• Jahrestaicht des k. k. Staats-Gymnasiums in Marburg. Ki. VerofTentliebl von der Direktion am Sehlusse des Sludienjahres Im Yerlage des k. k. Staats-Gymnasiums. Druclj von L. lu.iiik in Marburg a. D. Inhalt: 1. Streifzuge durch Asien. Von Prof. Julius Miklau. 2. Schulnaclirichten. Vom Direktor Julius Gtowacki. 0^ ^ MARIBOR ° Streifzuge durch Asien. Von Julius Miklau. I. Von St. Petersburg nach Sibirien. Wer hatte es vor einem Menschenalter auch nur fur mòglich gehalten, in ununterbrochener Eisenbahnfahrt vom auBersten Westen Europas den auBer-sten Osten Asiens erreiclien zu konnen! Dennoch aber ist, wie die „Liberté“ berichtet, die Einfuhrung eines jede Woche verkehrenden Schnellzuges von Calais nach Peking noch in dieserei Jahre beschlossen worden, der anfangs fur diese ungeheure Strecke 18, spater, wie man hofft, 14 Tage brauchen wurde. Wir konnen ihn aber fur unsere heurige Ferialfahrt leider noch nicht benutzen und mussen uns mit einem gewòhnlichen Personenzuge begnugen, der seit Miirz dieses Jahres zwischen Moskau und Peking regelmaBig verkehrt. Wir treten die Fahrt von St. Petersburg aus an, betrachten uns aber bei dieser Gelegenheit die herrliche Residenz der russischen Žaren.1) An Zabl der Einwohner (1,439.000 samt Vororten2) steht sie hinter London, Paris, Berlin oder Wien zuriick, aber an raumlicher Ausdehnung weicht sie bis jetzt nur London, da sie einen Flàchenraum von 92 km2 (ein Drittel von London) bedeckt und einen Umfang von etwa 37 km besitzt. Am leichtesten findet man sich in dieser Riesenstadt nach den einzelnen Armen der Newa zurecht, die sieben gròBere und einige kleinere Inseln einschlieBen, auf denen die Stadt erbaut ist. Sie zerfàllt in 13 Bezirke oder Tschassti. Der erste ist der nach dem Admiralitatsgebaude benannte Admiralitàtsteil. Die Admiralitàt, ein pracht-voller Palast von 420 m Lange und 180 m Breite (Sitz der obersten Marine-verwaltung), der Winterpalast, die Eremitage mit ungemein reichen Kunst-sammlungen gehóren diesem Bezirke an. Von groBen und prachtvollen Kirchen sind besonders die Isaaks- und die Kasanskirche hervorzuheben. Die Haupt-verkehrsader der russischen Hauptstadt ist nachst der Newa der Newsky-Prospekt. Er beginnt an der Admiralitat und durchzieht die Stadt in nahezu òstlicher Richtung bis zum Moskauer Bahnhofe, biegt dann etwas nach Suden um und endigt beitn Alexander Newsky-Kloster. So grofi wie in anderen modernen GroBstàdten sind die tlauser nicht, die Breite der StraBe laBt sie noch kleiner erscheinen. Eine Menge schóner òffentlicher Bauten schmucken diese groBartige StraBe, auf der den ganzen Tag ùber ein buntes Leben und Treiben herrsclit, das in anderen Stadten kaum eine StraBe in demselben MaBe darbietet. Wolil ein Dutzend Wagen kònnen auf der 35 m breiten ') Alexander Baumgartner: Duich Skandinavien nach St. Petersburg. III. Auflage. — Herder: Freiburg i. B. 1901. 5) Hubner-Juraschek: Geogr.-statistische Tabellen, 1901. Strabe bequem nebeneinander fahren. Ein wirres Gedrànge von Tramwagen, Oinnibussen, Gepackwagen, feinen Equipagen, zweispannigen Mietwagen, echt russischen Dreigespannen, kleinen leichten Droschken, Reitera in burgerlicher und niilitarischer Kleidung fesseln unseren Blick ebenso wie der bunte und ewig bewegliche Menschenstrom von Soldaten, Beamten, Livréebedienten, vornehmen Herren und Damen, Bauern in Kaftan und Pelzmùtze, Dienstmadchen in der buntfarbigen russischen Bauerinnentracht, reisenden Englandern und Dcutschen, polnischen Juden, Griechen, Girkassiern und Georgiern in ihren auffallenden Volkstrachten u. s. w. Doch die Zeit driingt, mitten durch dieses Getiimmel heiGt es fort zum Moskauer Bahnhofe, von dem aus wir die Reise fortsetzen wollen. Reisen auf den russischen Eisenbahnen gehen iangsam, aber mit der gròGten Bequemlichkeit vor sich und sind sehr billig.1) Eine Fahrt von etwa 80 Stunden und 2000 km in der II. Klasse kostet kaum 48 Kronen! Die Personenwagen sind alle zum Schlafen eingerichtet. Die Rucklehne der Sitze liiGt sich fur die Nacht aufklappen, so daG jeder Abteil vier Schlafpliitze erhàlt. Es ìst Regel, daG in einem Abteil II. Klasse nur vier Personen unter-gebracht werden, sonst lieGen sich die ungelieuren Entfernungen aucli kaum uberwinden. Fùr ein „Naòai“ (Trinkgeld) an den Schaffner kann man sich ubrigens nodi mancherlei Bequemlichkeiten verschaffen. Die Fahrt nach Moskau bietet nichts besonders Bemerkenswertes, es ist am bésten, sie in der Nacht zuriìckzulegen, um einige Stunden zur Besichtigung des alten, ehrwur-digen Moskau zu erubrigen. Dieses (1901: 1,036.000 Einwohner)2) ist sehr weitlaufìg gebaut, schlieGt eine Menge Gàrten und Felder ein und hat mit den Vororten wohl einen Umfang von etwa 50 km.3) Es liegt teilweise auf niedrigen Hugeln, die sich am Ufer der Moskwa erheben, die mit einer ihrer Windungen die innere Stadt durchzieht. Nòrdlich davon erhebt sich der ansehnliche Kremi oder Kremlin, der religióse und politische Mittelpunkt des russischen VolksbewuGtseins. Ursprunglich verstand man unter Kremi nichts anderes, als eine mit Wallen und Turmen in den Ecken umschlossene Umzau-nung auf einem die Umgegend beherrschenden Platze im Mittelpunkte einer Stadt, die den Zweck batte, als Zufluchtsort in Kriegszeiten zu dienen. Auch andere russische Stàdte, die den Tatareneinfiillen ausgesetzt waren, besitzen solche Kremi.4) Der Moskauer ist eine Stadt fùr sich mit dem óstlich anschlie-Genden altesten Stadtteil, Kitaigorod, durch hohe Mauern von dem ubrigen abgetrennt und nur durch wenige Tore zuganglich, im Innern voller Palaste, prachtiger Kirchen u. s. w. Der niichste Weg von Moskau nach Sibirien wiire wohl die Eisenbahn iiber Kasan nach Tscheljabinsk, dem’ eigentlichen Ausgangspunkte der sibi-rischen Bahn. Doch wollen wir, um noch ein Stùck des europaischen RuG-land kennen zu lernen und eine kleine Abwechslung in die hóchst einfórmige Eisenbahnfahrt zu bringen, der alten Strabe folgen, die vor Vollendung der jetzigen Eisenbahnlinie von Reisenden und Verbannten benutzt wurde. Wir ') Paul Rohrbach: Vom Kaukasus zum Mittelmeer. B. G. Teubner. Leipzig 1903. ’) Huhner-Juraschek, a. a. O. ») Guthè-Wagner: Lehrbuch der Geographie. <) George Kennan: Sibirien. Halle a. d. S. Hendel. fahren also mit der Bahn nacli Nischnij-Nowgoró l.1) Diese Stadt mit 95.000 Eimvohnern am Zusammenflusse der Wolga und Ok;i ist schr malerisch gelegen. Das steile Felsenufer steigt schroff vom Rande des Wassers zu einer Hóhe von etwa 150 m empor, das Ufer wird hie und da von Einbuchtungen durchschnitten, in denen die nacli dem oberen Plateau fiihrenden Straben eng ansteigen, unterbrochen von Terrassen, von denen zahlreiche byzanti-nische Kirchen in den verschiedensten Farben herunterglanzen. Dazu kommt der Kremi, die alte ehrwùrdige Feste der Stadt, mit ihren 13 Tiirmen, die jetzt allerdings zum Teile schon verfallen sind und das von zahlreichen Schiffen belebte Wasser. Gewòhnlich ist Nischnij-Nowgoród eine stille und ruhige Stadt, dodi zur Zeit der grotìen Messe im Herbste herrscht ein unge-mein reges Leben und Treiben daselbst; ein Wald von Masten lagert auf dem Flusse, ein Gewoge von Menschen der verschiedensten Stiimme durch-flutet die Stadt und ihren Bazar und fesselt das Auge des Beschauers durch die grobe und bunte Mannigfaltigkeit der Volkstrachten. Ebenso mub hier der auberordentliche Handelsverkehr jedem auffallen. Wir schiffen uns nun auf einem Dampfer ein, um eine Strecke von etwa 2000 km die Wolga hinab und die Karna hinauf nach Perm zu fahren. Die Wolga ist ein in jeder Hinsicht grobartiger Strom, ihr belebtester Teil ist der, den wir befahren, demi hier verkehren in der Schiffahrtszeit 450 Dampfer, zahllose Barken und grobe Kahne mit Gutern aus Ostrubland, Sibirien und Turan voli beladen. Die Landschaft an der oberen Wolga ist mannigfaltiger und malerischer, als man sie bei einem Flusse er-warten solite, der durch ein einformiges Tiefland fliebt. Das linke Ufer ist durchwegs flach und bietet nichts Bemerkenswertes; auf der rechten Seite aber erhebt sich das Land plotzlich vom Wasserspiegel bis zu einer Hòhe von 150—200 m. Zahlreiche Vorgebirge teilen den Flub in einzelne stille Seen, die einerseits das dichte Laub des jungfràulichen Waldes, anderseits die kiihnen Umrisse des bergigen Ufers wiederspiegeln. Hell leuchtende Kirchen mit silbernen Kuppeln erscheinen auf den Hugeln, von kleinen Dòrfern aus hólzernen Hàusern umgeben, tiefe Tfder mit iippigem Haselgebusch, einsame weibe Klóster mit goldenen Kuppeln, dann wieder reiche Ackerfluren lassen das Auge des Beschauers nicht zur Ruhe kommen. Zuweilen fàhrt der Dampfer in der Mitte des Stromes; das linke Ufer verschwindet dem Auge, das rechte schwebt wie die Bilder eines prachtigen Panoramas an uns voruber. Geme gedenke ich hier eines Reisegefàhrten, der sich mir bei meiner ersten Fahrt in den Osten zugesellte, allerdings schon vor 26 Jahren. Ich hielt ihn nach seinem Àuberen und seiner Tracht fur einen Vollblutrussen. Da die russische Sprache aber bei mir kein Verstandnis fand, platzte er plotzlich mit dem schónsten „Schwabisch“ heraus. Sein Urgrobvater war im 18. Jahrhundert wie viele seiner Landsleute in die Gegenden um Saràtow an der Wolga aus-gewandert; er hatte eben nach eineinhalb Jahrhunderten die ursprùngliche schwàbische Heimat seiner Vorviiter in Wflrtemberg besucht und kehrte nach Ostrubland zuruck, wo die Schwaben bis jetzt Sprache und Sitte bewahrt haben. Er lud mieli zu einem Besuche ein, ich versprach auch, der Einladung ‘) Kennan, a. a. O. Folge zu leisten und lose hiemit, wenigstens im Geiste, mein Versprechen ein. Endlich landen wir in der alten berithmten Tatarenstadt Kasan. Der Pristan oder Landungsplatz ist ebenso merkwùrdig wie die Stadt selbst. Demi auf den ersten Blick tritt einem das bunteste Farbengemenge entgegen: ein choko-ladebraunes Haus mit gelben Fensterladen und grunem Dache, ein lavendel-farbenes Haus mit glanzendem Blechdache, ein scharlachrotes mit einem smaragdgrunen, ein himmelblaues mit einem roten Dache u. s. w. Die Stadt selbst hat 132.000 Einwohner, die zum grofien Teile Mohammedaner sind, und ist ein Hauptstapelplatz fur den sibirischen Handel. Nach dreistundiger Dampferfahrt auf der Wolga biegen wir in die lebhaftere Ivama ein. Der Ubergang macht sich in Landschaft und Bevólkerung sofort bemerkbar, alles wilder und ursprùnglicher, der europàischen Gesittung weit entruckt. Nacli fast viertàgiger Fahrt landen wir in Perm, einer Stadt mit 45.000 Bewohnern, die nichts Besonderes bietet. Wir besteigen also einen der nàchsten Eisenbahn-zuge und fahren nach Jekaterinenburg. Die Fahrt geht bequem vor sich, die einzelnen Stationen sind sehr gut ausgestattet, die Landschaft am Ural bietet Abwechslung genug. GroBartig und wunderschòn sind die Einrichtungen der Station Nischnij-Tagil; man kónnte sich in ein feines Gasthaus Berlins oder Wiens versetzt fuhlen. Nach 24stundiger Fahrt erreichen wir unser vorlaufiges Ziel — Jekaterinenburg mit etwa 40.000 Einwohnern, bedeutendem Bergbau und blùhendem GewerbfleiBe. So hiitten wir denn endlich asiatischen Boden betreten und erreichen nach einer verhàltnismàBig kurzen, aber sehr einfòrmigen Eisenbahnfahrt Tscheljabinsk, den eigentlichen Ausgangspunkt der sibirischen Eisenbahn. II. Durch Sibirien nach China.1) Unwillktirlich erfaBt jeden Europaer ein gewisses Grauen, wenn er nur den Namen Sibirien vernimmt. Einerseits bringt das Klima, die entsetzliche Kitite, anderseits das Verbannungswesen das Land in Verruf. Das Klima ist ausgesprochen kontinental mit auBerordentlich heiBen Sommern und Wintern mit einer Kàlte, die wir uns nicht einmal annahernd vorstellen kònnen. Denn ganz Nordasien ist schutzlos den eisigen Winden ausgesetzt, die im Winter vom Eismeere her den Frost des kalten Nordens tief nach Sitden herabtragen und als wirbelnde Schneestùrme, namens Buran, bisweilen tagelang den Aufenthalt im Freien unmóglich machen. Verirrt man sich dennoch ins Freie, so hórt die Moglichkeit zu sehen, zu hòren und zu denken fast ganzlich auf. Wilhrend wir in Berlin nodi einen jahrlichen Temperatqrunterschied von 45-4° haben, steigert er sich in Werchojanek auf 93-5°, da dieses ein jahr-liches Maximum von 29'G0 und ein Minimum von — 63-9° aufweist. Es ist nicht moglich, die feierliche Unheimlichkeit zu beschreiben, die unier der Herrschaft jener furchterlichen Kaltegrade im Freien obwaltet; so etwas muB man erlebt haben, um es zu verstehen. Das Quecksilber ist langst zum festen Metali erstarrt und laBt sich zu Kugeln formen und schneiden und hiimmern ') Kennan: Sibirien. — Dr. Wiedenfeld: Die sibirische Bahn in ihrer wirtschalUichen Bedeutung. Berlin, J. Sprinter 1900. — Hud. Zabel: Durch die Mandschurei und Sibirien. Leipzig, Wigand 1902. wie Bici, das Eisen wird spróde und Beile springen wie Glas; das Holz wird nach Maflgabe der in ihm enthaltenen Feuchtigkeit hfirter als Eisen und widersteht der Axt, so dal! nur vóllig trockenes Holz sich zutn Fallen und Spalten hergibt; die sonst hocli emporflaekernde Fiamme des Wachtfeuers umleckt nur den entzundeten HolzstoB, sich dicht an ihn anschmiegend. Weit vernehmbar knarrt jeder Tritt im spróde gewordenen Schnee, hell krachend platzen mit màchtigen Schussen ringsum die Bitume des Urwaldes, ihnen antwortet gleich dem Kanonendonner ferner Batterien ein dump! nach-tónendes unterirdisches Knallen, das die Erde erschuttert. Dieses Knallen riihrt vom Bersten der Eisdecken, sowie vom Bersten des gefrorenen Bodens her. Man móchte nicht glauben, dati Pflanzen und Tiere eine so entsetzliche VVàrmeentziehung zu ertragen vermógen.1) Doch wir wollen nach dieser Abschweifung unsere Reise fortsetzen. Sic fuhrt uns zunachst von Tscheljabinsk iiber Kurgan, Petropawlosk nach Omsk und Kolywan, wo der Ob uberschritten wird. Diese zum Teil durch den Gùrtel der schwarzen Erde Westsibiriens ziehende Strecke hat eine Lange von 1417 km. Abwechslung bietet die einfórmige Landschaft nicht, wir sehen anfangs wohlgepflegte, mit Korn und Weizen bebaute Felder, dann unabseh-bare, mit Blumen dicht besate Wiesenflachen, auf denen Kinder und Sellale weiden. Bisweilen fuhrt uns die Fahrt in dunkle, kuhle Wàlder, aus denen uns der Kuckucksruf anheimelnd entgegentónt, dann wieder iiber Wiesen-moore, blau von Vergitlmeinnicht, mit einer Unzahl von Feldsperlingen und Drosseln. Blumen gibt es in Hùlie und Fólle, sie machen den Wiesengrund zu einem bunten Teppiche. Die Dórfer hingegen, an denen uns das DampfroLÌ vorbeifùhrt, machen durchwegs einen armseligen Eindruck. Ein westsibirisches Dorf besteht aus zwei Reihen unangestrichener, einstóckiger Blockhiiuser mit steilen, pyramidenfórmigen Dàchern, unmittelbar an der Strahe, oline Vorgarten und Eingangsture. Zwischen zwei Hàusern befìndet sich stets ein umschlossener Seitenhof mit Speichern und Scheunen. Die Hauser sind meist vom Wetter beschàdigt und in schlechtem Zustande. Doch sind dies nur autiere Eindrucke, denn es herrscht bei den sibirischen Bauern eine gewisse Wohlhabenheit. Nach einer — nach westeuropaischen Begriffen endlosen Fahrt — erreichen wir die Stadt Omsk, die jetzt etwa 37.000 Einwohner* 2) haben mag. Sie ist der Sitz der Regierung fur die Steppenprovinzen, enthiilt an hervor-ragenden Bauten die Kadeltenschule, die Wohnung des Generalgouverneurs, das Polizeigebaude und die Zitadelle. Die Stadt Lesati vor etwa 20 Jahren weder eine Zeitung, noch eine Bibliothek. Die halbe Bevólkerung der Stadt ist uniformiert und sieht es als ihre Hauptaufgabe an, die andere Hiilfte zu beherrschen. Von Omsk bis Irkutsk auf 1835 km Lange heiCt die Bahn die mittelsibirische Linie. Die wichtigste Stadt dieser Landschaft, Tomsk mit 52.000 Einwohnern, liegt aber nicht an der Hauptstrecke, sonderà an einer 95 km langen Zweigbahn, die von der Station Taiga abzweigt. Sie liegt teils auf einem Plateau, teils am niedrigen ') Wiedenfelc], a. a. O. Gl (nacli v. Middendorf). 2) Htìbner-Juraschek, a. a. O. Ufer des Tom, der sicli unweit in den Ob ergiefit. Die Stadt macht eincn gùnstigen Eindruck, enthielt schon vor 20 Jahren 8000 Wohnhauser, 33 Kirchen (darunter eine katholische, eine mohammedanische und drei jùdische), 26 Schulen, die von etwa 2509 Schulern besucht wurden. Sie ist derzeit Sitz der Universitat und der technischen Hochschule, mehrerer wissenschaftlicher Vereine u. s. w. Die Strafien sind allerdings nicht gepflastert und mangelhaft beleuchtet, sehen aber reinlich und gut erhalten aus. Auf der Weiterfahrt durch die etwas abwechslungsreiche, wellenfórmige Landschaft beruhren wir Atschinsk und halten dann in Krasnojarsk am Jenissei an. Diese Stadt mit etwa 27.000 Einwohnern gehòrt zu den mittelgrofien Stàdten Sibiriens und hat in ihrer Umgebung manche recht anziehende Punkte. Darauf erblicken wir bald im fernen Sudosten die blauen, nebelumhùllten, schneebedeckten Bergspitzen des Tunka, der sich am Sùdende des Baikalsees erhebt und die Nàhe von Irkutsk, der Hauptstadt Ostsibiriens ankundigt. Diese liegt auf dem rechten Ufer der Angara, etwa 65 km von dem Punkte, wo sie den Baikalsee verlàfit. Im Jahre 1879 wurde die Stadt von einem fùrchterlichen Brande heimgesucht, der 4000 Gebàude zerstórte, 15.000 Personen obdachlos machte und Gùter im Werte von etwa 20 Millionen Rubel vernichtete. Mit ihren 51.000 Einwohnern macht sie Tomsk schon den Rang als gròfite Stadt Sibiriens streitig. Besonders Merkwurdiges bietet sie nicht. Eines der merkwurdig-sten und altesten Gebàude ist ein in der unteren Stadt gelegenes Pulver-magazin, auf dessen Dache Gras und Unkraut wuchern. An seine Mauern lelinen sich Verkaufsladen, vor denen sich Buriaten, Mongolen, Kosaken und russische Muzik dràngen und alles Erdenkliche einhandeln. Die Strecke von Irkutsk bis zum Baikalsee ist etwa 65 km lang, je weiter man fahrt, desto hoher und malerischer werden die Ufer der Angara, bis sie schliefilich fast Gebirgscharakter annehmen. Endlich erblicken wir den blauen Spiegel des Baikalsees, der mit seinen 34.000 km2 Flàcheninhalt zu den gròllten Binnen-seen der Erde gehòrt. Sein Spiegel liegt etwa 150 m hóher als Irkutsk, wes-halb die Angara sehr reifiend ist. Dampfboote verkehren zwischen der Stadt und dem See, stromauf etwa 6—8, stromab 2 Stunden lang. Von Irkutsk an soli die Baikalumgehungsbahn mit etwa 300 km Lànge die Verbindung zwischen der mittelsibirischen und der Transbaikallinie herstellen. Dieser Teli wird sich sfidlich um den Baikalsee herumziehen und ist fast ausschlieBlich in Felsen, die schroff zum See abfallen und in die sich nur einige Wildbàche ein tiefes, steilufriges Bett genagt haben, auf ausgesprengten Galerien zu fuhren, wie aucli auf dieser Strecke die einzigen Tunnels der sibirischen Bahn vorgesehen sind. Der Bau ist daher ungeheuer kostspielig, doch soli er bereits begonnen sein. Um aber die Herstellung einer geschlossenen Verbindung Ober ganz Asien nicht aufzuhalten, ist fùr den Baikalsee eine Dampffahre gebaut worden, die àhnlich, wie es auf den groBen Seen Nordamerikas und in Dfuiemark geschieht, die Eisenbahnzùge ohne Umladung von einem Ufer zum anderen befórdern soli. Der Prahm ist als Eisbrecher gebaut und darauf berechnet, sich auch durch Eis von 1 m Dicke den Weg zu bahnen; man liofft, dadurch die Schiffahrtszeit von sieben auf zehn Moliate zu erhòhen, wahrend in der ùbrigen Zeit iiber das Eis selbst Schienen gelegt und die Zùge so unmittelbar uber den See befòrdert werden sollen. Die Transbaikallinie, auf der wir unsere Reise fortsetzen, beginnt am Baikalsee und fuhrt ini Tal der Selenga bis Werschne-Udinsk, ersteigt irn Tal des Ghilok den Jablonoirucken, den sie in einer Hòhe von 950 m ùberschreitet und fàllt im Tal der Jagoda und Schilka uber Tschita ab nach Nertschinsk und Sretensk. Jenes, die Hauptstadt Transbaikaliens und der Sitz des Gouver-neurs, ist eine groBe, weitlàufìge Provinzialstadt mit inebr als 4000 Einwohnern, besitzt eine offentliche Bibliothek und sehr gute Schulen. Nertschinsk, am linken Ufer der Nertscha, hat ebenfalls etwa 4000 Einwolmer. In Bezug auf wirtschaftlichen Wohlstand braucht sie den Vergleich mit anderen ostsibirischen Stàdten nicht zu scheuen; sie besitzt eine Bank, einige Schulen, ein Spital mit 20 Betten, eine offentliche Bibliothek, ein Museum, einen óffentlichen Garten mit Springbrunnen und fùnfzig bis sechzig Làden. Von Tschita aus fahren wir teils durch gebirgiges, teils ebenes und sumpfìges Land an Ghailar voriiber nach Kaorbin, wo die Linie nach Wladi-wostok abzweigt. Wir fahren sudwàrts, an Mukden, der Hauptstadt der sud-lichen Mandschurei, vorùber nach Niutschwang, von wo wir die Kuste entlang nach Tientsin und Peking gelangen. III. Im Reiche der Mitte.1) Nachdem wir von Tscheljabinsk an die ungeheure Strecke von etwa 7000 km auf asiatischem Boden durch russisches Gebiet zurnckgelegt haben, betreten wir in der Mandschurei bereits chinesisches Gebiet. Die Chinesen haben sich gegen die Erbauung von Eisenbahnen lange gestriiubt; ja die erste von einer englischen Gesellschaft erbaute und betriebene Linie von Schanghai nach Wusung muBte 1877 aufgelassen werden. Wenn sich seitdem die Verhilltnisse grundlich geàndert haben und im heutigen China die Lange der Schienenwege von Jahr zu Jahr anwàchst, so ist dies das Verdienst ein-zelner, einsichtigerer Staatsmànner, wie des erst kùrzlich verstorbenen Li Hung Tschang, dem die Eisenbahn von Tientsin nach Peking ihren Ursprung verdankt, und Tschang Tschi Tungs. Die Bodr-nbeschaffenheit Chinas ist fur den Bau von Eisenbahnen auBerordentlich gùnstig, da das Land zum groBen Tede eben ist. Audi finden sich nirgends zahlreichere und billigere Arbeits-kràfte. Die Wagen fur die Fahrgàste haben wie bei uns drei Klassen; die der L Klasse sind nach amerikanischem Muster recht behaglich eingerichtet, die der III. Klasse haben keine Ùberdachung, doch sind an den beiden Langs-seiten der Wagen Sitze angebracht, der ubrige Raum mit Gepack angefullt. Die Bahn, die wir benutzen, fuhrt nicht bis an die Tore Pekings selbst, sondern nur bis Matschiapu, 3 km vor Peking. Doch wurde im Sommer 1899 durch die Eróffnung einer elektrischen Bahn bis zum mittleren Sùdtor Pekings eine bessere Verbindung hergestellt. Peking, die nórdliche Hauptstadt des chinesischen Reiches, mit etwa IVa Millionen Einwohnern ist unzweifelhaft eine der altesten Stadte des Reiches. Sie besteht aus zwei Teilen: der nòrdlichen Tatarenstadt und der sudlichen „auBeren Stadt“. Jene bildet ein nahezu regelmàBiges Viereck, dessen vier Seiten genau den Himmelsrichtungen entsprechen, sie ist von einer Mauer ') Bruno Navarra: China uml die Chinesen. Bremen, Max Nodier 1901. umgeben, dio bei einem Umfange von etwa 24 km eine Hóhe von etwa 14 m besitzt. Diese Mauer ist mit neun Toren versehen, von denen drei die Talaren-stadt mit der Chinesenstadt verbinden. Samtliche Tore werden abends geschlossen, so dall in der Nacht der Verkehr ganzlich aufhòrt. Die ebenfalls rechteckig angelegte Chinesenstadt schlieCt sich unmittelbar an die Sudmauer der Tatarenstadt an; ihre etwas niedrigere Mauer wirtt von sieben Toren durcbbrochen und ist 16 km lang. Die Tatarenstadt zerfàllt in drei Bezirke: der innerste ist die „verbotene Stadt“, von einer mehrere Kilometer langen Mauer umgeben, die mit glasierten Ziegelsteinen bekleidet und mit gelben Ziegeln ùberdacht ist, die im Sonnenschein und aus der Entfernung einen prachtigen Anblick gewàhren. Vier Tore, eins an jeder Seite, bilden die Ein-giinge zu diesem Stadtteil, streng bewacht, damit kein Unberufener eindringe. Hier befinden sicli die kaiserlichen Palaste, in die Unberufenen der Eintritt bei Todesstrafe verboten ist. Die um die „verbotene Stadt“ liegende „kaiser-liche Stadt“ (Huang Tsching) ist ein langliches Viereck mit einer 6—7 m hohen Mauer, die an jeder Seite ein Tor hat. Aufier vielen Tempeln befinden sich hier zumeist Wohnhauser der Mandschu. An der Nordseite befindet sich der etwa 50 m hohe „kùnstliche Berg“ (King Schem) oder Kohlenhiigel, mit fiinf bewaldeten Gipfeln, von denen aus man einen herrlichen Uberblick iiber ganz Peking hat. In diesem Stadtteile liegt auch der Westpark mit einem kunstlichen See (Lotusblume) und der beriihmten neunbogigen Marmorbrucke. Die im Sùden an die Tatarenstadt grenzende Chinesenstadt ist bedeutend kleiner und enthalt zumeist Kaufladen und Vergniigungsorte. Bevor wir von Peking scheiden, wollen wir noch einen Blick in ein Theater werfen. Es ist sehr bescheiden und einfach eingerichtet. Das Orchester besteht aus 7—8 alt-lichen Personen, die mit Trommel, Gong, Cymbel, Flote, Violine und einer Art Kastagnetten so viel Làrm als mčglich zu machen suchen, ohne sich darum zu kummern, ob das Ganze zusammenstimmt. Ganz nach Belieben setzen einzelne Musiker aus und rauchen aus ihren Pfeifen. Aufgefùhrt werden ein geschichtliches Schauspiel, eine Komodie und eine Posse. Wir wollen wenigstens eines dieser Stiicke kennen lernen: Ein des Mordes angeklagter Verbrecher soli verurteilt werden. Der Richter in reichgesticktem weiB- und blauseidenen Anzuge, mit einer gestickten Kappe und ungeheuer groBen, dick-sohligen Filzschuhen marschiert auf der Buhne auf und ab und halt in krei-schcndem Tone eine Strafpredigt, in die seine beiden Diener einstimmen, wàhrend das Orchester das Geschrei zu ùbertónen sucht. Der Verbrecher kniet vor dem Tische des Richters und schweigt. Auf Befehl des Richters wird er von don Dienern geknebelt, bei einer Ture hinaus und bei der an-deren wieder hereingeschleppt und an einen Pfahl gefesselt. Es erscheint der Henker, schwingt sein Beil ùber dem Haupte des Verbrechers, dei* alsbald ohne zu mucksen niederfàllt. Vier Manner ergreifen ihn und tragen ihn weg, die Musik spielt einen Trauermarsch, der wahrhaftig Tote aufervvecken konnte — und der Vorhang — dodi es gibt keinen, also das Stock ist aus. Doch wir mùssen von der chinesischen Hauptstadt Abschied nehmen. Wir fahren also wieder mit der „Elektrischen“ nach Matschiapu und von hier nach Tientsin, um den deutschen Dampfer nach Schanghai nodi rechtzcitig zu erreichen. Tientsin (Himmelsfurt) mit etwa einer Million Bewohnern ist seit 1858 Vertragshafen, d. h. dem auslàndischen Handel geóffnet und hat einen sehr bedeutenden Verkehr. Hier leben ziemlich viele Deutsche, die im „Deut-schen Klub“ eine gesellschaftliche Vereinigung besitzen. Die Weiterfahrt fùhrt uns um die Halbinsel Schantung herum, am Vertragshafen Tschifu, dem Ostende Ostasiens, und dem englischen Weihaiwei vorùber in das deutsche Kiautschou. Wir haben Gelegenheit, die groben Fortschritte zu bewundern, die diese Niederlassung in den paar Jahren gemacht hat. Endlich erreichen wir Schanghai, das sich seit 1864, nach Niederwerfung des Taipingaufstandes zu einer der bedeutendsten Handelsstàdte Ostasiens aufgeschwungen hat. Die Einwohnerzahl wird mit 615.000 angegeben. Kein Platz in Ostasien ist geeig-neter, dem dunkelhaften Chinesen die unvergleichliche Ùberlegenheit euro-paischer Zivilisation uber seine eigene versteinerte Halbkultur mit gróCerem Nachdrucke vor Augen zu fùhren, als der màchtige Knotenpunkt des Gesamt-handels von Ostasien — Schanghai. Aus jenem Morast- und Sumpflande, in dem der einheimische Bauer jahrhundertelang seinen Reis haute, ist inner-halb eines halben Jahrhunderts eine Stadt emporgebluht, die zu den bedeutendsten Handelsmittelpunkten der Erde gehórt. An den Ufern des Wangpu-flusses, an dem Schanghai liegt, die, mit dichtem Róhricht bewachsen, damals nur schwerfàlligen Dschunken zum Ankern dienten, erblicken wir heute die schònsten Schòpfungen moderner Schiffsbaukunst. Die schilfbedeckten Bambus-hùtten der Fischerdòrfer, die fruher dort standen, haben palastàhnlichen Gebàuden Platz machen mùssen, auf die selbst ein indischer Nabob Stolz sein kònnte. Das Leben und Treiben in den StraBen dieser Stadt macht auf den Europaer einen verblùffenden Eindruck. Ein Schwarm zerlumpter, verkrùp-pelter und gesunder Bettler verfolgt den Fremden und wird desto zudringlicher, je mehr man ihnen gibt. Hier erblicken wir einen alten Schauspieler mit entblòbtem Oberkórper, der seine kindischen Kunste zum besten gibt, dort einen Wahrsager, der aus den Schàdellinien den glaubigen Chinesen ihr Schicksal vorhersagt; diclit daneben hat ein òffentlicher Schreiber sein „Bureau“ aufgeschlagen, an ihn reiht sich ein bezopfter Zauberkùnstler mit seinem Hokuspokus, daneben arbeiten wieder ein wandernder Barbier und andere Handwerker — sie alle machen ein auDerst buntfarbiges Panorama aus, das sich jedem Fremden tief einpragen muti. Einer chinesischen Unsitte sei hier noch gedacht, des Opiumrauchens, da sich gerade in Schanghai die grófite und am priichtigsten eingerichtete Opiumrauchanstalt beflndet, die China aufzuweisen hat. Alle denkbaren Stiinde dràngen sich heran: der zerlumpte Schiebkarrenkuli ebenso wie der wohl-habende Tee- und Seidenkaufmann, der buddhistische Priester und der Mandarin glauben nicht gegen ihre VVùrde zu verstoBen, wenn sie hie und da einen Abstecher in das Rauchlokale machen. Die geeignetste Zeit zur Besichtigung ist abends, wenn alle Lampen angezùndet sind. Doch muti man einen gesunden Magen haben, uni die Ubelkeit erzeugenden Dtinste zu ertragen, von denen die Luft voli ist. Die Rauchwolken, das matte Licht der farbigen -Lampen, die zahlreichen, auf Bànken ausgestreckten Gestalten mit ihren hag<.ren, verzerrten Gesichtern machen den seltsamsten Eindruck. Inmitten des Erd-geschosses breitet sich ein grotìer, pràchtig ausgestatteter Saal aus mit zahlreichen Turen in die fur die Raucher bestimmten Verschlage. Gleich beim Eingange ist ein Ladentisch mit schier unzàhligen Schàchtelchen, die syrupàhnlichen Mohnsaft enthalten, der durch einc Anzahl Gehilfen an Diener verabreicht wird, die die Gaste bedienen; hier bekommt man auch die Pfeifen, die fur die Gaste der I. Klasse aus Elfenbein mit verzierten Rohren, fùr die Gaste der IL—IV. Klasse aus Silber, Messing oder Holz geschnitzt sind. Die meisten Raucher liegen paarweise in einem Verschlage; in den teuersten Raumlichkeiten ist die Bank, auf die sich der Raucher ausstreckt, mit Samt bedeckt, die Ruhebetten sind mit Perlmutter oder Jaspis ausgelegt, die Wande mit chinesischen Kunstschnitzereien geschmuckt. Der Raucher liegt auf der linken Seite und halt die Pfeife mit der linken Hand; mit der rechten bringt er den Opiumtropfen ùber einer Fiamme zum Kochen, bis er birnfórmig geworden am Rande der Pfeife abgestrichen und zu einem Kugelchen geformt wird. Das Verlahren mufi so lange wiederholt werden, bis ein elastischer Teig entstanden ist, trocken genug, um zu brennen. Nach dem Rauchen wird eine Tasse Tee getrunken. Die Wirkung — der Opiumrausch — tritt nur bei Gewohnheitsrauchern ein, Neulinge bekommen Ùbelkeit und Kopfschmerzen. Wer aber den Opiumrausch einmal genossen hat, ist unrettbar dem Opium-teufel verfallen. Die Tràume des Opiumrauchers haben mit der gewòhnlichen Trunkenheit nichts gemein. Sie nehmen nicht die Sinne gefangen, sondern uberreizen nur den Geist. Aber gerade hierin besteht ihr unwiderstehlicher Reiz und die Gefahr fùr die gebildeten Klassen, unter denen das Opium die meisten Anhanger hat. Der Opiumdampf regt das Denken an. Die Ideen folgen rasch aufeinander, ubersturzen sich und das mit einer wunderbaren Klarheit. Sie nehmen kein besonderes Gewand an, ihre Form hangt einzig und alleili von dem Grade intellektueller Kultur des Rauchers ab, von seinen gewòhnlichen Arbeiten, von seinem alltaglichen Gedankengange. Sie haben aber stets den Charakter, angenehm und heiter zu sein. Mógen sie die Gegenwart um-lassen oder die Zukunft betreffen: sie lassen kein Hindernis zu, sehen keine Schwierigkeiten, die Hindernisse sind vernichtet, die Gefahren beseitigt, die Leiden uberstanden. Der Raucher liegt jetzt regungslos da, mit starrem Blicke und offenem Munde, er sicht, hòrt und fùhlt nicht mehr. Doch wenden wir uns ab von dieser traurigsten aller menschlichen Verirrungen. Mit Hilfe eines deutschen Dampfers, von dessen Einrichtungen spiiter die Rede sein soli, gelangen wir nach langer Fahrt, die auch wiederholt durch das Anlegen unseres Schiffes in grofien und stattlichen Hafenplàtzen unterbrochen wird, nach Hongkong. Diese Felseninsel unweit des nórdlichen Wendekreises wurde schon 1841 von China an Grofibritannien abgetreten. Sie wird von dem Peak uberragt, der bei 6—700 m Hòhe eine grofie Fern-sicht bietet, wie auch der Hafen einer der besten und reizendsten der Erde ist. Er wird durch die Insel und das naheliegende Festland gebildet und ist auf alien Seiten von liohen, teilweise bewaldeten Hugeln eingeschlossen. Die Stadt Viktoria hat eine grofiartige Lage, etwa 175.000 Finwohner, darunter etwa 7000 Europaer. Auf einem FluLìdainpfer unternehmen wir noch einen Ausflug nach Kanton. Dieses ist eine der bedeutendsten Stùdte des chinesischen Reiches. Man schfitzt die Einwohnerzahl samt der grofien Botbevòlke-rung auf Millionen. Die Fremdenniederlassung, kaum 200 Kòpfe, befindet sich auf der Insel Scharaien. Da Kanton die Hauptstadt der auBerordentlich fruchtbaren Provinz Kuangtung ist, so hat.es einen ungemein regen Handels-verkehr. Hier wird auch noch jahrlich das Drachenbotfest, eines der belieb-testen chinesischen Nationalfeste gefeiert. Sàmtliche Amtsgebàude sind am Festtage geschlossen. An diesem Tage finden groBartige Wettruderfahrten statt. Der Bug der dabei verwendeten Boote hat die Gestalt eines Drachen-kopfes, der Hinterteil lauft in einen Drachenschwanz aus. Die Boote sind 20 -30 m lan g und so breit, daB zwei Personen nebeneinander sitzen kònnen. Funfzig und mehr Personen bemannen diese Boote, die meist auf Kosten der Gilden oder sonstigen Vereine ausgerùstet werden. Im Buge steht ein Mann, der cine rote Flagge schwenkt, in der Mitte befinden sich Trommeln und Gongs, nach deren Schlagen die Ruderer, gewòhnlich nur mit einem roten oder gelben Lendentuche bekleidet, arbeiten. Die siegreiche Mannschaft wird beschenkt. Eine nach Tausenden zahlende Menschenmenge sieht diesem Schau-spiele zu. Haufig ereignen sich dabei Unglucksfalle wegen des Ùbereifers der Ruderer, die einander zu uberbieten trachten. Damit wollen wir vom „Reiche der Mitte“ Abschied nehmen. Ein Dampfer des »Òsterreichischen Lloyd in Triest“ liegt vor Hongkong bereit, uns in etwa neuntàgiger Fahrt nach Singapur zu bringen. Im »Capitano” und der Schiffsmannschaft begriiBen wir seit langem wieder óster-reichische Landsleute. In munterer, glucklicher Fahrt geht es dem nàchsten Ziele entgegen, das endlich glucklich erreicht wird. IY. Auf Java und Sumatra.1) Die Stadt Singapore liegt nicht weit von dem mit gewaltigen Lager-hàusern umbauten Hafen. Ein schwarzer Kutscher bringt uns auf einer sehr gut gehaltenen Strabe an Mangrovesumpfen und felsigen Partien vorùber in die eigentliche Stadt. Die von Europàern bewohnten Stadtteile bestehen aus groBen, von Balkonen und Veranden umgebenen Gebauden, die aber nur im Geschàftsviertel eine ununterbrochene Zeile bilden, sonst villenartig hinter Vorgàrten stehen. Einzelne offentliche Gebàude, wie die schóne gotische Andreaskirche und das Stadthaus stehen, von dichten Baumreihen umgeben, auf groBen, freien Plàtzen. AuBerdem gibt es schattige, wohlgepflegte Spazier-wege, neben denen auf der wohlunterhaltenen Fahrbahn die vornehmen Wagen der reichen Europi'ier und Chinesen abends eine Korsofahrt unter-nehmen. Die Hauptmasse der Stadtbevòlkerung (184.000 Einwohner) bilden die Chinesen, die als Kaufleute, Handwerker und Lohnarbeiter oder Kulis am Geschàftsleben den regsten Anteil nehmen und auch als Kóche und Diener in den Hàusern der Europàer ihren Erwerb suchen. Ihre Hauser sind meist farbig bemalt und bilden mit ihren bunten Schildern und Papierlaternen einen trefflichen Hintergrund fui* das Leben und Treiben auf der StraBe, das auBerst rege ist. Neben FuBgàngern und Wagen verkehren Hunderte von Rikschahs, leichten zweiràdrigen Federvvagen mit Polstersitz und Lederverdeck, die von einem fast nackten Kuli im Trab gezogen werden. Die Rikschahkulis ’) Dr. K. Giesenbagen: Auf Java Und Sumatra. Streifziige und Forschungsreisen im Lande der Malaien. Leipzig, B. G. Teubner 1902. sind wohl die Àrmsten der Armen. Mit einem einstùndigen Trablauf vor dem Wagen durch die sonnendurchgluhte Strabe verdienen sie sich etwa 40 Heller, wovon sie sicher nodi den gróBten Teil an den Eigentumer des Wàgelchens abfuhren miissen. Lohnend sind von Singapore aus die kleinen Ausflùge zum botanischen Garten, einem landschaftlich schónen Tropenpark, zum hòchsten Punkte der Insel, dem Bukit Tima, einem Hiigel mit Urwaldbàumen und nach dem auf dem Festlande von Malakka gelegenen Sultanat Johore. Auf einem deutschen Schiffe fahren wir dann in zweitàgiger Fahrt an bewaldeten Inseln vorùber durch die schmale BankastraBe nacli Sùden auf Batavia zu. Dieses (116.000 Einwohner) ist eine sehr umfangreiche Stadt, eigentlich aus zwei Stàdten zusammengewachsen, in der einen die Geschafts-raume, in der anderen die villenartigen, von uppigen Garten unigebenen Wohnhauser. Jede hat ihren eigenen Bahnhof, zwischen denen regelmàBige Ziige verkehrcn, auBerdem sind noch elektrische und DampfstraBenbahnen vorhanden, nebst breiten, die HauptstraBen durchziehenden, von Steinmauern eingefaBten Kanalen, die den ganzen Tag ùber von zahlreichen Lastkahnen und badenden Malaien belebt sind. Die Malaien bewohnen eigene Stadtviertel, ebenso findet sich in der Hauptgeschaftsgegend ein Chinesenviertel. Von Batavia aus wollen wir Buitenzorg mit seinem weltberiihmten botanischen Garten einen Besuch abstatten. Der Schnellzug bringt uns in etwa einer Stunde dahin. Laubbàume mit reichverastelter Krone und dichtem Blatter-schmuck, untermischt mit den breiten Blattbuscheln der Bananen und uber-ragt von den schóngeformten Kugelkronen der schlanken Kokospalmen begleiten die Bahn zu beiden Seiten; die grófite Ùppigkeit der tropisehen Pflanzenwelt uberrascht den Neuling. Nach unserer Ankunft suchen wir gleich den botanischen Garten auf, diesen reichhaltigsten und wissenschaftlich einzigen Tropen-garten mit seinen reichen Pflanzenschàtzen, die in der Ùbersichtlichkeit und Schónheit ihrer Anordnung, in der Ùppigkeit ihres Gedeihens den Besucher immer aufs neue in Staunen und Bewunderung versetzen. Die wundervolle Allee von riesigen Kanariumbàumen, in der jeder Stamm eine andere Kletter-pflanzc tràgt, die ausgedehnten Palmenalleen, die groBartigen Bambusgebusche, die artenreiche Farnabteilung, das Lianenviertel, die Orchideensammlung, ausgedehnte Teiche mit wunderbaren Wasserpflanzen, umgeben von unge-heuren, schattenspendenden Fikusbàumen und hundert andere Dinge vereinigen sich hier zu einem gewaltigen Tropenpark, der an Schónheit seinesgleichen sucht, an wissenschaftlicher Bedeutung von keinem anderen Garten der Wclt erreicht wird. Da Java von mehreren Eisenbahnlinien durchschnitten wird, ist es leicht mòglich, in verluiltnismaBig kurzer Zeit einen grofien Teil der Insel kennen zu lernen. Den Reisenden fesseln sowohl die angebauten Landschaften, als auch die Urwalder, die sich im Innern mit seltener Pracht ausbreiten. Ausgedehnte Flachen sind mit Rcis bebaut, andere mit Tee, namentlich an Bergabhangen, weshalb man diese Teepflanzungen am ehcsten mit unseren AVeingarten vergleichen kònnte — ein einfórmiges Landschaftsbild. Eine hervorragende Stelle nelimen dann auch die Kaffeepflanzungen ein. Der Kaffee-baum gedeilit am besten an den Ablningen der vulkanischen Bergkegel und die Pflanzungen steigen oft bis iiber 1000 m hinauf. Die pyramidenfórmigen, ubermannshohen Bàumchen mit ihrem dunkelgrunen, glànzenden Laube sind wie die Teestraucher in gleichen Abstiinden zu geraden Reihen angeordnet. Geringere Bedeutung tur Java hat der Kakaobaum, der besonders an wind-geschùtzten Bergabhangen gedeiht, In anderen Teilen der Insel werden auch noch das Zuckerrohr und Indigo gepflanzt. Doch wir mùssen Abschied nehmen, wenn wir noch ein kleines Stuck Sumatras kennen lernen wollen, das von den Hollàndern auch schon zum grofien Teile kultiviert wurde. Auf einem hollàndischen Schiffe gelangen wir nach làngerer Fahrt nach Benkulen an der Westkuste der Insel. Die Stadt, der ein eigentlicher Hafen fehlt, ist sebr weitlaufìg angelegt und macht mit ihren grofien Plàlzen und schònen Alleen, dem Fort und dem vornehmen Wohnhause des Residenten einen grofiartigen Eindruck. Die Europàer, kaum 30 Familien, wohnen in freundlichen Yillen, die hinter Bàumen und Gebusch gelegen sind. Fruii morgens dampft unser „Hollander“ wieder ab und wir fahren ziemlich nahe der Westkuste Sumatras nordwarts. Die aufgehende Sonne beleuchtet ein herrliches Landschaftsbild. Im Vordergrunde ragen grun-bewaldete Felseneilande senkrecht aus den tiefblauen Wellen des indischen Ozeans auf. Hinter schmalen Meeresarmen steigt die wechselvolle Steilkùste in Bergzugen empor. Kettenweise lagern sich die schóngeformten Hóhenzuge hintereinander, nach ruckwarts immer hòher ansteigend bis in die blaue Forne, wo einzelne gewaltige Gipfel den Gesichtskreis begrenzen. Uber alles breitet die (ippigste Tropenvegetation ihr sattes Grun. Der Strand tràgt Kokos-palmen, die Felseninseln, die Bergketten und die Hóhen in der Ferne sind mit Urwalddickicht bedeckt. L'ber das Ganze wòlbt sich der lichtblaue Himmel. Wir laufon endlich in den Emmahafen ein, der durch eine Eisenbahn mit Padang vcrbunden ist. Diese Eisenbahnfahrt ist grofiartig schon. Die nachste Umgehung des Eisenbahndannnes ist wildester Urwald, der in eine Gebirgs-schlucht gebettet ist, durch die der Aneiflufi dahinbraust. Die Stadt Padang liegt auf einer Hochfliiche, die ringsum von hohen Bergen eingeschlossen wird, von denen der noch tàtige Vulkan Merapi 3000 m Hòhe hat. Sie besteht gròfitenteils aus Malaienhàusern, die sich uni den grofien, mit Markthallen besetzten Passar zusammendràngen. Auch hier sind die Europàerwohnungen villenartig angelegt. Nach làngerer, sturmischer Fahrt landen wir in Olehleh, dem Hafen der Landschaft Atjeh am Nordende Sumatras. Das Land ist flach, vielfach sumpfig, mit Haff- und Lagunenbildung. Wir begeben uns auf einer gutgehaltenen Landstrafie nach dem etwa 4 km entfernten Kota Radja, in der manche Denkmàler von der ehemaligen Macht und Grolle der jetzt vertriebenen malaischen Fùrsten und von der friiheren Bedeutung des Ortes als Residenz des Kònigs zeugen. Die Stadt breitet sich zu beiden Seiten des Atjehflusses aus. Einen malerischen Ausblick hat man von der neuen Brucke, die den Verkehr zwischen beiden Stadtteilen vermittelt. An den beiden Ufern liegen Pfahlbauhùtten der Eingeborenen im Schatten der Baumkronen. Geradeaus iiber dem Wasser des Stromes erhebt sich in einem besonderen Stadtteil die neue Moschee, ein schònes Gebàude, das mit seinen weifien Sàulen und Gesimsen und mit seiner Kuppel ùber die Baumkronen der Umgebung emporragt. IG Seit einigen Jahren schon fiihrt von Kota Radja aus etwa 40 km weit ins Innere eine Eisenbahn nach Selimun, die fùr dieses von den Hollandern erst eroberte Land auch groBe strategische Bedeutung besitzt. Unser Scliiff legt nodi an drei Punkten Atjehs an, um schliefilich zur Insel Penang mit der Hauptstadt Georgetown zu steuern, an der Malakka zugekehrten Ostkuste. Hier kónnen wir namlich ein deutsches Schiff erreichen, das uns nach Medan an der Nordostkuste Sumatras bringt (mit Zuhilfenahme der Eisenbahn von Belaman an). Medan ist eine ziemlich grofie Stadt, der Sitz des Sultans von Deli, des hollàndischen Residenten von Sumatra-Ostkuste. Ihre Bedeutung bat sie erst am Ende des 19. Jahrhunderts erlangt, hauptsachlich durch eine Pflanzergesellschaft, die ohne Zutun der hollàndischen Regierung das Land erscliloB, Wege und Brùcken haute, Eisenbahnen anlegte und in das schwach bevólkerto Land Tausende auslandischer, namentlicb chinesischer Arbeiter einfùhrte. Die Haupterwerbsquelle bildet der Tabakbau. Das Land, das von den Pflanzergesellschaften fur den Tabakbau benutzt \vird, ist Eigentum des Sultans von Deli, der es auf 100 Jahre verpachtete. Die Zahl der Pflanzungen nimmt immer mehr zu. Auf unserer Rùckfahrt nach Batavia besuchen wir nodi Palembang, das malaiische Venedig. Denn auch hier liegen die óffentlichen Gebàude auf einer inselartigen Erhebung, deren Flache uber dem Hochwasserspiegel gelegen ist. Die eigentliche Stadt aber ist auf Pfahlen im Sumpfe erbaut. Die Hauser der Eingeborenen kehren ihre Vorderseite dem Wasser zu, sie liegen dichtgedràngt zu beiden Seiten des breiten Musistromes, an den Kanalen und FluBarmen, die das niedere Sumpfland durchziehen. Zum Verkehre zur Zeit des niederen Wasserstandes dienen einzelne StraBenzùge, d e die Kanale auf Brùcken ùber-schreiten. Die Stadt vermitlelte den Verkehr des Binnenlandes mit dem Meere schon seit Jahrhunderten, bevor noch die Europàer einen Teil des Handels an sich rissen. Durch das Stromgebiet zieht sich namlich von Ost nach West mit vielen Krùmmungen eine alte HandelsstraBe der Eingeborenen hìn, die von Markt zu Markt bis an die óstlichen Vorberge des Barisangebirges hinan-steigt und nach dem uns schon bekannten Benkulen am indischen Ozean fùhrt. In Batavia, das wir nun zum zweitenmale besuchen, warten wir die gùnstige Gelegenlieit ab, um uns mit einem deutschen Dampfer durch den ganzen indischen Ozean ins mittellandische Meer bringen zu lassen. Bei doni regen Verkehre, der jetzt zwischen Deutschland und Ostasien herrscht, brauchen wir nicht lange zu warten. V. Im indischen Ozean nnd roten Meere.1) Nach unseren verschiedenen Kreuz- und Querfahrten bietet uns jetzt die Seereise nach Port Said eine wahre Erholung. Auf den prachtvoll ein-gerichteten Schiffen des „Norddeutschen Lloyd“ ist eine derartige Fahrt durch den weiten Ozean ein wahrer GenuB. Kuche und Keller bieten das Beste, was man sich denken kann, Badezimmer, Salons, Bibliolhek, das Deck zum ') Giesenhagen, a. a. O. — Dr. Albert Daiber: Eine Australien- und SUdsee-fahrt. Leipzig, B. G. Teubner 1902. — Otto Wachs: Arabiens Gegenwart und Zukunft. Berlin, S. Mittler 1902. Spazierengehen, die Schiffskapelle, die ihre heiteren Weisen zum besten gibt, auserlesene gebildete Gesellschaft ermóglichen uns ein wahres Schlaraffenleben. Dazu die herrliche, grofiartige Schonheit des erhabenen Ozeans, mit dem wunderlichen Treiben der Delphine, fliegenden Fische u s. w. Das Schónste aber auf dem weiten Meere sind die Abende. Den Sonnenuntergang zu beschreiben, ist nahezu unmòglich. Im Augenblicke, da sich die riesige, glubende Sonnenscheibe zum Untergange anschickt, scheint sie sich auf dem Wasser plótzlich anzusaugen; die Scheibe bekommt einen Stiel, wobei sie ihre runde Form nach oben zu scheinbar einbùGt und die Gestalt eines riesigen Hutpilzes annimmt. Ein wunderbares Schauspiel! Und welche Farben-tone entwickeln sich erst nach dem Sonnenuntergange! Da ist das ganze Farbenspektrum mit vorherrschendem Rot-Orange-Gelb vorhanden. Welcher Glanz des ubrigen tiefblauen Himmels und des Meeres, das wie Perlmutter schimmert, wahrend die Innenflachen der Wogen wie flussiges Gold glànzen. Nach und nach gehen die Farben in ein tiefes Purpur ùber — die Nacht tritt ein. Bald erblicken wir das seit Alexander v. Humboldt so oft beschriebene und verherrlichte Kreuz des SQdens und uns ganz unbekannte Sternbilder. Eigentùmlich schòn, orangegolden ist in den Tropen der Mond. Da steigt er empor aus den Fluten des Meeres und bald wirft sein Licht in den Wellen goldene, prachtvolle Reflexe. Die Nacht ist hier nicht dunkel, sondern nahezu durchsichtig, tiefblau. Die Warme aber scheint einein wahren Glutofen( zu entstammen. Die mit Wasserdunst gesùttigte Tropennacht ùberzieht alles mit Feuchtigkeit, alles dampft und wir mit. Anders gestaltet sich das Schauspiel bei etwas bewegter See. Alles ist Schaum und Gischt. Wie Berge walzen sich die weiCgekronten Wogen gegen das hochaufbaumende Schiff heran. Ab und zu spritzen die Wassermassen hoch empor und schlagen ùber Bord hinauf, jeden Unvorsichtigen ohne Gnade bis auf die Haut durchnassend. In der Nacht gewinnt diese Erscheinung nodi grofleren Reiz. Gespenstisch leuchtend, in unsichcren Umrissen schleicht es in dem Getòse aus dem niicht-lichen Dunkel heran, unaufhaltsam, ohne Aufhòren, um im Lichtkreise der elektrischen Deckbeleuchtung aufwallend zu zerstieben. Nach langer ununterbrochener Fahrt laufen wir endlich im Hafen von Colombo, der Hauptstadt Ceylons, ein. Das Bild der Stadt mit ihrer tro-pischen Umgebung ist prachtvoll : so weit das Auge reicht, wogen im Mor-genwinde ganze Waldungen von Kokospalmen, die sich bis dicht ans Meer heranziehen, an dessen niederen, flachen Kusten sich die meisten Kfimme der grauen anstùrmenden Wogen zerstàubend brechen. Colombo selbst, eine weit ausgedehnte Stadt mit 127.000 Bewohnern, ist nur in der Nfilic des Ilafens dichter gebaut, hier befmden sich auch die wichtigsten òffentlichen Gebaude. Elektrische Straflenbahnen durchziehen die Stadt, die in einen europàischen und einen indischen Teil zerfallt. Die Wohnhàuser der Euro-piler sind vornehme Landhauser, vom sattesten Grfln und herrlicher Blumen-pracht umgeben. Doch betragt die Zahl der (meist englischen) Europàer kaum 5000, wahrend die ubrige Bevòlkerung aus buddhistischen Singhalesen, Hindu, Tamilen und mohammedanischen Indo-Arabern besteht. Einen be-sonderen Reiz gewfihrt das Leben und Treiben der Singhalesen an ihren Wohnplùtzen, das an Buntheit um so mehr gewinnt, als es sich in einer 2 gewissen ursprùnglichen Unschuld gróBtenteils òffentlich abspielt. Ihre Hutten sind aus Bambus und Palmstammen erbaut und werden von Palmenwipfeln allei- Arten uberragt. Auffallend ist die grolle Schwatzhaftigkeit der Eingeborenen. Dodi wir dùrfen uns nicht zu lange aufhalten, wir mussen zum Schiffe zuriick, das wir nach dieser kurzen Unterbrechung sechs Tage lang nicht mehr verlassen kònnen. Die Fahrt fùhrt an der Malabarkùste und den Lak-kadinen vorùber. Es sind Korallenbildungen, etwa 14.000, die man in eine Anzahl von Gruppen trennt und die zum Teile bloB aus Riffen bestehen. Von liier wird die Kaurimuschel bezogen, die im hinterindischen Archipel nodi heute vielfach als Scheidemiinze gebraucht wird. Leuchtturme warnen die Schiffe vor der Gefahrlichkeit dieser Inseln. Nach funftagiger Seefahrt kommen wir an der Insel Sokotra vorùber, einem langgezogenen Berglande, das a ut der Nordseite Sanddunen aufweist, die manchmal in den Bergein-schnitten derart hodi hinaufreichen, daB der blendend weiBe Sand von weitem aussieht wie ein von oben ins Meer laufender Gletscher. Die Bevòl-kerung ist etwa 12.000 Seelen stark und seit 1876 >) den Englàndern unter-tan. — Tags darauf gehen wir in Aden vor Anker. Bald sind wir von den kleinen Boten der Negerbuben umschwarmt, die mit Antilopenhòrnern, Sfige-fìschsagen und anderen Merkwùrdigkeiten handeln, uni Bakschisch (Trinkgcld) betteln oder ihre Taucberkùnste zeigen. Diese Somalijungen sehen recht luìbsch aus, ihre Haare sind bisweilen ganz blond, die Hautlarbe hellbraun, dio Augen sanft, die Zaline blitzend weiB. Auch Araber und Juden kommen ans Schifi. Der Golf von Aden bat seinen Namen von dem unter dem 45° ò. L. n. Gr. im Sùdwesten Arabiens gelegenen Orte, der nach Suez den nachsten Landungsplatz fùr die groBen Seeschiffe bildet. Die strategische Bedeutung des Platzes erkannten schon die Romei- und lieBen 24 v. Chr. es nicht nur besetzen, sondern auch befestigen, woran die bis auf den heutigen Tag er-haltenen ehrwurdigen Trùmmer, wie die Uberbleibsel eines die Halbinsel gegen Norden abschlieBenden Walles mit einem in den Felsen gehauenen, breiten und tiefen Graben zeigen. Als im 10. Jahrhundert die Araber sieg-rcicli die Welt durchzogen, war Aden die berùhmteste Hafenstadt in Jemen, und 1276, so erzahlt der Venetianer Marco Polo, bliihte hier eine reiche Handelsstadt mit 80.000 Bewohnern und 360 Moscheen. Seit 1839 ist es von den Englàndern zu einer unbezwinglichen Seefestung, dem ^Gibraltar des indischen Ozeans“ ausgebaut, der Standort einer zahlreichen Garnison, der wichligste Platz auf der Fahrt nach Indien. Bekanntlich haben die Engliinder lieuer auch das Hinterland Jemen besetzt. Der Leuchtturm der englischen und stark befestigten Felseninsel Perim weist uns den Weg durch die Stratte Bab el Mandeb. Die Fahrt durch das rote Meer ist wegen der fùrchterlichen 1 litzc unangenelun, liegt es dodi zwischen den heifiesten Landern der Erd-oberflàche. Diese Hitze bezeichnet das Sprichwort : Pondichery ist ein warmes Bad, Aden ein Schmelzofen, Dschidda aber die Ilòlle. An der arabischen Kùste sehen wir Mokka, frùher ein wichtiger Handelsplatz, seit Eròffnung des Suezkanals zurùckgcgangen. Dann folgt Hodeida, die westliche Eingangspforte ') Johnston: Gescliichte der Kolonisation Afrikas durch fremde Rassen. Aus dem Englischen von Max von Halfern. Heidelberg, Wintersche Universitatsbuchhandlung, 1903. zur Provinz Jemen, dem Arabia Felix der Ròmer. Der wichtigste Hafenplatz der Provinz Hedschas dagegen ist Dschidda, auf einer sandigen Ebene. Der Hafen ist auf schier wunderbare Weise durch drei parallellaufende Reihen von Korallenriffen geschutzt. Dschidda ist die Hafenstadt Mekkas, der Metropole des Islams, wo alljahrlich Hunderttausende von Glàubigen landen, um dem Gebote des Propheten gemàG in der Kaaba ihre Andacht zu verrichten. Rald erreichen wir Suez, nachdem wir das òde und wuste Felsenplateau der Sinaihalbinsel entlang gefahren sind. Die Geschichte des Suezkanals geht ins graue Altertum zurfick. Schon der àgyptische Kònig Sethos I. (1425 v. Ghr.) begann den Rau eines Kanals zur Verbindung des Nils mit dem Meere. Dieses Werk wurde von Ramses II. vollendet. Dasselbe berichtet Herodot in seiner Geschichte (II. 158) von Kònig Necbo IL, dessen Arbeit von Darius vollendet wurde. Der Portugiese Albuquerque piante die Ableitung des Nils in das rote Meer. Eonaparte lieG durch den Ingenieur Lepóre Vermessungen auf dem Isthmus zum Bau eines Kanals vornehmen, in den Jahren 1820—40 war der Òsterreicher Negrelli in dieser Richtung tàtig, bis es endlich dem Genie Lesseps’, franzòsischem Gelde und àgyptischem SchweiGe gelang, das Werk zu vollenden, trotz der groGen Schwierigkeiten, die die Englànder dem Unternehmen machten. Dieselben Englànder, die den Kanal durchaus niclit bauen lassen wolltcn, haben ihn aber als gute Geschàftsleute in ihre Hande gebracht, sobald sie seine Wichtigkeit und Ertragsfahigkeit erkannt hatten und heimsen jetzt seinen goldenen Ertrag mit vollen Hànden ein. Die Fahrt durch den Kanal ist nicht oline Abwechslung und Reiz. Nach Westen hin sieht man uber die Sanddunen des Kanalufers hinweg den groGen Mensaleh-See, dessen flaches Gewasser von zahlreichen Booten mit hochaufragenden Segeln und zahllosen Wasservògeln belebt wird. Gegen Osten erstreckt sich schier endlos die Ebene von Tineh, deren gelbbrauner Sand an manchen Stellen mit einer schimmernden Salzkruste bedeckt ist. Sandwirbel steigen wie Wolken empor, wolkenahnlich erblicken wir wohl auch die merkwurdigen Gebilde der Fata morgana. In scharfem Gegensatze zu der farbenarmen Um-gebung des Kanals stehen die Stationsgebàude, die in groGen Zwischenràumen auftauchen und von grunen Garten umgeben sind. Es sind die Wohnungen der europaischen Aufsichtsbeamten. Streckenweise verlàuft am Westufer die Eisenbahn von Ismailia nach Suez. Endlich kommen wir in Port Sa'id, dem alten Pelusium an. Die Stadt ist ziemlich regelmàGig gebaut und besteht im Europaerviertel aus geraden Reihen stattlicher Hauser mit Veranden und Holzladen. Das StraGenleben zeigt echt morgenlandisches Geprage. Ernste bàrtige Araber mit turbandecktem Haupte ziehen wurdevoll gemessen ihres Weges. Braune Jungen mit Fez und Kaftan und einem Blechschild am Arni bieten ihre Dienste als Schuhputzer an. Ein agyptischer Polizeimann ffihrt zu Rad an uns voruber. Neben den barfùGigen Hafenarbeitern sitzen tiefver-schleierte Mohainmedanerinnen, Augenkranke und bettelnde Krùppel. Eine StraGenbahn, mit den merkwurdigsten Fahrgàsten uberfùllt, durcheilt die sonnige Strabe. Der Kutscher ist barfuG, er tragt als Uniform einen leinernen Kaftan von zweifelhaftem WeiG und auf dem Haupte einen roten Fez (Ab-zeichen tùrkischer Untertanen, wie der Zopf bei den Chinesen die Abhangigkeit von den Mandschu bedeutet). Der Schaffner ist ebenso gckleidet. Audi Droschken sind zu haben und Eseltreiber empfehlen ihre Reittiere. Halb-wùchsige braune Burschen wollen sich als Fiihrer anfdrangen und stellen uns allerlei Genùsse der zweifelhaftesten Art in Aussicht. Verkaufer bieten Fachtr, StrauBenfedern, Streichhòlzer, Photographien, Ansichtspostkarten in englischer, deutscher, franzosischer, italienischer Sprache zu hohen Preisen an. Vor jeder der zahlreichen Gastwirtschaften verschwendet ein dunkelfarbiger Kerl die verlockendsten Redensarten, um uns zum Eintritte zu bewegen. — Uoch wir eilen wieder in don Hafen zuruck, wo ein von Triest angekommener Lloyddampfer liegt, der uns in einer zwólfstundigen Nachtfahrt nach Jaffa bringt. Hier betreten wir den Boden des heiligen Landes. VI. Im Lande Jahvehs und Jesu.1) Der Eindruck, den wir von unserer Reise durch Nord- und Ostasien empfangen haben, muB in jeder Beziehung gùnstig genannt werden, uberai! Fortschritt und Vordringen europàischer Gesittung. Anders wird der Eindruck, sobald wir Gebiete des tiirkischen Reiches betreten. Dem Geschichtskenner krampft es das Herz zusammen, wenn er die einst bluhenden und reichen Landschaften Vorderasiens heute betritt und auf Schritt und Tritt dem Ver-falle begegnet, den die unselige Turkenherrschaft herbeigefuhrt hat. In der ganzen Geschichte gibt es kein Beispiel, daB die Herrschaft eines Volkes so unheilvolle Folgen tur Jahrhunderte gehabt hatte wie die tùrkische. Die Abendlander haben ja in verhàltnismaBig kurzer Zeit die Einfalle der Hunnen, Avaren und Magyaren verwunden: Vorderasien aber leidet noch immer ent-setzlich unter der verrotteten, nichtswurdigen und den Anschauungen des 20. Jahrhunderts geradezu hohnsprechenden Paschawirtschaft der Turken. In trefflicher Weise auBerte sich schon vor Jahrzehnten der Negus Theodor von Abessinien dem Missionàr Flad gegenùber2): „Was sind die Englànder, was sind die Franzosen, was sind die Deutschen und Russen, was sind sie fur Heiden, daB sie die Turken noch in Jerusalem dulden, daB sie dieso nicht schon langst ausgefegt haben? Ja, mit dem eisernen Besen ausgefegt. Batte Europa ein so glùhendes Interesse an der heiligsten Stadt, an dem gòttlichen Jerusalem wie ich, dann ware die Stadt schon làngst eine rein christliche und kein Turke dùrfte hinein. Man beleidigt das Andenken des Heilands, wenn man die Unglaubigen noch immer dort duldet. Ich sage eben, die europaischen Herrscher mógen hóher in der Kultur stehen als ich, aber Ghristen sind sie nicht. Saget mir, ich sei ein Weib oder ein Mohammedaner, wenn ich, sobald ich die Machtmittel habe, nicht nach Jerusalem gehe und die Turken zerfetze und zermalme." Diese fromme Entrustung ist vollauf gerechtfertigt, wie unsere weitere Reise dartun soli. Jaffa, wo wir gelandet sind, ist allerdings trotz der Turkenherrschaft wegen der Niihe Jerusalems zu einem aufblùhenden Handelsplatze herange-wachsen, der jetzt schon ùber 12.000 Bewohner zahlt. Hier besteigen wir wieder einen Eisenbahnzug, der uns auf schmalspuriger Bahn durch eine ') Paul Rohrbach : Im Lande Jahvehs und Jesu. Wanderungen und Wandlungen vnm Hermon bis zur Wiiste Juda. Tiibingen und Leipzig, I. C. B. Mohr, 1901. ’) Baron A. v. Falkenegg: Abessinien. Wissenswertes flber Land und Leute der „afrikanischen Sclnveiz“. Berlin, Boll und Piekart, 1902. traurige, liberali von wirtschaftlichem Verfalle zeugende Landschaft. zur belligeri Stadt bringt, deren Einwohner auf etwa 41.000 gescluitzt werden. Jerusalcm besteht aus der inneren ummauerten Stadt, in der fast nur Morgenlander hausen, und den ùberwiegend europàisch angelegten, meist von Franken und judischen Kolonisten bewohnten Vorstadten. Den Moslem gilt das Damaskus-tor auf der Nordseite, den Christen und namentlich den Fremden das Jaffator im Westen als Hauptzugang zur Stadt. Will man das Innerc kurz charakte-risieren, so geschieht das am einfachsten durch den Hinweis auf den neuerdings bekannt gewordenen Ausspruch, daB in diese Stadt seit Jahrtausenden Speise tur viele Zehntausende von Menschen hineingekommen, aber nichts davon wieder herausgekommen ist. Der Unrat und der Schutt unzàhliger Geschlechter bilden in ihrem Gemiseli cine màchtige Decke, auf der die Hauser und die Menschen von beute stehen und leben. Zwei Punkte besucht jeder Fretnde in Jerusalem: die heilige Grabeskirche und den Haram. Doch der Eindruck, den man von dem Treiben an und in der Grabeskirche bekommt, ist zum Teile widerwàrtig. Bettler und Verkàufer von allerband Kleinigkeiten fur die Pilger sitzen an den Mauern umher oder laufen mit ihren Rosenkranzen, Bildern und Schnitzereien aus Perlmutter und Olivenholz dem Besucher nach. Die Bauwerke, die an drei Seiten den Platz umgeben, machen einen kùm-merlichen, geflickten und ruinenhaften Eindruck. Gleich hinter der Kirchentiir sitzen links auf einem erhohten Podium in einer groBen Mauernische die rauchenden, aber sonst sich wùrdig und schweigsam verhaltenden moham-medanischen Wàchter. Das Amt besitzt schon lange eine Jerusalemer Familie erblich, sie hat auch die Schlussel zur Kirche in Verwahrung. Es ist unmoglich, die Schlussel den christlichen Bekenntnissen anzuvertrauen, die sich in den Besitz des Heiligtums teilen — Mord und Totschlag unter ihnen wurden die Folge sein. Selbst die Zeit, in der die einzelnen Bekenntnisse vor den heiligen Stàtten in der Kirche, wie dem Grabe Ghrisli, dem Salbungssteine, der Kreuz-auffindungsstelle u. s. w. ihren Gottesdienst abhalten dùrfen, ist genau bestimmt, und nur zu oft muB leider der tùrkische Sàbel eingreifen, um den Frieden besonders zwischen den morgenlandischen Christen herzustellen. Mit einer gewissen Trauer im Herzen wenden wir uns daher ab und suclien den Haram auf. Dazu bedarf es einer besonderen Erlaubnis der turkischen Behórden. Erst seit funfzig Jahren ist es Christen gestattet, diesen heiligen Platz zu betreten, auf-dem gegen Ende des VI. Jahrhunderts ein Prachtbau errichtet wurde, der noch heute alles, was es in Jerusalem gibt, weit in den Schatten stellt. Der Haram ist der Platz, auf dem vor den Tagen Davids bis zur Zer-stòrung Jerusalems durch die Ròmer der groBe Aitar und der Tempel Jahvehs gestanden sind : zuerst der Bau Salomos, dann das Heiligtum der Zeit nach der Verbannung und endlich def Tempel des Kònigs Herodes. Wir betreten den Haram von Westen her durch das Tor der Baumwollenhàndler. Vor dem Betreten des Heiligtums mùssen die Schuhe ausgezogen oder durch bereitstehende kultischreine Ùberschuhe uberdeckt werden. Der Mohammedaner làBt seine Schuhe drauBen stehen, sobald er eine Moschee oder einen ge-weihten Platz betritt. Die Moschee selbst ist ein merkwurdiges Beispiel von Verbindung byzantinischer und arabischer Baukunst. Das Innere macht einen groBarligen Eindruck durch den doppelten Ring prachtiger Sàulen und maje- statischer Pfeiler um den kreisformigen innersten Raum herum, da die Sau-lenschafte durchwegs aus verschiedenfarbigem edelstem Marmor sind. Diese Schónheit tritt aber nodi zurùck hinter den herrlichen Mosaiken der Wande und der beiden Mauerringe, die, von Bógen durchbrochen, auf den zwei Saulenkreisen ruhen. Der innere Ring bildet zugleich einen hohen Trommel-untersatz fùr die Kuppel. Wurdig schlieBt sich daran die leuchtende Farben-pracht der bunten Fenster. Doch wenden wir uns ab daven, scheiden wir von der heiligen Stadt Jerusalem, die so gemischte Gefùhle in uns enveckt, um Nazareth, der eigentlichen Stadt Jesu, einen Besuch abzustatten. Das Reisen im Inneren Palastinas ist bei den schlechten StraBen, dem Mangel an Unterkunft, der Schwierigkeit, Lebensmittel zu beschaffen, sehr schwer. Wir fahren also nach Jaffa zuruck und besteigen dort wieder ein Schiff, das uns langs der Kflste nach Akka bringt. Welche stolze Erinnerungen aus der Zeit der Kreuzzflge enveckt dieser jetzt ganzlich herabgekommene Hafenplatz ! Mit grufiter Mùhe fìnden wir àuBerst notdurftige Unterkunft, verschaffen uns Pferde und Fuhrer, um unter unsaglichen Anstrengungen und Entbehrungen den Ritt in das Innere zu unternehmen. Es dunkelt bereits stark, ais wir den letzten Hùgelrucken vor Nazareth erreichen und von der Hóhe auf die vielen Lichter der Stadt herabsehen. Man erkennt noch gerade die Lage in einem lànglichen Talkessel, der Ausgànge nach Osten und Westen hat und dessen nórdliche Wand bedeutend hòher ansteigt als die ubrigen Seiten. Die heutige Stadt liegt fast ganz auf dem Grande der Senkung, wahrend sich die alte wahr-scheinlich den Abhang nach Norden, vielleicht bis zum Gipfel hinaufgezogen hat, da im Lukasevangelium ausdrucklich von dem Berge die Rede ist, auf dem die Stadt gebaut war. Um zu dem deutschen Gasthause in Nazareth zu gelangen, mufi man durch den ganzen Ort bis ans àuBerste Westende reiten. Unterwegs kommen wir am Ain Mirjam, der Marienquelle, vorfiber. Eine Menge Frauen holen Wasser und zanken laut. Es ist die einzige Quelle aus alter Zeit, die in dem Stùdtchen sprudelt; von ihrem Wasser haben Josef, Maria und Jesus getrunken ; an ihr hat Maria Tag fùr Tag mit ihrem Krug gestanden. Die Bewohner Nazareths gelten alle als Hitzkópfe, die Frauen stehen im Rufe der Schónheit. Doch wir vermeiden den Verkehr soviel als móglich, um nicht die hcilige Stimmung zu verlieren ùber dem widerwàrtigen Gewerbe, das an jeder Stratlenecke und in jedem Hofraume mit den aberwitzigsten Lùgcn ùber „IIeiliges“ aus der Zeit Jesu getrieben wird. Es ist unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit liier auf die Leute spekuliert wird, die nicht alle werden. Man zeigt die Verkùndigungskapelle mit der Gabriels- und Maricn-sàule, wo der Engel Gabriel und Maria bei der Verkùndigung der Geburt Jesu gestanden sind. Der Aitar dahinter tràgt die Inschrift : Verbum caro hic factum est. Autìerdem gibt es den mit Marmor ùberkleideten Felsen zu sehen, auf dem bis zum 10. Mai 1291 das Haus Marias gestanden hat. An diesem Tage hfitten es, nach der gewóhnlichen Uberlieferung, Engel weggetragen, erst nach Dalmatien, dami nach Loretto bei Ankona. Man kann sich aucli die Kùche Marias, die Werkstatte Josefs, nebst Ilobelspahnen von seiner Arbeit und den steinernen Tisch Christi zeigen lassen, an dem er mit seinen Jùngern vor und nach der Auferstehung gegessen hat. — Die Unterkunft ini deutschen Gasthause ist gut. Gerade ùber ihm erhebt sich der Dschebel el Sich, der hòchste Berg in der unmittelbaren Niilie Nazareths. Es isl ein heiBer Weg da hinauf in der brennenden Vormittagssonne. Wenn man oben ist, hat man einen schónen Ausblick auf die langgestreckte Stadt mit ihren vielen Tùrmen und Minareten; den Abhang bedecken meist Gartengrundstùcke, von Kaktushecken und Mauern eingefaBt. Nach Norden und Nordwesten sielit man das Meer zwischen Akkon und Haifa, die Ruinen von Sepphoris, der alten Hauptstadt Galilàas, dahinter die mannigfaltigen Formen des obergalilai-schen Hochlandes. Nach Sùden erscheint die Landschaft nicht so mannig-faltig, aber eine Menge geschichtlich denkwùrdiger Punkte sind sichtbar: Der Berg Tabor, Nain und Endor, Megiddo und das Feld der Deboraschlacht, der Karmel und das Tal des Kison. Wir scheiden auch von Nazareth mit sehr gemischten Gefùhlen. Von einer inneren Befriedigung kann nicht die Rede sein. Wir mieten uns jetzt einen Wagen, ein ziemlich bedenkliches Ge-fahrt, die Pferde noch bedenklicher und der Kutscher am allerbedenklichsten. Dodi wir mùssen unter alien Umstanden vorwarts, um einen Hafen zu er-reichen. Die Landschaft ist ode und kahl, die Sonne brennt entsetzlicb her-nieder — doch alles nimmt ein Ende: Salaria, Salami rufen auch wir mit den Zehntausend Xenophons und schiffen uns auf einem bequemen Dampfer ein, um sobald als móglich, Mersina im alten Cilicien zu erreichen. Von hier aus steht uns noch eine anstrengende, aber auBerordentlieh lohnende Land-reise bevor, wenn wir Asien ganz umwandern wollen. VII. Ùber die ciliciscben Passe nach Armenien und Kaukasien.1) In Mersina gibt es zwei Hotels und einen groBen Chan. Wir wahlen diesen mit all seinen unverfalschten morgenlàndischen Eigentumlichkeiten, dem zweifelhaften Gemenge von Schmutz und Europasurrogaten. Wir be-suchen dann die Ruinen von Pompeiopolis. Lange bevor wir sie erreichen, kommen wir an einer Menge antiker Trummer vorùber und gelangen bald zur SaulenstraBe. Es hat hier eine ungeheure Verwustung stattgefunden, ganz Mersina und das gegenuberliegende Alesandretta sind aus den Quadern von Pompeiopolis erbaut. Die SaulenstraBe ist noch immer groBartig, wenn sie auch nicht von von einem besonders hoch entwickelten Kunstgeschmacke Zeugnis ablegt. An verschiedenen Punkten des alten Stadtgcbietes erhebt sich der Schutt zu hohen Hugeln, in denen wohl Ùberreste von Tempeln und Palasten begraben sind. — Zur Fortsetzung der Reise ùber den Taurus benutzen wir einen Wagen, den wir nach einiger Mùhe glùcklich auftreiben. Mit diesem fahren wir ùber die berùhmten cilicischen Passe ins unwirtliche Innere. In den eigentlichen Pylen halten wir. Furchtbar zerklùftcte Fclswande steigen vom tiefen Grande eines engen Spaltes, auf dessen Boden ein Wild-wasser sùdwàrts stùrzt, auf beiden Seiten zu schwindelnder Hóhe empor. Unteli ist die Schlucht nur einige Meter breit und bietet von Natur neben dem Flusse ùberhaupt keinen Durchgang weiter, aber auf der rechten Scite ist vom Grande des Gewassers auf eine Art Damm aus ungeheuren Stein-blòcken in die Hóhe getùrmt und die so geschaffene Grundlage fùr don Weg hat man durch Sprengen des Gesteins in den Felsen liinein so weit verbreitert, ') Paul Rohrbach: Vom Kaukasus zum Mittelmeer. Leipzig u. Berlin, B. G. leubner, PJ03. dati ein Wagen hindurchfahren kann. Ein grò Liei- Teil dieses StraBenbaues ist alt, anderes erst in dicsem Jahrhundert neu horgcstellt. An der engsten Stelle ist die StraBe ganz in die Felswand hineingehauen. Hier steht noch ein rómischer Meilenstein von Manneshóhe, daneben mehrere verwitterte Denksteine mit ganz unleserlich gewordener, anscheinend griechischer Schrift. Hier liegt die heutige StraBe noch genau an Stelle der alten ; wie man heute an die Inschriften herantritt, so tat man es auch vor zweitausend Jahren, auf dasselbe Stuck Boden haben buchstablich die Fufie aller Vorùberziehenden getreten, seit ein Weg hier uberhaupt gebahnt ist. Was haben aber auch diese Felsen alles gesehen ! Lange bevor Salomo den Tempel erbaute, drangen die Chattistàmme hier aus Kleinasien nach Cilicien und Syrien vor, funi Jahrhunderte spàter zogen die Assyrer nach Kleinasien, Cyrus der Jungere, Alexander der GroBe, Cicero, Marcus Antonius, Julianus Apostata, Friedrich Barbarossa — sie alle sind diese StraBe gezogen und haben sie zu einer weltgeschichtlich bedeutsamen gemacht. Wir verfolgen die StraBe ins Innere weiter und be-wundern die rauhe, aber doch einzig schòne Gebirgswelt und gelangen nach Bor, das Dana Xenophons, das Tyana der Ròmerzeit. Welche Fulle ge-schichtlicher Erinnerungen kniipft sich auch an diese Stelle ! Nun vvird unsere Fahrt etwas einfòrmiger: weit und breit eine òde, von Hugeln begrenzte Ebene, nur in der Ferne erblicken wir den gewaltigen Vulkan Erdjas, den Argàus der Alten, der mit seinen 3850 m Hòhe die hochste Erhebung Klein-asiens darstellt. In der Nahe erreichen wir das alte Càsarea. Die Stadt selbst hat innen eine Zitadelle mit hohen Mauern aus byzantinisch-arabischer Zeit. Weit drauBen im Blachfeld stehen einige sparliche Ruinen von Kirchen aus der Zeit der Biute des morgenlàndischen Christentums unter dem groBen Kirchenlehrer und Metropoliten Basilius von Càsarea, dem Zeitgenossen des Arius und Athanasius im 4. Jahrhunderte n. Chr. Damals soli die Stadt 400.000 Einwohner gehabt haben, mehr als zehnmal soviel wie heute. Nach dreitàgiger Fahrt erreichen wir Siwas und kommen in die òde und unfrucht-bare Gegend des oberen Kisil Irmak, des alten Halis, dann geht es weiter nach Malatia, das in den assyrischen Kónigsinschriften Milid, in der helleni-stischen und ròmischen Zeit Melitene heiBt. Nach muhseliger, anstrengender Fahrt ereichen wir Mesereh, die Zwillingsstadt des alten, hoch oben auf den Felsen thronenden Karkathiokerta, das heute Charput heiBt. Mesereh liegt in Grùn gebettet in einer weiten fruchtbaren Ebene und ist die Hauptstadt des Wilajets. Hier ist ein groBes von Deutschen geleitetes Waisenhaus fur arme-nische Kinder, die bei den Metzeleien der letzten Jabre ihre Ernàhrer verloren haben; der Leiter ist ein einstiger schwàbischer Volksschullehrer, der uns gastlich aufnimmt. An Mesereh geht die groBe ReichsstraBe von Samsun am schwarzen Meere nach Bagdad vorùber: Samsun, Siwas, Malatia, Charput, Diarbekir sind ihre Hauptstationen. Doch die Fahrerei nimmt jetzt, da wir an den oberen Euphrat gelangen, ein Ende, jetzt heiBt es Gaule mieten und reiten, auf der Reise lernt man alles. Die Landschaft wird immer groBartiger, namentlich in der Nahe von Palu. Plótzlich stehen wir am Rande eines steilen Abgrundos und sehen in einen tiefen breiten Spalt liinab, von dessen Grande das helle Band eines groBen Flusses lieraufblinkt, das ist die Schlucht des Euphrat. Aus ihrer Tiefe erhebt sich der màchtige Basaltfelsen — ein Turni, von alien Seiten frei dastehend, mit senkrecht abstùrzenden Wànden. Drùben bauen sich in der Ferne die groBartigen Taurusketten prachtvoll auf. Die untergehende Sonne scheint voli in die tiefe Felsenkluft hinein und laBt das buntfarbige Gestein der Wande in mehreren Regenbogenfarben leuchten. Vom tiefen Grunde herauf glitzert der Euphrat, uber den sich eine lange steinerne Brucke, auf schónen Spitzbogen ruhend, spannt. Vom Strome aufsteigend erfullt die graue Hàusermasse einer grofien Stadt den Talboden und strebt am FuBe des steilen Abhangs aufwàrts, doch sieht man zuerst nur einen Teil; die Fortsetzung birgt sich auf der anderen Seite des machtigen dunkel-braunen Felsens. Wie die Stufen eines Amphitheaters fur Giganten steigen die Ketten des Hochgebirges hart gegenùber auf. Die unterste erhebt sich vom Boden der Euphratschlucht bis zu einer unseren diesseitigen Talrand nur wenig uberragenden Hóhe ; dann aber baut sich dahinter ein Riesen-wall nach dem andern bis zur Alpenhóhe gen Himmel, so daB immer der Kamni des nachstfolgenden ùber dem vorderen sichtbar wird. Das ganze Gebirge starrt von schroffen Zacken, Graten und Klippen, in furchtbarer Steilheit tùrmen sich die Felswànde ubereinander, alles glùht, von den letzten vollen Sonnenstrahlen ùbergossen, in roten, violetten, blauen, purpurnen und braunen Tónen zum durchsichtigen blauen, im Westen ins Rosenfarbene uber-gehenden Himmel empor. Hieher gehórte ein wissenschaftlich gebildeter Geologe, denn in geographischer Beziehung ist dieses Gebiet noch so gut wie unerforscht.1) Die ungeheure Kluft mit den zahlreichen von alien Seiten in sie einmundenden, tief aus dem Innern der Taurusketten hervorkoinmenden Seitcnschluchten bildet offenbar einen geologischen AufschluB ersten Ranges. Der Weg weiter ùber Goiga und Zoka nach Tschewlik ist abscheulich, eine Steinwuste schlimmster Art, an dem selbst unsere Reittiere, an die Strapazen gewohnt, wiederholt zu Falle kommen. Am Kloster Surp Kargpet voruber dringen wir dann in Innerarmenien ein. Der Boden ist erdig und von zahl-losen Trockenheitsrissen durchsetzt; so tief man in die Spalte hineinsehen kann, ist es der fruchtbarste Ackerboden, aber nicht der zwanzigste Teil ist angebaut. Wir sind in einer der unbekanntesten Gegenden Vorderasiens, selbst auf den besten Karten ist der Lauf des Euphrat nur durch Punkte angedeutet. In der „Anabasis“ heiBt es lakonisch nach dem Ùbergange ùber den FluB: „— Ilierauf marscliiertcn sie drei Tagreisen weit durch òde Gegenden am Euphrat“. Wir nàhern uns dann der groBen Ebene von Musch, die sich in frùheren Zeiten wahrscheinlicb zum jetzigen Wansee fortgesetzt hat. Das Aufsteigen des Vulkans Nimrud Dagli und die aus ihm hervorgekommenen Lavamassen haben die Irùlier zusammenhangende groBe Ebene in zwei Becken geteilt und der abgedàmmte, gròBere óstliche Teil ist im Laufe der Zeit mit Wasser gefùllt worden. Von der slarken Bevólkerung und den vielen reichen Dórfern, in denen es sich die Griechen nach Xenophons Schilderung wohlergelien lieBen, ist kaum noch ein Schatten vorhanden. Dunkel und trube scbleicht der Teleboas durch eine unangebaute Steppe; nur an den Ràndern der Ebene, wo ein Seitental von Sùden oder Norden her sich óflfnet, sieht ') Leider ist mir die ausgezeichnete Abhandlung von Dr. Franz Schaffer, Geologiche Forschungsreisen im sttdòstlichen Kleinasien (Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in VVien, Band iti, Nr. 1—4) zu spat bekannt geworden, um noch verwertet zu werden. 2G man in langen Abstanden spàrliche grùne Baumgruppen vereinzelte Dòrfer bezeichnen. Dennoch ist der Boden von geradezu uppiger Fruclitbarkeit, wie der prachtvolle Weizen zeigt, der auf den Dreschtennen aufgeschùttet liegt. — Am Ostende des Sees von Wan steigt eine Hochebene 150—200 m an. Sie heiBt Rahwa, von ihr flieBt das Wasser nach drei verschiedenen Richtungen ab: zum See, zum Euphrat und zum Tigris. Von hier bis zum Wansee reiten wir durch eine vòllige Einode, die teils mit braunem und rotem Grase, teils mit Eichengestrùpp bewachsen ist, das eine ungeheure Menge von Gallapfeln tràgt, dann geht es wieder aufwàrts. Hat man die Hóhe erreicht, so hat man einen wunderbaren Ausblick auf den See, das „Meer von Wan“, wie die Armenier den majestàtischen Wasserspiegel nennen, der den Genfersee sie-benmal an Gròfie uberragt. Machtige Bergmassen umgeben ihn, alle uber-ragend steigt am Westufer der Sipan-Dagh mit seinem breiten schneegekrónten Haupte empor. Hier sind wir im Herzen Armeniens, in der alten Landschaft Vaspurakan, der sagenhaften Heimat der Semiramis. Im Sùden und Westen des Sees fàllt das Gebirge schroff zum Wasserspiegel ab; auf der Nordseite und einem Tede des Ostufers bleiben Kustenebenen von màBiger Ausdehnung zwischen den Bergen und der Uferlinie frei, auf denen die Ansiedlungen ge-legen sind. Unser Ritt fuhrt uns dann uber den GamespipaB zur Karawanen-straBe, die von Erserum und Trapezunt nach Tàbris geht, wàhrend Bajasid etwas nòrdlich abseits liegt. Eine ungeheure Menge Kameele zieht majestatisch an uns vorùber, eine echt orientalische Erscheinung. Die weite menschen-leere Sumpfebene von Bajasid bietet ein Bild vólliger Ode und wird von schroffen, kahlen Gebirgswànden abgeschlossen. Hier erblicken wir auch schon den hoch und frei emporragenden ungeheuren Schneegipfel des Ara-rat, von einzelnen grauen Wolken umzogen. Er heiflt eigentlich Massis, doch wurde der Name der Landschaft Ararat auf ihn ubertragen. Wir haben unterdessen das turkische Gebiet verlassen und durchreisen das russische Armenien. Wir statten dem einsamen Kloster Etschmiadsin einen Besucli ab, wo der Patriarch der armenischen Kirche seinen Sitz hat. Bis nach Eriwan hin ist die Araxesebene vóllig flacli und mit jungen Anschwemmungen be-deckt; sie bildet den Boden eines alten Seebeckens, das sich in der Vor-zeit bis an die heutige Stromenge von Dschulfa ersjtreckte, wo sich der Araxes in einer engen und tiefen Kluft einen Weg durch gewaltige Basaltmauern liindurch genagt hat. Diese vulkanischen Massen bilden vor dem Stromdurch-bruclie einen machtigen Querdamm, der die Wasser des FlutJes bis weit hinter Eriwan aufstaut. Wir haben unterdessen die Reitpferde mit der Post-kutsche vertauscht, die uns von Eriwan nach Akstafà bringt, wo die Eisen-bahn nach Tiflis beginnt. Hier herrscht eine ungeheure Hitze. Den Hauptreiz der Stadt bildet der Bazar mit seinem bunten Treiben. Von Tiflis nach Wladikawkas geht die Strafie uber den Kaukasus durch eine groBartig schóne Gebirgslandschaft, die von dem machtigen Schneegipfel des Kasbek uberragt wird. Die GroBartigkeit und Schònheit des Weges steigert sich von Strecke zu Strecke. Wir erreichen endlich Wladikawkas, wo wir unsere asiatische Reise beendigen. In ununterbrochener Eisenbalinfahrt kónnen wir jetzt der Heimat zueilen. Jah resbericht. I. Personalstand, Facher- und Stundenverteilung. A. Lehrkorper. 1. Julius Glowacki, Direktor der VI. Rangsklasse, Mitglied des k. k. st. Landesschulrates, Mitglied der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, lehrte Mathematik in IV. A, philosophische Pro-padeutik in VIII. 5 Stunden. 2. Anton Dolar, Doktor der Philosophie, wirklicher Lehrer, dem k. k. Staatsgymnasium in Cilli zur Dienstleistung zugewiesen. 3. Josef Holzer, Professor der Vili. Rangsklasse, Hilfskraft des Direktors, Kustos der Lehrerbibliothek und der archàologischen Sammlung, Ordinarius der III. A, lehrte Latein in III. A und VII., Griechisch in III. A und Kalligraphie. 18 Stunden. 4. Franz Horàk, Professor der VII. Rangsklasse, Kustos der geographisch-historischen und der nunhsmatischen Sammlung, Ordinarius der VI. Klasse, lehrte Geographie und Geschichte in II. R, III. B, IV. B, VI. und Vili. 18 Stunden. 5. Franz Jerovšek, Professor der Vili. Rangsklasse, Ordinarius der I. B, lehrte Latein in I. B und Vili., Slovenisch in I. A und B und Stenographie im 1. und 2. Kurse. 20 Stunden. 6. Jakob Kavčič, Professor, Exhortator, lehrte Religionslehre in I. B bis IV. B, Slovenisch fur Slovenen in II. A und B und fur Deutsche im III. Kurse. 13 Stunden. 7. Johann Košan, Professor der Vili, Rangsklasse, Kustos der Unterstutzungsvèreins-Bibliothek, Ordinarius der II. B, lehrte Latein in II. B, Griechisch in Vili., Slovenisch fUr Slovenen in VII. und Vili, und fhr Deutsche im IV. Kurse. 19 Stunden. 8. Blasius Matek, Professor der Vili. Rangsklasse, Ordinarius der Vili., lehrte Mathematik in II. B, III. B, IV. B, VI. und Vili., Physik in IV. B und Vili. 20 Stunden. 9. Anton Medved, Doktor der Theologie und Philosophie, Professor, Exhortator, Kustos der Paramenten-Sammlung, lehrte Religionslehre in I. A bis IV. A und V. bis Vili. 16 Stunden. 10. Franz Xaver Metzler, Professor der Vili. Rangsklasse, Ordinarius der IL A, lehrte Latein in II. A, Deutsch in li. A, VI. und Vili. 18 Stunden. 11. Julius Miklau, Professor der Vili. Rangsklasse, Ordinarius der V., lehrte Deutsch in V., Geographie und Geschichte in II. A, III. A, IV. A, V. und VII., steiermarkische Geschichte in IV. A und B. 22 Stunden. 12. Ignaz Pokorn, Professor der Vili. Rangsklasse, Ordinarius der IV. B, lehrte Latein in IV. B, Griechisch in VI. und VII., Slovenisch in V. 17 Stunden. 13. Leopold Poljanec, Doktor der Philosophie, Professor, Kustos des naturhistorischen Kabinettes, lehrte Naturgeschichte in I. A und B, II. A und B, 111. A und B, V. und VI., Physik in III. A und B und IV. A. 19 Stunden. 14. Karl Verstovšek, Professor, Kustos der II. Abtheilung der Schulerbibliothek, Ordinarius in III. B, lehrte Latein in III. B und V., Griechisch in III. B, Slovenisch in VI. 19 Stunden. 15. Friedrich Vogl, Doktor der Philosophie, Professor der VIII. Rangsklasse, Ordinarius in der IV. A, lehrte Latein in IV. A und VI., Griechisch in V., philosdphische Propadeutik in VII. 19 Stunden. 16. E dm und Wi e s sn er, Doktor der Philosophie, wirklicher Lehrer, Kustos derProgramm-sammlung, Ordinarius der I. A, lehrte Latein in I. A, Deutsch in I. A, IV. A und VII. 18 Stunden. 17. Karl Z ahi bruck ner, Professor, Kustos des physikalischen Kabinettes, Ordinarius der VII., lehrte Mathematik in I. A, IL A, III. A, V. und VII., Physik in VII. 19 Stunden. 18. Lukas Brolih, supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in I. B, Slovenisch fur Slovenen in III. A und B, IV. A und B und fur Deutsche im I. und II. Kurse, Geographie in 1. B, Mathematik in I. B. 18 Stunden. 19. M ax Halfter, supplierender Turnlehrer, Jugendspielleiter, Kustos der Jugendspielsammlung, lehrte den obligaten Turnunterricht in allen Klassen und Parallelen. 24 Stunden. 20. Leopold Koprivšek, k. k. Gymnasial-Professor i. R., Aushilfslehrer, lehrte Griechisch in IV. A und B. 8 Stunden. 21. Franz Weisl, supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in II. B, III. A, III. B und IV. B, Geographie in I. A. 16 Stunden. 22. Johann Dutz, Doktor der Philosophie, Professor an der k. k. Staatsrealsehule in Mar-burg, Nebenlehrer, lehrte Franzosisch im II. Kurse. 2 Stunden. 23. Arthur Hesse, Professor an der k. k. Staatsrealsehule in Marburg, Nebenlehrer, Kustos der Lehrmittelsammlung fur den Zeichenunterricht, lehrte Zeichnen in 3 Abteilungen. 7 Stunden. 24. Rudolf Wagner, Dom- und Stadtpfarrorganist, geprufter Lehrer ftir Gesang an Mittel-schulen, Nebenlehrer, lehrte Gesang in 3 Abteilungen. 5 Stunden. B. Diener. Johann Laupal, k. k. Schuldiener. — Friedrich Sorko, Aushilfsdiener. I. Klasse A (28). A Izler Franz Bergles Heinrich Berstovšek Leo Blau Johann Eckrieder Aiois Ferrari-Ochieppo Norbert, Grat v. Fullekrufi Hugo Gantar Jakob Gselman Adolf Habjantschek Josef Hambroš Franz Holzer Ludwig Jantscbilscb Anton Knappek Josef Labes Adolf Moser Friedrich Pogačnik Franz Sòldi Max Soltys Erwin Sorec Karl Stegenšek Josef Stergar Alfons Tanko Paul Thalmann Walter Triebnik Max Wantur Maximilian Wresnig Ferdinand Zvvenkl Johann. I. I. Klasse B (59). Bregant Viktor Caf Franz Bonč Albert Feuš Franz Firbas Stanko Gomzi Aiois Goričan Aiois Heric Aiois Heric Josef Horvat Ernest Hrastnik Franz Hren Wilhelm Ješovnik Maximilian Kaisersberger Leo Klasinc Anton Klemenčič Jakob Kmet Hermann Kocmut Karl Kocjan Vinzenz Kolar Franz Kosi Aiois I. Kosi Aiois II. Kotnik Homan Kozar Martin Krajnc Aiois Kraner Josef Krepek Franz Kurent Julius Lab Anton LaBbacher Franz Lendovšek Bogdan Lemež Milan II. Schuler-Verzeichnis. Letonja Johann Lorber Josef Mudile Johann Majcen Gabriel Matek Franz Matevžič Anton Molan Max Novak Cyrill Planinšek Josef Presker Emil Rep Markuš Bibič Johann Bobar Franz Safošnik Jakob Semič Valentin Skvarča Johann Somrek Anton Strižič Franz Sternad Friedrich Supanič Johann Svetina Anton Slik Aiois Štamberger Franz Teraš Martin Weber Franz Zadravec Matthiius Žibrat Franz. II. Klasse A (34). Bancalari Leo Berenreither Johann Bobič Cyrill Bratanič Franz Drofenik Friedrich Golob Ernest Gregorek Johann Gugel Wilhelm Hanf Josef Hofbauer Arnold HOfel Hudolf Holzer Wilhelm Jiiger Aiois Jiiger Heinrich Jaklin Maximilian Jonas Johann Kramberger Karl Kuražija Franz Lorber Johann Majer Karl Miklau Friedrich Neschmach Franz Nestroy Johann Paulič Albin Begoršek Karl Sanderman Josef Schautz Franz Schemeth Johann Schuster Kurt Stossier Franz Šuligoj Johann Verstovšek Johann Wallner Johann Zweifler Augustin. II. Klasse B (52). Amalietti Peter Amon Johann Beberič Aiois Čuš Jakob Fras Franz Fiirst Franz Gnus K asi mir Gobec Aiois Gorišek Friedrich Herzog Ferdinand Holcman Paul Holcman Vinzenz Hren Josef Ivanšek Franz Jager Johann Klobasa Andreas Klobučar Bohert Kokole Josef Koroša Johann Korošak Homan Leskošek Karl Lobnik Franz Lukman Franz Marin Willibald Marinič Franz Mešiček Johann Močnik Vinzenz Nerat Mirko Oštir Karl Otorepec Adalbert Peršuh Anton Plohl Peter Bakovič Franz Bezman Aiois Bihtarič Peter Slavič Johann Smole Maximilian Spendia Johann Šibert Johann Šnuderl Stanislaus Toplak Franz Turnšek Franz Veble Franz Vertics Josef Vesenjak Paul Voršič Aiois Vrabelj Franz Zajc Josef Zdolšek Jakob Zelenko Franz Zorjan Johann Zorko Johann. III. Klasse A (30). Badi Otto Čelan Valentin Frisch Hermann Glavič Raimund Janžek Leo Katrnoška Karl Korže Norbert Krainc Johann Lehmann M., Edi. v. Morocutti Anton Nemanitsch Gunther • Ortner Anton Petrovič Hans Pliberšek Budolf Bak Ferdinand Beisrnann Albin Boškar Josef Samlicki Karl Sirk Thomas Smola Budolf' SOlch Georg Solak Karl Srebre Bogomir Stetlinger Bruno Verderber Othmar Vetter Eduard Vielberth Wilhelm Wallner Adolf Wantur Adolf Wresnig Franz. III. Klasse B (47). Bratina Anton Cilenšek Johann Coretti Kornelius Čuček Ernest Čuš Aiois Gahron Karl Gašper Martin Glančnik Karl Hajšek Johann Hlebce Josef Horvat Anton Ivanc Karl Jazbinšek Franz Kislinger Rudolf Kokot Ludwig Kolterer Franz Korošak Franz Koser Johann Lepej Cyrill Majcen Josef Majcen Stanko Medik Matthias Merslavič Johann Meznarič Matthias Murko Rudolf Paulšek Karl Pernat Anton Poček Joba n Polič Martin Postrak Markuš Sagadin Anton Spendi August Stegenšek Franz Štiglic Franz Šaril Johann Šegula Martin Šenekar Budolf Toplak Johann Trinkaus Johann Valenti Franz Vavroh Miroslav Vešnik Ferdinand Vuga Josef Werdnik Johann Zavrnik Franz Žepič Ludwig Žmavc Josef. IV. Klasse A (16+1). Berger Ewald Hrovat Anton Koroschetz Hubert Kosz Josef Matasič Peter Mitterer August Nestroy Ferdinand Raunicher Albert Schmidi Alfred Schmidi Karl Srebre Egon Stergar Wilhelm Viher Friedrich Weisser Felix Wresnig Konrad Wurzinger Johann. Werner v.Hohenstreit Erwin (Privatist). IV. Klasse B (37). Cede Anton Čuček Franz Dobnik Stephan Ferenčak Johann Gorišek Johann Grobelnik Ludwig Hohnjec Franz Hojnik Franz Ivanuš Valentin Ješovnik Felix Jurečko Johann Kaučič Josef Kostanjevec Franz Košan Johann Kovačič Alois Krajnc Johann Krajnc Markuš Morie Maximilian Pirkmaier Othmar Potočnik Josef Rajh Friedrich Steinfelser Franz Škrobar Johann Šlibar Franz Tašner Josef Terstenjak Alois Umek Michael Veršič Alois Volaušek Josef Vovčič Johann Vrabl Nikolaus Weixl Bruno Zagoršak Franz Zavodnik Albert Žekar Franz Živortnik Paul Žunkovič Johann. V. Klasse (46). Atzler Roland Barton Leo Baš Johann Boezio Leonhard Brunčko Leonhard Cajnko Odon Crnčič Ruprecht Cuš Martin Ferk Franz Geratič Adolf Hržič Augustin Kink Fortunat Klobasa Johann Kniely Konrad Koprivnik Vojteh Koser Ludwig Lafibacher Anton Minafik Franz Moritsch Max Napotnik Josef Novak Josef Novak Ludwig Osterc Franz Paulič Franz Pogruic. Maximilian Pollak Josef Potočnik Anton Rakovec Alois Heismann Josef Schmid Alexander Schmiderer Johann Sieber Friedrich Slana Franz Sok Anton Supančič Josef Škofič Markuš Šoba Alois Šumenjak Alois Trstenjak Karl Veble Andreas Veranič Anton Vielberth Waldemar Voit Viktor Zagoda Josef Zhuberv. Okrog Kuno Zorjan Johann. VI. Klasse (52'+1)- Barbič Michael Borko Jakob Deržič Johann Dušej Karl Gala Michael Goli Ernst Gottscheber Friedr. Grile Josef Grògl Ferdinand Hofmann Karl Ilešič Georg Jarh Franz Jančič Johann Jehart Gustav Jevnik Franz Jurko Viktor Kolarič Karl Koren Franz Kosi Franz Kranjc Karl Kren Franz Križan Ferdinand Kuhar Anton Lešničar Johann Lešnik Alois Pavlič Bogumil Pavlič Peter Petrovič Anton Petrovič Friedrich Pinter Josef Pltìckinger Franz Polak Franz Pučnik Josef Raišp Johann Rop Franz Rožman Franz Schmidt Alfred Senekovič Johann Sok Wenzel Stajnko Michael Stettinger Gottfried Sulkowski L., Furst Šalamun Franz Šegula Rudolf Šiško Heinrich Škof Franz Toplak Franz Weixl Eduard Wtirnsberger Elias Wurzinger Josef Zavodnik Franz Žižek Johann. Werner v.Hohenstreit Herbert (Privatist). VII. Klasse (40). Atelšek Johann Bogovič Johann Cmak Ludwig Finžgar Johann Gaber Emil Gaberc Martin Glonar Josef Goričan Anton Goschenhofer Robert Haberleitner Odilo Kartin Herbert Kokoschinegg Josef Koropee Richard Koschell Othmar Lah Franz Leber Franz Leskošek Johann Liebisch Alfred Mayr Alois Mum Alois Munda August Ostermann Viktor Pažon Konrad Pilch Johann Pirnat Josef Podpečan Barthol. Požegar Benno Rajer Wilhelm Rampre Franz Robar Franz Schetina Viktor Schigert Heinrich Sobotka Franz Širec Johann Toplak Josef Vrečko Friedrich Vtičar Anton Weifi Josef Ziesel Eduard Zorjan Matthias. VIII. Klasse (30). Bukovšek Anton Coki Gustav Dolinšek Eduard Eichelberger Peter Filčič Franz Fludernik Ignaz Furman Franz Glančnik Paul Hóllmullner Julius Jurhar Martin Kostrevc Josef Kramberger Martin Kristovič Michael Lipša Franz Mravljak Franz Pestevšek Karl Prekoršek Johann Ratej Friedrich Rauter Matthias Sagaj Markuš Schreiner Heinrich Smola Anton Stibler Michael Stiebler Arthur Štuhec Anton Šeško Konrad Teisinger Maximilian Tribnik Karl Turnšek Viktor Vedečnik Johann. III. Lehr- A. Obligate K lasso. Stun- den- zahl. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Deutsche Sprache. I. A & B 27 2 Stunden. I. u. II. Haupt-stUek des groBen Kate-chismus und die Lehre vom 2., 3. und 4. Sakrament. 8 Stunden. Die regelmiiBige Formenlehre, Vokabel-lernen, lìbersetzungs-Ubungen aus dem tlbungsbuche ; ungef'iihr von der Mitte des I. Sem. an wochentl. eine Schularbeit. 4 Stunden. LA. Der enveiterte einfache Satz; Formenlehre. Orthographie. Lesen, Erkliiren und Nacherziihlen; Memorieren u. Vortragen. Im I. Sem. tuonati. 4 Diktate, im II. Sem. monatlich 1 Haus-, 1 Schulaufsatz (Nacherzalilungen) und 2 Diktate. I. B. Empir. Erkl. der Elemento der regelm. Formenl. u. d. Notw. a. d. Syntax. Lesen, Sprechen, Nacherziihlen, Memor, u. Vortragen pros. u. poet. Lesestiicke. Gegen Etnie d. I. Sem. und im II. Sem. sdir. Wie-dergabe erkl. Lesestiicke. Mon. 2 sdir. Ar-beiten,imi. Sem. durchwegs Schularbeiten.j im IL Sem. ab wechs. Schul- u. Hausarbeiten. ir. A & R 28 2 Stunden. Das Wichti-gere aus der katholischen Liturgik. Wiederholung der Glaubens-lehre u. Neu-behandlung des III. u. IV. HauptstUckes des groBen Katechismus. 8 Stunden. Ergiinzung der regel-ìnàBigen Formenlehre, die unregelmaBige Formenlehre und das Notvvendigste aus der Satzlehre, eingeubt an den Siitzen und Stticken des Obungsbuches. Vokabellernen. Monatlich 3 Schulauf-gaben, 1 Hausaufgabe. 4 Stunden. II. A. Erweiterung der Formenlehre. Wiederholung des einfachen Satzes ; der zusammengesetzte Satz. Lesen, Erkliiren, Wiedererziihlen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestiicke. Monatlich 2 Aufsàtze und 1 Diktat. II. B. Wiederhol. u. Ergiinz. der Formen-u. Satzlehre. Die wichtigst. UnregelmiiBig-keiten in Gcnus, Deklin, und Konjugation auf empirisch. Wege. Das starke Verb. Orthographie. Lekture wie in der I. B. Mollati. 2 schriftl. Arb., abwechs. Schul- u. Hausarb. (Nacherz., iinll. Sem. aucli Besclir.) III. A & B 28 2 Stunden. Geschichte der gOttlich. Oflenbarung des alten Bundes. Neu-behandlung der Lehre von den Gnaden-mitteln und Wiederholung der wichtigsten Partien der Glaubens- u. Sittenlehre. 6 Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formen-lehre, die Kongruenz-und die Kasuslehre; aus Cornei. Nepos: Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Lysander, Thrasybulus, Iphicrates, Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus, Timoleon, De regibus, Hamilcar. Alie 14 Tage eine Scimi-, alle 3 Wochen eine Hausaufgabe. GriechischeSprache. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zum Futur. derVerba liquid., eingeubt a. d. Stiicken des Chungsb. Vokabellernen. Von der 2. Halite des I. Seni, an alle 4 Wochen eine Haus-u. eine Schulaufgabe. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Kasuslehre mit Rucksicht auf die Bedeutungs-lehre. Lekture mit besonderer Beach-tung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsiitze: Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. IV. A & R 29 2 Stunden. Geschichte der gUttlichen Oflenbarung des neuen Bundes. 6 Stunden. Die Tempus- u. Modus-lehre, eingeubt an ent-sprech. Siitzen u. Stticken a. d. Obungsb. Elemente der Prosodie und Metrik. Caes. bell. Gali. L, IV., VI. 11-28. Ovid von Sedlmayer, einz. Verse u. Disticha. Die 4 Weltalter, Arion. Alle 3 Wochen 1 Haus-, alle 2 Wochen 1 Schularbeit. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf w; die Verben auf p« und die tibrigen Klassen, eingettbt an den Siitzen, LesestUcken u. Verseti d. Ubungs-buches ; monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusam-mengesetzten Satzes, die Periode. Grund-zUge der Prosodie und Metrik. Lekture mit besonderer Be-achtung der stilisti-sclien Seite. Memorieren und Vortragen. Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. plan. Ldirgegenstiinde. Slovenische Sprache. Geschichte und Mathematik. Geographie. Naturwissen-schaften. i Turnen. 3 Stunden. Formenlehre, der ein-fache und der zusam-mengesetzte Satz, or-thographische Ubungen, Lesen, Erklaren, Wiedererzahlen, Memorieren u. Vortragen ausgewahlter Lesestucke. Im I. Sem. monatlicli 2 Diktate, im II. Sem. monatlich 1 Haus- u. 1 Schularbeit. 3 Stunden. Die notwendigen Vor-begrilTe der mathe-matischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, spezielle Geographie der 5 Erdteile. 3 Stunden. )ie 4 Spezies in mbenannten, ein-ach u. mehrfach lenannten ganjen u. Dezimal-jahlen.DieGrund-;ebilde. Gerade, u-eis; Winkel u. Parallelen. Die einfachsten Sigenschaften des Dreieckes. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate : Siiugetiere und Insekten. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich. 2 Stunden. Frei- und Ordnungs-tibungen. Hang- und Sprung-iibungen. Spiele. 3 Stunden. Analyse des zusammen-gesetzten Satzes, Fort-setzung d. Formenlehre. Lesen, Erklaren, Wiedererzahlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lesestiicke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Spezielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, spezielle von Siideuropa und Grofi britannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alter-tums (hauptsachlich der Griechen u. Romer) mit bes. Riicksicht auf das biogr. und sagen-hafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrech-nung. Verhalt-nisse und Propor-tionen, einfache Regeldetri. Die 4 Kongruenzsatze nebst Anwendun-gen auf das Drei-eck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate : Vbgel, Reptilien, Amphibien und Fische. Einige Formen aus den iihrigen Abtei-lungen derwirbel-losen Tiere. Die letzten 4 Monate : Pflanzenreich: Forts. desUnter-riclites der ersten Klasse. 2 Stunden. Frei- und Ordnungs-iibungen. Reihungen erster Ord-nung. Gerhteturnen der Unterstufe. Spiele. 2 Stunden. Wiederholung ent-sprecliender Partien der Formenlehre ; Syntax. Lesen, Erklaren, Wiedererzahlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lese-stticke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittel-alters mit Hervorhebung der Osterr.-ungarischen Geschichte ; Geographie Frankreichs, Deutsch-lands, der Sclnveiz, Belgiens, der Nieder-lande, Nord- und Ost-europas, Amerikas und Australiens. 3 Stunden. Das abgekiirzte Rechnen mit un-vollst. Zahlen, die 4Rechnungsarten mit ein- u. mehr-gliedr.besonderen u. algebraischen Ausdrticken, die 2. Potenz u. die 2. Wurzel dekad. Zahlen. Flàchen-vergleichung, Flà-chenbestimmung, Ahnlichkeit. 2 Stunden. I. Semester: Vorbegriffe der Physik, Warmelehre unc Chemie. II. Semester: Mineralogie. 2 Stunden. Freiiibungen mit und oline Belastung. Ordungs-iibungen : Marsch- und Laufubungen, Reihungen er-sler Ordnung. Gerateturnen der Unterstufe. Spiele. 2 Stunden. j Fortsetzung und Be-! endigung der Syntax, jMetrik, Lesen, Erklaren ! Wiedererzahlen, Merno-j rieren umi Vortragen ausgewahlter Lese-stiicke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten I 4 Stunden. Obersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit be-sonderer Beriicksichti-gung der Geschichte Osterreich-Ungarns ; Osterreich.-ungarische V aterlandskunde. 3 Stunden. Kubieren und Kubikwurzelaus-ziehen, Gleichun-gen mit einer unc mit mehreren Un-bekannten, die zusammenge-setzte Regeldetri GegenseitigeLage von Geraden um Ebenen, Haupt-arten der Kiirper Oberflachen-undRauminhalts berechnung. 3 Stunden. Magnetismus, Elektrizitat, Mechanik, Akustik u. Optik Elemente der mathematischen Geographie. 2 Stunden. Freitibuugen mit und oline Belastung von Eisenstaben. Ordnungs-tibungen : Autmarsche, i Reihungen erster und zwei-ter Ordnung. Geriiteturnen der Unter- bis Mittelstufe. Spiele. *■ KIasse Stun-| den- znlil. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 29 2 Stunden. Einleitung in die katholische Religionslehre. O Stunden. Liv. I, XXI, 1-30. Ovid (ed. Sedlmayer) Met. I, 262-415; IV, 615-662; IV, 670—746, 753-764; Vili, 183-235, 618-720; XIV,246-307,581-608,805-851 ; XV, 871-879. Am. 1, 15; II, 6; III, 9. Rem. 169—196. Fast. 1,1-26; I, 465- 586; II, 83-118, 475-512, 639-684; 111,725-790; IV, 393—630. Trist. I, 3; I, 7; IV, 10; V, 2. Ep. ex Ponto I, 3. Wiederholung der Tempora und Modi. WOchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Xenophon : Ausgewàlilto Ab- schnitte aus der Anabasis I—III. Homer, Ilias I, II. WOchentlich 1 Grammatik-stunde. Erklarung und Ein-ùbung der Syntax (bis zum Relativsatz) ; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Wortbildung. LehnwOrter, FremdwOrter. Volks-etymologie. Lekture mit besonderer Rùcksicht auf die Charak-teristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Vortrag der memorierten Gedichte. Aufsàtze : Jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 29 2 Stunden. Katholische Glaubenslelire. 6 Stunden. Sallust. Bell. Jug. Vergil, Aen. I, Ekl. I. u. V. Georg. II, 136-176; II, 458—540; IV, 315-566. Cic. in Cat. 1. Caesar bell. civ. I. Wiederliolung der Syntax. Tempora und Modi. WOchentlich 1 Stunde gramnyit.-stilistische Ùbungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Homer: Ilias II. v. 1-483; III., VI., XVI., XVIII., XXII., Herodot, VII. B. nach Scheind-ler. Xenophon : Auswahl aus Anab., Kyrup. und Comm. WOchentlich 1 Grammatik-stunde. Tempus- und Modus-lehre ; Wiederholung der Kasuslehre. Im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Der germ. Sprachstamm. Lautverschiebung. Umlaut, Brechung, Ablaut. Mhd. Lektiire. Neuhoclideutsche Lektiire : Klopstock, Lessing. Literaturgeschichte bis zur Sturm- und Drangperiode. Vortragen memorierter Gedichte. In jedem Semester 7 Aufsàtze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 29 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cic. pro lege Manilia, pro Archia poeta, Cato Maior. Verg. Aen. II. VI. IX. (nach Golling). Wiederholnng ausgewalilter Abschnitte der Grammatik. WOchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen; im Semester 5 Schulaufgaben. 4 Stunden. Demosth.: I. und III. olynth. Rede, I. phil. Rede u. d. Rede ùber den Frieden. Homers Odyssee : I. 1-95, V., VI., VII., Vili., 1-103, 417-586. IX. WOchentlich eine Grammatik-stunde. AbschluB der Syntax mit stilistisch. Ùbungen und Wiederholung der Gramm. Im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Literaturgeschichte von don Stùrmern u. Drangern bis zu Schillers Tode. Lekture (zum Teil nach dem Lesebuche) : Herder, Goethe, Schiller. Goethes „Torquato Tasso"; Schillers ^Wilhelm Tell". Redehbungen. Aufsàtze wie in der VI. Klasse. Vili. 29 2 Stunden. deschielite der chribllichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Germ., 1—27 ; Annales u. Historiae (Auswahl). llora/.: Auswahl aus den Oden, Epoden, Satiren und Episteln. Wieder-holung verschiedener Partien der Formen- und Satzlelire. WOchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen; im Semester 5 Schularbeiten. 5 Stunden. Platon : Apologie, Kriton, die SchluBkapitel aus Phaedon ; Sopliokles’ Oedipus rex ; Homers Odyss. 14. und 16. Ges. Alie 8 Tage eine Grammatik-stunde (Wiederholung u. Ein-ùbung ausgewahlter Abschnitte der Grammatik); ira Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Literaturgeschichte des 19. Jahrh. ; deutsche Dichtung in Ósterreich. Lektiire : die Proben des Lesebuches (Auswahl). Goethes ^Hermann und Dorotliea", Schillers flLied v. d. Glocke", Grillparzers flSappho“, LessingsnLaokoon“(Ausw.) Redeùbungen. Aufsàtze wie in der VI. Klasse. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- Philosoph. _ schaften. Propadeutik. '«rnen. 2 Stunden. Trope» »nd Figuren. Lekture mit besonderer Rùcksicht auf die Charak-teristik der episehen Gattung. Vortriige memorierter poetischer Stùcke. In jedem Semester 4 Jlaus- und 3 Schul-arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Alter-tums, vornehmlich der Griechen und Rómer bis zum Auftreten der Gracelien mit besonderer Hervorhebung der kultau-historischen Momente und mit Wiederholung der Geographie Asiens, Afri-kas, Sftdeuropas und Frankreichs. 4 Stunden. Einleitung, die Grundoperationen mit ganzen Zah-len, Teilbarkeit der Zahlen, gemeine und Dezimal bruche, Verhaltnisse und Proportionen. Gleicliungen 1. Grades mit einer und mehre-ren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. I. Semester: Mineralogie. II. Semester: Botanik. 2 Stunden. Frei- und Ord-nungsùbungen und Geriiteturnen wie in der IV. Klasse. Spiele. 2 Stunden. Klemente der lyrisehen und dramatischen Poesie in Verbindung mit entspreehender Lekture, Vortrage memorierter poetischer Stùcke. Aufsàtze wie in der V. Klasse. 4 Stunden. Geschichte des Alter-tums von den Gracchen an. Das Mittelalter, die Neu-zeit bis zum Beginne des 30jàlirigen Krieges. Stete Berucksichtigung der Kulturgeschichte und der Geographie. 3 Stunden. Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Gebrauch der Lo-garithmentafeln, Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und Auflosung des rechtwinkligen und des gleichschenkligen Dreieckes. 2 Stunden. Zoologie. — 2 Stunden. Freiubungen erster und zweiter Art mit und oline Belastung. Ordnungsnbungen wie in der IV. Klasse. Geriiteturnen der Mittel- bis Ober-stufe. Spiele. 2 Stunden. Literaturgeschichte bis inkl. Prešeren. Lekture charakter. Abschnitte der behandelt. Werke, namentlich der Dichtungen Vodnika und Prešerns. Freie Vortriige. Aufsàtze wie in der V. Klasse. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit vom Beginne des 30jahrig. Krieges bis auf die Gegen-wart mit besonderer Hervorhebung der kultur-historisclien Momente und mit fortwahrender Berùrksichtigung der Geographie. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratiche, Exponential- und einige hóhere Gleichungen. Progressionen nebst ihrer An-wendung auf die Zinseszinsrech-nung, Kombina-tionslehre und binomiselierLehr-satz. Auflosung schiefwinkliger Dreiecke. Eie-mente der analy-tischenGeometrie in der Ebene mit EinschluB der Kegelschnitts-linien. 3 Stunden. Einleitung, allgemeine Eigenschaften der Kórper, Mechanik fester, flùssiger und luftfórmiger Korper, Warme-lelire und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. Frei- und Ord-nungsubungen wie in der VI. Klasse. Geriiteturnen der Oberstufe, Spiele. 2 Stunden. AltslovenischeFormenlehre mit Lese- und Ùbersetzungsùbungen, ùbersichtliche Zusammen-fassung der slovenischen Literatur. Genealogie der slav. Sprachen. Lekture char. Abschnitte der behandelten Werke. Freie Vortrage. Aufsàtze wie in der V. Klasse. 3 Stunden. Geschichte Ósterreich-Ungarns. Im II. Semester 2 Stunden Geographie und Statistik Osterreich-Ungarns. W iederholung von Partien ius_ der griechischen und romisclien Geschichte, wòclientlich 1 Stunde. 2 Stunden. Wiederholung des gesamten mathematiche» Lehrstoffes und Ubungen im Lòsen mathematischer Probleme. 3 Stunden. Magnetismus, Elektrizitat, Wellenbewegung, Akustik, Optik, Klemente der Astronomie. 2 Stunden. Krapirisclie Psychologie. 2 Stunden. Freiiibungen in Form von Gesell-sehaftsùbungen mit und oline Belastung. Ordnungsùbungen in Form von Marsch- und Laufreigen. Geriiteturnen in Form von Gruppenturnen der Oberstufe, Spiele. 3 B. Unterrichtsspradie Die Unterrichtsspraclie ist ulraquistisch u. zw. in den A-Kiassen des Unter- und in alien Klassen des Obergymnasiums deutsch, in den B-Klassen des Untergymnasiums in Religion, Latein und Mathematik, ferner in Slovenisch filr Slovenen in alien Klassen slovenisch. C. Freie Lelirgegcnstiiiide. 1. Slovenische Sprache far Schùler deutscher Mutterspraehe in 4 Kursen zu je 2 Stunden. I. Kurs: Das Wichtigste aus der Laut-und Formenlehre, Vokabellernen, Sprechùbungen. Ubersetzungen aus dem Slovenischen. Nach den ersten 8 Wochen monatlich eine Schularbeit. Unterrichtssprache deutsch. • li. Kurs: Fortsetzung der Laut- und Formenlehre, Syntax, Sprechùbungen, Ubungen im Nacherzahlen. Monatlich 1 Schularbeit. Unterichtssprache vorwiegend slovenisch. III. Kurs: Wiederholung der Grammatik, Vokabellernen, Sprech- und Ubersetzungs-tìbungen. Lekture nach Lendovšek-Štritof: Slovenisches Lesebuch fùr Deutsche. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache slovenisch. IV. Kurs: Wiederholung der Grammatik, Sprechùbungen, Lekture aus Dr. J. Sket, Čitanka za III. razred, und Jurčič, Deseti brat, mit gleichzeitiger Besprechung der Haupt-perioden der slovenischen Literatur und deren Vertreter. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache slovenisch. 2. Franzòsische Sprache. 2 Stunden. II. Kurs: Ergùnzung der Formenlehre, Syntax. Lektùre und Konversation. Mandi, u. schriftl. Obungen. 3. S teiermàrkische Geschichte und Geographie. 2 Stunden. 4. Stenographie. Untere Abteilung, 2 Stunden: Wortbildung und Wortkùrzung. Obere Abteilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und der Wortkùrzung. Satzkùrzung. Schnellschriftliche Ubungen. 5. Zeichnen. I. Unterrichtsstufe. I. Klasse. 3 Stunden: Anschauungslehre, Zeichnen ebener geometr. Gebilde und des geometr. Ornamentes, Grundbegriffe der Baumlehre, Erklarung der elementaren KOrperformen. II. Unterrichtsstufe, II. bis IV. Klasse. 2 Stunden: Perspektivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen, Zeichnen tinfacher Flachornamente im Umrifi. Zeichnen und Malen von Flachornamenb n der antikklassischen Kunstweise. Zeichnen nach einfachen GefaBformen und nach ornament. Gipsmodellen. III. Unterrichtsstufe. V. bis Vili. Klasse. 2 Stunden: Erklarung der Gestalt des menschlichen Kopf'es und Gesichtes, Kopfzeichnen nach Vorlagen und Beliefabgùssen, Masken und Bùsten. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Klassen. 6. Gesang. I. Abt. (Anfanger), 2 Stunden. II. Abt. (Sopran und Alt), 2 Stunden. III. Abt. (Tenor und Bati), 1 Stunde: das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einùbung vierstimmiger Gesange und Messen. 7. SchOnschreiben. 2 Stunden: Die Kurrent- und die Lateinschrift. D. Lelir-, Hilfs- und Cbimgsbiielier. B el igionslehre : GroBer Katechismus I. A. Dr. Fischers Lehrbuch der kathol. Religion (II. A—III. A) 8.—12. Aufl., der Liturgik (II. A), der Geschichte der gOttlichen Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. A und IV. A) 5.-8. Aufl.; velike Katekizem (I. B—III. B), Liturgika (II. B), Karlins Zgodovina božjega razodetja v stari in novi zavezi (III. B und IV. B); Dr. A. Wapplers Lehrbùcher der kathol. Religion fùr die oberen Klassen der Gymnasien (V,—VII.) 4.-8., 3.-7., 6. Aufl.; Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kirchengeschichte (VIII.) 2. Aufl. Lateinische Sprache: Dr. F. Schultz’ kleine lateinische Sprachlehre (I.A—VIII.), 22. Aufl., Haulers latein. Ubungsbuch (Ausg. A) f. d. I. A und II. A, 15., bez. 14. Aufl.; Kermavners Latinska Slovnica (I. B—IV. B) 1. und 2. Aufl.; Wiesthalers Latinske vadbe (I. B und II. B) 3. Aufl.; Hauler, Aufgaben zur Einùbung der latein. Syntax; I. Kasuslehre (III. A) 9. Aufl.; II. Moduslehre (IV. A) 6. Aufl. Kermavners Vadbe v skladnji latinski, I. und II. (III. B und IV. B) 1. Aufl.; Corn. Nep. vitae, ed. Weidner (III.) 4. Aufl. ; Caesaris bell. Gallicum, ed. Prammer (IV.) fi. Aufl.; Ovid., ed. Sedlmayer (IV. und V.) 5. Aufl.; Livius, ed. Golling (V.); Sallusts Jugurtha (VI.); Cicero; Caes. bell, civ., 1. u. 2. Aufl., Virgil, ed. Golling (VI. u. VII.); Tacitus; Horatius, ed. Petschenig (Vili.), 3. Aulì.; (Tempsky’sche Textausgaben). Scheindler u. Sedlmayer, Aufgabensammlung (V.—Vili.), t. u. 2. Aufl. Griechische Sprache: Curtius-Hartel, Griechische Schulgrammatik (III,—-Vili.), 19.—22. Aufl.; Dr. Val. Hintner, Griechisches Ubungsbuch zur Grammatik von Curtius-Hartel (IH.—V.), 3. und 4. Aufl.; Dr. K. Schenkl, Ubungsbuch zum Ubcrsetzen (VI—Vili.), 9. Aufl.; R. von Lindner, Auswahl a. d. Schriflen Xenophons (V., VI.); Rzach u. Cauer, Homer (V.—Vili.); Dr. Scheindler, Herodot (VI.); Demosthenes (VII.), Platon u. Sophokles (Vili.). (Tempsky’sche Textausgaben.) Deutsche Sprache: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik fùr Osterreich. Mittelschulen (L—VI.) 7. u. 8. Aufl.; Leopold Lampels deutsches Lesebuch (I,—IV.) 7.-8., 4.-6., 3— fi., 4. -5. Aulì.; Kummer und Stejskal, deutsches Lesebuch fùr Osterreich. Gymnasien (V!—Vili.) 7., 3.-6., 2.—4. Aufl. Lessings ,Minna von Bamhelm“ (VI.); Goethes „Torquato Tasso“, Schillers „Wilhelm Tell“ (VIL); Goethes „Hermann u. Dorothea“, Schillers „Lied von der Glocke“, Grillparzers „Sappho“ (Ausg. v. Gottas Nachfolger) und Lessings „Laokoon“ (VIII.). Schulausgaben von Graser, Holder und Freytag. Slovenische Sprache: Fiir Slovenen: JanežiC-Skets Slovnica (I.—VI.), 7. und 8. Aulì.; Dr. Skets Slovstvena Čitanka (VII.—VIII.J, 1. Aufl.; Dr. Skets Staroslovenska slovnica in berilo (VIII.); Dr. Skets Čitanka (I,—IV.) und berilo (V., VI.), 2., bezw. 1. Aufl. — Lekture: JurCiC, Dr. Zober (V.), Vodnik und Prešeren (VIL). Ftir Deutsche: Lendovšek, Sloven. Elementarbuch (I.u. II. Kurs), Anton Štritof, Slov. Lesebuch fUr Deutsche (III. Kurs), Janežič-Sket, Slovnica (IV. Kurs), Slovenska čitanka za tretji razred (IV. Kurs) und Jurčič, Deseti brat. Geschichte und Geographie: Dr. F. M. Mayers LehrbUfcher der allgemeinen Geschichte fur Untergymnasien, 2. und 3. Aufl.; A. Zeehes 2. und 3. Aufl. der allgemeinen Geschichte fUr Obergymnasien; Geogr, von Supan, 10. Aufl. in deri., II. und III. Klasse; Zeehe-Schmidt, fisterr. Vaterlandskunde fUr die Vili. Klasse; Dr. F. M. Mayers Geographie der Osterr.-ungar. Monarchie (IV.); Atlanten von Kozenn (I. und IL), Kozenn und Richter (III.—VIII.); Putzger (II.—VIL) und Steinhauser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert (IL, V. und Vili.). Mathematik: Dr. Fr. R. v. Močniks Lehrbucher der Arithmetik und Geometrie fUr Uhter-gymnasien (L—IV.) 25., bezvv. 26. Aufl., 25., bezw. 20. Aufl., Mateks Aritmetika in Geometrija za nižje gimnazije (L B bis IV. B), 1. Aufl.; Močnik, Algebra und Geometrie fur Obergymnasien (V,-—Vili.), 25. Aufl., bezvv. 17.—22. Aufl.; Dr. A. Gernerths logarithrnisch-trigonometrisches Handbuch (VI.—VIII.). Naturlehre: Dr. J. Krists AnfangsgrUnde der Naturlehre fiir die unteren Klassen (III. u. IV.), 19. Aufl., und Dr. A. Handls Lehrbuch der Physik (VIL und Vlil.), 4. und 5. Aufl. Naturgeschichte: Dr. A. Pokornys illustrierte Naturgeschichte (I.—III.), 20.—21. und 17,—19. Aufl.; Dr. F. v. Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.), 12. und 14. Aufl.; Dr. R. v. VVettsteins Leitfaden der Botanik (V.); Dr. V. Grabers Leitfaden der Zoologie (VI.), 2. und 3. Aufl. Philosophische Propadeutik: Dr. Al. Hčfler, Grundlehren der Logik (VIL), 2. Aufl. Dr. AL Hofler, Grundlehren der Psychologie (Vlil.). Steiermarkische Geschichte: Dr. K. Hirsch, Heimatskunde des Herzogtums Steiermark, neu herausgegeben von F. Zafita. 2. Aufl. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelsberger’scben Steno-graphie. 40. Aufl. Franzosische Sprache: A. Bechtel, Franzbsisches Sprach u. Lesebuch. IL Stufe., 5. u. C. Aufl. E. Tliemen. a) Fiir die deutschen Aufsàtze. V'. Klasse. 1. Schularbeiten: Der Osterreicher hat ein Vaterland — Und bat auch Ursach’, es zu lieben. — Die vveltgescbichtliche Rolle der Phonizier. — Die Verdienste Solons um Athen. — Tqsìv a’ovx tif iJallàg 'AihjVij (Hom. II. V. 256). — Nil mortalibus arduum est. — Der Streit Achilles’ mit Agamemnon (nach Hom. It. L). — Gedanken und Vorsiitze a m Schlusse des Sehuljahres. 2. Hausarbeiten: Durch welche Verkettung von Umstanden wurden die Morder des Dichters Ibykus entdeckt? — Der Taucher schildert dem Kiinig seine Erlebnisse (in abhiingiger Rede). — Wodurch wurde die Einheit des griechischen Volkes aufrecht erhalten ? — Die Bedeutung der Monsunlhnder Asiens. — ’E-f&oòg yào iioi xsìrog ófuòg 'Aidau nvXr\aiv, dg y ir egov (ih xtvOrj iri (potniv, allo di sim]. (Hom. II. IX. 312 f.). — Sadasien und Stideuropa (ein Vergleich). — Gutta cavat lapidem non vi, sed saepe cadendo. VI. Klasse: 1. Die Handlung des Hildebrandsliedes, dramatisch gegliedert und in den Hauptzugen schlicht wiedererzàhlt. 2. Allerseelen. Eine Betrachtung. 3. , Die Saat gedeiht im Wetterschein.» (In der Natur; in der groBen Welt; in der Schule). 4. Bergen Goethes Verse „Tages Arbeit, abends Giste, — Saure Wochen, frohe Feste — Sei dein ktinltig Zaubervvort!“ vvirklich ein Zauberwort? 5. Weihnachten. Motto; „Et lux in tenebris lucet!“ 6. ,0 Tannen-baum, o Tannenbaum! — Dein Kleid will mieli vvas lehren: — Die Hoffnung und Bestandig-keit — Gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.“ 7. "Agiarov vdati!-1 Pindar. 8. Fruhlingsnahen. 9. Walter in kritischer Lage. (Obersetzung aus dem'Mhd.). 10. Resurrexit! Eine Osternovelle. 11. Ein mittelalterliches Sittenbild — nach Walter v. d. Vogelweide. (Obersetzung aus dem Mhd.). 12. Mòglichst gedrangte Inhaltsangabe des „Parzival“ in 5 Hauptabschnitten. (Ein Auszug). 13. „Was tat dir, Tor! dein Vaterland? — Dein spott’ ich, gltlht dein Herz dir nicht — Bei seines Namens Schall.“ Zu behandeln mit Beziehung auf unser Vaterland Ostereich! 14. Die Ferien in Sicht — Land ! Land ! (Ein Vergleich). VII. Klasse: 1. Der Herbst, ein Bild des Alters. 2. Shakespeares „Macbeth“, eine Tragodio des Ehrgeizes. 3. Die Erscheinungen des Geistes im „Hamlet“. 4. Begeisterung ist die Quelle groBer Taten. 5. Der Reitersjunge Georg in Goethes „Gotz“, eine Lieblingsgestalt des Dichters. 6. Die Frauencharaktere in Goethes „Gi)tz von Berlichingen“. 7. Tragische Zuge im Leben des Demosthenes. 8. Warum macht Egmonts Tod auf uns den Eindruck eines Triumphes? 9. Zur Auswahl: a) Starme und Leiden. Ein Vergleich. b) „Ein jeglicher, gut 3* oder bose, nimmt sich seinen Lohn mit seiner Tat hinweg" („Iphigenie auf Tauris”, 715. 16). 10. Die Verdienste Josefs II. um den Bauernstand. 11. VVelehe Konflikte veranlassen in Goethes .Torquato Tasso11 den Sturz des Dichters am Hofe zu Ferrara? 12. Die feindlichen Bruder in Schillers .Baubern". 13. Die Folgen des Stadtlebens fur die menschliche Entwicklung. Naeh Schillers „Spaziergang“. 14. Die Bedeutung der ersten Szene des „Wilhelm Tell* fiir das ganze Drama. Bedellbungen: 1. Herders Tàtigkeit fiir das Volkslied. 2. Der dramatiscbe Aufbau des ..Macbeth". 3. Die Darstellung groBartiger Verbrecher in Shakespeares Dramen. 4. Die Katastrophe im „Othello“. 5. Versueh einer Charakteristik Hamlets. 6. Konig Lears Schuld und Siihne. 7. Goethes „Gotz“, eine bedeutende Verkiirperung der kraftgenialen Richtung des Sturmes und Dranges. 8. Die Grundlagen des Goetheschen „Werther“ in Leben und Dichtung. 9. Egmont und Oranien. Ein Vergleich. 10. Richard Wagners Leben und Wirken. 11. Das Volk in Goethes .Egmont11. 12. Mit welchem Bechte konnte Ampère Goethes ..Tasso11 einen gesteigerten „Werther“ nennen? 13. Goethes Mutter. 14. Spiel und Gegenspiel in Schillers .Baubern*. 15. Schillers Luise Millerin und Goethes Gretchen. Ein Vergleich. 16. Durch welche Umstande wird Schillers Maria Stuart entlastet? 17. Das Thema der Notwehr in Schillers „Wilhelm Tell11. Vlil. Klasse 1. Der I. Teil von Schillers „Glocke“. Ein Lebensdrama. 2. Des Gemiites miichtige Wogen — in Schillers „Lied von der Glocke*. 3. .Zum Werke, das wir ernst be-reiten, — Geziemt sich wohl ein ernstes Wort!“ 4. Die hohe Roma, zweimal Weltbeherrscherin ! — Wodurch? 5. Die Betàtigung edlen Menschentums im I. Gesange von Goethes ,,Hermann und Dorothea" und die poetische Wirkung derselben. 6. „Der Mensch ist ein Einsamer nur im Tod; — Doch Leben und Streben verbiindet!" (Grillparzer.) 7. „Aus Torheit und aus Eitelkeit — Sind wir in uns zerfallen ; — Im AnschluB von alien liegt der Sieg, — Ini Glttck eines jeden das Ende!“ (Grillparzer.) 8. Der Hohepunkt und das tragische Moment in Schillers Trilogie „Wallenstein“. 9. Welche groBen Manner hahen im 19. Jahrhundert mit starker Hand, fórdernd in die Geschicke Osterreichs eingegriffen ? 10. Mit welchem Rechte konnen wir unsern Kaiser den „guten Genius11 des 19. Jalirhunderts nennen? 11. „Ernsthaft streben, •— Heiter leben!11 (Josef Viktor v. Seheffel.) 12. „Klar das Auge, stark die Hand, — Treu dir selbst, dem Vaterland!“ (Adolf Pichler.) Welche Bedeutung haben diese Dichterworte fur einen Abiturienten ? 13. Welche Proben unverwiistlicher Lebenskraft hat Osterreich in den Sturmen des verflossenen Jahrhunderts gegeben? (I. in der Abwehr der àuBeren Feinde. II. in der inneren Entwicklung) — Maturitàtsarbeit. Redeiibungen: 1. „Wilhelm Teli11: Exposition. 2. .Wilhelm Teli11 : Steigerung und Hohepunkt. 3. ^Wilhelm Teli”: Umschwung. 4. .Willhelm Teli11: Schluflakt. 5. „Die Jungfrau von Orleans11 : Exposition. 6. „Die Jungfrau von Orleans11: Steigerung und Hohepunkt. 7. .Die Jungfrau von Orleans": Umschwung. 8. „Die Jungfrau von Orleans11: Katastrophe. 9. „Maria Stuart*: Exposition. 10. ,,Maria Stuart11: Steigerung und Hohepunkt. 11. ,.Maria Stuart11: Umschwung. 12. „Maria Stuart11: Katastrophe. 13. „Die Braul von Messina11: Exposition. 14. „Die Braut von Messina11 : Steigerung und Hohepunkt. 15. „Die Braut von Messina*: Umschwung. 16. „Die Braut von Messina": Katastrophe. 17. „WaÌlenstein* : Exposition. 18. „WaIlenstein“ : Steigerung und Hohepunkt. 19. ,,Wallenstein“: Umschwung. 20. „Wallenstein“: Katastrophe. 21. „Die Bàuber". 22. „Fiesko“. 23. „Kabale und Liebe". 24. „Don Karlos". 25. „G0tz von Berlichingen". 26. „Egmont“. 27. „Tasso“. 28. Badetzky. 29. Tegetthoff. 30. Osterreichs Anteil an den Be-freiungskriegen gegen Napoleon. b) Fiir die slovenischen Aufsàtze. V. Klasse: 1. Terret labor, aspice praemium. 2. Pravljica in pripovedka. (V čem se strinjate, v čem razlikujete?) 3. Qvrjaxsiv firj Xéye rovi; àyaOnvq. (Nagroben napis.) 4. Zima v naravi in v narodni pravljici. 5. Božični običaji v domačem kraju. 6. Kaj je Livija napeljalo, da je pisal rimsko zgodovino? 7. Kar so pisane cvetke pridnim bučelam, to so dobre knjige marljivim učencem. 8. Ostanki paganskih nazorov v slovenskem narodnem slovstvu. 9. Vožnja po morju — podoba človeškega življenja. 10. Svetovna važnost Sredozemskega morja. 11. Narodna pesen — zvesta spremljevalka važnejših zgodovinskih dogodeb. 12. Cir navdušuje svoje vojake pred bitko pri Kunaksi. (Po Ksenofontu.) 13. Dober sin — dober državljan. 14. AFjezero, ki na njega pokraj’ni stojiš, ni, Črtomir, podoba tvoja? VI. VI. Klasse: 1. Začetek kulture moramo iskati v poljedelstvu. 2. Falso queritur de natura sua genus humanum. (Sallust.) 3. Kako se vrši preobrat v Bogomilinem mišljenju (po „Krst-u pri Savici"). 4. Numera annos tuos, et pudebit eadem velle, quae volueras puer, eadem parare. (Seneca.) 5. Važnost Sredozemskega morja v trgovinskem oziru. 6. Pomen oljke v človeškem življenju (po S. Gregorčičevi pesmi „01jki“). 7. Jugurta kot človek in državnik. 8. Kakšne nazore smeši Prešeren v svoji „Novi pisariji"! 9. 'O (Sioq fioayvg, t/ A« ré^VTj /inxoij. (Hippokrates.) 10. V borbi s prirodo se kaže ne le slabost, ampak tudi velikost človeka. 11. Herodotovi nazori o božanstvu zavisti. 12. Deli drame naj se na kakem pesmotvoru pojasnijo. 13. Ljubezen domovinska v Prešernovem „Sonetnem vencu". 14. Prešernove balade in romance. VII. Klasse: 1. Te hominem esse memento! 2. Glavni pospešitelji literarnega gibanja slovenskega v 16. stoletju. 3. Konec v Shakespearovem „Kralju Learu“. 4. Cesarja Jožefa II. ljudomile preosnove. 5. Atensko ljudstvo za govornika Remosteiia. 6. Zakaj so mislili staro-davniki, daje bil Homer slepec? 7. Kaj ima Marko Pohlin graje-, kaj hvalevrednega? 8. Kje je bolje prebivati, v dolini ali v gorah? (Pogovor). 9. Nedeljski počitek. (Slika iz narodnega življenja.) 10. Vodnikov ,,Moj spominek11. 11. Kako vpliva človeški rod na izpremembe zemeljskega površja. 12. O važnosti prirodoznanstva. 13. Napoleon na vrhuncu svoje mogočnosti. Geslo: Znan smelih vam je čet stvoritelj-on, — ki vojnam je malik, deželam šiba, — opora in trepet narodom bil, — prečuden sreče opotočne sin. 11. Oče Jelenko v Stritarjevi povesti „Rosana“. Govori: 1. Lepa Vida v naši literaturi. (Pirnat.) 2. Delovanje slovenskih pisateljev na polju dramatskega pesništva. (Robar.) 3. Aškerčev baladni venec „Stara pravda11. (Gaber.) 4. Leo Nikolajevič Tolstoj. Slovstvena črtica po hrvaških in slovenskih virih. (Glonar.) 5. Kopitarjevo delovanje na polju slovanske filologije. (Murn.) 6. Fr. Ks. Meško. Književnozgdovinska črtica. (Leskošek.) 7. Celjski grofje. (Podpečan.) VIII. Klasse: 1. Nil sine magno vita labore dedit motalibous. (Hor.) 2. Slep je, kdor se s petjem vkvaija, — Kranjec moj mu osle kaže; —; pevcu vedno sreča laže, — on živi, vmrjé brez dnarja. Resnica teh besed naj se dokaže na Prešernu. 3. Prešernov sonetni venec. 4. Sestava 2. Sokratovega govora v Platonovi Apologiji 5. Karola IV. zasluge za Češko. 6. Vpliv petja na človeško srce. 7. O potrebnosti govorništva v sedanjem veku. 8. Kedor je možak, — strupene se kupe ne brani, — sladke se nikdar ne vpijani. (Gregorčič.) 9. Sanjarstvo, fanatizem, navdušenje. 10. Koseskega pesem „Kdo je rnar?“ 11. Krasota in groza avstrijskega planinskega sveta. 12. Korak v življenje. (Govor tovarišem v slovo.) 13. O važnosti Vodnika, Ravnikarja in Levstika za slovensko prozo. (Naloga za zrelostni izpit.) Govori: 1. Protestantizem na Štajerskem s posebnim ozirom na Spodnje Štajersko. (Štuhec.) 2. Kraljevič Marko v narodnih pesnih jugoslovanskih. (Coki.) 3. Lipa, slovansko drevo. (Sagaj.) 4. Nekaj o našem narodnem petju. (Šeško.) 5. Levstikovi sonetje. (Dolinšek.) 6. Moj domači kraj in njegova okolica v zrcalu narodnega pesništva. (Ratej.) F. Privatlektiire. V. Klasse. a) Latein. Rarton: Ov.Met. VI., 5-82,103—107,127-145, 146—312; VIL, 159- 227, ž34—293; Vili., 743-842, 875—878; X. 110-142; XI, 87—193, 474-748. Boezio: Ov. Met. VI., 5—82 etc. wie oben. Brunčko: Liv. 1. XXII., 1—30. Cajnko: Liv. 1. XXII., 1-35. Crnčič: Liv. XXVI., 9. 18-19; XXVII., 19; XXX., 19; XXXIII., 12, 13. Ov. Med. VI., 146—312; VIII., 743—842, 875 — 878; XI., 87—193, 474—572. F. II., 687-710; VI., 169—182. Geratič: Liv. 1. XLV. Hržič: Liv. 1. IL, 1—30. Kink: Liv. I. XXII., 1—30. Klobasa: Liv. 1. XXII. Kniely: Liv. 1. XXII., 1-30. Ov. Met. II., 1—242, 251—332. Koprivnik: Liv. 1. V., 19—23, 35-49; XXVI., 9, 18, 19; XXVII., 19; XXX., 19—20. Koser: Liv. 1. II., 1—30. LaBbacher: Liv. 1. XXII., 1—10, Ov. Met. II., 760—801 ; III., 528—731 ; XI., 87—193, 474- 748. Moritsch: Liv. 1. XXL, 30— SchluB. Napotnik: Liv. 1. XXII., 1—20. Ov. Met. VIII.. 743 — 842, 875 — 878; XV., 75 — 236' 252—272, 418- 478, 622—700. 728—744 Osterc: Ov. Met. II., 1—242, 251—332. 760-801; III., 528-733; IV., 1-35, 391—415; Vili., 743— 842 , 875 — 878' X., 110-142; XL, 87-193. Pavlič: Liv. 1. V., 19—23, 35—49- XXVI 9, 18, 19; XXVIL, 19; XXX., 19-20. Pogruic: Liv. 1. XXII., 1-26. Polak: Liv. XXII.. 1-26. Potočnik: Liv. 1. V., 19—23, 35-49. Ov. Met. VI., 5—145, 146—312. Rakovec: Liv. 1. V., 19 —23, 35—49. Ov. Met. X., 110—142; XI., 87—193. Ov. F. IL, 475 — 512, 687-710. Ov. Tr. III. , 12. Schmid: Liv. I. XXL, 30—SchluB. Ov. Met. VIL, 159—227, 234—293; XI., 87—193. Schmiderer: Liv. 1. XXII., 1-26. Sieber: Liv. L XXII., 1—15. Ov. Met. IL, 1 — 242. 251 — 332; VIII., 743 — 842, 875—878. Slana: Liv. 1. XXII., 1 -30. Sok: Liv. 1. XXII., 1—26. Supančič; Liv. 1. XXL, 30—SchluB. Škofič: Liv. L XXL, 30—SchluB. Šoba: Liv. 1. XXII., 1-30. Šumenjak: Liv. 1. XXL, 30—SchluB. Trstenjak: Liv. 1. XXII., 1—30. Veble: Liv. L XXII., 1—40. Veranič: Ov. Met. IL, 1—242, 251—332, 760-801; VIII.. 743 — 842, 875-878; X., 110-142; XI., 87—193, 474—748. Ov. F. IL. 687—710; VI. 169—182. Ov. Ep. e. P. IV., 3. Vielberth: Liv. 1. XXL, 30—SchluB. Voit: Liv. 1. XXII. 1-30 Zhuber v. Okróg: Liv. 1. XXII., 1—26. Zorjan: Ov. Met. III., 528-731, 732—733; IV. , 1-35, 391—415; VI., 5-82, 127—145, 146 -312; VIL, 159 — 227, 234—293; X., 110-142; XI., 87-193, 474—748. b) Griechisch. Barton: Xen. An. III, 3.1—5.6. Boezio: Xen. An. Ili, 3.1—5.6. Brunčko: Xen. An. IV, 3.3—7.17. Cajnko: Xen. An. III, 3.1—5.18. Crnčič: Xen. An. IV, 4.1—6.27. 'Berk: Xen. An. III, 3.1—5.18. Geratič: Xen. An. III, 3.1—5.18. Heržič: Xen. An. III, 3.1—5.18. Kink: Xen. An. IV, 3.3—6.27. Klobasa: Xen. An. IV, 3.3—6.27. Kniely : Xen. An. III, 3.1—5.18; IV, 3.3-7.17. Napotnik: Xen. An. III, 3.1—5.18. Pogruic: Xen. An. III, 3.1—5.18. Potočnik: Xen. An.III,3.1—5.18; IV,2.1—7.17. Schmid: Xen. An. IV, 3.3—7.17. Sieber: Xen. An. III, 3.1—5.6. Trstenjak: Xen. An. IV, 3.3—5.21. Veble: Xen. An. III, 3.1—5.18; IV, 3.3—7.17. Veranič: Xen.An.III,4.13—5.18; IV,3.3-7.17. Zagoda: Xen. An. IV, 3.3—7.17, Zorjan: Xen. An. IV, 3.3—6.27. VI. Klasse. a) Latein. Borko: Sali. bell. Cat. Deržič: Caes. bell. civ. III. Gottscheber: Sali. bell. Cat. Hofmann: Cic. in Cat. II. Jančič: Sali. bell. Cat. Kolarič: Cic. in Cat. II, III. Kosi: Cic. in Cat. II, III. Kren: Cic. in Cat. Il, III. Lešničar: Sali. bell. Cat. Lešnik: Sali. bell. Cat. Pavlič B.: Sali. bell. Cat; Cic. in Cat. II, III. | Pinter: Sali. bell. Cat. Plòckinger: Cic. in Cat. II, III, IV. Polak: Sali. bell. Cat. Haišp: Sali. bell. Cat. Senekovič: Cic. in Cat. 11, III. Sok: Cic. in Cat. II, Stajnko: Sali. bell. Cat. Stettinger: Caes. bell. civ. III. Šalamun: Caes. bell. civ. III. Toplak: Sali. bell. Cat; Caes. bell. civ. 111. Zavodnik: Cic. in Cat. II, III. Žižek: Sali. bell. Cat. b) Griechisch. Barbič: Hom. II. VII. Borko: Hom. II. XII. Deržič: Hom. 11. XIX. Dušej: Hom. II. XX. Gala: Herod. Vlil. Goli: Hom. II. XIX. Gottscheber: Hom. II. XII. Grilc: Hom. II. VII. Hofmann: Hom. 11. XIX. Jančič: Hom. II. VII. Jurko: Hom. II. VII. Kolarič: Hom. II. VIL, XII. u. XIX. Kosi: Hom. II. VII. u. XIX. Križan: Hom. II. VII. Kuhar: Hom. II. XII. Lešničar: Hom. II. VIL, XII. u. XIX. Lešnik: Hom. II. IV. u. XIX. Pavlič B.: Hom. 11. IV., V„ VIL u. VIII.: Xenoph. Apomn. I, 4, 2—18; Herod. VIII. Petrovič A.: Hom. 11. XII. Pinter: Hom. II. VIL, Vlil. u. XIX. Plòckinger: Hom. II. IV., V. u. VIL Pplak: Hom. II. VIL Pučnik: Hom. II. VIL u. Vlil. Raišp: Hom. II. XI. u. XII. Rop: Hom. II. VIL u. Vlil. Senekovič: Hom. II. XII.; Xenoph. Apomn. II, L 21—33; III, 10, 1—8. Stajnko: Hom. II. XXIV. Sulkowski: Hom. II. XII. Toplak: Hom. II. VIL; Xenoph. Apomn. II, j gl_______33. Weixl: Hom.' II. IV. VVurzinger: Hom. II. XII. Zavodnik: Hom. II. VIL; Xenoph. Apomn. II, 1, 21-33. VIL Klasse. a) Latein. Atelšek: Vergil. Aen. IV. Bogovič: Cic. in Cat. III etIV.; Vergil. Aen. IV. Čmak: Cic. in Cat. III. et IV. Finžgar: Vergil. Aen. IV. Gaber: Cic. de off. I. et IL; Vergil. Aen. VIL et Vili. Gaberc: Cic. in Cat. III. et IV.; Vergil. Aen. IV. Glonar: Cic. de off. IL; Vergil. Aen. V. Goscbenhofer: Cic. in Cat. IV. Haberleitner: Vergil. Aen. XII.; Cic. prò Milone, pro Rose. Amer. Kartin : Cic. pro Milone. Koropec: Cic. in Cat. IL—IV.; Aen. IV. Leber: Vergil. Aen. Vili. Leskošek: Cic. Laelius, pro Milone, Vergil. Aen. XI. et XII. Liebisch : Cic. Laelius. Mura: Cic. de off. II.; in Cat. III. et IV.; Vergil. Aen. V. Munda: Cic. in Cat. IL et UL; phil. I.; Vergil. Aen. IV. et V. Pažon: Vergil. Aen. IV. et VII. Pilch: Cic. pro Ligario, pro rege Deiotaro. Pirnat: Cic. de off. Podpečan: Cic. in Cat. IL—IV.; Vergil. Aen. IV. Rajer: Cic. prò rege Deiotaro. Robar: Cic. de off. IL; in Cat. 111. et IV; Vergil. Aen. V. Sehigert: Cic. in Cat. IV.; Vergil. Aen. VII. Sirec: Cic. pro Milone, Vergil. Aen. IV7. Vrečko: Cic. in Cat. IL—IV. ; Vergil. Aen. IV. Ziesel: Vergil. Aen. IV7. Zorjan: Cic. in Cat. IL—IV.; Vergil. Aen. IV. b) Griechisch. Bogovič: Hom. Odyss. X. u. XI. Omak: Hom. Odyss. X. Gaber: Hom. Odyss. X. und XI.; Dem. Okvvì'K B, Kata i).Ì7t7Tov B und Ihnl tcòv èv Xs(ì()ovrillt7Z7TOV B. Goschenhofer: Hom. Odyss. IL u. ili.; 11. IV. u. XII. ; Dem. ’OXvv&. B. Zor.jan: Hom. Odyss. X. u. XI.; Dem. 'OlvvO. B. Vlil. Klasse. a) Latein. Dolinšek: Vergili Eci. IV.; Taciti dialog, de orator., Livius V. Eichelberger: Livius XXII. Dlančnik : Livius XXII Jurhar: Taciti dialog, de orator. Prekoršek : Taciti dialog, de orator. Schreiner: Vergili Eclog. IV.; Aen. IX.; Taciti dialog, de orator., Livius V. Smola: Ciceron. oratio pro Deiotaro. Stiehler Mieli.: Vergili Aen. III. u. V. Šeško : Livius XXII. Teisinger: Vergili Aen. IX.; Taciti dialog, de orator. b) Griechisch. Dolinšek: Xen. Apomn. II, 3, 1—20; Kyr. Vlil, 7, 2—28; Dem. or. Chersones. ; Plat. Euth. Eichelberger: Hom. Odyss. XX—XXIV. Hòllmullner: Soph. Antig. Jurhar: Plat. Euth. ; Soph. Aias. Schreiner: Xen. Apomn. II, 3, 1—20; Kyr. VIII, 7, 2 — 28; Dem. or. Chersones.; Plat. Euth. Smola: Hom. II. XVI; Dem. or. Chersones. ; Stiehler: Hom. II. II, V, IX, XII, XVIII; Odyss. XV, XVIII; Plat. Euth. Šeško: Xen. Heli. I—IV. Teisinger: Eurip. Iphig. b. d. Tauriern. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A- Bibliotliek. I. Lehrerbibliothek. (Bibliothekar: Prof. J. Holzer.) a) Geschenke : 1. Des k. k. Ministeriums fiirKultus und Unterricht: a) Zeitschrift f. osterr. Volks-kunde; b) Glaube und Liebe, Trauerspiel in 3 Aufziigen von Dr. Aloys Weissenbach, herausg. von Al. Jos. Hammerle. — 2. Der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Anzeiger der math-naturvv. Klasse 1902; b) Sitzungsberichte der philos.-liistor. Klasse, 144. und 145. Bd.; c) Archiv fur osterr. Geschichte, 91. Bd., 1. und 2. Halfte, 92. Bd., 1. Halite; d) Denkschriflen der kais. Akademie, 47. und 48. Bd. — 3. Der k. k. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und histor. Denkmale: Mitteilungen von 1902. — 4. Des furstbischfifl. Lavantei Konsistoriums : Personalstand des Bis-tums Lavant im Jahre 1903. — 5. Vom Verlag des „Liter. Centralblattes.“: Wochentl. Verzeichnis der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. — 6. Vom Verfasser, Herrn Hans von Immenhof: Die Babenberger, histor. Erzahlung. — 7. Vom Festausschusse des VI. deutschen Sangerbun desfestes: „Zum sechsten deutschen Sangerbundesfeste in Graz“, Festschrift, 2 Exempl. — 8. Vom Herrn Prof. Julius Miklau: Otto Hubners Geogr.-statist. Tabellen, Ausg. von 1899. — 9. Vom Buchhandler Herrn Max Isling: a) Geogr. Anzeiger von J. Perthes, 1902; b) Blatter fur Bucherfreunde, 8 Hefte; c) Die Literatur , der Steiermark in histor., geogr, und ethnogr. Beziehung, von Dr. Anton Scblossar; d) Deutch-gotisches Worterbuch nebst einem Anhange, von Dr. Oskar Priese. — 10. Vom Verfasser, Herrn Dr. Haimund Mu 11 er : Der Tod als Erzieher. — 11. Von der k. k. Gymnasial-Direktion: Adresse der osterr. Mittelschuldirektoren an Se. k. u. k. Apost. Majestat, Kaiser Franz Josef L, ardaglieli der Vollendung des 70. Lebensjahres. — 12. Vom Verfasser, Herrn Gymn.-Oberlehrer Josef Frenzel in Wongrowitz: Die Entwicklung der Satze mit TtptV. b) Ankauf: L Zeitschr. f. d. osterr. Gymnasien, 53. Jahrg. 1902. — 2. Liter. Centralblatt fur Deutschland, 53. Jahrg. 1902. — 3. „Gymnasium“, 20. Jahrg. 1902. — 4. Stimmen aus Maria Haberleitner: Hom. Odyss. X. u. XI.; Dem. 'OlvvO. B u. Kara (lhlinnov B. Kartin: Dem. Karel (lhlinnov K Kokoschinegg: Hom. Odyss. X.; Dem. 'OlvvO. B. Lah: Dem. 'OlvvO. B, Kara I. Fortgangsklasse . . . 14 34 22 29 17 29 12 27 30 38 27 28 307 Zu einer Wiederholungs- prtifung zugelassen . . 7 6 4 6 6 7 — 2 9 8+1 4^ 1 60+1 II. Fortgangsklasse . . . 3 12 5 0 4 4 1 2 2 3 4 — 46 III. Fortgangsklasse . . . 2 1 2 4 — b — — 1 — — — 15 Zu einer Nachtragsprufung zugelassen — — — — 1 i — 1 1 1 — — 5 AuBerordentliche Schiller . Summe . . 28 59 34 52 30 47 lot* 37 46 52+1 40 30 471+2 b) Nachtrag zum Schuljahr 1901/902. VViederholungsprilfungen waren bewilligt . . . 2 7 3 5 3 3 — 4 4 3 1 — 35 Entsprochen haben . . . 1 5 3 5 3 2 — 4 4 3 1 — 31 Nicht entsprochen haben (od. nicht erschienen sind) 1 2 i 4 Nachtragsprufungen waren bewilligt — — — — — i 1 1 2 1 — 1 7 Entsprochen haben . . . 1 1 2 Nicht entsprochen haben . 1 1 2 Nicht erschienen sind . . — — — — — i — 1 1 — — — 3 Darnach ist das Endergebnis far 1901,/902: I. Fortgangsklasse m. Vorzug <2+i 17 3 3 4 9 1+' 4 7 9 3 8 70+2 I- „ .... 30 39 23 44 15+1 27 20 25 44+1 32 27 25 351+2 II- „ .... 3 7 1 4 5 5 — 4 2 1 1 0+> 33+> III- .. .... 2 2 2 1 — 7 Ungeprtift blieben. . . . — — — 1 — 1 1 — — — 3 Summe . . 37+' 03 27 53 26+1 1 42 21+' 34 55+1 42 31 33« 4G4+5 K 1 a s e 8. Geldleistungen der Schiller. I. II. III. IV. v. VI. VII. VIII. Zusammen a b a b a b a b gezahlt: im I. Semester 23 32 6 11 17 15 11 2 12 10 8 8 155 im II. Semester 15 19 12 10 18 12 9 6 11 17 15 14 158 Zur Hitlfte vvaren befreit im I. Semester im II. Semester Ganz befreit waren im I. Semester 7 35 29 49 14 36 7 36 37 44 32 22 348 im II. Semester 14 45 22 43 12 35 8 31 35 36 25 16 322 Das Schulgeld betrug im ganzen im I. Semester K 690 960 180 330 510 450 330 60 360 3«) 240 240 4650 im II. Semester K 450 570 360 300 540 360! 270 180 330 510 450 420 4740 Zusammen K 1140 1530 540 63011050 810 60U “2-44) 690 810 6y0 660 9390 Die Aufnahmstaxen betrugen ...Ki 1IT60 285-60 8-10 21-00 20-10 12-60 — 1-20 16-80 21-00 — — 516-60 Die Lehrmittelbeitrage | betrugen ... K 62’OD 116-00 10-0(1 120-00 1 5 36-00 16-00 100-00 108.00 80-00 60-00 1026-00 Die Taxen fur Zeugnis- duplikate betrugen K j — — 400 - — 400 — — — — 8-00 Summe K 179 60 131-60 18-10 145*00 »510 114*60 36 00 81-20 116-80 129 00 80 00 60-00 1550-60 9. Besuch des Unter- richtes in den relat.- obliq. u. nicht obligaten Gegenstànden. Zweite Landessprache (Slovenisch) 1. Kurs 9 — 9 — 1 — — — 1 — — 20 II. Kurs — — 5 — 3 — 2 — 1 1 — — 12 III. Kurs — — — — 4 — 1 — — — 2 — 7 IV. Kurs 1 1 2 Franz. Sprache, II. Kurs 1 3 6 5 15 Kalligraphie .... 14 24 — i 3 — — — — — — — 42 Freihandzeichnen I. Kurs 9 5 2 6 — 2 — — — — — — 24 II. Kurs 1 1 3 5 7 7 — 2 1 — — — 27 III. Kurs — — — — 1 — — 2 2 5 5 1 16 Gesang: I. Kurs 2 8 1 8 — 3 — 2 1 — — — 25 II. Kurs 6 4 1 — — — — — — — — — 11 III. Kurs 7 4 1 8 20 Stenographie: I. Kurs — — — — — — 5 23 25 8 — — 61 II. Kurs — — — — — — — — 7 15 — — 22 Steiermiirk. Geschichte — — — — — — 4 8 — — — — 12 IO. Stipendien. Anzahl der Stipendien im I. Semester — — 1 — — 3 — 1 4.** 4 1 5 19 im II. Semester — — 1 1* — 3 1 1 3* 7 3 6 26 Gesammtbetrag im I. Semester K — — 179 — — 250 — 100 200 479 70 600 1878 im II. Semester K — 179 350 300 100 200 1079 470 800 3478 Zusammen K — — 358 1 1“ S •o 400 1558 540:1400 5356 ! *) Eines davon ist ein Naturalstipendium. **) Z\vei davon simi Naturalstipendien, X. Maturitàtsprufung. Die tniindliche MaluiitatsprUf'ung des Herbstlermines 1902 wurde unter dem Vorsilze des Herrn Landesschulinspektors Dr. Peter Stouiik ani 20. September abgeliallen. Zu der-selbeu wurde ein im Sommertermine krankheitswegen entschuldigter Privatist wegen MiSer-folges bei einer Vorprlifung und Semestral-Nachtragspriifung iiicbt zugelassen. Die diei im Sommertermine zu einer Wiederbolungspriifung aus je einem Gegenstande zugelassenen Abiturienten wurden dabei als reii erklart Die im Programme des vorigen Schuljahres ver-òffentlichte Liste ist demnach noch folgendermaBen zu erganzen : 1 Nume Geburtsort Vraterland il .sjs iJauer dor Gymnas.-studi en in Jahrun Gewahlter Reruf 31 Baršič Julius Oberpulsgau Steiermark 20 8 Theologie 32 Lamut Johann Gračič 23 8 33 Url Emil Marburg 20 9 Postdienst Im Sommertermine 1902 unterzogen fieli von 30 OfTentlichen Schulern der Vili. Klasse samtliche der Maturitàtsprufung. Die schriftliche Priifung wurde vom 22. bis 26. Juni vorgenommen. Die dabei ausge-arbeiteten Themen waren foigende : 1. Ubersefzung aus dem LateiniscLen ins Deutsche : Liv. A. U. G. lib. XXVII. 46, Tessera per castra .... confestimque in aciem procedunt. 2. Obersetzung aus dem Deutschen ins Laeinisclie : Die Dankbarkeit. 3. Obersetzung aus dem Griecbisclien : Piat. Hippias Min. XV.. 'Oi>àc:, co lnnia, — vnsQ ìuov. 4. Aus dem Deutschen : Welche Proben unverwiistlicher Lebenskraft bat Osterreich in den Stttrmen des verflossenen Jabrhuiiderts gegeben. 5. Aus dem Slovenischen : a) tur Slovenen: O važnosti Vodnika, Ravnikarja in Levstika za slovensko prozo; b) fur Deutsche: Meč in plug. 6. Aus der Mathematik : 1) Man konstruiere und berechne ein rechtwinkliges Dreieck, wenn die zur Hvpotenuse genorige Hohe 3 m betràgt und die dadurch gebildeten Abschnitte der Hypotenuse sich um 21/, m unterscheiden. 2) Wie lauten bei der Ellipse 9xJ 16y’ = 144 die Gleichungen jener Tangenten, welche von den Koordinatenachsen gleiclie Strecken ab-schneiden ? 3) Wenn man eine dreiziffrige Zalil, deren Zitlern eine arithmetische Reihe bitden, durch die Ziffernsumme dividiert, so erhalt man 26 zum Quotienten; addiert man aber 396 zu der betreffenden Zahl, so erscheinen dieselben Ziffern in umgekehrter Ordnung. Wie laute! die Zahl? 4) Jemand liat eine Rente von 1200 K durch 15 Jahre zu beziehen; wie tange muB er dem Genusse derselben entsagen, urn dann durch 10 Jahre hindurch eine Rente von 2344 K zu beziehen, wenn 3 V2 % Zinseszinsen gerechnet werden? Die mundliche Maturitatsprufung vvird am 17., 18., 20. und 21. Juli stattfinden. XI. Aufnahme der Schiller fiir das Schuljahr 1903/04. Das Schuljahr 1903/04 wird am 18. September 1. J. um '/,8 Uhr morgens mit dem lil. Geistamte in der Aloisikirche eroffnet vverden. Die Einschreibung der Aufnahmswerber in die erste Klasse wird am lo. Juli von '/,10-lŽ Uhr und am 16. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der II. B-Klasse stattfinden. Die ubrigen, in die Anstalt neu eintretenden Schiller und diejemgen, welche bereits im Juli-Termine die Aufnahmspriifung in die erste Klasse mit gutem Erfolge hestanden liaben, hahen sich am 16. September um die gleiche Zeit und am gleichen Orte zur Aufnahme zu inelden. Die Aufnahme der Schiller, welche der Anstalt sclion friiher angehòrt hahen, ertolgt am 16. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der V. Klasse. Spàter findet keine Aufnahme statt. Schiller, welche aus der Volksschule in die erste Klasse aufgenoinmen werden wollen, ìnussen das zehnte Lebensjahr nodi im laufenden Kalenderjahre vollenden und sich einer Aufnahmsprufung unterziehen, bei welcher getordert wird: a) Jenes Mail des Wissens in der Heligion, welches in den ersten vier Klassen der Volksschule erworhen werden kann. b) In den Unterr ichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateini-schen Schrift; Kenntnis dei Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach be-kleideter Siitze; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben im L)iktandoschreihen. c) Im Rechnen: lìbung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Niclitkatliolisclie Schiller liaben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Konfession ausgestelltes Zeugnis tìber ibre religiose Vorbildung beizubringen Einer Aufnahmsprtìfung liaben sich aucb alle Schtìler zu unterziehen, welche von Gymnasien koramen, die a) nielli die deutsebe Unterrichtssprache liaben, li) nicht dem k. k. Ministerium fiir Kultus und Unterricht in Wien untersteben oder c) nielli das Oflentlichkeits-recht geniefien. Schtìler, welche von Óffentlichen Gymnasien kommen, kònnen einer Aufnahmsprtìfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden SchUler sind von ihren Eltern oder vertra uen s wtìrd igen Stellvertretern derselben vorzufiibren und haben sich mit ihrem Tauf- oder Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten (iber das letzte Schuljahr auszuweisen. Die Aufnahmstaxe von 4 K 20 h, der Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag von 2 K 60 h und das Tintengeld ftìr das ganze Schuljahr im Betrage von 60 h sind von alien neu eintretenden Schtilern bei der Aufnahme zu entricbten. Die Aufnahmswerber in die erste Klasse bezahlen diese Betrage erst nach der mit Erfolg bestandenen Aufnahmsprtìfung u. zw. die vom Juli-Termine bei ihrer Einschreibung am 16. September, die vom September-Termine nach der Aufnahmsprtìfung am 16., bezw. am 17. September in der Direktionskanzlei. Die nicht neu eintretenden Schtìler entrichten blob den Lehrmittel-und den Jugendspielbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe ftir eine Privatisten- oder eine Aufnahmsprtìfung betràgt 24 K ; ffir die Aufnahmsprtìfung in die erste Klasse ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schuler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, kOnnen ohne schriftliche Be-stàtigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld betiagt 30 K ftìr jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jedes Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direktion zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes konnen nur solclie wahrhaft dtìrftige*) Schiiler befreit werden, welche im lelzten Sen ester einer Staats- oder anderen oflentlichen Mittelschule angehort, in den Sitten die Note „lobenswert“ oder „befriedigend“, im FieiBe die Note „ausdauernd“ oder „befriedigend“ und im Fortgange mindestens die erste allgemeine Zeugnisklasse erhalten haben. Die beztìglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu ùberreichen. Ftìr das erste Semester der ersten Klasse gilt die hohe k. k. Ministerial-Verordnung vom 6. Mai 1890, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind : 1. Das Schulgeld ist von den óffentlichen Schtilern der ersten Klasse im ersten Semester spatestens im Laufe der ersten 3 Moliate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. 2. Óffentlichen Schtilern der ersten Klasse kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlusse des ersten Semesters gestundet werden : a) vvenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und FluìU eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenskala und in Bezug auf den Fortgang in alien obligaten Lehrgegenstànden mindestens die Note „befriedigend“ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft dtìrftig, das ist in den Vermogenverhaltnissen so beschrankt sind, dati ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne emplìndliche Entbehrungen moglich sein wtìrde. 3. Um die Stundung des Schulgeldes ftìr einen Schiiler der ersten Klasse zu erlangen, ist binnen 8 Tagen nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direktion jener Mittelschule welche er besucht, ein Gesuch zu tìberreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behordlichen Zeugnisse tìber die Vermogensverhaltnisse belegt sein muB. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkorper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schtìler in Ervvagung, ob bei denselben auch die unter Punkt 2, lit. a get'orderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schiiler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zurtìckzuweisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes ftìr das erste Semester wird unter der Bedingung ausgesprochen, dati das Zeugnis tìber das erste Semester in Beziehung auf sittliches Betragen und FleiB eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenskala aufweist und der Studienerfolg mindestens mit der ersten allgemeinen Forlgangsklasse bezeichnet ist. Trilli diese Bedingung am Schlusse des Semesters nicht zu, so hat der betreffei de Schtìler das Schulgeld noch vor Beginn des zweiten Semesters zu erlegen. 4. Jenen Schtilern der ersten Klasse, welche im ersten Semester ein Zeugnis der ersten Klasse mit Vorzug erhalten haben, kann, wenn sie nicht Repetenten sind, auf ihr Ansuchen von der Landesschulbehorde die Rtìckzahlung des ftìr das erste Semester entrichteten Schulgeldes hewilligt werden, wenn sie die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes ftìr das zweite Semester erlangen. Die VViederholungs- und Nachtragsprtìfungen werden am 16. und 17. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 10 des O.-E. wird den auswartig befindlichen Eltern hiesiger Schtìler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine veri iiB li che Aufsicht zu stellen; alien Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, beztìglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Ptleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das eintrachtige Zusainmenwirken von Schule und Haus das VVohl der Jugend erreicht werden kann. *) Der Nachweis hiefùr ist durch ©in genaues, nicht ììher ein Jahr al t*s, vom (lemoinde- und voin Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen. O znanilo Na c. k. gimnaziji v Mariboru se začne šolsko leto 1903/04 s slovesno mašo dne 18. septembra. Učenci, kateri žele vstopiti na novo v prvi razred, se morajo oglasiti v spremstvu od svojih starišev ali njih namestnikov dne 15. julija ob V210. uri dopoldne ali začetkom novega šolskega leta dne 16. septembra dopoldue ob 9. uri pri ravnateljstvu s krstnim listom in z obiskevalnim spričevalom ter izjaviti, žele li biti vsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje se prično 15. julija ob 2. uri popoldne in 16. septembra tudi ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca julija 1903. Ravnateljstvo. Ergànzung: Auf Seite 27 ist bei Prot'. Dr. Vogl zu ergiinzen : Kustos der I. Abi der Sehùlerbibliothek.