Wmiitncr 47.______pettau. den 20. November I«W. I'te» anziehe». -------ii Hände» der PettauerZeitillG erscheint jeden Honnrag. Prei» fiir Peitan im» Zustellung in? HauS: Bierteljährig fl. 1.20, hall'jcilirig fl. 2.-HJ, ganzjährig sl 4.80, mit Posweiiendung im Znlande: Sierteliaiirig sl I.t". haldjahrig fl. 2.V0, d«!f«tjahrifi fl. 5.60. — Einzeln« Nummern 10 fr. Verwaltung unk Verlag: W. Blinke, Hauptplatz Nr 6. Hondschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnei. Beitrüge sind ciwünscht und mollen längstens d.s Freitag jeder Woche eiiigesaudi werden. Prännmeratinns-Einladung. Das Abonnement Kann mit jedem Monate begonnen werden und wird auch gegen monatliche Le;alilung ü 45 Kr. in pettau, » 50 Kr. auswärts mit postver-sendung, angenommen. Gleichzeitig erlauben wir^DW^Me p. T Leser unseres Slattes um gefaltige Einsendung des entfallenden ^bonnementbetrages höstichli ;u ersuchen. Die BrntHtltung. Vielfach geäußerten Wünschen ans unserem werten Leserkreise entlpt.'chend, »erden wir unser Statt nunmehr wieder jeden Aonntag herausgeben und )war unter dem alten Titel „pettaner Jeitung". Das deutsche VolkSthum und die Arbeiterbewegung. Die Soeiald< oiokratie soi»ite sich bis vor kurzem in dem Bewußtsein, dass die andere» bürgerlichen Parteien »ur eine reaktionäre Masse wären, die keinen Einfluß auf die Arbeiterbevölkerung nehmen könnte. Dir Führer der Socialdemokratie gaben sich auch der Erwartung hin. dass die Zukunft ausschließlich wirtschaftliche» Fragen gehöre und i» diesen Frage» ihre Partei die führende Rolle | übernehmen werde. Wie die Gegenwart zeigt, wachsen auch die Bäume der Socialdemokratie nicht i» den Himmel. Die nationale Bewegung in Österreich hat die Ausbreitung der Socialde-mofratic dort lahmgelegt, wo sie mit der natio-nalen Bewegung auf dem Kampsplatzc zusammen-traf und bort, wo die wirtschaftlichen Grund-lehren der Socialdemokratie einer ernsten Prüfung unterzogen wurden, erwiesen sie sich auch dem Mind'.'rgebildele» gegenübcr als theoretische irngespinste einfältiger Schwärmer. Die großen ropheten des ZukunftSstttates, auf welche vor 15 bis 20 Jahren »och seitens der socialistischen Massen blind geschworen wurde, haben ihre Pro-pl>ete»gabe verloren, und eben dieselben Männer, welche seinerzeit die Entwürfe für den Z. knnfts-staut inachte», erklären heute rundweg. sie vüßten uicht, was nach dem Zusainniensturze der .regen-wärtigen GesellschasiSordnung eintrete» werde. Die blinde Gefolgschaft der Socialdemokratie jubelt Heiitc de» N i ch tpropheten genau so zu, wie vor Jahren den Propheten. Seil sich aber Männer aus de» Vollskceise» mit der Stichhaltigkeit der socialistischen Lehren besassen und ihre falschen Doctrinen dein Volke zeigen, ist ein bedeutender Stillstand in dem Um-sichgreifen der socialistischen Heilslehren in den denkenden Arbeitskreise» e»tsta»den. DuS Klein« bürgerthum, das z. B im deiitscheii Reiche einen vorzüglichen Nährboden der Socialdemokratie bildet, wendet sich der Socielreform z» und Theile der Arbeiterschaft schließen sich da nationalen Bewegung an, auf der seit Jahrzehnten | von Seiten der Socialdemokratie der Bannfluch ruht. Wie in nationale» Dingen meistens, zeigten auch der Arbeiterschaft die Slaven den Weg und die Bedeutung des nationalen Bewußtseins. Die tschechischen Arbeiter, mochten sie sich auch den socialistischen Vereinen angeschlossen haben, blieben national gesinnt nnd sie verstanden es. auf den Eongreffen für ihr nationales Empfinden Ber-stäiidnis zu schaffen. La», wie oft in deutsch« Michelhaftigkeit, wäre» die Deutsche» auch in der Socialdemokratie — und sind'S zum größten Theile bis heute geblieben. — Nur a» jenen Landesstelle», wo deutsche und slavische Socia-listen sich in den Parteivereinen treffen, da zei-tigt die nationale Gewaltherrschaft der slavischen Socialisten nationale Regungen unter den deutschen Arbeitern, die zu einer verhältnismäßig rasch an-wachsenden deutschen Arbeiterpartei führen. Im nördlichen Böhmen ist die dentichvolkliche Arbeiterpartei bereits derart erstarkt, dass die beliebte Methode der Socialisten, die Bersammlnng der Gegner zu sprengen oder zu terrorisieren, in letzter Zeit meist versagte. Der deutsche Arbeiter hat seit Jahrzehnten in dein slavischen Arbeiter einen Eoncurrenten erkannt, der ihn meist um die Früchte seines Ringens, »m bessere ArbeitSbe. dingunge» brachte Der deutsche Arbeiter führte den slavischen „Bruder" in feine Organisation ei». Dieser begnügte sich aber nicht mit einer bloßen Mithmschast. sonder» suchte die Organi-sation noch der slavischen Natioiialidec dienstbar zu machen. Seit diese nationalen Aspirationen der Häuser» entlang nnd stieß plötzlich mit einem alten Herr» zusammen, der eben aus einem.Haus-thor geschwenkt kam. Ein Fingerzeig Gottes, denn eS war ein alter ärztlicher Freund. Ich fragte ihn, ob bei einem Mannc von fünfzig Jahren der Schädel von heute auf morgen er-lieblich wachse» köuue. Er antwortete mit wissenschaftlicher Redcwncht, dass bei Kindern im ersten LebeiiSjahre die Physiologie ein so rasche» Zunehme» der Gehirnmasse nnd damit zugleich des vermöge der Fontanellen noch veränderlichen Schädelvoluntenö nachgewiesen habe, im sünfzig-sten Lebensjahre aber dergleichen nicht mehr vor» kommen könne. Indeß gieng er mit mir in seine Wohnung zurück und untersuchte meinen Kops genau. Er fand die Fontanellen geschlossen und die Nähte alle fest verwachsen, eine Ausdehnung des Schädels durch ein plötzliches Zunehme» der Go hirnmasse oder gar meines Verstandes sei also, meinte er. auszuschließen, hingegen sei meine ab-norme Empfindung ohne Zweifel aus eine ner-vöse Affection zurückzuführen. Er verordnete also das Entsprechende nnd >ch that gewissenhaft Alle», waS er verschrieb.....leider ohne den ge- ringsten Erfolg, denn mein hartköpfiger Schädel wollte nm keinen Preis in seine natürlichen Grenzen zinückschrnnipsen. Es folgte nun für mich eine Reihe trauriger, sorgenvoller Tage. Sollte es möglich sein, dass durch jenen vergleichsweise doch mir geringfügigen Wortwechsel mein Nervensystem so bleibend aUerirt worden war? Der Arzt schien dieser Meinung zu sein Der wachsende Kopf. Humoreske von P. K. Ich hatte mich über meinen Bureangenossen sehr geärgert. Geärgert grün und blaß, wie Heine sagt, und in noch etlichen Farben dazu. Er war freilich ein Norddeutscher und diese Nord-deutschen haben immer etwa« an Wien auSzu-setzen gehabt. Welch ein Unsinn. Wien ei»? arbeitsscheue Phäakciistadt zu nenne», weil das Amtsblatt der ..Wiener Zeitung" an dem Tage gerade drei Bogen stark war. Drei Bogen voll Eonvocationen, Eoncurfe, Edikte, LicitationS Ausschreibungen. Steckbriese und dergleichen. DaS ist zwar nicht wenig, aber schließlich ist ja Wien eine Millionen-stadt und da gibt'S immerhin ein Erkleckliches zu convociren. z» concurriren und zu fubhastiere». Was sie wohl in Rorddeutschlaud arbeit-sanier und »nphäakischer sei» mögen, weil dort vielleicht ein Amtsblatt nur einen Bogen beträgt! Lächerliches Gewäsch! Ich erklärte dem Manne zuletzt, er sei et-waS, waS ich hier nicht gerne niedcischreibcn möchte nnd wenn anch die „Wiener Zeitung" morgen zwanzig Bogen Beilage» mit lauter Li-Citationen haben sollte, so könnte das doch »ur einem Individuum Kopfweh bereite», daS ohnehin nicht viel Hirn zu Kopfweh^veckcn verfügbar habe. Dann wandle ich mich zu meiner Arbeit nud brach den Umgang mit einem so gehässigen Menschen für ewige Zeiten ab. Die Arbeit wollte mir aber nicht mehr recht von der Hand, ich war zu nervös und verließ daher bald das Bureau. Die Aufregung hatte mir offenbar geschadet, denn ich fühlte meinen Kopf etwas eingenommen und einen Druck »in die Stirn, als trüge ich wenigstens die Priesterbinde des Laokoon. Ich dachte, an der srischen Luft würde das vorübergeljeu und machte eine Tour durch den Stadtpark, aber ich irrte, denn der Druck nahm immer mehr zu. Nach einer Stunde lMe ich die sonderbare Empfind»»,;, als wäre mein Kopf größer geworden, oder wenigstens als hätte ich einen fremden Hut aufgesetzt. Ich nahm den Hut ab und besah ihn genau. eS war unzweifelhaft der meine, standen doch meine Initialen in glänzendem Gold auf dem weißen Futter. Sehr ärgerlich gieng ich nach Hause und wünschte meinen Bnreankollegen zu allen Teufeln. Ich behmtdeltc mich mit niederschlagenden Tränken und kalten Umschlägen und fühlte mich darauf leidlich wohl. Am andere» Morgen aber. «US ich ins Bureau gieng, merkte ich an meinem Hute, dass das Volumen meines Kopses seit gestern nicht im mindesten abgenommen habe. Ich fühlte wieder den fatale» ringförmige» Druck und dazu hämmerte es mui in meinen Schläfen von innen heraus, als würde mein armer Kopf soeben von einem großen Künstler ans Silber und Bronce getricbe» — eine verwünscht schmerzhafte Technik. Ich war rathlos. Beim Weggehe» setzte ich den Hut schon mit einer Art Angst aus und überzeugte mich auch sofort, dass mein Kopf schlechter-bingS der gestrige, ja eher noch etioas größer ge-worden war. I» tiefer Mißstimmung fchlich ich an den Absolutorium ertheilt wurde. In weiterer Ausführung der Tagesordnung wurde beschlösse», von der Neuwahl deS Ausschusses und des 2>i« reetoriimis abzusehen, weil Ausschußmitglied Herr t. k. Finunzratl, Peter Marincovich. der seinerzeit diesen Verein in'S Leben gerufen hat, den Antrag stellte, ans OppurtiinitätSgründen die Auflösung des Vereines in Erwägung zu ziclien. Bei der sich hieraus entspinnenden Debatte wurde die Zweckmäßigkeit des Antrages allseitig anerkannt und einstimmig beschloss.», im Zinne des £ 2li Punkt a der Vereinsstatuten die so rührig gewesene Vrreinöthätigkeit einzustellen. Der Verunsdirector k. k Evidenzhaltnugs-O^er-gcometrr Richard Jenko, ixr über ein Jahr an der rpi&e die'es Vereines stand und den» die BereinSmitglieder manche geunssreichen Abende verdanken haben, wnlde ersucht, die im Sinne des BercinSgrsetzes erforderlichen Formalitäten zu erfüllen, gleichzeitig aber die Cassottbcrschiisse im vorläufige» Betrage von 23 sl. 8<> li. in Ge-mäßh'it deS § 27 der Vereinsstatute» dem Armen» fondö der städtischen Volksschulen in Pettau sofort zu gleichen Theilen mit dem Betsatze zuzuwenden, dais es Wunsch jedes einzelnen VereinSinitgliedes ist. dass diese Gelder anläßlich der Jubiläums-feit rlich.eitcu am 2 December 189^ entsprechende Verwendung finden möge». Zum Schlüsse mnss besonders hervorgehoben werden, dass seit einigen Monat u hier ein gewisser Stillstaud in der Veroi'.sthätigieit zn bemerlcn war. dass dics-r Stillstand jedoch von allen Mitgliedern gutge-heißen wurde, weil, obwohl die Bedingungen zur Vereinsaiiflösung schon lange vorhanden wäre:, diese Auflösung doch nicht früher herbei-geführt werden sollte. Es war nämlich Wunsch aller Vereinsmitglieder, diese Auslösung erst nach eingetretener Stärkung des Vereinsvermögcns zn beschließe», um speziell aus Aulas» des 5O.jährigen Jubiläums Seiner Majestät unseres Kaisers dem Armenfonds der städtischen Volksschule» mit einem kleinen Beitrage unter die Arme greifen zu könne» (Hauptvkrsauimluug des Männer-Gesang-orrcincs.) Am 14. November fand die dies- jährige Hauptversammlung deS Pettaucr Männer« Gesangvereines statt.Herr Obmann H. Äro ßa ue r gab den Jahresbericht, widmete den verdienst-vollen verstorbenen Mitgliedern Herren Direktor Jakob F e r k und Dr. H. M i ch e l i 1f ch tiefempfundene Worte der Trauer. Die SangeSdnidei bekundeten ihr Leid durch Erheben von den Sitzen. Dem Berichte nach trat der Verein >5,. mal in die Öffentlichkeit. Ein VereinsauSflug mußte aus verschiedenen Gründe» unterbleiben, Durch treues, eifriges Zusammenwirken der SangeSbrüder und durch die ausgezeichnete Lei» tiiug unter Herr» Direclor H a » S g e n S ge* diegenem Zauberslabe wurde» die Leistungen des Vereines bedeutend erhöht. Der Herr Obmann brachte dem Vereine dasiir Heil und Dank. Der Eassabericht weist eine Einnahme von 981 85 fl.. eine Ausgabe von 950 24 fl. auf. und der Herr Eassasührer gab mit bewegter Stimme kund, das» der VercinSsackel nur ein Mehr von 1 fl. 81 kr. ausweist. Herr P e r I o tröstet ihn, dass de» Verein ja ideale Zwecke verfolge, kein Sparverein sei. also nicht nus Dividenden gerechnet werde. Der Vergnüg» ugssäckrl gab 57 55 fl. aus, nahm 96 l 2 fl, ein und hat also ein Mehr von 38 fl. 57 kr. Die Wahlen ergaben folgendes mit <£iu -Helligkeit zustande gekommenes Ergebnis: Obmann : Herr Heinrich Großa »er, Stellvertreter: Herr Hans Perko. 1. Chormeister: Herr Direktor Karl HänSgen. 2. Ehormeister: ^err Eapell-meister Ludwig S ch a ch e n h o s e r. Schriftwart: Herr Oberlehrer Anton S t e r i » g, Säckelwart: Herr Hans S t r o h in a i e r, Archivar: Herr Karl Äejsely. Ökonom: Herr Leopold S la-wits ch. Fahnenjunker: Herr Joses M u r s ch e tz. Hornjnnker: Her Aug. Deisinger. Die Mit« gliederbeiträge bleiben wie bisher. AIS Vergnü» gungsräthe werden gewählt die Herren HanS W e g s ch a i d e r, Ha»s Kasper und HanS S l a w > t j ch. Herr Lehrer M ü h l b a u e r de« autragt, bei jeder Liedertafel den Wahlsprnch zu singen, stammen dessen Worte doch von Hamer-ling und dessen Vertonung sei von Degner. Herr W e j f e l y beantragt eine Stärkung deS Reife« säckelS. Zum Schlüsse fordert Herr S t e r i n g ^ß^^dreistcr zum Durchbruche kommen. nationale Bewußtsein in den iit)d\cn Arbeiterschaft ES hat lange die deutschen Arbeiter cinzuiehrn • ,ocllrt 0 llnderen Arbeiter na- U Winnt, sie nicht allein ans dem Isolier-scheinmel des Internationalismus sitzen bleiben können. Wir versprechen uns nicht zuviel von den Anfangsstadien der deutschen Arbeiterpartei, sind aber der festen Überzeugung, dass sich die deutsche Arbeiterpartei eine Achtung gebietende Stellung erringen wird, wenn sie die Förderung der deutschen Volkspartei genießt. Und diese ivird sie haben, das ist die Intelligenz nnd sind die Be-sitzende» ihren Ztaudesginosseu schuldig. Pettilner Wochenbericht. (sir|llch.) Unsere Knabenschule wurde durch den Besuch des Herrn Bürgermeisters nnd Laub-tagsabgeordneten Josef Orni g und .Herrn Doc« torS S. Ritter von Fichteuan ausgezeichnet. Beide.Herren wohnten durch eine Stunde dem Unterrichte bei und der Herr Bürgermeister an-erkannte in gediegener Rede dir Leistungen der Kinder und ihre militärische Strammheit und forderte sie aus. fleißig nnd brav weiter zn lernen, um tüchtige Mitglieder des Staates und der Heimatstadt zn werd.». (Vom JJrllniirr•(ßrsrliigknlsprreiu.) Der hiesige Geselligteitsvereitt hat sich nach einer mehr als dreijährigen Thätigkeit nunmehr 're«witlig ausgelöst. Dem bei der am 13. November diele* Jahres stattgesundeuen Gene:alversam»il»»g aufgenommenen Protokolle entnehmen wir, dass nach Entgegennahme des in Verhinderung deS Vereinscaffiers Herrn Johann K a f p e r vom AuSschnssmitgliede Herrn T e r d i ii a vorgetragenen Rechenschaft«- nnd EassaberichteS. die gehörig belegte Rechnung von de.i ad hoc gewählten RechnungSccnsoreu geprüft und dass nach konstatierter Übereinstimmung der Rechnungs-beilageu dcm VcreinScassicr Herr» «parkassa-Bnchl>alter Kasper unter besonderer Anerkennung seiner Mühewaltung nnd Verdienstlickkeit das und murmelte etwas von Störung der Jnncrva-tion meiner Kopjhaut. Soll ich die Geschichte dieser Tage, für mich die düsterste Periode der „Geschichte Europas feit dem Wiener Cougreß", im Detail schildern? Zuerst versuchte ich eS mit einem in der Heilkunde nicht vorgesehene» Medikament, nämlich der Logik. Alles Actiologifche bei Seite, sagte ich mir, steht so viel fest, dass dein Kops für deinen Hut derzeit zu groß ist. Logischer-weise ist also dein Hut zu klein, Du thust mit« hin am besten, einen größeren aufzusetzen. Ich schloß also daS glänzende Rüststück in seine Schachtel uud griff zn meinem vorjährigen Eylindcr, der zwar schon ziemlich wettergebeizt aussah, der aber für eine nicht minder schadhafte Kopfhaut mit gestörter Jnnervation noch immer angehen mochte. Wer schildert meine Freude, als tch ans dem nächsten Gang noch dem Bnrea» keine Spur einer Kopfbeklemmung wahrnahm? Ich fühlte mich so frei um die Schläfen, wie ein Kind, und trug den Kopf so leicht, als wäre ich plötzlich kahl geworden. Glückauf. Du schöne, drucksrrie Erdenwelt, ich war wieder gesund! Ich sang und pfiff während der Arbeit, grüßte den AmtSdiener zuerst und leugnete alle Nerven, mit Ausnahme des nvrvu-, rerum, so recht als ein kerngesundes Menschenkind. Als ich aus dem Amte gieng, setzte ich mir den Hut keck auf daS rechte Ohr und hüpfte trällernd die Treppe hinab. Durch die Straße indeß strich ein scharfer Wind und ich hatte den Hut fester in die Stirne zu ziehen, Ach. der Racker wollte nicht! ES war wieder die alte Geschichte mit dem lästigen Druck und der verwünschten Jnnervation. Tief gebeugt schwankte ich heimwärts, den Hut in d r Hand, um »ur die Folterqual deS eisernen Z»!.'.geS nicht zu spüren. Mein Arzt rieth mir. da meine Kops« nerven den Druck eines harte» Hutrandes offen- bar nicht vertrüge», eine» weichen H»t zn nehmen. DaS leuchtete mir ei» uud ich suchte unverzüglich den alten, trauten Filz hervor, der mir schon aus zwei Urlaubsreifen treulich gedient hatte in Regen nnd Sonnenschein. Auch jetzt thaten mir diese Filznmschläge nicht übel nnd mein „Zustand- war wie weggeblasen. Leider hielt auch diese Besserung nicht Stich; einen halben Tag später fand mein Kopf auch in dem sch.niegjameu Filz nicht mehr Raum für seine centrisngalen Tendenzen und ich konnte darin nur wenig Erleichterung finden, dass ich meinen Kopf jetzt statt des eisernen Ringes in einen zinnernen eingeklemmt fühlte. Meine Verzweiflung stieg von Tag zu Tag höher. Fast stündlich trat ich nun vor den Spiegel, den id) nie verließ, ohne mich neuerdings von der Sicht!ichkeit meiner Schädelzunahme überzeugt zu fühlen. Dann fragte ich mich wohl, wo das noch enden würde? Ich sah mich im triste schon jenen Carricaturen gleich, deren tonnengroßc Köpfe aus dünnen Gliedern sitzen, wie hohle Mohuköpse auf ihren Stengeln. Sollte eS denn gar keinen passenden Hut mehr für mich geben in der unendlichen Welt der Hüte? Noch einen letzten Versuch wollte ich machen, ehe ich mich entschloß, zum Islam überzutreten, um der Segnungen des Turbans theilhastig zu werden. Ich gieng zum Hof-Hut-macher und bestellte mir einen Hut von höchster Vollendung. Man nahm mein Maß mit einer neuverbefserten Maschine, auf die der Erfinder ein Patent genommen hatte und die nach allen Regeln der Mathematik nnd Geometrie arbeitete. Ich glaube, die Berechnung jedes vollständigen Kopfmaßes bewegte sich in vierzehn algebraischen Formeln, war aber dafür mich wissenschaftlich unanfechtbar. Ehe der Hut fertig wurde, consul-tierle ich noch vier Ärzte, lauter Specialisten für Krankheiten der K.'pf- oder gar nur der Kops hautnerve». Leider waren ihre Auskünfte nichts weniger als beruhigend. Der Eine führte meinen Zustand auf eine krankhafte Veränderung des Unterhantzellgewebes zurück und erklärte, ich müßte einmal in Amerika gereist und bei dieser Gelegenheit zufällig scalpiet worden fein. Als ich diese Muthmaßung widerlegte, schüttelte er be« denklich daS Haupt und meinte, die Kopfhaut würde wohl nekrvtisch werden il»d sich mit der Zeit gänzlich abstoßen, rvaS aber keine unbedingte Lebensgefahr in sich schließe. Der Andere fand daS Übel noch tiefer sitzen, im Schädelknochen nämlich und faßte es als einer. Proceß fortgesetzter Exostofe ans, welche den Knochen miftreibe (er wieS zum Beweis aus meine hervorragenden Stirnhügel) und mit der Zeit möglicherweise eine völlige Verknöcherung der dem Schädelknochen un-mittelbar anschließende» Sehnenhanbe (galea aponeurotica) zur Folge haben werde. In welcher Schichte des Knochens der Herd des pathologischen Prozesse? sich befinde, das könne allerdings »ur nachgewiesen werden durch Trcpanierung, der ich mich, da daS Übel ja doch unheilbar sei, tm diagnostischen Interesse hoffentlich ohne Bedenken unterzieben würde. Der dritte Spezialist blickte noch tiefer in mein »»glückliches Eavitol hinein und erkannte als Grund meines Zustandes eine Entartung der Wandungen bestimmter Blutgefäße deS Kopfes; ich glaube, er nannte das Ding einen atheromatöfen Proceß, sprach auch Einiges über Smbolie des (YehiriiS und dergleichen nnd gab mir zum Schlüsse die tröstliche Versicherung, er werde bei meiner Section den rätselhaften Fall vollkomme» klar machen nnd nachher i» einer medicinifchen Zeitschrist veröffentlichen. Der vierte Gesundheitsgelehrte endlich hielt da» Übel für ein ausgesprochenes Gehirnleiden und wollte sich durchaus mit meinen Angehörigen in Ver. in kernigen Worte» die SangeSbrüder zum stramme» Zusammenhalte» aus uud schließt mit den Worte» de» größten deutschen Dichters:, Seid einig, einig, einig!" (Mitglieder-Adrnd des prltanrr Musik-»ereine«.) Am vergangenen Sonntag vereinigte die erste diesjährige Aufführung des hiesigen MusikvereineS eine stattliche Zahl vo» Kunst-freunden in dem schönen Saale deS Herrn £ st c r« berger. Die Nummern wurden unter der be» währten Leitung des Herrn Kapellmeisters L S ch ache u h o f c r so vorzüglich zu Gehör gebracht, dass alle mit rauschendem Bei falle a»sgezcich»et wurden, einzelne wiederholt werden, andere Zu-gäbe» erhalten^ mußten. Die VortragSvrdnung enthielt: l. „Soldatenlied", Marsch vo» Jung» mann, ein energisch wirkendes Tvnstück. das alle Zuhörer sofort gewann. 2. „Mein Traum". Walzer von E. Wa!dte»fel. ivurde sehr zart ge-gebe,' uud enthielt ein mustergiltig vorgetragenes Eello-Solo. 3. Ouvertüre zur Oper „Maritana" von Wallace. 4, „Blümlein traut**, an« der Oper „Faust" von Gounod; das Flügelhorn-u»d Elarinette-Solo beider Nummer» war schön zu hören. 5. ..Unwiderstehlich", Polka frai^aise. vom Capellmeisler Herrn Schachenhoser. verherrlichte einen schneidigen Lieutenant. 6. „Traumbilder", Fantasie von Lumbe, gab Solisten aller Instrumente reichlich Gelegenheit, ihre Vor-tragSlunst zu beilMge». Nach einer Pause wurden noch folgende Tonstücte gegeben: „Vivat academia'*, Studentenliedcr-Poipurri von Herold, 8. „Deutsche Walzer Nr. 2". vo» Victor Schn l sink, Obmauu des VereiueS. Ä. „Goudellied" vo» Johann Strauß. 10. Fantasie a»S der Oper „Martha" von Flotow, iiistrnmentirt vom lha!-kräftigen Eapellmeister Herrn Schachenhoser. II. „Weißt du Muatteil, was ich träumt hab'?" Lied für FlügellM» von »tutschera. eine Musik, perle und endlich 12. „Parsisal"-Marjch oou Högg. Bon den Zugaben sei der „.Heil Ornig"-Marsch erwähnt, der in;' Heilrufen tiir de» anwesenden Bürgermeister Herrn Josef O r n i g begrüßt wurde. Wir sehen weiteren Aufführungen bindnng fetzen, um meine Unterbringung in eine Privat Irrenanstalt zu veranlassen. Alle diese ärztlichen Erkenntniffe untergruben meine ohnehin schon erschütterte Seele i» kürzester Zeit vollständig, Zwar hätte ich mir sagen müssen, dass gerade die Verschiedenheit der vier Diagnosen die Unrichtigkeit aller vier höchst wahr-scheinlich mache; in der Gemüthsversassung je-doch, die mich nunmehr beherrschte, war ich eher geneigt anzunehmen, dass alle vier Herren Doc-toren Recht hätten und ich au nichts weniger als einer exostotisch atheromalifch-einbolisch-hydro-cephalisch complicirten UnlerhautzellgewebS Ent-artuug mit (bisher noch nie beobachteter) conse» eutiver „Antoicalpsie" «krankt fei. Eine tiefe Melancholie bemächtigte sich meiner u»d wich erst, als mein «euer Hut fertig wurde und sich vollkommen bewährte. Es war in der That ein Musterhut. Er saß wie angegossen, ohne die Spur eines Druckes, er klappte mit der uusehl» baren Genauigkeit einer mathematische» Beweis-führung, mit der unumstößliche» Sicherheit eines geometriiche» Lehrsatzes. Ich war entzückt über diese» glänzenden Triumph der Wissenschaft. Ich war wieder gesund. Stramm »nd wohlgemuth schritt ich dahin, die Brust geschwellt von LebniS-tust und von Verachtung aller ärztlichen Specia-listen der Welt. Ich war wieder ich. Ach. nicht lange blieb ich es. Am zweiten Tage bereits stellte sich das grausame Übel wieder ein. Mein Kopf war dicker und utei» Hut enger als je. Ich konnte das mathematische Product kaum mehr auffetzen. Der Druck von ehedem schien jetzt mit Dampfkraft zu arbeiten. Deutlich fühlte ich, wie eS in meinem Unterhautzellgewebe wucherte, wie die Kuochenkörpercheu in meiner Schädelhaube sich vermehrte», wie vie Wandiiiige» meiner Kops-Arterien sich zerfaserten und der Wasferstand in meinen Hirnkammern über alle normalen Pegel hiuwegstieg. — 3 — mit um io größerem Vergnügen entgegen, als dnrch Gewinnung »euer tüchtiger Kräfte die Eapelle bedeutend leistuiigssähjger geworden ist. (Thraleritachrichl.) Dienstag den 22. Novb. kommt Sardou'S geistreiches Lustspiel „Ey-prieune" zur Darstellung; dieies Stück er-freut sich hier einer großen Beliebtheit und Herr Dir. Gärtner hat auf Verlange» mehrerer Theaterfreunde dasselbe >» das Repertoire auf-geilommen, was wir uwjomehr gut heiße» können, als wir in Fräulein Bella» eine aus» gezeichnete Jnterpretiu der Titelrolle b.iitzen. Die anderen Hauptrollen befinden sich in deu Händen der Herren Dir. Gärtner und Franz AI' a m m a ii i, weshalb »nS ei» überaus ange-nehrner Theaterabend in Aussicht steht. — SamStag den 26. November wird aberinils eine Novität gegegeben und zwar lvird der lustig. Schwank „Sein Am u j e ni e n t" aufgeführt. Derselbe hat allerorts einen stürmischen Heiterkeitserfolg errungen, welcher auch hier uichi ausbleiben dürfte, da Dir. Gärtner in einer Hauptrolle be-schäftigt ist. — Sonntag den 27. November findet eine Wiederholung des äußerst beifällig aufgenommenen Schwankes „HanS Hucke« bei«" statt; diesmal wird .Herr Kamm auf die seinerzeit vo» Herr» Alexander innegehabte Rolle deS Russe» Bori« MenSky spiele». — Sonntag Nachmittag wird als Kindervor-stellung „Der gestiefelt- Kater" gegeben. Die Kleinen dürften sich bei dieser tollen Kinder-komödie sehr gut unterhalte». (Lenefile) Donnerstag den 24. Nooeinber findet die Beneficevorstellnng unseres verdienst» vollen Schauspielers »nd Regisseurs Herrn Hans B o r n fl ä d t statt; derselbe erfreut sich allge-meiner Belnbheit. weShalb ihm ein volles HanS sicher ist. Dazu wild auch namentlich die Wahl des Stückes viel beitragen; an diefem Abende wird nämlich Raimnnd'S romantifelicS Volks-märche» „Der Alpenkönig und Menschen-f e i u d" zum ersten Male auf der hiesigen Bühne aufgeführt. Wir glauben, dass das Publikum die Gelegenheit nicht versäumen wird, sich ein Außer mir vor rathloser Aufregung, warf ich mich i» eine» Wagen und fuhr zum Hof-Hutniacher. Verstörten Gesichts stürmte ich in den Lade» und schmetterte den Hnt mitten ans den Mosaikfußboden hin. dass er in allen Fugen krachte. Der Hof-Hutmaä>er hielt mich erst für verrückt, baun aber, als er aus meinen ver-worreneu Reden wenigstens annähcrnd de» Sach-verhalt errathen hatte, hob er de» H»t auf. ver-sicherte sich durch eine Probe, ob er mir auch wirklich zu eng geworden sei »nd unterwarf ihn dann einer genauen Prüfung. Ohne auch nur eine einzige mathematische Formel anzuwenden, entdeckte er alsbald den Grund deS Übels, Hin'.er dem Stiruleder hervor zog er eine Menge zu-fammengefalteteS Papier, legte es auseinander und fagte dann, mit einem eigenthümliche» Blick auf mich: „Je nun, wenn Sie das Amtsblatt der „Wiener-Zeitung" in ihrem Hutfulter aufbe-wahren, da muß Ihnen freilich der richtigste Hut zu eng werden. Das find ja dritthalb Bogen ZeitungSpavier." Wen» ein Blitzstrahl aus klarem Plafond vor mir niedergefahre» wäre, ich hatte nicht ver-donnerter dasitzen können. Ich griff »ach meiner Nase, ich schüttelte mich am Ärmel; kein Zweifel, ich war wach. Der Hof-Hutmacher hatte mir meinen Hut kunstgerecht ausgesetzt und ich suhlte keine Spur von Beklemmung. Die Mathematik deS Hutes klappte wieder vollkommen. Sprachlos stand ich auf. Vielleicht auch stammelte ich etwas vo» Entschuldigung oder Dank, ich weiß eS nicht. Ich taumelte, wie nach einem Überstanden?» Rausche. Hinan« und nach Hauie! Da» war mein einziger Gedanke. Atem-los eilte ich in meine Wohnung hinauf uud stürzte mich auf meine Hüte. Ich riß ihnen das Futter förmlich auS dem Leibe und. . . beim Hut Geßlers! . . . nun war das Räthsel gelöst. Werk »nsereS großen Volkspoete» anzusehen. Die Hauptrollen befinde» sich in Hände:« der Herren Dir, Gärtner, Born st ä d t, I ah n, Kam m a ii s uud des Fräulein Bella» u. f. w. (Legion der ShtatcrvorllcUungen.j Nachdem sich hier ieit Jahre» die Unsitte eingebürgert hat, dass ein Theil des Publikums eine Viertelstunde und noch später nach dem festgesetzte» Beginne der Vorstellung im Theater erscheint, ist der Direktor gezwungen, nolens volens auf diese Spätkommenden Rücksicht z» nehmen nnd manch-mal erst 25 Minute» nach 8 Uhr zu beginne». Wieso komme» aber die pünktlich erscheinenden Theaterbesucher dazu, eine halbe Stande und »och länger auf den Beginn der Vorstellungen zu warten? Deshalb fei hiemit a» das P. T. Publikum die dringende Bitte gerichtet, sich pünktlicher im Theater «inzufinde», damit, wie augezeigt, auch um 8 Uhr begonnen werden kann. (ihirrschichverein.j Der bereits angekündigte Vortrag des Herrn k. k. Veterinärinspectors F. Slowak findet Sonntag den 27. Rovenib. »in 3 Uhr nachmittags in Herrn Fran; Peto-w a r 'S Salon stall. Dieser Vortrag wird sich erstrecken auf die Zucht. Wartung nnd Pflege des Nutzviehs im besondern. nebe» der BeHand-lnng des Thierschutzes im allgemeinen. Indem die Filialevorstehung höflichst zu dieser Veranstaltung einladet, werden die geeh^en Mitglieder und alle Thiersreunde dringend um recht zahlreiche Betheiligung ersucht; der Zutritt ist jedermann, auch N i ch t m i t g l i e d e r n, gerne gewährt. (Erfunden) wnrde in der vergangene» Woche von dem Herrn 3 t a r f l ein Geldbetrag und vo» dem Schüler Franz U a ch ei» Goldring. Die Finder haben die Gegenstände beim Stadtamte deponiert. (Ein Feind der deutschen Schulausschnften.) In St. Veit bei Pettau wird eiue Volksschule gebaut, eine Baulichkeit, die bereits sowohl eine deutsche als auch eine siovcnifche Ausschrist trägt. Ein Pettauer Slovene kam in ein Gasthaus Hinter jedem Leder steckte ein Amtsblatt der „Wiener Zeitung". Dunkle Ahnungen dämmerten in mir auf und dann wurde es ganz hell. O, dieser nichts-nutzige Norddeutsche! Ich habe ja immer gesagt, im Norden gibt'S kein Herz, dort ist die bare Grausamkeit zu Hanse. . . Darum also waren mir meine Hüte beguem gewesen, wenn ich in'S Bureau kam. Der Elende hatte mir, so oft ich den Hut gewechselt, jedesmal insgeheim ein Paar Bogen Amtsblatt hinter das Saumleder ge-schmuggelt, Und darum meine Verzweiflung uud meine Melancholie nnd meine vier Specialisten und mein Unterhautzellengewebe. . . Ich eilte fort. i»S Bureau. Ei» Glück, dass ich weder einen Revolver, noch ein Stilet besitze, sonst wäre vermuthlich ein Unglück geschehen. Gerade aus meinen Bureau-kollegen gieng ich loS, hielt ihm meinen Hut unter die Augen und keuchte nach einem puffen-de» Worte. daS ich nicht finden konnte. Er aber bewahrte eine mörderische Ruhe und fagte leichthin: „Ich war doch neugierig, wie lauge Sie brauche» würde», um meine Beweisführung zu begreifen." „Ihre Beweisführung?" „Nun ja. ich wollte Ihnen nur beweise», dass Sie nämlich Unrecht hatten, als Sie be-hauptete», die Bogenzahl des Amtsblattes der „Wiener Zeitung" könne nur einem Individuum Kopfweh bereiten, das tiberfjanpt nicht viel Kopf zur Verfügung habe. Ich denke, Sie sind über-führt." Ich biß mir die Zunge ab; nicht im Munde, aber im Herzen. Auf solche perfide Bosheit ließ sich gar nicht» antworten. Wo;« auch? Ich fühlte mich wie neugeboren und mein „Zustand" war geheilt. chimpstc dort wegen dcr deutsche» JÖict und beleidigte ihn derart, '^Qelbtr zugleich Obmann deö Orts-• Pervakc» beim Strafgerichte Verantwortung ziehen wird. MJÄ^nq, nnrs Entsprungrnrn.) Der au» : /^s.cbei»Sanstalt i» M.ssendorse»tspr»»ge»e ^an'l»ig Franz Harz w»rde am DoimerStag hier vo» einem Wachmannc beim Betteln abge> saßt »nd wegen dieses Beruhen? zunächst dem k. f. Bezirksgerichte übergeben. (ßranb.) Ende Lctober brach i» der Nacht im Wirtichafts>;rbaudc de« Jakob N o v a k in TerliLno, Bezirk Rohitsch, Feuer aus. wobei daS Wirts6>astsg'bä»de vollständig niederbrannte uud der i» dcr Ztreuhütte übernachtende schwei hörige Taglöl»»er Johann «toju»ek schwere, lebend gefährliche Brandwunden erlitt und infolge dessen i» das allgemeine Krankenhaus Pettau in Pflege gebracht ivnrde. 2 l o j 11 A c f hat daS Feuer erst wahrgenommen, alt er in der SlreichiitU' durch die Brandwunden aus dem Schlafe geweckt wurde. (lloti der Zlraiir.) Am U. November früh wurde in St. Veit bei Pettau auf der Straße ein Gespann mit zivci Pfaden ohne Lenker stehend angetroffen, ohne dass man wissen konnte, wem es gehöre. Nach gepflogener Nachschau fand man einen Kroaten ans der Straße unter dem Wage» liege». Der Todte wurde i» die Todte«-kammer gebracht ut:b die Pferde in Verwahrung genommen. (/rurrbrrritschaft der freiwilligen Feuer-wkhr.) Für die laufende Woche hält der I. Zug und die II. Rotte Foierbereitschaft. — Zugs-führer Lo r e n t s ch i t f ch. Rottsiihrer Frank und 8 Mann. Feucr»ielduugen sind auf der Eentral-station in der Sicherheitswachflube im Rathhause zu machen. Bermischte Nachrichten. (Klrit- und Koppichadgabe seitens drr Stationen des Mililar-Tkrritoriall,r;irKrsGra).) Die Handels» und Gewerbekammer in (^raz theilt mit, dass die Stachweiinng der im Jahre 189H verfügbar iverdende» ttleie sammt Äoppich, ferner die Bediiignnge». nn^er welchen diese tileie Mengen bezw. der brauchbare Koppich an die Landwirte abgegeben werden, im Bureau derselbe«. Graz, Neuthorgasse Nr. 5,7. a» Wochentage« von 8 Uhr Früh bis 2 Uhr »achlnittagS zur Einsicht dcr Interessenten anfliegen (Jum Thirrschichr.) Über eine Eingabe deS Vereines für Thierjchutz und Thierzucht (neuer Grazer Thierschntzveiein) hat die k. k. Statt-halterei an die BezirkShanptniannschaften die Ver» ständigung gelange» lafle», es sei in Zukunft streng daranf zn achten, dass Wasenrneister zu vertilgende Pferde nicht, wie eS einige Male vor-gekommen ist, mittels Ketten erwürgen, dieselben vielmehr durch Stirnschlag mit nachfolgender Halsadereröfiimng oder durch Herzftich tüdten. Behörden und Vereine sind zu solchen Verfu-gungen nur zu beglückwünsche«. (chohrnstadt.I» Wer je im ersten Kampfe ge-stände», fei eS mit blanker Waffe im Felde der Ehre, sei es im nicht minder Sieg oder Tod verheißende» Ringe« um seines VolkSthumg geheiligte «cholle, ermißt die Kraft des befeuern-den Zurufes aus dem Munde des Freundes. Uns kam mit einer Spende folgender Trost-Spruch zu: „Heil quadischen« Lotte in Kampfesirotb, B<>ld leuchte ihm tröstendes Morgen-Roth! Markmänner und Quaden besiegten Rom: Nicht« hemmet germanische» Freiheit»-Strom." — Darmstadt, am 27. deS GilbharteS 2011 nach Noreja. In völkischer Treue Hermann vo« Pfister-Schweighusen. Wir wollen unsere Pflicht, de» altquadischen Boden unserem Volke zu er-halten, treulich erfüllen und der Sieg wird und muß unser sein, wenn wir der Unterstützung der Volksgenossen sicher sind. Volksgenossen gedenket „in völkischer Treue" der kämpsenden Brüder und sendet Spuiden zur Sicherung ihrer Beste! (Marktbericht aus Modisch Feikrih.^ Am Mittwoch den 23. November l. I. findet hier ein großer Rindvieh- «nd Pferdemarkt statt, bei welchem ein großer Austrieb zu erwarte« ist. Die Interessenten werden daher auf denselben besonders aufmerksam gemacht, lvrr)kichnis der östrrr. Ungar. Handels-und GrwerdrKamnur in Constanliuopel.) Die Handels» uud Gewerbekammer gibt bekannt, dass ein solches Verzeichnis seitens der öfter». Ungar. Handelskammer in Eo«sta«linopel im Bureau dieser Kammer, Graz, Nenthorgasse 57. während dcr AttilSstuiideu, an Wochentage» vo» .8 Uhr früh bis 2 Uhr «achniittagS zur Einsicht dcr Jntercsfeuten auflicgt. Theater. Samstag gelangte Fnlda'S interessante Komödie ..Robinsons Eiland" zur Erstausführung; in diesem Stücke verwendet Fulda ein ganz eigen-artige» Sujet und er hatte auch Glück mit der Verarbeitung seiner orginellen Idee. Das Stück gefiel sowohl in Berlin als i» Wien »nd machte wegen seiner Eigenart großes Aufsehen. Wir können Herrn Direktor G ä r t » e r Dank wisse», dass er uns mit dieier AuSstattungSkomödie besannt «nichte «nd vor allein sei es gleich gesagt, dass uns dieselbe in würdiger Weise vorgeführt wurde. Direetor Gärtner ließ die entsprechenden Coslüine. welche sich durchwegs nett und theil-weise komisch präsentierte«, «ach deiu Muster deS Teutsche» Volksthrater« anfertige»; auch wurde der Hintergrund z» der tropischen Landschaft neu gemalt Letztere machte überhaupt >« ihrer Zu-sammeiistellung einen sehr guten Eindruck. Dieser Scenerie hätte sich eine weit größere Provinz-bühne auch nicht zu schämen brauchen. Über die > Leistungen der einzelnen Darsteller ist nur Gutes zu berichten. Der Held deS Stückes, „Ar»old Palm", wurde von Herrn Kammauf recht gut verkörpert, während Fräulein Bella» in dcr Rolle der „Lydia" wieder Vorzügliches leistete. — Direktor Gärtner sorgte wie immer in ansgiebiger Weife für die Heiterkeit deS PnblicumS. wobei er vom Herrn Iah» auf das kräftigste unterstützt wurde. De» „Fürsten Hartenstein" spielte Herr Alexander mit entsprechender Eleganz, während die anderen Figuren vo» den Dame» L o d t nr a n n, W e s s e l y, Fischer, von de» Herren B o r n st ä d t, (welcher de» Professor „Dedekind" sehr gelungen wiedergab), von W u g-g a n i g in trefflicher Weise dargestellt wurde». Leider müssen wir aber zum Schlüsse konstatieren, dass der Besuch dieser Vorstellung ein nur Mittel-mäßiger war. Dir, Gärtner dürfte wohl auf die Kosten. die ihm die Aufführung verursachte, nicht gekommen sein, wa« sehr bedauerlich ist. Die 2. Aiisführung am Sonntag fand vor leerem Hanse statt und glaube» wir, dass es sich die Direktion in Anbetracht dieser tristen Zustände für die Folgezeit reiflich überlegen wird, so theure Novitäten aufzuführe», da sie in ihren Bestreben, das Allerneueste zu biete«, vom Pu> blicum ganz im Stiche gelassen wird. Die Dienstag-Anfführung „Aschenbrödel" brachte uns einen äußerst geluiigcnen Abend, welchen man in erster Linie dem Frl. B e l l a u zu verdanke» hatte, sie spielte ihr Aschenbrödel wieder so entzückend, dass daS Publikum nicht aus dem Applaudiere« kam; ihr zur Seite standen die übrigen PensionSgenosjinen. die in ganz gleich«? Toilette vo» den Damen Fischer, W c s s c l h. Werner. H o f h e r r uud E h a -raux gegeben wurden. Ein wahres EabinetS» stück lieferte Direktor Gärtner mit dem Dr. „Veltcnius", er brachte diesen nur für da« Alter» thum schwärmenden Bücherwurm so köstlich zur Geltung, dass das Publikum nicht aus dem Lachen kam, so oft er die Scene betrat. Auch Frau L o d t m a n n als feine „liebe Ursula" war recht gut, Franz K a m m a u f „Graf Eichenow" sowie Herr B o r n st ä d t „Graf Rothberg" nicht minder Herr und Frau W u g g g a n i g. DaS Pnblicnm, da» sich gut unterhielt, zollte der verdienstvollen Darstellung recht viele» Beifall «nd Herr Direktor erbrachte abermals den Be-weis, dass er auch heuer über ein vorzügliches Personale verfügt. Wen« doch nur auch der Besuch darnach wäre! Vor total leerem Hause gieuge» vergangenen Donnerstag Baiirrnseld's ..Bekenntnisse" i» Scene. Wir bedauern die Schauspieler, dass sie bei einer solchen scene spielen mussten; denn sowohl daS Parterre als auch namentlich die Parterre-Loge« wiese» zahlreiche Lücken auf. Speziell die Besitzer dieser Logen finde» sich hener f e h r spärlich ei« — soll dies vielleicht cinc Ent-schädiguug dafür fei«, dass die Loge» Heuer ei» um 2öO fl. kleineres Ergebnis gegen das Vor» jähr lieferten? Trotzdem unterhielt sich das Pu-blicum gut und spendete de» Darsteller», unter welchen i» erster Linie Fräulein Bella» und ,tzerr K a in m a u f zu erwähne» find, so lauten Applaus, als er eben von so wenige« Händen zn Stande gebracht werden kann. Frl. Fis cher sowie die .hrne» Bor « städt, Iahn, Wng -ganig verdiene» lobend erwähnt z« werden. — Nur die Frage wollen wir zum Schlüsse noch auswerfen, ivaS wird denn schließlich und endlich bei dem andauernd miserablen Besuche ans unserem Theater werden?— llngetheilte« Lob ernten die Weine der Continental Bidega Company von Seite dee ärztlichen Autoritüten aller Länder. Prof. Dr. Le,p»ld Schenk in Wien be-stätigt. das» diese Weine bei Reconoalescenten vorzügliche Dienste leisten »nd er seine Ersolqe in vielen Fällen denselben verdanke. Dr. Bordeleben in Berlin hält jede« Lob für überflüssig, da die Weine der Continental Bodega Company die anertanm besten und über alle» Lob er-l>abcn sind. Prof. Dr. Ziemsze», Director de» allgemeinen Krankeiihause» in München, geheimer Sanitälsraih De. Nolte, Hosarzt in Berlin, Dr. Thiekenian« in Homburg, Prof. Dr. Angerer in München, haben alle diese Weine i geprüft und empfehlen dieselben zur Stärkung von Re« convalejeenten als Mittel. Bezüglich Nr Weine der The Contineittal Bodega Cowpan« verweisen wir aus da» Inserat in unserer heutigen Nummer. Besondere antiseptische Eigenschaften der Bestaudiheile der Präger HauSsalbe au» der Apotheke de» B. Fragner in Prag, bewirken sehr gute Resultate bei der Heilung der verschiedenen Verwundungen und eignet sich diese» Mittel zugleich zum Schutze der Wunden und znr Fern-Haltung >eder Bernnrrinignng und Entzündung, sowie auch zur Linderung der Schmerzen. Diese» gute Hausmittel ist auch in den hiesigen Apotheken erhältlich. — Siehe Inserat! — Du echt« Mörathon wohl zu unterscheiden von allen wertlosen Nachahmungen. verbessert einzig und allein den Rauch-Tabak, ist der Gesundheit sehr zuträglich und nur dort echt erhältlich, wo „Mörathon".Placate sind 12 kleine ft 10 kr. oder 4 grobe Pakete ä 30 fr, per Nachnahme sranro I fl. 26 kr. T h. Möra t h Mrdicinal vrognrrir „Zum Libcr", GRAZ, Jakorninigaaie 1. Zu haben in Petta» bei Josef » asi« ir kiii überspieltes C1 a y i e r, Stutzflügel oder Pituiiiio, wird zu kaufen gesucht. — Anträge an die Verwaltung der „Pettaner Zeitung." Die Tirection des Pettauer Musikvereincs beabsichtigt, nach Bedarf einen tüchtigen Clamerstimmer kommen zu lassen, falls eine Anzahl von 10—15 Clavieren zu stimmen ist. Um dies durchführen zu können, werden Anmeldungen bei Herrn B. Schulfink ent-gegengenommen. — 5 — anerkannte, b*»lc öiterreich-• lehn und deutsch« Fabrikate. ft'reiee • hne voncurrcn* matebintn alltr Syttemo compfet, tir« «urlirt Nähmaschinen Singer-Nähmaschine. horharrnig.....fl. 80 Singer-Nähmaschine, Luxus-Ausstattung . . 40 Singer Medium-Nähmaschin: für Familie und Gewerbe.........»4.'). Singer Tltanla-Nähmaschine für Schneider . 50. Howe C. Nähmaschine für Schneider . . fl. 42.-Howe C. Nähmaschine für Schuster . . fl. 42. Ringschiffchen-Nähmaschine für Familie und Gewerbe.........„ 65.- Ringschiffchen-Nähmaschine für Schneider „ 80. 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Plangger in Mühlou bei Innsbruck seinen innigsten Dank für seine gründliche Heilung von Fallsucht, welche genann-tem Arzte in kürzester Zeit gelungen ist. Allen an Epilepsie Leidenden kann ich die Behand-lung de« Herrn Dr. Plangger nicht genug anempfehlen. SohsUer in Reichenlxrg. Zu beziehen durch jede Buch&ndlung ist die preisgekrönte in HO. Aufläse erschienene Schrift des Med.-Rath Dr. Müller (iber das 7 9U Freie Zusendung für 60 Pfennig in Briefmarken, Curt Roher, Braunschweig. TUCH- Gute Uhren billig mit H.jäfjriger schriftlicher Garantie versendet an Private Uhrenfabrik Hanr? Konrad in Brüx. läOictrif ftinita ist mit dem t. i. Adler an»-gezeichnet, besiyt gold. u. silb. AuSstellvngS-Medaillen und lausende Anerkennung«». Jllustr. Preiskatalog gratis und sranco. Schafwollstoffe auch Reste. Direkteste, billigste Bezugsquelle geschmackvollster, neuester und vorzüglichster Fabrikate! 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Ich bin nicht im «lande, die marternden Schmerzen, die ic. ^urch volle !i Jahre bei jeder Witterung?, ändernng in meinen Gliedern litt, zu schildern, und von denen mich weder Heilmittel noch der filebrauch der Schweselbäder in Baden bei Wien befreien konnten. Schlaf-los walzte ich mich Nachte durch im Bette herum, mein Appetit schmölerte sich zusehends, mein Aussehen trübte sich und meine ganze Körperkraft nahm ab. Nach 4 Wochen langem Gebrauch des Wilhelm'S TheeS wurde ich von meinen Schmerzen nicht nur ganz bejreit und bin es noch seht, nachdem ich schon seit ß Wochen keinen Thee mehr trinke, auch mein körperlicher Zustand hat sich gebessert. Ich bin fest überzeugt, dass Jeder, der in ähnlichen Leiden seine Zuflucht zu diesem Thee nehmen, auch den Erfinder dessen. Herrn F r a n z W i l h e l m, so wie ich segnen wird. In vorzüglicher Hochachtung Gräfin Bulschin-Streit-feld, OberstlieutenantS-Sattin." Wilhelm'8 Kräuter Saft ..... ... , „ ..... , ... 'ff" nach ärztlicher Vorschrift ans den heilsamste», frisch ae-prellte» Uräutersäften erzeugt und vielfach verivendet. Dieser Soft hat sich nach Überzeugung dcr renommirteste» Arzte auf eine außerordentlich günstige Weise, namentlich beruften, Heiserkeit, Schimpfe», Brustbeklemmung, Ber-chleimung, Schwerathmigkeit, Seiienstechen ,e. bewährt. Siele Abnehmer bestätigen, es sei ihnen dieser Saft un-entbehrlich geworden und nur diesem Mittel hätten sie Linderung uud ruhige Nächte au da»k«n. Besonders empfehlenswert ist dieser Tast zu katarrhalischen! Assectionen disponirtcn Individuen bei rauher Witterung, bei Nebeln als Präservativ, besonders bei Reisen während rauher Witterung Er wirkt aus die entzündliche Schleimhaut des Kchllopses. der Luströhre und ihre Verzweigungen (Bronchien reizmildernd und kräftigend, befördert, indem er i» dcr Brust das Gesühl einer sanste» wohlthuenden Wärme verbreitet, den Auswurf, leitet Congestionen von dielen Theile» ab »nd löst venöse Stockungen im Unter-leib, ohne die Verdauung zu beeinträchtigen, die er durch die beigemengten mild-aromatischeu Bestandtheile vielmehr stärkt und kräftigt. Bei seinem angenehmen Geschmacke ist er nicht nur Lindern angenehm und nüplich, sondern alten, bresthasten, lungenkranke» Mensche» ei» Bedürfnis, öffent-lichen Rednern und Sängern ein willkommenes Mittel gegen umflorte Stimme oder gar Heiserkeit. Man nimmt davon bei leichten katarrhalisch«» Asfectionen täglich morgens und abends, jedesmal eine Stunde vor oder nach dem Speisen einen bis zwei Efgösel voll lauwarm und steigt »ach einigen Tagen mit der jedesmaligen Gabe aus drei Estlösel. I» langwierigen, veralteten Fallen »eym« man je zwei Erlöse! voll täglich drei- bis viermal, nämlich morgenS und abends, wie oben angegeben wurde und aufierdrm eine Stunde vor »nd drei bis vier Stunden nach dem Mittagsmahl«. Linder untre einem Jahre erhalten davon jedesmal einen, ältere zwei bis drei Kaffee-löffel voll Die Diät während des Gebrauches de« Wilhelm'S Kräuter-Saft »Marke Schneeberg" besteht in leicht ver-baulicher, vorzüglich frischer Fleischkost mit Ausschluß aller geistigen Getränkt »nd Bermeidung g«würzler. saurer und blähender Speisen. Preis einer Flasche sammt We« brauchsamoeisuug 1 fl. 25 kr. i>. W. — Die Emballage in Kistchen wird mit 20 kr. berechnet. 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Mnsikprodnetionen, Plillerschießen ic. zu entfallen haben, wird zur ent-sprechenden Darnachachlnng bekannt gegeben, dass alle derartigen von der Bevölkerung selbst anegel^uden Kundgebungen dcr Festesstimmung und de» patriotischen Acfilhles in keiner Weife zu beanständen find. AuS-geschlossen erscheinen selbstverständlich rauschende Feste (wir z. B Tanz-Unterhaltungen.) Stadtamt pettau, am IS November 1898. Der Bürgermeister: Zos. Vrnig. und mehr kann jeder Herr und jede Dame durch Übernahme unserer Agentur (ohne Fachkenntnisse, keine Lose) jährlich verdienen. M. F. 27" poste restante Wien, Hauptpost. Cajetan Murko Hauptplatz Nr. 4. Erlaube mir der hoehverehrten Damenwelt anzuzeigen, dass soeben ganz neue Handarbeiten angefangen nnd fertig, für Weihnaehten angekommen sind. Erlaube mir daher zur Besichtigung sämmtlicher hier angeführter Artikel, ohne Kaufzwang,' höflichst einzuladen. Grosse Neuheiten in Tablets, Tischläufer, Milieus, Credenzdecken, Wiegen-Decken, Kastenstreifen. 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Da» wir uns dabei der ernsteste» Lebensgefahr aussetzen, ahne» wir aar nicht einmal mehr. Wen» die Räder Über die Weichen der kleinen Stationen tanze» und klappern, daß einem Höre» und Sehen vergeht, blicke» wir höchsten« von der »eueste» Nummer unserer ^leituilg. hinter der wir uu» verschanzt haben, stiruruuzelud ans, weil u»s das abscheuliche Stoßen, Springen und Schütteln des ÄagenS iu dem Genuß der Lektüre beeinträchtigt, werfen gerade noch rechtzeitig ein Auge ans daS uns bekannte Stationsgebäude, an dem wir stolz vorüberbrausen, und seufzen, resigniert unsre Uhr vriifend: »lacht' ichs doch! Erst 91.! Ruu das kann »och hiibsch lange dauern, bis wir in O. einlaufen!' Einer jedoch ist uicht von demselben Gleichmut wie wir und das übrige Personal beseelt. Da» ist derjenige, der den Hebel der keuchenden, sunkenspriihenden Maschine und damit das Wohl und Aehe von Hunderte» in der Hand hält. Hat er die Geschwindig-keit richtig bemessen, mit der er eben jetzt in de» Bereich einer Durchgangsstation eintretend, übe.' die Schienen stiegt? Werden die Weichen exakt gestellt sein? Wird das Ungetüm vo» rasender Zchlange im Geleise bleiben oder wird der kecke Sprung, mit den, die Lokomotive just über die Einfahrtsweiche seht, sie und mit ihr die fast »»absehbare Wagenreihe au» den Schiene» werfe» ? Das ver» will ihm hörbar in der Brust klopfen; namentlich des Nachts, wenn er durch den Ausguck die Strecke nur wenige Schritte weit überschauen kann, wenn er sich gleichsam aus sein Gefühl und ans die ungewisse Hoffnung verlassen muß. e» werde wie schon manches-mal so auch heute alles gut gehen. Und dann, nimmt er auch ledes Signal rechtzeitig wahr? Wird er nicht achtlos am geschlossenen Semaphor vorüberdampsen? Werden ihm anch die etwa in Reparatur befindlichen Stellen des Bahnkörpers nicht entgehen? Entsehlich, wenn er mit der auf freier Strecke zulässigen Geschwindigkeit Über ein nicht gehörig mit Steingeröll verpacktes strangstück fahren, wenn die eisernen Schienen wie dünnes Blech zerreißen, alles in den Abgrund stürzen würde, er mit der Maschine voran! Er darf die entsetzlichen Bilder, die vor ihm auftauchen wollen, nicht au«de»ke», Eisern wie der Weg zu seine» Füßen müssen seine Nerven sein, im Feuer gehärtet und erprobt. Nein, er soll über nichts nachsinne» und grübeln, er muß ganz Auge und trotz des Lärms um ihn her ganz Lhr sei», könnte doch an seiner Lokomotive irgend eine Schraube sich lösen Wehe ihm. wenn er'S nicht rechtzeitig wahrnähme, wehe ihm und den ahnungslos unter seinem Schutz dahingetragenen Reisenden! DaS sicherste Auge, das «'chärfste Ohr, knrz die geübtesten Sinneswerkzeuge müssen ihm zu Gebote stehe«, will er überall das Rechte thun und sich und die ihm Anvertrauten sicher ans Ziel bringen. Er allein weiß es. wie oft der Zug um eines Haares Breite verunglückt wäre, er allein haßt das fürchterliche Dahinrase» über die zahllosen kleinen Bahnhöfe mit ihre» Ei»- »nd AnSsahrtSweiche». er allein atmet jedesmal erleichtert auf. wenn der Zug wieder auf freier Strecke fortgleitet und fiir einige Minuten ungehindert seine» Weg nehmen kann. Fürwahr ei» wichtiger, aber auch ei» verantwortungsreicher. ein aufreibender Beruf, der eines Lokomotivführers! Die dreiundsechzig Kilometer lange Strecke von P. »ach £., welche vom Schnellzug ohne Fahrtunterbrechung zurückgelegt wird, durchschneidet eine der bevölkertsten Gegenden, ein Jndnstriecentrum mit den mannigfachsten Gewerbszweigen, für deren jeden die Bah» ! der Lebensnerv ist. So »tüiiden denn auf den Dutzend Zwische»-statioueu zahllose Schieiieusträttge. Die Bahnhöfe sind ausgedehnt, mit viele» Nebengeleisen versehen, und der durchrasende Schnellzug muß sozusagen von Weiche zu Weiche hüpfen, so stoßt, poltert nnd rüttelt es beim Passieren derselben. ES war an einen, stillen Spätsomiiierabend, als der Lokomotiv-führer Heinrich Schall sich vo» seiner in P. gelegenen Wohnung ausmachte, um den Neuuuhrzug in weniger als einer Stunde „ach O. z» befördern. Nachdem er von Weib und Kinder» Abschied genommen, schritt er riistig der Eisenbahn zn, sich sofort seitwärts vom StationSgebände »ach dem Lokomotivschuppen wendend Da in P. regelmäßig Maschinenwechsel stattfand, fiel ihm selbst die Aufgabe »u. die Lokomotive an die Spitze des ankomuiendeii Schnell, zuges zu setzen. Als er jetzt in die rnngeschwärzte Halle eintrat, warf er einen prüfenden Blick aus die Uhr. Noch eine Viertel-stunde bis zur Ankunft seines Zuges, da hatte er bkanem Zeit, alles für die Fahrt Notwendige zu revidiere» nnd vorzubereiten. Leise zischend und prustend stand das fchuiucke eiserne Ungetüm bereits a» gewohnter Stelle. Ungeduld schien die gewaltigen und doch schlank erscheinenden stählerne» Glieder zu durchzittern. Der Dampf suchte sich hier nnd da an den Brntile» einen Ausweg. Trotzdem feuerte der Heizer noch immer i» die rasende Glnt. Es war der .Wolf", den er heute führe» sollte, sei» besonderer Lieb-liiig, der dem erhaltenen Namen alle Ehre machte: denn das schwere Ding lies mit einer Leichtigkeit und Sicherheit über die Schiene», al« hätte e» statt der gewaltigen Räder Flügel an den Achse». Kaum daß ma» den leisesten Stoß verspürte, wenn'« über die Weiche» hinging, so glitt uud flog der Wols de» eiserne» Weg entlang Zärtlich, al« wenn er ein lebendes Wesen vor sich hätte, prüften des Führers Angen den schmucke» Bau. Blank geputzt glänzten und gleißte» ihm alle Teile „nd Teilchen oer Maschine entgegen In der That, der .Wolf' konnte sich unter seinen Brüdern sehen lasse» Jetzt schwang Schall sich das Trittbrett hinauf. Der Heizer hatte gut vorgearbeitet. Die Dampfspannung war bald stark ae. uug, um de» Zug in Bewegung zu setzen und zu halte». Alles in bester Ordnung, der Kessel vorschriftsmäßig gestillt, Wasser> uud Kohlenvorrat hinreichend. Nun noch einen Rundgang um das Räderwerk, und es ist alles fertig zur Fahrt. ES war, al» gewänne die eherne Lokomotive Leben unter der kundigen Hand des Führer». Immer erregter tönte das Gezische und Gebrause, wie wen» sie ihm ihre Ungeduld klagen nnd ihn bitten wollte, derselben ein Ende zn machen. Ei» Zittern über das andere schmierte durch den heißen tiörper. Warum öffnete er die Zugänge zu de» Kolben nicht? Wann darf ich endlich in die dämmernde Nacht hinausfliege», meine Schleppe hinter mir herfegend? Auch die Geduld Schalls wurde heute abend auf eiue harte Probe gestellt. Der Zug hatte Verspätung, erst hieß es fünf, dann zehn Minuten, und nun war schon eine Biertelstunde verstrichen, ohne daß die r»ten Feueraugen au« der Ferne auftauchen wollten. Des Lokomotivführers Auge» schweiften immer aufs neue aus der halbdunklen Halle in die Geleise hinaus. Der Bahnhos lag am äußersten End« der Stadt. Frei und ungehindert konnte man in die weite Ebene sehen. Etwa eine Stunde von den letzten Hän-sern entfernt zog der Fluß seine Bah», kür da« Auge kenntlich 18G ?urd) eilt Band von Weiden und Pappel», das sich a» feinen Ufern . itlang schlangelte. Gegenwärtig lies! sich freiüsh wenig von dem .•Jcbiiid) wahrnehmen. Eine Dnnstschicht innütj dein Wasser ent« liegen fein »nd sich über das Bett gelagert haben. Nur die Spitzen »>, mein ..Wolf", wird eS anch ■JJeit für dich! Er zog die Tainpfpfeife, drückte ans den Hebel, nnd zierlich hnschte der wackere Reimer zur Halle hinan?. Einige Minute» noch »»d einrangierte» Schnellzuges. Heinrich Schall verließ die Maschine, »in inil dein Zugführer Rücksprache z» nehmen »nd sich etwaige Instruktionen zn holen. ES lag keine Meldung, nicht* Besonderes vor, die Strecke war in tadelloser Lrdnnug nnd würde aller Voraussicht »ach ungehindert zurückgelegt werden können. Ein dienstlicher Gruß und der Führer schwang sich ans den Tender zurück. Einige Augenblicke der Erwartung; die letzte» Thüre» w»rde» von den Schaffnern zugeschlagen - das „Fertig" er-scholl ans uud ab die Reihe des Waggons entlang: der Station»-Vorsteher winkte; das Pfeifchen des Zugführer» schrillte, iind maje stätisch schnaubend nnd fauchend, ei» paar Riesenwvlken ausstoßend, setzte der „Wolf" sich und seine Last in Bewegung: erst langsam nnd bedächtig, dann schneller und schneller, bis er mit Windeseile dahinstob. in hartem «lange die Schienen schlagend. Schall* Besorgnis liatte nur zu guten Grund gehabt. Mit a>& m Tchlnncnder Rchboik. var ein Kunststück, bei dem rasenden Dauerla«, das Einfahrtssignal ans jeder Station rechtzeitig zn entdecken tnu j.'hen zu können, ob die Durchsähet frei war. Aber er hatte ; die Strecke so oft durchsaust, daß ihm schier jede Telegraphen««:, , bekannt nnd vertraut war. Weil er gauz geuau wußte, ioo > jeden Semaphor zn suchen hatte, so spürte er ihn auch im dickn Nebel ans. Trotzdem war eS ihm unheimlich, gleichsam aufs lli gewisse iu dir dicht verhangene, graue Nacht hiueiuzubransen. M« sah die Hand vor Augen nicht; selbst die Schienen konnte »»> kaniil einen Meter weit verfolgen trotz der hellen Lichter, uield die Maschine am Uopse trng. Die grünen Dnrchfahrtslichter schi nen Irrsternen gleich in der Lnft z» schwebe», von den Signn stauge», die sie trüge», ließ sich nichts wahrnehmen. Station in» Station sl:' vorbei, »nd überall taii.v der „Wolf" sicher und !pi> lend über die Weiche», d<, langgestreckte» Zug mit ii. sortreißend. Gern f]iit:. Schall in feiner Besorg» wegen des Nebels hier uu. da die Geschwindigkeit er mäßigt, aber die Verspät ung war ohnehin schon b< trächtlich genug, und der ebenso besetzte als für dcn Weltverkehr wichtige Zu , durste seine Anschlüsse iticlit verfehlen. Da galt es iiitn eher einzuholen nnd d.. Schnelligkeit bis ans du äußerst zulässige Maß •,« steigern als hiutanzuhaltcii nnd langsamer zn thun Ein so tüchtiger Führer Heinrich Schall war. »nd soviel er sich auch in feinem Amte zutrauen mochte, der Versuchung, die ohne sei» Verschulden versäumte Zeit wieder auszugleichen und sich durch forcierte« Fahr,» ei» übrigens auch mit fliu gendcr Münze belohnte Verdienst zu erwerben, lur. er noch nie unterlegen. Jini graute eS, die Geschwindul feit des Zuges über Gc liiihr zu steigern Nicht da . er für seine Person Ang» gehabt hätte, siihlte er fit!) doch seiner Maschine, zn mal seines treuen „WoÜ" vollkvmmen sicher, gennn so, als wenn er ans festem Erdboden stände: auch an Weib nnd ilind dachte er dabei kaum mit besonderez Besorgnis, hatte er sie bori stets froh nnd gesund wic versehen dürfen; aber di> vielen, wenngleich ihm itn bekannten Reisenden lage> ihm ans der Seele. Si. alle, sagte er sich, vertraue» dir Leib und Lebe» sorglos an, oh» daß sie sich auch nur die Mühe gegeben hätten, dir ins Antlitz zi blicke»: solchem Glaube», de» sie i« dich setze», mußt d» alle Ehr zu machen snchen. Tu darfst mit ihrer Zuversicht kein Spiel trei be», darfst niemals die Grenzen des Erlaubten überschreiten. Hall dich stets in den gebotenen schranken, damit dein Gewissen teil und unbelastet bleibt. Ter Zug würde heute wie immer — jetzt ließ eS sich ganz g» berechne», da mau eben die letzte der zwölf Zwifchenstationen übn flogen hatte — genau nach Ablauf vo» achtnndfünszig Minntei in C. einlaufe» uud keine Minute mehr «och weniger gebrauchen Heinrich Schall lächelte zum erstenmal während der Fahrt wohl gefällig vor sich hin. Gott sei Dank, trotz des Nebels waren all» Fiihrlichkeiten Überstanden. Nur «och drei Minuten Schuellteinpo dann mußte der Eiufahttsseinaphor in Sicht kommen und der Z»i würde mit verminderter Geschwindigkeit glatt nnd »»gefährdet in de» Bahnhof einlaufen. 187 Ein Gehölz wurde durchschnitten. Celtsam Nana daS Rauschen dcS Zuges von den in undurchdringlichen Nebel gehüllten Stäm-nie» zurück. Heinrich Schall hielt uvch ii»u»er die Uhr iu dcr Hand. So. jetzt den Blick zur Seite gewandt. Jeden Augenblick konnte das grüne Signallicht auftauche»: wiirde doch die Einfahrt für den bereits ichon verspätete» Eilzug selbstverständlich frei sein. Eifrig spähte der Führer in den Nebel hinaus, «ein Semaphor wollte sich zeigen. Wie aufmerksam er auch iu das Tuukel starrte, nichts wollte sich entdecken lassen. Sollte ih» in dcr That dcr Nebrl irre geführt haben? Auf de» sichere» Gang seiner Uhr hatte er doch ftctö vertraue» könne», «alter Schweiß trat ihn, a»f die Stir». „Wo bleibt dcr Semaphor?" raunte er in jäh aufsteigender Angst dem Heizer zn. Ter zuckte gleichmütig die Achsel». Er habe nicht acht ge-geben. Es würde wohl schwerlich schon so weit sei». Uud wieder irrte Heinrichs Blick verzweiflungsvoll suchend iu de» Nebel hi»a»s. Irgend etioaS mußte nicht in Ordnung sei». Rückstoß, de» die Maschine, die noch in ziemlichem VonvärtSlanfe begriffe» war, durch den Kontredampf erlitten hatte, sei's in der seelische» Erregung, die ihn in dcr verzweifelten Zpaunnng des Augenblicks erfaßte. Ihm wurde die nächste Sekunde gleichsam zn einer endlosen Stnndc, so viel Bilder jagten mit erschreckender Klarheit in dcr nnmcßliarc» Spanne Zeit durch sein sicbcrndes Hirn. Er sah den Zug seinem uuanihaltsame» Bcrderlieu entgegen» rennen; denn au riii Stehenbleiben war bei der knrzeu Eiitierttung nicht zu denken. Weib und «iud traten ihm in herzzerreißenden Jammergebärden vor Auge». Alle Passagiere diese* und des Hera»-bra»se»deu Zuges sah er mit schmerzverzerrten Mienen auf sich deute». Er faltete die Haude und fruktc das Haupt. Und da»» kam das Unvermeidliche. Ei» Stoß, der Erde nnd Luft erzittern »nd erdröhne» machte. Donnernd führe» die Lokomotiven anfeiiiander. Rings Krache» »»d Brausen, Tobe» uud Schreien. »lud er. Heinrich Schall, er lebte, er war unversehrt geblieben, bei der Er»tc des graitsigste» Wilddiebe. Nach dem Aem«!de t>u» Sonderlaiid. lMit le^t.) (¥IlPfogrn|tMt-$u'(ii4 t >>lv,ir«phtsch«i> Union, Kilmtfii.) War ec ihm selbst am Eude nicht ganz klar zn Sinne? Es mnßte etwas geschehe». Er mußte die Geschwindigkeit des Zuges mäßigen; die erste Weiche konnte seiner Uhr nach nicht mehr fern sei». Oder sollte der .Wolf" ih» geäfft habe» und la»gfamer gelaufen sein? Chite weiter nachzudenken, stellte er de« Dampf ab. Ii» Umsehe» verri»gerte sich die Schnelligkeit. Und richtig, er hatte sich nicht geirrt, soeben drallste der Zng über die Einsahrtsweiche. Schv» wolltc cr aufatme», als ein fürchterlicher Gedanke über ihn kam. Dn hast, das ist keine Frage, den Semaphor übersehen. Wie, wenn er uuu rotes Licht getragen hätte, wenn die Einfahrt geschlossen wäre? Und indem dieser Gedanke in ihm anfblitzte, warf er auch eine» Späherblick auf das Geleise vor ihm. Was war das? Narrte ih» seine Einbildnngskraft? Zwei flammende Lichter tauchte» dicht vor ihm auf; es keuchte ihn« ein Zug entgegen. Um Gottes und Ehristi Wille«, auf dcmfelbc» Geleise!! Die Haare sträubten sich vor Eiltsrveu. Die Hand griff — die Besonnenheit verließ ih» nicht — »ach dem Hebel, er gab Gegettvamps, »»d dazu erklangen die fünf fürchterlich gellenden -igualvffffe. de» Notschrei eines in höchster OicmOr schwebenden Zuges durch die Nacht. Heinrich Schall taumelte znrück, sei's mm vo» den, wuchtige» Todes. Mechanisch schwang er sich vom Trittbrett. Er sah »nd hörte nichts mehr, wollte auch nichts mehr sehen noch hören. Fort, nur fort von diesem Crt des Unheils, das er ganz allein ver-schnldet hatte! Seine Füße setzten sich.gleichsam »»bewußt i» Be-wegnng. Nein, er konnte die im Todeskampf zuckende» Glieder der durch ihn Verletzte» nicht ausehen, konnte de» grenzenlose» Jammer dcr Unglückliche» nicht mit anhören. Dazn hätte eS übcr-mcnschlichcr Kräfte bedurft. £ warum lag nicht einmal cr mit zerschmettertem Leibe unter dcn Toten nnd Verstümmelten, warum durste er sein Vergehen nicht mit dem Tode büße» »»d sühne»? Wie hatte es mir möglich fei» töuuen. daß er den Zng weiter fahren ließ, als er den Semaphor, dessen Stelle er doch genau kannte, nicht wahrnahm? Er begriff sein uuverantwortliches Thun jetzt selbst »ichr mchr. Aber hatte er nicht den Zng gehemmt, hatte er nicht alles gethan, um das Unglück zu verhüte»? „;>u spät, zu spät!" donnerte ihm eine Stimme zn; „warum hast dn so lange gezaudert?" — „C ich habe nicht gezaudert, flog doch der Zug mit jeder «ekunde pfeilschnell weiter." — „2ct dem, wie ihm sei," eutgeguete der Ankläger in ihm, „du hast nicht anfgevaßt. dn hast den Semaphor übersehen, dcn du hättest erblicken müssen." 188 +- WrilN'k»d cr aber so unklar uud verworren mit sich selber au-klagende uud entschuldigende Zwiesprache führte, waren seine «Wie nicht müßig gewesen. In rasender Eile trugen sie ih» von der Uiiglückostätte fort, immer weiter und weiter, dem bergenden Walde zu, als ob cr dort seines Entsetzen» und des aus ihm lastenden Brandmals Herr werden könnte. iOcuit»ung folgt ) (Ein General Pardon. Mete. Antritt seiner Regierung erließ König Friedrich Wil' Holm JH. von Preußen folgenden General-Pardon: .Da -eine Königliche Majestär bei dem gesegnete» Antritt Höchst Dero Regierung auch an diejenigen, die vo» der Armee desertiert, und die ans Furcht vor Werbung oder Strafe», oder anderer Ursache» wegen, ans dem Lande entwichen sind, Dero Königliche Hnld uud Gnade auszudehnen resolvieret habe»: so lassen Höchstdieselbe Allen, die vo» ihren Regimentern und ander» militärische» CvrpS, bei welche» sie gestanden, desertieret, und denen, die der Werbung halber, nicht minder denen, die aus Leicht-sinn ihre Ackerhöfe und sonstige Wohnungen verlassen haben, in» gleichen die Wege» Contrebande, Arcise- und Zolldefraudatiouen, »nd überhaupt wege» solcher Vergehungen und Eontraventione», worauf in den Landesgesetzen schwere, jedoch verzeihliche Geld-»nd Leibesstraseu verordnet worden, aus dem Lande entwichen sind, hierdurch den General-Pardon öffentlich verkünden, also und dergestalt, daß, wenn dieselben binnen Jahresfrist und bis zuni 24. Dezember des nächstfolgende» 1798er Jahres, in Seine: Kö-nigliche» Majestät Staaten, die Deserteurs bei den Regimentern und Bahnen, welche sie verlassen haben, und die anderen Entwi-chenen bei ihren GerichtSobrigkeiten sich freiwillig wieder eiusinden werden, um im Lande zu bleiben, und sich gut und redlich zu ver-halten, sodann ihre Entweichungen und Bergehunge«, es mögen gesetzmäßige Strafen dafür gegen sie schon erkannt sehn oder nicht, ihnen völlig verziehen und vergebe», mithi» sie alsdann in den Stand schuldloser, getreuer und ehrlicher Unterthanen, ohne einige Bestrafung, wieder hergestellt sehn, nach Ablauf dieser Frist aber keinen Pardon zu gewärtigen haben, auch von dieser allgemeinen Königlichen Begnadigung solcher Missethäter, auf deren schweren Verbrechen göttliche und menschliche Gesetze Todesstrafe und derselben nahe kommende lebenswierige BestungSstrafe verordnen, ausgeschlossen seyn sollen. — Damit nun dieser General-Pardon zur Wissenschaft eines Jeden und besonder» auch Derer, denen daran gelegen, dessen teilhaftig zu werden, gelangen möge, so haben Höchstgedachte Se. König!, Majestät allergnädigst besohlen, solchen durch den Druck öffentlich bekannt zu machen, vou den Kanzeln abzulesen und überhaupt zur allgemeinen Knndbarkeit zu bringen. Urkundlich unter Sr. königlichen Majestät Höchsteigenhändiger Unterschrift und beigedruckten Jnsignien. So geschehen »nd gegeben Berlin, den 24. Dez. 1707. (L. S.) Friedrich Wilhelm. v> Blumenthal. v. Heinitz. v. Werder. V. Arnim, v. Kanno-wnrff. v. Strueusee. von Schrötter." «i, « Zchlagrnder 'Hclidorf. Ter Rehdock verliert gewöhnlich im Oktober »der November seinen Hauptschmuck und e» dauert ziemlich lang«, bt» sich ihm ein neue« Arweih gebildet hat. (iine solche Neubildung ist ansang» weich und mit einer Haut überzl gen; ber Jager sagt: .La« Geweih ist Im Bast," und et wird oft Ende Marz, auch «st flvril, bi« sich diese» nengebilbei« ««weih vereckt und dcr «uck auch gefegt hat. Wahren!» dieser Zeit reibt er mlt seinem «eweih an den Rinde» der Bäume, wa« jedeufaU« aus »in Jucken zurückzuführen ist, da» der Bock in diesem Zultanb« »mpstnb»t, Ter Weidmann nennt einen solchen Bock einen schlagenden: da« Reiben »nb Ichlagen an die Baumrinde dauert so lange, bi« da« «eivrih »vom Bast" befreit und vollsta»big ausgefegt ist Ter Rehbock ist jetzt nicht mehr so harnilo«, al« wahrend der Zeit seiner Waffen-lofigkeit, aber er bleibt immer noch «in erträglicher Grnoss» der Ricke und zu-weilen auch al« teilnehmender Vater seiner oder anderer Böcke Sprüßling«. St, Dir Wilddiebe. Tevpel und Käthe sind die Kinder be» reichen Weiden-hvfbauern. Ihr Vater hat selbst eine Jagd und der S«pp«l hatte »« also nicht »tilg g«habt, zu wilddi«ben, Aber wer will einen frische», munteren Buden halten, wenn er einen angeschossenen Hasen im [seid? lausen sieht, der sich offenbar nur noch mühsam dahinschleppt, Natürlich >«tzl» der Stppl ihm nach und erwiichte ihn auch richtig, nur hatte »r in s«inem Jagdeiser über-sehen, daß der Hase inzwischen da« Äebiet de« graflichen 0iut«nakl'barn über, schritten hatte und da mußte gerade der grimme Ödester dazu kommen, al« S»pp»l dem armen Langohr den Rest gab. Wie da« Schicksal doch manch-mal spielt! vor acht Tagen hatte der Herr Erster sicher nicht» gesagt. Seit der Zeit aber halte er sich bei der alteren Zchwefter de« Stppl, ber hübsche» schwarzäugigen Ploni, »Inen nicht all,» zierlich geflochtenen Korb g«. holt und b«wie« nun burch !>ie Behasslgkeit, mit ber er den armen Buben zum Amt»richt«r schleppte, wie sehr er di«frn Korb verdient hatte. Tie kleine Sathi hat ihren Bruder natürlich nicht im Stich gelassen, aber fl« schlnchn herzbrechenb und auch dem Stppl ist nicht wohl zu Mut. Zum erstenmale in ihrem Leben flehen bie beiden vor Gericht, unb ba« ist ein« furchtbare Sache, gegen die der Stock de» Herrn Schulmeister» gar nicht« bedeute«, Aber ber Ainl»vorstther und die beiden Schaffen sehen nicht au«, al» ob si« bi» Sache allzu schlimm machen würden und so wird wohl der Stppl lmmer noch der-hallni«maßig billig zu einer gnten Lehr» kommen- daß man »ilmlich stlbst im ärgst»» Zagdeiser nicht vergessen soll, — auf die Grenzsteine zu achten, T. Dann freilich I Ter Kanzler Kaiser Joseph« II., Fürst »aunitz, führte einst den preußischen Gesandte» in da« Ztnghau« zu Wi»n, Ueber bie Reich-haltigkeit der Waffe». Munitio« ». s. w, war der «efandl» I»hr üb»rrasch>, doch sagt» er dann, ironisch lächelnd: .Sehr Wohl, an Waffen fehlt »» zum Kriegführ»« nicht, abrr —- Kannitz Utß ihn nicht au»r«b«», nahm ihn am Arm und führt» ih» i» die Schatzkammer. Tort wie« er aus di« großen vor-rü»e an Gold und Silber und sagt»! .Tal .«ber" liegt hi»r, mein Lieber!" Ein Wohlthäter, T»r im Jahr« 1632 w»g»n seiner Partrinahm» sür (Boston von Orl»an» zu Toulous» hingerichtet» H«rzog von Montmoreneh war wegkn feiner w»i«g»h»nd»n, bi»wkil«n Wohl auch »twa« unbtionnenen Wohl-tha»igk«it bekannt, Ans «in«r Reise begriff»», sah er «ine» Mittag» etliche Bauern. bi« flch im Schatte» «in«» Baum«» g«lag«rt hatt«» nnd, von der Arbeit ou«ruhend, ihr kärgliche« »ssen verzehrten. Sogleich ließ er den Wagen zn ihnen hinlenken und befragt« fl« üb«r ihr« Lage. Alle bi» ans einen »r-Nürt»n, fl« seien mit ihr«n Verhältnissen zufrieden: d»r »in« »ur hatt« flch darüber zn beklagen, baß «In Stück Land, welche« sciner Familie früher gehdri, in schlimmen Zeiten hab« v«rünß»rt w«rd«n müss«n. — .Und würd«st Dn ganz glücklich f»in," forscht« der Herzog, .wenn Tu ba»v«rloren« wi«b«r hütttst?" — ,G»wiß, vollkomm»« glücklich unb jnfritd»»!" — .Nun b»nn, wi» vi»l kostet ba» Land?- — .Zwtilansenb Franc», ikw. «nabrn!" — .Man g«b« ihm da« Geld," befahl d«r Herzog, — .ich will wenigsten» «inen Mensch?« in m«in«m L»b«n glücklich gtmacht haben!" 8. UnbewußteAelbsttrilik. Landrichter: ,«tr>cht»vollzi»h»rSchmidt,hab»» Si« b«im Bauer RoUing b«n Ochsen g»pfanb»t?" — Bea»t«r: .Jawohl, Herr La»dricht«r, der Au»pfandnng»befehl ist durch »in«» Ochs«n vollzogen worden," emeinnühigrg Turchfall bei Enten stellt sich melN in jetziger Jahretzeit bei anhalten» der nasser Witterung «in, Tt« kranken Tier» h»lt man in ein»,« warmen, reinlichen, trock«n«n Stall«, gi«bt ihn«n Kleie «lt Spr«n nnb streut i»b«n a». deren Tag «iwa» Tabakafch« ans di«fe» Futter. Auch braungerbstrt»» Brot, ge-stampft und mit «offer angerührt, stillt den Turchfall. In» lrinkwasser legl ma» Nein gehackte Zweige von Fichte» und Wachholder. Gegen heftige« Ohrenschmer,, rheumatischer Art, wird folgende» «in-fach« Hau«mi,l«l empfohlen: Zwei Loth Kümmel werden in «in halb«» Pfnnd Brotieig geknktet, da» baran» g«back«n« «rot bnrchfchnitt«n und warm mit ein.'m Tuche ans da» l«id«nd« Ohr gebunden. Holz feuerfest zu «acht». 7*/* «ewichtlteil» fchw«f»lsauri« Zink »nd I l G«wicht»tell, Manganit werden in lauwarmem «ass»r anfgelast, dem Wafler dann langsam U »ewicht»teile SOgradiger «chweselsüur« hin,ug»fügt und in di»f» Mischung da» Holz «tng«l«gt, fo daß di« Flüssigkeit über die Ob«rfia»e de« Holze» reicht. Nach drei Stunden wird ba» Holz an der Lnft getrocknet. L,gs«r,»l>. äuin Butter zahlt e« wohl mit «, ehtrt zum P!i,,n,,eniei»e, Und giebst du ihm ein «<>>, So Hai e« spitz'»« Zweige, I. Zahlenrätsel, »ine der neu» M«se»tüchi«r nenne, »lr. «llemal die Zeich«» l , , »nd «. iliil dagegen iil bekannl, «l« ein Nein,» klkdtchr» im Unaaeland, I I » « nenne» ltet« dir ein »eniichi! «us der Post von I 4 i S 3 man wrich' Run »«der RaileUreund lag mir geschwind wa« die» n»>hl für sonderbare Worte iind? Aerd. Peuk«r. Auslösung saigt in nächster «ummer. Problem Sir. So» »url>a». Bregens, fir-Inet, Beseb», «la»aov ff«lbb«rg-Katzmann, — de»Rats«l»! Schnchlifuiigen: Ar. >»». 0 g 1—i * 8 « S k « : Lei giebt Mall «r I«l. v » l—d t K o» von ?r»il P>«iif«r, acdruikl und iirr>>»«g