Vsttnerstag den N. IulI ^^^8. Kundmachung. ^ ^»acb der von der Direction der priv. österreich. National-Bank, in der Kundmachung vom 6. Iu- ^ nius l. I. ertheilten Zusicherung, wird der heutigen ^. Zcitung die mit letzten Iunius 1L2L abgeschlossene ^ Übersicht der Bankerträgnisse für das ersie Seme- s. sier 1828, als Beilage angeschlossen. ^ Wien den 3. Julius 1626. -, Melchior Ritter v. Steiner, ^ Bank - Gouverneurs - Stellvertreter. ^ Bernhard Freyherr v. Eskeleö, ^ Bank - Director. ^ Johann 6cnrad Hippenmeyer, ^ Bank - Director. c Machrichten vom Rricßsschauplatje. j Briefen aus Odessa vom 5o. Juni zufolge, 1 war daselbst die Nachricht eingetroffen, daß sich die l türkische Festung Anapa (an der asiatischen Küste < 5eö schwarzen Meeres) ergeben habe. (Oest. B.) K u ß I a n V. Die preußische Ctaatszeitung meldet aus St. Petersburg vom 25. Iuny: „DemVernehmen nach werden vier Linienschiffe von 62 bis 96 Kanonen und vier Fregatten von 02 bis 56 Kanonen mit dem ersten günstigen Winde von Kronstadt aus in See gehen. Dieß Geschwader wird vom Admiral Semawin bis Kopenhagen geführt werden; ven tort ab übernimmt der (Zontreadmiral Riccow das Kcmm.^do biö ins mittelländische Mcer, um daselbst zu? Flotte des Viccadmiralö, Grafen von Heyden, zu stoßen. Wie es heißt, werden den 27. d. die hier und in der Umgegend stehenden Truppen, ft wie Vie Zöglinge einiger Milüäran- sialtcn ein Lager bei Kraßnoyeselo beziehen un> zwei Monate dort bleiben." (Allg. Z.) Das Journal ä' 06e852 vom 28. Juni mel« det: ,.Die in der letzten Nummer dieses Blattes mitgetheilte Nachricht von dcr Emnahme von Br«i< low, ist am 22. d< M. hier eingelaufen, Aus die» sem Anlasse ist am 25. d. M. in Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserinn, ein feierliches Te Deum in der Kathedrale gesungen worden, um dem Aller» höchsten für den Ruhm zu danken, womit diese? neue Sieg unsere Waffen bereichert hat. — Vorgestern haben Ihre Majestät die Kaiserinn die Stadt verlassen, um Ihre Sommer-Residenz in,dem Landhause des Herrn Baron Nainaud aufzuschlagen. Ihre Majestät, und Ihre kaiserl. Hoheit die Großfürstinn Marie genießen einer vollkommenen Ge« sundheit. — Am q. Juli wird ein Linienschiff von > 64 Kanonen von den Werften zu Nikolajeff vom ! Stapel gelassen werden. Se. Majestät der Kaiser haben aus Odessa vom 16. (3o) Mai folgendes allergnadigsie Rescript zu erlassen geruhet: Von Gottes Gnaden Wir Nicola us, Kaiser ! und Selbstherrscher aller Reussen tc.ic. :c. Unse-° rem lieben getreuen Adel des Gouvernements Je« t tatherinoslaw. ^ Die Errichtung mobiler Magazine für Unsere l Truppen, auf den Fall des Ausrückcns über die ^ Gränze, hat Ihnen abermals Gelegenheit gegeben, s Ihren Eifer für das allgemeine Wohl an den Tag - zu legen. Kaum waren Ihnen die nöthige» Ver-n Haltung s-Regeln zugekommen, als sie schon ange« n legentlichst Sich bemühten, sie ins Werk zu richten, " und durch Ihr Beispiel die Landlevte anfeuerten, '-' die dic^cn Gehorsam zu leisten hatten. In weniger 23^ "»tl zwei Monaten waren die Vollzahl der Troß-tnechte, der Vorspanne und alle Vorräthe an Ort «nd Stelle. Von Ihrem ausgezeichneten Eifer haben Wir Uns bei der Besichtigung des Parkes des GyuoernementZ Iekatherinoslaw, persönlich überzeugt, und gesehen, daß nichts gespart war , um Unsern Willen und die Psticht getreuer Unterthanen pünctlich zu erfüllen. Indem Wlr diesem gemeinnützigen Verfahren Unsere Aufmerksamkeit zuwendend erklären Wir Allen, die daran Theil haben, und insbesondere Unserem lieben getreuen Adel des Gouvernements Iekatherinoslaw Unsere landesherrliche Erkenntlich« keit und Wohlgewogenheit. So lange ähnliche Ge^ fühle die Söhne Rußlands beseelen, so lange wird eö blühen, und durch seinen Wohlstand von ihrer lautern Liebe für Thron und Vaterland zeigen, die von Geschlecht auf Geschlechter als ein kostbares Erbe übergeht. Verbleiben Euch mit Unserer kaiserlichen Gnade wohlgewogcn. ^ Unterzeichnet: Nicolaus. T Aehnliche allerhöchste Rescripte sind an die Gouvernements Eherson, Kiew, Poltawa, Slobods-ts - Ukrainsk und Podolien ergangen. w (Oesi. B.) R, Frankreich. Die Blockade von Algier dauert fort, doch war hie französische Escadre schon seit etlichen Tagen nicht mehr im Angesichte des Hafens. Der französische Commandant schickte dem Dey einen Par« lgmentär, durch welchen derselbe Antwort gab. (B. v. T.) Portugal. Die offizielle Zeitung von Porto enthält Folgendes: !. Po rto, ll< Juni 1828. Aus dem Krieg K«Ministcrium. Nach einer Depesche vom Oberst Francisco de Gama Lcbo an die provisorische Junta, die beauftragt ist, die legitime Autorität deö Königs Dom Pedro IV. zu erhalten, haben wir die Freude hie-mit bekannt zu machen, daß derselbe heute Morgens die Avantgarde des Feindes angegriffen hat, welche jenseits Vallonqo, nahe bei Pova^am aufgestellt war, und daß er sie mit nicht mehr als 10a Mann Infanterie und 7a Mann Kavallerie in die Flucht jagte, und bis Baltar verfolgte. Oberst Gama rühmt die Ausdauer der Truppen, und er« wähnt die besondere Tapferkeit^ von Dreißigen aus dem dritten Bataillon Dom Pedro's, welche Freiwillige vVn Villa nova de Gapa sind, und in die« ftm Gefechte thätig waren. ^Oest. B.) Alle Bedienten und Aroeitsleute bei Hof müssen sich unter >as Militär einreihen lassen. In fast allen Provinzen stehen Priester und Mönche an der Spitze der Miguelisten^Guerillas. Die beiden neu-errichteten Ncgerbataillone sind unter das Commando eines Mulatten.Priesters gestellt, der selbst wieder unter den Befehlen des Marquis von Borba, steht. Offiziere von der Linie sollen die Mönche in den Klöstern im Kriegsdienste unterrichten. Die Regierung hat eine gezwungene Anleihe von drei Millionen Franken befohlen; bis jetzt sollen aber nur gegen 560,000 Fr. haben beigebracht werden können. Seit einigen Tagen komnn die Reihe der Verhaftungen vorzüglich an die reichen Kaufleute, die ihre Freiheit dann wieder erkaufen müssen. Die Nachricht, daß Herr Mello-Breyncr im Gefängnis« se gestorben sey, bestätigt sich nicht, er ist noch im» mer darin eingesperrt. Am furchtbarsten leiden die selbst der Nahrung beraubten unglücklichen Spa. nier in den Pontons. Lissabon, 18. Juni. Vor einigem Tagen wurde Graf Subserra auf seinem Landgute rcrh.if« tet, und unter zahlreicher Polizcibegleitung Hieher gebracht. Der Pöbel ließ sich auch hier sein Recht, Pöbel zu seyn, nicht nehmen, und umringte schreiend und schimpfend den Grafen, ohne Achtung für die Thränen seiner Gattinn und Tochter, die wet-nend an seinem Halse hingen. Diese Verhaftung hat um so mehr Aufsehen gemacht, als Subsevra einer von denen war, die sich für Den Miguel unterschrieben hatten. Sir John Doyle, der sich zu den consiitu« tioneNen Truppen begeben wollte, ist ergriffen l,ui> nach dem Schloß Belem gebracht worden. Seit einiaen Tagen wollte man das ängstlich erwartete Linienschiff Ioao VI. m der Fcrne er. blickt haben; ja man erzählte sich sogar, es hab« wirklich die junge Königinn an Bord gehabt, sey bis zur Mündung des Tajo gelangt, habe aber dann sich nach Oporto, oder, was noch wahrscheinlicher wäre, nach Livorno gewendet, von wo die junge Königinn nach Wien sich begeben wür^e. Dcch sind dieß Alles bloße Gerüchte. Es liegen ge^ genwärtig außer den kleineren Fahrzeugen noch 5n< englische Fregatten hier. Um so auffallender ist ei,, daß von Seite Frankreichs auch nicht d,e kleinste Barke zu sehen ist, trotz dem, daß Herr Hrde de^ Neuville Lissabon genug kennt, um zu wlssen,, w c. wohlthätig dieß wäre. — Die Generale StMds und Saldanha sollen ?on ^ndon aus hcschric^u. 25; haben, sie werden noch vor dem 25. Iuny an der ( Spitze der consiitutionellen Armee stehen. l (Allg. Z.) 1 ArGbritssnnien. 5 Die New-Times vom 28. Mai sagen: «Die 1 Angelegenheit wegen der Blockade von Oporto roird . 'n wenigen Tagen einen neuen Character annehmen, t^nn man weiß, daß in diesem Augenblick eine bra- , wohin lie geschickt ward, um die künftige Kaiserinn von Brasi« . llen an Bord zu nehmen, und nach Rio de Janeiro l »u führen. M^ versichert, daß so wie die Blockade ^von Oporto zu London bekannt wurde, die Repräsentanten Don Pedro's dem Commandanten jener Fregatte den Befehl zugeschickt-hätten, sich unmittelbar nach der portugiesischen Küste zu degeden. Auä) der Don Pedro sehr ergebene Kapitän des Schiffes Ioao VI. wird, wenn er in der Nahe der Einfahrt in den Tajo sich zeigt, von der Lage der Dinge unterrichtet werden, und es ist wahrscheinlich, daß mit Hülfe dieses Kriegsschiffes nicht allein die Blockade von Oporto aufgehoben, sondern auch von der Partei Don Pedros cmc Blockade Lissabons i.?werk< sielligt werden wird. England wird dann also noch eine zweite Blockade anzuerkennen haben." (Allg. Z.) Gsmannisches Ncich. Von der bosnischen Gränze. Am 24. v. M. hatte der Vezir von Bosnien ben im Lager bei der Hauptstadt Sarajewo versam« melten Truppen den Befehl ertheilt, sich nach der aus Konstantinopel angekommenen Egalisirungs« Vorschrift zu uniformiren, nach Orlovc Polje nächst der Drina auszurücken, und dann nach Scr» rien zu übersetzen. Hussein Begh, Kapitain von Gradasacz, bekleidete sich nebst einigen Agcn und Beghs zuerst mit der Uniform, worauf die übrigen Türken in solche Wuth geriethen, daß sie die neu Bekleideten in Stücke hieben, nur der Kapitain rettete sich durch schnelle Flucht; dieses war das Zei« chen zum allgemeinen Aufruhr: der sich mit bewass. neter Macht widersetzende Vezir wurde überwälti" get und gefangen gesetzt, die Aufwiegler bemächtigten sich der (Zitadelle, sperrten alle Thore der Stadt, und besetzten sie mit Kanonen; der eben auf der Fluch: begriffene, von Konstantinovel abgesandte Kaplschi Pascha wurde eingeholt und in Gewahrsam tzebracht, welches auch mit den rom Ve^nachK-n-ftantmopel gesandten Eildothen der Fall war/ hrir-««f kmftchchlen sich z,e Machthaber ser oberen Gewalt, und verbreiteten in der ganzen Pvovmz die zügelloseste Anarchie, erklärend, daß dieser Krieg ungerecht, und eben so wie die eingeführten Neuerungen den Gesetzen des Alcsrans zuwldcr wären, die Truppen wurden dann in lw peu^iaty entlassen und übten auf ihrer Rückreise meist au6 Mangel an Sold und Verpflegung und in F^de^ eingerissencn Anarchie die heillosesten Excise' und Plünderungen aus. Dem Vezir sind von Seite der Rebellen Versöhnungsmaßregeln vorgeschlagen worden, deren Resultate jedoch noch nicht bekannt sind. (AZr.'Z.) ,^ Nach Handelsbriefen aus BuckarM M jM Abtheilung des unter dem General Roth stehenden Armeekorps bei Turtukaja über die Donau g^egW-gen seyn, um Silistria einzuschließen. Dieselöen Briefe sagen, daß nach der Einnahme von Bral-low die türkische Oarnison freien Abzug erhalten habe, und nach Gallaz instradirt worden W' — Die Nachricht von der Uebergabe von Giurgero ', welches von Rustschuk aus nachdrücklich unterstützt wird, ewartct man zu Bucharest täglich. Die russi« schen Reserven, unter dem General Witt, rücken kolonnenweise gegen die Donau vor, wodurch die zu? Hauptarmce gehörigen Truppen disponibel werden. Ancona, 22. Iuny. Der Odrist Gordon^, der vor einiger Zeit den griechischen Dienst verlassen hatte, ist von London hier durch nach Gri.eche.n/ land gegangen, um wieder in griechischen DicuA > zu treten. Auch erwartet man hier den Lord Straft-, ford Canning, der sich nach (Zorfu begeben solf,, . wo in diesem Augenblicke der englische Viceadmiral , Sir Eduard (Zodrington und der französische Admiral de Rignl) verweilen sollen, um, wie es heißl, mit dem Lord minot Verabredung über die unter gegenwärtigen Umständen nöthig gewordenen militairischen Vorkehrungen zu nehmen. Man sagt, die russische Gs-cadre werde sich von der englischen und französischen trennen, und es könnte der Fall eintreten«/jzaß zum Schutze der englischen und französischen-U;M^ thanen eine Flottille nach den Dardm,cssen segM, sder daß auch zur Handhabung deö Traktates vom ' 6. July Schiffe beider Nationen nach AlexmidrU > gehen müßten^ (All^H^ Sonischc Inseln. ?I DerSeraskier Reschid,-Pascha beiindetM gegenwärtig in Arta, ohne jedoch im Scande K ^ seyn >en simannischen Waffen VescmlicheTkKMezu 232 ls-sten. Der gänzliche Geldmangel hemmt alle sei- ^ «e Unternehmungen, und die Nachricht von dem be- l reits begonnenen Kriege zwischen Rußland und der z Pforte macht seine Lage nur noch mißlicher. 5 Horku den l8. Iuny. Gden verbreitet sich hier das Gerücht, daß General Ipsilanti die Türken aus Athen vertrieben, und der Seraskier sich gezwungen gesehen habe, sich in dieFestung einzuschließen , die sogleich von dcn Griechen blockin , wurde. DerPräsidentGrafCapodi stria machte den Griechen das von Sr. Majestät demKaiser von Rußland gegen die Pforte erlassene Manifest bekannt, und that ihnen zugleich zu wissen, daß Se. Majestät einige Summen zur Unterstützung Griechenlands bestimmt habe. Die unter den ägyptischen Truppen zuModon «usgebrochene Pest zwang Ibrahim P ascha auf einem im Hafen vor Ancker liegenden Schisse Schutz ,^ zu suchen. (?, u! V