Nummer 44. Petta«, de« 11. N«»e«ber 1900. XI. I«hrg«>g. PettauerZeitung. Erscheint jeden Kminrag. Prei« für Pettau mit Zustellung int Haut: Monatlich 8V h, vierteljährig K 2.40, halbjährig K 4.80, ganzjährig K 9.—, mit Postoersenduug im Znlande: Monatlich 85 h, vierteljährig K 2.60, halbjährig K 6.—, ganzjährig K S.dO. — Einzelne Nummern SO h. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge find «wünscht und woll,» längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Die Marburger Landgemeinden. In einem Dorfe de» Wiudisch-Feistritzer Bezirke» hoben sich die Bauern znsammengetha», eine Versammlung abgeholten und einen der Ihrigen al» Rr>chSra>b»cand>dal.n ausäeslellt. Dann setzten sie einen Bericht ihrer Beschlüsse auf und sandten denselben, versehe» mit zahl-reich«» Unterschristen, an die Schriftleitung de» .Slajerc". Der .Stojerc" hat nämlich dort in jedem Orte SV— SO Abnehmer. Run war große Verlegenheit in der Schriftleituug de» .Stojerc". Die Veröffentlichung der Zuschrift war auS verschiedenen Gründen unmöglich. Ersten» kannte man weder den Eandidaten noch seine Anhänger, zweiten« fühlte sich der .ßtajerc" überhaupt nicht berechtigt, Reich»rath»caudid«ten auszustellen und endlich, wer weiß, ob in Marburg nicht schon ein allgemein bekannter angesehener Kandidat für dirs«, Wahlbeiirk bestimmt ist! Wa« sollte man nun den Bauern antworten? Um au« diesem Dilemma harau«z»kommen, suhr der Schriftleiter de« .ötajerc" nach Mar. bürg und trug die Angelegenheit der .Marburger Zeitung" vor.' 1. Frage: .Wen habt Ihr hier als Führer?" Antwort: .Niemanden." 2. Frage: „Ja. wer macht de»» bei Euch die Politik?" Autwort: .Niemand. Die reichen Leute kümmern sich um nicht« und die aiidereu haben nicht» zu reden." 3. Frage: .Habt Ihr einen Candidaten?" Zwischen zwei alten Jungfern. Die Res, war schon lange über vierzig, und die Kathi« beiläufig auch, obgleich beide ihr Alter hartnäckig leugneten, verrietheu sie sich doch zu wiederholten Male» dadurch, das« sie Erlebnisse und Begebenheiten au« ihrer Kindheit erzählten. Die Resi Keller war ziemlich wohlbeleibt, hotte rothglänzende» Haar, eine etwa« spitze Rase; böse Zungen behaupteten, diese Rose werde überall hingesteckt, wohin sie nicht gehöre u»d ei» von Sommerflecken gebräunte« Gesicht. Früher war sie arm gewesen und hatte ihren Leben«-unterholt durch Bügeln, Waschen und andere Arbeiten verdienen müssen; vor Kurzem erst hatte sie von einer alten Tante ein kleine« Vermögen geerbt, da« sie in den Stand setzte, sorgenfrei zu leben. Ihre Begleiterin. Freundin und Rathgebe-rin, Kathi Spätzle,», war bleich, mager und Nein; nur ihr Mund war im Vergleich zu den übrigen Körperteilen etwa« groß gerathen. Schminke und Farbe reichten kaum hin, die Leute über ihr Alter zu täuschen. Sie hatte kein Vermöge», wohl aber bezog sie eine ziemlich reichliche Pen-sion von ihrer frühere» Herrschaft, einer Gräfin, bei der sie lange Jahre im Dienste gestanden hatte, so daß sie vor Mangel geschützt war und bei Leuten, die ihre Verhältnisse nicht näher bannten, sogar al» wohlhabend galt. Bon der Pension war nur ihre Freundin unterrichtet; Antwort: .Der Girstmayr wäre der Richtige, aber der balgt sich im Leibnitzer Bezirke mit dem Malit herum." 4. Frage: Wa« sagt Ihr also zu unserem Bauerncandidaten?" Antwort: .Stellt ihn nur aus. wir sind einverstol'det^" DaM schüttelte» sich die Herren die Hände und gieren auseinander. Der Schriftleiter de» .ötHtrc" kam aber nicht um ein Haar gescheidter nach Pettau zurück, wie er fortgefahren war. Ein andere» Bild: .Der Wahlkampf im Leibnitzer Wahlbezirke." In alltn Orten Wähler-Versammlungen und Agitationen, Freibier, un» geheure Verschwendung an Placate» und Flug-zetteln, spaltenlange Artikel im .Tagblatte' und der .Tagespost". Und fragt man. wa» der große Lärm bedeutet, so heißt eS: Zwei deutsch-nationale Anhänger der deutschen BolkSparteikämpfenumda« Mandat und die Herren unterscheiden sich nur darin, das« der Eine Malik und der Andere Girstmayer heißt! Ein schöne» Bild! Im Marburger Land-Wahlbezirke, welcher bei einiger Energie unseren nationalen Gegnern entrifs«» «erden könnte, rührt sich keine Haud,^ aber in der rein deutschen Gegend, da überfallen sich die Eandidaten wie die Wölfe und trachten sich gegenseitig da« .Mandat" wegzuschnappen. Und so etwa» nennt sich deutschnational? Ja wohl, e« nennt sich so. in Wahrheit zeigt sich aber kein Fünkchen wahren National-gesühle» und PflichtbewusStseinS. sondern lediglich falscher Ehrgeiz und gewöhnliche Slreberei! die Leute glaubte» allgemein, sie lebe von ihren Ersparnisse». Der Leser wird billigerweise staunen: Zwei alte Jungfern Freundinnen? Und doch war eS so. DaS gleiche MisSgeschick mochte sie wohl miteinander verbunden habe»; genug, die beiden waren Freundinnen und vertraiiten einander ge-genseitig Geheimnisse aller Art. — de» Herzen» und der Schminkebereitung — an. die aber vor jedem Dritten sorgfältig behütet wurden. Zu den Kaffee- und Theeabenden, welche abwechselnd im Hause der Fräulein» Resi und Kathi mit großer Regelmäßigkeit abgehalten wurden, pflegte» sich alle älteren Damen und Herren de» Städtchen» z» versammeln; hier wurden die Fragen liub Ereignisse de» Tage» besprochen, und hier wurde auch Über jeglichen Sünder strengt» Gericht ab-gehalten, so das» diese Theegesellschaften im ganzen Städtchen gefürchtet waren. Die Abwesenden konnten sicher sein, daß nur sie den Gespräch»-stoff bildeten. Aber alle» auf der Welt hat ein Ende; auch die Freundschast der beiden alten Iungsraue» sollte jähling» einen Stoß erhalten und einer harten Prüfung unterliegen. Eine» Abend» nämlich brachte die Fran Stadtschreiber ihren Better Mathia» Storchschnabel au» der Kreisstadt in die Theegesellfthaft de» Fräulein» Kathi mit, und stellte ihn al» Junggesellen vor. So war cfl auch in der That. Herr Malhia» Storchschnabel war schon längst Und die deutsche Wählerschaft? Der deutsche Wähler war noch allezeit da» geduldige Opfer seiner .Führer". In der Marburger Gegend schläft der Michel, weil ihn niemand an feine Pflichten erinnert und in Leibnitz randaliert er und läuft in die Versammlungen, weil es die Herren Führer so haben wollen, Michel ist eben immer rin guter Soldat und ein — miserabler Politiker. Wir fragen ab«r: Ist denn gar niemand da. der den Leute» die Köpfe zurechtsetzt? Könnte nicht die .Marburger Zeitung" Herrn Girstmayer begreiflich machen, das« seine Rolle im Leibnitzer Bezirke ausgespielt ist. da sämmtliche Advokaten gegen ihn arbeite» und das« er daher bester thäte, lieber freiwillig zurückzutreten und seine bewährte Kraft im Marburger Laudgemeindenbezirke i n den Dienst der nationalen Sache zu stellen! Auf diesem Wege würde er sicherlich höhere» Ansehe» und mehr Sympathie» gewinne», al« durch die schönsten Rede» in Wildon, Mureck und EibiSwald. Die Eröffnungsfeier der deutschen Schule in Friedau. Wie unseren Lesern schon an» der Tage»» presie bekannt sein dürfte, wurde bei der Ein» schreibung für die deutsch« Schule in Frieda» ein voller Erfolg erzielt. Trotz der heftige» Gegen» agilation unserer Gegner wurden in die deutsche Schule 230 Kinder ausgenommen, während die slovenische Lehranstalt diesmal kaum von 100 nicht mehr in dem Alter, wo man in aufbrau» sender Leidenschaft tolle Streiche begeht; er war vielmehr ein Mann in reifen Jahre». Kanzlist beim BezirkS-Gerichte der Kreisstadt, und hatte schon oft und ernstlich daran gedacht, eine Frau zu nehmen, um auf feine alten Tage nicht allem in der Welt zu stehe». Aber stet» waren feine diesbezüglichen Pläne aufgeschoben worden. Jetzt aber, al« das herannahende Alter immer vernehm-licher an feine Thüre klopfte, hatte er den drän» genden Zureden seiner Base, doch einmal zu heirathe», ein geneigte» Ohr geliehen. .Du bist heiite nicht m>hr jung," hatte sie zu ihm gesagt, „und wirst auch kein junge» Mädchen mehr be-komme»; e» handelt sich bei dir nnr darum, je-manden zu habe», der dir die Einsamkeit d«S Alter« versüßt. Und dazu", fuhr sie nach einer kleinen Pause fort, .habe ich dir zlvei allerdings auch schon ältere Fräiilein antfindig gemacht, von denen jede etwa» Vermögen hat. Ich werde dich morgen vorstelle», und d» kannst zwischen beide» wählen." — Darauf hatte sie ihm die Fräulein» Resie und Kathie genau beschrieben nnd ihm beide in möglichst günstigem Lichte dargestellt, »m ih» nicht im vorhinein abzu-schrecken. So saß der Herr Storchschnabel, nachdem er der Hau«wirthin und von dieser der übrige» Gesellschaft vorgestellt worden war. wobei er sich wiederholt nach verschiedenen Seiten in sornige-rechter Weise verneigt hatte, den beiden Fräulein — 2 — Schülern besucht wird und all,? Orte der Uinge buug. wie Groß Sonntag. Hardegg. Kulmberg ic. brachten einen bedeutend,» Theil ihrer schul-Pflichtigen Kinder in Frieda» zur Einschreibung Unsere Gta>n»eegenvsseil tonnten also mit vollsten, Rechte eine Feier ihre« glänzenden Er folge» veranstalten. Mittwoch Bormilla., versanil nullen sich vor dem mit Fahnen geschmückten neuen Echnlhause der Gemeinderath sowie die übrigen Honoratioren der Stadt Frieda», viele tränen und Mädchen, die Feuerwehr sowie die chuljugend. AI« Gäste waren einige Gemeinde-räth, der Stadt Petiau niit Herrn Bürgermeister Josef Oruig erschienen. Der erste Redner. Herr Bürgermeister Kautzhamer. begrüßte die Anwesenden, ver-wie« aus die Bedeutung de« Tage« für die Stadt fri«, übergab dem um Frieda» hochverdienten errn Oberlehrer Rauscht da« Ehrenbürger» diplom der Stadt Frieda» und erklärte hierauf die Schul« sür eröffnet. Herr Dr. D e l p i u verwies aus die großen Kosten, welche der SchulhauSdau erforderte, welche ohne Kästige Unterstützung von auswärtige» Stam-mesiiknosse», von der Stadtbevölterung niemals ausgebracht werden tonnte». Er dankte dem deutschen Schulvereine für seine Spende von «XX) fl.. sowie dem Bereine Südmart und allen andere» Eorporatione», welche Beiträge geleistet und übergab die Schlüssel de« Hause« Herrn Oberlehrer Zeder. Dieser dankte dem Gemeiiideralhe herzlichst im Rainen der Schüler sür da« schöne und allen Anforderungen entsprechende Schulhau«, ermähnte die Schuljugend, sich der großen Opfer würdig zu zeige» und eingedenk de« heutigen deukwürdigen Tage« all« Kräfte anzuspannen und der neue» Schule Ehie zu machen. Er schloß seine Au«» führungen mit einem Hoch aus d«n Monarchen, worauf die Pettauer Musikvereinscapelle die Bolk«» yyinne intonierte. Rnn erfolgte die kirchliche Einweihung Des Gebäude« durch de» Herr» Stadt-pfarrer. »ach welcher sämmtliche Räumlichkeiten besichtigt wurden. Die Gäste überzeugte» sich hiebei von der praktischen Eintheitiing der hellen und hohe» Schulzimmer, sowie von der modernen und eleganten Eiurichtung derselben. Zwischen '/,12 und 12 Uhr concertierte die Pettauer MusikoeeeinSkapelle am Hauptplatze unter der bewährt tüchtigen Leitung de« Kapellmeister« Herr» L. Schachenhoser. Um 12 Uhr versammlten sich in den festlich 8'chmückten Räumen de« „Hotel Bauer" die itglieder der Friedauer Gemeindevertretung, die Kathi und Resi gegenüber. Beide» wurde der» selbe ittit jeder Minute interessanter, umsoniehr al« Frau Stadtschreiber mit vielsagendem Lächeln und einem nicht i»ißzuverstehe»d«n Wink« nach den beide» Fräulein« hin im Lause de« Gespräche« geäußert hatte, ihr Better sei schon de« Junggeselle nthums satt uud strebe darnach, eine selbständige Existenz zu gründen. Dazu be» dürfe er vor allem einer verständigen Frau, die er eben jetzt zu suchen willen« sei. — Beide suchte» nnn einander in Gefälligkeiten und Auf» merksamkeiten gegen den Gast zn überbiete»; vergessen und verläugnet waren mit eineminale all die Gelübde steter Unabhängigkeit und Ehelosigkeit, sowie die allen Männern geschworene Gegnerschaft. Eine jede strebte jetzt nur darnach, den Herrn Storchschnabel durch Liebenswürdigkeiten zu fesseln. Kurz, die Freundinnen waren mit einem Schlage Gegnerinnen geworden, welche im höchsten Grade ans einander eifersüchtig »varen. Denn jede hatte alsbald begriff«». nni wa» e« sich handl«. Absicht-lich lenkte Resi die Unterhaltung bald aus die Borzüge de« Stilllebens und de» FainilienglückeS, während Kathie die Borzüge de« Stabile-benS mit den rosigsten Farben zu schildern unternahm. Dabei aber hatte Resi. die sonst de« Lobe« über die Kochkunst ihrer Freundin voll war, heute fortwährend etwa« auszustellen und irgend eine tadelnde Bemerkung zu äußern. Der Rahm war ihr zu sauer, der Kuchen zu Vertreter der am Ban betheiligten Firmen, sowie die Pellaner Gäste zu einem Festbankette. Da« „Hotel Bauer" ist wegen seiner guten Küche uud vorzüglichen Weine bekannt, wa» aber diesmal um den äußerst bescheidenen Prei« vo» ? Kronen ä Convert geleistet wurde, war jeder Hoftafel würdig. Nachdem sich nun die Anwesenden unter den KlSngen der Pettaner Musik gründlich au den so reich gebotene» Delikatessen gütlich gethan hatte», erhob sich Herr Bügermeister K a » fetz a m e r, um die hohe Bedeutung de« Tage« für die deutsch« Sache in Friedau hervorzuheben. Er verwie« auf die erfreuliche Thatsache, das« nun der deutschen Jugend deutscher Schulunterricht gesichert sei, wodurch der deutsche Charakter der Stadt auch sür die Zukuust sichergestellt erscheine. Herr Dr. D e l p i n hob die Opferwilligkeit der am Baue beteiligten Firmen hervor und dankte denselben für ihre musterhaften Leistungen und ihr harmonische« Zusammenwirken. Auf eine Begrüß»uqSanfprache de« Herrn Kautzhamer erhob sich Herr Bürgermeister Josef Or » ig, dankte für deu herzlichen Empfang, überbrachte die besten Glückwünsche zum heutigen Festtage und sprach die Überzeugung au«, das« die dtntsche Schule in Friedau eine »oerthvolle Ergänzung de« Pettauer Gymnasium« bilden werde in dem Sinne, has» die neue Schule wertvolle« Materiale für die Mittelschule liefern werde. Damit war der offlcielle Theil der Benin-staltung geschlossen, e« würd« aber noch manche» treu dentsche Wort gesprochen, bi« um 5 Uhr abend« die Abschiedsstunde schlug und die Pettauer Gäste die Heiiusahrt antrete» mußte». Localnachrichten. (Ciacert Udel nni 3«jitrk.) Ei» merkwürdige« Zwitterding wardie BortragSordnung des am 3. November im Stadttheater stattgefundeuen EoncerteS »nierrS Altmeister« der komischen Muse, Professor Udel. Wer wie Schreiber dieser Zeilen zu wiederholten Male» Udel-Evn-certe mitmachte, erwartete vielleicht al« dessen Eoncertpartner triff» lllavierakrobaten oder sonstigen Possenrnsser ü I» Lambourg. Wenn diese Erwartung zivar getäuscht wurde, so geschah dies doch auf eine höchst angenehme Weis«. Herr Zajicek, dessen Name leider »och ziemlich u»be-sannt sein dürste uud jedenfalls nicht jene» Klang hat, wie der Udel'S. stellt« sich u»S al« ei» höchst beachtenswerter, brillanter Pianist vor. Außer einer minder hervorragenden Lohengrin-Tannhäufer-Paraphrafe. die durch ein stark dilet- fett und nicht auSgebacke» genug. d«r Wein zu trüb tc. Ausstellungen, welche die Freundin mit sichtlicher Empfindlichkeit aufnahm. — Um eine Abwechslung herbeizuführen, wurde e« mit Beifall begrüß!, als jemand au» d«r Gesellschaft den Vorschlag machte, zum gewohnten Kartenspiele überzugehen, und anch den beiden Rivalinnen war dieser Borschlag willkommen; denn beim Gesellschaftsspiele bietet sich sür Liebend« die beste Gelegenheit, einander unauffällig »nd unbemerkt zulächeln und zuwinken zu können. Bei der Bestimmung der Partien wurde Fräulein Kathie dergestalt von Glücke begünstig«, daß sie mit Herr» Storchschnabel zusammen spielen mußte, während Fräulein Resi sich »ebst dein Stadt-schreibet zu deren Gegner anSeikoren sah. — War sie dem Stadtschreiber nur deshalb gram, weil sei»« Fra» de» Gast zuerst bei Kathie «in-geführt hatte, so trug diese Gegnerschaft im Spiele »och dazu bei, ihren Mißmuth zu er-höhen. Thatsächlich ließ sie anch. dem Stadtschreiber die ganze Wucht ihre» Ärgers fühle». Sie spielte mit fühlbarem Widerwillen, ztigte sich zerstreut und mißgelaunt und klagte bald über Kopfschmerzen. Einige Spiele wurden so beendet und jedesmal gienge» Kathi nnd Herr Storchschnabel als Sieger hervor. Da» konnte Resi nicht länger ertragen; sie klagte Über Bangigkeit und Kopfschmerzen und erheuchelte schließlich, um dem Spiele ein Ende zu machen, tantischei Zieratenbtiwerk flunkerte und dabei den Kern der Sache schädigte und einer Eomposition eigener Factur, die zwar musikalisch und piani-stlich sehr feinsinnig erfunden, allein etwa« zu robusten und massigen Eharakter» ist. um den Namen „Libellentanz" zu verdienen, spielte der Künstler in vollendeter Weise Ehopin'S wundervolle Berceuse, sowie al« Zugabe die prächtige Eoncertparaphrase über den FledermauS-Walzer vo» Schütz. Hatte dkrselbe hiebei im trsttren Stücke Gelegenheit, seinen zarten und gesang-vollen Anschlag bei der Führung der Eantilene zu bester Geltung z» bringen, so gtstattete ihm lttzttre«. mit seiner virtuose» Oetaventechuik zu glänzen. Leider hatte r« der ausgezeichnete Pianist hiebei mit einem Flügel ju thun, dessen Ton an Ooigkeit und Leere mir vom Zuschauer-räume übertreffen wurde; letztere» ist allerding« begreiflich, glänzten sogar die sogenannte» Musik-liebhaber und Kunstverständigen durch ihre Abwesenheit. Das« unter solchen Umständen die Entfaltung eint« natürlichen Humor» doppelt schwierig ist, liegt auf der Hand, dass die« aber trotzdem Herrn Professor Udel gelang, bewies der stürmische Beifall de» Publikum«, da« sich bei aller Unigangnahme von frivole» und schlüpfrig«» Seiteiisprüngen gewiß schon lange nicht so vorzüglich uiiterhalteu hat. Insbesondere entfesselte» da» „PreiSlied". dann eine zwerchfellerschütternde „Ballade", sowie eine köstliche Tra-vestie aus die Schubertsche „Ungeduld' wahre Lacksalven. viele andere Schlager de« an Humor-volle» Einfälle» unerschöpfliche» Udel'sche» Re-pertoir» abgesehen. Dass an all dem Ersolae die unvergleichliche BortragSkunst, sowie Mimik UdelS einen hervorragenden Antheil nimmt, kann jeder lticht selbst erprobe», der sich Zeit uud Muhe und ein paar armselige Sechs,rl mehr i» die Hand nimmt, al» er für Unterhaltungen ge-wohnlich auszugeben pflegt. T. thuwoustischrr Vertrags - Ädeni.) Der rühmlichst bekannte Humorist und königl. Bor-tragSmeister, Herr vruno Fried aus Wie«, welcher sich gegenwartig auf einer Tournee durch die.Alpenläuder befindet, beabsichtigt auch in Peltan demnächst und zwar zum ersten Male aufzutreten und bei diesem Anlaß ein anSschließ. lich heileres Programm moderner Meister frei nachdem Gedächtnis zum Bortrage zu bringen. Wir mache» unser kunstsinnige« Publikum auf dies,» interessanten, genußreichen Abend im voran» aufmerksam. (CiftfcMttgrtpl).) Über de» EinSmatogra-phen, welcher im großen Saale des BereinShau- eine Ohnmacht. Erschreckt erhob sich die ganze Gesellschaft; am thätigsten aber waren der Stadt-chreiber n»d Herr Storchschnabel um sie be-chäftig». Die» benutzte Resi Nachdem sie einige tärkende Tropfen zu sich genommen hatte, ergriff it scheinbar au» Versehe» de» Arm de» Herr» Storchschnabel und flüsterte: .Herr Stadtschreiber. bringe» Sie mich »ach Hanse, bitte!" Sowohl der Angeredete al» auch Storchschnabel gehorchten pflichtschuldigst dieser Aufforderung. Da« eben halte die Schlaue gewollt. Während die übrige Gesellschaft sich zerstreute und Kathi mit ihrem Ärger, übertrumpt wor-den zu sein, denn sie hatte gleich Va» Ganze durchblickt, allein blieb, brachte» die beiden Herren Fräulein Resi, die sich in der freien Luft zu» sehend« erholte, nach Haufe. Als sie sich zur Ge° sellschast zurückbegeben wollte», bemerkte Resi, das« sie kaum mehr jemanden autreffen würden, und lud beide zu einer Bowle Punsch „als Dank für die Begleitung". Die Herren »ahmen a» und machten sich'S bequem. Nach ihrem Befinden be» fragt, sagte Resi: „Ich fühle mich jetzt schon besser; daS fette, unfertige Backwerk, die säuer-lich« Milch und so manche« andere waren an meinem Unwohlsein schuld. Ich bedaure meine Freundin, dass die Gesellschaft so rasch auS-einaiidergieng, wo sie doch für diesen Abend einen Aufwand machte, der ihr wehe thun muss." „Wie?" fragte erstaunt Herrr Storchschnabel. se» gezeigt wird, schreibt die »Riedervsterrelchischc Press«": Die lebende Fotografie, dargestellt durch de» ersten österr. Eiixwatograph de» G Finde!« in Wien, sowie der amer. Phonograph lEoncert-Sprechmaschine) wurden gestern dein Kremser Publikum im Saale .zum weißen Hahn" Herzogstraße vorgeführt, wobei folgende« Programm zur Entwiklnng kam: 1. Vortrüge de« Phonograph .Ideal". Wir bekamen zu hören: Den Aufzug der Berliner Burgwache. Man hörte, abgesehen vo» den usuellen Nebengeräuschen, die Trommelwirbel. die deutlichen Eomandoruse der Osficiere, so wie einen äußerst exakten Militär« marsch, »veiter« eine» stimmu»g«vollen Bortrag für Euphonium .tt« war ein Traum" (Lied), der feine Wirkung nicht verfehlte ,c. ic. Der EinSmatograph zeigte nn« al» erste« Bild eine Kindergartensceue. Man sah die Tante im Kreise ihrer kleinen Zöglinge, denen man an« jeder Bewegung die Lust am Spiele ansah. <£« war ein Kindergarten im Spiegel, gegen den alle Bilder der besten Journale in den Schalten ge-stellt werden. Z» wahrem Leben fehlte nnr noch Farbe und Stimme. .Bonlognenväldchen in Pari«." Ein buntbewegte« hübsche«Bild. .Seebad". Ein Bild au« und für die noble Welt. .Ankunft eine« EisenbahnzngeS", haucht reale« Leben im dichten Menschengewühl. .Badende in der Donan" vo» vollendetster Realistik. .Die Serpentintän-zerin So\t Fuler" farbig und prächtig; einfach ein (iabtuetftücf!i, da« niemand versäumen sollte, mit eigenen Augen zu sehe». Wer diese Borstellungen besuch«, wird sich selbst ein sehr vergnügte« Stündchen bereiten. ar in 14 Minuten vollkommen artion»sähig, wurde aber erst nach den fachmännschen Untersuchungen in Action gebracht. (prttaurr Marktbericht.) Der Austrieb am 7. Novembcr l900 betrug: Pferde 120, Ochsen 380, Kuh« 469. Jungvieh ISO. Schweine 497 Stück. Der Markt war mit guter Ware beschickt und stammte» die Thiere zum größten Theile au« der Marburger und Pettauer Gegend. Ein Bruch-theil davon war kroatisHen Ursprung?«. Die Nach-frage war sehr stark, lufolge dessen der Handel ein sehr lebhafter. Abgerollt wurden je ein Wagon »ach Groß Florian, Köflach, Leoben. Mürzzuichlag. Globa»nitz (Kärnten), Graz, Wien und Linz. Nächster Schweinemarkt am 14., nächster Groß-Vieh- »nd Schweinemarkt am 21. und Kathrein-Jahre«markt am 20. November. Fleisch- und Speckmarkt (Speckbauern) jede» Freitag. Geflügel» markt jeden Mittwoch uud Freitag, besonder« stark beschickt am letzteren Tage. Einem Mitgliete des „Hontelsqrewioms der Kaufleute in Pettau" ist ei» Schreiben au« Ofen-Pest zugekommen, in welchem e« wörtlich lautet: .............das« Sie wahrscheinlich nur au» Irrthum da» Eouvert nach Ofen-Pest anstatt nach Budapest adressiert. Eine Stadt Ofen-Pest gibt e» nicht und wäre e» nur ein reiner Zufall, wenn man un« so adressierte Briefe pünktlich zustellen würd«. Wir s«hen Ihren ferneren Ordre«.....— Erste Gfen peker Dampfmühlen Aclien Gesellschaft." ES behauptet also die O s e »»P e st e r Dampsmühleu-Actien» Gesellschaft, das« e» ein O f e n-P e st in dem schöne» Ungarlande uicht gäbe! — Im ersten Augenblicke, wenn man da« lie«t, hält man sich für verrückt. Da e« aber schwarz aus weiß zu lesen steht, so würden wir e« für gut halten, den magyarischen Eigendünkel dadurch zu erwiedern, das« man an Osen-Pester Firmen nur O fen-Pest adressiert; sollte da« nicht genehm sei», dann können ja die deutschen Kaufleute aus Lieserui.ge» au« — Budapest verzichten! Deutsche Kaufleute, richtet Euch danach!! der Herr Stadtschreiber Gla« um Gla« von der Bowle sich»» Gemüthe führte. — Da« Ende war, das« er nach einer Stnnde für Resi schwärmte nud nicht begreifen konnte, wie er auch nur einen Augenblick die häßliche Kathi ihr halte vor» zihen könne». Fränlein Kathi war sich vom Anfang a» über da« Vorgefallene klar. Die Scene bei Fräu-lein Resi malte sie sich au«, al« ob sie dabei gewesen wäre. Sie wußte, das« von diesem Augenblicke an Herr Storchschnabel sür sie ver» lore» war. Al« daher dieser kam. um seinen Danksagung«besuch für die gestrige Aufnahme abzustatten und zugleich Abschied zu nehmen, be» gegnete sie ihm mit dem Gesühle verletzter Würde und mit abgemessener Kälte. Herr Storchschnabel seinerseit« stotterte die nichtssagendsten Danke«-bezeiguiige» hervor »nd begieng in seiner Be-sangenheit den Fehler, sie zu fragen, ob sich ihre ehemalige Herrschaft wohlbefinde »nd ob sie dieselbe zuweilen noch besuche, die« alle«, um nur ein Gespräch anzuknüpfen. .Ah! Da» hat Ihnen meine Freundin mit-getheilt?" fragte Fräulein Kathi mit bitterem Lächeln. „Aber mein Fräulein." stotterte in höchster Verlegenheit Herr Storchschnabel, der jetzt erst einsah, das« er mit seiner Frage in ein Weipen» »est gestochen. „Ich bitte, keine Ausflüchte! Fräulein Resi I Auswärtige Neuigkeiten. (Hank.) Sr. Excellenz der Marine-Comman-dant Admiral Freiherr vo» Spaun hat der Brunnen-Berwaltiing,» Rohitsch-Sauerbrunn für die patriotisch« und munificente Spende einer grö» ßeren Partie d«4 Rohitschrr Säuerling« .Tempel-Ouelle" sür die Bemannungen der in Oft-Afieu staliouirte» Schiffe der öst.-ung. KriegS-Marine seinen wärmste» Dank durch de» Ehef der Prä» sibial-klaiizlei der Marine-Sectio» de« k. und k. RelchS-KriegS-Ministerium» autspreche» lassen. Die siiomärkische Ditkttonk) hat am 2. No» vember d. I. ihr Geschäft auf Grund der registrierte» Satzungen im volle» Umfange aufge» nomnien. E« liegt im Bortheile der Interessenten, sie wiederholt aufmerksam zu mache», das» die von deutschen Männern seit langer Zeit angeregte und »un glücklich zustandegekommene Vereinigung die segensreichste Thätigkeit zu entfalten vermag, wenn ihr jene Förderung zuthcil wird, welche sie mit Recht erwarten kann. Bon wem soll die neue Unternehmung gefördert werden? Von denjenigen deutschen Gesinnungsgenosse», welche nicht nur erkennen, das« die Anlage ihrer Mittel bei der Südmärkischen Bolksbank ihrem eigenen Vortheile dient, sondern auch erwägen, das« sie zugleich sür diejenigen einstehe»«, welche dieser Mittel zur Hebung ihre« kaufmännische», gewerbliche» oder landwirtschaftliche» Betriebe« bedürfe» oder welche in einer vorübergehenden Nothlage dort Hilfe suche», wo sie sich vor der Ausbeutung dieser ihrer Nothlage sicher wisse». Die »eue Unter» nehmuna soll von der Geschäftswelt gefördert werden, da die Südmärkifche Volksbank deren Bedürfnisse» mit ihren weitestgehendeu geschäftlichen Einrich-tungen zu entsprechen vermag. Hieher gehöre»: der WechseleScoiupt, die Belehnung von Effecten uq» Faustpfänder», die Beleh»„ng der vom Schuldner anerkannten Facture», die Einnahmen und da« Jncaffo von Buchfordernngen. der E«compt von nicht acceptierten Tratten, da« Jncaffo von saldierte» Rechnungen, von Anweisungen und Wechseln, die Ausiührnng aller vermögen«ge» ichästlichen Aufträge, die Ertheiluug von Au«, künsten über die Vertrauenswürdigkeit von Firmen und über jede dem Hausmanne, Geweibetreibenden oder Landwirte wissenswerte Angelegenheit, endlich die Pflege de» Eonto-Eorreut-Geschafte» ohne oder mit Stamineinlage. Die Stammeinlage befreit den Eonto-Eorrent-Jnhaber von der Gebür für Jurasso oder ZahlungSausträge jeder Art. Die Südmärkische Bolksbank ist jederzeit bereit, ihre Sichästlichen Einrichtungen »ach Bedürfnis und unsch ihrer Kundeu auszugestalten; den» sie hat Sie also genau in nieine Verhältnisse eingeweiht?" rief Kathi erregt. .O du neidvolle, heuchlerische, bösartige Schlange, die mich bei Ihnen verleumdete und verlästerte, nm selbst ihre Netze um Sie zu schlingen, weil sie mir da« Glück einer Verbindung mit Jhueu miß» gönnte! Ach ihre gestrige Krankheit war ja anch nur reine Verstellung und Trug, wie ihr ganze« Wesen. Trauen Sie diesem Weibe nicht; o. ihr Herz ist so falsch wie ihre Zähne und ihre rothen Haare! Gehe» Sie de» Morgen« hin zu ihr, schaue» Sie sie mit ihrem Kahlkops und mit ihrem zahnlose» Munde an — und rühmen Sie sich Ihrer schönen, jugendlichen, fünfzigjährigen Braut! Ich gratuliere! Herr Storchschnabel lvollte die« Gespräch um keinen Prei» sortsetzen. wie von einer Natter gestochen sprang er auf. empfahl sich und gieng direkt auf den Bahnhos, von wo au« er an Fräulein Resi ein Billet sandte, er könne sich nicht persönlich verabschieden, da ihn ein drin» geiides Telegramm unverweilt nach der Stadt zurückruse. Bon einem Wiedersehen aber schrieb er wohlweislich nicht». Fränlein Kathi und Fräulein Resi sind aber von jetzt ab einander spinnefeind gewesen und haben nie mehr ei» Wort mit einander ge-sprachen. — 4 — erblickt ihr« Aufgabe att BolkSbank eben i» der Anpassung ihrer Geschäftsführung an die For verunq ihrer Kniide» und in der Wahrnehmung und Vertretung solcher Interesse», welchen nur der Weg der Bereinigung gerecht zu »verden ver> mag. Die neue Unternehinnng soll von denjenigen aufgesucht werden, welche in wirtschaftlicher Noll> loge seufze», gleichviel, ob sie an den Sprach-grenze» oder sonst wo im weiten Gebiete der Alpenlinder wohnen »nd kämpfen. Die Südmärkifche Botköbank bat sich zur Aufgabe gesetzt, der wirt ichaftltchen Roth deutscher StamnieSgenofsen durch billige Belehnung landwirtschaftlicher Güter und Stadthäuser, durch billige» Persoual-Ercdit gegen Pfand. Bürgschaft oder Abtretuug fester Bezüge und durch solche RückzahlnngSbedingungen abzn-helfen, welche geeignet sind, dem Darlehens »verber nicht nur über die mißliche Gegenwart hinwegzuhelfen, sondern ihn mit der Zuversicht aus die nahe Befreiung von der Last der Ber-Kindlichkeit bei regelmäßiger Erfüllung einer milden Bertrag»pflicht moralisch aufzurichten. Die Südmärlifche BolkSbank soll vo» jedem Deutschen in de» Alpenländern, der über den kleine» Überschuf» von 20 Kronen verfügt, durch Erwerbung eine« GeschäftSantheile« — alleiisal« in Raten — gefördert werden. Die Geschäft» urtheile bleibe» verzienSlichcS Eigenthum de» Be» sitzet. Derselbe wird hiednrch Mitglied einer Austalt. welche eine wahrhaft humanitäre ge-nannt werden sann, weil sie nicht nur ans dem Wege ihrer Geschäfte segenbringend wirkt, sondern sich auch satziingSmäßig zum Ziele setzt, dem be» drängten Mitgliede au» dem GeschäftSerttägnisse Unterstützungen zuzuwenden, ja weit sie vorhat, kein Mittel unversucht zu lasten, um hinreichende UnterstützungSfond« mit Hilfe wackerer deutscher Männer und Frauen ehesten» zu beschaffen. Die Südmärkische BolkSbank darf bereit» auf namhafte Zeichnungen a» GefchäftSantheilen himoeise», deren Einzahlung seil 2. November im Zuge ist; sie ist überzeut. das» die Bewerbung um Autheilscheine bei ihren Lassen solange au-dauern wird, bi» da» von der Anstalt aufgelegte, hübsch ausgestattete Wertpapier in alle» alpeulän-discheu Gaue» bekannt, und in jedem deutsche» Hanse al» ein Zengni» von brüderlichem Ge neinsinn, von tuntscher Kraft und deutscher Treue gelten wird. Da» deutfchvölkische Unternehmen wird nur durch die in die Massen der deutschen Stam-meSgenossen gedrungenen Antheilscheine in seinem wünschentwerthen Bestände gesichert, den» die Antheilscheinbesitzer in ihrer Gesammtheit ver-schassen der Volksbank Ansehen und Eredit. und beide» ist nöthig, um der Bank neben den Fonds der Mitglieder den Znflns» anderer Fond» im Einlagengeschäfte zu sichern »nd hiednrch die Bank zu allen jenen Geschäften finanziell zu be» fähigen, sür welche sie sich schon eingerichtet hat uud weiterhin einrichten will. Handel, Gewerbe und Landwirtschaft. Eine iuteressaute Entscheidung. Einem bei einem Reichenberger Gewcrbetrei-benden angestellten Gewerbegehilfen wurde vo» dem Gewerbeinhaber l4 lägig da» Dienstverhält-»iS gekündigt. Der Gehilfe behauptet, eS sei mündlich eine halbjährige Kündigung vereinbart worden. Be, der Verhandlung vor dem Gewerbe-geeichte standen sich die AuS,age» de» GewerbS» Inhaber» »nd de» Gewerbegehilfen eutgegen. Der Gewerbegehilfe wurde zum Eide zugelassen und sohin die von ihm behauptete einhalbjährige KiindigungSsrist al» erwiesen angesehen. Da» Gewerbegericht erkannte ihm sodann den Lohn sür das KündiguugShalbjahr zu. ohne itm zur weiteren Arbeitsleistung hiefür zn verpflichten. Über Aufforderung des Gewerbeinhaber» zur weiter?» Dienstleistung verweigerte der Gewerbe» gehilft dieselbe. Bei der BerufungSverhandlnng entschied da» k. k. KreiSgericht als Berufung»» gericht, das», wenn ein GewerbSinhaber einen Gewerbegehilfen vorzeitig entläßt, beziehungsweise ihm in einer dem Bertrage nicht entspre-chenden Kündigungsfrist da» Dienstverhältnis aufkündigt, der Dienstgeber verpflichtet fei, dem Gewerbegehilfen den entfallenden Lohn für die Kündigungsfrist sofort zu bezahlen, und das« Letzterer nicht verpflichtet fei. innerhalb der Kündigungsfrist die vertragsmäßigen Dienste weiter zn leisten. Die Eonjequenz hievon ist. das» in einem solchen Falle der entlassene Ge-werbegehilfe nach feiner Wahl innerhalb der Kündigungsfrist sowohl einen neuen Posten über-nehmen oder auch überhaupt keine Arbeit zu leisten braucht, ohne deswegen den Anspruch auf den vollen Lohn während der Kündigung»-frist zu verlieren. Hiebei wurde auch entschiede«, dass in einem solchen Falle der Lohn aus ein-mal im voraus zu bezahlen sei, auch dann, wenn nur wöchentliche Lohnzahlung verabredet wurde und die betreffenden Lohnauszahlungen noch nicht fällig sind. Protest gegen ungebührliche Äteuererhöhuug. Der Borstand der InnSbrucker Schuhmacher-geuosseuschaft. Herr Ferdinand Hieke, hatte, wie die „T. u. B. Gew.-Ztg." mittheilt, eine Schuh-macher-Bersammlung zu dem Zwecke einberufen, um öffentlich und gemeinsam seitens der Schuh-inacher Verwahrung einzulegen gegen die immer weiter fortschreitenden Steuererhöhungen. Zu der sehr gut besuchten Versammlung waren außer dem politilchen Comniissär, Herrn Magistrats-eommisssär Dr. Hermann Niederwiefer, auch Ver-treter der SteuerdemessungS-Behörde, nämlich Herr Steuerinspector Swoboda. sowie da« Mit» glied der Steuercommission. Ehristos Hummel, erschienen. Herr Hieke beleuchtete in ausführlicher Weise die Lage der Schuhmacher, die systematisch in immer ungünstigere Verhältnisse gedrängt werden. Die Ursache diese« Niedergange» seien iti erster Linie in den Schuhwarenniederlagen zu suche», deren eS in Innsbruck 30 gibt, davon im letzteii Jahre allein 11 neue, die nur in geringem Umfange von der Steuer getroffen iverden, während die Schuhmacher außer der ohnehin scho» hohen Erwerbsteuer auch noch Ein-kommensteuer zu leiste» habe», deren Bemessung sortwähreud in die Höhe geschnellt wurde. Schuld daran sei da» sogenannte VertranenSmänner» fysteni. wodurch solche Männer zu gewichtigem Worte über die Höhe der Steuersätze gelangen, die den Steurcornmissionen gar nicht augehören und daher in erster Linie da» wirklichc Verträum der Bevölkerung nicht genießen und die sich in ihren Begutachtungen, wie e» scheint, vom persönlichen Parteistandpunkte beeinflussen lassen. Bei solchen Berhälmssen komme e». das» )a« Schuhmachergewerbe immer mehr zurückgehe. Früher existierten hier Meister mit 12—15 Ge-bilsen. heute sei da» eine Mythe geworden, und kein Meister vermöge mehr als drei Gesellen zu beschäftigen. Die kleinen Meister seien oft darauf angewiesen, ihre» Verdienst durch Nebengeschäfte zu erhöhe». So mancher kleine Schuhmacher sei heute bereits auf die MildtlMigkeit der Bincenz-conferenzen angewiesen. Dazu komme »och. dass z. B. AmtSdiener u. s. w. sich um Arbeit bewerben und so den Berufenen dieselbe wegnehmen, tvährend anderseits die Stadtgemeiude Innsbruck ihren Bedarf auswärts decke und manche Anstalten einen eigenen Angestellten halten. Wenn der Staat chon so fleißig die Steuerschraube in Bewegung etze, so solle er auch trachten, das» diejenigen, die brav zahlen dürfen, auch in die Lage kommen, etwa» zu verdienen. — Nach diesen, von öfterem Beifalle unierbrochene» Ausführungen entspann 'ich eine sehr lebhafte nnd lange Debatte, in die anch der anwesende Steuerinspector Herr Swo->oda mehrmals informierend eingriff. Schließlich ivurde der Antrag, dass der GenofsenschastSauS-chus« ein Memorandum auszuarbeiten und der Steuerbehörde erster Instanz vorzulegen habe, welches diese missliche» uud regelwidrigen Ber» Mnisse eingehend beleuchtet, angenommen, und gleichzeitig jedem Einzelnen der Rath ertheilt, gegen eine zn hohe Steuerbemeffiing den Recur» weg zu betteten. Ciu Gesetz gegen de» »»lautereu Wettbewerb. Im k. k. Handelsministerium ist der Ent-wurf eines Gesetzes zum Schutz gegen den »n-lauteren Wettbewerb fertig gestellt worden. In seiner jetzigen Fassung vereinigt der Entwurf Borschriften civil» und nur zum Theile auch strafgerichtliche» Inhalte« gegen folgende besondere Fälle illoyaler Eoncurrenz: wahrheittwidrige Anpreisungen, Aumaßnng und Missbrauch von Unternehmerkenuzeicheu. Herabsetzung fremder Unteruehmungen und Ber letzung von Geschäfts-und Betriebsgeheimnisse». Außerdem enthält aber der Entwurf die Normierung eine« civilrechtlicheu Anspruches auf Unterlassnng uulauterer Wett» beiverbthandlnngen im allgemeinen. Mehrere Bestimmungen der Gewerbeordnung würden durch da» in Au»sichl genommene Gesetz abgeändert und ergänzt werden. Über den Entwurf de« HaiidelSmmisterium» wird gegenwärtig da» Sin-vernehmen mit den an diesem Gegenstande gleich-sall» interessierten Ministerien de» Innern, der Justiz und de» Ackerbaue« gepflogen, und. wie verlautet, wird unmittelbar darnach die Borlag,, die »ach ihrein Zweck und Plan nothwendiger, tveise berufe» ist, in viele Verhältnisse de« tag-lichen Verkehrslebens einzugreifen, dem Industrie-und LandwirtfchaftSrathe, den Handel«- und Gewerbekammern, den landwirtschaftlichen Bereinigungen. sowie gewerblichen und commerciellen Eorporationen behuf« gründlicher und jchleuui-ger Begutachtung zugehen. Gegen das Achueebutteu Äyste». Die der Deutschen Bolttpartei angehörenden Abgeorneten Böheim. Erb und Hueber begaben sich am 20. v. M. zum Herrn Ministerpräsideu-ten v. Körber. um denselben zn veranlassen, weitere energische Maßnahmen gegen da« dem Tewerbestande so überall« sclMiche Schneebällen-System anzuordnen. Se. Excellenz der Herr Minislerpräsident gab vbengenannten drei Herren in freundlichster und eingehendster Weise befriedigende Aufklärung über die bereit« feiten« der Ministerien de» Innern, der Eisenbahne», der Finanzen und de« Handel« in Österreich. sowie auch insbesondere seitens de» Ministerium» de» Äußeren in Frankreich, Deutschland und der Schweiz getroffenen Verfügungen; infolge letzterer wurden auch die anOändischen Firme», welche Cl'terreich mit Schneeballenvertrieben in Uhren Ringen. Ketten. Messern. Bestecken. Fahrrädern, Möbeln u. s. w. geradezu überschwemmten, von den dortigen Regierungen empfindlich gestraft Infolgedessen wurde» auch vo» der österreichischen Regierung entschiedene Maßnahmen gegen da« Schneeballensystem getroffen. Nachdem noch Über die Unfallversicherung gesprochen und die poli-tische Lage gestreift wordeu war. statteten die .Herren Abgeordneten in Angelegeheit de» Schnee-ballensystem» auch dem betreffenden Referenten im Ministerium de» Innern, dem Herrn k. k. Ministerialrathe Leopold Grasen v. AnerSperg, einen Besuch ab, bei welchem «och weitere Ein-zelnheiten besprochen wurde». AnläsSlich dieser Erörterungen wurde aber auch die große Wichtig» seit hervorgehoben, welche darin liegt, dass die im besonderen Interesse der Gewerbetreibenden liegende Bekämpfung de« ebenso schwindelhasten, al« schädlichen SchneeballeusysteinS durch die gesammte Bevölkerung unterstützt wird, indem diese alle bezüglichen Ankündigungen sammt Eon-pon». Gutscheinen, sowie die neueste Form in Gestalt von Postanweisungen u. dgl. einem der genannte» Herreu Abgeordneten, ivelche auch Vertreter der Deutschösterreichischen Gewerbe-Partei sind, zur Verfügung stellt oder der be-treffenden politischen Behörde einschickt, um ein wirksames Eingreifen im Interesse der Bettos-fenen. insbesondre» der gewerblichen Kreise zu ermögliche». Wenn Bevölkerung, Abgeordnete und Regierung zusammenwirken, nius« endlich — 5 — diesem gefährlichen uud schwind, lhasten Verkaufs-system. da« sich »ach und nach auf die verschie-deosten gewerblich«n Artikel auszubreiten droh«, ein wohlverdiente« und rasche« Ende bereitet werde». Humoristische Wochenschau. Er war Wähler de« I. Wnhlkörper« und besaß 4 Purau'«. Wenn ich aber sage, er besaß 4 Puran'S. so ist jed.r Zweifel beseitigt, ob wir e« mit einem k. k Gte»erai»t«praktikanten oder mit einem „HSchstbesteuerten" zn thu» haben. Um ade? auf die Purau'S zurückzukomme«. con« ftatiere ich. da»« dieselbe» täglich an Umfang und Gewicht zunähn,».., ein Erfolg rationeller Füt-teruugSniethode. Doch da« Unglück schreitet schnell I Am letzten Dienstag Vormittag erscheint bei unserem Höchstbesteuerten ein BSuei lein mit einem ungeheuren Puran unter dem Arme und der Bersnchcr un Bauerngewaude spricht: .Gospod, kaufen Sie mir den Puran ab." „Brauche kein, habe ohnedie« 4 Stück", brummt derHöchstbestenerte. .Ist aber so schön gemästet." sagt der Bauer. .Meine auch", erwiederte der Höchstbesteuerte, .die schauen gerade so au«." Darauf entfernt sich der Landman» tief betrübt. Der Höchstbe-steuerte aber klingelt seiner Köchin und fragt die Eintretende: .Wa« machen meine Pnran'«?" Die antwortet mit thränenerstickter Stimme: .Gerade ist einer gestohlen worden!" Da ick schon beim edlen Federvieh bin, inus« ich auch jener Puran'« Envähm,»g thun, welche dermalen vo» der Küchenchef«» de« Deut-schen Studentenheim« in echt humani'lischem Sinne anfgezogti« iverde». Dieselbe» ersretten sich der größten ucademiiche» Freiheit, so das« sie den ganze» Tag bei diversen Nachbar» zubringen uud nur abends a» den heimischen Herd zurück-kehren. Schill« war bekanntlich ein Idealist und wenn er sagt: (fr zähl, die Häupter seiner Lieben Und sieh', ti fehlt kein theure« Haupt. so könnte et bei den Puran'S de« Studeutcn. heim« einmal Unrecht behalten. Der Übergang vom Federvieh zum Federvieh ist mir leicht. In ihrer vorletzten Nummer schreibt die .Slldsieirische". weil sich ein Reservist mit .tiilc^j" meldete uud darob auf 8 Tage in'« Loch gesteckt wurde: O Muttersprache, Mutterlau». Wie klingst du süß. wie klingst d» traut! Zum Kuckuck warum schreibt den» der Schmierfink nicht slovenisch, sondern verhunzt unsere Muttersprache. Wenn sich die .Südsteirische" endlich einmal mit „tukaj" melden würde, wir hätten gewis« nicht« dagegen. Bei dieser G'legen-heit fällt mir wieder unser Dr. MiroSlav P l o j cin. Der Mann hielt gestern in Luttenberg feine Eandidatenrede. Sonst zeigen die Herren Hofräthe wenig Verständnis für die Wünsche de« Bauern-stände«. Die«mal. znr Ehre Ploj's sei e« gesagt. ist'S umgekehrt. DicSmcil haben die Bauern kein Verständnis istr die Wünsche de« Herr» Hofrath'«. — fkftafccrc ,«tise»tisch« «'»»»schaste» der Bestand-theile der Prager Hautsalbe ant der Upolhek-de» v Fragner in Prag, bewirken sehr gute Resultate bei der Heilung der verschiedenen Verwundungen und eignet sich diese« Mittel ,«gleich »um Schuhe der Bunde» und zur Fenihaltung jeder Verunreinigung und Enl» zundung. sowie auch zur Linderung der Schmerzen. 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Zur regelmäßige» Stellung im Jahre 1901 sind die in den Jahre» 1880, 1R79 und 1878 geborenen Wehrpflichtigen berufen und werde» alle im Stadtbezirke Pettau sich aufhaltenden StellungSpflichtigen dieser drei Altersklassen oufqesordert. sich behufs ihrer Verzeichnung in der Zeit vom 1. bis 30. November 1900 bei dem gefertigten Stadtamte zu melden. Die Fremden. da« sind, die nicht zur Stadt Bettau zuständigen Stellungspflichtige», haben zu dieser Meldung ihre Legitimatio»«urkunden beizubringen. Sind Meldungspflichtige au» ihrem Heimat», od. Aufenthaltsorte abwesend und hiedurch. oder durch Kraukheit verhindert, sich mündlich oder schrist» lich anzumelden, so kann dies durch die Eltern. Bormünder oder sonstige Bevollmächtigte geschehen. Wer diese Meldung unterläsSt. ohne hievon durch ein nnüberwind» licheS Hindernis abgehalten worden zu sein, verfSllt in eine Geldstrafe von 10 biS 200 Kronen. Gesuche zur Geltnngmachung etwaiger Ansprüche auf eine ih den §§ 31, 32, 33, und 34 de« Wehrgesetze« bezeichneten Begünstigungen sind, mit den vorgeschriebenen Documenten belegt, bei den zuständigen Behörde» spätesten« aber am Tage der Hauptstellung bei der Stellu»g«commifsion einzubringen. Ansuche» um Bewilligung zur Stellung außerhalb de« Heimat?-bezirke« sind mit den Nachweisen der Gründe schon bei der Stellung««»-Meldung anzubringen. Slatlamt prttan, am 20. October 1900. Der Bürgermeister: 3. ®rnig. ßudibinder-Lehrling aus anständigen Hanse wird auf-genommen bei W. BLANKE in Pettau. Franz Kossi Civil- u. Militärschneidermeißter, Pettau, Wagplatz Nr. 1 empfiehlt sich der hochw. Geistlichkeit, dem k. n. k. Offlcierscorps, dL löbl. Beamtenschaft und einem P. T. Publikum zur Anfertig-ung- von Herren- and Knabenanzügen nach neuester Mode in bester Ausführung, Uniformen etc. etc. und bittet am recht zahlreichen Zusprach. *r 8099 Kundmachung. Nachdem Herr Hermann Kersche. k k. Oberofficial in Pettau. da« bei der Wahl de« 1. Wahlkörper« am 31. October l. I. auf ihn ge-falle»? Mandat in den Gemeinderath nicht a»genoi»ine» hat, ergibt sich die Nothwendigkeit der Neuwahl eines GemeinderatheS im 1. Wahllörper. ES wird deshalb hiermit die Neuwahl eines Gemeinden,the» auS dem ersten Wohlkörper auf Montag de« 12. Ravemder 1900 vor-«ittags von 10 bis 12 Uhr im GemeinderathSsaale zu Pettau au» geordnet. Hiezu werden die P. T. Wähler deS 1. Wahlkörper« geziemend cingeladen. Stadtamt Pettau, am 5. November 1900. Der Bürgermeister: Jss. Or»ig. Zahl «104. Kundmachung. Nachdem im Jahre 1900 der 25. November, an. welchem Tage in Petlau der sogenannte Kathrein-gahreSmarkt stattfindet, auf einen Sonntag fällt, so wird derselbe erst am Montag den 28. d. I. abgehalten werden. Stadtamt prNan, am S November 1900. Der Bürgermeister: 3. Oraig m. p. ist preiswUrdig zu verkaufen. Anfrage bei W. BLANKE in PETTAU. Weihnachts=Geschenk.| eWeilung» NMWML (Qira. VI. CtKMrhaiygsm I» ifoo'i^ei. - X. jAhrf Jeden l«Z u. 15is /vN NftliRt tü »t»e» JlbonncMcif. jfjfr Bervorragend ausgestattet ^ ™ ' «n ■ebrrlr>lfl«i n»»»tdt!l«gt». i Spannende Hoaua«, Rwllta, €rx*fclu«fl as C- _®8 SS & *su s -o a ssa o- S s £ !rr rt> "0 § F Rattentod (Stlif Jmmisch. vrlitzsch) ist daS beste Mittel, «m Ratte» »nd Mäuse schnell n»d sicher zu vertilgen. Unschädlich für Menschen und -Hautthiere. Zu haben in Packcten ä 30 nnd 60 kr. bei Apotheker Hans Molitor. Soeben erschienen: Hudermsun, JohanntK-Leurr, gebd. ^ 3.60. Dahn, Am Hof tzerrn Karl$, gebd. K 7.20. Ghnet, Nartfer Tebewelt, gebd. K 4.80. Nosegger, „Mein tzimmelrcich", gebd. K 6.—. Wolff, „Der fahrende Schuler", gebd. K 6.—. vorräthig in der Buchhandlung W. VIanKe tn Penau. Öffentlicher Dank. Am 31. October verlor ich meine Brieftasche, enthaltend 80 Kronen und verschiedene für mich «ehr wertvolle 1\ofixen. Die redliche Finderin, Fräulein Maria Widmayer, Kellnerin im Gant hose Petovar, hat mir nicht nur sofort die Bi'leftauche zurückgestellt, sondern auch auf jeden Finderlohn verzichtet. Ich spreche ihr daher auf diesem Wege meinen herzlichsten Dank aus. PETTAU, am 2. November 1UOO. M. B. HAUS mit im Betriebe stehender Seifensiederei sammt dazugehörigen verkaufen. — Anzufragen EigenthUmerin Zm grossen Saale des „Deutschen Vereinahauses", Pettau. •St- Nur 4 Tage! Samstag bis incl. Dienstag täglich Die lebende Fotografie dargestellt durch den Cinem atograph aus dem Avenue-Tlieater in Venedig in Wien. Tiglich 2 Vorstellungen. Beginn der I. Vorstellung um 6 Uhr, der 2. um 8 Uhr abends. Wechselndes Programm! 2 Abtheilungen! Ta Sta »wlidwapaa«« pbonoaraphiiAt Uorträar i. Platz 40 kr. a. Platz 30 kr. Stehplatz 20 kr. Ausserdem: Sonntag Nachmittag 5 Uhr Vorstellung zu halben Preisen. Programme *md an der Gasna zu babon. Ergebenet Die Unternehmung. — 8 — für magenleidende! 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Sie erhob fich sofort und trat an» »lavier, Hildegard und Erhardt folgten ihr. Die beiden suchten ihr unter Scherzen die Roten aus — ja, er konnte lachen, denn er sah die Kluft nicht, die ihn trennte von ihr. Heute sang sie mit nie gekannter Lust. Es that ihr so wohl, ihr Leid auffingen zu können, und ihre Stimme erschien auch heute von höherer Reinheit, weicher, schmelzender wie sonst. Hildegard legte ihr meist ernste, traurige Lieder vor, als ohne sie, wie weh ihrer Freundin zu Mut. Erhardt dagegen bat sie um ein heiteres Lied und anch das sang sie — sie mochte ihm heute, konnte ihm nicht« abschlagen. Sonst widmete er sich ihr nur wenig den Abend über; er em-Pfand e» mit dem ihm eigenen Zartgefühl, das» er ihr heute fern bleiben mllsie, um ihr vor den Fremden die Unbefangenheit nicht zu rauben und sie dankte ihm das im stillen. .Sie konnte ja kein» seiner Worte beantworten, ohne heiß zu erröten — eS war ihr, als müsse man sie auf einem Unrecht ertappen, und doch war ihr Verbrechen kein anderes, als daß sie arm war und ein glänzender Offizier sie liebte. Es war nach dem Souper — manche der Herren zogen sich ins Rauchzimmer zurück, die anderen folgten den Damen. Zwei blieben einen Augenblick zuriick — in kurzer Entfernung von ihnen stand Rose-Marie. verdeckt von einer dichten Epheuwand. .Weißt Du," sagte der eine, »ich glaube. Erhardt hat sich heut' rin wenig vergaloppiert — die kleine DöngS scheint ihm nicht gleichgültig zu sein." „Er wird doch nicht!' gab der andere erstaunt zurück. .Ja und dabei ist die hübsche Tochter DernburgS bis über die Ohren in ihn verliebt — er hat verteufelt viel Glück und schlägt'S aus! Unbegreiflich!" Damit entfernten sie sich. Rose-Marie preßte die Hand an die schmerzende Stirn — sie hatte geschwankt bisher, nun war sie entschieden. Zum Abschied reicht« Erhardt erst Hildegard die Hand und küßte sie ehrerbietig, dann ebenso der neben ihr stehenden Rose-Marie. So war eS immer gewesen — wie konnte Hildegard ahnen, daß der letzte Händedruck wärmer war, daß seine Lippen eine Sekunde länger ruhten auf Rofe-Marie» winzig kleiner Hand. Durch einen Zufall war ihre aus morgen festgesetzte Abreise nicht erwähnt worden. Die Themata hatten eins da» andere an Neuheit überboten — wer hatte de» armen Mädchen» gedacht? Erhardt wohl unablässig, aber wa» sollte er mit den gleichgültigen Menschen sprechen von seinem blonden Lieb? — II. Der Leutnant von Erhardt, nun er Rose-Marie nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sah, war erregter, al» er sich zugestehen wollte. Wie sollte er auch nicht? Er stand im Begriff, das glän-zende Leben eine» Kavallerie-Offizier« mit dem einfachen eine» mittelmäßig gestellten Landwirt» zn vertauschen — er ,Sr. Majestät flottester Offizier". Aber der Preis war hoch — Rose Marie« Hand. Seine Liebe zu dem schönen, einfachen Pfarrkind war von einer Leidenschaft, wie er sie früher nie empfunden, und sie half ihm auch die Mühen seiner neuen, selbstgewählten Zukunft übertünchen. Sein Herz noch nicht erstickt unter der Last de» Goldstaube», den unsere Zeit mit ihrem Jagen »nd Treiben aufwirbelt, hatte Jugendideale noch nicht über Bord geworfen — er räumte der Liebe noch den höch- sie» Lebenszweck ein. Cr hatte nicht uiiüberlegt, nicht hingerissen von Leidenschaft des Augenblicks den Plan, feinen Abschied zu nehmen, entwickelt — nein, von dem Augenblick, wo sie ihm die Narcisse gereicht, hatte er sich mit diesem Gedanken getragen. Sie liebte ihn. er sah'», und er — hatte er ihr nicht genug Beweise seiner Liebe gegeben? .Sie müssen mich dabei ansehen. Rose-Marie, sonst denke ich, Sie geben mir nnr ungern Ihre Schwester," hatte er zu ihr ge-sagt, und sie hatte das braune Kinderauge folgsam zu ihm auf-geschlagen, und er hatte einen Himmel von Liebe darin gesehen. Und nun sollte er ihr den Rücken kehren, weil sie arm war? Er wie» den Gedanken von sich, wie er den Borschlag zu einem falschen Spiel von sich gewiesen haben würde. Und war e» denn so schwer, dem Offiziersleben Balet zu sagen? hatte im Strudel de» Leben» gestanden, übersättigt war er »ctr. Freudentrank; nun dünkte ihm die Stille eine« Landlebens mit Rose-Marie eine Seligkeit. Freilich, er sah e» ein, daß er immer nur die Stelle eine» In-spektor» auf seine» BaterS zweitem Gute erhalten könne, an eine Uebernahme zu eigenem Besitz konnte er nicht denken. Er zählte die Summe zusammen, die ihm sein Bater im Laufe der Jahre gegeben und erkannte, daß er seine Geschwister schädigen würde, erhielte er die Revenüen eine» ganzen Besitztum». Alle» da» hatte er sich tausend und tausendmal überlegt, der Leutnant von Erhardt, de» man leichtsinnig nannte, und dann war er vor da» Mädchen seiner reinsten und wahrsten Liebe ge-treten und hatte eS gefragt, ob es fein Weib werden wolle. Al« er zurückkehrte in seine Wohnung, fand er einen Brief von seinem Bater vor. Er enthielt Borwürfe» daß er sein flotte» Leben nicht ändere und auch an eine Heirat nicht denke. .Ich weiß, daß Du Dernbnrg ein willkommener Schwiege?» söhn bist u»d Dl^ zögerst, die reiche und schöne Erbin zu Deiner Gemahlin zu machen, während Dich viele um Deine günstigen Aussichten dort beneiden!" hieß e». .Und bedenke, daß Du durch Deinen häufigen Verkehr in des Bankier» Hause da» Mädchen kompromittierst, wenn Du noch länger wartest, da» bindende Wort zu sprechen." Er wurde ernst mit einemmal, sehr ernst, der Leutnant von Erhardt. Wenn e» wahr war. wa» sein Bater da schrieb, war er ja in eine .ganz verfluchte Klemme' geraten, die er in seiner Sorglosigkeit gar nicht beachtet. Gratuliert zu seiner Verlobung mit Hildegard hatte man ihm allerding« schon lange, aber das passierte einem jungen Manne öfter« nach einem Eotillon oder ersten Walzer. Und Hildegard — sie sah gar nicht nach einer unglücklichen Liebe zu ihm au« — sie war doch wohl etwa« zu früh, die Befürchtung, vielleicht nur eine väterliche Grille oder — eine Lockung, eher die goldenen Fesieln anzulegen. Und Rose-Marie — sie war so — so zum in die Kniee sinken schön, so zum Küssen reizend — ihr Herz log vor ihm, wie ein offener Blütenkelch. ans dessen Grnnde die Liebe zu ihm ruhte und ihn wie heißer, betäubender Duft umwehte. Er bereute nicht, wa« er gethan. — 12. Er fand heute keine Ruh. Al« da» Morgenrot angebrochen, öffnete er das Fenster und ließ die kühle Morgenluft um Stirn und Schläfen streichen. Tann rief er dem Burschen, ließ sich seinen Eapriccio satteln und wenige Minuten darauf hatte er die Stadt verlassen und sprengte ins Feld hinein, wo die Kornähren wie rin Meer leise rauschend wogten, über ihnen der Bliitenstanb schwebend, wie ein weicher Nebel »nd hoch im blauen Acthcr die Lerche in jubelnder Lebenslust uud Frcnde. 178 Auch Rose-Marie hatte früh ihr Lager verlassen, sie wollte de» erste» Zug nach der Heimat benutze». Am Abend vorher hatte sie sich schon von der Tante, die ihr einen Brief an die Mutter übergebe«, verabschiedet, auch dem Onkel hatte sie Adieu gesagt. Er hatte ihr freundlich die Backen geklopft und gesagt, daß sie eine Thorheit begangen, Wörner auSzufchlagen, daß sie ja aber Herrin ihres Willens sei. Sie solle die Mutter grüßen. Run trat sie. fertig zur Reise angekleidet, in Hildegards Ge-mach und neigte sich über die schlafmde Freundin. Es that ihr leid, sie zu wecken, und doch hätte sie ihr gern einen Kuß zum Abschied gegeben. Da schlug die Schlummernde die Augen auf: .Ah. Rose-Marie, D» bist schon reisefertig?" Zärtlich schlang sie die Arme um der Freundin SalS und küßte sie. .Richt wahr. Tu bleibst nicht lange, Rose-Marie?" bat sie. Eine Frage, die nicht beantwortet wurde, weil sich die Lippen der beiden Mädchen wieder im Kusse begegneten. .Leb' wohl, leb' wohl," rief Rose-Marie und eilte fort, weil sie fürchtete, vom AbfchiedSweh übermannt zu werden. Eine halbe Stunde später sauste sie ins Land hinein; sie stand am Fenster de» Eoupös und blickte zurück zur Stadt, wo sie ihr Liebstes zurückge-tzffen. Doch da, da stand er ja vor ihr, Wolfram von Erhardt, es war keiu Trugspiel ihrer Phantasie. Sr war den Weg entlang geritten, der parallel lief mit dem Bahndamm, und auch er gewahrte sie. Sie sehen und seinem Roß die Sporen geben, war da» Werk einer Sekunde. Eine Strecke raste Capriccio in gleicher Schnelligkeit mit dem Bahnzug dahin — ein Reiter-kunststiickchen, wie sein Herr sie schon viele ausgesiihrt. Unverwandt hing sein Blick an dem bleichen» lieben Mäd-chenantlitz. das gleichfalls den Blick nicht von ihm wenden konnte. Doch bald war ihre Kraft erlahmt, sie sank in die Kisten zurück und weinte, weinte wie ein Mensch, der von sei-nem Jugendtraum Abschied nimmt. In der andern Ecke de» Eoupt» schlief eine elegante Dame, die weiter keine Notiz »ahm von dem weinenden Mad-chen, und so konnte e» sich seinem Schmerze ganz uugehin« dert hingeben. Leutnant von Erhardt hielt sein Pferd an, als ihm Rose-MarieS Gesichtchen entschwand. Er sah dem rauschenden Bahn-zug nach »nd ein leiser Fluch e»trang sich seinen Lippen, daß er dem eilenden Dampfroß doch nicht weiter folgen konnte. Da wandte er und ritt zur Stadt zurück, und mannigfache Gedanke» bestürmten ih». Was konnte Rose-Marie zur schnelle» Flucht bewogen haben? Sie hatte so bleich ausgesehen, als drücke sie ein Schmerz. Hub »un erfaßte ihn ein Zorn, daß er das liebe Mädchen von allem Weh nicht befreie» konnte. Er wollte sie aber zurückhole» — er gab sie nicht frei. Das denkend feuerte er sei» Roß zur größeren Schnelligkeit a» und das edle Tier jagte dahin in wilder Flucht. So hatte ,Sr. Majestät stattest« Ossizier" sein blonde» Lieb zum letztenmal gesehen. 13. Rose-Marie hatte sich nicht angemeldet zu SauS, sie hatte es teils vergessen, teils war die Zeit zu kuapp gewesen. So war den» die Pastorin nicht wenig erstaunt, als sie ihr älteste» Töchterchen in» Zimmer treten sah. Sie war allein. Mit einem Frendenlant eilte Rose-Marie auf sie zu. sank ans dem Bänkchen zu ihren Füßen nieder uud barg das müde Haupt wei-nend an der treue» Brust. .Mama, Mama, Du läßt »lich nie mehr von Dir, nie, nie?" Pki«z Albcrt von Sachse» f. (WH Ii>hic von C ito Mayer In XrtiDen. bat sie. und die erstaunte Mnttcr fand keine Antwort, als da» begüti-gende: .Nie mehr, mein Liebling, wenn Du nicht willst, nie mehr!- Sie glaubte nicht ander», als daß Übermächtige» Heimweh die Tochter zurück in ihre Arme treibe. Oder war sie gekränkt »vor den, beleidigt in der Schwester Haufe? Sie wagte, da» so furchtbar aufgeregte Kind, da» zitternd in ihren Armen lag, nicht zu frage». Einen Angenblick schwiege» sie beide; die Mutter wußte, daß Thränen hier nicht gehemmt werde» dürften nnd daß sie heilsam seien. Dann begann sie von Begebenheiten aus der Heimat zu er-zählen, hoffend, damit Rose-Marien» Gedanken von ihrem Schmerze abzuziehen. „Hast Du SuSchenS und meinen Brief erhalten, in dem wir Dir ihre Verlobung mit Pastor Weinhold, Bater» Nach folger. mitteilten? Wohl nicht, er mag heute erst in B ange-kommen sein." Rofe-Marie hob das thränenschwere Auge und ein Lächeln stog über das ttaurige Gesicht, als sie fragte: .SuSchen, das Kind. da» Pfarrer Weinhold selbst erst vergangene Ostern eingesegnet? Sie haben sich gewiß schon länger lieb, warum schriebt ihr mir da» nicht?" .Wir glaubten selbst nicht, daß seine Absichten so ernste wären und waren überrascht, al» er mm wirklich Su»che»5 Haud erbat, vor ihrem acht-zehnten Geburtstage dürfen sie nicht an die Hochzeit denke» und die zwei Jahre werden ih-nen wohl rasch vergehen. An-sang» wollte ich da» Sind, das sie doch noch ist, gar nicht ver-loben, aber Weinhold war ei» so stürmischer Brautbewerber, und auch Tusche» hat ihn sehr lieb — so ließ ich mich denn erbitten!" .Sie sind wohl sehr glück-lich?" fragte Rose-Marie, die Thränen zurückdrängend, .dvch, wo sind die Schwestern?" ver-suchte sie abzulenken. .Sie wollten den Abend über bei WeinholdS Mutter bleiben, die seit einem halben Jahr bei ihm wohnt, und gingen schon früh aus, vorher noch einen Epaziergang machend. Ich will sie holen lasien, sie werden sich über Deine Ankunft freuen." »Nein, Mütterchen, laß sie." rief Rose-Marie, .ich mächte allein heute sein mit Dir." Die Mutter willfahrte dieser Bitte, ahnend, daß Rose-Marie ihr ewaS zn vertrauen habe, nnd vo» neuem drückte sie sie an ihr Herz und küßte zärtlich den blonden Scheitel. Und Rose-Marie zitterte nicht mehr, sie hatte Kraft gefunden, von ihrem Leid zu spreche». Alle», alles erzählte sie. wie er ihr de» Hyacinthenstrauß geschenkt, wie anch sie ihm eine Blume gegeben, was er ihr gestern gesagt und wie sie ihn so lieb habe, so lieb. .Mein starke», tapferes Mädchen hat das Opfer, das er ihr bot, nicht angenommen, das war recht, meine Rose-Marie," sagte die Mutter, aber auch ihr Herz zog sich im Schmerz zusammen, wen» sie bedachte, daß das «eld, das leidige Geld ihres teure» Kindes Jugendtraum vernichte. O, hätte sie sie nie in die Welt geschickt, wo die Menschen so kalt waren »nd das Geld so mächtig. Aber es war zu spät zur Klage. ES that ihr weh, deu süßeil LiebeS-Blütenzweig des Lieblings abzuschneiden mit scharsem Messer, aber eS mußte sein, denn uur so kam Heilitiig ins wunde Herz. .Bedenke, mein Kiud," sprach sie, .daß er daS Opfer der gläu-zenden Earriere, die er vielleicht gewärtig ist. in einem Augenblick bringen wollte, wo ihn die Liebe zu Dir hinriß und In Ekstase versetzte. Wäre er Deines Besitzes sicher gewesen. wäre dann das Leben mit seiner Prosa, seinen Mühen nnd Sorgen, denen er bi»-her fremd gewesen, an ihn herangetreten — wer weiß, ob er den Schritt dann »icht bereut habe» würde und hätte sich seine Liebe zu Dir auch im Lebenskampf nicht verringert, so hätte immerhin die Reue eine Kluft zwischen euch auferbaut, die selbst die ziirt-lichste Demut einer Frau nicht überbrücken kann. Tem Manne kinig Alexander »»« Serbien nnd seine Gemahlin. ?»{<.) «ach Photographien von Iwan Iov»»»«>«Ich tn Belgrav, muß sein erwählter Beruf heilig sein, da er ihm Lebenszweck giebt — er wechselt ihn nicht ungestraft, wie ein Kleid." „Du hast ja recht, Mütterchen, immer, immer, und ich entsagc ja schon. Ach, aber auch er wird leiden." flüsterte Rose-Marie. .Gewiß, aber solches Leid stählt den Mann," entgegnete die Pastorin, und sie zürnte dem jnngen Offizier fast, daß tc ihre« Kinde« Herz so gefesselt, um e« elend zu machen. Sie gab dem Gedanken Ausdruck und fuhr fort: »Mir gefällt sein Sandeln über-die« nicht, er hätte Dir Dein Leben nicht so schwer machen sollen." #O zürne ihm nicht, Mütterchen, Du glaubst nicht, wie schön, wie liebenswert er ist. Was kann er denn dafür, da« ich ih» liebe? Mache die Natur dafür verantwortlich, die ihn so schuf, wie er ist," verteidigte Rose-Marie. Gegen solche Liebe war schwer anzukämpfen — die Pastorin sah eS mit einem wehmütigen Lächeln. .Wenn er Dich nun nicht frei-giebt? Wenn er Dich hier aussucht, wo Du Frieden zu finden hoffst, mein arme» Kind?" fragte sie. .Schreib' Du ihm, Mama, ich versprach ihm Antwort heute — ich kann sie ihm nicht geben, thu' Du'S für mich." Und nachdem die Mutter das Versprechen gegeben, sahen sie still beisammen. Rose-Marie hatte ihr Köpfchen an der Mutter Knie ge-lehnt,,und hin nnd wieder strich diese rtit der Land über da« Haar und die weiche, von Thränen nasse Wange, Leise brach der Abend her-ein und neugierig trieb der Mond sein alte« Spiel — durch die Blu-meiizweige vor dem Fenster sandte er sein bleiches Licht ans das schöne. stille Mädchenantlitz, auS dem ein Paar brauner Augen sehnsüchtig zu ihm ausblickten. Dann erhob sich die Mutter, um das einfache Abendbrot zu besorgen, »nd sie ließ die schwarze Mieze her-ein. die Rose-Marie wiederznerken- nen schien, denn sie strich zärtlich und schnurrend an ihrem Kleide dahin. Da nahm sie das Tier auf ihre» Schoß uud die alte, glück-liche Zeit fiel ihr ein, wo ihr höchstes Vergnügen gewesen, die Katze mit ihren Jungen zu füttern, uud wie sie sich gefreut hatte über das zierliche Spiel und die possierlichen Sprünge der Kleinen, sobald sie ihnen einen Knauel hinwarf. Die ganze heimatliche Umgebung erinnerte sie an die Kindheit, »nd es ward ihr so weh zu Mute, denn sie dachte, e« könne nun nimmer, nim-mer so werden, da sie den Stachel mit sich führe im war-men Herzen. Da hörte sie, wie unteninememZim-mer jemand früh-lich ein Liedchen pfiff, und sie fragte die Mutter,' die wieder hereinge-kommen, wer da» denn sei. .Da» ist der junge Doktor, der feit kurzer Zeit hier ist, da der alte die große Praxis nicht mehr allein bestrei-tet> Ein netter, hübscher Mensch ist e» und sehr tüchtig als Arzt," lautete die Antwort. Dann setzten sich die bei-denznmAbendbrvt, nachdem sie daSGe-bet gesprochen. E» war so ge-mütlich bei der klei-nen Lampe, viel hübscher, als bei dem hellen Gaslicht im Hanse des Onkels, dachte Rose-Marie, nnd zn ihrem eigenen Staunen schmeckte ihr. was die Mutter ihr vorlegte. AIS sie sich zur Ruhe begeben, setzte sich die Mutter noch an den Bettrand. wie in alter Zeit. .Schreib' ihm," bat sie da leise, .schreib' ihm doch, dab ich ihn nicht genug liebe, um da» Opfer annehme» z» könne», das er mir bietet." .Rein, mein K»nd, ich werde die Wahrheit schreiben, werde von seiner ManneSehre fordern, da« er Dich nicht in eine nnge-wisse Zukunft stöbe, nnd wenn er so ist, wie Du ihn schilderst, dann wird er'S einsehen nnd mir recht gebe», Und nun schlaf wohl, mein Liebling, schlaf wohl wieder in der Heimat." vnrg Rappolifiei« im Elsaß. (Mit Xrxt) Und sie ging fort — Rose-Marie aber barg nun daS blonde Hanpt in die Kissen, um das leise Schluchzen, das sich ihrem Herzen entrang, vollends zu ersticken. <5chiuii l«in» i ■+ 180 I Kertsthimmel. u herbstlich frischt« (ImmeUbtou, Roch sitz" Ich an be« Leben» SchmauZ, Wie weckst du mich zu ernstem Zinnen, Sin durstig ungestillter Zecher, Wenn sich durch die entlaubte Au Und strecke kühn die Händ« au» Tie bleichen Silbernebel spinnen! Roch jedem vollen Freudenbecher. Huf Hbh'n und Fluren siehest du All' deine bunten Freuden sterben, Tu aber strahlst ta stolzer Ruh Hoch über Wechsel und Verderben. Loch gieb mir, heil'ge» Himmel«licht. Roch meinet Glücke« Blütentagen Solch kühlen Glanz auf* Angesicht, In« Herz solch heitere« Entsage»! «llhel« Her». Prinz Albert »in Lachse» f. .Rasch tritt der lob den Menschen an!' Für diese» Dichierwort liefert der jähe Tod. der den Prinzen Albert von Sachsen am Abend de« 10. September ereilt hat, wieder einen deutlichen und er-schüttern!»»» B»wel«. Ter Prinz war tag«üb»r In Hosterwitz zu» Besuche seine« Vater» und seiner Geschwister gewesen, hatt» noch ber Familientafel bei dem Känigtpaar in Pillnitz beigewohnt, und traf abend« 9 Uhr im Bahnhof Rossen ein, um von dort mit eigenem Geschirr nach seinem SRanGver» quartier in Pinnewitz zu fahren. Unterweg» wurden die Pferde schen und begannen auf der steilen abschüssigen Landstraße bavonzustürmen. Ter flutsch« verlor die Macht ober sie, und schließlich rasten sie in der Dunkelheit gegen einen Baum. Der Prinz wurde au» de» Magen geschleudert, erlitt »ine» Tchädelbruch und gab, ohn» bi« Besinnung wiedererlangt za haben, in dem Bretfchneiber schen Gut, wohin ihn herbeigeeilt« Offiziere getragen hatten, feine« Geist aus. Prinz Albert, grdoren am 26. Februar 1876, war der jüngste Sohn de» GeneralfelbmarschaU« Prinzen Georg und seiner Gemahlin, der gnfantln Maria Anna von Portugal, gestorben >884, und recht eigentlich In seine» erste» Leben»jahren da» Sorgen- und Schmerzen«kind der sächsische« KSnIg«fa»ilI« infolge feiner Schwächlichkeit und Kränklichkeit. Im 2. Jägerbalaillo« Rr. 13 begann der Prinz, der zu feinem >2. Geburtltage von dem kdniglichen Vhe>« und Taufpathen da« Patent al« Leutnant erhalten hatte, feine »ilitärifche Laufbahn. Zum Oberleutnant wulb« Prinz Albert befördert am IS. Sev-lerntet 1803, nachdem er auch vorher die Universitäten Freiburg i. Br. «nd Leipzig besucht hatt». Fortan widm»t» er sich nur dem Militärdienst, trat von den Jägern zu den sächsischen Kaiserulanen in Oschatz übe^ unb führte in diesem Regiment zuletzt eine Stkadron: sei»» Beförderung zum Rittmeister war erfolgt am 26. Mai 1809. Prinz Albert ist der zweit» Albertiner, der durch einen Sturz au» dem Wagen da» Leben verloren hat. König Friedrich August, sei» Großonkel. verunglückte auf ähnliche Weis« zu Brennbühel In lirol am S. August 1864. König Alexander von Serbien «nd seine Gemahlin. Sine große Ueber-raschung bereitete König Alexander von Serbien mit der Verkündigung seiner Verlobung nicht »ur seinem eigenen Lande, sonder» auch der übrigen Welt, denn bi»her hatte von solchem Schritte nicht da» geringste verlautet. Tie Erwählte de» König«, Fra« Draga Maschin. Ist eine Snkeli« jene» serklschen Patrioten Rikola Lunjewlza, der einst al» der reichste Mann i« Serbien galt. Leder wasserdicht z« machen. Man läse 10 Gram» Kautschuk in 100 Gramm Leinbl, sage der Lösung 26 Gramm Fichtenhaez hinzu und koche di« Mischung durch. Tlrle« Mittel, auf da« Leder gestrichen, macht ba«selb« wasserdicht, ohne ihm seine Geschm«idigk«it zu nehmen. Einfluß der Genuis« auf die Siesnndheit. Räch Ansicht vieler Stadt-und Landbewohner soll Spinat «in« direkte Wirknng aus di« R«rv«n hab«», «benfo Löwenzahn, grün genossen. Spargel soll da» Blut reinigen, Sellerie soll auf die Rerven wirken, Rheumati»mu» und Reuralgien heilen, und Tomate« der Lrber gedeihlich sein. Gelbe und weiße Rübe« reize« be« Appetit, Salat und Gurke« wirk«« kühl««d, Knoblauch und Oliv«« reg«« bi« Bluteirtulatlo« an und v«rmehren di« Absond«rung de» Speichel» »«d de« Magensafte». Zwle-beln sind bei Schwächezuständen der verdauu«g»werkzeuge ein ««»gezetchnete» Mittel. Jedensall» enthalten alle grünen Gemüse viel Ehlorophhll oder vlatt-grün, welche» für den Körper «nd da» Blut di» natürlichst» Eisenzusuhr ist. Wer eine« Obstbau« in lehmigem Bade» pflanzt, vergesse nicht, unter die Erde, die unte» in da» Pflanzloch kommt, einige Hände voll Kalk zu mischen; der Holzwuch» wird hierdurch kräftiger, der Baum tragbarer werde». Rätsel. 8u einem Schuldner tritt am Morsen .Ich weih ««." Ivricht der Schnlbner t >it finstrem «li-i d«r »iüud'ger eln: .laß. wird Gcse» und »echt geUbt, „Sie wollten heul' für Zahlung sorgen. .Und waltet nicht die Aachstenlied», trüde, Sie wollten heut' für Zahlung sorgen. „3*11 Wechsel lösen Sie letzt ein! .Ich warte nicht noch läge. «och»». »Zu klar und deutlich ist die Zelt, „frier In »wel Sorten anlaelprochen, .Zwei Worte enden jeden Streit! ' — <11 für mich keine Schonung giebt. »Zwei Worte können mich verdamm«», »Spricht st« getrennt und streng Ihr «und,' Sie retten mich, thut er zusammen Bi« mild in einem wort« kund! __Bort Staubach. Auflösung. Problem Rr. 226, «on «ohtze-Kockeltorn Schwarz. Bon Zweig ,» Zweig zn hilpsen. , Durch wies und Busch zu Ichlüplen, ! ruh n in weichen Grase» Schog, ' ist da« !>o« 2 leinen, bunten ftingrr; Je länger, , ge lieber Me« So». I. Schulz«. Schachlösniigcn: Rr. »«. 8 » »—g is- K d »—c 11 X) f 4-f 5 t etc. Mr. 125. 8 o »—b I etc. M' Der Hell C L) ü V Weiß Kau In I Ztgen. Auflösungen auS voriger Runnner: Der Sharad«! Ilsenbein. De« Palindrom»: aajnk. «II» «echte »ordelialten. »erantwortllchr Redaktion von Ernst Pleifser, gednukt und herau»g«ged«a »an Greiner & Vleijfir In Stuttgart.