KamstaZ den 3. Juli !'830. Nie Tage ver Anwesenheit I. D. Majestäten in Arain im Inhre 183es goldenen Vließes. pfung für die Cultur gewonnen waren. Die freudige Nachricht, daß das vielgeliebte Kaiserpaar die jenseits der Laidach gelegenen Flächen befahren, hatte sich mit Blitzesschnelle unter den Landleuten verbreitet, die auch allenthalben aus Dörfern und Feldern auf die Straße eilten, Ihren geliebten Herrn und Kaiser, den Schöpfer dieses großen Werces, und die huldreichste Landesmutter zu sehen. Unzählige Segenswünsche stiegen aus ihren dankerfüllten Herzen für einen Monarchen empor, der durch wahrhaft kaiserliche Gnadengeschenke die Cultur eines so weit ausgedehnten Bodens vorbereitete. I. I. Majestäten kehrten, nachdem Aller-höchstdieselben diese Gegenden durch 3 1^2 Stunden befahren hatten, gegen Mittag in die k. k. Burg zurück. Am 8. Juni, so wie auch alle nachfolgenden Tage geruheten Se. Majestät in der Früh allergnädigst Audienzen zu ertheilen, erledigten sodann mit gewohnter rastloser Vatersorge alle Staatsangelegenheiten, und ließen Sich auch durch einige Pormittage von mehreren anwesenden Authoritäten allcrunterthänigst Vorträge erstatten. Ihre Majestät die Kaiserinn gerührten nn diesem Vormittage die Mädchenschule und das innere weibliche Erziehungsinstitut bei den E. E. F. F. Ursu-linexinnen mit einem Besuche zu beehren. Nachmit' tags begaben Sich Se. Majestät, der. Kaiser, begleitet von I. I, Majestäten, der Kaiserinn und der durchlauchtigsten Erzherzoginn, Marie Louise, zu der gemauerten Canalbrücke, und geruheten den begonnenen Arbeiten ander Schl'Mßenbettung Ihre besondere Aufmerksamkeit zu schenken, so wie auch den benachbarten bocanischen Garten zu besehen? Den 9. ertheilten Se. Majestät, der Kaiser wieder allergnädigst Audienzen; Nachmittags aber begab sich der Allerhöchste Hof in die nächsten Umgebungen unserer Stadt, und I. I. Majestäten, der Kaiser und die Kaiserinn, als auch die durchlauchtigste Erzherzoginn, Marie Louise, legten den Spaziergang nach dem Rosenoache und auf den benachbarten Waldhügel größ-tentheils zu Fuß zurück. ^ Am to. Juni, als am heil. Frohnleichnamsseste wurde die übliche Proceffion auf eine feierliche Weift begangen. Damit auch I. I. Majestäten an diescr religiösen Feierlichkeit Theil nehmen konnten, wurden zwei Altäre in der Nähe der k. k. Burg errichtet, der eine am Eingang der Sternallee, der Burg ^gerade gegenüber, der andere am Ecke des Landhauses. Unser hochwürdigste Fürstbischof führte die äußerst jzahl-reiche Procession, an welche außer den Stadt- und Vorstadtpfarren und der gesammten studierenden Jugend, sich auch alle Civil- und Militärauthoritättn und ein«: große Menge Volkes anschloßen. I. I. Majestäten nahmen mit Allerhöchstihrer weltbekannten herzerhedcn-den Frömmigkeit an dieser höchsten kirchlichen Feierlichkeit den innigsten Antheil, und verrichteten bei den erwähnten zwei Altären aus'dey Fenstern deck. k. Burg mit Inbrunst alle Andachtsübungen, die bei diesem hohen Feste dem Geiste der katholischen Kirche gemäß sind. Der warme Antheil, welchen das hohe Herrscher-.raar an jeder gemeinnützigen Anstalt, wenn solche das Beste Ihrer Unterthanen bezweckt, so wie an den rühmlichen Bestrebungen der vaterländischen Industrie nimmt, sprach sich in den nächsten zwei Tagin (den 41. uns 12. Juni) auf die entschiedenste Weise aus. Ihre Majestät, die Kaiserinn, nahmen an ersterem Tage die vor drei Jahren hier errichtete Zuckcrraffinerie der H. H. Vcnier und Peroch in Augenschein, und geruheten gleich Tags darauf die auf der unteren Polla-na gelegene, erst seit einem Jahre in Betrieb stehende zweite Zuckerraffinerie, — bisher die Einzige auf dem Festlande Europens, welche durch einen höchst sinurcichcn Dampfapparat ihre chemischen Processe vollendet, — mit einem Besuche zu beehren. Die am nächsten Sonntage (12. Juni) übliche zweite Procession nahm, ausgehend von der Vorstadt-Pfarre Maria Verkündigung, ihren Zug gleichfalls zu einem in der Nähe der k. k. Burg errichteten Altar. Der Allerhöchste Hof wohnte auch dießmal mit der gewohnten Frömmigkeit den Andachtsübungcn aus den Fenstern der Burg bei. Die gesammte hiesige studierende Jugend, durchdrungen von dem beneidenswcrthen Glücke, das angebetete Herrscherpaar im besten Wohlseyn sehen zu können, hatte, um chre tiefste Ergedenhcit für Aller-höchstselbes an den Tag zulegen, schon früher die Allerhöchste Erlaubniß erwirkt, einen FaMzug zu veran, stalten. Dieser höchst imposante Aufzug fand nun an diesem Tage Abends statt. Unter Anführung ihrer Professoren zogen vom Lvcealgebnude aus, hundert Studierende m schwarzer Kleidung, begleitet von der türkischen Musik und einem zahlreichen, von dem hiesigen MuMehrer, Hrn. Caspar MaMek, gut eingeübten Säng'kxchore, das aus beinahe 3U0 Studierenden jedes Allers bestand, mit Fackeln vor die k. k. Burg. Hier bildeten die Fackelträger m einem von der gc-fammten studierenden Jugend besonders gebildeten Vierecke, in wiederholten sinnreichen Stellungen die Buchstaben ? , C und V in kolossaler Dimension; (I?l-3nci5cu8 et «Üarciüna vivarN!) wahrend von d?m Sängerchore Zwe: Lieder in kramischer Spra-, che.. verfaßt vcn dem verdienstvollen Professor Md ')l-. der Theologie, Jacob, Supan, unter Musikbegleitung abgesungen wurden. Sämmtliche Fackelträger traten hierauf in einen Kreis zusammen, und senkten, zr.m Zeichen ihrer warmen Anhänglichkeit und tiefsten Ergebenheit, vor I, I. Majestäten die Fackelni. Diese malerischen Gruppirungcn wurden am Schlüsse durch ein in der Sternallce angezündetes höchst effectvolles Brillant - Nosafeuer prachtvoll erleuchtet. Nach jeder veränderten Stellung der Fackelträger wurde von der freudetrunkenen studierenden Jugend I. I. Majestäten, Allerhöchstwelche aus den Fenstern der Burg diesen imposanten Aufzug anzusehen geruheten, cin herzliches «Lebehoch« dargebracht, welches tausendstimmig von der jubelnden Volksmenge wiederholt wurde. Am Schlüsse dieser feierlichen Scene wuros die wohlbekannte, zu allen Herzen dringende National-Hymne: »Gott erhalte Franz den Kaiser!« von sämmtlichen Studierenden abgesungen. Hierauf traten die Fackelträger unter Begleitung der türkischen Musik und des erwähnten Sängerchores ihren Rückzug durch die Herrengasse, über den neuen Markt und die Schuster-b.rücke nach dem Lpcealgebäude an. Eine unabsehbar wogende Menschenmasse folgte ihnen durch die festlich erleuchteten Gassen der Stadt nach, und äußerte durch die lautesten Freudensergießungen ihren Jubel, ohne daß bei dem ungeheuren Gedränge die mindeste Störung vorgefall-en wäre. Den folgenden Tag (14. Juni) traten I. I. Majestäten, Allerhöchstwelche während Ihrer zwö'lftägigen Anwesenheit den Bewohnern dieser Hauptstadt wieder neue Beweise von Huld und kaiserlicher Mmnsicenz gegeben hatten, begleitet von den herzlichsten Segenswünschen der treuen Krämer, Ihre Rückreise nach Grätz an. Die gesammte studierende Jugend stellte sich ungeachtet eines eingetretenen Regens, zu beiden Seiten der Straße auf, und brachte I. I. Majestäten noch ein dreimaliges herzliches »Lebehoch,« dar. Der Magistrat unserer Hauptstadt, so wie der gesammte Vürgec-ausschuß waren indeß uorausgefahren, empfingen jenseits her Savebrücke, unfern der Capelle des h. Johannes, die Allerhöchsten Reisenden, und legten beim Scheiden abermals jene in Wer Herzen wohnende tiefe Ehrfurcht und Ergebenheit für das angebetete Herrscherpaar an den Tag. Unvergeßlich werden uns jene ewig denkwürdigen Tage bleiben, an denen wir das beneidenswenhe Glück genoßen, uns an dem Anblick des geliebtesien Herrscherpaares zu erfreu?:'.) sie sind unauslöschlich in unseren dankerfüllten Herzen eingeprägt! An sie knüpfet sich jenes beseligende Hochgefühl, zu welchem die Gegenwart ihres Vaters, des Volkerbeglückers, Kcn^ ser Franz, und der huldreichsten Landesmutter, Caroline, alle ihre treu ergebenen Kinder und Unterthanen unwiderstehlich hinriß! Möge Gott unser heißes Flehen erhören , und uns noch lange den geliebten Herrn und Kaiser, Franz den Ersten, so wie unsere gnädigste Landesmut- ter, Caroline erhalten! Hch. l Ginheimisches ^uttergewächs. In den Verhandlungen der k. k. Wiener Landwirthschaftsgesellschaft, Bd. 6., Heft 1., Seite 88, empfiehlt Hr. Haberle, Professor der Botanik in Pesth, die Al^älcaßc) Nocica^ nach ^sacciain Nlcdica^c) car-«tlcl,5i5, Karster: Schneckenklee, in auswärtigen Gärten als ^Ic'äica^o nmlx^Iata bekannt, als treff« liche Futterpflanze anstatt der Luzerne. Sie wächst häufig am Karste und im wärmeren Kram, seltener jedoch um Laibach, sie hat ein sehr wucherndes Wachsthum, häufige, zarte, blätterreiche, ästige, ziemlich hohe Stenge!, und einen kräftigen adstringirenden Geschmack. Anecvoten. Ein reisender Handwerköbursche lag, mit einem schwergepackcen Felleisen belastet, auf der Straße und konnte nicht weiter. Glücklicher Weise fuhr ein Bauer mit einem schwerbeladenen Wagen vorüber. »Guter Freund!« redete ihn der Reisende an, »wolltet Ihr mich nicht bis auf die nächste Station mitnehmen?« —> »Meinetwegen," sagte der Bauer. Sogleich warf Jener sein schweres Felleisen auf den Wagen und wollte eben selbst aufsitzen, als der V^uer sagte: «Nein, guier Freund, das geht nicht, das Felleisen ist zu schwer für meinen belasteten Wagen,' Ihn allein wollte ich wohl mitnehmen, aber ohne das Felleisen.« — »I,« sagte der Handwerksbursche, »das behalte ich ja auf t>em Nucken.« — »Nun, wenn dem so ist,« sagte der Bauer, ,,so setz' Er sich nur auf.« Ein Förster schrieb 'an seine Herrschaft: »Ew. Hochwohlgeboren bin ich endlich so glücklich, hiemit die längst verlangten sechs Repphühner zu übersenden ; Zwsi hieuon sind Schnepfen. »Wo beschloß CapitänCook sein Leben?« frag-le ein Lehrer seinen Schüler. Es erfolgte keine Antwort. — »Nun," fuhr er fort, um ihm einzuhelfen, "auf die erste Sylbe trittst Du!« — »Weiß schon ,« siel drr Schüler schnell ein, »auf den Schuhwichsin-seln.« ^ Die Einsamkeit. Wo meine kleine Nasenstclls Ein qrüner Buchenhain umkränzt, Und in des Baches Spiegelhelle Der Strahl des Mondes glänzt; Wo cmö dcr Stadt enlfernten Mauern Nur dumpf ein Glockcnton erschallt, Und flüsternd nnch mit leisen Schauern Mein Genius umwallt; Wo rückwärts i>, der Kindheit Scenen Die mattgewordne Seele flieht, Und dort, wenn auch mit eitlem Sehnen, Ihr einst'g Eden sieht; Wo meines Wesens beß'rer Wllls Doch dunkel ahnet, was ich bin: Dort nimm mich auf, erwünschte Stille! Du süß« Trösterinn! A laß in dir mich Nuhc finden! So ängstlich seh'n ich mich nach ihr. Des Unmuchö Nebel machst du schwinden, Und herzlich wohl wird mir. Da wähn' ich erst mich losgebunden Von manches Falschen niederm Trug; Da heilen auch die tiefsten Wunden, Die mir das Schicksal schlug; Da schwebt der Geist auf Seraphsflügeln Durch steter Morgenlüfte Weh'n, Sieht aus bemooster Gräber Hügeln Unsterblichkeit ersteh'n; Dann selbst im Raume ew'ger Lehre Vcvö'lkert er sich eine Welt, Wo nie des Kummers bange Za'hr« Von trübem Auge fällt. Hugo vom Dchwarzthale. A h a r a v ?. (Dreisylbig.) Des ersten Paares Paar strahlt uns im Himmclsglanz; Auf Erden wohl ergötzt scin unfrciwill'ger Tanz; Gefährlich ist es meist, zu Markt die Dritte tragen. Und auf dem Ganzen nih'n, macht freilich mehr Behage«. Neoattcur' ^r. Lav. Heinrich. ^erleOrr: Kgnaz M. Ovlcr V.Ale in ms 8 r-