Ann a l e n der kaiserl. königl. andwirtßschafts - Aesekkschaft Jahrgänge 1840 und 1841. II. ^LVULILVNL. iv. »urv. Laibach. Gedruckt bei 2-unzÄloir Edlen «»» Lleiumayr. Inhalt» Jahrgang is-o. Seite <^»iHungSprotocvll - Z Programm der allgemeinen Versammlung ----------- 4 Eröffnungsrede ------------ ------- -o Administrationsbericht ») Perlonalsiand der Gesellschaft --------- --r t>) Dienstboten-Prämien ------- - - - - - ,Z o) Hornvieh-Prämie» ------------- ll) Pferdezucht ---------------- e) Obst - und Maulbeerbaumzucht ---------- — s) Note des Industrie-Vereines ----------»5 g) Carolinengrund ---------- ---- — K) Note des k. k. Universität». Konsistoriums in Wien - - - -6 Gesellschaftsrechnung ------------------ — Bericht über die außerordentliche Versammlung der k. k. LandwirthichaftS- Gesellschast und des Industrie-Vereines --------- -17 Bericht über die Beivirthschaftungßweise des Polanahofes ------ so Bericht über das Gutachten der k. k. Sparcasse-Direction, in Bezug dec An¬ leihe der disponiblen Gelder auf Rusticalbesttzungen ------- r» Fortschritte der Seidenzucht in Kram ------------- r? Mittheilunge» einiger im Gebiete der Landwiclhschaft gemachten Erfahrungen: a) Rohankartoffel ------------ ---rg d) Maulbeerbaumsctzlinge ------------ — 0) Winterweize» -- ------------- Lc> ä) versuche mit selbsterhitztem Futter ------ -- 0) Behandlung der Klauenseuche ---------- 1) Künstlich bereitete Wetzsteine ----------- Mittheilung über die kanadische Häckselschueidmaschine ------- Z- Aneiferung zum Maisbaue al» Körnerfrucht und Futterpflanze ----- Z2 Relation über die Berichte der Repräsentanten auswärtiger k. k. Landwirth- schafts-Gesellschaften - ----------------38 Bekanntmachung eingegangener Geschenke und gemachter Ankäufe - - - - 3g IV Skite Derzeichniß der neugewählten Mitglieder ----.- - 4» Anhang: «) Ueber die Selbsterhitzung des Häcksels ------- äZ d) Ersatz des Nübenwolfes -------- ----44 0) Häckselschneidmaschnie aus Untersteyermark ------ — b) Erdäpfelanban --------------- 46 Jahrgang 1641. Programm der allgemeinen Versammlung -- -- ------- ^ Eröffnungsrede --------------------5» AdminislrationSberichk: a) Dreger'sche Erziehungsanstalt -- -------- sz d) Kohlenerzeugung -------------- zj c) Z-ilinger'schs Sensen und künstlich bereitete Wetzsteine - - SS b) Dienstbotenprämieii -------------56 Vortrag des Slaluten-Enkwurses, nach welchem die Medaillen an ausgezeich¬ nete Obstbaumzüchter verthellt werden sollen --------- S7 Bericht über die Bewirthichaftung des Polanahofes >840 und >84» - - - Sg Gesellschaftsrechnung ------------------60 Maulbeerbaum - und Seidenzucht in Krain >84«, . --------6» Vortrag über landwirkhschaftliche Erfahrungen: s) Maikäfer > Vertilgung --------- - - - 6r k) Braud im Weizen -------------- — c) Homöooathie und Jsopathie an Thieren --- ---- — Ueber die Verwendung der Knochen zum Dünger -------- 6Z Neue Weintraubenpreffe -----------------65 N^ue Mahlniühle ----------.--------67 Neue Grünfutier - Schneidlade ---------------- Heß'sche MaisentköniungSmalchine -------------68 Wahl eines neuen Ausickußmitgliedes ------------6g Derzeichniß der neugewählten Mitglieder ------------70 Verzeichniß dec Geschenke und Ankäufe ------------7» Anhang. s) Mailänder wechselseitiger Verflcherungsverein gegen Hagelschlag 74 t>) Riesenklee und Riesenhanf ------------ v) Andreas-Kreutzharpfe ---- — Jahrgang 1840. I - Ausgenommen bei der am 5. Mai 1840 Statt gehabten statutenmä¬ ßigen allgemeinen Versammlung der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Krain. Anter dem Vorsitze r e s I'. Herrn Gesellschafts-Präsidenten Wolfgang Grafen von Lichtenberg. In Gegenwart der Herren Repräsentanten der auswärtigen k. k. Landwirthschafts- Gesellschaften und 59 Herren Gesellschafts-Mitglieder. «^er Gesellschafts-Präsident, Herr Wolfgang Graf v. Lichtenberg, eröffnete die Versammlung mit einem eigenen Vorkrage, in welchem er das frohe Ereignis; der Anwesenheit Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Prinzen und Herrn Erzherzogs Johanni» Laibach am 16. September vorigen Jahres in Er¬ innerung brachte und zugleich vorstellte, daß, nachdem Höchstdieselben die in der Stadt Laibach und in der Nähe derselben wohnenden Mitglieder der k. k. Land¬ wirthschafts-Gesellschaft, und jene des Industrie-Vereins zu einer außerordentli¬ chen Sitzung versammeln zu kaffen geruhten, die statutenmäßige Versammlung im November des vorigen Jahres auS dieser Ursache unterbliebe» war, weil man es für unnöthig erachtete, zwei Monate darauf wieder eine allgemeine Versammlung zu veranlassen. Ferners ersuchte der Herr Präsident die Anwesenden, ihre besondere Auf¬ merksamkeit jenen Gegenständen schenken zu wollen, welche zu den wesentlichen Be¬ stimmungen der Gesellschaft gehören, Und stellte die Repräsentanten der auswärti¬ gen k. k. Landwirthschafts-Gesellschaften dieser Versammlung vor. 4 Verhandlungen nach der Reihenfolge des Programmes. 1 Das Ausschußmitglied, Here Johan» Ncp. Hradeczky, trug den Admi- nistrations-Bericht über die, seit der allgemeinen Versammlung vom 2. Mai I83S durch den permanenten Ausschuß in den monatlichen Sitzungen verhandelten Ge¬ genstände vor, worin er zuerst den jetzigen Personalstand der Gesellschaft anführte, und die Herren Gesellschafts-Correspondenten ersuchte, jede Veränderung au die¬ sem Stande dem Ausschüsse anzuzcigen; dann erwähnte er der im vorigen Jahre vorgenommenen Hornvieh-, so wie der Dienstboten - Prämien-Vertheilung des laufenden Jahres, wobei er hinsichtlich der letztem die Herren Correspondenten um gefällige Einbringung der noch rückständige» Beträge für den Gesellschaftsfond, wie auch um Erstattung der Relationen über den Erfolg jener Vertheilunge» er¬ suchte, und berührte nur kurz jene den sämmtlichen Gesellschafts-Correspondenten mitgetheilte Aufforderung des k. k. illyrischen Guberniums zur Bildung eines Pfer¬ dezüchter-Vereins in Krain, nach dem Beispiele von Kärnten, worüber mehrere gewünschte Acußerungen noch nicht eingelangt waren. Der Herr Berichterstatter überging sodann auf einen wichtigen Zweig der Landwirthschast, nämlich auf die Obst- und Maulbeerbaumzucht, drückte den Wunsch aus, daß dem Ueberhandnehmen der schädlichen Raupen durch Vertil¬ gung derselben, und durch die Beschränkung des Vogelfanges möglichst vorgebeugt werden möchte, und forderte die Mitglieder mit Hinweisung auf die dießfalls ho¬ hen Orts erlassenen Verodnungen auf, zur Steuerung dieses Uebels thätigst mit¬ zuwirken. Der Herr Referent hat als Mittel zur Auszeichnung der sich um die Obst¬ und Maulbeerbaumzucht verdient gemachten Landwirthe, silberne Medaillen, im Werthe von 3bis4sl., deren Beischaffung aus den für die Gesellschaftsdiplome eingehenden Gebühren bestritten werden könnte, vorgeschtagen, und nachdem dieser Antrag einstimmig angenommen worden, hat sich der Ausschuß verbunden, bis zur nächsten allgemeinen Versammlung die Vcrtheilungs-Statuten zu entwerfen und zur Genehmigung vorzulegen. Zur Beförderung der Maulbeerbaumzucht erbot sich der Herr Referent, aus seiner eigenen Baumschule Setzlinge unentgeltlich zu verabfolgen, was mehreren Oeconomen sehr willkommen mar, und demzufolge mehrere erklärten, von diesem Anerbieten Gebrauch machen zu wollen. Ferners las der Herr Berichterstatter ein Schreiben der wohllöblichen Di- rection des Vereins zur Beförderung und klnterstützung der Industrie und Ge- werbe in Jnnerösterreich vor, worin dem Gesellschafts-Ausschuss« für seine Bemü¬ hungen in der Beförderung der Zwecke desselben Vereines, volle Anerkennung und Dank zu Theil wurde; was zu vernehmen, sich die Versammlung erfreuete. Das dem Ausschüsse am 25. Oct. 1839 überreichte Gesuch der Xaveria P o lz, Inhaberin» des Carolineuhofes, um Erlassung der am 1. November zu zahlenden Ca- pitalszinsen pr. 54 fl., dann um Gestattung, die am 1. November des verflossene» Jahres verfallene Kaufschillingsrate pr. 200 fl. — ob der erlittenen Elementar-- Un¬ fälle, etwas später und ohne Verzugszinsen zu erlegen, wurde der Versammlung mit Einbegleitung der Gesuchsgründe zur Entscheidung vorgelegt, welche, in Anbetracht der wirklich erlittenen Elementar--Unfälle, beschlossen hat, dem Gesuche der Bitt- stellerinn zu willfahren. Endlich las der Herr Berichterstatter die Zuschrift des k. k. Universitats- ConststoriumS zu Wien vom 28. November 1839, Z. 668, vor, womit die k. k. krainische Landwirthschafts-Gesellschaft zur Subscription auf das in Stein gedruck¬ te Bildniß Sr. Excellenz des obersten Kanzlers und Präsidenten der hohen k. k. Studien-Hofcommission, Herrn Anton Friedrich Grafen v. M ittrow s ky v. Mi t- trowitz und N e mischl, zur Gründung eines Universitäts-Stipendiums eingela¬ den worden war, und brachte hierauf der Versammlung zur Kenntniß, daß auf vorbenannte Einladung die Ausschußmajorität schon unterm 30. März d. I. be¬ schlossen habe, einstweilen zur Ueberkommung von 6 Exemplaren des vorher er¬ wähnten Bildnisses 36 fl. aus den Gesellschaftsgeldern nach Wien zu senden, waS die Versammlung auch genehmigte. s. Die vom Herrn Johann Gandini v. Lilie »stein vorgetragene, und von den gewählten Rechnungs-Revisoren geprüfte und richtig befundene Rechnung deS verflossenen Jahres 1839, so wie das abgelesene Präliminar für's laufende Jahr 1840, wurden von der Versammlung genehmiget. L Das Gesellschaftsmitglied, Herr Samassa, brachte in seinem Vortrage die erfreulichen Resultate der ersten Industrie-Ausstellung in Klagenfurt im Jahre 1838 in Erinnerung. Er leitete die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die Fortschritte des belebten Handels in Oesterreich undstm Freihafen von Triest, und überhaupt auf die rege gewordene Industrie der drei Vereinsprovinzen, welche ih¬ ren Aufschwung besonders der Thätigkeit und den Kenntnissen Sr. kais. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Johann zu verdanken habe, und führte jene Gegenstände auf, welche in der am 16. September unter dem Vorsitze Sr. kais. Hoheit abgehalteuen außerordentlichen Sitzung zur Sprache gekommen waren. Die Gesellschaft dernahm diesen Bericht mit besonderem Wohlgefallen. 4. Herr P ossannerv. Ehrenthal erstattete der Versammlung den Bericht über die vom Ausschüsse cingeleitete Verfügung für die künftige Bewirthschafrnng des Gesellschafts-Polanahofes, nachdem der bisherige Bewirthschafter desselben, Herr Professor Or. Hlubek, zu einer anderiveitigen Bestimmung noch vor dem Eintritte des dießjährigen Frühlings abberufe» worden sey. Der Herr Berichterstatter hat der Gesellschaft darzuthun sich bemühet, das; bei einer zweckmäßigen Administration, zu welcher sich ein Mitglied des pcrmanen» ten Ausschusses gefällig herbeigelassen, der Polanahof nicht nur dem Zwecke gemäß gut bewirthschaftet werden würde, sondern durch die getroffene Verfü^-mg auch jener bisher alljährlich auf die Regiekosten verwendete Betrag von 200 fl. dem Gesell- schaftsfonde in Ersparung kommen müßte. Welche Verfügung die Gesellschaft voll¬ kommen billigte. 5. Herr Franz Galle, Ausschußmitglied und Herrschaftsbcsitzer, brach¬ te einen Gegenstand, verschon in der allgemeinen Versammlung des 2. Mai vori¬ gen Jahres verhandelt, aber wegen gemachten Einwendungen zu keiner Schlußfas- sung gelangen konnte, abermals zur Sprache, nämlich, daß mehrere Gesellschafts- Mitglieder, welche zugleich Sparcaffe--Directoren sind, von dem Wunsche beseelt seyen, durch Anleihe der Sparcassegeldcr auf Rusticalbesitzungcn, jedoch nur ohne Gefährdung des Sparcaffefondes, der Landwirthschaft zu Hilfe zu kommen. Herr Antragsteller las eine Note der Sparcaffe--Direction vor, in welcher dieselbe auf das zweimalige Ansuchen des permanenten Ausschusses um Mittheilung der Ansichten, auf welche Art und unter welchen Bedingungen die gemachten An¬ träge dieser Anleihe verwirklichet werden könnten, mit Aufzählung vieler Hinder¬ nisse und mancherlei Gefahren für den Sparcaffefond zwar ablehnend antwortete, jedoch die Hoffnung nicht aufgibt, mit den häufig todt liegenden Capitalien dem Lande nützlich zu werden, wenn die k. k. Landwirchschafts-Gesellschaft ihr durch ihre vielen einsichtsvollen Mitglieder und Bezirks-Correspondenten einen wohlbegrün¬ deten annehmbaren Vorschlag zu machen in die Lage kommen könnte. Nun erhob sich das Ausschußmitglied, Hr. Franz P o ssa n n e r v. E h r e n- thal, und trug die vom Ausschüsse berathenen Mittel, durch welche die von der Sparcaffe-Direction vorgebrachten Hindernisse behoben und diese ihre wohlthätige Wirksamkeit auf die unterthänigen Besitzungen des flachen Landes ansdehnen könn- 7 k e, >m allgemeinen ttmriffe vor. Er erachtete, daß die Beseitigung aller obwaltende» Hindernisse, vorzugsweise durch eigens gewählte Organe des Sparcasse-Vereins rnöglich sey, indem er auf die Sratuten des Sparcasse-Vereines hinwicS, kraft welchen derselbe Ehrenmitglieder zu ernennen berechtiget sey, die laut eben dieser Statuten, als Menschenfreunde, Wohlthäter und Vermittler zwischen dem Spar¬ kasse-Vereine und dem hilfesuchenden Rusticalbesitzcr anzuerkennen wären. Da aber der Herr Antragsteller trotz mehreren gründlichen Erörterungen diesen Gegenstand doch so wichtig fand, daß derselbe nicht nur einer gründlichen Prüfung im Allgemeinen, sondern auch einer umständlichen Ausarbeitung und ei¬ ner wohlzu überlegenden Tc.rtiruiig bedürfe, um einen solchen Vorschlag begründen zu können, welchen der Sparcaffe-Verein in Willfahrung deS Wunsches der k. k. Landwirthschafrs-Gesellschaft, seine Wirksamkeit auf die unterthämgen Grundbe¬ sitzer auszudehnen, anzunehmen in der Lage seyn würde, trug der Referent darauf an, daß aus der Mitte der Gesellschaft ein Comics aus Rcchrsgelehrtcn und er¬ fahrenen Männern, in der Person des Hrn. I)r. Burger, desBezirkscommissärs und Richters Hrn. Alois Murgcl, deS Sparcafse.-ControllorS Hrn. Carl Hradeczky, und des Gutsbesitzers Hrn. Joseph Seunig, dem Ausschüsse beigegcben würden, der Sparcasse-Verein aber ersucht werden möchte, zu dcndieß- fälligeu Berarhungcn und Ausarbeitungen den Director, Hrn. Franz Galle, als Csnsnlentcn abzuordnen. Welchem Anträge die Versammlung vollends bcistimmte. 6 Anfmunternd für die Landwirthe war der Bericht des Gesellschafrsmit- gliedes, Hrn. I)r. Orel, über die gedeihlichen Fortschritte in der Erziehung der Maulbeerbäume und über die Versuche in der Förderung der Seidenzucht in Kram. Indem der Herr Referent einige selbst gemachte Erfahrungen im zweck¬ mäßigen Abhaspeln der Seidencocons mittheilte, erbot er sich, die im Lande erzeug¬ ten Seidencecons gegen Vergütung eines bestimmten Preises den Erzeugern ab- znnehmen. Lebhaften Ancheil nahm die Gesellschaft an dem Vorträge des Gesell¬ schafts-Mitgliedes, Hrn. Peter Leskovih, über die von einigen correspondirenden und wirklichen Mitgliedern in dem Gebiete der Landwirthschafc gemachten Erfah¬ rungen, namentlich über den Gehalt des zur Syrup-Erzeugung geeigneten Stärk¬ mehls der großen Rohan - Kartoffel, über die Fütterung mit hübst erhitztem Futter, über eine Gattung künstlich verfertigter Wetzsteine, worauf mehrere Herren Mit¬ glieder sogleich Bestellung machten, dann über eine Art von Mustersensen des Hrn. Joseph Zcilinger , welche mit einem ein Jahr dauernden künstlichen Tangel ver- 8 sehe» scyn solle». Der Referent trug an, das; der Ausschuß ermächtiget werde» möchte, einige Muster der Letzter» zu einem Versuche bestelle» zu dürfen, worein dir Versammlung willigte. 8. Die Versammlung hat den Bericht desHrn. I)r. Orel über die, die in den Jahren 1839 und 1840 am FranzenShofe angebauten Früchte getroffenen Unglücks- fälle und dessen fortschreitende Urbarmachung mit besonderer Theilnahme vernommen. s. Anziehend war der Vortrag deS AuöschußmitgliedeS, Hrn. Franz Galle, über eine von dem Kunstschlosser, Andreas Texter zu Neumarktl, verfertigte soge¬ genannte kanadische Häckselschneidemaschine, welche der Herr Berichterstatter in der Absicht aus Eigenen; erkaufte, um damit im Schneiden des Häcksels Versuche machen zu lassen und nach erprobten V orrheilen Nachahmung zu deren Verbrei¬ tung im Lande zu erwecken. Diese Maschine wurde zu Ende der Verhandlungen vorgezeigt, und fand vielen Beifall. IO. Die Darstellungen des Hin. Leskov itz über die Vorthcile deS in Krain mehr als bisher zu cultivirenden Maiskornes konnten wegen Kürze der Sitzungs¬ zeit und Ausführlichkeit des Elaborates nicht vorgetragcn werden. Die Versamm¬ lung begnügte sich mit dem Anträge, daß die Interessenten diesen Aufsatz in dem Gesellschafts-Bureau mit Muße einsehen mögen. Herr Franz Possanner v. Ehrenthal stellte an die Gesellschaft die Bitte, alle übrigen dem Ausschüsse von den, zu bei; fremden Versammlungen dele- girten Mitgliedern eingegangenen Relationen in dem Gesellschafts-Bureau mit Muße einsehen zu wollen, und hob bloß einen Bericht deS Hrn. Ritter v. K re iz¬ be rg aus Wien in puncto 7 bis 8 über die Vortheile des Rnnkelrübenbaues und des daraus erzeugten Zuckers hervor und forderte, die Wünschenswürdigkeit und Möglichkeit dieses Betriebes durch Zusammenwirken mehrerer Landwirthe nicht verkennend, die Gesellschaft auf, den Vortrag über den Runkelrübenbau und die Fabrication des Zuckers aus denselben zu beherzigen und denselben auf die Pflanzung des Maulbeerbaumes analog anzuwenden. IS Das Verzeichnis; der, der Gesellschaft zugekommenen Geschenke, enthält schätzenswerthe Gaben, meistens literarische Werke über die verschiedenen Zweige der Landwirthschaft, welche in die Bibliothek gelegt wurden. N 1» Der Gesellschaftsausschuß ließ die Namen der zur Wahl als Mitglieder Vorgeschlagenen auf Wahlzettel drucken, und diese in der Versammlung verchei- len, worauf alle Vorgeschlagenen als Mitglieder durch die Wahl in die Gesell¬ schaft ausgenommen worden sind. 14 Herr Wilhelm Mack, k. k. Bezirkscommissär zu Gurkfeld, überreichte eine schriftliche Vorstellung über die Vortheile, welche die Erbauung einer Brücke über die Save nächst Gurkfeld, den Savegegende» von Unterkrain gewähren würde, und beantragte darin, die Gesellschaft wolle sich bestimmt finden, im geeigneten Wege bei den hohen Behörden um die baldige Realisirung der auf die¬ sen Gegenstand abzieleuden Wünsche einzuschreiten. Diese schriftlich abgefaßte Vorstellung wurde der Versammlung vorgele¬ sen ; allein nach mehreren Discufsionen erachtete die Versammlung den Antrag, welcher nur einige Local-Interessen, oder einzelne Speculanten auzusprecheu scheint, nicht zu berücksichtigen, und sprach sich dahin aus, den fraglichen Gegenstand den administrativen Behörden anheim gestellt seyn zu lassen, welche, wenn sie die bean¬ tragte Erbauung einer Brücke über die Save für nothwendig finden würden, die Sorge dafür auch übernehmen werden. Herr Andreas Saviuscheg, Herrschaftsbesitzer und Gesellschaftsmitglied, übersandte der Gesellschaft ein Modell einer auf seiner Herrschaft crbancen Mahl¬ mühle eigener Bauart, welche sehr geringes Aufschlagwaffer erfordert, und nach Versicherung des Hrn. Einsenders in wasserarmen Gegenden, wo solche erbaut wer¬ den könnte, viele Vortheile schaffen würde. Dieses Mahlmühlen-Modell wurde der Versammlung vorgezeigt; da aber die Zeit zu kurz war, als daß man nach bloßem Anschauen der Theile eines complicirten Modells ein erschöpfendes Urtheil über die practische Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit der Mahlmühle hätte fällen können, beschied sich die Gesellschaft, durch ihre» Ausschuß mehrere Erkundigungen von Sachverständigen darüber eiuzuziehen, und solche in der nächsten Versammlung zur Kenntniß zu bringen. Hieraufzeigte das Ausschussmitglied, Hr. Franz Galle, den Anwesenden die Wurzel einer Pflanze (tumus communis, Schmeerwurz), welche in dem In¬ dustrie- und Gewerbeblatte Nr. 69, Jahr 1839, als eine vorzüglichcFutterpflanze 10 für's Hornvieh angepriesen wild. Den Interessenten wurde bedeutet, daß sie die Pflanze und Wurzel dieses Gewächses im Museo näher besehen wollen, --——- Drö'ssrrungsreöe des Herrn Vereins-Präsidenten Wolfgang Grafen von Lichtenberg, Verordneten des Herrenstandcs, Inhabers der Herrschaft Schneeberg in Kram ec. Dem Umstande, dass ich nicht die Ehre hatte, Sie, hochansehnliche Herren, statutenmäßig iin November vorigen Jahres hier versammelt zu sehen, liegt das Ereignis; zum Grunde, welches den Herren Correspondcnten zu Ihrer, und der in ihren Bezirken wohnenden Herren Mitglieder Verständigung ohnehin bekannt ge¬ geben worden ist, daß wir nämlich so glücklich waren, Se. kais. Hoheit den durch¬ lauchtigsten Prinzen und Herrn Erzherzog Johann auf der Durchreise nach Triest am 16. Scvrcmber v. I. in unseren Mauern zu verehren, an welchem Tage Se. kais. Hohcic anzuordncn gerührten, die hier oder in der Nähe wohnenden Mitglie¬ der der k.k. Landwirthschafts-Gesellschaft und jene des Industrial-Vereines zu einer Berathung zu versammeln. Die an diesem denkwürdigen Tage zur Verhandlung gekommenen Gegen¬ stände werden Ihnen nach dem I. §. des vorliegenden Programmes zur Kenntniß gelangen und nach Anhörung derselben werden Sie zu erkennen belieben, dafi eS nicht zweckmäßig gewesen wäre, die statutenmäßige Versammlung wieder nach Ver¬ lauf von zwei Monaten, im November v. I., zu veranlassen. Dagegen bitte ich Sic, hochansehnliche Herren, heute die geneigte Aufmerk¬ samkeit auf jene Gegenstände besonders verwenden zu wollen, die nach dem 5., 6. und I I. §. eine vorzügliche Anwendung auf unsere Provinz finden dürften, weil eS dringend nothwcndig ist, alle Mittel zu versuchen, um die Beisitzer der so sehr ge¬ checkten Rustieal-Grundstücke vor den Nachstellungen der Wucherer zu retten, die, das Gesetz umgehend, das Mark der Landwuche (das Erträgnis; der Wiesen), als Zinsen von kleinen Darlehen, verzehren, und dadurch den Verfall der thätigsten und unentbehrlichsten Menschenclaffe hcrbeiführcn. In Beziehung auf das Capital der zahlreichen Hände des flachen Landes dieser Provinz können wir mir Zuversicht der Hoffnung Raum geben, daß die Be¬ förderung der Scidcn-Eulttir sich gcwrß jenes Aufschwunges erfreuen werde, der je- d i d e d n f u u t t b d ß L h h 1L doch mir durch Ihre thärige Mitwirkung in der Verbreitung der Maulbcerbaum- zncht gedeihen kann, wozu sie die geeigneten Anträge vernehmen werden. Nicht minder wichtig erscheint aus der Relation der Verhandlungen der Wiener Landwirthschafts-Gesellschaft die Art, wie ein Herrschaftsbesitzer jener Provinz auf die vermehrte Erzeugung der Runkelrüben, somit auf die Beförderung deS Wohles einzelner Grundbesitzer einwirkte, waS Ihrer gefälligen Beurtheilung empfohlen wird. Einen wichtigen Gegenstand werden Sie, Hochansehnliche, auch im 14. §. des Programmes vernehmen, der zwar nicht unmittelbar auf den Betrieb der Land- wirthschaft, dagegen auf das Wohl der Provinz, zumal einesKrcises mittelbarenEin- fluß nimmt, für welchen, unserer Bestimmung gemäß, wir wesentlichen Antheil und die Sorge übernehmen sollen, die dießfälligen Verhältnisse genau zu erwägen, und falls sie zweckmäßig befunden werden, sie den hohen Landesbehörden unterstüz- zend in Vortrag zu bringen. So wollen wir heut: im freundschaftlichen Verein zu den Berathungen schrei¬ ten, die zur Erreichung des großen Zweckes, zur Unterstützung des Stammhalters der bürgerlichen Gesellschaft— desAckerbaues und seiner Zweige — führen, um gleichzci- den a. h. Absichten unseres allergnädigsten Landesherrn und Kaisers aus allen un¬ fern Kräften zu entsprechen. Diese unsere heutige Versammlung wird auch von den hochansehnlichen k. k. Landwirthschafts-Gesellschaftcn der übrigen Provinzen beehrt, indem nach den er¬ haltenen Zuschriften dieselben durch nachgenanntc HerrenDcputirtevertreten werden, und zwar, die zu Wien: durch Herrn Fran; Grafen v. Hohenwarth; die zu Grätz: durch Herrn Otto Grafen Barbo v. Waxenstein, und Herrn Vincenz Freiherrn v. Schweiger; die in Brünn: durch Herrn Domdechant Urban Jerin ; die zu Klagenfurt: durch Herrn -Ferdinand Schmid; die zu Görz: durch eben Denselben. Vernehmen Sie nun den Bericht über die seit der Versammlung vom 2. Mai v. I. von dem permanenten Ausschüsse in seinen monatlichen Sitzungen ver¬ handelten Gegenstände. 12 I. Bericht über die seit der Versammlung am 2. Mai 1839 von dem permanen¬ ten Ausschüsse in den Sitzungen verhandelten Gegenstände. Vom k. k. Rath und Bürgermeister Ioh. Nep- Hradeczky, als Außlchußmitglicdt- Personalstand. Die Gesellschaft besteht dermal in folgender Anzahl: Ehrenmitglieder Correspondirende. Wirkliche Mitglieder Zusammen 641 Um den Stand derMatrikel in guter Ordnung zu erhalten, werden dieHer- ren Correspondenten ersucht, jede Veränderung an dem Stande der in ihren Bezir¬ ken wohnenden Gesellschaftsmitglicder rechtzeitig, nämlich sobald sie sich auf was immer für eine Art ergibt, dem permanenten Ausschüsse gefälligst schriftlich anzei¬ gen zu wollen. Dem 13. §. der Statuten gemäß sind in den monatlichen Sitzungen des permanenten Ausschusses folgende Diplome an correspondirende Mitglieder ertheilr worden, nämlich an Herrn Czermak, k. k. Militär-Verpflegsvcrwaltcr in Verona. » Joseph G lantschnig, Herrschaftsbesitzer in Kärnten. » Christian Graf v. Attems, HerrschaftSbesitzer zu heil. Kreuz, k. k. Ober¬ lieutenant in der Armee. » Domenico Ricci, Doctor und Professor zu Padua. » GrafFossombroni, großherzogl. toscanischerMinister. » Anton Ersch e n, Sciflspriester und Wirrhschaftsadministrator zu St. Paul in Kärnten. » Vincenz Schroct, k. k. Hofrath in Verona. » Gottfried v. Dreg er, Eigentümer einer Hausfrauen-Bildungsanstalt in Wien. » Franz Freiherr v. Mandell, k. k. Kreiscommissär und Herrschaftsbesitzer in Steyermark. » Bartholomä Biasoletto, Doctor und Apotheker in Triest. » Alois D iebl, beeideter Schätzmann bei dem k. k. Landrechts in Brünn. » §. K. Watterich, k. k. pcnsionirter Capitän zu Beraun in Böhmen. 13 Dienstboten - Prämien. Diese wurden statutenmäßig im Jahre 1839 vertheilt, und zur Verkeilung im laufenden Jahre an die Herren Correspondenten versendet. DieVertheilungsausweise liegen in der Kanzlei der Gesellschaft jedem Hrn. Mitglieds zur Einsicht bereit, und cs wird nur gebeten, daß es jenen Herren Corre- spoudentcn, welche theils an der Einbringung der Beiträge für den dießfälligen Fond von den in ihren Bezirken wohnenden Mitgliedern, theils an der Erstattung der Relationen über den Erfolg der Verkeilung gehindert waren , gefällig seyn wolle, dießfalls den permanenten Ausschuß mit ihren Zuschriften zu beehren, damit er in den Stand gesetzt werde, aus ihren schätzbaren Bemerkungen vor dem Euve der statutenmäßig bestimmten Frist jene Wahrnehmungen zu sammeln, um über den ferner» Bestand, oder die zweckmäßige Aendernng der Statuten ein umfassendes Gutachten vorbereiten zu können. (§. 12. der Statuten ääo. 5. Mai 1835). Hornvieh - Prämien. Ueber die Verkeilung der Prämien an die Hornviehznchter zur Empor- bringung dieses höchst wichtigen Zweiges derLandwirhschaft hat der permanente Aus¬ schuß die von den k. k. Kreisamtern erhaltenen Ausweise in der Hauptübersicht zu¬ sammengestellt, und diese dem hohen k. k. Gubcrnium mit Bericht vom I. Jnli v. I. vorgelegt. Da dieser Ausweis ohnehin durch die Landeszeitung bekannt gemacht wurde, so wird der hochansehnlichen Gesellschaft nur noch erinnert, daß über die in der vor¬ jährigen Versammlung beschlossene und vom permanenten Ausschüsse dem hohe» k.k. Gubernium vom 13. September 1839, Z. 175, vorgelegte Bitte zur Erwirkung der a. h. Genehmigung für die Abänderung dieser, dem Lande zugedachten a. g. Unterstützungs-Modalltät für die Emporbringung der Hornviehzucht noch keine Er¬ ledigung herabgelangt sey. Emporbriuguug der Pferdezucht. Ueber die, den sämmtkchcn Herren Correspondenten am 21. Juni v. I., Z. 208, mitgetheilte Aufforderung des hohen k. k. Guberniums zur Bildung cincS Vereines für die Prämicnvertheilung an die Pfcrdezüchter, nach dem Beispiele von Kärnten, sind noch mehrere Aeußerungen nicht eingelangt, weßwegen die betreffen - den Herren Correspondenten gebeten werden, ihre dießfälligen Vergutachtungen dem permanenten Ausschüsse gütigst einsenden zu wollen, damit sodann der geeignete Bericht erstattet werden könne. Obst- und Maulbeerbaumzucht. Das hohe k. k. Landes-Gubernium hat den permanenten Ausschuß mit Verordnung vom 8. Juni v. I., Z. 12081, aufgefordert, durch die auf dem Lande 14 wohnenden Mitglieder dieser Gesellschaft dahin zu wirken, daß dem Ueberhandmch- men der Raupen durch ihre Vertilgung, und durch die Beschränkung desjVogel- fanges möglichst vorgebeugt werde, und daß sich die Gutsbesitzer und die Ortsgeist¬ lichkeit thatigst bemühen möchten, diesen wichtigen Zweig der Landwirthschaft durch practische Einwirkung auf die individuellen Grundbesitzer zu befördern. Obschon Ihnen, hochgeehrte Herren, diese hohe Gubernial-Veordnung oh¬ nehin durch die Bezirkscommiffariate und das hohe fürstbischöfliche Ordinariat hinlänglich bekannt ist, so liegt es doch auch in der Bestimmung des permanenten Ausschusses, die hochansehnliche Versammlung zu bitten, über die Mittel'zmbcra- then, wie diesem entsprochen werden könne, weil gegen denLandmaun dießfalls kein Zwang angewendet werden soll und darf. Der permanente Ausschuß ist der Meinung, daß bei diesem Verhältnisse ein Mittel der Auszeichnung Jenes bewirken könnte, was auf andern Wegen nicht er¬ reicht werden kann, und schlägt hiezu die Betheilung jener Landwirthe mit Medail¬ len vor, welche sich um die Beförderung der Obstbaumzucht, somit auch um die Ver¬ tilgung der Raupen, nach dem Zeugnisse der Herren Gesellschaftsmitglieder, beson¬ ders auszeichnen werden. Eine solche Medaille dürfte aus Silber, im Werthe von beiläufig 3 bis 4 fl., auf der einen Seite mit landwirthschaftlichen Emblemen, auf der Kehrseite aber mit einem Kranze versehen seyn, in dessen leeren Raum der Name des Belohnten cin- geschnitten würde. Die Kosten dieser Medaillen dürften durch die Gebühren der Diplome für neue Mitglieder ihre hinlängliche Deckung finden. Sollte die hochansehnliche Versammlung diesem Anträge beitreten, so wird das Gescllschaftsmitglied, Herr Samassa, den technischen Theil dieses Gegen¬ standes besorgen; der genannte Ausschuß würde aber dem hochansehnlichen Vereine die Statuten zur Genehmigung in der nächsten allgemeinen Versammlung vorlegen, nach welchem diese Medaillen vertheilt werde» sollten. Hiedurch, und durch das Bestreben der Gesellschaft, die Vermehrung der Maulbeerbäume in der Provinz möglichst zu bewirken, hofft man jenes zu erreichen, was eben vor einem Jahrhundert (nämlich durch das a. h. Patent Sr. Majestät Kaiser Carl des VI. ästo. 26. März 4740), mit strengen Mitteln zu Stand ge¬ bracht worden ist, durch den Eintritt widriger Umstände aber wieder vernachlässiget wurde, wie solches durch ein ehrenwcrthes Mitglied unseres Vereins in dem Jllyri- schen Blatte mit vieler Sachkenntnis; actenmäßig dargestellt erscheint. Zu diesem Zwecke wolle es den Herren Gesellschaftsmitgliedern gefällig seyn, sich nach der Bekanntmachung der Laibacher Zeitung stcio. 21. März d. I. ob der unentgeltlichen Ueberkommung der vierjährigen Bäumchen in dem Bureau der Ge- 15 seilschaft zu melde», und daselbst ihre Wünsche verincrken zu lassen; denn ungeachtet des guten Willens der Anstalt sind bisher von den unentgeltlich offerirten 1000 Stücken erst 450 Stücke abgegeben worden, und dermal ist die Zeit zur Versen¬ dung schon ungünstig. Möchten daher die betreffenden Herren Gesellschaftsmitglieder durch ihre thätige Mitwirkung zu dem Gedeihen dieses Culturzweiges beitragen, und im näch¬ sten Herbste das nachholen, was dermal mit Zuversicht nicht mehr erwartet werden kann, weil der Transport nachthcilig aus die Wurzeln der Setzlinge wirken dürfte. In Beziehung auf den erleichterten Absatz der Cocons oder der gesponnenen Seide werden die hochansehnlichen Herren Gesellschaftsmitglieder das Erforderliche durch einen eigenen Vortrag erfahren. Industrie. Der inncrösterreichische Industrie - und Gewerbe-Verein hat die Verwen¬ dung der Gesellschaft und ihres permanenten Ausschusses zur Beförderung seiner ed¬ len Zwecke mittelst eines von seiner hohen Hwection anher erlassenen Schreibens üsta. 7. September 1839, Z. 778, wohlgefällig anerkannt. Karolinengrund. Frau Laveria Polz, Inhaberin» des Karolinenhofes, hat an den perma¬ nenten Ausschuß am 15. Occober v. I. die Bitte gestellt, daß derselben die am I. November zu bezahlenden Capitals-Jnteressen pr. 54 si., in Betrachtung der er¬ littenen Unglücksfälle durcy Sturm und Feuer, gütigst erlassen , und daß ihr gestat¬ tet werde, die am 1. November des eben verflossenen Jahres verfallene Kaufschil¬ lingsrate pr. 200 fl. ohne Verzugszinsen zu erlegen. Da der genannte Ausschuß sich zur Genehmigung statutenmäßig nicht be¬ rechtiget fand, wurde die Bittstellerinn dahin verständiget, daß ihr Gesuch am Tage der allgemeinen Versammlung der Gesellschaft zur Entscheidung werde vor¬ gelegt werden. Ueber die Richtigkeit der erlittenen Beschädigung während des verflossenen Jahres besteht nicht der mmdeste Zweifel und eben so ist dermal der Fall eingetreten, daß die Saaten durch die seit drei Monaten anhaltende Dürre, und den darauf er¬ folgten Grundbrand sehr bedeutende Beschädigungen dieses ehedem der hochansehn¬ lichen Gesellschaft eigentümlichen Hofes erlitten haben, weßwegen auf Geneh¬ migung der Nachsicht der schuldigen Zinsen pr. 54 fl. und auf die Erstreckung der Zahlungsfrist der bereits verfallenen Rate des Kaufschillings pr. 200 fl. bis M- chaeli d. I. angctragen wird, worüber gefälligst abgestimmt werden möchte. Endlich wird der hochanschnlichen Gesellschaft die Zuschrift des k. k. Wienex Universitäts-ConsistoriumS ststo. 28. Nov.I839, Z. 668, im Gegenstände des sft- 16 thographirten Bildnisses Sr. Excellenz des obersten Kanzlers, Anton Friedrich Grafen M i t t r ow s ky von M i t t r owitz und N e mischl, folgenden Inhaltes mitgetheilt. Note. Nro. 668. Im Gefühle des tief empfundenen Dankes für die vielen und wichtigen Wohlthaten, welche Se. Excellenz der oberste Kanzler und Präsident der hohen k. k. Studien.-Hofcommission, Herr Anton Friedrich Graf Mittrowsky von Mit- trowitz und Nemischl rc rc., während der Zeit seiner bald fünfzehnjährigen weisen Oberleitung der hiesigen Hochschule erwiesen, hat man dessen, von Friedrich Lied er in Oel gemaltes Bild am I. October 1839 bei Eröffnung des Schuljahres 1840 im Universitäts-Consistorialsaale feierlich aufgestellt. Nach einem vielseitig geäußerten Wunsche wurde die Rede, welche der Un¬ terzeichnete, derzeit Universitäts-Rector, bei dieser festlichen Gelegenheit hielt, in Druck gelegt, und daS Bildniß von Franz Eybl in Stein geätzet. DaS k. k. Universitäts-Consistorium gibt sicy die Ehre von Beiden anschlie- ßig ein Eremplar freundschaftlichst mitzutheilen. In der Ueberzeugung, daß die Auflage der Rede und des Stein¬ druckes auf keine, sowohl des,Hochgefeierten als der Universität, würdigere Weise ver¬ wendet werden könnte, alS indem man sie zu einem mohlthätigen, mit der Bestim¬ mung der Hochschule in der nächsten Berührung stehenden Zweck, nämlich zur Un¬ terstützung armer und würdiger Studierender an der Wiener Universität widmet, hc. das Universitäts-Consistorium dieselbe als das Eigenthum eines Fondes zur Gründung eines nach dem obersten Kanzler zu benennenden UniversitätS-Stipen¬ diums angenommen, und hat zu diesem Behufs eine Subscription eröffnet, welche gleich am Beginne eine sehr lebhafte allgemeine Theilnahme fand, und schon eine namhafte Summe ausweisec. Da diese hochansehnliche gemeinnützige Vereinigung den hochverdienten Staatsmann unter ihre Mitglieder zählet, und in der Voraussetzung, daß ohne Zweifel auch dortortS mehrere Herren sich den Stiftern des beabsichtigten Universi¬ täts-Stipendiums anzuschließen geneigt seyn dürften, nimmt man sich die Freiheit, zur Subscriptlon höflichst einzuladen, mit dem Beisatze, daß ein Exemplar deS Steindruckesund der Rede Sechs Gulden Conv. Münze koste, und daß man die gewunschenen Exemplare auf die erhaltene erste Eröffnung unverweilt überschicken werde. — Wien, den 28. November 1839. Dr. Jacob vuttenflock w. x-, Rector. —s o»»«'— » II. n. (Nach Seite 16.) Rechnung über die Empfänge und Ausgabe!: im Militärjahre 1839. Laibach am 30. März 1840. S57i 54 IM'tfl.Nkr. »dl. Werdens, d. bar.Empfängen ! die baren Ausgaben pr. . . abgezog., so bleibt mit Ende Oct. 4839 ein Lassarest pr. Lummarm.p., Pro». Staats - Buchhalter. 135 fl. — kr. 1200 » -s . L5S » 34 »)4i » Zusammen . . . 1884 sl. 34 3)4 kr. Fr. Älb. Hradeczky m. jub. k. k. Rechnungsrath. 3444 5V« v. Possanner, B-zirkscommiffär und G-sellschaftscasfi-r. Censurirt und der Gesammtbetrrg der Empfänge pr 4098 fl. S93j4 kr. der Ausgaben pr 3141 » 53)4 « nnd'der mit Ende October 1838 entfallend-bare Cassareft pr. 957 fl 54 kr. richtig befunden, außer welch' letztcrm noch folgende in der hiesigen Sparcaffe erliegende Capitalien in Evidenz zu halten kommen, alS - für Dienstbotenprämien bestimmt 1>) auf Namen des Franzenshofes. c) an angelegte Kaufschillingsgelder 135 fl. — kr. — dl. 1200 . — „ — . S5S « 34 . 3 « Dann an, in der Sparcafse erliegenden Capitalien ») vom Hrn. Pregel übergeben für Dienstbo¬ ten-Prämien von den Jahren 1824, 1825 und 1826 1>l für den Franzenshof e) an, von HH.Kanz u. Wohinz eingegange- nen Kaufschillingen. . Zusammen 17 m. Bericht über die am 16. September des verflossenen Jahres unter dem Vor¬ sitze Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Prinzen und Erzherzogs Johann Baptist gehaltene außerordentliche Versammlung der k. k. Landwirthschastsgesellschast und des Industrie-Vereins. Vom Herrn Anton Samassa. Ein Jahr ist seit der Zeit verflossen, als ich die Ehre hatte, vor dieser hoch- ansehnlichen Versammlung die Resultate der ersten Gewerks--Ausstellung für Jn- nerösterrcich zu Klagenfurt vorzutragen, wo ich Ihnen die Anerkennung heimischer Bemühungen, den Nachbarländern gleich zu kommen, die man eben bei dieser Aus¬ stellung am meisten zu würdigen und zu vergleichen Gelegenheit fand, mit- theilte, und Ihnen diesen neu gestifteten Verein zur größtmöglichen Thcilnahme und Verbreitung empfahl. Neue Beitritte beurkunden wohl noch fortwährend, daß dieses zeitgemäße Institut bei Mannern aus allen Ständen ein um so größeres In¬ teresse geweckt hat, als gerade in neuester Zeit die Industrie und die Vervollkomm¬ nung der technischen Erwerbszweige zu jenen Gegenständen gehören, die von den hohen Regierungen allenthalben kräftiger unterstützt und einsichtsvoll geleitet wer¬ den. — Aus den drangvollen Zeiten verflossener Jahrzehende erscheint nun der Keim der industriellen Thätigkeic als Folge des beseligenden Friedens, und dankbar muß daher Jnnerösterreich Sr. kais. Hoheit, dem durchlauchtigsten Erzherzoge I o- h a n n verpflichtet bleiben, welcher mit Höchstseiner bekannten Thätigkeit und aus¬ gezeichneten Kenntnissen sich die Beförderung des Wohles dreier Provinzen zur Aufgabe machte. Ihm haben wir das großartige Project einer Eisenbahn von Wien nach Triest zu verdanken, an deren Terrain-Erhebungen undPlaucn man seit mehreren Jahren arbeitet, und es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß dieses Werk unter dem Schutze HöchstdeSselben zum Ziele gelangen, und Oesterreichs Handel und Industrie, so mieden Freihafen von Triest zu einer großen, kaum zu ahnenden Bedeutung und Wichtistkelt heben wird. Die Constatirung der in Triest neu gegründeten Handelsgesellschaft zur Ausfuhr innerösterr. Erzeugnisse, da Se. kais. Hoheit dieselbe persönlich zu eröff¬ nen wünschten, verschaffte uns das Glück, Höchstdieselben am 15. September Abends in unseren Mauern begrüßen zu können, nachdem wenige Tage voraus die Nachricht kam, daß Höchstdieselben bei Ihrem Aufenthalte hier am 16. Septem¬ ber einer verstärkten Ausschußsitzung, sowohl der Landwirthschafts - Gesellschaft als auch des Industrie-Vereins, beiwohnen wollen. 2 r» Nachdem die Einladung an alle hier wohnenden Mitglieder bcüder Vereine zu dieser Sitzung ergangen war, und sich dieselben zur bestimmten Stunde zahl, reich einfanden, erschienen Se. kais. Hoheit in Begleitung unsers hochgeehrten Herrn Landesgouverncurs Freiherr» v. Schmid bürg , des- Herrn Freiherrn ».Man dell, als Stellvertreter, und des Herrn Universität-Professors Schrei¬ ner, als Geschäftsleiter des Industrie-Vereins. Als die Sitzung eröffnet wurde, ward mir die Ehre zu Theil, über das Wirken des Industrie-Vereins und das Bemühen der hierländigen Delegation eine gedrängte Darstellung vorzutragen, und den ehrfurchtsvollen Dank meiner Mitbürger sowohl als aller Mitglieder dieser Provinz, für dessen Sorgfalt und gnädige Berücksichtigung bei der ersten Ausstellung, als auch für die fortwähren¬ den Beweise von Huld und Gewogenheit zu äußern, welche Höchstderselbe unser», Vaterlande angedeihen lassen. Ferner wurden mehrere Gegenstände über das bestehende Vereins-Lese¬ zimmer hier, über die Modalitäten des zu beschränkenden oder unbeschränkten Zutrittes für die Gewerbetreibenden dieser Hauptstadt in Vortrag gebracht, und von dem Geschäftsleiter, Professor Schrein er, verhandelt, welches zu umfassen¬ den und lebhaften Debatten Veranlassung gab, die aber Se. kais. Hoheit mit dem Aussprache entschieden, daß es in diesen und dergleichen Sachen jeder Provinzial- Delegation belassen werden müsse, die Anordnungen, iusoferne dieselben demHaupt- zweckc nicht widersprechen, nach den Localverhältniffen einzurichten. Se. kais. Hoheit geruhecen sodann sehr umfassend vorzustellen, wie wichtig und nothwendig ein eifriges Fortschrciten in allen Zweigen der Industrie sey, um nicht hinter andern Staaten und Völkern zurück zu bleiben, und so an der Ab¬ nahme seiner eigenen Wohlfahrt Schuld zu seyn. Höchstdieselben eröffneten ferner der Versammlung, daß die Erhebungen und Messungen zur Anlegung einer Eisenbahn von Wien durch Jnnerösterreich nach Triest so weit gediehen seyen, daß dieser Anlegung keine unübersteigliche» Hindernisse mehr im Wege sind, benannten alle Städte und Ortschaften, welche dieser Eisenbahnzug von Wien nach Triest berühren soll, und bezeich¬ neten jene Punkte, welche einige Schwierigkeiten der Anlegung entgegen stellen könnten, zeigten aber auch die Mittel zu ihrer theilmeisen oder gänzlichen Beseiti¬ gung, so wie ferner die Vortheile, welche dem österreichischen Staate, insbesondere den drei Vereinsprovinzen, sowohl wegen des erleichterten Verkehrs als des gro¬ ßen Warendurchzuges erwachsen werden. Auch bemerkten Se. kais. Hoheit, daß es den Ländern Oesterreichs nunmehr weder an den Fabricationsanlagen noch an gutem Materiale zu Bahnschienen fehle, indem besonders das kärntnerische und steyrische Eisen noch weit vorzüglichere Rails als die englischen liefern, welche den wesent¬ lichen Vortheil für sich haben, daß sie nach der Abnützung noch von den Schlossern 19 »del- Schmieden zu andern Arbeiten verwendet werden können, was bei den eng - fischen nicht der Fall seyn soll. Allgemein erfreulich wirkte dieser Vortrag Sr. kais. Hoheit auf die Anwesenden, weil es als entschieden angesehen werden kann, daß die beabsichtigte Bahn ganz in der Nähe unsere Hauptstadt berühre, und die früher» Gerüchte, als werde man die Bah» durch Ungarn ziehen und unsere Ge gend ganz beseitigen, cntkräfcigt wurde». Sollte nach dem Erachten Sr. kaiserl. Hoheit die Regierung noch dahin vermocht werden, für jeden und den schlimmsten Fall die Interessen-Zahlung des Anlage-Capitals pr. 4 Procent zu garantiren, so ist jedes gegründete Bedenken gehoben, und es dürfte sodann nicht so schwierig seyn, das erforderliche Capital von vires 32 Millionen Gulden im österreichischen Kaiserstaate allein aufzubringen. Aus dem nun erfolgten Uebergange zu den Verhandlungen derLandwirth- schafts-Gesellschaft,trugHr. Ferdinand Schmidt eine sehr belehrende Abhandlung über die den Gemüsepflanzen und Hülsenfrüchten schädliche» Raupenarten vor, und zeigte eine in Kram vorkommende Raupe, welche im vorigen Jahre an der Rüben¬ saat, und sogar an dem rothblühenden Klee an einigen Stellen um Laibach Ver¬ wüstungen anstellte. —Sodann verlangten Se. kais. Hoheit den Administrations- Bericht der Gesellschaft über die seit der allgemeinen Versammlung bis zu jenem Tage verhandelten Gegenstände und an die Behörden gegebenen Gutachten, wel¬ chen Herr Peter Leskovih, als snppl. Secretar der k. k.Landwirthschafrs-Gcsell- schaft, vortrug. Ferner wurde Sr. kaiserl. Hoheit die umständliche Beschreibung der Krankheitsgeschichte über die im Jahre 1837 in Laibach, im Stalle des Ge¬ sellschafts-Mitgliedes Herrn Mallitsch, ausgebrochene Löserdürre in allen ihren Stadien und deren Heilverfahren, verfaßt vom hiesigen Curschmide, Hrn. Alois Bayer, vorgelegt, welchem Elaborate Höchstdieselben Ihren Beifall zu erkennen gaben. Zum Schluffe zeigte das Ansschußmitglied, Hr. kais. Rath und Bürger¬ meister Hradeczky, die Möglichkeit', daß die Seidenzucht, welche im Lande Krain schon unter Kaiser Carl und Maria Theresia bestand, wieder aufblühen dürfte; zum Beweise dessen wurden abgezogene Seidenmustcr aus der aufgelassenen Schottergrube nächst der Klagenfurter Straße, aus dem Garten des Ausschußmit- gliedes Dr. Orel, und des Färbermeisters Herrn Schußnig aus Lack vorge- zeigt, welche Se. kais. Hoheit beifällig aufnahmen, und durch verschiedene Bemer¬ kungen Ihre tiefe Sachkenntnis auch in diesem Zweige beurkundeten, worauf die Sitzung beendet wurde. Se. kais. Hoheit besuchten Nachmittags noch das Lesezimmer und die Bi¬ bliothek des Industrie-Vereins, die Kanzlei und das Sitzungszimmer des perma¬ nenten Ausschusses der Landwirthschafts-Gesellschaft, verfügten Sich darauf zur Casernbrücke, um die Flußräumungsarbeiten zu besichtigen, sodann in die k. k. L* 20 privilegirte Baumwoll-Spinnfabrik des Hin. Mol, ne <9 Eomp., do en großa,- tige Anlage die schmeichelhafteste Belobung an die Heeren FabriksbesiHer veran- laßke, und schieden Tags darauf aus unserer Mitte mit der gewohnten Huld und beglückenden Zusicherung, uns bald wieder zu besuchen. Die herzlichsten und innigsten Wunsche für Hochstderselbcn Wohl und langes Leben geleiteten Höchstdieselben auf der Weiterreise. IV. Bericht über die getroffene Einleitung rücksichtlich der im laufenden Jahre, nach dem Austritte des Hm. Professors l)r. Hlubek, nothwendig gewordenen Maßregeln zur Bewirthschaftung des der Gesellschaft ge¬ hörigen Polanahofes. Vom Herrn Franz Possanner v. Ehrenthal. Den Polanahof hat bekanntlich Hr. Du. Hlubek als Professor der Land- wirthschaftslehre bewirthschaftet und dapüberfür daS Jahr 1839 eine erschöpfende Relation erstattet, in welche er über die Seidenzncht, Runkelrübe, Jncarnatklee, über dasperuvianische Reisgewächs, über Futter-- undOelpflanzen, über den Win¬ terlein, und den Ertrag verschiedener Kartoffelgattungen seine Beobachtungen nic- derlegte, welche ui mancher Beziehung sehr schätzenswerth sind, und daher den ver¬ ehrten Gesellschastsgliedern zur gefälligen Einsichtsnahmc im Gesellschaftsbureau empfohlen werden. Allein die weitere Bestimmung dieses Herrn Professors hat denselben vor Eintritt des heurigen Frühlings auf eine ehrenvolle Art nach Grätz abgerufen, und Ihr Ausschuß war demnach in der Lage, für die heurige Bewirthschaftung dieses Hofes anderartige Vorsicht zu treffen, zu welchem Behufs eine Berathung mit Zuziehung des Hrn. Professors Kersnik, welcher diese Lehrkanzel süpplirt, abgehalten wurde. Die Sorgfalt, welche die Gesellschaft der Obstbaumzucht und der Pflan¬ zung der Maulbeerbaume widmete, machte es bisher nothwendig, die Admini¬ stration dieses Hofes mit einem Regickostenbetrage pr. 200 fl. jährlich zu dotiren. Nachdem aber dieser Zweck bereits in so weit erreicht ist, als er von der Lehrkanzel der Landwirthschaftslehre, und von der Gesellschaft beabsichtiget wurde, so war 21 Ihr Ausschuß üi der Lage darauf bedacht zu seyn, daß die nothwendige Passivität dieses Hofes beschränket werde. Zu diesem Zwecke hat sich das Mitglied Hr. vr. Orel zur Ueberuahme der Bewirthschaftungsleitung dieses Hofes gefällig herbeigelassen, und wird besorgt seyn, dessen Cultur auf eine Art zu veranlassen, daß Hr. Professor Kersnik da¬ bei den Unterricht über alle ihm erforderlichen Gewächse während allen Stadien zu ertheilen vermöge; rücksichtlich der Unkostenbestreitung aber ist man mit dem bis¬ herigen Hausmeister dieses Hofes, Matthäus Schenk, übereingekommen, daß derselbe alle Bestellungskosten aus Eigenem bestreite, und dafür den Ertrag aller Erzeugnisse, mit Ausnahme der Maulbeer- und Obstbäume so wie der Reben, als Entgelt beziehe. Auf diese Art ist die Administration dieseS HofeS für das laufende Jahr mit einem Ersparnisse pr. 200 fl. versorgt, und der Ausschuß wird besorgt seyn, auf die Verwaltung dieses Hofes auch weiterhin, auf do^ Grundlage der heurigen Erfahrungen, fürzudenken. V. Bericht über das von der löblichen Sparkasse-Direktion gegebene Gutachten, auf welche Art dieselbe ohne Gefährdung des Sparcassefondes auch der Landwirthschaft mit der Anleihe der disponiblen Gelder eine Unter¬ stützung leisten könnte. Vom Herrn Franz Galle. In der letzten allgemeinen Versammlung am 2. Mai 1839 wurde ver¬ handelt, wie die Wohlthaten des Sparkasse-Institutes auch auf das flache Land ausgedehnt werden können. Man konnte in der nämlichen Versammlung über die vorgeschlagenen Mitte! und gemachten Einwendungen keinen Beschluß fassen, verei¬ nigte sich jedoch dahin, die Sparcasse-Direccion um ihre Ansichten anzugehen, wie und auf welche Arc der Sparkasse-Verein auch den unterthänigen Landwirthen und Rustiealbefltzern sicher, und ohne seine Gefährdung, Darlehen bewilligen, so¬ hin das wohlrhäcige Wirken dieses Institutes auch auf dieLandwirthschaft ausdeh- ncn könnte; zugleich wurde der Sparkasse-Direction der Wunsch der Gesellschaft ausgedrückt, das; es sehr zweckdienlich wäre, wenn die Herren Bezirks-Cor- respondenren unserer Gesellschaft sich den, Sparkasse-Vereine als Mitglie¬ der anschließeu möchten, weil durch diesen Beitritt die Möglichkeit her- 22 b«,geführt würde, sur da» Interesse der Landwirthschaft gemeinschaftlich wirken zu können. Der permanente Ausschuß hat zwar von der Direktion der Sparkasse eine ablehnende Antwort erhalten, man glaubt sich aber dennoch verpflichtet, Ihnen den vollen Inhalt derselben vertragen zu sollen, damit man einerseits den guten Willen des ofcerwähnrcil Vereines erkenne, anderseits aber, weil man doch hoffen und wünschen darf, es werden sich in Ihrer Mitte Männer finden, welche, wenn auch nicht deute, so doch für die Folge, Mittel und Wege Vorschlägen werden, wie das Institut der Sparkasse ohne Gefahr Gelder zur Aushilfe derLaudwirthschaft darleihen könnte. Die Nore der Sparcasse-Direction lautet wörtlich, wie folgt: A § t e. Die gefertigte Direktion war immer besorgt, die Wohlthatcn der Sparkasse auch auf das flache Land zu verbreiten, und wirklich hat sie auf mehrere Besitzungen Darlehen bewilliget; leider hat sie sich aber überzeugt, daß ihre gute Absicht größ- tentheils vereitelt wurde. Der Landmann, welcher in die Lage kömmt, Darlehen aufzunehmen, wird gewöhnlich schon sehr hart bedrängt, und nur dann, wenn ihn Erecutionsschritte darauf erinnern, bemühet er sich, ein Darlehen zu suchen. Uir- behilflich erscheint er, mit einer Menge unbrauchbarer Papiere, bei der Sparkasse. Er ist vielleicht schon mehrere Jahre Besitzer der zum Pfände angeborenen Realität, aber er ist entweder noch nicht grundbüchlich darauf umgeschrieben, oder es haften auf derselben eine Menge, wenn auch indebite haftender Posten, deren Lö¬ schung er oft nur durch Amortisirung, oder andere kostspielige Verhandlungen erwirke» kann. Derlei Geschäfte aufzunehmen, sich aus den Papieren zu iuformiren, und dem »»behilflichen Darlehenswerber über die Anstände, welche er oft nach vielfälti¬ ger gegenseitiger Plage begreift, zu belehren, würden bei einer auch kleinen Aus¬ dehnung das ganze Sparcasse-Personale in Anspruch nehmen, welches kaum die bisherigen Geschäfte aufzuarbeiteu im Stande ist. Wollte man aber dem Landman- ne mit Erfolg zu Hilfe kommen, müßte eine durch mehrere Individuen besorgte ei¬ gene Kanzlei, unter der Direktion eines Rechtsfreundcs, aufgestellt werden, welche einen bedeutenden Kostenaufwand verursachen würde. -— Wollte man, wie es die Umstände gewöhnlich erheischen, die Darlehenswcrber an hiesige Rechtsfreunde verweisen, so würden sie, wenn ihnen auch die billigsten und mäßigsten Kosten ver¬ rechnet werden, dieselben untimpul« nicht leisten können, oder würden diese das meist geringe Darlehen verschlingen. Abgesehen von diesen Müheseligkeiten findet die gefertigte Direktion noch größere Anstände in der Anweisung, Prüfung und Si¬ cherstellung der angeboteneu Hypotheken. — Bei den meisten Grundbüchern sind die Rustikal-Besitzungennur als ganze, halbe, Viertel- und Drittel-Huben aufgeführt. il v ö g ( n t c c > I > 2L Die Grnndobrigkeit weiß in de» meisten Fälle» nicht, aus welche» Parzelle» die ihr »nterthänige Hube besteht. Sehr häufig habe» die Rustical-Besitzcr mehrere Ueberlandsgründe, welche verschiedenen Grundbüchern einverleibc sind, und oft weiß der Sohn es nicht, wel¬ cher Acker und welche Wiese, seit undenklichen Zeiten von seinem Vater und seiner Familie besessen, dieser oder jener Grundobrigkeit miterthänig ist. Es ergeben sich häufig Fälle, daß der Darlehenswerber die zum Pfände an¬ geborene Hube gerichtlich schätzen läßt, wo weder er selbst, noch der Schätzungs- Commiffär und die Schätzleute es wissen, ob der ganze geschätzte Complep dem nämlichen Grundbuche dienstbar ist, welches den Extract über die Belastung ausfer¬ tiget. Wie oft geschieht es aber, daß ein bedeutender Ueberlandgrund einem dritten Grundbuchedienstbar, über den Werth belastet, als zu der unbelasteten, zumPfande angebotenen Hube gehörig, mit Vorbedacht ausgewiesen wird? Weiter wichtige Anstände ergeben sich bei den gerichtlichen Schätzungen. Es ist dem Schätzungs.-Eommissär nicht zuzumuthen, daß er die Kcnntniß von dem wahren Wcrthe aller im Bezirke liegenden Gründe haben könne; er kann wohl die Schätzung klug leiten, doch ist er auf die Angabe der beeideten Schatz- Icutc größtcntheils beschränkt. Man weiß es aus vielseitiger Erfahrung, daß die Schätzungen auf dem Lande verschiedenartig geschehen. Für das Darlehen - oder Cautionsgeschäst, für die Bestimmung des Laudemiums, für die Erbtheilmig, oder für Ablösung der Grunde zu öffentlichen Straßen, werden die Schätzungen verschie¬ den gemacht — der Nachbar will dabei dem Nachbar helfen. Auf Grundlage solcher Schätzungen kann das Institut der Sparcasse die «hr anvertrautcn Nothpfeiinige so vieler bedürftiger Menschen nicht anlegen. Hat jedoch die Sparcasse mit aller möglichen Vorsicht, mit Beseitigung al¬ ler obigen Hindernisse, hier oder dort auf dem Lande Darlehen gegeben, welche Schwierigkeiten entstehen bei der Eintreibung der Zinsen, da sie unter 10 Schuld¬ nern gewöhnlich kaum von Dreien geleistet werden? Wollte man das Darlehens¬ geschäft einigermaßen auf das Land ausdehnen, müßcen wenigstens drei Rechts¬ freunde in den drei Kreisen Herumreisen, um die rückständigen Zinsen einzutreiben. Und endlich, wollte man auch das Gesagte eine übertriebene Besorgnis; nennen, welche Anstände und Fatalität hätte die Sparcasse dann zu erleiden, wenn die verpfändeteten Realitäten entweder von ihr oder von andern Gläubiger» im Ere- cutionswege verkauft würden? Es ist eine gewöhnliche und nothwendige Vorsicht eines jeden Gläubigers, wenn er sich vor Schaden bewahren will, bei der erecutivenFeilbierung eines Pfan¬ des, und zwar schon bei der ersten, wenn die Hypothek zu gering, bei der drit¬ ten aber in jedem Falle zu erscheirken. Um wie viel norhwendiger wäre eine Reise zu solchen Feilbietungen auf dem Lande, wo der größte Therl der Rea- 24 Iicäcen milden, den Aettern, Geschivisteru und Verwandten deS LesitzerS schuldi¬ gen Betrugen belastet stnd. Wer sollte da erscheinen: ein Rechtsfreund, oder der Director der Sparkasse? Wer bezahlt diese Kosten, welche Instructionen sollen die¬ se erhalten, um die Realität, wenn sie unter dem Werthe verkauft werden sollte, für die Sparcafse zu erstehen? — Wer sollte ein zweites Mal zur Meistbotsverthcilnng gehen? Man diirfrc vielleicht einwenden, daß sa für jede verpfändete Realirät die nämlichen Anstände erfolgen können; aber es wird der Einsicht der k. k. Land- wirthschasts - Gesellschaft nicht entgehen, das; große Körper,entweder der Landtafel unterthänig, hier in Laibach veräußert, oder einen solchen Werth haben, daß es der Muhe lohnet, einen Bevollmächtigten zur Feilbietung, und später zur MeistbstS- vertheilung abzuordnen. Die gefertigte Direktion will jedoch durch Aufzählung aller obigen Hinder¬ nisse die Hoffnung nicht aufgeben, mit häufig todt liegenden Capitalien dem Lande nützlich zu werden, wenn die verehrte k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft ihr durch ihre vielen einsichtsvollen Mitglieder und Bezirks-Correspondcntcn einen wohlbc- gründeten annehmbaren Vorschlag zu machen in die Lage kommen könnte. — Was übrigens das hierher gemachte Ansinnen betriffr, daß es zur Erzielung eines ge¬ wünschten Credites für das flache Land räthlich wäre, die Herren Bezirks-Corre- spondenten der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft als Mitglieder der Sparkasse auf- zunehmen, muß die unterzeichnete Direktion bedauern, daß die Statuten desSpar- casse-Vereins diesen Wunsch nicht leicht ausführen lassen, weil nach denselben zwei Drittelseiner Mitglieder gegenwärtig seyn müssen, um verbindliche Beschlüsse fassen zu können, bei dem Eintritte, wenn auch nicht aller, doch einiger Bezirks-Correspon- dcnten die vorgeschriebene Anzahl nie erreicht würde, weil auch hiesige Vereinsmit- glieder oft wegen Krankheit oder Abwesenheit nicht erscheinen. Womit der verehrce Erlaß vom 1. Ocrober 1839, Z. 180, vom vorigen Jahre und vom 30. März d. I., Nr. 32, erlediget wird. Direktion der illyrischcn Sparkasse. Laibach am 20. April 1810. Ueber diese Note stellte das Gesellschaftsmitglied, Herr Possanner v. Ehrenthal nachstehende Anträge: Es dürfte nicht verkannt werden, wie umfassend und gründlich die löbliche Sparcasse-Direction die Hindernisse dargcstellt hat, welche derzeit der Ausdehnung ihrer wohlthätigen Wirksainkeit auf die unterthänigen Besitzungen des flachen Lan¬ des entgegen stehen, und wenn gleich bei deren Bestand unser Wunsch derzeit noch nicht realifirt werden konnte, so war dieser Erlaß der löblichen Sparcaffe-Direcrion Ihrem Ausschüsse doch immer und um so mehr eine angenehme Erscheinung, als dar¬ aus eine erneuerte Bürgschaft für die sorgfältigste Gebahrung mic den, dem gedach¬ ten Vereine anvertrauten Geldern hervorgehet, und in dem vom selben abgegebenen 25 Wunsche, bei gehobenen Hindernissen seine Wohlthaten anch auf das flache Land erstrecken zu können, seine humanen Gesinnungen liegen, der diesifälligen Anord- nung dieser hochansehnlichen Gesellschaft nach Möglichkeit bereitwillig zu entsprechen. Anch Ihr Ausschuß hat die Hoffnung, diese Hindernisse zu beseitigen, nicht aufgegeben, sondern vielmehr die Mittel dazu berarhen, und ich habe den Auftrag erhalten^ Ihnen, Hochansehnliche, solche in allgemeinen Umrissen vorzutragen. Die angeführten Hindernisse reduciren sich auf die Umstände: a) daß sich die Sparcasse füglich mit Ordnung der Papiere des Besitz - und Ta¬ bularstandes des Hilfesuchenden, wegen Mangel an Zeit, nicht befassen könne; d) daß der Sparcasseverein in die gerichtlichen Schätzungen, theils wegen deren variablen Werthbestimmung, theils weil die Identität der iin Schätzungs¬ acte bezeichneten Realitäten mit jenen, für welche der Grundbuchseptract ausgestellt wurde, nicht verbürget ist, kein genügendes Vertrauen setze; «) weil er die Unkosten scheuet, welche mit der Eintreibung der Zinsen und Ca¬ pitalien, insbesondere bei nothwendig werdenden Abordnungen von Vertre¬ tern zu Licitationen und Meistbotvertheilungen verbunden sind und so oft eintreten dürften, nachdem der unterthänige Schuldner sich genaue Zuhal¬ tung der Zahlungsfristen sollte angelegen seyn lassen, oft ihn aber auch wieder¬ holtes Unvermögen zu deren Außerachtlassung nöthige; st) weil die Sparcasse auch im Falle solcher Abordnungen uni die Jnstruc- - tion verlege» seye, welche sie ihren Mandataren über die Frage: wie hoch er sich bei der Feilbietung einzulaffen hätte, ertheilcn müsse; e) daß sie dem hierortigen Vorschläge, unsere Herren Correspondenten zu Ver¬ einsmitgliedern zu ernennen, nicht die gewünschte Folge geben könne, weilnach den Statuten zwei Drittel der Vereinsgliedcr gegenwärtig seyn müssen, um verbindliche Beschlüsse fassen zu können, bei dem Eintritte mehrerer von Lai¬ bach abwesende» Mitglieder aber diese Zahl nie erreicht werden dürfte, da auch hiesige Vereinsglceder öfters gehindert sind, zu den Versammlungen zu er¬ scheinen. Alle Hindernisse geben zu erkennen, daß deren Beseitigung vorzugsweise von der Aufstellung eigener Organe des Sparcaffeveremes in den Gegenden deS flachen Landes abhängig sep. Ihr Ausschuß bescheidet sich zwar nach der Ansicht des Sparcaffevereins, daß er sich durch Aufnahme mehrerer auswärtigen wirklichen Vereinsmitglieder öf- tern Verlegenheiten einer zwei Drittel des Gesammt-Personalstandes nicht errei¬ chenden Versammlung aussetzen würde; allein der Sparcasseverein ist nach seine» Statuten berechcigec, anch Ehrenmitglieder zu ernennen. Diese haben bei den Vercinsversammlungen nicht zu interveniren, können daher auf dem Lande domici- lirende Männer seyn, welche der Verein gerade in Beförderung unseres Vertan- 2«; gcris, nach dem Texte des §. 13 seiner Statuten, als Wohlthater und Menschen-^ freunde zu erkennen, und deßhalb in sein eigenes Ehrenbuch als Ehrenmitglieder aufzunehmen findet. Diese Menschenfreunde, als dem Vereine angehörige Ehrenmitglieder, wer¬ den die wohlthätige Rolle eines Vermittlers, zwischen dem Sparcassevereine und dem bei solchem Hilfe suchenden Unrerthan mit segenreichem Erfolge übernehmen; diese Manner werden die Schriften des unbehiflichcn Bittstellers ordnen, und ihn belehre», was er zur Ordnung seines Besitz - und Tabularstandes vorzukehren habe; sie werden bei den gerichtlichen Schatzungen im Interesse des Vereins die Bestim¬ mung eines wahren billige» Werthes überwachen, oder nach Umstanden derlei ge¬ richtliche Schätzungen entbehrlich machen; sic werden die Zweifel, welche über die Jcendität der Realitäten, welche zu einem Urb. Nr. gehören, durch Rückspra¬ che mit den verschiedenen Grundobrigkeitcn, welche im Conflicte stehen können, durch Einsicht in den Kataster lösen, und dafür sorgen, daß schon klar gestellte und documentirte Darlehensgesuche an den Verein gelangen; — sie werden die Absen¬ dung von Vertretern des Vereins zu Licitationen und Meistboksvertheilungeu auS der Hauptstadt durch ihre eigene Intervenirung entbehrlich machen; für die Si¬ cherstellung von Zinsen und Einbringungskosten aber kann durch das Schuldin¬ strument gesorgt werden, und wenn die Sicherstellung unter dem Einflüsse des Vereins ermittelt wird, ist der Fall nicht denkbar, das; ein Pfand unter dem sicher- gestellten Betrage im Wcrthe sinken sollte. Die Instruction dürfte daher an das abgcordnete Ehrenmitglied sohin auch nicht mehr bedenklich, sondern dahin zu erlassen seyn, daß es bis zur Bedck- kung deS Sparcasse-Capitals c. 8. e. mitzuliciriren habe. Dieß sind die Grundsätze, welche Ihr Ausschuß zur Hebung der von der löblichen Sparkasse-Direction dargestellten Hindernisse im Wesentlichen auffassen zu sollen erachtete; allein der Gegenstand ist so wichtig, daß er nicht nur einer gründlichen Prüfung im Allgemeinen, sondern auch einer umständlichen Ausarbei¬ tung und einer wohl zu überlegenden Tertirung bedarf. Wenn diese Ansicht, Hoch ¬ ansehnliche, demnach Ihres Beifalles sich erfreuen sollte, so trägt Ihr Ausschuß darauf an, daß demselben aus Ihrer Mitte ein Comits auS Rechtsgelehrten und erfahrenen Männern, unmaßgeblichst in der Person des Hrn. I)r. Burger, des Bezirkscommiffärs und Richters Hrn. Alois Murgel, des Sparcasse-Con¬ trollers Hrn. Carl Hradeczky, und des Gutsinhabers Hrn. Joseph Seunig, beigegeben und der Sparcaffeverein ersucht werde, zu den dießfälligcn Berathuu- geu und Ausarbeitungen Ihren Director, Hrn. Galle, als Consulenten abzuord- ncn, wo es sodann den vereinten Anstrengungen dieser Männer hoffentlich gelin¬ gen dürfte, einen solchen Vorschlag zu begründen, welchen der löbliche Sparcaffc- verein in Willfahrung unseres Wunsches, seine Wirksamkeit auch auf die uuccrchä.- 27 «igen Besitzer des flachen LandeS anszudehnen, in der Lage seyn wird, worüber sich sodann Ihr Aus schuf; m der nächsten allgemeinen Versammlung Bericht zu erstat¬ ten oorbehalt, gegenwärtig aber sich Ihre Schlußfaffung erbittet. VT. Seidenzucht in Krain. Dorgetrageii vcm Herrn Dr. Orel. Die Seiden-Cultur schreitet in Krain rasch vorwärts. Die aus Italien bezogenen Maulbeerbäume kommen gut fort, und liefern schon bedeutend viel Fut¬ ter. Auch die auf dem gesellschaftlichen Polanahofe aus dem Samen gezogenen Bäumchen sind zum Theile in versetzbaren Stand gelangt, und dieses Frühjahr hat sich der permanente Ausschuß nach commifsioneller Besichtigung veranlaßt gefun¬ den, mehrere Hundert, einen Zoll, auch mehr dicker hochstämmiger Bäumchen von Claims ulbu, theils um sehr billige Preise, theils gratis heraus zu geben, um Raum zur Verpflanzung des kleinen Nachwachses und zum Aussäen des abermals aus Italien bezogenen Samens zu erlangen. Auch die Nultiauulm ist auf dem Polanahofe schon derart vermehrt wor¬ den, daß Heuer mehrere Hundert ausgewachsener Stauden abgegeben werden könnten. Die dießjährige Samenaussaat konnte wegen anhaltend trockener Witte, rung noch nicht vollzogen werden. Alle die abgegebenen Bäumchen sind in sehr sorgsamer Oeconomen Hände, als der Herren Fidelis T e r p i n z, Valentin Z h esch k o , G r n n t n er, und mehre¬ rer anderer gelangt, und berechtige» zu der Hoffnung, daß sie in wenigen Jahren ein namhaftes Schärflein zur Erweiterung der Seidenzucht liefern werden. Nebst der gesellschaftlichen Maulbeerbaumschule hat unser, für diesen Cul- turzweig besorgtes Gesellschaftsmitglied, Herr k. Rath Johann Nep. Hra- deczky, in der Schottergrube bei der Neuwelt eine namhafte Pflanzschule mit dembesten Erfolge angelegt, sehr schöne gesunde Pflanzen von ülorus uIbu,AIo- rsltiuuu und inulliaunli« aufgezogen, und schon sehr viele Noru« ulllu- Bäumchen aus derselben geliefert. Die Alorus iVsorellimia, welche unstreitig das vorzüglichste Futter liefert, kommt hier gut fort, die Pflanzen aus der ersten Ansaat sind schon zu »ersetzbaren Stämmchen herangewachsen. Wegen ihres üppigen Wuchses und späten Reifens des Holzes erfrieren sie an den Spitzen der letztjährigen Triebe, ohne daß man jedoch an dem übrigen consolidirten Holze eine Beschädigung wahrgenommcn Härte. Der hochansehnlichen Versammlung dürfte es wahrscheinlich nicht unwill¬ kommen, meines Erachtens wohl sehr erwünscht seyn, die Ansichten jener Herren 28 Mitglieder, welche schon seil längerer Zeit sich mit der Maulbeerbaum-- und Sen deuzucht befassen, über das Fortkommen dieses EulturzweigeS zu vernehmen. Meine bisherigen Erfahrungen bestärken mich von Jahr zu Jahr mehr in der Uebcrzengung, daß die Seideuzucht in einigen Jahren unserem Lande Krain viel Nutzen bringen könne, und daß unsere Nachkommen für die Einführung dieses Erwerbzmeiges uns ebenso dankbar seyn werden, wie wir unsere Vorfahren für das Einführcn des Erdäpfclbaues preisen. Bei der Einführung des Erdäpfelbaucs mußten — und bei der Seidenzucht müssen erst Vorurtheile bekämpft werden. Jede Neuerung trifft dasselbe Schicksal, aber der überwiegende Vortheil wird nach und nach selbst dem hartnäckigsten Zweifler die Augen öffnen. Der im verflossenen Jahre erfolgte Tod unserer bisherigen Seidenzieherinn, Frau Andreana Graf, und die wiederholten Einwendungen der Abnehmer unseres Seidenproductes, daß selbes schlecht gezogen sey, haben mich veranlaßt, ein eigenes Locale mit den zum Abziehen erforderlichen Gerätschaften lwrzustellcn, und zwei geübte Seidenzieherinnen aus Görz zum Abhaspeln der Hierlands gefechstcn Eocons zu bestellen. Ein Theil der damit verbundenen namhaften Kosten ist mir aus Rück¬ sicht dessen, daß ich mich an dem Lohne für die gezogene Seide lange nicht entschä¬ digen kann, aus dem Gesellschaftsfonde, und zwar so viel als der Her-und Rück¬ transport der Zleherinnen, dann deren Taglohn über die Kost betragen hat, vergü¬ tet worden. Diese Gelegenheit haben zwei hiesige Individuen benützt, lind sich daS Seidcnziehen anzueignen getrachtet, das ihnen nach längerer Uebung auch ohne Zweifel gelingen wird. Die zum Abhaspeln gebrachten CoconS betrugen bei 200 Pf., diese lieferten ü 10 A reine Seide in Strähnen, und ungefähr 4 — SA Florett mit Bavella. Meine Fechsung an reiner Seide habe ich ü 10 '/2 fl. daS Pfund angebracht, die Florett-Seide war zu 48 kr. und die Bavella zu 25 kr. Jene Erzeuger, welche die Eocons gleich abzugebeu wünschen, können selbe bei mir, und zwar die ungetödtcten L 40 kr., die getödteten aber ü SO kr. pr. Pfund absetzen. Sie werden aber ersucht, die Eocons gar nicht abzuzupfen, sondern wie sie aus deni Vcrspinnungsorte gelöst worden, einzuliefern, weil sonst, nach der Bemer¬ kung der Zieherinnen, viel schöne Seide in die Strazza fällt. Die in Menge gezogenen AIcwus aller Arten, und der sichere Achatz der Fechsung beheben die zwei Haupthindernisse der Seidcnculcur in uuierem Lande. Nunmehr handelt cs sich noch darum, den Willen unserer sonst überaus bcwerbsa- mcn Landsleute zu wecken, ihnen mit gutem Beispiele die überwiegenden Vor- thcile dieses Eulturzweiges, welcher nur kurze Zeit erfordert, und weit wenigen! Unglücksfällcn, als andereFrüchtc ausgesetzt ist, handgreiflich vor dieAugen zu bringen. Wer ein Jahr Seidenraupen gezogen, hat dafür eine solche Vorliebe er¬ langt, daß er weiterhin diese Beschäftigung sicherlich nicht mehr scheuen wird. Ihre 2!» Behandlung ist einfach, mehr Unterhaltung als Arbeit zu nenne», fordert nur geringen Kraftaufwand, kann daher, gleich den Bienen, von schwachen und gebrech¬ lichen Haushütern besorgt werden. VII. MitLheilung" der, von einigen Herren Gesellschaftsmitgliedern im Gebiete der Land- wirthschaft gemachten Erfahrungen. Vorgetrageu vom Herrn Peter L e s k o v ih. Das geschätzte Mitglied dieser Gesellschaft, unser Landsmann, Herr Georg Demscher, Oberamtmann zu Bisenz in Mähren, gibt das Resultat seiner eigenen sorgfältig gemachten Probe über den Stärkmehlgchalt der fremden riesenförmigeu Rohankartoffel folgender Art an: - Diese fremde mehrvfündigc Kartoffel gibt nur 19'/^ M ihres Rohge¬ wichtes an Stärkmehl, während die einheimisch gewordenen kleinen Kartoffel- sorten gemischter Gattung 22 bis 25 A reines, zur Syrup-Erzeugung geeignetes Stärkmehl liefern. Dieses Gewicht des Scärkmehls ist im entwässerten, aber doch feuchten Zustande gerechnet. IVO Pfund solcher noch feuchter Stärke geben 62 Pfund ganz trockenen, oder eben so viel Syrup-, d. i. Kartoffelzucker, Wirthschafts--, auch Gesundheitszucker genannt, der in Bisenz erzeugt wwd. Aus diesen, vom Herrn Berichterstatter gemachten Versuchen geht hervor, daß, insoferne die Nahrungsfähigkeit vorzüglich durch das Kraftmehl bedingt wird, die Rohankartoffel den kleinern Kartoffclsorten im Wcrthe nachstehe. Herr D e m- scher ist der Meinung, daß die Größe dieser Kartoffelart und deren gesteigerter Wasser- und Fasergehalt nur durch den ursprünglichen Standort bedingt seyn mag, und daß dieser Riese bei weiterer Gewöhnung an unser Klima wahrscheinlich Um¬ schlagen, und unseren Kartoffelgattungen sich nähern werde, ob mit Zuwachs oder Abnahme des Ertrages und Stärkmehls, müssen die weitern Versuche lehren. Ein anderer Bericht des, für die Beförderung der Landwirthschaft eifrigen Gesellschafts-Correspondenten und Mitgliedes, Herrn Arko, Pfarrers in Voditz, lauter erfreulich über das Gedeihen der von hieraus dem Herrn Verwalter D ro b-- nitsch zu Mdnig gegebenen IVO Maulbeerbaum-Setzlinge, welche dort wunderschön aufgewachsen find. Nur bemerkt er, daß inan leider diesen Bäumchen schon im ersten Jahre das Laub als Futter für die Seidenwürmer, in Ei manglung eines andern, abnehmen mußte. 3N Der Ausschuß wird bemüht seyn, dem Verwalter Hrn. Drobni tsch noch mehrere solcher Setzlinge zu verabfolgen, damit er solche auf den herrschaftliche« Meiergründcn verpflanzen könne; denn es ist erfreulich, daß dieser Zweig der Landwirthschaft in einigen Gegenden sehr gutes Fortkommen verspricht. Der genannte Herr Gesellschafts-Correspondent theilt ferner die Erfahrung mit, daß man den bei einer warmen Herbstwitterung üppig aufgeschossenen W i n- terweizen,ehe ihn der Schnee bedeckt, abmähen, oder bei trockenem Wetter abwei¬ den lassen müsse, damit er bei einem eingefallenen Thauwctter unter dem Schnee nicht verfaule. Der Herr Berichterstatter hatte auch Versuche in der Fütterung mit selbst- erhitztem Häckerling angestellt, welche, da er sie bis jetzt nicht ganz befriedigend gefunden, fortsetzen, und seiner Zeit die gewonnenen Resultate mitthcilen zu wol¬ len verspricht. In Bezug auf denselben Gegenstand hat ein anderes Mitglied dieser Ge¬ sellschaft einen erfreulichen Bericht der Gesellschaft mitgetheilt und nebstbei ange- zeigt, daß er statt den Gährungsbottichen nun solche Kisten, wie ein Modell in der allgemeinen Versammlung des vorigen Jahres hier vorgelegt worden ist, zur Häckselgährung anwende, und solche vortherlhaft finde. Gegen die (gutartige) Klauenseuche des Hornviehes empfiehlt Herr Arko kein anderes Mittel, als das Vieh trocken und rein zu halten, und es mit weichem Futter und einige Tage nur mit der mit Mehl bestreuten Brühe zu füttern. Wetzsteine. In einem Artikel der Gratzcr Zeitung Nr. 54 vorigen Jahres ist von ei¬ ner Gattung künstlich bereiteter Wetzsteine Anzeige gemacht worden, deren Ge¬ brauch das Tangeln ersetzen solle. Es ist jedem Landwirthe bekannt,'wie zeitraubend das übliche Tangeln der Sensen ist, wobei auf einen Mäher wenigstens eine volle Stunde des Tages verlo¬ ren geht. In der gegenwärtigen industriösen und in der Vervollkommnung aller Ge¬ werbe fortschreitenden Zeit muß auch der Wunsch rege werden, das ohnehin lästige und unvollkommene Tangeln der Sensen durch irgend eine zweckmäßigere Mani¬ pulation ersetzt zu sehen. Von diesem Wunsche beseelt hat ein verchrliches Mitglied dieser Gesell¬ schaft eine Quantität der angezeigten Wetzsteine aus Grätz kommen, und sie zur Mahdzeit des verwicyenen Jahres an mehrere Arbeiter zum Probegebrauche ver- theilen lassen. Das Resultat dieser Probe war, daß diese künstlichen Wetzsteine zwar die Sensen besser als die gewöhnlichen schleifen, und daß dabei die Sense auf zwei Tage hält, ohne getangelt werden zu müssen, keineswegs aber denTan- gel ganz entbehrlich machen, wie es in der erwähnten Anzeige lautete. Genug, daß ch m er >g i- ;e s dadurch ein geringer Vortheil sich erzielen läßt, welcher jedenfalls alS ei» kleiner Fortschritt in der Verbesserung dieser Manipulation angesehen werden kann. VIII. (Wird sich auf das Sitzungsprotocoll Zahl 8 bezogen.) IX. Mittheilung über die kanadische Häckselschneidemaschine. Vorgetragen vom Herrn Franz Galle. Es ist in unfern Versammlungen schon oft verhandelt und bewiesen worden, dasi das unfern Nutzthieren dargercichte Futter, je mehr es verkleinert vorgelegt wird, desto ergiebiger und auf die Verdauung nützlicher wirke. Wenn Nauhfutter sehr häufig, in vielen Gegenden beinahe auSschließeud, ganz oder ungeschnittenge¬ füttert wird, so liegt entweder die Ursache davon m der Beschwerlichkeit, in dem Zeitaufwande oder Mangel an arbeitenden Händen, solches zu verkleinern. Denkende Landwirthe haben daher seit vielen Jahren Werkzeuge erfunden, beschrieben und abgebildet, um Heu, Klee und Stroh zu schneiden, und den soge¬ nannten Häckerling zu erzeugen. Die meisten der angegebenen Maschinen aber wa¬ ren entweder zu theuer für unbemittelte Landwirthe, oder leisteten nicht das, was man gegen die Kosten zu erwarten berechtiget war; nur einige auf Wasserkraft be¬ rechnete Maschinen wurden beibehalten, und beinahe ausschließend blieb im Land die gewöhnliche allbekannte Häckselladc. Vor ein Paar Jahren lasen wir in deutschen öconomischen Schriften von einer kanadischen Häckselschneidemaschine; man hat sie nicht beachtet, weil man so oft getäuscht wurde. Da uns aber das seit einem Jahre in Grätz erscheinende innerösterreichische Industrie- uud Gewerbcblatt, Nr. 32, obige Maschine sehr vortheilhaft schilderte, wurden Versuche gemachtem solches Werkzeug aufzustellen, welche aber mißlangen. Unserm Landsmanne, dein Kunstschlosser Herrn Andreas Texter in Neumarktl, welcher durch seine soliden Arbeiten, besonders in Erzeugung der Decimal-Wagen, in Jnnerösterreich rühmlich bekannt ist, gelang es jedoch, die fräglicheMaschine nach der Beschreibung und Zeichnung , vielleicht besser und zweckmäßiger zu erzeugen. Er 32 wurde dazu durch den Herrn Curator von Lom zu St. Katharina bei Ncnmarktl, Andreas Sko petz, aufgefordert und mit Rath und That unterstützt. Durch die An¬ kündigung des gedachten Herrn Curaten in dem Industrie -- und Gewcrbeblatce Nr. 22 von diesem Jahre aufmerksam gemacht, besichtigte Referent bei seinerReise durch Neumarktl diese Maschine, erkaufte sie und wird sie heute nach dem Schluffe unse¬ rer Velchandlunge» den verehelichen Herren Gesellschaftsmitgliedern, welche dafür Interesse haben, vorzuzeigen die Ehre haben. Herr Texter har schon mehrere dieser Hackselschneidemaschinen verfertiget und versendet; zwei liegen hier in Laibach zur Abgabe bereit; auf mehrere werden Bestellungen angenommen. X. Aneiferung zum Anbaue des Maises als Körnerfrucht und als Futterpflanze. Vom Herrn Peter Leskovih, Gesellschafismitglieds. Der Ertrag der Maispflanze, als Körnerfrucht für sich, ist in Vergleich mit jenem, welchen einige andere Früchte abwerfeu, so beachtenswerth, daß man sich bei nur etwas günstigen Umständen auf den Bau derselben in größerer Ausdehnung zu verlegen geneigt finden sollte. Der Ertrag des Maises, rein als Futterpflanze betrachtet, verdient von je¬ dem Landwirthe, besonders von dem Viehzüchter, alle Berücksichtigung. Der Gewinn, den der Landwirth aus einem mit dem MaiSkorne besaeten Acker im besagten doppelten Ertrage ziehen kann, übertrifft jeden der bisher gebau¬ ten Frnchtgacrungeu; der Erfolg eines solchen Ertragesckann sich aber nur dann be- währen, wenn die günstigen örtlichen Verhältnisse mit einer gehörigen und geschick¬ ten Cnlterweise zusammentreffen. Dieß ist eine unerläßliche Bedingung, welche auch jedes andere Gewerbe, und jede wie immer Namen habende Beschäftigung, die des Acker - und Landbaues aber im hohen Grade, erheischt. Daß in Krain Mais, und zwar in kleinern Wirthschaften mehr als in gro¬ ßen, gebaut wird, ist bekannt. Daß der türkische Weizen unter allen Getreidegattungen, die wir bauen, den größten Ertrag geben könne, ist durch die Daten aller vorzüglichen Land¬ wirthe erwiesen; nur trifft ihn gegenwärtig von Seite der Besitzer ausgedehnter Gründe in Krain noch der Vorwurf, daß seine Bestellungskysten den größten Thcil Les Ertrages wieder verschlingen, da alle Arbeiten mit bloßen Handwerkzeugen ver¬ richtet 3L l, richtet wei den, welcher Umstand auch die Hauptursache seyn mag, daß dessen Anbau i- nicht allgemein und nicht im Großen betriebe» wird. Diesem nur relativ gegründeten Vorwurfe aber wird durcy die Einführung h vortheilhafter Säemaschinen und des Anhäufelpfluges entgegnet, dieArbeiten werden durch jene, wie beim Kartoffelbaue, außerordentlich vereinfachet und der größte l' Theil von Menschenhänden erspart. Die unglaubliche Ersparung an den Culturskosten, welche man in andern Ländern durch zweckmäßige Säemaschinen und Anhäufelpflüge erzielet und durch deren Anwendung die Cultur des Maises sich erst recht gehoben hat, in Ziffern darzu- stellen, wird man mir erlassen. Das Behäufeln und Behacken ist daher die Seele der Maiscultur, und jede Vernachlässigung dieser Arbeiten straft sich durch eine minder ergiebige Ernte. Die Einwendung, daß das krainischeClima demMaisbaue nicht entspreche, hält nicht Stand; dagegen getraue ich mir zuerst mit eigener Erfahrung aufzutre¬ ten, indem icy auf eigenen Gründen, welche circa 450 Klftr. über dem Meeresspiegel liegen, und wo der Stoppelheiden nicht zeitiget, dennoch gute Maisernten hatte, nur in kalten Jahrgängen oder frühzeitig eingetretenen Wintern, fand man unter der reifen Frucht einige nicht ganz zeitige Fruchtkolben. In Steyermark ist der Maisbau in Aufnahme. Jeder, der ihn cultivirt, ist schon von dem vorzüglichen Nutzen, den sein Anbau für die Landwirthschafk dar- bietet, vollends überzeugt. Daselbst sind die Ortschaften, wo der Anbau des türkischen Weizens am meisten betrieben wird, im Durchschnitte die vermöglichsten, der Werth der Reali¬ täten dort am höchsten, ungeachtet der Boden nicht zu den vorzüglichsten gehört. Mähren, welches einige Breitengrade nördlicher liegt als Krain, baut viel Mais mit Vortheil. Lasse man die entfernter» Gegenden dahin gestellt seyn, und betrachte nur die nachahmungswerthen Beispiele, welche unserm Lande zunächst sind: In Kärnten, dessen Mittelpunkt die Stadt Klagenfurt, nach Sigmund Grafs Vegetationsverhältniffen, 240 Klafter über dem Meeresspiegel liegt; bei Villach im Geilthale; bei Lienz an der Gränze Tyrols, welche alle noch höher lie¬ gen; dann im Lavanrthale; ferners am Innthal in Tyrol, welches 310 Klafter über dem Spiegel des adriadischen Meeres liegt, wird der Mais als Hauptfrucht gebaut, und als Hauptnahrung des gemeinen Mannes verwendet. — Krain aber, wo die Laibachcr Flache, nach vr. Lippich's Topographie, nur 154 Klafter über dem Meeresspiegel liegt, berücksichtiget so wenig diese im Ertrage alle andern Fruchcgattungen übertreffende Fruchtpflanze. 2 34 Diese bisher angeführten Data liefern den Beweis , das; diese Maisfrucht in jedem Boden, wenn dieser gut gedüngt wird, und nicht außerordentliche Nasse halt, gedeihet. Fiir den Maisbau spricht auch die Erfahrung, daß derselbe, je mehr Dün^ ger er erhält, desto mehr Ertrag abgibt, und man dabei nicht, wie bei andern Getrcidegattnngen, zu befürchten habe, daß er sich aus Ueberdüngung lagere oder verderbe. Mit dein Haiden in Parallele gestellt, ist sein Ertrag im Durchschnitte 6mal größer; der Mißwachs allzeit eher auf der Seite des Haidens als des Kukurutz. Nicht Clima, nicht Boden, sondern andere Ursachen stehen als Hinder¬ nisse dein größeren Betriebe des Maisbaues entgegen. Ich lege hier alle jene Hindernisse, welche ich als solche ansehe, der hochansehnlichen Gesellschaft zur Beurtheilung vor. — Wahr ist es, wie schon vorher erwähnt wurde, daß der Maisbau im Großen, nach der bisher üblichen Cnlcursweise durch Handwcrk- zcuge nnd viele Menschenhände, große Verauslagen, welche nur die wenig¬ sten Landwirthe bestreiten könnten, erheische, und folglich den gehofften Gewinn schon in voraus zum großen Theile verschlinge. Sonach kann Krain der größeren Fruchtbarkeit der untern Gegenden Croatiens und Banats in der Maisproduc- tion nicht die Concurrenz halten, zumal dieselben in der Culrivirnng des Maises, mit Säemaschinen und Häufelpflügen schon vorangegangcn sind, deshalb aber Krain ihnen für die Herauflieferung dieser gesuchten Fruchtware zinsbar ge¬ worden ist. Nachdem also der krainische Landwirth nach der bisher üblichen Eulkurs- art den Mais nur thcurer produziren könnte, als man solchen auf dem Markte zu kaufen bekommt, so wird er es wohl bleiben lassen, sich mit solcher Arbeit ab¬ zumühen; denn Niemand wird wohl ein Product erzeugen, um es bloß zu erzeu¬ gen, sondern um es mit Vortheil abzusetzen, und jede Art der Feldcultur erstirbt in ihrem Entstehen, wenn sie ihre Erzeugnisse nicht mit Vorrheil absetzen kann. Die Art der Cultur kann man aber nicht verschreiben, nur der eigene Vor- theil kann den Landmann allenthalben zur selben anspornen, welchen er in den Preisen findet, die seine Voraussagen nnd seine Verwendung belohnt haben. Einen reichen Absatz der landwirthschaftlichen Products können aber nur Fabriken und deren industriöse Verzweigungen, wenn sie sich im Lande ansiedeln, her¬ beiführen, und auf die landwirthschaftliche Cultur wohllhätig einwirken, diese ver¬ mehren die Consumtion, und der Landmann wird zur Erzeugung einer gesuchten Ware angereget, deren Preise sich bei starker Verzehrüllg im verhältnißmäßigcn Stande erhalten, und nicht zur Entmuthigung des Producente» herabgedrückt werden. 35 Selbst die übermäßig theuercn Kornjahre 1815, 1816 und 1817 hatten auf die Erweiterung der landwirthschaftlichen Cultur einigen Einfluß. Viele Grund-- besitzer hatten da ihre öden Plätze und Gestrüppe in Getreideäcker umgewandelt, weil sie durch die hohen Getreidpreise dazu bestimmt wurden. Der Kukurutz ist un Lande eine viel gesuchte verkäufliche Ware. Die vielen Gewerkschaften Oberkrains kaufen eine große Menge dieser Frucht zur Nahrung für ihre Gewerksarbeiter. Jnnerkrain, welches wohl auch den Mais baut, aber zum eigenen Bedarf nicht hinlänglich erzeugt, kauft dessen viel aus Croatien und dem Banat, und so geht Geld aus dem Lande, welches bei vermehrter Cultur dieser Fruchtware da¬ heim bleiben würde. Krain würde nur durch Fleiß und zweckmäßige Anwendung der bereits be¬ kannten Säemaschinen und Häufelpflüge, wenn nicht ganz, doch zum Theile, den eigenen Bedarf des Kukurutzes um so mehr decken können, weil es noch die Fracht¬ kosten der eingeführten Frucht für sich Härte. Es wird eingewendet, daß durch die Erweiterung des Maisbaues die Er¬ zeugung anderer üblichen Früchte nothwendigerweise beschränkt werden müßte. Allerdings müßte Anfangs dieses zum Thefle geschehen, da es aber schon dargetha» ist, daß das Maiskorn, nach der Anweisung der vorzüglichsten Landwirthe culkivirt, unter allen gebauten Früchten den größten Ertrag abwirfc, so wird wohl jeder nm- sichtige Oeconom den Anbau einer mehr rentirenden Frucht der minder rentirenden vorziehcn. — Zudem wäre die Beschränkung anderer dem Lande gewohnten Früchte nicht eben so groß, als man glauben könnte, denn es gibt noch manche öde Plätze, auch ganze Heiden, und nichtstragende Huthuugsplätze, die zu reichcra- gcnden Maisfeldern umgeschaffen werde» können. Es ist auch bekannt, daß Zwischenfrüchte unter dem Maiskorne ohne dessen Beeinträchtigung gut gedeihen, und in wärmern Ländern dem Masse sogar nützlich ünd, weil durch sie der Boden mehr beschattet wird. — In kalten Ländern aber lehrr die Erfahrung, daß der Wachsthum des Maises dnrch eine Zwischenfrucht nur zurückgehalten werden würde, weil der Boden, wegen großer Beschattung durch mehrere Früchte, von der Sonne nicht gehörig erwärmt werden könne. Es ist ferners auch erprobt, daß Neuriffe, urbar gemacht und gereiniget, sich vortrefflich zum Maisbaue scyicken. Um diesen und noch anderen Einwendungen gegen den Maisbau zu ent¬ gegnen, blicke man nur auf jene Epoche der Einführung der jetzt so allgemein ver¬ breiteten und beliebten Kartoffel. Die anfänglich verachtete, nur als Schweinkost verwendete Kartoffel, hob sich nur allmählig zur herrschenden Frucht, nachdem mau gelernct hatte, diese ihrer natürlichen Eigenschaft gemäß zu cultiviren, und dadurch ihre Ertragsfähigkeit zu 3* 36 steigern. Alle früher gebauten Früchte bestanden nicht nur gut neben ihi-, sonder» vervollkommten sich nebst dieser fortgeschrittenen Cultur in einem solchen Grade, daß nun jede Furcht vor einer Hungersnoth, welche oft die Länder plagte, ver¬ schwindet. Eben so muß es nach und nach in Krain mit dem Anbaue des Maiskornes werden, sobald man von der gegenwärtig üblicycn, wahrlich kostspieligen Cnlturs- art abgehen, und die bessere anderer Länder durch Säemaschinen und Häufelpflüge aunehmen wird, ohne der unzeitigcn Furcht Raum lassen zu müssen, daß durch vermehrten Anbau des Maises eine andere beliebte Frucht verdrängt werden sollte. Nachdem hier dargestellt worden, daß cs bei gehöriger Cultur und gehörigem Fleiße möglich sey, mehr Maiskorn, als bisher geschehen, im Lande selbst zu pro- ducnen, das dafür auswärts gesendete bare Geld aber daheim zu behalten: dürfte man fragen, welche Maisgarknng in dieser oder jener Gegend am vortheilhafte- sten wäre? Nebst dem Gebrauche nützlicher Werkzeuge ist zum vortheilhaftesten Baue auch die Kenntniß der Natur, so wie auch die mannigfaltige Verwendung und Benützung dieser Pflanze nothwendig. Auch hierüber habe ich Daten der vorzüglichsten Landwirthe gesammelt, und bringe jene auf unser Land anwendbaren, zur Erwägung und Bcurtheilung zusammengestellt vor. Ich werde freilich nichts Neues sagen, hoffe aber doch, daß eine wiederholte Darstellung insofern nicht unnütz seyn dürfte, als etliche practische Landwirthe, welche dieser hochansehnlichen Gesellschaft als Mitglieder angehören, sich bewogen finden dürften, das hier Vorgecragene zu verwirklichen. Die Maispflanze stammt, nach Professor Diebel, aus Amerika, und wurde im 16 Jahrhunderte hier bekannt. — Es gibt zwei bleibende Abarten von dieser Halmfrncht, den großen Mais und denZwcrgmais; ans diesen zwei Abarten gehr eine dritte von mittlerer Größe hervor. Außerdem gestalten sich die an Farbe ver¬ schiedenen Maisvarietäten nach dein Boden und Clima. In jenen Gegenden, wo der große Mais nicht mehr zur Reife kommt, baue man den sogenanten Cinguantin, der eher reif wird. Die löbliche k. k. steyermärkische Gesellschaft meldet von einer besonderen frührcifenden Maissorte, welche noch früher als der Cinguantin reif wird; diese unterscheidet sich von dem großen Mais und dem Cinquantin durch die an der Spitze etwas breit gedrückten Kolben, mit mittelmäßig großen gelben Körnern. — In den Jahren 1830 und 1831 hat die belobte Gesellschaft eine besondere Maissorte, kliullo piAni'oIIiio genannt, aus Trient verschrieben, und durch ihre Mitglieder in einigen Filialen Versuche mit dessen Anbau anstellen lassen, deren Resultat folgen¬ des war, daß jene Maissorte früher als der gewöhnliche Mais zur Reife kam, das Stroh für's Vieh besser tauge, die Körner, obschon kleiner, dennoch specifisch 37 schwerer waren, und das daraus erzeugte Mehl schmackhafter und ausgiebiger sich erwies. Da eS weder meine Aufgabe ist, noch eS die Zeit gestattet, sich in nähere Details über die Cultur und Ertragsergebnisse dieser Maissorten einzulassen, so wird allen Freunden der Maiscultur vr. Burgers vollständige Abhandlung über die Naturgeschichte, Cultur und Benützung des Maiskornes, Wien 1809, empfohlen. Ich übergehe zum Schluffe noch auf den andern wichtigen Zuwachs, den der Landwirth an Fucter von der Verbreitung der nützlichen Pflanze zu gewinne» im Stande ist. Der MaiS kann überall, wo man Heiden alS zweite Frucht baut, gleich diesem in die gestürzte Stoppel deS Wintergetreides als Futterkraut gebracht werden. Wenn der Acker schon 2 — 3 Früchte nach einer Düngung getragen hat, wird der Mais als Stoppclfrucht immer noch eine Fechsung geben, die dem Klee- Ertrag eines ganzen Jahres gleich kommt, vorausgesetzt aber, daß der Mais ebenso in Reihen, und viel dichter, als zum Körner- oder Fruchtertrag (elrus 3 Metzen auf! Joch) gesäet, fleißig behackt, und behäufelt werde. Als grüne Fütterung kann der Mais dort mit Nutzen gebaut werden, wo wegen Kürze deS Sommers die Körner nicht reif werden. Uebrigcns ist nach der Erfahrung der vorzüglichsten Landwirthe alles Mais- stroh dem Wehe als Futter sehr gedeihlich. In Kärnren, zu Klagenfurt und Mctring, wurde ein Vcrsuchsbau des Mai- ses zum Futterstroh angestellt, ein Acker wurde zweimal im Jahre mit MaiS besäet, und zweimal gemähet, wornach 1 Joch 133 Centnerheutrockencii FuttermaisstrohcS gegeben hat. In andern Gegenden gibt in gutem Boden nebst der Körnerfrucht l Joch 340 — 350 Centner an grünem oder 70 — 80 Centner trockenem Futter, waS kein Kleefeld gibt. Die Kühe mit dem Maisstroh gefüttert, geben reichliche Melke, auch hat dasselbe das Gute vor dem Klee, daß es nicht blähet. — Die Fruchtkolben werden ,n einigen Gegenden zur Feuerung verwendet, an einigen Orten in Krain aber auch zu Mehl gestoßen, und als Gemengefutter zur S-Hweinzncht, welche Hier¬ lands mir der übrigen Landwirthschaft in Verbindung bleiben muß, nützlich ver¬ wendet. Die trockenen Blätter sind elastisch und werden zu Betreu gebraucht, die grünen Stängel enthalten zuckerartigen Saft, aus welchem Syrup und Zucker ge¬ macht werden kann. Der Einwendung, daß man den Maisbau aus Mangel des Mistes nicht pflegen könne, und lieber Weizen und Rocken baue, welche mit weniger Dünger S8 fürlieb nehmen, glaubt man entgegnen zu können, daß der Lai,dwirth wohl trach¬ ten umssc, dem einen Manges, als erster Ursache der daraus nach einander folgen¬ den Mängel, abzuhelfen. Nur mehr Futter, so wird mehrNutzvieh, von mehr Nutz¬ vieh wird mehrDünger, von mehr Dünger größerer Ertrag, und sonach dieWirth- schaft in immer steigender Rentirung seym Der landwirthschafclichen Vereine?lufgabe ist eS, durch ihre Mitglieder auf den gemeinen Landwirth, der aus Mangel der Kenntnisse und der Mitthei¬ lung nützlicher Erfindungen zu mehrfältigen Vorrheilen in der Landwirthschaft oft nicht gelangen kann, einzuwirken, und ihm Hilfsmittel an die Hand zu geben. Die großartige Unternehmung der hiesigen Morastentsumpfuug öffnet für die Landwirthscyaft im eigentlichen Sinne ein großes Feld; hoffentlich auch für den Anbau des vielfältig nützlichen Maiskornes, wenn der entsumpfte Boden einmal ge- reimgct, uird hinlängliche Mischung mit andern Erdarten durch Menscheufleiß und Cultur erhalten haben wird. Dank sey daher dem gütigsten Monarchen, weiland Franz I., der mit kais. Munificenz zu diesem großartigen Unternehmen die erforderliche Summe anzuwei¬ sen geruhete. Dank sey Sr. Majestät dem jetzt regierenden allergnädigsten Kaiser, Allerhöchstwelchcr diese Unternehmung fortwährend huldreichst zu unterstl'ltzen ge¬ ruhete. Dank sey auch den Unternehmern, welche ihr rastloses Bemühen in der Eultur dieses Terrains bald mit einen, lohnenden Erfolge gekrönt sehen werden. Ein unauslöschliches Denkmal sey ihnen in, Herzen eines jeden Kramers errich¬ tet! Unberechenbar sind die guten Folgen dieses großartigen Unternehmens in so vielen Rücksichten, unermeßlich der Vortheil, den die gänzliche Cultivirung des Morastes in productiver Hinsicht gewahren wird. XI. Relation über die Berichte der zu den allgemeinen Versammlungen der benach¬ barten Gesellschaften delegieren Herren Mitglieder. Dom Herrn Franz Possannerv. Ehrent Has. JhrAüsschuß war abermals in der Lage, mittelst ersuchter Gesellschaftsmit¬ glieder an den seitvorigemFrühlinge zu Wien, Grätz, Klagenfurt und Görz Statt gehabten Versammlungen der dortigen Landwirthschafts-Gesellschaften Antheil. zu nehmen, worüber, mit Ausnahme jener von Grätz, auch die Relationen bereits ein¬ getroffen sind. 3S Ihr Ausschuß kann überhaupt wohl nur die Bitte stelle», daß diese Rela¬ tionen, welche viel Schätzbares enthalte», von den verehrten Herren Mitgliedern im Gesellschafts-Bureau mit Muße eingesehen werden mochten, und erlaubet sich, dem beschrankten Zeiträume angemessen, Ihre besondere Aufmerksamkeit nur auf einen Gegenstand hinzuleiten, welcher dem Herrn Abgeordneten, so wie Ihrem Ausschüsse, mit Rücksicht auf unsere Provinz, vorzüglich interessant erschien. Dies; ist nämlich die, von dem zu der allgemeinen Versammlung der Laud- wirthschafts-Gesellschaft zu Wien abgcordneten Mitglieds Hrn, Hofsecretär Ritter Kreuzberg, über einen daselbst gehaltenen, die Erzeugung der Runkelrüben und Fabrikation des Zuckers aus denselben, betreffenden Vortrag mitgetheilte Relation. Ihr Ausschuß sieht in dieser Relation seine Ansicht, daß die Grundbesitzun- gcii in Krain zu klein sind, als daß ein Besitzer für sich allein selbstständig die Zuckerfabrication aus selbst erzeugten Runkelrüben im Großen unternehmen könnte, zwar nicht widerlegt, sondern vielmehr bestätigt, verkennt aber dabei die Mög¬ lichkeit und Wünscheuswürdigkeit dieses Betriebes durch Zusammenwirken der Landwirthe nicht, sondern fordert Sie, Hochansehnliche, angelegentlichst auf, so¬ wohl rücksichtlich des RunkelrübcnbaueS und der Fabrication des ZuckerS aus den¬ selben, diesen Vortrag zu beherzigen, als denselben nicht minder auch aufdie Pflan¬ zung des Maulbeerbaumes und die Seideuzucht ganz analog anzuwendcn. In letzterer Beziehung muß Ihr Ausschuß bedauern, daß die angebotene unentgeltliche Verabfolgung von Maulbeerbäumen äußerst unbedeutend in Anspruch genommen worden ist, «voraus sich die Bitte rechtfertiget, das; Sie, Hochansehnli¬ che, sowohl durch eigenes Wirken als durch Ihren Einfluß auch in dieser Beziehung den Ausschuß unterstützen möchten. XU. Bekanntmachung der seit der letzten allgemeinen Versammlung eingegangenen Geschenke und gemachten Ankäufe, nach der Reihe des Einlangcns. Vorgetragen durch den Herrn Gesellschaft»-Seccetär. 1. Herr K acht er Johann, bürgerlicher Samenhandler in Wien, übersendete zur Gesellschafts-Bibliothek I Exemplar seines Werkes: Alphabetisch¬ tabellarisch -scientisisches Samenverzeichniß. 2. Se. Ercellenz der hochgeborne HcrrAdamGraf Revi czky v. Revisnye, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am toScanischen 40 Hofe, und linset- hochverehrte» Mitglied. Zwei votreffliche italienische Werke über die Austrocknung von Moräste», daS eine von ConteVitorio Fos- sombroni, toScanischem Staatsminister, mit vielen Kupfern, und das andere vom Herrn Ferdmand Tartini, Secretär des Ingenieur-Corps ju Florenz. 3. Se. Excellenz Herr Ladislaus Pyrker von Felso - Cör, Patriarch-Erz¬ bischof von Erlau und unser hochverehrtes Mitglied, I Eremplar seiner gejammten epischen Werke. 4. Die k. k. mährisch-schlesische Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, ihre neuen Verhandlungen, Jahrgang 1836 und 1837, dann ihren Wirth- schafts-Kalender pro 1836 und 1837. 5. Herr Georg Demscher, Oberamtmann zu Bisenz in Mähren, und diessei¬ tiges verehrtes Mitglied, seinen erklärten jährlichen Beitrag pro 1839, 10 fl.M.M. 6. Der löbl. Kurhcssische landwirthschaftliche Verein, seine landivirthschaftliche Zeitschrift, Jahrgang 1839. 7. Die löbliche k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien, 1 Exemplar ihrer Verhandlungen der neuen Folge. 8. Band, 2. Heft. 8. Das hochlöbliche k. k. illyrische Gubernium, I Eremplar des 18., 19. und 20. Bandes der illyrischen Provinzial -Gesetzsammlung von den Jahren 1836, >837 und 1838. S. Herr Franz Diebl, k. k. Professor der Landwirchschaftslehre und Naturge¬ schichte, undjunser verehrliches Mitglied, in Brünn, eine vom Herrn Alois Diebel (dessen Sohn) verfaßte Beschreibung und Abbildung zweier Dresch - und zweier Flachsbrechelmaschinen, dann einige Broschüren von verschiedenem landwirthschaftlichen Inhalte. 10. Die neuconstituirte löbliche k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft fürTyrol und Vorarlberg, 1 Eremplar ihrer ersten Verhandlungen, Jahrgang 1840. 11. Die löbliche k. k. patriotisch-öconomische Gesellschaft im Königreiche Böh¬ men, 2 Exemplare ihrer neuen Verhandlungen, 6. Bandes, 2. Heft, dann 2 Exemplare des großem Wirthschafts - Kalenders pro 1840 und 1 Exem¬ plar ihrer neuen Statuten. 12. Das hochlöbliche k. k. Landesprasidium übergibt 3 Exemplare eines über denZustand der Agricultur Irlands und Großbritanniens erschienenen und von Sr. Majestät dem allergnädigsten Kaiser zur Vertheilung gewidme¬ ten Werkes. 13. Die löbliche k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Grätz, 1 Exemplar des 37. und 38. Heftes ihrer Verhandlungen, dann 1 Exemplar de- Registers über den 4. bis 8. Band ihrer Verhandlungen. 41 14 HerrDomenico Rizzi, Doctorder Philosophie und dießseitigesMitglied, zu Padua, 1 Exemplar seines Wirthschaft-Kaleuders pro 1840, und I Exem¬ plar einer Abhandlung über den philippinischen Maulbeerbaum; beide in italienischer Sprache. I». Herr Freiherr v. Watterich, k. k. pensionirter Capital! zu Bcraun in Böhmen und dießseitiges Mitglied, übersendet: s) Ein Exemplar seiner allgemeinen Zcitungskunde zur vergleichenden Statistik. I») Ein Exemplar publicistischen Comentar vom Königreiche Belgien. c) Em Exemplar: Der hochwürdigste Fürst - Erzbischof von Prag in den k. k. Kreisstädten Beraun und Pilsen. st) Ein Exemplar: Album für Kunst und wissenschaftliche Wanderungen im Riesengebirge. 16. Herr Johann Czermak, k. k. Verpflegs-Oberverwalter zu Verona und unser verehrlichcs Mitglied, eine Sendung von vortrefflichen Maulbeer¬ bäumchen. 47. Herr Bartholomä B iasoletto, Doctor und Apotheker, dann unser ver- ehrlicheS Mitglied, in Triest, eine Sendung von verschiedenen Maulbeer¬ bäumchen edlerer Gattungen. Angekauft wurden: Die österreichische Zeitschrift für Landwirth, Forstmann und Gärtner, von Hammerschmied in Wien. Dann ein Modell einer schottischen Dreschmaschine, von dem hiesigen Maschiizi- sten Echter verfertiget. xm. V e r z e ichniß der in der allgemeinen Versammlung am 5. Mai 1840, nach den §§. 1, 5, 9, II und 15 der Statuten zur Aufnahme als Gesell- schafts - Mitglieder Vorgeschlagenen. Herr Bedentschitsch Johann , Stadtpfarrer und Dechant in Stein. » Belz Jacob, Pfarrer in heiligen Kreutz. » Fink Johann, Pfarrer in Neumarktl. » Gadner Felix, Inhaber des Gutes Neudorf. 42 Herr G.lobotschnik ?lntou, Realitätenbesitzer und Siebfabrikaut in Krainburg. -» Gr osi Martin, Pfarrer in Commenda St. Peter. « Grundner Werner, Papierfabrikant zu Görtschach. >» Jallen Jacob, Haus - und Realitätenbesitzer zu Krainburg. -» Janesch Franz, bürgerl. Nothgärber und Realitätenbesitzer zu Laibach. » Kalchberg Franz, Ritrer v., Inhaber der Herrschaft Neudegg. » A erinz Martin, Realitätenbesitzer zu Auenthal und Obcrrichter der Haupt- gemeinde St. Kanzian. -» Kern Alex, Realitäteubesitzer und Oberrichter zu Kaplavaß. » K e r sch i tz Anton, Realitäteubesitzer zu Moräutsch bei Thurn. » Kokail Lukas, Pfarrer zu Zirklach. » Kosi Joseph, Pfarrer zu Untcrnassenfusi. » Krisch ay Franz, Pfarrer in Mariachal. » Kuralt Gregor, Pfarrer in MannSburg. » Mack Wilhelm, kandesfurstlicher Bezirks-Commiffär zu Gurlseld. » Mayer Franz, Haus- und Realitäteubesitzer zu Kraiubmg. » Merk Autou, Verwalter der Herrschaft Billichgrätz. » Mervar Matthäus, Pfarr-Coooeraror zu St. Martin bei Littay. » Mesek Joseph, Pfarrer in Tschadesch » Mladisch Michael, Pfarrer in Sagor. » Padtscheider Franz, k. k. Baudirector. » Pibrouz Caspar, Gewerk- und Realitäteubesitzer zu Kropp. -» Pichler Benjamiu, Haus - und Realitäteubesitzer zu Laibach. » Pich ler Joseph, Controller der Staatsherrschaft Laudsirasi. » P o lz Johann, Pfarrer in Reul. » Selak Lorenz, Landmann und Gemeiudcrichrer der Gemeinde Bri-snik, im Bezirke Jdria. Sko pez Andreas, Curat in Lom, Pfarr Neumarkrl. » Smole Michael, Haus- und Realitärcnbesißer in Laibach. » vr. Sporer Georg, k. k. Gubernialrath und Protomedicus in Laibach. » S u p a n z Johann, Bczirkscommissär in Münkcndorf. » Texter Andreas, Kunstschlosser in Neumarktl. » Tschadesch Andreas, Landmaun und Gemeindcrichtcr m Ledine, Bezirk Jdria. » Zheschko Valentin, Realitäteubesitzer in Laibach. » Ziegler Johann, Pfarrer in Kolovrath. » Zotter Vincenz, Gastwirth und Realitätenbcsitzcr in Gurkfeld. » Jsmbart Ludwig, Inhaber des Gutes Klingenfels. » Ku sch er Matthäus, Wundarzt in Neudegg. 4:r XLV. (Wild sich auf das Sitzuugsprorocoll Zahl 14 bezogen.) Anhang. Ueber die Eelbster Hitzung des HLckselfutters. Voin G«f«llschafksmitgliede Heren Johann Raunicher, Verwalter der Herr¬ schaft Kreutz. Seit meiner erstatteten Anzeige über die bei der hiesigen Herrschafts- Meierei eingeführte Maceration des Häcksclfutters durch Selbsterhitzung, cläo. 20. April 1838, habe ich an gewissen Sommertagen wahrgenommen, dasi das selbst- erhitzte Geh-äcksel, als es die angerathene und von mir beobachtete Gährungspe- riode von 48 Stunden erreichte, an einigen Stellen verschimmelte, daher selbes vom Viehe nicht so gerne wie sonst, oder von einigen Stücken gar nicht gefressen wurde. Ich schrieb dieses der zu langen Gährungsperiode zu, kürzte dieselbe um'/, ab, und fand, daß dadurch dem Uebelstande völlig abgeholfen wurde, indem dar¬ nach das Futter zu keiner Jahreszeit mehr verschimmelt oder vermodert getroffen, vom Viehe aber noch etwas lieber als früher gefressen wurde. Diese Abweichung von der früher» Regel macht auch in der Fütterung selbst keine Bessrung, sondern vermindert noch die Zahl der Gahrungsgcfäsie; denn um das Vieh dreimal des Tages, nämlich: früh, gegen Mittag und Abends zu füttern, bedurfte ich früher für 2 Gährungstage, das ist 6 Fütterungen, auch 6 Gahrungs- gefäße; nachdem aber jetzt die Gährungs-oder Selbsterhitzungszcit um '/,, sohin gerade nm eine Furterzcit abgekürzt wurde, so fällt auch die Nothwendigkeit eines sechsten Gährnngsgcfäßcs hinweg, weil schon bei der fünften Fütterung daS zuerst gefüllte Gefäsi geleert wird, sohin auch für die Folgezeitsogleich wieder mit frischem Häcksel voll eingetreten werden kann. Die in meiner Anzeige vom 20. April 1838 erwähnten Bottiche zur Erhitzung des Häcksels habe ich seil mehr als einem Jahre beseitiget, und bediene mich nunmehr zweier dazu bereiteten Kisten aus Brettern, welche vermög ihrer Constructwn mehr Einfachheit und Reinlichkeit gewähren, weniger Raumeinnehmcn, und in ihrer An¬ schaffung sowohl als Erhaltung minder kostspielig sind. Diese Gefäße sehen den gewöhnlichen Warenkisten gleich, sind oben ans einem Zoll dicken fichtenen, unten und am Boden aber aus 1'/, Zoll dicken lrrchc- nen Brettern einfach verfertiget. Die eine enthält 3, die andere 2 Abteilungen; jede dieser ist2'/, Schuh tief, auf beiden Seiten zu 2^ Schuh breit, und hat hinläng.- 44 lich Raum, um das Häcksel für einmaliges Futter auf nahe bei 40 Stück auf- zunehmen. Beim Beginne dieser Fütterungsmerhode liest ich, wie ans meiner Anzeige vom 20. April 1838 zu ersehen, nur früh und Abends dem Vieh dieses Futter vor¬ legen ; nachdem ich aber von-den Vortheilen der Anwendung des selbsterhitzcen Fut¬ ters immer mehr Ueberzeugung gewinne, und auch die Dienstlcute sich darauf im¬ mer mehr gewöhnen, so lasse ich schon durch beiläufig 1 Jahr mit diesem selbst- erhitzten Häcksel das Vieh dreimal des Tages, nämlich früh, gegen Mittag und Abends füttern, welches das Vieh so wenig wie früher versagt. Auf der ausgedehnten Meierei deS PfarrhofeS Mannsburg wird diese Füt¬ terung nach der hiesigen Methode seit mehr als einem Jahre zur Zufriedenheit betrieben. Ersatz deS RübenwolfeS. Von Ebendemselben. In meiner Anzeige vom 20. April 1838 habe ich erwähnt, das; bei Abgang des Rübenwolfes hierorts die dem Häcksel beizumcngenden Knollenfrüchte durch Dienstboten mit gewöhnlichen Handmeffer» zerschnitten werden. Nachdem diese Zerkleinerungsmeth ode sehr zeitraubend ist, so wird sich seit mehr als einem Jahre eines eisernen schaufelartigcn Stostmesscrs nach der Form bedient, mittelst welchem man, aufeinem bei 3 Sch. langen hölzernen/ ^Griffe fest an- gestemmt, in einem aus starken Brettern verfertigten , oder aus ganzem Riegelholze gemeiselten Tröge die Knollenfrüchte auf eine leichte, zweckmässige und geschwinde Art verkleinert. Dieses einfache Stostmeffer ersetzet mir den sonst berühmten, zwar sehr zweckmässigen aber kostspieligen Rübemvolf beinahe völlig, und kostet sammt dem dazu erforderlichen Tröge nicht über 1 '/z Gulden. Häckselschneidemaschine. Von Ebendemselben. Im Jahre 1837 habe ich aus Untersteyer aus dem. Schalrhalc eine Hackselschneidemaschine für die hiesige Meierei bestellt, welche zwar um den dritten Theil gröster, sonst aber dem hier zu Lande gebräuchlichen derlei Maschinen ähnlich sieht, in ihrer Construction jedoch von diesen dann abweichet, dast der damit be¬ schäftigte Mensch das eingelegte Stroh rc. nicht mit der linken Hand mittelst des 4zackigen Griffels der Sense voranschiebt, sondern daß dieses Nachschieben des Strohes rc. dadurch bewerkstelliget wird, dast der 4zackige Griffel mittelst einer zweikantigen dicken Schnur mit einer über der ganze» ober» Breite der Truhe ober 45 den, Sensegetriebe eingehängten hölzernen Walze in Verbindung steht, diese Walze aber mittelst eines auswärts darin befestigten eingezackten eisernen Rädels, und ei¬ ner in dasselbe eingreifenden, und unten in das Senseschwundscheid eingehackelten eisernen Schiene, zum Behufs des Auf- und Niedersteigens der Sense, in rollende Bewegung gesetzr wird, während der sogestalt eingekauerte und an die Schnur befe¬ stigte Griffel das in die Truhe eingelegte Stroh nach dem Verhältnisse an sich und vorwärts rückt, als man den Häcksel lang oder kurz abgeschnitten haben will. Diese Maschine ist zwar nicht zu verwerfen, und sie wird an der hiesigen Meierei noch fortwährend gebraucht; allein, nachdem ich in Erwägung gezogen habe, daß dieselbe IO bis II fi, somit um das zwei - oder dreifache mehr, als eine hier übliche gemeine Strohschncidetruhe koste; daß an ihrem Feder-und Räderge¬ triebe fortwährende Reparationen vorfallen, welche, wenn nichr Professionistcn beim Hause wären, theuer zu stehen kamen; — daß diese Maschine eine größere Quantität Stroh u. s. w. fasse, die Sense daher, obschon mit beiden Händen geführt, größer» Kraftaufwand erfordere, und den Arbeiter weit mehr als die gewöhnliche Strohschncidetruhe erschöpfe; — daß dessen ungeachcec mittelst derselben in gleicher Zeit nichr mehr Häcksel geschnitten wird, als mittelst einer gewöhnlichen gut conser- virten Strohschncidetruhe: so habe ich den Vorsatz gefaßt, künftighin bei der ge¬ wöhnlichen hier üblichen Strohschncidetruhe zu verbleiben, wenn mir nicht etwa eine andere vortheilhaftcre Maschine besseres Zutrauen abgewinnt. Erdäpfel - Anbau. Von Ebendemselben. Seit beiläufig S Jahren werden hier die Erdäpfel mit dem Pfluge behäu¬ felt. Zwar machte diese Methode viel Arbeirsersparniß, allein ich merke, daß wir schwächere Früchte im Herbste einführtcn, als unsere Nachbarn. Ich suchte diese Ursache in dem zu dichten Aubaue, indem solcher mittelst des gewöhnlichen Pfluges dergestalt bewerkstelliget wurde, daß die eine Schur leer gelassen , und in die zweite die Erdäpfel gesetzt, somit unter jede zweite Erdscholle die Frucht gebauet wurde. Ich machte demnach schon im Jahre 1838 Proben, in¬ dem ich am nämlichen Acker einen Terrain mit der Haue, wie hierorts allgemein üblich, einen zweiten Terrain unter jede zweite Erdscholle gesetzt, mit dem Pfluge behäufeln ließ. Das Resultat zeigte, daß bei ersterer Methode auf 5lH /trea 1 Merling, bei der zweiten Methode Merling und bei der dritten Methode 1^ Mcrling gefechsec wurden. Ich griff daher nach der dritten Wirthschaftsmethode, ließ unser ganzes Kartoffel-Land im vorigen Jahre dergestalt bebauen, daß zwei Erdschollen leer gelassen und unter die dritte die Erdäpfelfrucht angebaut, die Schol¬ len aber so breit geschnitten wurden, daß alle drei zusammen genommen die Breite von 1 Schuh 4 Zoll ausmachten, und cs ergab sich, daß wir verflossenen Herbst, un- 46 geachtet im Allgemeinen das Jahr 1839 kein gutes Kartoffeljahr war, eine sehr ergiebige Erdäpfel-Fechsung cinbrachten, und unsere Erdäpfel viel schöner und dicker waren, als die der Ortsnachbarn. Ich bleibe auch Heuer bei dieser letztem Anbaumethode, und bei der Bc- häuflung dcrKartoffeln mit dem Pfluge, und bemerke lediglich, das; ich auch selbst im vorigen Jahre noch zu dicht die Erdäpfclfrucht am Acker stehen fand, weshalb ich Heuer die Breite der Reihe« auf 1 Schuh 6 Zoll erhöhe, sohin dergestalt das Pflügen beim Anbau cinlcite, das; jede der geschnittenen Erdschollen 6 Zoll breit seyn müsse, folglich immer 2 Schollen leer gelassen, und unter die dritte Scholle die Frucht beiläufig zn 1 Schuh von einander angebaut wird. Jahrgang 1841. - - Jirotocoll. Ausgenommen über die Verhandlungen der am 5. Mai 1841 im ständischen Land¬ tagssaale in Laibach Statt gehabten statutenmäßigen allgemeinen Ver¬ sammlung der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Krain. Unter dem Vorsitze Sr. Ercellenz des k. '1'. Hrn. Landesgouverneurs und Protectors der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft, Joseph Frecheren von Weingarten. In Gegenwart der Herren Abgeordneten der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaften von Wien, Steyermark, Mähren, Lyrol, Görz und Klagenfurt, und 65 wirklichen Herren Gesellschaftsmitgliedern. -- Hrogramrn der daselbst in Verhandlung gekommenen Gegenstände: I. Eröffnungsrede. II. Administration? - Beucht. III. Vortrag des Statuten-Eutwnrfes, nach welchem die Medaillen an ausgezeichnete Obstbaumzüchter vertheilt werden sollen. * 4 50 IV. Bericht über die Bewirthschaftung des Gescllschaftshofes in d«r Poüriia --Vor¬ stadt, seit der allgemeinen Versammlung deS vorigen Jahres. V. Vorlage der Rechnung über die Verwaltung deS Gesellschafts-Vermögens pro 1840 und des Präliminars pro 1841. VI. Vortrag über die Maulbecrbaumzucht und die Seidencultur in Kram. VN. Vortrag über gemachte Versuche im Gebiete der Landwirthschaft. VIN. Vorkrag über die Verwendung der Knochen als Dünger. IX. Vortrag über die Vortheile einer bereits in Anwendung gebrachten, auf eine besondere Art construirten Weinrraubenpresse, Mahlmühle, Grünfutrer- Schneidlade, und einer Maiseutkörnnngs-Maschine. X. Wahl eineS Ausschußmitgliedes an die Stelle des statutenmäßig AuStretenden. XI. Wahl neuer Gesellschaft!) - Mitglieder. xn. Bekanntgabe der an die Gesellschaft eingesendeten Geschenke und von ihr ge¬ machten Ankäufe. XIII. Vorträge über verschiedene Gegenstände. 51 I. Arofftttttttzsrebe des Herrn Gesellschaftsprases Wolfgang Grafen von Lichtender- , in dessen Abwesenheit von dem Ausschußimtgliede Herrn ZohannNep.He a de c j ky vorgetragm. Hochansehnllche! Indem ich mit dem Gefühle tiefer Betrübniß erwähne, dass Seine Ercellenz der Herr LandeSgouverneur Joseph Freiherr v. Schmidburg durch körperliche Leiden bestimmt wurden, Sich in den Ruhestand zu bege¬ ben, und hiedurch auch von dem statutenmäßigen Protektorate unserer Gesellschaft abzutreten, so finde ich mich aber auch in der heutigen allgemeinen Versamm- lung freudig veranlaßt, Sie, meine Herren, Sr. Ercellenz, unserm hochverehrten Herrn Landesgouverneur JosepH Freiherrn v. Weingarten mit der innigsten Bitte vorzustellen, daß Euer Ercellenz geruhen wollen, uns jene Unterstützung gnä-- digst angedeihen zu lasse», welcher wir bisher vom hohen Landespräsidio gewürds- gct wurden, und die zu verdienen wir uns eifrigst bestreben werden. Euer Ercellenz haben eine volkreiche prachtvolle Stadt, deren Ruf auch in fremden Landern rühmlichst wiederhallt, verlassen, und sich bewogen gefunden, die oberste Leitung unserer Provinz, die Euer Ercellenz vorzugsweise nur das Bild mühevoller Bestrebungen der Grundeigcuthümer zur Beförderung der Landwirth- schäft zu bieten vermag, zu übernehmen. Selbst in der Emporbringung der Industrialzweige müssen wir unsere bis¬ herige Beschränkung gestehen, indem wir uns nicht in der Lage befinden, durch ausgebreiteten Handel, Bergbau, oder durch Beararbeituug inländischer Producte zu bedeutenden Fabrikaten, auf senen Wohlstand zu schwingen, dessen sich un¬ sere Nachbarn erfreuen. Die Cultur des Bodens bleibt daher unsere vorzüglichste Aufgabe, und schon in dieser Beziehung bestimmt uns der Uebertritt Euer Ercellenz in unsere hilfsbe¬ dürftige Provinz zum Ausdrucke der innigsten Dankbarkeit; — er erweckt aberauch in unser» Herzen die höchst angenehme Hoffnung: Euer Ercellenz werden geruhen, den zur Lösung dieser Aufgabe bestimmten Verein mit Rath und Lhat so gnädig zu unterstützen, als wir bemühet seyn werden, unser» Pflichten möglichst nachzukommen. Euer Ercellenz geruhen aus dem vorliegenden Ausweise jene hochgeschätzten Männer zu erkennen, die sich als Gesellschasts- Correspondenten rhätigst bemühen, 4* 52 dem permanenten Ausschüsse jene Mittel an die Hand zu bringen, ohne welche es demselben unmöglich wäre, seiner statutenmäßigen Bestimmung zu entsprechen. Aus der zahlreichen Versammlung des hohen Clerus von alle» drei Kreisen Krains, und der Herren Herrschafts- und Güterbesitzer geruhen Euer Ercellenz die Ueberzeugung zu schöpfen, daß es dem Vereine ernstlich daran liegt, allen jenen Pflichten nachzukommen, die von Sr. Majestät dem allergnädigsten Kaiser, de» Mitgliedern dieses Vereines nach dem ersten Abschnitte der Statuten au das Herz gelegt sind. Wenn Euer Ercellenz hier Mitglieder aus dem Bauernstände vermissen, so muß ich mit Bedauern bemerken, daß der Unterschied her Provinzialsprache, in welcher die Verhandlungen der Versammlung nicht wohl gepflogen werden können, ihrer persönlichen Theilnahme an derselben im Wege liegt; indessen glaube ich den Wunsch und die Hoffnung nicht unterdrücken zu sollen, es möge Euer Ercellenz tie¬ fer Einsicht und hoher Stellung gelingen, dahin zu wirken, daß in der Folge ge¬ stattet werde, in den Eorrespondenz-Bezirken jene Berathunge» pflegen zu dürfen, die in Steyermark bei den Filialen Statt haben, an welchen dann die bloß der Landessprache kundigen, ausgezeichneten Landwnrhe mit den erfreulichsten Resulta¬ ten den thätigsten Antheil nehmen könnten, und zuversichtlich auch nehmen wurden. Auch glaube ich nicht mit Stillschweigen übergehen zu dürfen, daß das all¬ gemeine Bestreben zur Emporbringung der Landescultur und Industrie in allen ihre» Zweigen nun um so dringender werden wird, als es nicht zu zweifeln ist, daß auch in Krain Eisenbahnen errichtet werden, die, wie überall, besonders in dieser Provinz einen wesentlichen Einfluß auf die Landwirthschaft bewirken werden. Ob dieser Einfluß wohlthätig oder nachtheilig auf die Grnndeigenthümer einwirken wird, wage ich mit Gewißheit nicht zu behaupten, jedenfalls aber must und wird es in dem Bestreben des Vereins liegen, das Beste der Landwirthe zu be¬ fördern, wozu sich die Versammlung schon dermal besonders den hohen und kräfti¬ gen Schutz Euer Ercellenz erbittet. Möge aber dieses Ereigniß welche Veränderung immer verursachen, so be¬ findet sich diese Provinzial-Hauptstadt, durch die landesväterliche Huld und Gnade Sr. Majestät weiland Franz I. unk durch die des dermaligen allergnädigstcn Mo¬ narchen, in der hochbeglückten Lage, daß nebst Begründung ihrer Salubrität, auch die Vermehrung der Lebensmittel von solchen Strecken erzielt werden wird, die seit Jahrhunderten nur den Stoff zu Krankheiten lieferten — und gleichwie der ge¬ schiedene Protector dieser Gesellschaft dieses glorreiche Werk begonnen hat, so möge die Vorsicht Euer Ercellenz zum Vollender desselben ausersehen, damit unsere Nachkommen jene Früchte ernten, die unter der glorreichen Regierung Sr. Ma¬ jestät F r a n z I. ausgesäet wurden, und von Allerhöchst Sr. Majestät F e r d i n a n d s. 53 dein Landwirthschafrs-Vereine mit wahrhaft väterlicher Sorgfalt zur Pflege an¬ vertraut wurden. Als Abgesandte unserer Schwestergesellschaften sind dein permanenten Ausschüsse nachgenannte Herren Vereinsmitglieder, welche ich Euer Epcellenz vor¬ zustellen die Ehre habe, bezeichnet worden, nämlich für Wien: Herr Franz Graf v. Hochenwart; für Tyrol: Herr Carl Graf von Welsperg; für Steyermark: Herr Otto Graf v. Barbo, und Herr Vincenz Freiherr v. Schweiger; für Brünn: Herr Domdechant Urban Zerin; für Görz und Klagenfurt: Herr Ferdinand Schmid. Nun bitte ich nach Maßgabe des 4 und 6 §. der Statuten: Euer Epcellenz geruhen die Versammlung als eröffnet zu erklären, damit die Gegenstände nach dem vorliegenden Programme zur Verhandlung gelangen. n. A-ministrations - Bericht. Borgetragc» vom Herrn Johann Ncv- Hradeczky, Mitglied« deS permanenten Ausschusses re. r») Erziehungs-Anstalt. Herr Gottfried von D reg er, k. k. Lasse-Offizier und Eigenthümer.der österreichischen Hausfrauen-Bstonugsaustalt zu Währing bei Wien, hat am 23. November 1839 das Ansuchen gestellt, als correspondirendes Mitglied des hieror- tigen k. k. Landwirthschafcs-Vereins ausgenommen zu werden, weil seine, nach dem Vorwissen und Wunsche Ihrer Majestät der Kaiserinn Mutter, aus seinem Privatvermögen hervorgegangcnc Bildungsanstalt auch ökonomische Zweige um¬ faßt, indem daselbst landwirthschafcliche Hausfrauen erzogen werden. Diesem Gesuche hat Herr v. Dreger den Lehr- und Erziehungsplan beigelegt, und sich über den Werth seines Institutes auf den k. k. Guberuialrath und Protomedicus, 54 Henn M. G. Sporer, berufen, wornach sich der permanente Ausschuß bestimmt gefunden hat, demselben das Diplom als corrcspondirendes Mitglied einzusenden. — Mit der Zuschrift vom 24. December v. I. siattcte Hr. v. Dreger für diese ihm rrtheilte Auszeichnung dem permanenten Ausschüsse den Dank ab, und bethätigt» ihn zugleich mit dem Anträge: »daß er eine Tochter eines VereiuSmitglicdes, (welche »der Verein zu bestimmen hätte), durch vier Jahre Ausbildung in Kost und »Wohnung unentgeltlich übernehmen wolle, wobei man nur für die Kosten der »Hin-- und Rückreise, und die einfache Bekleidung dieses Mädchens durch 4 Jahre »zu sorgen haben würde." Der Ausschuß hat dieses gütige Anerbieten mit Vergnü- gen durch daS Landes-Zeitungsblatt bekannt gegeben, und jene Herren Gesell¬ schafts-Mitglieder, welche hieran Thell nehmen wollen, eingcladen, die docu- Mentirten Gesuche demselben einzusenden. Nach dieser Aufforderung hat das Ge» sellschaftsmitglied Herr Matthäus Raumker, Realitäteubesitzer in St. Martin bei Littay, dem permanenten Ausschüsse die statutenmäßigen Documente für seine am 24. April 1830 geborne Tochter, Juliana Johanna Ncpomuceua übergeben. Da seither, obschon zur Einbringung der Gesuche die Frist biS 15. v. M. bestimmt worden ist, kein anderes eingebracht wurde, so erachtet der Ausschuß, die Absendung der Tochter des genannten Herrn GesellschaftsmirgliedeS zu veranlassen, wenn von Seite der hochansehnlichcn Versammlung keine Bemerkung eingebracht wird. »Dieser Antrag wurde von der Versammlung ohne Gegenbemerkung zur Keuntniß genommen." I») Kohle» - Erzeugung. Es ist Ihnen, Hochansehnliche, aus der allgemeinen Versammlung voni 2. Mai 1839 und S. Mai 1840 bekannt, daß das Gesellschaftsmitglied, Herr Jo¬ seph Dejak, dem permanenten Ausschüsse einen populären Unterrichts-Entwurf für Kohlenbrenner eingesendet hat, damit dieser der Prüfung unterzogen, und das hohe k. k. Landesgubernium gebeten würde, diesen kurz gefaßten Entwurf zum Unterrichte für das Kohlenbrennen in der Landessprache drucken und unent¬ geltlich vertheilen zu dürfen. Das hohe k. k. Landesgubernium hat laut Decret vom 6. Juli 1839 keinen Anstand gefunden, die Drucklegung desselben zu genehmigen, und der Herr Bla¬ sius Pototschnig, Pfarrer zu St. Veit, war so gefällig, als Gesellschaftsmit¬ glied die Übersetzung dieser Instruction in die Landessprache vorzunehmen, wie sie Ihnen, Hochansehnliche, hier vorgelegt wird. Ihr Ausschuß wird die Auflage eines »ollen Rießes besorgen, damit die für diesen Erwerbszweig am meisten geeigneten Correspondenz-Bezirke, zur Verbrei¬ tung an die Waldeigenthümer und Servitutsberechtigten, mit derselben betheilt wer¬ den können. Die dießfälligen Kosten werden aus dem ihnen heute zur Genehmigung 55 vorliegenden Präluilinats-Antrage für das laufende Verwalt» ngsjahr ohne minde¬ ste» Anstand bestritten werden. »Der Antrag wurde in seinem ganzen Umfange von der Versammlung genehmiget.» v) Z eilinger'sche Sensen und künstlich bereitete Wetzsteine. In der vorjährigen allgemeinen Versammlung ist beschlossen worden, ei¬ nige Muster jener Sensen zu bestellen, welche Herr Joseph Zeilin ger mit einem ein Jahr dauernden künstlichen Tangel verfertiget. Diesem Beschlüsse gemäß hat sich der permanente Ausschuß an die löbliche Schwcstergescllschaft zu Grätz mit der Bitte um Zusendung 6 solcher Sensen ge¬ wendet, und nachdem solche mit Zuschrift ästo. 22. October v. I. eingesendet wur¬ den, ist eine hievon hier behalten worden, um sie den Herren Gesellschaftsmitglie¬ dern vorzulegen, S Stück aber sind den Mitgliedern: Herrn Galle, Hrn. vr. Orel, Hrn. Seunig, Hrn.Rudesch und Hrn. LeSkovitz, zur Veranlassung der geeigneten Versuche, und zur Relation über die denselben beigelegte besondere Eigenschaft des ein ganzes Jahr dauernden Tangels, ausgefolgt worden. Da seit¬ dem diese Frist noch nicht verstrichen ist, wird den Herren Mitgliedern das Re¬ sultat der dießfällige» Erfahrungen in der nächsten allgemeinen Versammlung be¬ kannt gegeben werden. Eben so ist von den in der vorjährigen allgemeinen Versammlung zur Sprache gebrachten künstlich bereiteten Wetzsteinen ein Kistchen mit SOS Stücken für Rechnung des Gesellschaftsfondes bestellt worden. Hievon wurden biS Ende des letztverflossenen Monats bereits ISO Stücke verkauft, und es liegen daher den Herren GcsellschaftSinitglicdern noch 350 Stücke zur gefälligen Ucbcrnahme ä 7 kr. pr. Stück bereit. Auch erhalten die Herren Mitglieder, welche einige Stücke ab¬ nehmen wollen, einen Abdruck der Gebrauchs-Anweisung derselben, damit sie sol¬ che benützen lassen, und dem permanenten Ausschüsse dann ihren Befund gefälligst rclationiren wollen, weil es für den Fall, daß sich ihre rühmliche Brauchbarkeit bewähren sollte, zweckdienlich seyn dürfte, nach Auslauf der IOjährigen Patent¬ zeit die Fabrication derselben im Lande zu veranlassen. „Die Versammlung erklärte, daß von den Zeilinger'schen Sensen ein »Faß pr. 500 Stück zu bestellen, und der Kostenbetrag einstweilen aus der Gesell- »schaftscaffe vorzustrecken wäre, den Herren Correspondenten aber wäre zu bedeu- »ten, daß sie, sobald ihnen der Preis einer Sense bekannt gegeben werden wird, »dem Ausschüsse dieZahl der Stücke mittheilen wollen, welche von ihnen für die Mit¬ glieder ihres Bezirkes benöthigt werden, damit man die Bestellung dann also- »gleich effcctuiren könne.» 56 Dienstboten-Prämien. Aus dem Berichte der Herren Correspondenten gehen rücksichtlich der Be¬ lohnungs-Anstalt für gute landwirthschaftliche Dienstboten verschiedene Meinungen hervor, die Ihnen, Hochansehnliche, nach dem 12. §. der Statuten zwar erst im fünften Jahre der erwähnten Anstalt mit einem umfassenden Gutachten rücksicht- lich des ferneren Bestandes oder der zweckmäßigen Aendernng der Statuten vor- gelegt werden sollen, die Ihnen aber deßwegen schon dermal vorgetragen werden, weil mehrere der gedachten Herren Gesellschaftsmitglieder darauf antragen, das; ihre Ansichten und Wünsche schon dermal von dem versammelcen Vereine der Auf¬ merksamkeit unterzogen und in Anwendung gebracht würden. Der permanente Ausschuß muß jene Bemerkungen, die sich bloß auf die Krüge der Vertheilung der Prämien nnt Sparcassebücheln pr. 5 st. beziehen, mit Stillschweigen übergehen, weil die am 5. Mai 1835 berathenen und beschlosse¬ nen Statuten die Sanction des Vereines erhalten haben, somit bis zum AuSlaufe des 6ten Jahres, d. i. bis einschließig 1843 (da die erste Vertheilung im Jahre 183 8 geschah), nicht geändert werden können. Es werden Ihnen daher, hochansehnliche Herren, nur jene vorgeschlage¬ nen Mittel zur Kenncniß und Beurtheilung vorgebracht, welche, unbeschadet des dermaligen Belohnungs-Institutes, zur Bewirkung der Moralisirnng der Dienst¬ boten am Lande, als zweckdienlich geschildert werden. Unter diesen wird die Republicirung der Dienstboten-Ordnung vom 29. Sept. 1787, welche bereits vom hohen k. k. illyr. Gubernium unter 11. Jänner 1821, Z. 9655, erfolgte, als ein sehr wesentliches Mittel dargestellt, dabei aber auch dahin angecragen, daß das hohe Gubernium zu verfügen geruhe, in so ferne bei Streitsachen zwischen den Dienstgebern und Dienstboten den Dominien und Gemeindcrichtern kein Einfluß gegeben wird, doch wenigstens in jeder Haupt¬ gemeinde einWirthschaftsamt aufgestellt werde, bei welchem auch die Kla¬ gen über das Gesinde in erster Instanz eingebracht, verhandelt, und das Gesinde selbst in Evidenz gehalten würde. Diesem Anträge konnte Ihr Ausschuß nicht beistimmen, und sich dicß- falls an das hohe k. k. Gubernium nicht verwenden, weil es den organischen Grund¬ sätzen der Provinzen zuwider läuft, die Aufstellung eines eigenen sogenannten Wirthschaftsamtes außer dem Sitze der Bezirksobrigkeit zu errichten; allein hie¬ durch soll der Absicht des ehrenwerthen Gesellschaftsmitgliedes kein Abbruch ge¬ schehen. Der permanente Ausschuß hat, wie Sie aus den Wahlzetteln ersehen wer¬ den, nun alle Herren Bezirkscommissäre, die bisher dem k. k. Landwirthschafts- Gesellschaftsvereine noch nicht einverleibt waren, zu Mitgliedern desselben in Vor- 57 schlag gebracht, wornach sie a» dem thäcigen Bestreben des Vereins zur Beförde¬ rn »g der Moralität der Dienstboten, die ihnen schon als öffentlichen Beamten pflichtmäßig obliegt, noch mehr Antheil nehmen werden, weil sie an de» Vereins¬ gliedern thätige Mitarbeiter an diesem schwer zu besorgenden Geschäfte erhalten. Ihnen, meine Herren, wird es leicht werden, die Herren Bezirkscommissare dahin zn stimmen, daß sie die Führung der durcy das Patent vom 29. September Ü787 vorgeschriebenen Dienstboten-Protocolle den Obernchteru der Hauptgemeinden über¬ lassen, eigentlich ihnen zur Pflichterfüllung übergeben, weil diese mit dem öffentli¬ chen Vertrauen beehrten Männer, als Organe der Bezirksobrigkeiten, befähiget find, im Bereiche der ihnen zugewiesenen Gemeinden die öffentliche Ordnung Hand,zuha¬ ben , wozu die Schlichtung der Angelegenheiten zwischen Dicnstgcbern und Dienst¬ boten gewiß auch gehört. Ihr Ausschuß wird sich dießfalls an die Herren Correspondenten mit geeig¬ neten Zuschriften wenden, damit dieser Gegenstand nach dem wesentlichen Sinne des schätzbaren Antrages des Herrn Grafen B a rbo und des Herrn W aschitz mit feuer Aufmerksamkeit behandelt werde, die er rüekfichtlich der Landwirthschaft aus¬ nehmend bedarf, weßwegen auch das hohe Gubernium uin die Veranlassung einer bedeutenden Druckanflage des erwähnten Dienstboten-Patentes in deutscher und kraiilischcr Sprache gebeten werden wird. Hiedurch wird auch allen jenen Herren Mitgliedern willfahrt, die sich ge¬ gen die Betheilung der Dienstboten mit Prämien ausgesprochen haben, sobald die statutenmäßige Verwendung der dießfälligen Beiträge erfolgt, was schon im künf¬ tigen Jahre geschehen kann, weil durch die Beiträge der seitdem eingetretenen neuen Gesellschaftsmitglieder der Fond eine hinlängliche Bedeckung erhalten hac, um alle Pfarr- und VicariarSbezirke vor Ablauf der bestimmten Jahre zu betheilen. »DaS Resultac^ der dießfalls von der Versammlung gepflogenen lebhaften ».Discussion war, daß die Gesellschaft sich mit dem Anträge des Ausschusses, und »mit den von ihm entwickelten gründlichen Ansichten vollkommen einverstanden er- »klärre, und die Ausführung seiner Vorschläge genehmigte." m. Vortrag deS Statuten-Entwurfes / nach welchen die Medaillen an ausgezeich¬ nete Obstbaumzüchter vertheilr werden sollen. Vom Herrn Franz Galle. Mitglied« des permanenten Ausschusses rc. I. Die Gesellschafts -Medaille,st bestimmt, Landwirthe zur Anpflanzung und Pflege der Obst - und Maulbeerbäume aufzumuntern. 5« L. Diese ehrende Auszeichnung kann »urjene» Landwirthcn j» Theil wer¬ den, welche entweder e»ne ihren, Grundbesitze angemessene Baumpflanzung nicht allein zu Stande gebracht, sonder» selbe auch durch sorgsame Pflege, ausdauernde Nachpflanzung und Wartung ihren Nachkommen zu erhalten bemühet, oder welche durch Baumschulen und Veredlung in ihrer Gegend die Obst.- und Maulbeer- baumzucht emporzubringen beflissen sind. 3. Einen Monat vor der allgemeinen Versammlung im Frühjahre bera- then sammtliche Gesellschaftsmirglieder eines Correspondenzbezirkes, ob sich im Bereiche desselben Jemand befinde, welcher auf die ehrende Auszeichnung Anspruch zu machen geeignet sey, wobei der vorstehende §. genau in Erwägung gezogen wer¬ den soll, damit diese Anstalt dem Zwecke in der Veredlung der Obstbaumzncht, und zur Emporbringung der Seidencultur entspreche. 4. Nach dieser Berathung erstatten die Herren Gesellschaft--Correspon- deuten ihre diessfälligen Anträge au de» permanente» Ausschuss, damit dieser bis zur allgemeinen Versammlung in den Stand gesetzt werde, überähr/Gutachtcn der versammelten Gesellschaft de» Vorschlag zu erstarren, welche Landwirthc mit de» Denkmedaillen zu betheilen waren. 5. Nach dem diesifalligen Beschlüsse werden den betreffenden Herren Ge¬ sellschaft--Correspondenten in der nämlichen Versammlung die Medaillen zur Ver<- »Heilung zugestellt. 6. Die Herren Correspondenten, als Repräsentanten der k. k. Landwirth- schaftS - Gesellschaft, veranlassen, im Einverständnisse der löblichen Bezirksbehörde, der hochwürdigcn Geistlichkeit und der Gesellschaftsmitglieder des Bezirkes, eine angemessene Feierlichkeit zur Uebergabe der Gesellschafts-Medaillen, weil cs in der Absicht und dem Wunsche des Vereins liegt, öffentlich zu bezeugen, wie sehr sich die Gesellschaft bemühet, diesen Zweig der Landescultur nach Kräften zu befördern, und dafür eine allgemeine Theilnahme zu erwirken. 7. lieber den Vollzug der Verkeilung erstatten die Herren Corresponden- tcn Bericht an den permanenten Ausschuss, damit durch die Landeszeirung und die Gesellschafts-Annalen die Namen jener Landwirthe bekannt gegeben werden, wel¬ che sich um die Obst- und Maulbeerbaumzucht verdient gemacht haben. »Dervorliegende Entwurf wurde von der Gesellschaft, welcher auch die aus »Wien bestellten silberne» Medaillen, im Werthe ft 4 fl., vorgewiesen wurden, in »allen Punkten genehmiget; die übrigen Verfügungen aber, zur zweckmäßigen Ver- »wendung der Medaillen, wurden dem Ausschüsse einzuleiten überlassen.» 59 IV. Bericht über die Bewirtschaftung des PolanahofeS in den Jahren 1849 und 1841. Dom Herr» Or. Orel, Mitglied« de» permanenten Ausschüsse« re. Nachdem der k. k. Professor der Landwirthschaftslehre, Herr Ur. Hlubek, die Administration des Gesellschafrs-Polanahofes mit der Einlage vom 9. Decem¬ ber 1839, Z. 308, zurückgelegt hatte, wurde dessen Bewirrhschaftung und Benüz- jung für das Jahr 1840 von dem, den wahren Zweck dieser Realität, nämlich Beförderung der Landwirthschafrscultur, scharf im Auge behaltenden permanenten Gesellschafksausschusse dem Matthaus Schenk, Schuldicner des Professors der Landwirkhschafrslehre und Naturgeschichte, unter der Leitung des permanenten Aus¬ schusses dergestalt überlassen, daß er nut den darauf befindlichen Bäumen und Re- benpsianzen nicht verfügen dürfe, die Baum - und Rebenpsianzungen stets unkraut¬ frei, die beschotterten Wege vom Graswuchsc rein halten, und die innerhalb der Stakerren - Einfriedung befindlichen Rabatten nach der ihm vom permanenten Aus¬ schüsse oder von dem Herrn Professor der Landwirthschaftslehre ertheilten Weisung bearbeiten müsse, und endlich über die Wohn- und Wirtschaftsgebäude, wie auch über die daselbst befindlichen Maschinen und Wirthschaftsgeräthschafren die nöthige Aufsicht führe. Dieses Einverständniß ist mittelst Dienst - und Pachtvertrag vom 30. Oct., ratificirt am 12. November 1840, Z. 210, auf dieses Jahr 1841 erweitert wor¬ den, jedoch mit den Zusätzen, daß Pachtnehmer sämmtlichc Culcurarbeicen genau nach der von, permanenten Ausschüsse, resp. von dem bestellten Inspektor dieses Hofes erhaltenen Weisung, vorzunehmen, nebstbei 2» fl. als Pachtzins zur Gcsell- schaftscaffe abznführen habe. Durch diese Verfügung ist der dreifache Zweck erreicht worden, daß erstlich der Polanahof für den Gesellschaftsfond, wenn nicht activ, doch anch nicht, wie vor¬ hin, passiv ist, dann, daß dem permanenten Ausschüsse der zur Obst - und Maul¬ beerbaumzucht erforderliche Boden Vorbehalten bleibt und im gute» Cultnr- stande erhalten wird; — endlich daß, so weit es der praktisch-ökonomische Unter¬ richt der k. k. Landwirthschafts-Lehrkanzel erfordert, der Pächter verpflichtet ist, alle vorkommenden öconomischen Arbeiten nach der ihm vom permanenten Ausschüsse oder vom bestellten Inspektor dieses HofeS ertheilten Weisung vornehmen zu lassen. Der permanente Ausschuß wird in Zukunft so wie bisher auf Vergangen der löblichen Stndiendirection, alles in seiner Macht Stehende anfbictcn, um den praktischen Unterricht der ökonomischen Zöglinge zu erleichtern. 6« Die daselbst befindlichen Maulbeerpflanzungen find bedeutend, und wei den hoffentlich diejes^Jahr durch eine bedeutende Ansaat namhaften Zuwachs erhalten. Im Verlaufe des verflossenen Winters sind daraus bei 1800 Pflanzen, theils gratis, theils zu den sehr billigen Preisen Ls — 6 kr , abgegeben worden. Die Wohn - und Wirtschaftsgebäude sind sämmtlich in gutem Zustande und werden im laufenden Jahre, außer einem besonder» Zufälle, keineiReparatu- ren bedürfen. »Die Versammlung stellte sich mit der Bcwirthschaftungsart und Benüz- »zung dieser Realität zufrieden, und billigte dir^ voin Ausschüsse getroffenen »Verfügungen.» (Zur Seite SO ) V. Nechmmgs - Ausweis über die Empfänge und Ausgaben im Werwaltungsjahre 1840. Im -L Ausgaben Empfänge I 43-/4 322 IV 22-/4 SO l 3537 51'/. Summe . 53'/ 4832 Summe 51'/ 3537 1295 II m 550 1019 3-/4 48 VI VIl XI XII 50-V4 15 XI XII XIII XIV V VI VII VIII IX X VIII IX X I II III IV 97 1600 30 322 42 100 113 724 10 Im Jahre 1841 werden ausgegeben werden Ersätze vermöge Rechnung pro 1840 Ersatz vermöge Rechnung pro 1840 Cassarest, barer, laut Rechnung pro 1840 Activ-Rückstände Pachtzinse von Gesellschafts-Reali¬ täten Zinse von öffentlichen Obligationen und Kaufschillingssummen . Beiträge aus öffentlichen Fonden Beiträge von Privaten . . Realitäten -Kaufschtllüige Ertrag des Polanahofes . Erlös für den Annalenverkauf Rückvergütung der Kosten für die v Auflage der Diplome ^ln Beiträgen zu Dienstboten-Prämien Verschiedene Empfänge Passiv-Rückstands Landesfürstliche Steuern.... Bureaukosten Kanzlei-Erfordernisse, Druckkosten rc. Honorarien Landwirthschaftliche Versuche . . . Auf Zeitschriften, Modelle und Sä¬ mereien Hornvieh-Prämien Auslagen für den Polanahof . r . Auf Capitalisirung der Kaufschil¬ linge Auslagen für die Annalen . . . Auf Dienstboten-Prämien . . . Auslagen für den Franzenshof Verschiedene Auslagen. Jahre 1841 werden eingehen kr" Präliminare für das Verwaltungsjahr i84i Werden die Ausgaben pr von den Empfängen abgezogen, so erscheint mit Ende des Verwal- tungsjahreS 1841 «ui Ueberschuß pr. .............. Laibach den I. Mai 1841. Michael Pregc! Gesclllckasts - Cassicr. Revidirt und richtig befunden. — Laibach am 3. Mai 1841. IainY Kn mm ar m. p., k. k. Staats - Buchhalter. Fr. Alb. Hradeczky m. jub. k. k. Rechnungsrath. VL Die Maulbeerbaumzucht und Seidencultur in Kram, im Jahre 1840. iLorgelrage» vom Herrn Dr. J. Orel. DieWitterung des vorigen Jahres war für die Seidenzucht überaus günstig; daher kam es, daß die Qualität der Cocons alle Erwartung zurückgelaffen, die der früher» Jahre bedeutend und dergestalt übertroffen hat, daß, nach der Versicherung der aus Görz zum Abziehen hieher gekommenen Individuen, unsere heimischen Cocons den besten aus der Görzer Gegend gleich gekommen seyen. Beweis dessen war die Ergiebigkeit der Cocons, indem deren 10 Pfund über I Pfund reine Seide geliefert haben. Dieser Culturzweig findet wirklich auch schon häufigen Anklang ui unserm Lande; im verflossenen Jahre haben sich IS Parteien damit befaßt, und im Ver¬ laufe des letzte» Winters sind 1800 Stück Maulbeerbäume, theils gegen billige Bezahlung, theils unentgeltlich, aus dem Gesellschaftshofe bezogen worden. WaS die Gewinnung des Futters für die zunehmende Seidenraupenzucht anbelangt, so ließe sich dazu wohl am schnellsten gelange», wenn man größere Aultieaulm-Pflanzungen anlegce, welche schon im zweiten Jahre Futter liefern, dergleichen ich voriges Jahr in Görz bei dem Herrn Obersten Catinelli ge¬ sehen habe. Er hat nämlich anno 1838 ein Feld von ungefähr 7 Merling Anbau durchgehends mit Alullioauli«, in der Distanz von 1'/^ ein Stück vom andern, be¬ stellt, und anno 1840 nur von dem Laube einer jeden zweiten Pflanze (die andere Hälfte Stauden ist als Reserve fürs folgende Jahr unangetastet geblieben), über 800 Pfund Gallete gezogen, die er ü 54 kr. pr. Pfund verkauft hat. Von den dafür erhaltenen ungefähr 720 fl. find ihm nach Abzug der darauf verwendeten Arbeit, dann des Hauszinses, über 350 fl. als Grundertrag von ungefähr 1?/^ Joch ge¬ blieben , nebstbei hatte er im Herbste am Laube auf mehrere Monate hinreichend treffliches Futter für mehrere Stück Hornvieh gefunden. SolcheVortheile in der Oeconomie verdienen allgemein beachtet zu werden; hierin ist uns eben das schönste und lohnendste Feld eröffnet, unsere Thätigkeit zu entwickeln. Bei dem Herrn Bürgermeister in der Schottergrube an der Neuwelt und bei mir kann die Behandlung der Seidenraupen und dann der Cocons von nun an durch ungefähr 6 Wochen beliebig cingesehen, und darüber auch eine allenfalls er¬ wünschte Auskunft cingeholt werden. 62 VH. Vortrag über gemachte Versuche im Gebiete der Landwirthschaft. Griesen vom Herrn Peter Leskovitz, GesellschafiLmitgliede. Die Gegenstände, welche in diesem Vortrage zur Sprache gebracht wur¬ den , und wegen der Weitläufigkeit hier nur im Auszüge gegeben werden können, betrafen: Erstens. DieVertilgung derMaikäfer und Bereitung eines so¬ wohl zum Brennen, als auch zur Wagenschmiere verwendbaren Oeles aus denselben, umittelstzweier übereinander gestürzter Topfe, in deren unteren mitHilfe eines her- mgelegcen Slrohfeuers, das in den Käfern des obern Topfes vorhandene Oel, nach dem Berichte der Dorfzeituug, ganz rein herabfließen soll. Die Arbeit wird als leicht, besonders für die ärmere und schwächere Clafse der Landleute geeignet und lohnend gepriesen, und in diesem für Krain noch neuen Erwerbszweige ein gutes Mittel angedeutet, den Verwüstungen der Maikäfer und Engerlinge zu steuern. Zweitens. Den Brand im Weizen. Die bekannte Klage über die Un¬ kenntnis; der Ursache und Verhütungsmittel des Weizenbrandes wurde in diesem Vorträge von Neuem angestimmt, und unter andern auch die Meinung des Aus¬ schusses, daß eine bcachtenswerthe Ursache des Weizenbrandes hierlandS im späten Anbauc dieser Winterfrucht zu suchen sey, mitgetheilk, in Folge dessen, wenn bald nach der Ansaat ungünstige Herbstwitterung und frühzeitiger Frost eintritt, die Frucht sich nicht hinlänglich kräftig bestocken kann, und nur schwache Schößlinge treibt, welche dann, unter Zusammentreffen noch anderer ungünstiger Einflüsse, brandige Aehren erzeugen. Drittens. Gelungene homöopathische und isopathische Eu¬ ren an Tarieren , deren nähere Details man dem Leser nicht mirtheilen kann, weil die verehrten Herren Einsender dieser Erfahrungen, den Gegenstand nicyr mit der wünschenswerrhen Genauigkeit behandelt, und, ohne die Heilmittel zu nennen, nur die Krankheitsfälle und die Curzeit mit wenigen Worten angedeutet haben. *) *) Ohne die Homöopathie eine auf irrig gedeutete Erscheinungen gegründet« Empirie tLöltenyi) nennen zu wollen, erlaubt sich der Redacteur der Annalen, der in der Homöopathie das lobenswerrhe Streben nach einer Reform der inrteri, mestic, gerne anerkennt, zu bemerken, daß die Behauptung: eine Fußverrenkung eines Pferdes in 3 Tagen mir homöopathischen Mitteln geheilt zu haben, nur der Homöopathie selbst schaden muffe, weil Niemand glauben kann, daß ein aus seiner Lage, wenn auch unvollkommen, gewichenes Glied bloß durch das Eingcben eines Arzneimittels eingerichtet werden könne, L-t mostu« in reim---—. Man verlangt ja nicht, daßdieHomöo- xathie Alles auf der Welt gut machen, und die Chirurgie sogar durch sie überflüßig gemacht werdcn soll. Man schadet der guten Sache, wenn man nicht ruhig und besonnen zu Werke gehn ! 63 vm. Ueber dle Verwendung der Knochen zum Dünger. Dorgekragen vom Herrn Dr. J. Orel. Im Jahre 1802 verwendete Friedrich Kropp in Söllingen klein gesto- stene Knochen als Dünger. Die auffallende Wirksamkeit dieses DungmittelS ver¬ mochte die den Neuerungen abholden Landsleute Kropp's nicht zur Nachahmung zu vermögen, und er trug für Deutschland dieses Dungmittel mit sich zu Grabe. Besser haben die Engländer diese Entdeckung zu benützen verstanden, und viele Gegenden ihres Eilandes verdanken größtentheils diesem Dungmittel ihren dermaligen Wohlstand. Mit diesen, Dungmittel haben sie das sonst zum Sprich- werte dienende »saure englische Obst» auf eine Art veredelt, das, es den, italie¬ nischen nahe kommt; mit diesem Düngungsmittel ihren Getreidebau so stark erwei¬ tert, das; das früher getreidarme England semen Bedarf meistens aus der eigenen Fechsung deckt. Eben so gut haben die Franzosen Kropp's Entdeckung zeitlich benützt, und besonders ihre Weingärten, mit Benützung des Knochenmehls, sehr ergiebig zu ma¬ chen gewußt. Erst um das Jahr 1820 haben die Schweizer, Würtemberger, dann auch die Bayern dieses DüngungSmitrel anzmvcnden angefangen, aber auch bereits zu solcher Ausdehnung gebracht, das; mehrere Fabriken entstanden sind, welche ein¬ zeln monatlich bis 200 Eenkner Knochenmehl erzeugen, und dennoch den Bestel¬ lungen nicht folgen können. Nach dieser gedrängten Zusammenstellung der Geschichte des Knochenmeh¬ les übergehe ich auf die Bestandtheile, Anwendung, Wirkung und Erzeugung desselben. Gallerte oder Leim, Fett, Phosphorsäure, Kohlensäure und Kalkerde sind die Bestandtheile des Knochenmehles. Je überwiegender die drei erster,, Bestand- theilc, desto größer ist die DüngungSkraft des Knochenmehles, daher daS aus fri¬ schen »„verwitterten Knochen erzeugte Mehl weit wirksamer als jenes aus vermo¬ derten, von aller Gallerte und Fette entblößten Knochen wirket. Das Knochenmehl pflegt man nach dem Samen auszusäen, und beideS zusammen einzuegge». Nach den bisherigen Erfahrungen zeigt sich dieses Düngungsmittel vorzüg¬ lich wirksam im schweren l-hmartigen Grunde, dagegen wirkt cS im Schottergrunde zu hitzig. Fünfundzwanzig Pfund davon erzeugen gleiche Wirkung mit einer ein¬ spännigen Fuhre guten Stallmistes von ungefähr 10 Centner, mithin sind 4 — S Centner zur Begeilung eines Joches hinreichend. Es wirkt durch vier Jahre, ohne «4 eine Abnahme wahrnehmen zu lassen; die Feuchte liefern schöneres Stroh und schö¬ nere Körner, und gelangen 8 bis 14 Tage schneller zur Reife, als auf dem Stall¬ dünger. Di- sauren Wiesen, mit Knochenmehl begeilt, liefern im folgenden Jahre fast lauter Klee. Mit diesem Dungmittel bringt man kein Unkraut auf den Acker, und vertilgt verschiedene schädliche Jusecten. Die angegebenen Eigenschaften mögen wohl etwas übertrieben scyn, wie dieß gewöhnlich bei allen Neuerungen zu geschehen pflegt, aber dennoch muß die Anwendung dieses Dunguüttels immerhin sehr vorthcilhaft scyn, weil es sich seit Kurzem sehr stark verbreitet hat. Bekanntlich wirken die Hornabfälle der Kammmacher, die eingcsteckten Klauen und Bockshörner sehr auffallend; um wie viel kräftiger müssen die, viele Fetttheile enthaltenden, zu Mehl verkleinerten Knochen wirken? Es wäre zu wünjchen, dap die Herren Gesellschaftsmitglieder in den ver¬ schiedenen Gegenden und Gleba-Arten KrainsVersuche damit anstellen, und ihre dießfalligcn Erfahrungen seiner Zeit zur Sprache bringen würden. DaS Knochenmehl wird theits mittelst Stampfen, theils mittelst Vermah¬ len der Knochen bereitet. Ersteres hat, wegen Einfachheit der Manipulation und größerer Wirksamkeit des Erzeugnisses, den Vorzug. Ich besitze eine Fußstampfe, worin zur Winterzcit ein Mensch 15 — 30 Pfund Knochenmehl (von vorgezeigter Beschaffenheit) des Tages erzeugt. Mit diesem Erzeugnisse habe ich verschiedene Versuche angestellt, deren Erfolg cch bei der nächsten allgemeinen Versammlung genau auzugeben verspreche. DaS Materiale zum Knochenmehle ist in Städten und größeren Ortschaf¬ ten in Menge zu haben. In Laibach könnten täglich 15 bis 18 Centner gewon¬ nen werden, und manche zum Arbeiten unfähigen Arme würden, wenn sie, statt zu betteln, Knochen sammeln gingen, dabei ihre Subsistenz finden, wenn sie sichern Absatz davon zu hoffen hätten *). Ausführlichere Beschreibung über die Bereitung, Anwendung und Wirk¬ samkeit des Knochenmehles findet man unter anderm in »G. Friedrich Ebners Anleitung, Knochenmehl zu bereiten und anzuwenden.» Heilbronn 1826. In Wien z. B. werden die Knochen in den Haushöfen ic., besonders in den Borstädten von der Arl Individuen zu verschiedenen Zwecken fleißig gesammelt. IX. 65 IX. Bericht. u) Neue Weintraubenprefse. Vom Herrn Andreas Savinschek, Herrsch,ftsinhaber. Alle bisher üblichen Traubenpressen sind zu massiv; wenn sie etwas leisten sollen , brauchen sie zu viel Kraftaufwand, sind mitunter in der Manipulation ge¬ fährlich, erfordern zu viel Zeit in Verhältnis; der zu pressenden Masse, und leisten eben durch ihre fehlerhafte Construction nicht das, was man nach dem neueren Wis¬ sen von dem Traubenpreßgeschäfte fordert. Nicht nur, daß die Trennung des Flüs¬ sigen von dein Festen nicht ganz zweckmäßig und zu sehr zeitraubend geschieht (waS der ersten Gährung für den zukünftigen Wein äußerst nachtheilig ist), kann auch eine rationelle Gewinnung des in den Trauben enthaltenen Saftes auf die bisher üb¬ liche Art des Pressens nicht Statt finden, da aller in den Beeren, in ihren Häuten und Stängeln enthaltene, und demnach sehr verschiedenartige Saft, welcher so un¬ gleiche Resultate auf den zukünftigen Wein rücksichtlich seiner Güte liefert, hier ge¬ wöhnlich untereinander kommt. Allen diesen Nachtheilen hoffe ich durch die neue, bei mir aufgestellte Trau¬ benpresse, deren Modell ich, im verjüngten Maßstabe wie 1 : 9, in die gesellschaftliche Sammlung überlasse, so viel möglich begegnet zu haben. Obgleich die französischen Kastenpressen, mit den durch den Herrn Oeco- nomierach Br o n n er zu Wießloch in Baden daran gemachten Verbesserungen, viel leisten mögen, und den Vortheil der leichteren Transporrirung für sich haben, so glaube ich, daß meine, obgleich etwas massivere Presse in Rücksicht dessen, daß eine Presse dieser Art gewöhnlich einen stabilen Standpunct hat, einen Vorzug nicht nur deßhalb verdiene, weil sie einen kleinern Raum zur Prcßarbeit, und weniger Kraft als die französische bedarf, sondern auch aus der Rücksicht vortheilhafter sey, weil ihre Spindel immer rein bleibt, welches bei der französischen nicht der Fall ist, ivo sich in den Gewinden die Traubenkerne quetschen, ihre Herbe dem übrigen Safte mittheilen, und der Kuchen nur rheilweise herausgenommen werden kann; ferncrs weil mir dem Rückwärrsdrehen der Schraubenmutter auch zugleich der Preßkolben mitgeht, folglich bei wiederholtem Pressen nicht erst alle diese schwerfälligen Bretter und Bracken, wie bei den französischen Pressen, weggehoben und wieder aufgelegt werden müssen. Meine Preßmethode ist folgende : Wenn das Preßgeschäft beginnt, wird auf daS Biet in den Raum der Presse ei» grobes Wcideugeflechtgelegt, und der Preßkasten—welcher 3'/z Schuh ins Quadrat Lichte hat, und aus 4 Zoll breiten und 6 Zoll tiefen, leicht zerlegbaren Stücken besteht, deren 4 einen Kranz bilden, und durch die Einschnitte und Stiften 5 t!6 mit den übrigen sich verbinden — anfangs 18 Zoll hach mit zercmrtschten, von den Stängeln befreiten Trauben gefüllt; darauf werden einzöllige, den Prcß- kästen auSfüllende Bretter gelegt, und nun beginnt daS Pressen. Wie nun die Massa beiläufig auf 4 bis 5 Zoll zusammengedrückt ist, wird die Schraubenmutter zurückgcdreht, dadurch die Spindel, und init ihr der Preßkolben heraufgezogen, und neuerdings auf die liegen bleibenden Bretter ein^ Weidengeflecht gethan, ein neuer 6 Zoll hoher Kranz aufgesetzt, wieder mit Traube» gefüllt, Bretter darauf ge¬ legt, und wieder so wie das erstemal verfahren. Daraufwird wieder ein solcher Kranz aufgesetzt, uud daS nämliche Verfahren beobachtet, bis alle drei Lagen in dem Ka¬ sten sind. Nun wird, nachdem man den bis dahin erhaltenen schleimfreien Most separirt hat, die Presse stärker zugezogen, und der Traubensaft entleert sich ganz. Die ersten Pressungen nehmen beiläufig I '/z Stunden und die letzte eine Srundc weg; es werden daher in beiläufig 2^/„ Stunden (ungeachtet dessen, waS schon früher von selbst abläuft,.und zum Thcile gar nicht auf die Presse gebracht wird, und welches mau gering alS die Hälfte deS ganzen SaftguantumS rechnen kann) an preßbarer Masse noch beiläufig 46 Cubik-Schuh gepreßt, waS mit oben ange¬ führtem von selbst ablanfenden Safte auf 2'/» Stunden beiläufig 46 Ocstcrreicher Eimern gleichkömmt, daher ganz leicht und mit bestem Erfolge in 10 Arbeitsstunden wenigstens I5Ü Oesterreicher Eimer Most fertig gemacht werden können. — Die Norrheile dieser meiner Traubenpresse, deren Kraft man, wie eS aus der Construc- tion zu ersehen war, bis auf 1 zu 2280 heben kann (wovon jedoch die Reibung ab- zurcchnen kommt, welche man durch zwischen die Schraubenmutter und den obigen Balken zu legende Frictionskugelu sehr vermindern kann), bestehen demnach darin, daß sic: ») weniger Raum eiiinimmt; j>) von jedem geübte» Ziuimcrmaun leicht verfertiget wird; e) wenig Eisen bedarf, indem nur die zwei Wellen nebst ih¬ ren Lagern, uud die Kurbel von Eisen seyn sollen; st) zu ihrer Bedienung, da nur leichte Körper zu heben sind, und die Vortheile der Mechanik dabei angewendet werden, nur ein etwas stärkerer Knabe und ein Mann nothwendig sind; 6) in kürzerer Zeit mehr leistet und mit weniger Kraft zweckmäßigere Resultate liefert; besonders wird durch daS Weideugeflechc der Abfluß sehr erleichtert, während sonst bei dem gewöhnliche» Preßverfahren, da die Massa unmittelbar auf dem Biet auf¬ liegt, der in der Mitte befindliche Saft sehr schwer abrinnt, dahingegen durch meine Presse der weichen Massa mehrere Berührungspunkte gegeben werden, und der Abfluß begünstiget wird; so wie durch die Zwischenlagen die elastische Massa in mehrere Partien vcrtheilt wird, und daher weniger Wiederstand leisten kann, als wenn sie vereiniget wäre, t) die kleinsten Quantitäten damit gepreßt werden kön¬ nen , und S) nebstbei auch als kräftigste Presse für andere wirthschaftliche Zwecke dienen kann, wenn nur das Biet rein gehalten wird, da, wie oben gesagt, die Kraft ungemein potenzirt werden kann, wenn die Kurbel auf die Welle des kleine» Dril- 67 lnigS gesetzt wird. Zur Lraubenpresse geliügc eines st alke e 11 Knaben Keaft au de/ an der Welle des Stirnrades angebrachten Knrbel. I>) Neue Mahlmühle. Von Ebendemselben. Die am Bache Obcrch, in der Stadt Möttling gelegene, der Herrschaft Möttling gehörige, ans vier Mühlgäugcn und einer Stampfe mit sechs Schuster» bestehende Mahlmühle, wird selbst bei geringstem Wasser durch ein oberschlächtiges, 8 Schuh hohes, 10 Schuh breites, ganz nach Gerstners Theorie der obcr- schlachtigen Räder, gebautes Wasserrad betrieben. An dieser Wasserrades-Welle ist ein Kammrad von 45 Kämmen befestiget, welches in ein Getriebe von 22Stök- ken greift, das in einer senkrechten Welle angebracht ist, an welcher zugleich ober dem Getriebe sich ein Stirnrad von 85 Kämmen befindet, und welches von seiner Peripherie in 4 Stcingetriebcn von 12 Triebstöcken eiligreift, und dadurch die dar¬ an befestigten Laufersteine bewegt. Damit einer oder der andere Mühlstein aus der Thätigkeit, d. i. dessen Steingetrieb aus dem Angriff gehoben werden kann, drehen sich die Mühlstangen in einer, in dem Stege befindlichen hohlen Büchse, die auch immer mit Oel gefüllt ist,— und wenn nöthig, durch eine unter dem Stege angebrachte Schraube derart sammt dem Steine gehoben wird, dast das darnach construirte Steingetrieb all¬ dem Angriff der Kämme kömmt. Die Stampfe wird gleichzeitig durch das oben angeführte Kammrad ge¬ trieben, da an dessen Rückseite sich auch 45 Kämme befinden, die an das mit 22 Stöcken versehene Getriebe der Daumen-Welle eingreifcn. Die Mahlmühle mahlt im Durchschnitte 1 Metzen Weizen in einer Stunde, nnd ist so construirt, dast sie von jedem gewöhnlichen Mühlbauer leicht nachgcmacht werden kann. e) Grünfutter- Schneidlade. Vom Herrn Peter Leskovih, Gesellschaftsniitglicde. Diese Lade hat im Ganzen die Form, Länge und das Gestell einer gemein- üblichen Strohschneidlade. Die Schneidsense ist auf die nämliche Art angebracht, und wird in der Anwendung eben so gehandhabt, wie bei den gewöhnlichen Srroh- schneidladen. Das Zugehör zu der Grünfutter-Schneidlade besteht in einer ein¬ zigen Stoßschaufel. Abblattblattcr, Wurzelmcrk aus den Gemüsegärten und Grünfutter aller Art wird auf solcher Lade unglaublich schnell zerkleinert. Ein cingeübter Arbeiter schneidet daran so schnell, was ein zweiter von dein zu verschneidenden Grünzeug nur einlegcn kann. 5* 68 Die Stoßschaufel, welche bei der ganzen Arbeit die Hauptrolle spielt, und von deren rechten Stellung die zweckmäßige und leichte Arbeit abhängt, ist ein platt geschmiedetes Dreieck, dessen obere 6 Zoll breite Seite, in Gestalt einer Holzsäge eingefeilte Zahne hat, welche bei jedem Stoße oder Sensenhube in daS eingelegte Grünzeug eingreifen und es vorwärts stoßen. Diese Schaufel, deren Form sonst einer gewöhnlichen Pflugrcitel ähnlich, nur größer als dieselbe ist, wird an einen Stiel befestiget, und geht von unten durch den Boden derj Lade in einen '/2 Zoll im Lichten habenden, 8 Zoll breiten Quereinschnitt. Von dem Sensenhaggen unter der Lade bis zum Fußgestell ist nach der Länge der Lade ein zweiter,!^ Zoll ins Gevierte starker Haggen (oder Leisten) befestiget; dieser hat in der Mitte, zwischen dem Sensenhaggen und dem Hintern Gestell, einen 10 Zoll langen Einschnitt (längliches Loch) mit 2 Zoll von einander quergebohrten Löchern; in diesen Einschnitt wird der am Ende etwas platt geschnittene Stiel, »vorauf die Stoßschaufel steckt, eingesetzt, und mit einem Stecknagel befestiget. Der eben erwähnte Einschnitt in dem Haggen, welcher sich mit jedem Hub der Sense aufwärts bewegt, ist der Directions-Einschnitt für die Stoßschaufel, in welchem dieselbe nach Bedarf, zur Bewirkung größerer oder kürzerer Stöße (oder Schube) des Grünzeugs, gestellt werden muß, wenn die Arbeit gut vor sich gehen soll. Das Schneiden auf dieser Lade geschieht auf eine ganz einfache Weise. In die Lade (oder Kasten) welche in der Breite nicht über 10 — und in der Tiefe nicht über 7 Zoll haben soll, wird das zu Verschneidende längs der Lade schichtenweise so eingelegt, daß die Enden desselben über einander zu liegen kommen, wie ungefähr die Schindel» bei einer Dacheindeckung. Auf diese Art wird bewirkt, daß sich das zum Schnitt Eingelegte zusammenhält, und das Ganze, ohne zu zerreißen, bei jedem Stoß oder Hub der Sense sich nach vorwärts bewegt; die linke Hand des geübten Arbeiters verrichtet dann das Geschäft dabei, wie das Druckbrettchen beim Stroh-- schneiden, nur muß die Hand des Schneiders mit der Stoßschaufel correspondi- reu, welches durch einmaligen Versuch sogleich verstanden werden kann. 6) Maisentkörnungsmaschine. Vom Herrn Johann Heß in Wien. Das correspondirende Mitglied, Herr Wirthschaftsrath Johann Heß in Wien, hat dieser Gesellschaft eine Maisentkörnungsmaschine als Geschenk kosten¬ frei übersendet. Nach den von der Wiener k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft angestellten Versuchen soll man nach der beigefügten Beschreibung des Einsenders 1000 Frucht¬ kolben in einer Stunde mit dieser Maschine zu entkörnen im Stande seyn, mittelst welcher demnach mit Beihilfe eines Mannes, der die Kurbel dreht, und eines Kin- «9 des, daS die Maiskolben in den Trichter wirft, stündlich 4'/, Metzen Korner ge¬ wonnen werden können. Der Ausschuß ließ hier die besprochene Maschine, welche heute der hochan- sehnliche» Versammlung zur gefälligen Anschauung im Vorsaale aufgestellt ist, untersuchen, und eine Quantität Mais damit entkörnen; das Resultat ist befrie¬ digend ausgefallen, und der Ausschuß steht nicht an, ste allen Landwirthen und be¬ sonders den Dorfcommunen, welche bisher ihren Mais mit Händen abkörnen zu müssen in der Lage waren, mit der einzigen Bemerkung anzuempfehlen, daß diese Maschine, um die Arbeit mit ihr vollkommener zu verrichten, einer geringen Ver¬ besserung bedürfe, welche darin bestehet, daß die Abricflungswalze und die beiden Abstreifungswände gegen einander in einem Winkel so gestellt werden sollten, um auch größere, gekrümmte Kolben aufnehmen, und ste rein entkörnen zu können, indem die gegenwärtige Maschine nur die Kolben von mittelmäßiger Größe und ge¬ rader Figur rein, alle übrigen großen oder verunstalteten Koiben jedoch nur unvoll¬ kommen entkörnet oder gar nicht durchgehen läßt. Nur derjenige, welcher die Maschine selbst benützt, wird den Mangel an Vollkommenheit sehr bald bemerken, welchem auch dadurch leicht abgeholfen werden könnte, daß man 2 oder 3 Abrieflungswalzen von größerem und kleinerem Durch¬ messer in Norrath hat, um solche nach Bedarf oder Verhältnis der Größe der Fruchtkolben beliebig einseßen zu können. Uebrigens ist die Lonstruction der Maschine sehr einfach, überaus solid, und nicht kostspielig, sie kostet in Wien 30 st. Der Ausschuß ist der Meinung, daß solche Maschinen Hierlands noch wohl¬ feiler angefertiget werden könnten. Au dem Ende hat man den Kunstschlosser von Neumarktl, Hrn. Andreas Terter, cingeladen, die besagte Maschine hierorts zu besehen, und ihn aufgemuntcrc, solche auf die besagte Weise nachzumachen. X. Wahl eines neuen Ausschussmitgliedes an die Stelle des statutenmässig Austretenden. An die Stelle des ausgetretenen Ausschußmitgliedes, Herrn Franz P ossan- ner Edlenv. Ehrenthal, ist Herr Michael Pregel, Verwalter der Deutsch-Or- dens-Commenda Laibach, durch Stimmenmehrheit gewählt worden. 7» xr. V e r z e ichniß der in der allgemeinen Versammlung am 5. Mai 1841, nach den 1, 5, 9, 11 und 15 der Statuten neu gewählten Gesellschafts- Mitglieder. Herr Albi-echt Johann, Pfarrer zu St. Kanzian bei Auersperg. » Bachmann Alois, Rentmeister der Herrschaft Prem. » Bervar Kaspar, Verwalter zu Lustthal. » B>lz Johann, Realitätenbesitzer zu Feistritz. » Brecelnik Johann, Pfarrer in Lustthal. » Burger Johann, Pfarrer in Loschnach. » Burger Johann, Bezirkscommiffär in Schneeberg. » Chertek Wenzel, Bezirkscommiffär in Gottschee. » Coppini Carl v., krain. ständisch Verordneter der Ritrcrbank. ,> Decleva Johann, Gemeinderichter zu Kleinmayerhof. » Dettela Johann, Gutsinhaber in Wartenbcrg. » Engelthaler Johann, Forstmeister in Gottschee. »> Fersantschicsch Joseph, Localcaplau in Sucharic. » Fleischmann Andreas, Kunst-- und botanischer Gärtner deS hiesigen k. k. botanischen Garrens. » Gasperotti Leopold, Realitätenbesitzer und Handelsmann in Laibach. » Gerl Martin, Gutsbesitzer vonRadelsegg. »> Grablovitz Joseph, Pfarrer in Krapcn. » Grabrian Georg, Pfarrer und Dechant zu Wippach. » H inek Johann, Pfarrer in Altenmarkt bei Pölland. » H o d n i g Andreas, Realitätenbesitzer zu Prem. ,, Högler Andreas, Pfarrer in Alrlak bei Gottschee. » Kos; Joseph, k. k. Krciswundarzt in Laibach. » Leuz Johann, Oberrichter der Hauptgemelnde St. Helena bei Lnstchal. » Loger Matthans, Bezirkscommiffär in Reifniz. » Marschig Johann, Bezirkscommiffär IN Neustadtl. » Mullei Eduard, Verweser des Hammerwerkes in der Wochein. » N aglitsch Carl, Apotheker und Realitätenbesitzer in Reifniz. » Novak Johann, Domherr und Schulen--Oberaufseher. » Payer Bartholomä, k. k. Bezirkscommiffär in Senosclsch. » Payk Johann, k. k. Bezirkscommiffär zu Neumarktl. » Petris Stanislaus de, Pfarrvikär zu Prem. 71 Herr Pinter Anton, Theolog im 3tcn Jahrgänge. » Pischel t Carl, k. k. Bezirkscommiffär i» Seisenberg. » P ol la k Eduard, Pfarrer in Scharfenberg. » Posch Joseph, Herrschaftsinhaber zu Ratschach. » Preschcrn Franz, Realitätenbesitzer in Seebach bei Veldes. » RankelMartin, Pfarrer und Dechantin Gottschee. » Raspotnik Alois, Realitätenbesitzer in Laibach. » Reiterburg Romuald Melchior Ritter v., k. k. Hofgestnts-Controller zu Pröstraneg. » Rizzi Eusebius, k. k. Bezirkscommiffär in Egg ob Podpetsch. » R o m e Joseph, Pfarrer m Tschemschenik. » Roß mann Joseph, Pfarrer in Franzdorf. » Samsia Jacob, Realitätenbesitzer in Feistritz. » Scho klit sch Kaspar, Pfarrer zu Sabrcsuitz. » Schneller Joseph, k. k. Bezirkscommiffär in Weißenfels. » Schubert Anton, Doctor der Medicin, k. k. Profeffor der Naturgeschichte und Landwirthschaftslehre in Laibach. » Schuster Michael, Verwalterin Gottschee. >? Sterg on schek Joseph, Oberrichter der Hauptgemeinde Lukovitz. » Strohmayer Franz, k. k. Bezirkscommiffär in Feistritz. » La uz her Stephan, Rentmeister zu Radmamisdorf. „ Ullepitsch Carl, Doctor der Rechte. » U hier Franz Joh., Dr. der Rechte, k. k. Gubernialrath und Polizeidirector. „ Urschi tz Andreas, Pfarrer zu Koschana. „ Wenzowsky Johann, k. k. Bezirkscommiffär in Pölland. „ Wo! f Michael, Pfarrer zu Mößel in Gottschee. » Zeschnik Anton, Doctor der Medicin, Magister der Thierheilkunde und Districtsarzt in Gottschee. » Ziegler Ignaz, Pfarrer zu St. Johann im Thale. » Zotter Joseph, Bezirkswundarzt zu Reifniz. XU. Verzei chniß der seit der letzten allgemeinen Versammlung eingegangenen Geschenke und gemachten Ankäufe. I. Herr HermenegildFrancisconi, k. k. Hofbaurath und dicßseitiges cor- respondirendesMitglied I Eremplar: die Beschreibung der Kaiser 72 Ferdinands--Nordbahn, dann ein Heft von Auszüge» einer Denk¬ schrift über/ unternoiniiiene wissenschaftliche Reisen, um ei¬ nem Atlas vom Herrn Geschenkgeber. - 2. Der k. k. Tyrol-Vorarlbergische Landwirthschafts-Verein: Ein Exemplar des!. Heftes ihrer Zeitschrift 1840. 3. Herr Johann Heß, Wirthschaftsrath und diefiseitiges Gesellschastsimtglicd in Wien: Eine M a i s e n t kö r n u n g s m asch i ne. 4. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien: I Exemplar ihrer Ver¬ handlungen, neue Folge, des neunten Bandes I. Heft. 5. HerrJ. P. Jöndl, mehrerer hohen Herrschaften Baudirector und dießseiti¬ ges Mitglied in Prag: I Exemplar seines Werkes: »Unterricht in der Landbaukunst überhaupt, und bezüglich auf Landstädte, Marktflecken und Dörfer." 6. Herr Georg Demscher, Oberamtmann mehrerer Herrschaften und dießsci- tiges Mitglied zu Bisenz in Mähren: 10 st. C. M. im Baren, als Bei¬ trag zu Gesellschaftszwecken. 7. Der Churheffen'sche landwirthschaftliche Verein seine l a n dw i rthsch a ftl i che Zeitschrift, Jahrgang 1840. 8. Herr Friedrich Earl Watterich von Wacterichsberg, k. k. Capitan- lieutenant in der Pension und dießseitiges Mitglied: 5) 1 Exemplar: Organon d e r N a t u r u n d L a n d e s k u n de. 4>) 1 » Pferdekenntnifi rc, c) 6 » Normalstand der Schafzucht in Oesterreich. ä) 2 „ L a n dw i r t hsch a fc s - P r a c t ik. 6) 1 Manuscript aus dem Gebiete der landwirhschaftlichcn Wirterungs- kunde. S. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien: 6 Exemplare ihrer laud- wirthschaftlichen Kalenderpxo suno 1841. 10. Der k. k. Tyrol-Vorarlberg'sche Landwirthschasts-Verein: I Exemplar seines landwirthschaftlichen Kalenders pro 1841. 11. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Gratz: s) I Exemplar deS 39. und 40. Heftes ihrer Verhandlungen. b) I Exemplar: Resultate der Wirksamkeit der k. k. Land¬ wirthschafts - Gesellschaft in Steyermarkv.Jahre 1829—1839. c) Eine Gedenkmedaille zur Feier des zweiten Decenniums ihrer Wirksamkeit. 12) Die k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Wien: I Exemplar ihrer Ver¬ handlungen 9. Bagpes 2. Heft. 73 13. Herr Raimund v. J ab orn egg, Gewerks- und Gesellschaftsmitglied M Neumarkts, übersendet 2 Paquete von dem sogenannten Riesen - oder Wuix- derklee-Samen und eine kleine Quantität des daraus gewonnenen Spinn- Haares. 14. Die k. k. öconomische Gesellschaft im Königreiche Böhmen: 2 Exemplare des größer» und 2 Exemplare des kleinern Wirthschaftskalenders pro 1841, und 2 Exemplare des 7. Bandes ersten Heftes ihrer neuen Schriften. 15. JohannNep. Ochsenbauer, fürstlich Auersperg'scherWirthschaftsrathund dießseitiges Mitglied, übersendet als Geschäftsleiter des Schafzüchter-Ver¬ eins in Böhmen: 2 Excmpl. Verhandlungen desselben Vereins. 16. Herr Johann Nep. Czermak, k. k. Militär-Verpflegsoberverwalter und dießseitiges Mitglied zu Verona, übersendet 25 Stück mehrjährige Maul¬ beerbäumchen und eine Quantität Maulbeerbaumsamen. 17. Herr Domenico R izzi, Doctor der Philosophie und dießseitiges Mitglied, 1 Exemplar ^Imunueo per I'unno 1841. 18. Die k. k. mährisch-schlesische Gesellschaft des Ackerbaues, der Natur-ünd Lan ¬ deskunde: IhregedrucktenMittheilungen, Jahrgang 1838, 1839 und 1840, dann ihren Wirthschaftskalender von den gleichen Jahren. IS. Herr Barthelmä Arko, Pfarrer und Gesellschaftsmitglied in Vodiz, zum Gesellschaftöfonde S fl. C. M. 2V. Die k. k. karntnerische LandwirthschaftS-Gesellschaft: Ein Magnet vom Riesenhanfsamen. ». Ankäufe. 1. Die allgemeine österreichischeZeitschriftfür Landwirth, Forstmann und Gärt¬ ner, von Or. E. E. Hammerschmldt, Jahrgang 1840. 2. Eine neue Schneidlade zur Zerkleinerung von Räben - Kraut - rc. Pflanzen, bei der Schweinmastung. 3. Das von der Landwirthschafts-Gesellschaft in Tprol ausgegebcne landwirth- schaftlicheWochenblatt, Jahr 1841. 6 74 xm. Vorträge - über verschiedene Gegenstände. r») Üeber -en Mailänder rveckselseitigen Verficherungs-Verein gegen Hagelschlag. Vom Herrn Ferdinand Schmid. Herr Ferdinand Schmid, als Agent des genannten Vereins, unterstützte die gedruckte Aufforderung des dießfälligen Vereines, welche in vielen Exemplaren an die anwesenden Herren Gesellschaftsmitglieder vertheilt wurde, mit einer kurzen aber kräftigen Rede, indem er auf die Wohlthaten dieses Vereins, besonders für d as vom Hagelschlage so häufig heimgesuchte Kram, hingewiesen hat. lk) Uebcr den Riesen oder Wunderklee und der» bolognesischen oder Riesenhanf. Vom Herrn Naimund v. Zabvrnegg. Ohne noch die Resultate mehrjähriger eigener Erfahrung über den Werth des Riesenklees als Futterpflanze und des bolognesischen Hanfes mittheilen zu kön¬ nen, hat Herr v. Jabornegg den Samen beider Pflanzen zu Versuchen mit dem Bemerken an die anwesenden Herren Gesellschaftsmitglieder vertheilt, daß, da be¬ sonders der Riesenklee wegen seiner Vortheile so vielseitig angepriesen wird, in ver¬ schiedenen Gegenden Krains Anbauversuche mit demselben vorgcnommen werden möchten, um aus eigenen Erfahrungen zu einem sichern Endresultate zu gelangen, welches in der nächsten Versammlung zu vernehmen die Gesellschaft den Wunsch auSsprach. v) Andreas-Kreutzharpse. Construirt vom Herrn Andreas S k o p etz, Curaten in Lom. Das Modell dieser vom Herrn Sko petz auf seiner Pfründe errichteten Harpfe wurde der Versammlung vorgestellt, um von ihr in Bezug auf Einfachheit und dazu erforderlichen geringen Holzaufwandes beurtheilt zu werden. Zu einer genauern Prüfung der angeblichen Vorzüge dieser Kreuzharpfe wurde nach dem Ausspruche der Versammlung bestimmt , daß eine Zeichnung die¬ ses Modells allen Herren Gesellschafts - Correspondenten zugeschickt werde, da¬ mit, wenn die Majorität desselben die Construction zweckmäßig finden sollte, die Einführung solcher Harpfen anempfohlen werden könne.