opposition durch die directen Reichsrathswahlen kaum halb und halb unschädlich gemacht, die furchtbaren Nachwirkungen des 1873er Krachs durch die 80 Millionen-Vorschüsse zur Noth gemildert, als sie nach drei Hauptrichtungen von einer Art von Größenwahn befallen wurde. Erst setzte sie Himmel und Hölle in Bewegung, um die zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung vereinbarte Erneuerung des österreichisch-ungarischen Ausgleiches zu hiutertreibeu. Dann vermaß sie sich, kaum dass durch den Aufstand in der Herzegovina im Jahre 1875 die orientalische Frage mit einer noch nie dagewesenen Vehemenz entbrannt war und das bewaffmte Einschreiten der Monarchie jeden Augen» blick von den Interessen derselben gebieterisch gefordert werden konnte, Oesterreich-Ungarn eine absolute Friedenspolitik zu dictieren, ja sogar eine eventuelle Erwerbung Bosniens und der Herzegovina geradezu zu verbieten. Drittens endlich begann die Partei erst gegen einzelne Mitglieder, dann gegen die gesammt? Regierung des Cabinettes Auersperg förmlich zu wüthen, als ob damals nicht etwa eine Regierung aus drm eigensten Schoße der Verfafsungspartei, sondern etwa gar schon das heutige Cabinet Taaffe am Ruder gewesen wäre. Den Ungarn sollte um keinen Preis in der Bankfrage eine Concession gemacht werden, trotzdem Tisza wiederholt gerade die Emancipation Ungarns im Punkte seines Bankwesens als die Cardinalbedingung der ftnan^ ziellen Lebensfähigkeit des ungarischen Staates fordern musste und dieselbe auch späterhin in der Sache zugestanden wurde. Während der Abgeordnete Greuter iu der Debatte über die orientalische Frage als Generalredner der Minorität erklärte, dass Oesterreich mit der Annexion Bosniens nur eine ihm gebürende Erbschaft antreten würde, ergieng sich Herbst iu allgemeinen Redensarten über die Verbesserung des Loses der Christen in der Türkei und die Verfassungspartei selbst verstieg ich später zu einem förmlichen Veto gegen jede Art Orientpolitik der Monarchie, wodurch diefelbe zu abfo-luter Passivität verdammt wurde. Auch war das Cabinet Auersperg seiner eigenen Partei nicht mehr liberal genug, und das Budget pro 1877 wurde ihm mit der ausdrücklichen Verwahrung bewilligt, dass dies durchaus nicht als ein Vertrauensvotum für die Regierung zu betrachten sei. So standen die Dinge im ünften Jahre des Regimes Nuersperg. Das gegenwärtige System, welches angeblich so bildungs- und forlfchrittsfeindlich ist, inauguriert das fünfte Jahr seiner Existenz mit der elektrischen Anstellung, welche selbst seitens der verbissensten Oftpo-itionsorgane als ein zweifelloser Erfolg nicht bloß in cultureller, fondern auch in wirtschaftlicher Beziehung gepriesen wird. Der jilngst veröffentlichte Steuerausweis für das erste Semester dieses Jahres constatiert ziffermäßig eine stelige Zunahme der Steuer-lrast des Reiches. Die Zusammenkunft unseres Mon» archen mit dem deutschen Kaiser in Ischl beweist, dass der gegenwärtig mächtigste Staat der Welt mit jedem neuen Jahre des herrschenden Systems das Bündnis mit Oesterreich als wertvoller betrachtet. Die Kaiserreise nach Steiermark und Kram hat aller Welt das erhebende Bild vor Augen gerückt, wie die Völker ohne Unterschied der Zunge dem Monarchen wetteifernd entgegenjubeln und dadurch bezeugen, dass das gegenwärtige System trotz allem Gerede der Opposition mit den Existenzbedigungen der Völker nicht im Widersprüche stehe, vielmehr das Gedeihen derselben auf der Grundlage der Gleichberechtigung fördere. Der Verlauf der wichtigsten Landtagssession in Oesterreich, jener von Böhmeu nämlich, hat dargethan, dass die Elemente der Majorität nach wie vor in allen Principienfragen mit der Negierung vollständig übereinstimmen, vor allem in dem alles andere beherrschenden Grundsätze, dass in ganz Oesterreich wie in jedem seiner einzelnen Bestandtheile das gleiche Recht für alle ohne Unterfchied der Nationalität walten solle. Von ganz irrelevanten, journalistischen Katzbalgereien abgesehen, ist auch nicht das Geringste laut geworden, dass zwischen der österreichischen und der uugarischen Regierung nicht das beste Einvernehmen herrschen würde. Ja, selbst zwischen den parlamentarischen Majoritäten Oesterreichs und Ungarns hat sich allmählich eine Art von stillschweigender Uebereinstimmung herausgebildet, und die öffentliche Meinung Un-garns macht kein Hehl daraus, dass sie lieber mit dem gegenwärtigen Zustande der Dinge in Oesterreich gute Freundschaft halten, al« sich mit den Verfassungetreuen vou ehedem fort und fort um neue Ausgleiche heru^ balgen will. Kurz und gut, nach innen wie nach außen consolidiert sich das gegenwärtige System immer fesw' während das der Verfassungspartei im fünften M" feiner Dauer bereits so gut wie in sich und mit den Interessen des Staates zerfallen war. Man braM nicht lange zu forschen, um aus den angeführten Th^ fachen zu ersehen, dass unter dem gegenwärtige" Systeme die Interessen der Parteien nur so weit ge^ tend gemacht werden, als sie dem allgemeinen Staa^ interesse dienen. Darum kommt die Opposition, welch in dem alten Parteigeiste fortwirtfchaftet, immer mey herunter, während alle maßgebenden Factoren ^ Gegenwart, weil sie vor allem dem Staate geben, NM des Staates ist, sichtlich und stetig gedeihen und ^ starken, und was die Hauptsache ist, der Staat a»' meisten. Vom Ausland. Ueber die für die nächste Session des prell' ßischen Landtages zu erwartenden Gesetzes^ lagen melden die Berliner „Politischen Nachrichte" . „Der Nahmen der größeren gesetzgeberischen Arbe^ ist bereits in der Thionrde, mit welcher die letz'c Landtagssession eröffnet wurde, vorgezeichnet. Dan^ werden, zugleich als Grundlagen für den demnächst'^ Abfchluss der Reichssteuer-Neform, ein Schuldotatio"«' geseh auf der Basis einer erheblichen Betheiligung ^ Staates an den Schullasten, ein BeamteN'VesoltMM gesetz und ein Gcseh, betreffend die Betheiligung^ Gemeinden an den Erträgen der Grund- und ^,, bäudesteuer in Aussicht zu nehmen sein. Daneben ll>> als Ergebnis der Verhandlungen über das Gesetz, A treffend den Erlass der beiden untersten Stufen "^ Classensteuer die abschließende Reform der directen ^ sonalbesteuerung ein, also die definitive Abstufung ^ Steuer, die Veränderung des Anlageverfahrens," weitergehende Berücksichtigung der die LeistungsfW keit beeinträchtigenden besonderen Umstände, desglei^. die Frage einer höheren Besteuerung des EinlotM" aus Geldcapital." ., Aus Paris wird gemeldet: „Seit dem M bruche der jüngsten Unruhen in Spanien erhält Hl. Challemel-Lacour beinahe alltäglich den Besuch " spanischen Gesandten Herzogs FernaN'Nunez. Der «A treler des Königs Alphons verlangte gleich von ^" fang die Internierung der aufrührerischen Solda"" welche übrr die französische Grenze flüchten könnte' und die strengste Uebenvachung dieser Grenze zur 3)^ hütung der Kliegscontrebande. Im Laufe der letz" Unterredung soll der Herzog, ohne einen förnM Antrag zu stellen, auf die Rührigkeit Hingel« haben, die Don Ruiz Zorrilla entwickele, und °' Bemerkung fallen gelassen haben, die spanische M' rung habe Beweise in Händen, dass der ehemals Conseilspräsident Anstifter der letzten Bewegung .^ Wesen sei. Man ist somit jeden Moment darauf gM « dass der spanische Gesandte die Ausweisung Zorn"" fordern werde." ^^ Das englische Unterhaus beschäftigte 7 in feiner Sitzung vom 15. d. M. mit der SpH debatte über die Regierungsvorlage, betreffend die", dung eines Local-Regierungsamles für Schott"" nachdem ein von Sir Henry Wolff gestellter An""» welcher ausführte, dass. ehe das Haus einen Minister l, Schottland creiere, dessen Vollmachten, Obliegend" ^ und Patronatsrechte sowie die Emolumente gel" z definiert werden sollten, zurückgezogen worden. ^^< dem Schlüsse der jeweiligen Parlamentsfession " ^ angehende ministerielle Weißfischessen fand am ^' . statt. Nach der um 6 Uhr beendeten Unterhaus" z führte ein von der Westminster-Brücke abgehe^ Dampfboot den Lordkanzler, Lord Granville. ^ Kimberley, den Marquis von Hartington, Lord ^ den Schatzkanzler Childers, Mr. Dodson und ", dreißig andere Mitglieder der Regierung nach A^ss wich, woselbst im Nelson-Saale des Trafalgar^^z das Diner vor sich gieng. Die Abwesenheit Glad!'" wurde sehr bemerkt, doch ist es bekannt, dass der ^ mier ein Gegner des jede politische Wichtigkeit ^ behrenden Weißfischessens ist und mehr als "" versucht hat, dasselbe abzuschaffen. Tagesneuigkeiten. Das Merh. Geburtsfest Sr. Majestät des B<^ in Wien. ^, Das Allerhöchste Geburtsfest Sr. Majestät ^, Kaisers wurde am 18. d. M. in solenner V"''^el gangen. Bereits um 5 Uhr morgens wurde von ^ auf der Schmelz placierten schweren Batterie "" ^ von 24 Kanonenschüssen gelöst und gleichzeitig aM 1 ^f, lichen ärarischen Gebäuden die kaiserliche Flagg ^, gehisst. Zur selben Zeit wurde von sämmtliche« ^ bours in Begleitung der Musikkapellen d'e "^e-geschlagen, und die Musikkapelle des 48. Ins«, hel regiments marschierte mit klingendem Spiele v ^^ Haufttwache am Hof durch die Schottengasse «n ^ den Schottenring in die Noßauer Kaserne, ""' ^ße Schmelzer Exercierplahe fand später die uvl'M ünibacher Zeitung Nr. 190 1641 2l. August 1883. U-! 5«ö" Ehren des Tages statt. Was der militärischen «"«r vlesmal ein besonderes Interesse verlieh, war. dass ber'.^ m ^°^'l der durchlauchtigste Kronprinz Erz-^rzog vtudolph persönlich die Revue abnahm. Zu der len ^ ^""" ausgerückt unter den Befehlen Sr. Excel« «nz des Commandanten des zweiten Corps FZM. Baron "°uer sämmtliche Truppen der Wiener Garnison und naymen Uufstellul.a in vier Treffen unter dem Com. «?3nn ^' ^' ""^ !' H°heit des durchlauchtigsten Herrn u^. Erzherzogs Johann, Sr. Durchlaucht des FML. k/s ^ i" Windisch.Graetz. des FML. v. Gerlich und "^ "bersten Vidos de Kolta. In, ganzen waren auS. Al^t 61 Bataillone. 6 Compagnien, 12 Escadronen ^5 Mann. 1563 Reiter). 21 Batterien. 15 Armee-Uhrwerke. Das Festungsartillerie-Bataillon Nr. 10 war. rmiprechend der Neuorganisation dieser Waffe, zum rr enmale heute mit Gewehren ausgerüstet. Die nicht n't den Truppen ausgerückten berittenen Generale und ^'?c ""sammelten sich vor 7«/. Uhr nächst dem 3./ ^ ^ in 3uße der Feier beiwohnenden Gene. "le. vfftciere und Militärbeamten bei dem Kapellen-zeue. Unter den Anwesenden befanden sich Ihre Excel-Wn dle Herren Reichs-Kriegsminister 3ZM, Graf «ylandt.Nheidt. G. d. C. Graf Pejacsevich. Admiral «"'Herr von Puck, ferner der portugiesische Gesandte ^«l Valmor und sämmtliche fremdländischen Osficiere. Vom Allerhöchsten Hofe hatten sich eingefunden: Me f. und k. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren "iyerzoge Albrecht. Eugen. Wilhelm und "Nlner. Fünf Minuten vor 8 Uhr erschien Se. kön. twye,t der Kronprinz Dom Carlos von Portugal l der portugiesischen Uhlanen-Uniform in Begleitung irines Adjutanten Vicomte Seisal und der ihm zu-gellten Herren Generalmajor Grafen Uexküll und law ^ ^"^" ^^"" ""^ Rosenberg. Schlag 8 Uhr "" Se. l. und l. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz ylzyerzog Rudolf in einer offenen Hofequipage aus ^lenburg. bestieg ein Pferd, fprengte zu dem Nendez. ti^ ^ ^' ""^"' ^^ bi° Begrüßung der durchlauch-tua?' Hel"n Erzherzoge, des Kronprinzen von Por-sola/ "^^ ^^ Generalität entgegen und ritt dann. ge-' gt von dem glänzenden Cortege, dem sich auch die aesM« Kronprinzen von Portugal in Civil an-von ^" ^^e. die vier Treffen ab. Sodann wurde bier ^? Ieldbischof Dr. Gruscha unter Assistenz der eine f - . ichen Militärcuraten und der Feldgeistlichkeit Mente b l Feldmesse celebriert. Die einzelnen Mo-Und t, '^^li wurden von den ausgerückten Truppen Mit k ^^ "^ rechten Flügel aufgefahrenen Batterien beenk ." "glementsmähigen Dechargen markiert. Nach erlol . Gottesdienste begann die Defilierung. Diefelbe lvlgte von den Fußtruppen in der offenen Colonne mit ^"ln.ftagnien. von der Artillerie. Cavallerie und der ^aindivifion in der Colonne. Die Abtheilung der In. ""lorn, die während des Gottesdienstes bei dem Ka-s^knzelte an die Suite sich angeschlossen hatte, verblieb " dleser Position bis zum Ende des Vorbeimarsches, "as Defilieren der Truppen gieng trefflich vonstatten, °rauf die beiden erlauchten Kronprinzen und die Herren "iyerzoge nach der Stadt fuhren. >u ^"lmittags um 11 Uhr wurde in der Domkirche A.^l- Stephan von Sr. Excellenz dem hochw. Fürst-lzvWof von Wien. Dr, Cülcstin Ganglbauer. unter u "Mr geistlicher Assistenz ein feierliches Hochamt cele-h"' welches bis 12 Uhr dauerte. In der festlich C^!^" Kirche bildete Militär, vor der Kirche f^"he,tswache in voller Parade Spalier. Die Auf-t5es^ .^ Staatewürdenträger und der anderen dem vo' V"esbienste anwohnenden Peinlichkeiten begann erscki " ^'lsenthore des Domes um halb 11 Uhr. Es MeiN- ^u^" Excellenzen die Herren : Oberceremonien, und k«m H""y°dy. der Minister des kaiserl. Hauses Taott >.- Ä"" ^"f Kälnoky. Ministerpräsident Graf v V?«'^, n <^"' Graf F.lkenhayn. Dr. Freiherr Ntlsersl,^^ «".Herr v. Conrad-Eybesfela. FML. Graf risch M n?ter" ^'" v. P.no. der königl. unga' Oc?zy. G?^ ^' Allerhöchsten Hoflager Freiherr von der Oberstlüchen. berg-Traun de N«."^erjägermeister w"f Abens. Ee DurM«..^ ^?^ent des Obersten Rechnungshofes lenzen S H u»^' ^^ ^"'"p"g. Ihre Excel-Gericktsb^ w.? ^ ^" öweite Präsident des Obersten "5l mit dem Bürgermeister-Pror t , c^ ^3"l U"d zahlreichen Gemeinberäthen. Univ Mt ^' m ^ ^" ben Decauen der hiesigen Die M ° ' b/' ^""ten der Hof. und Centralstellen ic. Dreif^i.^ sriechisch.orientalischen Kirche zur heiligen fand e ' 'i ?^'Ä" ' '' österreichische Unterthanen. d!e Vors^P». ^^"k°logie (Tedeum) statt, welcher Schüler d^ der Gemeinde, der Lehrkörper und die vroße AmM^^"'.^"^""lschule sowie auch eine ße Unzahl von Gemeindemitgliedern beiwohnten Mit der Absingung der Vollshymne schloss die solenne kirch« liche Feier. In der Landhaus-Kapelle wurde heute vormittags ein Feftgottesdienst abgehalten, welchem der Landmarschall, die Mitglieder des Landesausschusses und die Landesbeamten beiwohnten. — (Iulässigke it auf geklebter Adressen auf Cor reffton denz karten.) Im Einvernehmen mit dem lön. ungarischen Ministerium für öffentliche Arbeiten und Communication wurde vom k. k, Handelsministerium die Aufklebung gedruckter Adressen auf die Correspondenzkarten im österreichisch-ungarischen und im Verkehre mit Deutschland für zulässig elklärt. — (Ein Ritt von Paris nach Wien.) Am 19. d. M. vormittags traf eine ans drei Personen be» stehende Gesellschaft, nämlich Herr und Frau Naynaud und Herr Girard, aus Paris in Wien ein. Die Genannten haben den Weg von Paris nach Wien zu Pferd zurückgelegt. Die Gefellschaft. welche am 24. Juni Paris verließ, nahm die Tour durch die Schweiz, den Schwarz-Wald und durch die österreichischen Alpenländer. Es dürfte der erste Fall sein, dass eine Dame, die Ruhetage abgerechuet, ununterbrochen von Paris bis Wien geritten ist. Die Gesellschaft befindet sich vollkommen wohl. Herr und Frau Naynaud und Herr Girard be. absichtigen, wenn die Pferde genügend erholt, in zehn Tagen den Weiterritt nach Budapest anzutreten. — (Grundsteinlegung.) Wie aus Olmüh telegraphisch gemeldet wird, hat am 18. d, M. vormittags durch Se, Eminenz den hochw. Cardinal Fürst-Erzbischof Landgrafen Fürstenberg die Grundsteinlegung zum Neubaue der Olmützer Domkirche stattgefunden. Sämmtliche Civil» und Militärbehörden, die Gemeindevertretung und ein zahlreiches Publicum wohnten dem feierlichen Acte bei. Locales. Die Oerz-Iesu-Airche in Laibach. Wie wir es bereits in einer der Festnummern kurz mitgetheilt, geruhten Se. Majestät der Kaifer in Begleitung Sr. Excellenz des Herrn Feldzeugmeisters und Generaladjutanten Freiherrn von Mondel und des Herrn Landespräsidenten Freiherrn von Winkler am 13. v. M. die Herz«Jesu - Kirche zu besuchen. Se. sürstbischöfliche Gnaden, mit den hochw. Lazaristen und den Vorstandsmitgliedern des Kirchenbauvereins am Eingänge der Kirche Se. Majestät auf das ehrfurchtsvollste empfangend, richtete als Protector des Vereins eine kurze Ansprache an Se. Majestät, die von Allerhöchstdemselben auf das huldvollste erwidert wurde. Sodann stellte Herr Regierungsrath Gras Rudolf Chorinsky als Vereinsöbmann fol« gende Herren vor: Stadtingenieur Adolf Wagner, welcher die Pläne, sämmtliche Zeichnungen und die Bauleitung der Kirche aus Anlass des religiös»patriot>-schen Zweckes unentgeltlich besorgte; Baumeister Fa< leschilu und den Bildhauer aus Großlaschiz in Kram Franz IonteL, einen noch wenig bekannten, aber talent-vollen jungen Künstler. Jeden dieser drei Herren geruhten Se. Majestät durch huldvolle Worte auszuzeichnen, mit Herrn Faleschini sprachen Se. Majestät in italienischer Sprache. Nach eingezogenen Erkundigungen um den Stand des Baues betraten Se. Majestät das Innere der Kirche, woselbst der hochw. Herr Superior der Lazaristen dem erlauchten Besucher das Asperqes reichte. Vor« erst ein kurzes Gebet verrichtend, besichtigten sodann S?. Majestät den herrlichen Bau und die innere Einrichtung und geruhten mit Wohlgefallen die Gedenk« schrift auf einer Marmorplatle zu lesen, deren Inhalt lautet: U«; 8a,Cl'w Nä68 in konorom 8au0ti88imi Oor6i8 ^68U 8uiNM0 ?0Ntiti06 I^60U6 XIII. Imp6- riUore ^ULtrikco ^ianciaeo ^okepbo I. oecn,8ioli6 80i6muwm uupUarum dnrsäis Imperil kuäoIM C6l6drüwrum eum ^rediäuee 8t.6Z)dknin, VI. läu8 Naii NV6(NI.XXXI ineoptln ot ad OräiiiiU'io I^üdnceuäi ?i'incip6 Npi^oopo ^0imn6 <üdr^808tom0 00N8L0i'lUN Oui6liäi8 ^ulii NO00CI.XXXIII. Wiederholt die Allerhöchste Befriedigung über die Ausführung dieses religiös-patriotischen Werkes ausdrückend, verließen Se. Majestät, sichtlich erfreut, das Gotteshaus, dessen nähere Beschreibung wir nun hier folgen lassen. Die Kirche, welche mit dem zwei Stock hohen Hause für die hochw. Herren Missionsftriester durch einen Gang mit einem Stockwerke desselben verbunden ist, der zur Sacriftei und ins Oratorium führt, befindet sich ii' freundlicher Lage in der St. Peters« Vorstadt und in der Nahe des Südbahnhofes. Die Seitenfa^ade ist der Dampfmühl- und die Hauptfa^ade der Wiesengasse zugekehrt. Zwischen dem Hause und der Kirche ist ein einfacher Ziergarten errichtet, und wird sowohl diefer als auch das Haus, dessen Längsfeite mit jener der Kirche parallel ist, von der Wiesengasse durch ein stilrichtiges Vilter aus Schmiedeeisen getrennt, das bis an die Hanptfa^ade der Kirche reicht. Ein gleiches Gitter wird vom großen Thurme — der rechts von der Hauptfa^ade, aber mit dieser in Verbindung stehen und sich vom äußeren Terrain einschließlich des Thurmlreuzes 50 Meter erheben wird lautet: Hse sacroo öedes in honorem Sanctissimi Cordis Jesu Summo Pontifice Leone XIII. Impe-ratore Austriaco Francisco Josepho I. occasione solemnium nuptiarum haeredis Imperii Rudolphi celebratarum cum Archiduce Stephania VI. Idus Maii MDCCCLXXXI incept« et ab Ordinario Labacensi Principe Episcopo Joanne Chrysostomo consecratic Calendis Julii MDCCCLXXXIII. Wiederholt die Allerhöchste Befriedigung über die Ausführung dieses religiös-patriotischen Werkes ausdrückend, verließen Se. Majestät, sichtlich erfreut, das Gotteshaus, dessen nähere Beschreibung wir nun hier folgen lassen. Die Kirche, welche mit dem zwei Stock hohen Hause für die hochw. Herren Missionsftriester durch einen Gang mit einem Stockwerke desselben verbunden ist, der zur Sacriftei und ins Oratorium führt, befindet sich ii' freundlicher Lage in der St. Peters« Vorstadt und in der Nahe des Südbahnhofes. Die Seitenfa^ade ist der Dampfmühl- und die Hauptfa^ade der Wiesengusse zugekehrt. Zwischen dem Hause und der Kirche ist ein einfacher Ziergarten errichtet, und wird sowohl dieser als auch das Haus, dessen Längsseite mit jener der Kirche parallel ist, von der Wiesengasse durch ein stilrichtiges Vilter aus Schmiedeeisen getrennt, das bis an die Hanptfa^ade der Kirche reicht. Ein gleiches Gitter wird vom großen Thurme — der rechts von der Hauptfa^ade, aber mit dieser w Verbindung stehen und sich vom äußeren Terrain einschließlich des Thurmlreuzes 50 Meter erheben wird — den längs der Seitenfayade anzulegenden Ziergarten von der Dampfmühlgasse abschließen. Kirche uud Haus sind im golhischen Stile erbaut, und zwar erstere in jenem des !3. Jahrhundert es, im Ziegelrohbaue, letzteres nach den Plänen des Herrn Ingenieurs Dufft. Die Kirche besitzt ein einschiffiges, mit Kreuzgewölben gedecktes, im Innern 34 Meter langes. 10 Meter breites und 17 Meter hohes Langhaus mit Querfchiff und polychromen Choradschluss. Links vom Presbyterium ist die Sacristei, rechts von selbem die Kapelle für die heil. Cyril und Method, welche ein Znbau und vom rechtsseitigen Theile des Querschiffes aus zugänglich ist. Sechs Stufen führen vom äußeren Terrain zur Vorhalle, drren Voaen von zwei Säulen getragen wird. Die Vorhalle ist durch drei große, zweiflügelige Thore vom Innern der Kirche getrennt. Der Anblick des Innern der Kirche wirkt auf jeden Besucher erhebend und wohlthuend. Unwillkürlich bleibt man gleich unterhalb des ebenfalls von zwei Säulen getragenen, mit Eichenholz schön getäfelten Orgelchores stehen, und es wird das Auge des Besuchers vorerst vom Presbyterium gefessellt, durch die prachtvoll ausgeführte und äußerst günstig beleuchtete Glasmalerei der drei Fenster (die hl. Dreifaltigkeit. — Unsere liebe Frau vom hl. Herzen mit dem hl. Josef — und die Erscheinung des Herrn der sel. Margareth Alacoque) darstellend und durch den aus Eichenholz in Naturfarbe mit Goldfassung verfertigten Hauptaltar. Dieser Altar hat zu beiden Seiten des Tabernakels je zwei Gemälde auf Goldgrund, die hl. Apostelfürsten Petrus und Paulus, Leo und Chrysostomus, und über dem Tabernakel erhebt sich ein Thron für die 180 Centimeter große, meisterhaft ausgesührte Herz-Iesu»Statue aus Steinmasse mit reicher, kunstvoller Fassung. Nicht minder befriedigen die übrigen Fenster mit Teppichglas, befonders das mit reichem Maßwerke versehene Fenster der Hauptfayade. Ebenso sind die in Relief dargestellten Kreuzwegstationen, welche in Mauer-nifchen angebracht sind, kunstvoll ausgeführt. Sowohl die Fenster, der Hauptaltar, wie auch die Kreuzwegstationen und die vier hl. Evangelisten (Gemälde) an der Kanzel sind Meisterwerke der Meier'schen Hof-tunstanstalt in München, über die sich auch Se. Majestät befriedigend zu äußern geruhten. Außer dem Erwähnten ist noch die auf einer Steinfäule ruhende Kanzel nach dem genialen Entwürfe des Herrn Stadtingenieurs Wagner, ebenfalls aus Eichenholz mit Goldfassung verfertigt, diese aber sowie die Umfassungsrahmen der Kreuzwegstationeu wurden in eigener Regie vom Stein- und Holzbild-Hauer Franz Iontes meisterhaft hergestellt. Die Wände der Kirche sind grau eingelassen, nur die Felder des Gewölbes sind bemalt, das Firmament mit Sternen besäet darstellend und mit in äußerst sinnig gewählten Farben ausgeführten Bordüren begrenzt, wobei Seine Majestät zu bemerken geruhten, dass diese einfache Art der Bemalung ganz befonders befriedige. Die Malerei führte Zimmermaler Herr Borovsly in Laibach exact durch. Eine große Zierde des Innern der Kirche ist auch das Pflaster (ein Mosaikflies), das aus der Wiener« berger Thonwarenfabril bezogen wurde. Die Gedenk» tafel fowie die zwei Weihwasserbecken, aus weißem Kärntnermarmor vom Steimnetzmeister Peter Thomann in Laibach gefertigt, machen dem Meister alle Ehre. Die Dienste im Innern wie die Lordangesimse im Aeuhern sind aus Lichtenwalder, grobkörnigem Sandstein. Die Schäfte der vorerwähnten Säulen sind au« fchwarzem Marmor von Holzenegg bei Oberlaibach. Die Capitale und Aafen der Dienste und Säulen, die Balustrade der Vorhalle und die Maßwerke der Fenster sind aus Istrianer Stein. Die Decksteine der Strebepfeiler und des Hauptgiebels sowie das Sanclusthürmchen an der Haupt-fayade sind aus Repentabor-Kattstein bei Nabresina, dem haltbarsten zugänglichen Steinmateriale hergestellt. Die schönen Capitale und Basen der Säulen und die Console« des Orgelchores, die Maßwerte der Fenster, sowie die schwierige Arbeit des Sanctusthürmchens führte Bildhauer Iontes aus. Rippen und Gürten fowie die Schlusssteine sind aus Terracotta aus der Fabrik Drelse in Laibach. Den Dachstuhl der Kirche lieferte Zimmermeister Ieranöiö, den des Hauses, Pust. Die Dachdeckung im reichen Muster aus englischem Schiefer besorgte Schieferdecker Korn, die Schlosser« arbeiten: Kreuz und Gitter am Firste. Oberlichter und Umfriedungsgitter u. s. w. in mitunter reichen Formen, lieferte Schlossermeister Pilko sehr sol'd und zu sehr mäßigen Preisen. Die zum Ziegelrohbaue nö-thiqen gewöhnlich"« gepressten Ziegel wurden von Ielovsek aus Oberlaibach bezogen. ^ ..<-.. .. ^, Der ganze Eindruck, den d.e He z-Iesu-Klrche mit dem Hause für die hochw. Herren M.sswnspr.ester auf den Besucher macht, ist em würdevoller, und w.rd dieser Bau der Stadt und dem Lande zur besonderen «ierde aereichen und ein schöner Zeuge der religiös« patriotischen Gesinnung des Volkes sein. Leider ist der Thurm, die Cyril und Method-Kapelle sowie das Haus noch nicht fertiggestellt, ebenso sind die Plätze für den Altar der undesleckten Empfängnis Maria mit den projektierten Gemälden auf Laibacher Zeitung Nr. 190 1642 21. August 1883. Goldgrund: Franz Assist. Elisabsch. Rudolf und Stefan, sowie für den Altar des heil. Villcenz von Paul (je einer im Quelschiff der Kirche) und für den Altar der heil. Cyril und Mrlhod noch leer. Se. Majestät geruhten sich sofort beim Eingänge zu erkundigen, ob der Bau heuer noch fortgesetzt werden kann oder wegen Mangel an Mitteln eingestellt werden müsste? Die Antwort lautete hierauf ..Ja" und „Nein" — d. h. wenn der Bauverein den Credit fortgenießt, der ihm bisher gewährt wurde, dann „Ja", wenn nicht, dann gilt das ..Nein". Uebrigens muss es dankend am'rkannt und ausgesprochen werden, dass es nur durch Gewährung des Credites, insbesondere von Seite des Herrn Baumeisters Faleschini. derMcier'schen Hofkuustanstalt für kirchliche Arbeiten in München und auch fast aller übrigen Herren Lieferanten und Arbeitnehmer möglich ward, den Bau so weit herzustellen, dass bereits am 1. Juli d. I. die Consecration der Kirche vorgenommen werden konnte. Dir Vollendung dieses religiös«valriotischen Werkes noch in diesem Jahre ist hauptsächlich davon abhängig, ob es der Firma G. Tijlimzman aus Lanzobo zum Gemeindevorsteher und die Grundbesitzer Anton Sustersiö aus Zaga und Mathias Poznil aus Voöcah zu Gemeinderäthen gewählt. — (Feuer.) Man schreibt aus Rudolfswert: Am 5. d. M. um halb 8 Uhr abends ist in der aus sieben Ständer« bestehenden, mit Getreide gefüllten, einfachen und einzelnstehenden Harpfe des Besitzers Anton Stl.ijnar in Gemeinborf auf eine unauftlärliche Weise Feuer ausgebrochen und hat die Harpfe sammt Getreide vollständig eingeäschert. Bei dem Umstände, als der kaum zehn Schritte von der Harpfe stehende Heuboden mit 100 Centner Heu und die an diesen anstoßende Dreschtenne mit drei Ständern Getreide ebenfalls in Brand gerathen sind, sind diese summt Heu und Getreide, dann der Dachstuhl dcs Wcchngcbaudes. ein Pferdestall, ein Schweinstall, die Wagen» und Holz« schupfe, fowie die Getreidelammer, und zwar letztere mit 15 Merling Getreide zum Theile, alle übrigen Objecte aber total eingeäschert worden. Menschenleben ist hiebei keines zu beklagen, ebenso wurden sämmtliches Vieh. dann alle Wirtschaftsvorrichtungen als Wagen :c,, sowie sonstige Habseligkeiten gerettet. Strajnar erleidet hiedurch einen Schaden von 2000 st., wogegen er bei der Feuer-velsicherungsgesellschaft „Slavija" in Prag um 850 fl nssecuriert ist. Auf dem Brandplatze waren zwei Feuerspritzen von Treffen und eine von G rohlack thätig, Zwei Wohn- und Wirtschaftsgebäude anderer Besitzer sowie die Rinderstallung des Strajnar, welche unversehrt blieb, waren dem Weitergreifen des Feuers sehr ausgesetzt; es ist demnach nur dem thätigen Zusammen« wirken der Ortsinsassen von Gemeindorf und Umgebung zuzuschreiben, dass das Feuer bloß auf die genannten Objecte beschränkt wurde. — (Aus den Bädern.) Wie man uns aus Tüpliz bei NudolfSwert schreibt, sind bis inclusive 15, d. wieder 326 Personen zugewachsen, der Stand der heu« rigen Curgäste beträgt demnach 1376. — In Kraftina-Töftliz in Kroatien sind bis 9. d. M. 1421 Gäste an« gekommen. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 20. August. Der König von Serbien ist um 2 Uhr nachmittags hier angekommen. Derselbe wurde im Hotel vom Generaludjutanten namens des Kaisers begrüßt und emvfieng später den Minister Grafen Kalnoky. Budapest, 20. August. Die Stafansfeier wurde auf das glänzendste begangen. — Die Minister Tisza und Szapary sind nach Wien abgereist, Trefort folgt morgen nach. In Agram ist alles vollkommen ruhig, aber aus Karlstadt und Angg werden Schilder«Exc»sse gemeldet. Wien. 20. August. Se. k. und k. Apostolische Majestät sind gestern, den 19. d. M., abends und Ihre Majestät die Kaiserin und Königin mit Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzher, zogin Marie Valerie heute morgens von Ischl nach Schönbrunn zurückgekehrt. Prag, 20. August. Die Karolinenthaler Gemeindevertretung hat gleich der Smichowrr Stadtvertretung beschlossen, dass alsbald nach dem Eintritts des freudigen Ereignisses in der Allerhöchsten Familie die Stadt festlich decoriert werde. Lemberg. 20. August. Das Präsidium des Magistrates verlaulbart, dass am Tage der glücklichen Entbindung Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauch. tigsten Kronprinzessin Stefanie sämmtliche communalen Gebäude illuminiert werden. Die Einwohner Lembergs werden eingeladen, an diesem Tage in derselben Weise ihre Freude über das glückliche Ereignis zu bethätigen. Trieft, 20. August. Der Lloyd-Dampfer „Ca-sturc" ist mit 33 Passagieren aus Mxandrien heute früh mit der ostindisch-chinesischen Ueberlandpost im Lazarethe hier angekommen. Hamburg, 19. August. Der Dampfer „Pola" mit der östelreichischen Forschungs-Cxpedition ist im, hiesigen Hafm um halb 4 Uhr nachmittags eingetroffen., Die Mitglieder wohnen in „Streits Hotel". Die Apparate der Expedition werden hier gelandet. Die „Pola" verbleibt angeblich einige Tage hier. Vern, 20. August. Bei den Stichwahlen für den Beruer Verfassungsralh wurden 21 Liberale und 9 Conservative gewählt. Die liberale Majorität im Verfasslmgsralhe beträgt nunmehr nahezu zwei Drittel der gesammten Stimmen. Nom, 19. August. Der Papst empfieng heule anlässlich seineL Namensfestes viele Personen. Der Empfang hatte einen rein familiären Charakter. Rom, 20. August. Die Minister Mancini und Genala sind heute morgens hier eingetroffen. Paris. 20. August. Von 123 Nachwahlen für die Generalrälhe wurden 103 Republikaner und 25 Conservative gewählt. Die Republikaner gewannen 16, die Confervativen 6 Sitz?. Unterstaatssecretär Logerotte wurde gewählt; Janvier de la Motte ist unterlegen. Madrid. 19. August. Heute morgens ist ein Thcil des Silobahnhofes .bgebrunüt. ^ Nlexandrien, 19. August. Von gestern bis heute früh 8 Uhr sind hier 31 Personen und untel den britischen Truppen ein Mann an der Cholel» gestorben. Kairo, 19. August. Von Freitag früh w Samstag früh sind in Kairo 4, in den Provinzen 266 und von Samstag früh bis Sonntag früh in Kairo l Person und in den Provinzen 310 Personen an del Cholera gestorben. Handel und volkswirtschaftliches, Ausweis über dcu Gcschäftsstand der k. k. priv. Wechsel seitigcu Vraudschadeu-VcrsichcruuMustalt in Graz mit 30. Juli 1883. 'Dersicherung-5 stand: I.Gebäude-Abtheilung: 94 297 Theilnchmer, 2l8 15? O" bände. 118 224 887 fl. Versicherungswert. II. Mobiliar-Abtheilung: 16 772 Versicherungsscheine. 25 M 598 758 ft. Versicherungswert. III. Spiegelglas-Abtheilung: 158 Versicherungsscheine, 42 M Gulden Versicherungswert. Schäden: I. Gebäude. Abtheilung : zuerkannt in 255 Schaoenfalle" 224 831 ft. 32 tr. Schadenvergütung, pendent für 1 S^' dcnfall 595 fl. 46 lr. Schadensumme. II. Mobiliar - Abtheilung : zuerkannt in 37 Schadeusällen 10551 st. 5 lr. Schadenvergütung, pendent für 0 Scha' dcnfall. III. Spiegelglas - Abtheilung: zuerkannt in 5 SchadcnfäM 157 fl. 81 kr. Schadenvergütung. Subventionen: Vom 1. Jänner bis 31. Juli 1883 an Feuerwehren und Gemeinden zur Anschaffung von Löschrcauisitcn 3237 st. 50 ll' Mefervefond mit 31. Dezember 1882: 1 036 37s fl. 6 lr. Graz am 18. August 1883. (3633) (Nachdruck wird nicht honoriert.) Verstorbene. Den 19. A u g u st. Johanna Sesck. Näherin, 42 5' Castellgasse Nr. 5, Lungen- und Darmtuberculose. - AuguU Hrcn, Hausbcsiherssohn. 10 Tage. Gradaschzagasse Nr.»"-Trismus. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. s "Z ^z ZL 6 3.5 -5 7U.Mg. 739.32 ^10.8 windstill Ncbcl .„ 20. 2 „ N. 737.12 ^23,4 NO. schwach heiter 0.00 9 „ Ab. 738,06 ^17.0 windstill heiter Die schöne Witterung anhaltend. Das Tagesmittel t>el Wärme -j- 17,1°. um 1.5° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. ^ Danksagung. Innigsten Dank spricht hiemit der Oberlaibacher ft^ willigen Feuerwehr für den überaus herzlichen, kameradschall lichen Empfang, für die Zuvorkommenheit seitens des Hell" Feucrwchrhllllptmllnncs und dcr ganzen Mannschaft ^3703) die Laibacher freiwillige Feuerwehr. Danksagung. Für die meinem verstorbenen, theuren Gatten, Herrn Leon MoljH Kitler u. Vmün k. l. Major dcS 5. Felbjägcr-BataillonS im Ruhestand!'. durch die zahlreiche Betheiligung am Lcichenbegäng" nisse, namentlich seitens dcs löbl, t. l, Officierscorps der Garnison, erwiesene letzte Ehre und cbcnso für die vielen dem Verstorbenen gewidmeten schönen Kranzspenden fühle ich mich verpflichtet, auf diesem Wege mcinen tief empfundenen Dank abzustatten. Laibach. 21. August 1883. Francisca Wolsky geb. Tauiar. Dank. Für die vielen Beweise von Theilnahme wk> rend dcr Kranlhrit und anlässlich deö Hinscheide"« unseres theuren, unvergesslichcn Gatten, respective Vaters. Bruders und Neffen Ignclz 3oX«r,en»t.......^" '««^ NV^a«lole' .50fl.^^i^ "^ «U.atgl.s^"""" ^ ' "'- '« l>o ««4« ' ' l«> „ l?0 — 17«.»? ''«. »lotenrente, steuerfrei . „50 «2 «b "7^"".«°/. . . . ,«...<.„.„ - z'°p^.».e^- - - - A« b«75 ^° böhmische. ?'/° galizisch«.......»0«5l. —-- ^« u'übtllcke.......99 »0 9» u, ^« niedcioft^.iHjl« ' ' ' 104 2b 1« »b «elo Wall 5°/, 3em««v»l»Vanater . . . »» «b 1^0 — 5°/c> ungarische......9> so 10» — Nnbere össcntl. Anlehen. Donau»Mess.->Lose 5°/^ 10« fl, , 114-40 114 9» bto. «nleihe i«7«, ftruerftti . io»'«<> l»< kc Nnlebln b. Stadtsslmcinde Men I0i'— ills'— Nnlehen d. Stabtq^meinde »Sien (Silb« ober Gold) . . . .--------------- Plämltn°Uul.d.Vt»dlgem.M»n 1«>» »5 1X3 »» Pfandbriefe lsÄllOUfi.) Nodenn. allg, Uftnr. 4»/,'/» «old iill'IL 118 «5 dlo. il! 50 , , 4>/, °/<, »535 »Ü5(, dto. in 50 , , 4l>/, , 91 80 »L 30 bto. ^räm/,"/° loc 75 1(>1 zs. Oeft.»ung. Banl Verl. 5°/, . . 101 — wi 3» dto. , sserbina»d« Ioscs-lUahn.....103 40 1U3 b0 ^ali,ische Karl»Ludwig » Nahn E,», I«8l KUO N. S. 4>/,«/„ . . 98b0 »9 — Oeftell. Kerdweftbahn .... i<<3 4l» 1«!I «o Liebenbülg«......9l>üc »»'- «elb tUa« Vtaatsbahn I. Vmisfiou . . . 183 — ,»4 __ Vübbahn «^ 3«/,,......l»» lib l8» 7l , <» 5°/,......»i»-bk l«o — Nng.'gallz. Vah» . . . . 9470 ,5 — Diverfe Uofc (p« StÄcl). Lrebitlose 100 fl...... 17» >o 173 ?c> «larv-Lose « N....... »-/50 zh^ 4»,^> I>0Nl,U»DaMdfsch. 1<><> N, 108— ..'- Lalbache, PlämleN'NnIehln «c> fi. 23 »0 «<,— Osener üose « ss...... »«, — 4c — Palfft.öose 40 fl...... «»..o 3?«0 Nöthen »reu,, oft. Ves. v. 10 st. 12 2ü l^ 60 «udols«l!os«io ft...... ,l_- «160 OalM'Lose 40 fl...... 5,-25, s.z 75 Et L!5 106 ko »bncr.'Nüft., lDeft.ilaoft. S.4a°/„ ^0S 5a «L7 5» «llbt.'Nnft. f. Hand u. G. iso st. 2,5 45 u«o 70 Lrdt.-«nft., All«. Nng. «00 st. . «e 50 «»? — Depofitenl!.. «llla.««» fl. ...______^ LscomPte'Oel., Niederöft. 500 st. «e« — USS — bypotbelenb., öft. zua fl. 25»/u H.-------> —-— Länberbanl öft. !i«u ft. V. «>°/,«. 11z 10 113 40 Oefterr.'Ung. Ä«nl.....»88 — »8» — Unionbanl loo fl......114 40 N4 ?u l/ierlehlsbali! llll». 14U ,1. . l4«>t>u 147-— ««ld A>alv Nctieu von Transport» Unternehmungen (p« Stück) »Ib«cht««ahn »«> fl. Gilb-? . —- - — — «Ifölbn.!U»hn2 l?l> 50 Duf-VobcnbacheiE^V.zoass.S. .--------------- «lisabethoVahn 210 fi. HVt. . , «55 25 2«K 75 , 8,n,»Nubn>ei« 2U0 fi. . , , 19g — ^«y — ,Sl,b..T>rol,lcl.!t.iu?»2Nnfl.,s, i«0 ka ii 19g Ln X00 — ssünftiichen.«Hrcser Graz.»öflacher!«, », ^ouN, »,W, ,S5 — »«» — «ablenbsrg.Liscnb. Ü00 fl. . .-------! —'" «aschau.Oberb. Hisenb. «aofi. V, 14550 14S -«emberg-«,rnow..Iassy «iisen- bahn«Vcl,ell. »00 fi. ö. W. . . i«k ?^ 1S9 »5 Aovb, öst.„ Gtaatöeiiolbidu 200 ll. ä. W. . «17 75,3l8 — Vitddahn «00 ft. Silo« »53 10 153 »u Gl!d>«orbd. i«crb.<«. loafi.TM 14« 60 I5u^ The«h-Nahn «0» ss. ö. W, . , »4„ »5 »4» 7ü Iramway»<»es.,Wr. 170 ss, °.W 'i»? «« «»? 50 , «K>-,. neue 7» N. . bX lib »» ?6 Ilan?vort»^^,ell<^aft l«0 !l. ,-------—.-- Lurnliu-KraUiv 2<>ži fi. 8. W, , — -^ —.— Nnll.,.gaK,.«isent>. »aufi. «ilb»l 1«1'?5 l«'^« UN«. Noidollvahn 20» fi. Silber 157 ?K 15L?» Nng.«zeftb.(«allb.<»va,)»<>0fl.G. i«i «b 1657Ü Induftrie«Actien (per Vtüip,crf. u. B. — Montan-Gesells, «steri..alpine . «, 00 63 — Prag» Lisen I>ld..Oes. «00 fi. 1H« — l!,« 75 Salae»Tar>. Eisenrass. 100 fl. . 1«5 b0 1«« — «waffenl.'V.. Oeft. in W. illtt fl. —- —— Irlfail« «ohl?,n«..«es. 100 ff. . —-— — — Devifen. Deutsch« Plätze......58 3b «u eo London.........ill» «0 119 h« Pari«.........4? «ü 4?3» Petersburg.......—— —-— Valuten. Ducaten........ »65 5'6? «0.Franc».Stü