Taibacher Ze ttun a 6^M 23^2 ,i,^^ Dinstag den 2o.März i82iH>^h^> I n l a n d. t!^ - L a i b a ch. <^m 18. d. sind Se. kön. Hoheit der Herzog von Modenc I^cr eingetroffen, und sind in^hrer vorigen Wohnung, im gräfl. W^ickart Aucrspergischcn Hause, abgestiegen. Armee «Bericht. ' Antrodoco den ia.März 1821. Gest rn, den 9., setzte sich dic Division Wallmoden iv Marsch gegen A l, t c 0 d 0 c 0. Zwei Kolonnen wurden von ^ivita Ducalc an5 detasckirc, um DicGcoirgc und Pässe vonVorghctto uni> Aücrodoco zu umge, en, wahc rend die nämli,. en Pässe von der Kolonne des Centrums, )?ach Beschaffenheit der Umstände, angegriffen oder blök bedroht werden sollten. Du- Division WicdlRunkcl folgte dieser Kolonne, inn sie ^n verstärken und nothi-genfalls zu unte mit er ihn vertheidigen wollte. Der Feind wurde Verfolgs. Diese Nacht sind ^oo Deserteurs zu uns übergegangen. Wir haben noch keine Nachricht.vom General Vi llata, a welcher die qegcn Madonna dcllc Grotte vor- , rückende rechte Kolonne lommandirt. Die ftindlichcn Truppen hatten den Befehl, sich auf. Aquila zurück zu ziehen und dort zu vereinigen; allein der größte Theil ihrer Kolonnen hat sich in den Ge? birgen zerstreut, und wir glauben in Aquila leine 5 bedeutende Macht vorzufinden. 1 Eö befand sich bei dieser Armee ein Corps von jenen ungestümen Freiwilligen von Avellino. welche : die Anstifter der Nebellion im Monat Juli waren; es , ist uuä nicht gelungen, sie ansichtig zu werden; die Va- ß terlandöliebe scheint sie in ihre Hcimath zurück gefühlt l zu haben. Diesen Augenblick erfahren wir, daß Madonna > dclle Grotte in der vergangenen Nacht von unserer - Avant-Garde beseht worden ist. Beschluß der I n strukti 0 n für die Minister und ^ Gcscl>'ftüträgcr von Österreich Preußen und Nußland zu Neapel. Dieser offenen und aufrichtigen Darstellung der A»t« sichten und der Eatschlüsft der verbündeten Machte wurde die Erklärung beigefügt: „daß wenn, um das Maß des Unglücks des Königreichs beider Sizilien voll zumachen, dieser letzte Versuch fruchtlos bleiben, die Stimme Sr. Maj. des Königs nicht gehört werden, und kci, n,e, Hoffnung mehr vorhanden seyn sollte, durch weise und wohlwollende Rathschlage die Verirrungcn eines blinden Fanatismus oder dic treulosen Eingebungen eis niger strafbaren Menschen zu besiegen — alsdann den verbündeten Souverains nichts übrig bleiben würde, als Ihren unerschütterlichen Entschluß, den durch die Ereignisse des letzten Monats Juli in dem Königreich beider Sizilien herbeigeführten Zustand der Dinge auf; gehoben zu sehen, durch Waffengewalt zur Ausführung zu bringen."/ Zugleich wurden Se. .sizilicmische Majestät eingelstdfn, den Bevollmächtigten der verbündeten Mach« ßl te vonchen MsFvegew Kenntniß zü gebe«, Ue Sie zur , Abwendung-des »^ueli ll^eils, welkes I-hrMeich be^« droht, zur Wiederherstellung derOrduunn-Unddes Frie« dens in demselben, und zu dessen, von «en^ouverains sehnlich gcwLuschker Versöhnung mit dem europäischen Bunde für die zweckmäßigsten halten möchten. In Folge dieser Erklärung erließ Ee. Majestät an die Konferenz der Bevollmächtigten eine ne-ue Eröffnung folgenden Inhalts: »Da der König nunmehr von den Grundsa'heu un.d Absichten der verbündeten Mächte in Bezug auf die Angelegenheiten Seines Neichcö, vollständig unterrichtet sei, und keine Täuschung und kein Zweifel überfeine eigene Lage mehr Statt finden könne; da Ex einsehe, daß die Souverains den Stand der Dinge, welche.n die Ereignisse des Monats Juli in dem Königreich be.i-der Sizilien herbeigeführt haben, als unvertraglich nyt der Sicherheit der benachbarten Länder und mit dcr,all-gemeinen Ruhe von Europa betrachten, an deren Auf-«cchthaltung Sie sich sowohl vermögc ihrer Pflichten ge-gen ihre Unterthanen als vermöge feierlich emgcgangncr Verbindlichkeiten gebunden fühlten; da Er Ihren uu-«bändcrlicheu Entschluß vernommen, diesen Stand der Dinge entweder durch die Macht gütlicher Vorstellungen oder mit Gewalt der Pfaffen, in so ferne dieses Letzte Hülfsmittel unglücklicher Weife nöthig würde, been» 5>iget zusehen, da Er sich überdieß,aus den Verhandlungen, welche in Trcppau Statt gefunden, überzeugt, paß dieser Entschluß von denSouvcrainS in Folge einer reiflichen Erwägung allcr^ das allgemeine Interesse betreffenden Fragen gefaßt worden se^ un.ddaßSie demnach in keine Diskussionen, d,ie einen ganz verschiedenen Gesichtspunkt voraussetzten, eingehen würden,—so muß-ten Se. Majestät die Fruchtlosigkeit, ja die Unmöglichkeit einer Unterhandlung, auf Grundlagen, die von den verbündeten Höfen unwiderruflich verworfen wor» den sind, nothwendig erkennen, und würden Sich vergebens zu verbergen suchen, daß der einzige und letzte Dienst, welchen ^ie unter diesen Umstanden Ihren Völkern zu leisten vermöchten, darin bestehe, sie vor der Geisel eines Kriegs zu bewahren, welcher das Unglück, das bereits ncf ihnen lastet, vollenden würde." pIndem der König auf einer He.ite die Gefahr, si-diesen neuen Drangsalen auszusehen, auf der andern Seite die Nothwendigkeit, sie zu einem schnellen unl vollständigen Widerruf der in dem Königlich seit dem «. Juli emgiführten polnischen Veränderungen zu bewc. Hen^, vor Sich sehe, könne Er keinen Augenblick, schwante«; Er sei entschlossen, die letztere ANern'at'we'zu er-- greifen, mit dem Bewußtseyn^ vor Gott «nd vor f?l< ttem Gewissen die in ttner so schwierigen und schmerzli' chctl LH^c getroffene Wahl verantworten zu können, und zugleich nl,it,.dem festen Vertrauen, daß Seine erhabenen Alliirten, es möge die Entwickelung dieses entscheidenden Augenblicks auch seyn, welche sie wolle, Ihm» d gen Sr. Majestät ynd den seiden Ihrer- getreuen Un-l . rerthan^n ein Ende,wachcn sollte, durch ihre Mitwir-, kung befördern zu helfen." . In Frlge dieser Eröffnungen hat der König das, , Schreiben mitgeteilt, welches Er an Sc- königl. H05 hcit den H.erzog von Calabrien erläßt, und wovon Sie die h.'er anliegende Abschrift erkalten. Sc. Majestät haben zugleich a 'gekündigt, daß Sie , auF mehreren Rücksichten es für nützlich hielten, dcn Herzog von Oallo zu sich zu berufen, damit die Konftrenz der > Bevollmächtigten ihm unmittelbar von 5?n.Deschlüssen ^ ver verbündeten Mächte, welche den Koni', zu de-n voi, Ihm cinZchaltcnen GMgvestiinmt habie die verbündeten Souvcrains ihre aufrichtigen Wünsche mit jenen Seines erlauchten Vaters dahin vereinigen, daß der von Sr. Majestät gethancne Schritt zu dem glücklichsten Erfolge führen, jeder strengen Maß, rcgel, welche die Souve-ains nur mit tiefem Leidwesen in Anwendung bringen würden, vorbeugen, und so schleunig wic möglich Ordnung und Friede.in dem Königreich beider Sizilien wieder herstellen möge.« Laib ach den 2i^ Jänner 182,. Ausland. Königreich b e i d e r S iz il i c n- Neapel, den 2). Febr. Durch ein Dekret vom ,7. d. wurde ein Anlehvn von 2 MilionenDukati eröffnet, w^che) aus i5o Obligationen bcfteht, die unter die Be> «mten, Pc-nsionairö, Güterbesitzer und Handclslcute vcr^ theilt werde«. — Ger Deputate N^ttl ^nnchte am 21. Febr. in einer Rede den Antrag zur Errichtung einer hohen diktatorischen Kommission, nach dem Beispiele bc» alten NomS, wobei der Prinz Regent der oberste Präsident seyn soll. In dieser Rede kam auch folgende merkwürdige Stelle vor: »Wollt ihr, Vürgcr, Deputirte? »die Nothwendigkeit meines Antrages, und dessen Aus« „führung naher kennen lernen? so hört . . es wird mir „nicht schwer seyn, selbe durch die neuesten Beispiele z«. »begründen. Seit dem ,7. l. M. habt ihr ein forcirtce „Aulehen von drei Millionen Dukati dekretirt; eine Maß-»rcgcl, lüe sicher zur dringendsten gehört — und welche „Summe ist davon in einer eben so reichen als bevölkerten Stadt, wie Neapel ist, bisher in den öffentli-»chen Schatz eingcftossen? .... Die Einnahme, als >,dic Sängerin Catalani im großen Theater zum ersten »Male sich hören ließ., war wett größer, als die biShe-»rigen Beitrage zu diesem Anlchen. Mittelst eines De-„kv?ts war eine Requisition von Pferden ausgeschrieben/ »und wi'.rum war diese Ausschrcidung bisher in einer „Stadt noch immer ohne Erfolg geblieben, wo doch so >.viclc Wagenpferdc gehalten werden? " Derselbe Depu-tirtc schlug vor die Ausfuhr Mcs Gct^reideö zu verbiß ten. indem dasselbe im Preise zu steigen anfing. —Nach einem Bericht dcr statistischen Direktion belauft sich die Bevölkerung von Neapel jetzt auf 357,815 Seelen. —> Die Di'ftrtcurs des Rcgimcn,ts Vourben, die schon ver: urchcitt sind, begehrten unter dem Versprechen, daß sie wieder dienen wollten, Begnadigung. Ihr Antrag wur: de aber nickt berücksichtigt. — Es wurde eine Linie von mobilen Telegraphen zum Kriegsdienst errichtet.— Man hat beschlossrNs eine Kasse zu errichten, um jene Unteroffiziere und Soldaten zu belohnen, welche sich in dem gegenwärtiger Kriege besonders auszeichnen werden. — Der Dcputirte Borclli las am 21. im Parlament de« Entwurf «ner Anrede an die Armoc vor^ welcher all-gemeinen Beifall erhielt. Neapel, dcn 27. Febr. Die Dragoner der könig-Garde rückten gestern in's Feld. —Aus dcr Hauptstadt werden jeht die Züchtlinge fortgeschafft; fünfhundert dc'rftlb^'n wurden in die Inseln Ponza und Va-yigncma, zweihundert andere aber in die Bäder von Castcllamare versendet, und gchcn vom letztern Orte nach Brindisi ab. — 2l!lc im Hafen vonMcssma befindliche!, Fahrzeug' wurden rcqllirirt, um acht Bataillone Soldaten und Legionäre dcr zwei jenseitigen Kalabrien einzuschiffen. Vice Datai'^one, aus dem diesseitigen Kalahrien,1machen dttt' Weg zu L.ind. Am i6. dieß kam zu Tcramo dcr Hr. Ge, n-ral: Inspektor Pcpc an, Und reicte folgenden.Tages g6 Nuc dem^g^ieur Fott! nach Mon^orio'ab, von wo nc nach Tori^ea und dann nach Aquila gehen werden. — Der Prin- ^^eliterno !^t uni die Erlaubniß gebeten. ä,ss gi".n einer Soldat zur Verteidigung des Varerlan-dcy mitwirleü zu dürfen. — D^^ ven dem Handelvbause Vclhnnd Violior der Regierung'migetragene Darlehen '.on 21 Millionen, zahlbar in monatlichen R^ti'n von 5o,^aaaDukati, und rückzuzahlen in 2O Jabr.",', n'nrde angenommen. — S.-. konial. H,-',. d.-r Prinz N.'ichö-Verweser hat ein P7.r!^nientc''Dekret sans'tionirt, wel^ che>n zufolge a>'f >,,"i Fall, da', di' Hiuvtst,idt durch ei,nen/eiudliche,n Angriff l?rdro!,c w^rdcn ''oll^', da^ Par-laincitt/das Mini,!'i,"^!,!!N, und dl'r ^ationalschah sich nach Sal^rno bcg^vn. -- Dcn i. di>,'ß schiffte sich auf >>'cRhcdc '.'on Nartdagena, in d^r Nichinnq nach Nc-,-->.'!, cine spanisch,.' Flottille ^'in, l,vstt'!)cnd aus «.'inem !'^n^!lschlffc, .'in« Fregatte, und ^iniqcn andern Kri»'.'r' Gciu'ral Strarsolo Pignat^li will bi) Cndi' d?5 ssricgs 2,,o Dut.iti inonatlick von sVincr Vc-soldisn.q varücklasscn. — Dic "(^av>us»n von Palermo n.'nrdc hicr an'o Land gcscht. und luarschirtc so^lcich übcr Iondi ad. Palcr in o, d^n 9. Fcbr. Gcft^rn vicktctc cin ausicr-erd>'tttl'chcr Sturmwind großes Nnl^-il an dcn j^auffar? tb'c'-'SchlNcn auf der l,i>,-sigen Rhodc an. Man kcnnt daö wal'r^Dctail dcr Schiffbrlich<'noch ni,l't; nur wciß man/das; ni^brc« Schuft, >vl,'lck(' mit.^oblcn b<>ladcn waren und 1^ and^' mit vcrschi.'dv'ncn Waaren befrachtete, dann cin gcnncsischeö verunglückt seyen. lV'^-' Portugal!. Lissabon, den 9. ^?br. ^n dem (^esehesentwnr^ fc wegen Ausladung der Inquisttion wurde der ^usaft gemacht: Alle Alten der barbarischen und sinnlosen Pro-zess»: w<^gen Hexerei. Zauberei und Iudaismuo, welchen zufdlge 25,»68 Memmen mit Strafen belegt, nnd!55i lebendig ve.b'annt >.'.,n''den, sollen öffeuilicl) ans dem Plätze Roüeio verdtannt werden." (P. v. T.) Vermischte Nachrichten. Vmcr der geartetsten Aer>t^' Frankreicbs. Magen-d^j, hat in ciner von ihm bcrausqegcbencn Zeitschrift dic ,on >l'M selbst gemachte ssrfahrnna, angekündigt, daß, nachdem er cincö im hopsten Wrade wüthenden Hundes Meister geworden, es '.hm ge'.nngen sey, durck lHingic-ßunq von Wasser in die Adern des Thiers, schnell alle , Mchen dcr Wnth verschwinden zu machen. ' Fl c m d cn - An zciq^. A I! s, e r 0 !N m c!! d e -: l5. Mär 5: Herr Johann vo>v >U'rtiza , Grundbesitzer, und Herr Kar!)iukahl'ay, Doetcr der Medizin, beide vo-.: Wien.'—^ Her? ^'ettcrio B>,;;^:ero, und Herr Karl Deci?, Han« delolente. beide von Mailand. , Den iü. Herr Karl Ritter von Kübek, k. k. Hofrath,, und Herr Waqner, l. k. Hofkon^ipist, beide von Wien. — Herr Iosepd Frenüdorf, l. l. Bankalasfcssor, von Linz, .— Herr Franz Hahn» f. k. H,iu^t ZoU ^ und Salzamts Contro'lor, von K-laqcnfurt. — Frau Elisabeth Lorcnzo: ni, Kausmanuc'sran, von C^örz. Den 17. Seine Exzellenz Herr Graf von lGöeZ, k. l. Hofkanzler, und Herr Freih. von Aichcn, k. k. Hos'-sekret,'ir, von Wien. Den i9. Herr Leopold von Herz, k. k. priv. Groß> Händler, von Wien. Abgereiset den ,5. März: Herr Ritter von Nell zu NeUcndcrg, k. k. inner: österr. Appellacionü » Vice-. Präsident, nach anrl Karl von Kertiza, Grundbesitzer, und Herr Karl Kul'^l'-kay, Docter der Medizin, beide nach Fiume. — Hrrr 5'varl Deeio, und Herr Lettcriuo Bizzo.zcro, Handeloleu: tc, beide nach W>cn. — H^-r Heinrich Fritz, Tabaksa-britant, , ach Agram. Den ,7. Herr Joseph Vcnesch, Tonkiinftler, nach Triest. -— Frau Elisabeth Lorcnzini, Kausmann^frau, nach Wien. Deu iN. Herr von Eichenstein, k. k.Oberlieutcnant, und Herr Franz Pelz, Bemittelt, nach Trieft. W e ch s e l k n r s. Am 1/,. Mär.; war zu Wien der Mittelvreiö der Staatöschuldverschreibungen zll.5pCt. in ÜM- 7219/20; Darleh. Mit Verlos.v.J. »«20, sür laofl. in CM.------'; detto dctto detto 1^21, detto detto 96 1/4; Certific. f. d. Darl. v. 1.1821. für iao si. in CM.------; Wiener St. Vanko-Oblig. zn 2 1/2 pCt. in CM. I2 i/9 ; Kurü auf Augsburg, für ,na Guld. Curr. Gulden ^Vr.Nso. — Convcntionsmünze pCt. 2^97/8. Bant -Actien pr. Stück 562 3)5 in C. Vl. ' Ignaz Aloy-i Edl. v. Klcinm^r, Vcrlcgcr und Ncdaktlur,