Nr. 13«. Plänlimeiationsplti«: Am Lomptoir ganzj. N. 1>, halt>j. .V5„. stur die Zustellung in« Hau« halbl. 5„ ll. Mit del Post gauzi. st. >5>, hnll><. fi. 7.«0. Montag, !». Juni »«.»wtr.. »»i.st.l.«>: <«lflpl.^«,t l»««lr., »».»l^ l^?3. Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. DaS ..Praqer Abendbl." konstatiert, daß cS im czechlschen Lager endlich zu tagen beginnt; daß Elzmplnme sich zeigen, die hosscn lassen, daß in den l)Ul> nationalen Heißspornen und Hetzern geleiteten und dmchwühllen czcchischen Vcvöltcrung^trcisen ullmälig eine ocsscrc Einsicht einkehre und diese Kreise endlich einmal einsehen, daß die bisherige Haltung der czcchi« scheu Partei dem eigenen Lande bereits großen Schaden gebracht habe. DaS genannte Blatt sagt: „Schwer und schmerz« llch empfindet es heute so mancher ehrliche böhmische Patriot, daß, wo alles heute in der Welt sich regt und schafft, einzig und allein die böhmische Nation, dicsc Vlülhe des Slaventhums, dieser kerngesunde Volts» stamm durch die verfehlte Politik seiner Führer zur Unthätlgkeit und zum Stillstände verdammt ist. Dort bei dem großen Turnier der Arbeit in den grünen Pra» tlraueu unserer NeichShauplsladt, wo sich alle Völker dlr Erde ein Stelldichein gegeben haben, sieht man Engländer und Franzosen. Nüssen und Schweden, ja selbst Ehimsen und Japanesen, diese ehemaligen Repräscntan lt., des ärgsten Stillstandes, friedlich um die Palme ringen, die Czechoslaveu aber sieht mau nicht oder doch nur in so bescheidener Anzahl, daß die Welt davon NlchtS merkt. Diese Thatsache allein sagt alles, denn m /""^ichnct die Situation, in welche das böhmische ^!. f? -"!" ^""'si'm seiner Führer gerathen, trcf-^n .,°w^^"^ s° «"gehende Schilderung. Daß ^e N e^^?^""'.^' fischen Volles nicht in d I ii nH 2 / ü"^'. "'^ im Landlage, ja bis auf d. llwgste Ze.t herab auch nicht einmal iu den Schul, rathen sah war auch traurig und verfehlt, aber man veaMs es doch. wenn man sich den politischen Stand-punlt vergegenwärtigte, auf welchen die Opposition be-reitS gerathen war. Daß aber auch auf einer Welt. llUSstellunss im cigcncn Heimalsstaate. die doch mit der Politik nichts zu schaffen hat, die Polilil der Abstinenz durchzuführen versucht wurde, das ist etwas, wofür selbst der eingefleischteste Radicate absolut lein Verstand' nls besitzt. Darf man sich dann wundern, wen» end» lich eine Reaction platzzugrcifen beginnt, wenn die ves-scren aus dem Volle sich vom Herzen der Nolle zu schämen beginnen, welche man sie vor der ganzen Welt Mtlcu läßt? Schon werden gewichtige Stimmen laut, deiche es bitter tadeln, daß man sich in so überaus tliisslichcr Weise vor der Welt bloßgcslellt, schon hat line gewallige Gegenströmung im Volle die Führer »fzwungen, ihre Passivität in der Schulfrage aufzugeben, schon bereut man cS allenthalben, daß man die Wahlen in die Grundsteuer'Negulierungscommissionen abgelehnt, lchon nimmt man auch au den so lange pcrhorrcScicrten Handelskammern theil, und nun wcrdcu auch noch die klimmen immer zahlreicher, welche laut dagegen protc-sl'ere». daß man daS Volt fernerhin als eine bloße ^ahlmaschinc betrachte, die nur ihre Schuldigkeit zu lllun und allenfalls noch die Weisheit der Führer zu ^wundern, sonst aber um nichts sich zu lümmern hat. werden die Führer diesen mehr als deutlichen Wink derstchen?" — Jenen Organen, welche die Schuld der vor kurzem '" Wien eingetretenen BörsenlrisiS der Regierung, °tm Reichsralhc und der VerfassungSparlei in die Schuhe lchieben, erwidert der „TageSbole aus Mähren" fol-Nendes: ..Was unserem Parlamente vorgeworfen wirb, '!t in hohem Grade unwahr; waS im allgemeinen wahr .""«» ist und wahr sein muß, das ist allen Par« ^Nenteu gemeinsam. Hat man aber je in Eng' l°l'd bei der großen Krisis aller Eisenbahnpapiere, die, ^ch abgesehen davon, daß damals die Kapitalien lange "'cht so groß waren, weit empfindlichere und liefer sltlfende Verluste verursacht hat, als die Katastrophe ^ Wien, davon gehört, daß die Schuld davon dem Moment, das eS an Bewilligung massenhafter Eisen-"Mbills nicht hatte fehlen lassen, oder der Regierung, ^t die Bills eingebracht hatte, in die Schuhe geschoben "ldl? Als in Nordamerika vor wenigen Jahren zahl-s''che Privat- und Staatsbanken bankerott wurden, hat Hnd jemand als Urheber dieser Calamilät die Ncpu-Q. °der irgend eine Partei im Repräsentanten- oder ^»atshausc angeklagt? Niemals, so waS ist nur in "Erreich üblich, wo die Opposition bald auf "l". bald, auf jenen leicht zu überredenden oder ' Zuleitenden Factor speculiert, oder wo dieselben Augenoerbreher, welche darüber klagen, daß daS Gesetz nicht > fest genug gehaudhabt werde, mit allcn Mitteln dahin trachten und sinnen, das Grundaesctz brüchig zu machen. Vor allem tuird natürlich dcr Regierung vorgeworfen, daß sie ihre Pflicht mchl gehörig e,Mt habe. daß sie nach der ewm Seite hin ^u nkl Concessionen gegeben und nach der andern die neuen Unternehmungen zu wenig überwacht habe. Wir haltcn dafür, daß auch die strengste Ucberwachung oonscilen der Regierung nutzlos gewesen wäre; auf der einen S:ite hätte sie das Uebel verhindert, auf der andern verzehnfacht. Wir glaub:« auch, daß das ganze ConcesstonSwesen mehr als unnütz, daß es schädlich sci. daß jedermann soll grün» den und unternehmen dürfen, so viel er will, und so lange es mit dcm Stvafgefttzc nicht collidicit, dafür aber müssen die Leiter des Geschäfte.? u::d dcr Bcrwaltungs-rath dieselbe Haftung tragen, wie sie der Kaufmann zu tragen verpflichtet ist. Dann würde sich das Publicum gewöhnen, sich selbst zu schützen mid zu wahren, selbst zu prüfen und zu urtheilen. Für große gemeinnützige Unternehmungen können dann immer noch bcsondnc Vortheile gewährt werden." Zum Ausgleich zwischen Ungarn und Kroatien läßt sich ..Naplo^' vernehmen, wie folgt: „Die ungarischen Mitglieder der Regnicolar-Depu-talion sind in der Lösung dcr kroatischen Frage von dcm Grundgedanken ausgegangen, daß diese in allm ihren Details ein organisches Ganzcs bildet; sic sind daher in dcn einzelnen Punkten nur dann zu Concessionen geneigt, wenn die bcidcu Theile dcr Dcpulaliol!, dcr ungarische und dcr kroatische Theil, hinsichtlich dcr übrigen schllie» bendcn Fragm zur Einigung gelangen. Aus diesem Grunde würben zunächst private Pour» parlcrs gepflogen und die in diesen irrciHlcn Resultat? werden in den officicllm Sitzungen constatiert werden. Dem sinanzicllcn Auüglcichc dient daö Elaborat der Vierer-Subrommission, beziehungsweise dcs Ncfercnttn der letzteren, Koloman Szell, zur Grundlage, daS wir in nachstehendem dcm Wesen lioch mittheilen wollen. Ein Anspruch dcr Kroate» ging bekanntlich dahin, den Kreis der gemeinsamen Angelegenheiten zwischen Ungarn und Kroatien einzuengen; sie wünschten dem Reichs-tage blos die Voticrung dcr inbirecten Steuern anheim, zugeben, während die gcsammte Steucrabministralion der kroatischen Landesregierung überlasscn bleiben sollte. Ferner gedachte man kroatischerscits im Verhältnis von 2°V,oo Pcrzcnt zu dcn gemeinsamen Auslagen bcizutra-gen, während sie von der Staatsschuld ein Fixum von 574.000 fl. übernehmen wollten. Diesen Ansprüchen lag vor allem die irrige Anschauung zu Grunde, daß bet der ursprünglichen Feststellung des QuotenvcrlM. nisses blos daS Brutto-SteuerträgniS als Maßstab gc-dient habe. Die Staatsschuld anbelangend wurde kroa« lischcrscits gellend gemacht, daß dieselbe auf Investitionen beruhe, die zum größern Theile Ungarn zustatlen kommen. DaS Elaborat dcr Vierercommission hat nun diese Irr« thümer in überzeugendster Weise richtiMslcllt. Die kroatische Deputation bezeichnet es auch als „nachlhcilig und demüthigend" für ihr Land, daß in dcm AuSgleichSgesetze von 1868 für die Verwaltung auf zehn Jahre hinaus ciu unabänderliches Pauschale von 2 Mill. 200.000 ft. fixiert wurde. Nach einer eingehenden zis. fcrmaßigen Beleuchtung dieser Ansprüche und Beschwer» den faßt die Vicrercommission schließlich ihr Votum in folgendem zusammen: Die Forderung in Bezug auf die selbständige Vo< tierung und Administration der Steuern würde die Grund« lagen des zwischen Ungarn und Kroatien bestehenden staatsrechtlichen Verhältnisses verrücken. Nach Ansicht der Subcommission wäre der finanzielle Theil des kroatischen Ausgleiches nur insoferne zu modificicrcn, inwieweit bei Schaffung dcs AuSglcichsaese-tzes territoriale Aenderungen eingetreten sind. Außerdem ist die Commission auS BilligleitSrücksichten geneigt, die Concession zu beantragen, daß der im NuSgleichSssesctze von 1868 festgestellte Pauschalbetrag zu den gemeinsamen Angelegenheiten beseitigt werde und daß auch jene Bestimmung dieses Gesetzcsartiltls außer Kraft gesetzt werde, wonach die Nebcnländer gezwungen sind. jene Summen, um welche die 45 Pcrzmt ihrer öffentlichen Einnahmen 2 200.000 fl. übersteigen, mit den übrigen 55 Perzenl der Einnahmen gemeinsamen Zwecken zuzuwenden. Wenn das angcnommtn würde, so hätte Kroatien und Slavo« nien im Jahre 1870 um 122.000 fl.. im Jahre 1871 135.000 fl., im Jahre 1872 um 330.000 si 41 kr., im Jahre 1873 382.030 ft. mehr zur Deckung der Ve-oürfnisse seiner innern Administration verwenden können als bisher, und diese Summen wären von Ungarn zu den gemeinsamen Ausgaben beigesteuert worden. Dies ist also in Zahlen ausgedrückt die Eolicession, welche in fillanzieller Hinsicht Kroatien zu gewähren das Subcomit6 beantragt." Zur Action in Franlreich. Ueber die Beziehungen der auswärtigen Mächte zur neuen Regierung in Frankreich be« richtet der pariser Correspondent der ..Sven. Zeitung folgendes: „Die Botschafter Nußlands und Deutschlands haben von ihren resp. Regierungen die Ermächtigung «'hallen, einen einstweilen officiösen Verkehr mit der neuen Regierung der französischen Repudlil anzuknüpfen; die Ueberreichuna dcr Beglaubigungsschreiben, welche die Voraussetzung officieller Beziehungen ist, wird erst dann erfolgen lönnen, wenn Herr v. Gontaut-Äiron in Berlin und General Lcfi<> in St. Pcterbdurg ihre neuen Ere-bitive übergeben haben werden, was sich namentlich für den letzteren Hof infolge der damaligen Udwescnhcit dcS Souveräns noch etwa vierzehn Tage hinziehen möchte. Graf Arnim setzte sich mit dem Herzog von Vroglie blicsiich in Verbindung und dürfte den Antrittsbesuch des Ministers zu gewärtigen haben; von dem Fürsten Orloff habe ich mir sagen lassen, daß er bei dcm Marschall Mac Mahon selbst in Versailles vorsprechen wolle. Die Reserve dcS deutschen Botschafters mag sich daraus erklären, daß er leine Gelegenheit gehabt hat, den Mar-schall vor sciner Erhebung zum Oberhaupte der Republik lcnmn zu lerncn. Oesterreich wird sich in seinem Verfahren jctzt ohne Zweifel dem Vo«gange Rußland« und Deutschlands anschlichen. Am entgegenkommendsten zeigte sich hinwieder in diesem Falle das englische Eabinet, und zwar allem Anscheine nach nicht sowohl aus politi» schen Sympathien, die man auch in dcr tonangebenden londoner Presse vergebens suchen wllrde, als weil cS sich vielmehr so schnell wie möglich über die handelspolitischen Intentionen dcr neuen Regierung vergewissern wollte. Lord Lyons wurde also schon am 25. Mai angewiesen, die vollendeten Thatsachen anzuerkennen und übrigens in Versailles zu eröffnen, das großbritannifchc Eablnet erblicke in dem Geschehenen leinen eigentlichen Regierungswechsel sondern nur einen Personenwechsel in der Regierung, so zwar, das von d:r Formalität neuer Ve» glaubigungsschrciben beiderseits abgesehen werden könne. Demnach hatte der Lord noch im Laufe der vorigen Woche Unterredungen mit Mac Mahon und dem Herzog von Broglie. Daß der päpstliche Nuntius sich beeilte, zu einer Wendung zu gratulieren, die jedem andern ehe» als ihm überraschend kam, bedarf kaum der Erwähnung. Die Gesandten dcr Pforte, Dänemarks, Belgiens und einiger anderen Staaten scheinen sich der englischen Auffassung angeschlossen zu haben; mit einiger Zurückhaltung folgte ihnen Dr. Kern für die Schweiz, hauptsächlich bemüht, sciner Regierung den in Vern sehr wohl-gelittenen Herrn Lanfrey zu erhalten. Italien hat sich offenbar, ehe es einen Schritt thal, mit den nordischen Höfen benommen; auch Ritter Nigra soll die Instruktionen des Herrn ViSconti-Venosta erhalten huben. Spanien hatte schon vor dem 24. Mai keinen officiellen Vertreter bei dcm versaillcr Cabinet, da Herr Olozaga unwiderruflich zurückgetreten und bis zur Stunde noch nicht ersetzt ist. Man hat in Madrid b^reiflichcr Weise leine Eile. sich einer Regierung zu nähern, in deren Rathe die Sache deS Don Earlos mchr als cinen Anwalt ziihlt." Marschall MacMahon empfing am .'!. d. eine Deputation der konservativen Presse, welche ihn zu beglückwünschen und ihrer Ergebenheit zu versichern gekommen war. Vertreten waren in dieser Deputation 22 Blätter. Dcr Präsident erwiderte auf die Ansprache der Deputation: ..Meine Herren l Ich bin Ihnen für Ihren Vesuch sehr dankbar. Wie ich mich übrigens erinnere, habe ich schon zweimal die Ehre gehabt, Sie zu empfangen. Das erste mal nach der Eommune, als Sie mir eine Ccmdi-dalur für die Vertretung der Stadt Paris in der Na-tionaloersammlung antrugen; ich entschloß mich damals nicht zur Annahme und lenkte Ihre Aufmerksamkeit auf den General de Cisfcy, welchen Sie unterstützten und der dann auch glwählt wurde. Ein zweite» mal empfing ich Sie, als Sie mir bei elucr neuen Gelegenheit die Candidatur für Paris antrugen; auch diesmal glaubte ich sie ablehnen zu sollen. Ich begreife, wie wichtig es unter den gegenwärtigen Umstünden sein kann, daß die 92S Vertreter der virschiedenen Schattierungen der konservativen Partei sich vereinigen und daiüber benehmen, wie die Gegner ihrer Prinzipien am wirksamsten zu bekämpfen »ilren. In politischer Hinsicht habe ich zu dem, was die Regierung bereits gesagt hat, nichts hinzuzufügen. Der Minister des Neußern hat der Kammcr dargelegt, daß die neue Regierung hinsichtlich der Beziehungen zu dem Auslande der von meinem Vorgänger angenomminen Verhaltungslinie, welche auch stets dm Beifall der Majorität der Nationalversammlung gefunden hat, treu bleiben werde. Nach innen ist es unsere Aufgabe, den Gesetzen Ächtung zu verschaffen, zunächst, was hoffentlich leicht sein wird, die materielle Ordnung und mit ihr dann auch die moralische Ordnung aufrecht zu erhalten. Ich hoffe, daß die Regierung in diesem Werle auf den Beistand Ihrer Einsicht und Ihrer Talente wird zählen lönnen." Der Minister des Innern hat an die Prä« fecten folgendes Rundschreiben gerichtet: ..Herr Prüftet! In meiner Depesche vom 25. Mai sagte ich Ihnen: „Es darf keine Zweideutigkeit über den Charakter der Entschließungen der Nationalversammlung walten, welchen sich die Reaierung mit peinlicher Gewissenhaftigkeit fügen wird. Nichts ist an den in Frankreich herrschenden Staatseinrichtungen geändert; der Präsident der Republik übt die oberste Gewalt mit demselben Titel und kraft derselben Gesetze wie sein Vor» ganger." Diese Erklärung, welche ich Ihnen gleich in der ersten Stunde übermittelte, sollte die strenge Gesetz» lichleit ins Licht stellen, unter welcher der Uebergang der vollziehenden Gewalt vor sich ging. Zum ersten male in der That hat einc ganze Regirrung einer neuen Regierung Platz gemacht, ohne daß die Sicherheit bedroht worden wäre; das Land ist ruhig geblieben, die Verwaltungen haben regelmäßig fortgewirkt, die Arbeit hat nicht nachgelassen, der Credit hat sich aufgerichtet, und daS Vertrauen der benachbarten Völker ist nicht erschüttert worden. Dieser seltene Hergang bietet auch für die Zukunft beruhigende Anzeichen und lehrt unS, daß die Freiheit, gleichviel welcke die Form der Regierung sein mag, eine Gefahr zu sein aufhört, wenn sie durch unbedingte Achtung vor dem Gesetze im Zaum gehallen wird. Die Regierung. Herr Präfect. schenkt Ihnen ihr Vertrauen; dafür verlangt sie Ihre ganze Hingebung. An Instructions werde ich es nicht fehlen lassen; fügen Sie sich denselben ohne Gedenken, und meine Verantwortlichkeit wird stets die Ihrige decken. Was die Nationalversammlung vor allem von der Regierung erwartet, wclchc sie eingesetzt hat, das ist ein von demselben Gedanken beseeltes, von sicherer Hand geleitetes Verwaltungsperso« nal, welches sich offen an die Spitze der Conservatioen stellt. Die Verwaltung muß auf allen ihren Stufen der getreue Ausdruck jener widerherstellenden Politik sein, welche allein ein so hart betroffenes Land zu Kräften bringen kann. Sprechen Sie ohne Bedenken und recht lant auS, auf welcher Seite Ihre Sympathien und unsere Aufmunterungen sind; ermähnen Sic alle guten Bürger zur Einigkeit und daß sie sich durch strenge Uebung der Pflichten des iisscntlich-n LebenS stärken; nur mit solch festem Auftreten und durch thatkräftige Aufrechterhaltung aller conservativen Prinzipien werden »ir in Frankreich eine wahre NegierungSmajorilät her-stellen lönnen. Treten Sie schon jetzt in fleißigen Verkehr mit den Bevölkerungen, welche Sie verwalten; die Entschie« denheit IhreS Auftretens wird genügen, um ihrcn Gcift aufzurichten, die anarchischen Tendenzen zu entmuthigen und überall die Achtung vor der Nationalversammlung und dem Gesetze zu sichern. Mögen mit einem Wort alle, welche unter dem Präsidium des berühmten Marschalls, den die Inhaber der Voltssouueränclät gewählt haben, das Land wiederherstellen wollen, sicher sein, daß sie muthig unterstützt und verthlidigt werden." Politische Uebersicht. Loibach, 8. Juni. DaS ungarische Amtsblatt bringt eine Verordnung des Finanzminanzmilnsleriums vom 30. Mai 1873, Z. 27.937, welche am Tage ihres Erscheinens in Kraft tritt und nach welcher zur Durchführung der gesetzlichen Vorschriften über den Fei nge ha lt von Gold« und Silberwaren und die Controlierung desselben angeordnet wird, daß die Controliermig der vom Ausland importierten Gold- und Silberwaren dem Wirkungskreise der Punzierungsstatioi.en entzogen wird und mit Ausübung derselben für die Zukunft ausschließlich die Punzierungsämter betraut werden. — Die Gesetzentwürfe über die Militärg r enze wurden mit den von der Deak'Partei festgestellten Modificationen angenommen. Die „Norddeutsche Mg. Ztg." antwortet dem „Vaterland", das jüngst von allerhand preußisch-russischen Theilungsplanen Oesterreichs zu erzählen wußte, mit folgendem: „Es genügt darauf hinzuweisen, daß es das wiener „Vaterland" ist, welches die Sensationsnachrichten über feindselige Pläne gegen Oesterreich aufbrachte, um zu wissen, wie glaubwürdig die abenteuerliche Geschichte sei. Auf die Sache a5er, welche das „Vaterland" und andere ultramontane Blätter vertreten, wirft diefe Verlogenheit ein eigenthümliches Licht. In politischen Kreisen ist allgemein bekannt, welchen Werth Dlutfchland auf ein friedliches Verhältnis zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland legt, wie Deutschlands vermittelnder Einfluß in dieser Richtung wirkte. Das ultramontane Blatt hat mit besonderem Takte für die Verbreitung seiner Lüge einen Augeudlict gewählt, wo Kaiser Alexander der Gast des ssaiserSvon Oesterreich ist und ein AllSlausch freundlicher Gesinnungen zwischen beiden Monarchen stattfindet. Die Unverschämtheit der Erfindung ist womöglich noch durch die Ungastlichteit übertroffen, die in der Wahl des Momentes liegt." Der Antrag der vairischen Regierung, de Behandlung von Gesetzentwürfen im deutschen Vundesrathe betreffend, ist durch Annahme folgenden, vom würtcmbcrgischen Staalsminister v. Mittnacht gemachten Vorschlages erledigt worden: „Der Bundesralh wolle vorbehaltlich der Befugnis jcdes AundcSglicdcS. Vorschläge zu machen »md in Vorlrig zu bringen (Art. 7 der Verf.), und vorbehaltlich der besonderen Beschluß« nähme des BundesralheS über die Vorbereitung und wei« lere Behandlung einzelner Gesetzentwürfe beschließen: den Reichskanzler zu ersuche», die Ausarbeitung der Entwürfe zu Reichsgesctzen in der Weise herbeizuführen, daß regelmäßig die Negierungen von dem Bevorstehen ciner Vorlage Kenntnis und vor Feststellung des Entwurfes zur Geltenomachung ihrer Anschauungen Gelegenheit erhalten." Die ..Times" bemalt, daß Marschall Mac Ma< hon nicht nur seiner schwllen Verantwortlichkeit sich vollkommen bewußt, sondern auch Fuchsoldat von tüchtiger Befähigung und langjähriger Erfahrung fei. »»'» sagt: „Es erklärt jeder tüchtige und geschickte Offizier in Frankreich, daß das Land noch verschiedene Iah" hinaus unfähig sein werde, mit vernünftigen Aussichten auf Erfolg einen neuen Krieg zu beginnen. Ein ehrgeiziger und unwissender Civilist lo'imle vielleicht, sallS er aus die höchste Stelle berufen würde, sich durch Aeußcl-lichteiten so weit blenden lussen. baß er mit schlecht organisierten Truppen und unzulänglichem Material einen großen Feldzug unternähme. Allein daS Haupl' oftfer dcs Iahrcs 1870 würde wohl der letzte 'Mnn sein, in die Fußstapfen LeboeuiS z, treten. So lan^ Frankreich in seiner heuligen Verfassung bleibt, düNle Mac Mahon eher als ein anderer Mann als friedlich" Präsident Aussichten gewähren." — Die legitimist ..Union" spricht sich gegen die Verlängerung der Gewalten des Marschalls Mac Mahon als Präsidenten der Republik auf fünf Jahre auS. Aus Penang. 4. Iimi, wird gemeldet: Ein h^ lilndisches Kriegsschiff feucllc aus drei nach Atchi" fahrende Schiffe, welche die englische Flagge führten l">° Waren an Bord hatten. Der Agent dcs Sultans O"' dtte sich deshalb an den Gouverneur von Penang, dej!^ Entscheidung aber noch nicht bekannt ist. — Man »^ sichert, daß die Holländer, wenn sie wieder z»^ Angriffe schreiten, einem noch größeren Widerstände ^ gegnen werden. Die Atchinescn richten sich darauf "»' das Land 2 bis 3 Jahre besetzt zu halten, niäh"^ welcher Zeit die Pfcsserpflanzungen auf Sumatra i^ gründe gehen würden. Die Kulis lassen sich alS S^' datcn einreihen. Die Alchiinscn widersprechen der ^'^ klage dcs holländischen StaalssecretärS, der sic e>n^ verräterischen Altes beschuldigt. Sie thun dies auf G^ der Behauptung, daß der Unterzeichner des Vertrag von Rhio llw beglaubigter Agent deS Sultans ^ wesen sei. Voltsschulwescl! in Oesterreich. Der Statistik über die in dcn im österrciaM" NeichSrathe vertretenen Königreichen und Ländern beft^ lichen Volksschulen entnehmen wir folgende Daten: In Oesterreich befinden sich auf einer Quad"' mcile 2-7, also nahezu drei Schulen. DaS Verhall". in dcn einzelnen Ländern ist aber ein ganz ande" ' denn während in Böhmen, Mähren und Schlesien "", als 4. in Niederösterreich 3-5. in Oberüsterreich , gemeinden mit den zerstreuten, einzeln liegenden ^l>, lungcn ein Hindernis für den fleißigen Schuldest ^-ja denselben in der ungünstigen Jahreszeit s^' möglich macht. ^s. In Cisleithllnien ergeben sich durchschnittlich OS Kinder auf cine Schule und 8l)'!> auf einen ^h^' c^e ist also in letzterer Beziehung das vom VoltM'^' selbst vorgezeichnete Verhältnis der Lehrer zur ^" Das vergrabene Testament. Erzählung von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) „Ich kann mir nicht denken, Miß Rosamunde, baß Mrs. Blint aus freien Stücken zu den Hadds übergegangen ist." sagte Bessy. ..Keineswegs hat sie sich ihnen angeschlossen", er« widerte Rosamunde ruhig. „Sie sprach nur so, um den Horchenden draußen zu täuschen. Sie ist unsere geheime Freundin und wird uns helfen. — Jetzt laß uns früh« stücken. Bessy." „Sollte der Administrator auch etwa das Essen mit etwas vermischt haben, um Ihnen daS Papier leichter wegnehmen zu können?" bemerkte das Mädchen mis. trauisch. ..Vor dieser Gefahr wollen wir un« dadurch zu schützen suchen, daß wir nur wenig essen," entgegncte Rosamunde, in welcher derselbe Gedanke aufgestigen war. In diesem Augenblick erwachte die alle Bettine. Vessy sprang hinzu, um ihr au« dem Gell zu helfen und ihr beim Ankleiden behilflich zu sein. «ls sie fertig war, stellte Rosamunde für die Hundertjähige einen Lehnstuhl zurecht, welchen diese erfrischt und munter ein« nahm. Das Frühstück bestand in einem Kessel voll Kaffee, warmen Semmeln, frisch gelochten Eiern und gebratenen Hühnchen, alles sermett nach dem besten Geschmack der Mrs. Blint. Nachdem Rosamunde Kaffee eingeschenkt hatte, öffnete sie die Zuckerdose und steckte den Zuckerlöffel in die weiße Masse. Be» diefer Gelegenheit entdeckte sie ein Stückchen Papier, daS im Zucker verborgen gewesen. Sie ergriff es hastig und betrachtete es forschend. lös war ein Billet von Mrs. Blint, worin diese ihre Treue versicherte und mittheilte, daß sie von den Hadds und ihreu Miethlingen streng bewacht werde und diese Zeilen nur im geheimen habe schreiben können. Ferner sagte sie. daß sie keinen Weg zur Flucht für die Gefangenen wisse, und bat daher Miß Winchester, einen Plan zu entwerfen und ihr denselben mitzutheilen. Sir Archy bekomme sie nicht zu sehen, da der Administrator diesem selbst aufwarte. Sie schloß mit dem Bemerken, daß Rosamunde leine Furcht zu haben brauche, von dem Frühstück zu essen, da kein anderer als sie selbst es her» gerichtet habe und eS somit nicht möglich sein könne, daß dasselbe mit schädlichen Substanzen vermengt sei. Nachdem Nosamunde daS Blatt gelesen, warf sie eS ins Feuer, es so lange beobachtend, bis eS vollstän» dig zu Asche geworden. „Ich muß sogleich auf diese« Gillet antworten", sagte fie dann. »Bessy, bediene dich und deine Groß« mutter, während ich schreibe." Sle ging an ihren Schreibtisch und schrieb schnell ein paar Zeilen, dahin lautend, daß sie im Laufe des Tages einen Plan zu ihrer Enlweichung ersinnen wolle. — Diese Mittheilung verbarg sie in der Zuckerdose, worauf sie sich zum Frühstück setzte. Wider Erwarten war es der Administrator, welcher eine halbe Stunde spilter heraufkam, um daS Kaffeegeschirr zu holen. Er scbloß die Thür auf, klopfte dann hart an und trat herrisch herein, wobei er Rosamunde mit Neugierde betrachtete. ..Guten Morgen!" grüßte er barsch. „Ich bin so< eben bei Ihrem Pater gewesen, Miß Wilchester; er erträgt sein Schicksal nicht so leicht, wie ich erwartet habe. In der That, er scheint ganz niedergeschlagen zu sein. Er bot mir große Summen an für Ih",". ^ D» Freilassung, aber natürlicherweise schlug ich ^^eht"' erbieten aus; er muß auf meine Bedingungen cMU ^, Und wie stehl's denn mit Ihnen? Haben Sie "^ selbe Meinung wie gestern Abend?" Nosamunde machte eine slumme Verbeugung. ^ „Sie sehnen sich also nicht nach frischer ^^ nach Ihrer Freiheit? Sie haben lein Mitleid ">> ^ zitternden, alten Frau, die ihrem Grabe sch°" de" steht? Sie haben lein Erbarmen für ihren D°u ' Ae die Qual bald erdrückt und der vor Besorgms u bald vergeht?" «willeid""" .Sie sind nicht der Mensch, der von ^fn ^, Erbarmen sprechen kann. AmoS Hadd!" erw'° samunde mit kalter Verachtung. «kminift^ Ein verdrießliches Lächeln kräuselte des «° t°rS Lippen. «,elnen Ft^ „Wollen Sie Ihren Egoismus m t "em ^ ^,ß entschuldigen?" fragte er. „Ihre kindly ^ ^ Wilchester. muß nicht sehr start sein. wen" ^c einmal, um ihren Vater zu retten, ein i" ^ ^ bringen können. Sir Ärchy vergöttert ^'e" c^tenA zen Zärtlichkeit eines Vaters, «nb dieses ^Ke doch erwidern! Es scheint aber, als °b V'r ^ ^it ler schmachten lassen können, wenn <-->« ^.. oigung Ihrer eigenen Wünsche erlangn ^^ ein ..Halt!" rief Rosamunde aufsprmg-no^^e dunkle Rothe ihr Gesicht überflog. ^ ^ So AmoS Hadd. dient nur dazu, m ^ ^ zch A um so verhaßter zu machen. N " l ^derlicheH Herz belasten durch Eingehen eftr"^^ ^.^ 2e^^ 927 zahl im ganzen noch lange nicht erreicht, denn § 11 fordert bei einer Schülerzahl von 80 die Bestellung einer zweiten Lehrkraft. In den einzelnen Ländern stellt sich dieses Verhältnis sehr verschieden. Es lommen in Nie» derösterreich 76, in Oberösterreich 90, in Steiermark 91, in Tirol 45. in Böhmen 102. in Mähren 97 unk in Schlesien 103 Kinder auf einen Lehrer. Gering ist die Zahl der auf einen Lehrer entfallenden Schüler in Galizien, der Bukowina und Dalmatien; in diesen Ländern ist die Ursache in dem schwachen Schulbesuche überhaupt zu suchen. Im ganzen zcigt sich ein großer Mangel an Lehrkräften. Als Grundlage für die Constatierung der schul» Pflichtigen Kinder kann nur die letzte Volkszählung dienen. Dasselbe ergab für CiSleilhanien 3.410,100 Kinder im schulpflichtigen Alter, d. i. vom vollendeten sechsten bis zum vierzehnten Jahre, dir Nachweisung der Bezirks« Schuliuspcctoreu 2,245.964, also um imhr als eine Million oder 34 Perzent weniger. Es ergibt sich daraus die keineswegs erfreuliche Thatsache, daß der relative Schulbesuch, die Quote der schulpflichtigen Kinder, welche wirklich die Schule besuchen, sich n>eit geringer heraus-stllll, als dies nach srühcr angestcllten, auf Grund der DiöcesanauSweise ausgeführten Berechnungen der Fall zu fein schien. Nur in Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg besuchen volle vier Fünftel die im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder die Schule; in Nicoerösterreich, Boh» wen, Mähren und Schlesien ist dies noch nicht mit mehr nls siebzig Perzent, in Kraln mit mehr als sechzig Pcrzcnt der Fall. In Sleiermarl und Kärntcn erhält etwas mehr als die Hälfte der Schulpflichtigen Unter-licht; in Trieft wird diese Zahl ebcn erreicht. In den übrigen Ländern aber steht der rclalive Schulbesuch mitcr der Hälfte, und zwar am tiefsten in Dalmaticn und in der Bukowina mit kaum dem zchnttn Theil der Schulpflichtigen. Der Schulbesuch der Knaben zeigt sich allen!» halben besser als jener der Mädchen, und zwar überragt er in dem Maße mehr, als dcr Schulbesuch im allge« meinen schwächer wird. And:rS stellen sich die Resultate bei Einthcilung der Schulpflichtigen in den Altersgruppen vom sechsten bis zum zwölften und vom dnizchnlcn bis zum vierzehnten Lebensjahre. Es berechnet sich der relative Schulbesuch der erstern mit 62 6. jener der lctztern mit 23 Per- ^ Die Unterschiede deS relativen Schulbesuches wcr. den noch scharfer bei Betrachtung der einzelnen Schul-nezirle, und dle tabellarischen Uebersichten zeigen eine lange Stufenreihe von Bezirken, in welchen alle schul-Mchtlgen Kinder wirklich die Schule besuchen, bis zu solchen, wo der Schulbesuch nahezu null wird. Die Statistik weist noch, wie unendlich vnl in Oesterreich für die Hebung des Volksschulwcscus noch geschehen muß, ehe w,r einen Vergleich mit Deutschland wcrdcn aushalten können. Im Durchschnitt besuchen 57 Pcrzent Schulpflichtige sactisch die Schule. Nach den letzten Nachwcisungcn der bischöflichen Konsistorien und Superintcndcnturen ergab sich ein Verhältnis von 70 schulbesuchenden auf 100 schulpflichtige Kinder. Die auf Gnmd der Volkszählung nuSgefühtte Berechnung stellt den relativen Schulbesuch um 19 Perzent geringer dar. Tagesneuigkeiten. — (Manöver.) Während des Aufenthaltes deS deutschen Kaisers in Oesterreich wird in der Um. gebung von WollerSdors bei Wieu ein Manöver im Feuer stattfinden, welches ebenfalls von Sr. Majestät dem Kaiser als Höchstcommandiercnden geleitet werden soll. Zugezogen werden bei dieser Gelegenheil die in Linz, Brunn und Prag lagernden Truppen, welche sich mit der wiener Garnison und den in Brück lagernden Truppenlürpern vereinen sollen. Bon dem projectierle'n Seemanöoer in Pola dürfte eS sein Abkommen gefunden haben. — (DaS M aria »Theresia »Monument) in Klagensurt soll am 20. d. in Gegenwart Er. kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen Nudolf feierlich enthüllt werden. — (Von dcr wiener Pie ha uS st ellung.) Die interessantesten Objecte der ganzen Ausstellung sind die Rinder Sr. l. Hoheit deS Herrn Erzherzogs Nll/recht. Nn ihnen wird der Erfolg der intelligenten Kreuzung und Inzucht durch Beispiele gezeigt: Die SchneUwlichsigleit durch zweijährige Maftochscn zu 1600 Pfund auS Kreu. zung mit Durham, Milchreichlhum und Mastfahigseit ans Kreuzung mit Holländern, während die vorzüglichsten Milchnerinnen durch die Neinzucht repräsentiert sind. — (Zur Weltausstellung.) Die „Weltausst,. Corr." bringt folgende Mittheilung: „Die erste Auflage deS officiellen KunstlatalogeS ist erschienen. Der Katalog enthält die Kunslweile aller Staaten mit Ausnahme Spa. niens und Deutschlands, da von diesen Staaten bis zum heutigen Tage lein Verzeichnis der von ihnen ausgestellten Kunstwerke an die Generaldirection gelangt ist. Dieser Katalog lostet 50 kr." — Offizierslarten ü 30 kr. werden beim wiener Platzcommando (Alserlaserne) ausgegeben. — (Ein Wolkenbruch) ging am 4. b. bei Beneschau und Tabor in Böhmen mit Hagelschlag nieder, der ungeheure Vetheerungen anrichtete. Zahlreiche Häuser sind unter Wasser, Frlder wurden verwüstet und Menschenleben gingen zu Grunds. — (Der ungarische Jurist entag) hat am 5. d. seine Berathungen in Pest geschlossen. — (G. M. Ionat), Divisional in Karlstadl, hat sich nach Meldung ungarischer und kroatischer Blätter in GoSpiz erschossen. — (Eine Räuberbande) soll in der Nähe von Palrac in Kroatien ihr Unwesen treiben. — (Münzenfund,) Im Npril wurde, wie die ,Ngr. Ztg." berichtet, in Vinlovce ein mit alten Münzen gefülltes Geschirr ausgegraben. Die Anzahl dcr Münzen war bei 300 Et. und ein goldene« Kcttchen. Die Stücke sind fast alle aus Silber (nur 17 aus Kupfer) geprägt; sie stammen aus dcr Zeit der ungar. Könige Sigmund, Maria und Albert her und wurden zur Zeit NlberlS aus «„laß der Einfälle der Türlen in Eyrmien vergraben. — (Prinz Adalbert von Preußen) ist am U. d. in Karlsbad am Lungenschlag verschieden. Prinz Adalbert wurde am 29. Oktober 1811 geboren und war der Sohn des 1651 verstorbenen Prinzen Wilhelm, Vru. der des Königs Friedrich Wilhelm III., also der Beller des deutschen Kaisers. Dcr Verstorbene war seit der Grün. dung der preußischen Flotte der Admiral mid Oberbeslhls-haber derselben und hat wesentliche Verdienste um deren Entwicklung. In morgcmalischer Ehe war er verheiratet mit der Freifrau v. Barnim. Sein einziger Sohn aus dieser Ehe war der Freiherr v. Varnim. Gewissen daranS macht, unbeschützte, wehrlose Mädchen unznqreifen oder die zu bedrücken, die icincu unvcrschüm-tm Forderungen entgegentreten? Nicmals! niemals!" Des Administrators Gesicht zuckte vor Wuth. „Sie sind kühn!" sagte er höhnisch. „Wir wollen lchen, wie lange Sie in Ihrcm Widerstände aushalten." „Ich weide aushalten, bis Hilfe kommt," versetzte Nosamunde ,ub,ig< »IH la»n diesen Oclanerungszustand ebenso lange ertragen wie Sie. Ich bin durchaus nicht hoffnungslos. Sagte ich Ihnen nicdt schon, daß mein Äruder Markus bald nach Hause lounncu würde? Der Himmel gebe, daß er fehr bald komme!" Der Administrator stufte. „Der Capilän Wilchestcr kommt heim?" rief er. «Wann?" «Diese Frage will ich Ihnen nicht beantworten; °och können Sie ihn jrberzeit erwarten." „Ah! daS gibt der Sache cine neue Wendung." °emerlte er. ..Es freut mich, daß Sie mir dieS gesagt haben. Miß Rosamunde. Ich vln bereit, Markus zu empfangen und will diese Heirat nun um so eiliger betreiben. Ueberlcgen Sie meine Worte wohl und beden. len Sie Ihre Gefahr, in der Sie sich befinden." Er warf Rosamunde noch einen finstern Vlick zu "ahm dann das Theebrett und ging hinaus. ' ..Ach, Miß Rosamunde, wenn der Administrator "ur leinen Verdacht hegt und das Papier findet!" flü. Nerte Bessy, als die Thür verschlossen war und der Ad. wlnistrator hinunterging. . ..Wir müssen daS Beste hoffen. Furcht und Vc« '°r«ni« werden uns nicht helfen." ^ ..Das ist wahr, Miß Rosamunde," fiel die alte "etllne ein. „Sie besitzen den rechten Geist. Nur nicht '"Mm sein! Es wird schließlich doch noch zum guten hinauslaufen. DaS Geheimnis der Lady Rosamunde ist nicht cntdcckt wovdcn, daß cS in die Hände Ihrer Feinde komme. Äclcn Sie, daß Maikus rccyt bald lom' inen mö^e." Rosamundc seufzte, dann sagte sie lächelnd: «Markus kann eher hier seiu, als Hadd vermuthet, «bcr wie kann ich ihn wissen lassen, daß seine Gegen, wart für uns so nothwendig ist?" Ernstlich die Sache überlegend, schritt sie langsam im Zimmer auf und ab. Lange sann sie vergebens, bis ihre wirren Gedanken sich endlich mehr und mehr klär« lcn und sie zu einem brstimmtm Entschluß gelangte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und zchrieb einen Brief an MrS. Blint, in welchem sie einen Plan zu ihrer Flucht vorschlug, der schr gut ausführbar schien. Der Inhalt deS Briefes war kurz folgender: Sie er, suchte die Haushälterin, jeden Argwohn zu beseitigen, den die HaddS etwa in ihre Treue gefetzt,hätteu, damit sie mehr Freiheit bekomme; wenn sie diese erlangt, möge sie sich am kommenden Abend zur gewöhnlichen Stunde in ihr Schlafzimmer begeben, sich aber bald darauf, wenn irgend möglich. auS dem Hause zu schleichen und daS beigelegte Billet an Miß Dcane zu Glensan zu be» sorgen suchcn. Hierauf schrieb sie einige Zeilen an Miß Deane, worin sie dieser ihre Lage auscinandechtzle und sie bat, ihr gerichtliche Hilfe zu schicken und ohne Verzug an Mr. Scharp, den Sccreltir des Administrators, zu tele« graphic««. Diese Bricfe falzte sie dann klein zusammen, steckte sie ineinander und verbarg sie zur weiteren Benützung in ihrer Tasche. (Fortsehlina folgt.) Locales. Von der Feuerwehr. Gestern fand die Generalversammlung der freiwilligen Feuerwehr in Laibach statt. Anwesend »aren 70 Mitglieder. Ueber den Verlauf dieser Versammlung berichten wir folgendes: 1. Feuerwehrhauptmann Herr Dob er let begrüßt die Versammlung und den anwesenden Bürgermeister Herrn Karl Dcschmann. 2. Schriftführer Herr Vhrseld trägt den Ausschuß. bericht pro 1872/73 vor und berichtet: daß im lehtabgewichenen VercinSiahre die Feuerwehr bei zwölf Bränden in Laibach und Umgebung thälige und elfolgreiche Hilfe leistete, die aufgetretenen Mängel und Uebelstände möglichst beseitigt wurden. 22 Ausschußsjtzungen stattfanden, die nothwendigsten Geräthe angeschafft wurden, der MannsckaftSstand au« 1 Hauplmann, 3 Leitmänncrn, 24Sleigern, 62Spriyenmännern und 37 Schutzmänner», zufammen auS 127 Feuerwehrmännern besteht, im letzten Vcreinsjcchre 4 Haupt-, 2b Steiger», 24 Sprihenübungen und 5 Tienftesversammluugen stattfanden und der Berein auch in gesellschaftlicher Beziehung durch Veranstaltung von VercinSabenden, Bällen, Bestscheiben u. a. zu humanen Vereinszwecken wesentliches geleistet hat. 3. Nereinslassier Herr Fink erstattet den Kassabericht: An Beiträgen wurden 2603 fl. 12 kr. und an Spenden 914 fl. 52 kr., zusammen 3517 fl. 64 kr. empfangen; ausgegeben wurden auf Anschaffungen von Requisiten 1238 fl. 21 kr., an Gehalten und Remunerationen 623 fl. 17 kr.; von einem Theile des baren Kassareftes per 1656 fl. 26 kr. wurde bereits eine neue Feuerspritze bestellt. 4. Hiernach bringt das Vereinsmitglled Herr Lüls-dorf folgende Anträge ein: k) Es sei eme Petition an den Gemcinderath der Landeshauptstadt Laibach zu richten, in welcher derfelbe er-fucht wird, die Verfolgung der im Dienste verunglückten mittellosen Feuerwehrmänner und onen Familien auf Kosten der Stadtgemeinde Laibach zu Übernehmen. Nn der Debatte nehmen die Hlrren Ruling und Kunz lebhaften Antheil, smden jedoch den Antrag zu seicht und allgemein gehalten. Herr Bürgermeister Deschmann erkennt die Wohlthat deS Feuerwehrinstilutes neuerdings an, kann aber eine Verpflichtung der Gemeinde zur Leistung obiger Last nicht anerkennen, empfiehlt dem Vereine Selbsthilfe und die Gründung eines Fonbes, an der die Stadt' gemeinde sich gewiß auch betheiligen dürfte. Herr O. Bamberg empfiehlt die Versicherung der gesammten steucrwehrlörpers bei einer Nssecuranzanstalt. Schließlich wird der Antrag Ruling angenommen, dahin lautend: Der Antrag Lülsoorf sei einem <5omit6 zur Vorberalhung und Stellung der Anträge an den Aus« schuß behufs der Äeschluhfassung in der nächsten General» Versammlung zu überweisen. »i. Der § 4 der Vereinsstatuten fei dahin abzuiindern: daß jcde Abtheilung je einen Vertrauensmann mit dem Sitz- und Slimmrechle im Ausschüsse zu wählen habe. — Die Herren Bolt mann und Ruling sprechen ye»en diesen Antrag, insbesondere verwahrt sich letzter Redner gegen die so oft beliebte Statutenänderung. — Der An trag d fällt. c. Die nothwendigen neuen Requisiten seien anzu» schaffen. — Der Vorsitzende. Hauptmann Doberlet, erwidert, daß der Ausschuß und daö Wirthschaftscomits bereits daS Geeignete veranlaßt haben. «1. Die bei dem letzten Brande zutage getretenen Uebelstände, betreffend die säumige Beistellung von Pferden zur Befpannung der Spritzen, seien zu beseitigen. Der Bürgermeister Herr Deschmann bemerkt, daß die schnelle Beislellung des Gespannes wohl i« Pflichtgefühle der Pferoebesitztr liege, baß aber Strafen in solchen .Fällen leine Abhilfe schaffen, sondern eS am zweckmäßigsten sei, bei Brandausbrüchen die nächftstehenden Fiacker-pferde gegen Entlohnung in Anfpruch zu nehmen. — Die Herren Ehrfeld und Fink betonen, daß, wen» die Feuerwehr selbst zur sogleichen vorschußweise« Bezahlung der Prämien an die Pferdebeifteller berechtigt ist, in Hm» lunst ein Mangel an Gespann nicht cintrelen dürfte. c) Der Antrag wegen Anschaffung einer Dampf-Feuerspritze wird, nachdem er bei einer Vorbesprechung lemen Nntlang gesunden, zurückgezogen. 5. Nach Erledigung dieser Anträge leisten zehn Feuerwehrmänner die abermalige Angelobung. 6. Der Herr Bürgermeister ergreift das Schluß« wort, druckt im Namen der Stadtgemeinde Laibach seine Freude darüber auS, daß die Feuerwehr in Laibach in moralischer und materieller Beziehung prosper»«! daß die gegen das humane Institut der freiwilligen Feuerwehr anfänglich feindlich und verdächtigend aufgelretenen Stimmen allmälig verstummen und sich eine bessere Anschau. ung von der Nützlichkeit der Feuerwehr immerhin Bahn bncht, daß das Belspiel Larbachs bereits in anderen Ge-memben des Landes lobensweuhe Nachahmung gefunden hat. Redner schließt: Gin solch erfolgreiche« Wirken müsse allseitig freundlich begrüßt werden! tLauter Beifall ) 7. Gewählt werben die Herren: Koschak zum Lelt-mannS-Stellvertreter, Lilleg zum Spritzenmeister, Faulal Lulsoorf, Metz, Kunz und Penn in daS Comit6 zur Berathung über den Antrag Wsdorf ü. 928 — sHerr Dr. Anlon MinlS), absolvierter Militärzögling der Iosefsallldemie, wurde zum Oberarzt ernannt und beim Garnisonsspitale in Laibach eingetheilt. — (Der hiesige Handelstranl en - und Vensionsverein) beging gestern seine diesjährige Gedächtnisfeier mit einer in der Stadtpfarrlirche zu St. Ialob abgehaltenen heiligen Segenmesse, bei der der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft sowie mehrere andere Kunsttriifte mitwirkten. — (Aus dem Vereinsleben.) Der „Allgemeine Kranlen-Unterstllhungsverein" in Laibach hielt gestern seine Generalversammlung, bei der 36 Mitglieder erschienen. Das Vereinsvermögen betragt derzeit 4990 fl. Im abge« laufenen Vereinsjahre wurden 2948 fl. 51 lr. empfangen und 2501 st. 4 lr. ausgegeben; der bare Kassaftand beträgt 447 fl. 47 lr. Der Verein zählt 230 Mitglieder. An Unter, ftühungsbeträgen wurden 694 st. 50 kr., an Begräbnislosten wurden 140 st. und an Regieauslagen 210 st. ausbezahlt. Jene Mitglieder, die diesem Vereine bereits durch einen geitraum von 5 Jahren angehören, erhalten eine wöchentliche Unterstützung von 3 st.; jene, die demselben durch lllrzere Heil angehören oder neueintretende erhalten wöchentlich 2 st. 50 lr. Im Interesse des humanen Zweckes ist diesem Vereine eine recht zahlreiche Theilnahme zu wünschen, damit derselbe durch den Wochenbeitrag ü, 10 lr. und durch edle freiwillige Spenden in die erfreuliche Lage versetzt werde, recht ausgibige Unterstiitzungsbeitriige auszufolgen. — (Das Vesttegel scheiden) zum Vortheile des hiesigen Nrbeiterlrantenvereines beginnt am Donners« lag den 12. Juni im Gasthaus« „zum Tiroler" — vor» mals „zum weißen Lamm" — an der Triesterstraße in Laibach. Es werden, wie bereits signalisiert, 2000 Serien auf 13 Veste im Gesammlwerthe von 100 Gulden (als höchste Vest sind drei Napolevnsd'or bestimmt) geschoben werden. Es ist die Einrichtung getroffen, daß in den Zwischenpausen Kegelspielfreunde auch anderen Kegelpartien obliegen liinnen. Die lebhafte Theilnahme an dem ersten Nestscheiben berechtigt zu der Hoffnung, daß auch bei diesem Bestscheiben, dessen Reinertrag eben auch einem edlen, humanen Zwecke gewidmet sein wird, viele Freunde der Kegelbahn sich einfinden werden. — (Die erste Generalversammlung) des Actienvereines der Nationaldruckerei findet am 22. d. in Laibach statt. — (Von der Nationalbank.) Der letzte Monatsausweis der Nationalbank verzeichnet an escomp« llerten Wechfeln und Effecten folgende Summen: bei der Filiale in Laibach 1,012.779 st. 1 lr.; in Klagenfurt 1,160.363 st. 49 lr. — (Tagesbericht.) Die gestern nachmittags ein« getretene regnerifche Witterung griff in das Repertoir der Vergnügungen wieder störend ein. Der projectierte Feuer-wehrabend im Casinorestaurationsgarten wurde abgesagt; das Militärconcert in KoslerS Garten nächst Leopoldöruhe war nur schwach besucht; die Promenaden nach Unter- und Oberrosenbach, Iosefsthal und Schischla mußten im Doppelschritt zurückgelegt werden. Monsieur Juni ist «in wUrdiger Bruder und Nachfolger des unfreundlichen Wonnemonates (!?!) Mai! — (Der Leseverein inNich) hielt einen Ver-aMgungsabend ab; dieser Verein erfreut sich lebhafter Theilnahme. — (Lin Schadenfeuer) kam am 3. d. mittags 1 Uhr auf dem Dreschboden des Grundbesitzers Georg Suönil in Sucha bei Predaßl, Beziil Krainburg, zum Nusbruch. Dieser Dreschboden, die Wirlhschaflsgebäude von drei nachbarlichen und die sämmtlichen Wohn» und Wirthschaftsgebäude von andern vier Grundbesitzern wurden ein Raub der Flammen. Die Enlftehungsursache des Brandes ist bisher noch unbekannt. Die abgebrannten Gebäude, zwei ausgenommen, waren gegen Brandschaden versichert. — (Neue Eisenliahn-Projecte.) Se. Erc. der Herr t. l. Handelsminister hat dem Civil-Ingenieur Johann Schiwih in Trieft nebst Consorten die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten flir eine schmalspurige Loco»otiv-Eisenbahn von Trieft durch das Wippachthal nach Heidenschaft, ferner dem Ingenieur Alois Edlen v. Sudenhorst in Wien in Ge. meinschast mit Karl Reichsgrafen Lanthieri in Wippach und dem Handelskammer»Präsidenlen V. C. Suppan in Laibach die Bewilligung zu den technischen Vorarbeiten für eine Locomoliv-Eisenbahtl vun Görz über Heidenschaft, Nippach und Präwald nach Rakel, von Nalel Über Reif. niz, Töpliz und Nudolfswerlh nach Rann und von Reifniz über Gotlschee nach Tschernembl er» theilt. — (Von der Südbahn.) Die Direction der k. l. priv. Südbahngesellschaft ist bereits um die Vornahme der technischen Prüfung der Brücken und Bauten der Linie St. Peter-Fiume beim l. k. Handelsministerium ein« geschritten. — (St. Peter-Fiume.) Am 4. d. wurde die Bahnstrecke St. Peter-Fiume zum ersten male befahren. An dem genannten Tage nach 9 Uhr abends tam die Locomotive Nr. 229 mit vier Waggons in Fiume an, und am 5. d. um 7'/, Uhr morgens fuhr sie mit 2 Waggons wieder nach St. Peter zurück. — (Vom ersten allgemeinen Beamtenverein in Oesterreich-Ungarn.) Im Laufe dcs Monats Mai kamen zu den mit Ende Mai in Kraft verbliebenen älteren Lebensversicherungsanträgen 442 neue Abschlüsse mit einer Kapitalssumme von 369.341 st. und einer jährlichen Rente per 1200 st. hinzu, so daß der Totalstand der Lebensversicherungsabtheilung am 1. Juni d. I. 19,289 Verträge mit 17,161.969 st. Kapital und 40.096 st. Rente umfaßte, wovon 224 Verträge per 456.000 fl. Kapital und 5100 st. Rente in Rückversicherung gegeben sind. Durch Todesfälle erloschen seil Beginn d. I. 98 Verträge, wodurch 71.400 ft. an Kapital fällig wurden. Die Prämieneinnahme pro Mai war mit 41.779 st. vorgeschrieben. Die Vorschußabtheilung zählle am 31. Dezember v. I. 8978 Theilhaber, welche 883.638 fl. an Einlagen besaßen. Vorschüsse wurden im Jahre 1872 in der Gesammtsumme von 1,110.140 st. ertheilt. Im verflossenen Monate haben sich zwei neue Localausschüfse (Filialen) und Borschußcou-sortien, nämlich zu Karlsbad und zu Aussig gebildet. — (Aus dem Gailthale.) Die „Klagenfurter Zeitung" schreibt: „Einen Hauptfactor in den Verkehrs-verhältnissen des Gailthales bildet die Einfuhr von Getreide, Mehl, geistigen Getränlen und Handelsartikeln jeder Art, welche jedoch gegenwärtig durch die mislichen Straßen-Verbindungen fehr erschwert und verlheuert wird. Der Einfuhrhandel verfolgt zwei Richtungen, von Oberdrauburg über den Gailberg nach Kolschach und bis nach Kirchbach, dann wieder von Villach und Tarvis nach Hermagor, welcher Ort einen wöchentlichen Verkehr von 600 Zentner an diversen Handelsgütern ausweist. Den Gcnlberg passieren täglich zum wenigsten 80, zum meisten 120 Fuhcpferde. Die Fracht von oberdrauburg bis Külschach (1'/, Meilen) beträgt 30, von Drauburg bilj Kirchbach 50 lr. Hon Trieft nach Kölschach und umgekehrt (73'/, Meilen), über Oberdrauburg und Marburg, gegenwärtig noch der convenabelste Weg, beträgt die Fracht für einen Zollzeutncr bei mittlerem Tarifsatz 1 fl. 52 lr. Dies wird sich natürlich bei Eröffnung der Bahnstrecke Villach'Tarv is bedeutend ändern, aber erst dann ausgibig und nachhaltig, wenn die Landes» straße, die das Thal durchzieht, in jenen Stand gesetzt sein wird, wie die Thätigkeit einer strebsamen Bevölkerung, die mannigfaltigen Product« der Gegend, die Reize der von Fremden immer zahlreicher besuchten Landschaften, die endliche Entfaltung industriellen Lebens, ja selbst die strategische Wichtigkeit des hart an der Grenze eines fremden Reiches gelegenen Landstriches es mit stetS steigender Dringlichkeit nothwendig erheischen." — (Aus dem Amtsblatt e.) Kundmachung betreffend die Verlöstigung der Marineatademie-Züglinge in Fiume. — (Die Monatschrift „Vertec" (Gärt-chen) bringt in ihrer Nummer vom 6. d. Lieder, Beschreibungen, Erzählungen, Fabeln, Mustlbeilagen u. a. von T. Setina, F. Setina. P. Gioß, I. Zarnil, Ivan G., Ch. H. Zimmermann, Ludwig. — (Schluhverhandlungen beim k. k. Lan-deSgerichte in Laibach.) Nm 11. Juni. Josef Peönit: schwere körperliche Beschädigung; Lambert Modic: Todtschlag; Markus Pelko: Todlschlag. — Am 13. Juni. Alois Poölaj: TodtMig; Gregor Hokvar: Majestät«-beleidigung; Michael Zmerzlilar: schwere körperliche Beschädigung. — Am 18. Juni. Lulas Kriznar: üffenl-liche Gewaltlhä'ligleit; Johann Bajc: fchwere lörpelliche Veschäoiguüg; Leopold Renlo: Milschuld am Diebstahle. — Am 19. Juni. Ialob Zalar: Veruntreuung; Simon Piömann: schwere körperliche Beschädigung; Helena äag^ -KindeSweglegung; Johann Slavc: Diebstahl. — Am 20. Juni. Mathias Vogataj: Dicbstahl; Johann Supanc: schwere körperliche Beschädigung; Joses LenaU: öffentliche Gewaltthätigkeit. Neueste Post. (Oristinal-Telegramm der „Laibacher Zeitung.") V3ien, 5. Juni. Der Minister deS Innern «asser wurde durch das Großkrenz des VevpvldordenS, Handelöminister Banhanö, I" stizminister Glaser und Minister Unger durw den eisernen Krvneno.den erster Klasse aus' gezeichnet. Wien, 7. Juni. Se. Majestät Kaiser AleM' der II. von Rußland, Ihre tais. Hoheiten der GroWs" Thronfolger Alexander Cesurewitsch und die Großfürst^ Thronfolgerin Maria Cesarewna sind heute um 5W nachmittags mittelst SeparalhofzugeS der Kaiserin-»'' sabeth-Wcstliahn vom Bahichofe in Penzing abgttt^' Wien, 7. Juni. Se. Maj. dcr Kaiser ernaü«« den russischen Feldmarschall Äerg zum Inhaber des si^ zlgslen Infanterieregimentes. Telegraphischer Wechselkurs vom 7. IlMl. ^. Papier-Rente 67 «0. — Silber-Rente 72 30. — 1^ Staa!«-Nnlehcn 99 50. — Vaul.Nctim 97«. — Credit-«"«« 27«—. — London 111 . — Silber 110 75. -- «. l. sM" Ducaten. — NapoleonSd'or tt 85. Kandel und UolkswirUchastlM Uaibach, 6. Juni. Auf dem heutige» Marlte sin» "' schiene»: 10 Wagt» mit Getreide, 3 Wagen mil Hen M'dAU (Hen 17 Zentner. Stroh 8 Zentner), 35 Wagen und l SW< (8 Klafter) mit Holz. ____________D urchschnitte -Preise.________^< "Mls.. Mg».. ' Vltt.o Ot»' jl. lr. st. lr. fl. l«.^.' Weizen pr. Vtetzen 7 20^ 7 «t Vntter sir. Psuud - 42 ""i^ Korn „ 4 30^ 4 3« Eirr pr. Gtlick — 9 "" OerNc ,. 3 20 3 46 Wllch pr. Mafj 1<» Hafer ,. 2—29 Rindfleisch pr.M, -26^ Hailifruch, „ — __ 5 48 Kalbfleisch .. -28^ Heibci, „ 3 «0 3 92 Schweinefleisch,, 31"'"' Hirse „ 3 ii0 312 Lämmerne« pr. „ —20^ lkulnruh „ 3 «0, 3 80 Htihnoe« pr. Sti» llottoziehunss vom 7. Juni. Trieft: 62 40 65 32 51. ^ ^W^lll?^^^^ ^eobllchtullgell ill kaW^> 6 U. Mg.! 729.03 4 16.. SW. schwach z.Hälfle bew- 3,^ 7. 2 „ N. ?2«<>i .-25.l SW. mäßig z.Hcilfle bew. giegeü ^ ^"v_^b. ^29.7^4-14^3i. schwach j ganz bew- ., ^ «ll.Mg., 78s.«« ^-12., , N schwach halbheiter g.sin 8. 2 „ N. 733 o« ^16.» O. schwach z.Hälfle ben>. Zlegt" 10 « Ab. ?35„» ^. 9.1' j O. schwach ^ Regen , Den 7. wechselnde Vewüllung. nachmillags cillfernle« g ilberzichendeS Gewitter. Dcn «. starle Älililhlnng. ^""« D-z,emllch heiler, nachmittags znnehmende Vewöllung, adc»^ ^° gen. Das Tageemitlel der Wärme an beide« Tagen A ^ und 4. 12 7°; beziehungsweise um 0 7" Über und b'4 dem Normale. ^__ Verantwortliches Redacteurs I<,nä»"v7'K l ei u ma « r>___^. ^«i»'s<'^p^l<^i' Wien, 6. Juni. Die nun schon seit einigen Tagen gestiegenen Acticn localer Gesellschaften wnrdcn heute theils infolge von Nnlisiernngen, theil« wcgen v"gcnoNlNi ^7h . Napoleonsd'or .. ? " ^. " I „ ^ " Preuß. «afsenscheme 1" ^ "N0 ^ 75 -Silber . . » H" -« ^" " Krai..ische Grundentlastung^Ottigat.^ Privalnotiernng: lVell» - . ,