Nr. 138, Prä nu me ra t i onspr« i « i Im Comptoir ganzi. si. li. yal!'>. ft. 55.,». ssilr dic ^ustellun« in« H.ni« hall'j. 5U lr. Mit der Post gauzj. st. 15, haldj, 75U, Mittwoch, 11. Juni. Inseltionagcbiir: Für Neine Inserate bis zu « Zeilen «5 lr., größere per Zeile « lr.; bei öfteren Wiederholungen per Zcile Z lr. 1879. ^^" Des h. Feiertages wegen erscheint die nächste Nummer Freitag den 13. Juni. Amtlicher Theil. . Der Ackerbanminisw' hat die Obcrbergtonimissäie ^>eph Gl^ch iiild Anton Kautny zu Bergräthe», ^' Äergtunlnlissärc Reinhold Ianernigg und Joseph ^.^,l zn Oberbergkoinmissären, letztere,! zuqlcich zniil ^"nerbergbeaniten' in Mies, dir Adjunelen Heinrich ^ " ch t e l »nid Arthur Graf St. > Iu l ien - Wa llse e iu Nrrglummissäreit lind den Äergmeisler der Berg-°lrrttw» in Idria, dann den Arrgbail-Eleven Vincenz ^ntöa zu Adjuneten iin Stains der Bergbehördell ^uaunt. ^iichtaiutlicher Theil. Oesterreich und die Orientfrage. y,. Dir uenesten )tachrichten alis Albanien und ,^,^zrdoui cn lauten wenig befriedigend. Die dumpfe ^ ^nng, welche alle VMs'elentt'nle auf der Ballan-Hachmjel ergriffen l)al, macht sich iioch immer vuu "^^ s>l Zeit in zwar lolalen, aber darum nicht ^llidtt hesligen Explosioneil Lnsl. So ist es um »oenigen ^"M zu elncnl hestlgeil Zusammenstoße zwischen den ^'uuli^chcu Anhängern der Pforte und ihren Gegnern ^U!iunr,i. Trotz dm Bemühuugeu einiger einflußreicher !M, ^^ All Draga, Konlkofovic und Mahmud ""Uult, die albanesischeu Stämme zur gefügigen Unter-^"slMg nulcr die Anordnungen der Pforte zu bestim-.^, haben die jüngsten Maßregeln der letzleren, ins-^'"^re die Euneeutricrung größerer Troppenlnassen r>, ^ Umgegend von Prlsliua, wo demnächst wieder «j Ull'iliil'sl^cher ^iutal'leutag znsamincnM'tell soll, bei . /ljeil Tycltcn der Bevölkerung, insbesondre in Ipel ^ Djatova, den ganzen Gelst der Störrigteit wach-^llsen, welcher die>e sich anf ihre alten Rechte und Muunitäten berufenden albanesischen Stämme stets "herrscht hat. Zwar wird versichert, daß die Pforte "°ch ülier genügende politische ulld militärische Mittel bietet, nm diese Bewegungen zu beherrschen; aber ^'chzettig brechen bulgarische In>urgenten sengend uud Endend über die mazedunijche Grenze herein, griechische "'imgenlenbanden liesern den türtlschen Truppen fast ^lmäßige Kälupfe, und iu Mazedonien bedarf es Meichi. nur des zündenden Fnntens, um emen seit ,^'ge vorbereiteteu Aufstand m hellen Flaulmeu auf^ "bMi zu lassen. ^ So sind es eigentlich nur die Zustände der unter ^rrelchischcr Verwaltung stehenden Gebiete von "snien uud der Hcrzcgowiua, welche größere Ordnung uud Sicherheit aufweisen. Nun wird mau allerdings die Hoffnung nicht aufgeben dürfcu, daß die Dnrchführnng des Ärrlincr Vertrages nnd die langsame Wiedererstarinug der Autorität des Sultans der Pforte die Mittel an die Hand geben werde, diefc trostlosen Verhältnisse allmählich durch zufriedenstellendere zn ersetzen. Aber gewiß ist, daß, wenn Oesterreich-Ungarn nicht znr Occupation geschritteu wäre, Bosnien nnd die Herzegowina unmittelbar an unserer Orenze genau dieselben Erscheinnngcn der latenten Revolution ausgewiesen hätten, welche jetzt Mazedonien und Albanien, Eplrus uud Thessalien erschütteru. Vielleicht findet man in dieser l^lwägnug eine gewisse Ent-schädignng für die finanziellen nnd militärischen Opfer, welche Oesterreich der Wahrung seiner Inleressen im Oriente gebracht hat. Und vielleicht bricht sich die (Hr-tcnutnis Bahn, daß die Ausdehnung der österreichischen Machtsphäre ein Postulat der Outwicklung der Verhältnisse im Oriente war, deren Erfüllung sich vielleicht einige Zeit hinausschieben, aber unmöglich einfach znrückweisen läßt. Die gegenwärtige Lage des Orients rechtfertigt aber zugleich im hohen Grade die Stcllnng, welche Oesterreich-Ungarn gerade in jüngster Zeit der Pforte gegenüber eingenommen hat. Nichts iu der That wäre leichter gewesen, als ihre Verlegenheit zu benutzen, nm ihr die namhaftesten Zngeftäuonisse zn entringen. Sicherlich wäre es nicht Oesterreich gewesen, welches den Conflict mit der Pforte zn scheuen gehabt hätte. Allein allerdings galt es, die mdirekleu Folgeu eines derartigen Conflictes mit aller Sorgfall in Rechnung zn zieheu. Daß das erste drohcude Wort, welches Oesterreich iu ^oustantiuopcl gesprochen Hütte, das Signal zu einer allgemeinen Erhebuug der uu-znfriedenen Vullsclemcule uu Herzen der Türtei geworden wäre, bedarf tanm eines Beweises. Schwerlich Hütte die Pforte, einmal in einen ernsten Streit mit Oesterreich onwickrlt, hoffeu töunen, den bulgarisch-ostrumeliicheil Velelmgungsteudeuzen, dem Herüber-grelfeu der großbulgarischen Ioeen auf Mazedonien, den natürlichen Reflexen, welche diese allgemeine Bc-wegnng iu der griechischen nud albaucsischeu Rasse gefunden hätte, Schach bieten zu töunen. Wiederum wären also Probleme des Orients in ihrer ganzen Ansdehnnng m den VordergrMd getreten. Entwiälnn^ gen solcher Art lann man entfesseln, aber niemand vermag ihnen an einer bestimmten Stelle Halt zu gc-bieteu. Uud die Gefahr, daß eiu gewaltsamer Zusammenstuß Oesterreichs mit der Türlei Rnßland entweder die Rolle der Schutzmacht der letzteren aufgedräugt oder es vermocht hätte, mit den Feinden der Psorle gemeinsame Sache zn machen — vielleicht bis znr Vernichlnng der europäischeu Herrschaft des türkischen Reiches, — diese Gefahr wenigstens ließ sich leichter aufrnfeu als beschwören. Die mit der Türkei abgeschlossene Convention vom 21. April ist im wescutlicheu der Ausdruck dieser politischcu Erwägungen. Sic sichert der österreichischen Monarchie die Vcrwirtlichuug ihrer im Berliner Vertrage gegrüudetcu Rechte im friedlichen Einvernehmen init der Türtei. Weder eine materielle uoch eine moralische Schwächung der letzteren — meiut die Wiener „Montags-Rcvne," die wir hier sprechen lassen — tonnte i» der Anfgabe Oesterreichs liegen. So weit seine eigenen Interessen im Oriente es gebieterisch forderten, hat es seine Stellung gedeckt; es tann nach leiner Richtung hin wünschen, den Auslösungsprozeh der Türtei, dem der Berliner Vertrag ein Ende zu machen bestimmt war, indirekt gefördert zu sehen. Von feiuen politischen Rechteu allerdings kann Oesterrelch-Ungarn schon deshalb nicht ablassen, well diese Rechte zugleich die geuaue Grenzlinie semer Interessensphäre bezeichnen. Wenn es heute auf die Besetzung des ganzen Sandschat^, von Novibazar verzichtet und auch die wenigen in der Convention in Aussicht genommenen Puntte erst spater und »lit möglichst geriugen militärischen Kräften occupieren wird, fo liegt darin nur ein Anfschnb, kein Verzicht. Aber in allen großen politischen Fragen wird Oesterreich nach wie vor in Gemcinschasl mit England seiueu uatürlichen Beruf als Schntzmacht der Türtei zu erfüllen uud darüber zu wachen haben, daß der Berliner Vertrag, dir neue luteruanouale Rechtsordnung, welche nicht gegen die Herrschast des Sultans, sondern für ihre Erhaltung nnd Befestigung allsgerichtet wordeu, zur realen, dem Buchstaben uud dem Geiste des Vertrages entsprechenden Durchführung gelaugt. Vorgänge in Frankreich. Mit dem 5. d. M. lief die iu dem Amnestiegesetze vom i). März der französischen Regierung eingeräumte dreimonatliche Frist ab. Alle nun fol-geudeu Begnadigungen heben nur die Strafe, mcht aber die gesctzlicheu Folgeu derselbe» (Verlust der bürgerlichen nnd politischen Rechte, Slelluug uutcr Polizeimlssichl u. s. w.) auf. Eine ganz genaue Sta-tlstit des Gebrauches, welchen die Regierung von ihrem Rechte gemacht hat, läßt sich noch nicht auf-,lellcn, da der Präsident der Republik in eiuem Ml-nlsterrathc am d. d. M. selbst uoch eiu letztes Amne-stiedetret unterzeichnet hat. Bis dahin waren deren l2 erschienen; sie umfaßten 35i29 Begnadigungen, wovon in rnndcr Ziffer 2000 auf Contumaclalverur-lheilte eulfieleu. Es erübrigeu uoch ungefähr 1000 Verurtheille; uuter ihuen befinden sich gegen 000, die schon früher wegen unpolitischer Verbrechen bestraft, und 200, denen m ihrer Vcrurthcilnng ebenfalls ge-meiue Verbrechen, wle Ranb, Brandstistung, Mord. zur Last gelegt worden sind. Die Zahl der rein po- JeuMon. Äklu oder auf dunklen Wegen. Somali von Ed. Wagner. «Horlschunss.) fiili l^b Montheron war der Führer. Er gab aus-Michc Flklälnngen über alles, was ihm eiuiger-, >mi yuu Wichtigkeit erschien. Er öffnete eine ver-g^'ne sch,,,,^. N)ür nnd führte seine Gäste in ein Am ^ Zimmer, wobei er eine lange Geschichte cr->»^ von einem früheren Besitzer des Schlosses, ^ii^ s'ch hier aufgehalten habe, während seine ^weil und breit nach ihm snchten. ^ ^"6 Zimmer winde aufmerksam besichtigt, beson-Ms..,!^ ^"l'i." zeigte ein lebhaftes Interesse für Hch "^U'sl: alten Ränme haben seinerzeit manches h^",»ns geborgen," erllärie Lord Moiitheron. „Di.> "Hl!? ^"-Ul Mont Heron haben hier seil beinahe ^'«"^chunoerten gewohnt. In den Fendal- lind in ^kii ^'n ist hier nianchrrlei passiert. Große Trnppen» slllti ^ ^'!^'>l fanden auf dem Hofe oder in der Halle l^il'f >^"ruiere wurden abgehalten, Gefechte wurden ^ zn,' ^ '"it Sieg nild Niederlagen endeten. Erst '» d^. ^ Inhrcu entdeckten wir ein Gefängnis unten ü^'hnü ^' nber iiiemand kannte die damit zusam-^" U^ ^^geude, wcun je ciue solche existiert „Mir ist, als hätte ich von einem geheimen Zimmer iu Mout Heron gehört," bemerkte Lady Mart-ham uachdeuteud, „wo ein Eavalier des Haufes sich wochenlang aufhielt, während das Schloß vuu seiueu il)u fuchendcn Feinden besetzt war." „Dieses Zimmer, welches Eavalierverstcck beucmut ist, liegt irgendwo hier unten oder iu der Nähe der Kapelle," entgeguele der Marqms. „Ich weiß aber »licht, wo es ist, oder ob es überhanpt existiert. Es heißt, daß jeder Marquis dieses Hauses das Geheimnis auf feineu Sohu uud Erbe» übertrug. Wenn ein solches Gemach wirklich existiert, mag mein unglücklicher Vorgänger dasselbe gekannt haben, aber ich glanbe nicht, daß er jemandem etwas davon sagte. Mir wenigstens hat er nichts gesagt, — freilich tonnte er damals nicht au die Möglichkeit denken, daß ich sein Nachfolger werden würde." Lady Wolga's Wangen erblaßten. Sie wnßte, daß das Geheimnis von dem verborgenen Zimmer ihrem Gatten mitgetheilt wurden war, doch hatte er sie nicht in sein Vertranen eingeweiht, da es ihm weder nothwendig uoch zweckmäßig erschien. Wie sie uun wünschte, es zu wissen! Dieses Geheimnis schien ihr jetzt von der größten Wichtigkeit für sie zu sein. „Und Sie haben keine Idee, wo das Cavalier^ versteck ist?" fragte Lady Markhain bedanerud. „Nein. DieGefchichte ist vielleicht nur eine Sage," antwortete der Marquis. , „Lasfeu Sie uus iu die Kapelle gcheu," mahnte eine junge Dame. Lady Wolga ging voran. Das fröhliche Lachen und das heitere Geplauder verstummte, als die Gefrllfchaft die Schwelle überschritt uud nuu iu dem matterleuchteten Bethause stand. Ill den Nischeu, uuter Altar uud Kanzel lagen gespenstische Schalten, und manches Mitglied der Gesellschaft beschlich ein heimliches Graucu. Die jüngere» Dameu drängten sich zusammen uud sprachen flüsternd; Lady Wolga aber schritt den Seitengang entlang, blieb bei dem Altar stehen und sah sich prüfend nm. „Viele Generationen der Herons haben hier gc> betet!" fagtc sie, uud ihre klimme, heller und gehobener als gewöhnlich, drang hallend durch deu leeren Raum. „Die Kapelle sollte eigentlich nicht zu den Ruiueu gezählt werden. Wir pflegten hier au reg« Nichten Sonntagen uud im Winter Gottesdienst zu hallen; es war damals alles in gutem Zustaude." „Das ist es auch jetzt noch;' doch wlrd hier kein Gottesdienst mehr abgehalten," erwiderle der Marquis. „Kein Diener betritt gern diesen Platz, Sie glauben, daß es hier spukt." ..Spntt! Iu einer Kirche!" . <., „Die Dienstboten sind nnwissend nnd abergläubisch. Da sie meinen, es spuke in den Ruinen, dehnen sie den Bann auch auf die Kapelle aus, vielleicht weil mau, wenn mau vom Schlöffe aus iu die Kapelle will, die Ruinen pafsicrcn mnß. Wir halten jetzt keinen Kaplan. Wir gehen zniu Gottesdienst hinunter in die Dorftirche. welche von den Montheruns erbaut ist, 1134 Mischen Communards, welche von der Amnestie ausgeschlossen bleiben, wie Felix Pyat, Vallös, Rochefort, um einige der hervorragendsten zu nennen, kann sich also auf kaum mehr' als 100 bis 150 belaufen. Blanqui, der in letzter Zeit Vielgenannte, befindet sich nicht unter der Zahl derjenigen, auf die das Amuestie-gesetz Anwendung fand. Er kann also nur noch in der oben angedeuteten Weise begnadigt werden. Nach dem „National" wäre letzteres schon entschieden, und würde diese Begnadigung, mithin auch die Freilassung Blanqui's in den allernächsten Tagen erfolgen. Die Blauqui-Frage wird dadurch in eine neue Phase treten. Die Wähler von Bordeaux dürfteu sich nicht nehmen lassen, noch einmal auf diesen Namen zu de^ monstrieren, und es bleibt abzuwarten, wie sich der auf freien Fuß gesetzte Revolutionär selbst zu dieser Agitation verhalten wird. In dem Ausschüsse des französischen Abgeordnetenhauses für den bedeutsamen Laisant'schen Antrag auf Herabsetzung der activen Dienstzeit auf drei Jahre und Abschaffung des Freiwilligen-institutes hat der Kriegsminister General Gresley am 4. d. M. sehr bemerkenswerthe Erklärungen abgegeben. Ursprünglich hatte sich der Minister, wie schon seine Vorgänger, entschieden gegen die ganze Vorlage ausgesprochen, weil es sehr bedenklich sei, an der nenen Heeresverfaffnng zu rütteln, die kaum fünf Jahre bestehe und noch nicht einmal in allen ihren Theilen dnrchgeführt sei; der Vorlage selbst machte er dann noch den Vorwurf, daß sie die Rekrutierung der Unteroffiziere noch wesentlich erschweren würde. Doch gab der Kriegsminister zu, daß mau in der Praxis die Last der Dienstpflicht zwischen den beiden Abtheilungen des Contingentes billiger vertheilen und auch das Freiwilligeuiustitut auf liberaleren Grnnd-lagen umgestalten könnte. Ueber diese beiden Punkte hat sich nun der Kriegsminister am 4. genauer geäußert. Bekanntlich zerfällt das Iahrescontingent der französischen Armee in zwei Abtheilungen, von denen die eine fünf Jahre uud die andere nur ein Ialir unter den Fahnen bleiben soll. Das Verhältnis zwischen beiden bestimmt nach dem Ges'tze der Kriegsminister. Thatsächlich dienen die Mannschaften der ersten Abtheilung niemals ganze fünf Jahre. Mit Hilfe von Urlaube» uud früheren Entlassungen schwankt ihre Dienstzeit zwischen 3^/, und 4 Jahren; die zweite Abtheilung dient regelmäßig nur sechs Monate, aber in den letzten zwei Jahren ist sie ausnahmsweise ein Jahr bei den Fahnen zurückgehalten wordeu. Visher belief sich die erste Abtheilung durchschnittlich auf 95,000 und die zweite anf 45,000 Mann. Der Kriegsminister glaubt nun, in den Grenzen des bestehenden Gesetzes die Veränderung bewerkstelligen zu können, daß die erste Abtheilung auf 110,000 Mann erhöht, die zweite auf 30,000 Mann herabgesetzt würde. Für die erste würde man sich mit eincni effektiven Dienste von drei Jahren begnügen, für die zweite auf einen Dienst von einem vollen Jahre bestehen, sie jedoch hauptsächlich für die Nebenzweize, wie Train, Militärarbeiter u. dgl., verwenden. Das Gesetz von 1872 gestattet diese Veränderung, ohne daß es selbst einer Revision bedürfte. Was den Freiwilligendienst betrifft, so will der Minister denselben, wenn nicht in aller Form abschaffen, so doch bis zur Unkenntlichkeit umgestalten und diese Reform allerdings znm Gegenstände eines besonderen Gesetzentwurfes machen. Sechs Monate, nachdem das ganze Contingent dem Heere einverleibt worden, sollen die juugen Leute, die sich für den Korporalsdienst eignen, eine erste Prüfnng bestehen, dann sollen sie einer besonderen Ausbildung unterzogen werden, so zwar, daß sie am Ende des ersten oder nach Umständen am Ende des zweiten Jahres in einer neuen Prüfung das Zeugnis erwerben tonnten, welches sonst für die Offiziere der Reserve und Landwehr erfordert wird. Die Zahl diefcr Kandidaten foll auf die 5000 Besten jeden Jahres beschränkt werden, während in diesem Augenblicke ungefähr 10,000 Mann das Privilegium des einjährigen Dienstes genießen. Desgleichen soll, wie sich nach dein Gesagten von selbst versteht, die Einzahlung von 1500 Francs, welche die Freiwilligen bisher zu leisten hatten, wegfallen. Zur Situation in Ostrumelien. Die jüngsten Vorgänge in Philippopel haben die Pforte veranlaßt, an ihre Vertreter im Auslaude eine Depesche zn richten, worin erklärt wird, „daß die mit dem Tragen des Fez uud der Aufhissung der türkischen Fahne in Philippupel verknüpften Fragen Prinzipien involvieren, deren Vernachlässigllng eine Verletzung des Berliner Vertrages bilde". — Wie der „Times"-Korresp0lldent in Philippopel mittheilt, ist der gegenwärtige Generalsekretär von Ostrumelien, Kreslovic, ein ehemaliger türkischer Beamter, der längere Zeit Vizegonvcrneur von Samos und jüngst Präsident der Handelskammer war. Der Sekretär für öffentliche Arbeiten, Vultuvie, war türkischer Militärarzt, und der Sekretär für öffentlichen Unterricht, Gfnefs, ehemals Direktor der Valide-Schule zu Philippopel. Diefe drei gehören der gemäßigten Partei an, währen der Iustizsekretär, Kisfya'tow, sich der extremen Partei angeschlossen hat. General Vitalis ist von Geburt Grieche, doch Franzose von Nationalität, und Finanzsekretär Schmidt bekanntlich ein Deutscher. Ans Philippopel, den 4. d. M., wird den „Times" telegrafiert: „Die erropäische KommissiM hat einstimmig beschlossen, die Finanzverwaltung in Ostrume-licn sofort den neuen Behörden zu übergeben. Das ist ein Beweis dafür, daß die Kommission keineswegs bestrebt ist, die laufenden Geschäfte abzumachen und zn controllieren, da sie nach dem Berliner Vertrage das Recht znr Controlle über die Finanzen und also indirekt auch zur Controlle nn allgcmeinen besitzt, bis die neue Organisation durchgeführt ist. Der in einer früheren Sitzung gestellte Aulrag der Kommissäre von Frankreich und Rußland, daß Äleko Pascha stets den Rath der Kommission einholen und den Beschluß der Majorität befolgen solle, bezog sich blos auf die Auslegung und Anwcnduug des urgamschen Statutes, nicht aber auf die laufenden Geschäfte,. Die Meinungsverschiedenheit, welche in Bezug auf diesen Pu„kt uuler den Kommissären besteht, rührt von der Verschiedenheit der Weisungen her, welche sie vou ihrcu Regierungen empfangen haben. Es hat darüber zwischen den Mächten im vorigen Monate ein Meinungsaustausch stattgefundeu; das St. Petersburger Kabinet gab in einem Rundfchreibcn vom 22. Mai ein Nesumc der Punkte, bezüglich welcher allgemeine Uebereinstimmung herrschte, und kein Kabiuet hat gegen dieses Resume eine Einwendung erhoben. — Iu der Kommissions-sitzung vom 4. d. M. gab der englische Bevollmächtigte Sir Henry Drummond Wolfs folgende Erklärung ab: „Nachdem die Kommission die Finanzverwaltung der Provinz abgegeben hat, erkläre ich, daß wegen des anormalen Zustandes dieser Verwaltnng seit dem 3teu Augnst, dem Tage der Ratification des Berliner Vertrages, sie nicht im stände gewesen ist, in den Einkünften der Provinz das Auskommen für die Deckung der Occupationslosten zu finden. Ich bin der Ansicht, daß diese Frage von der Provinzialvertretung qeprch werden sollte,'welche allein das Recht hat, Steuer-zufchläge zur Bestreitung der erwähnten Kosten auszu^ schreiben, und daß das Ergebnis jener Prüfung GegM stand von Verhandlnugen zwischen der hohen 15wu und der kaiserlich russi'scheu Regierung sowie zwiM.' den andereu Signatarmächlen sein sollte." Die Ko> . missäre OesterreiclMngarns. Frankreichs und ^taln « traten dieser Erklärung bei, der russische war oy>> Instructiuncn und der deutsche gab keine Mmungb äußerung ab. ^.,s. Die Kommission für die Abgrenzung von ^ garien und Ostrumelien kommt mit ihren Arliem, rafcher vorwärts, als erwartet wurde. Von Samam> ausgehend und der Balkanlinie folgend, kam sie dichr-tage in Schipka an. Bevor sie Koustantiuopel ucml^ wnrde beschlossen, alle Prinzipienfragen beifette H lassen, und die Detailfragen wurden leicht mi" Stimmenmehrheit entschieden. Eine Schwadron M"" begleitet die Kommission, welche übrigen noch au, keinerlei Widerstand stieß. « Der Berliner Korrespondent der „Köln. M ' der Aleko Pascha gegen den Vorwnrf. dau ' Rnßland in die Hände arbeite, zu vertheidlgm!"A bemerkt über die Situation in Ostrumelien! ,,«>"" nene Gencralgonverneur in seiner Ansprache m'er Berufung der türtischen Trnppeu sagt. welche rr Falle von Uuruheu bewirten müsse, was zu u"1^ dern es der friedlichen Haltung der Bulgaren lM", werde, entspricht ganz dem Vertrage. Auch si"det " darin nicht die Wiederholung des Aleko schon ""' zugeschriebeueu Allsspruchs, er werde, wenn es ^ Unrnhcn käme, fortgehen. Petersburger KonE ' denzen hatten das mit allerlei Glossen begleitet, auch auderswo hatte man sich über die Mch"» ,^ wuudern köuuen. Wie man indessen hört, hat Mio Konstantinopel selbst jene Worte iu dem Sim" klärt, daß er kein General sei und einen ^"".^ Widerstand gegen den Sultan, der ihn zum ^'""^. gouverueur cruauut, iu keiner Weise begüustig^n lv. Damit, steht die erwähnte Ansprache nicht in ^'" spruch. Aleko ist offeubar nicht gewillt, der U'^ drückung eines Aufstaiides durch eiueu türkisch'» >, fehlshader, sollte sich das nothwendig erweisen, u'li^ wie Hindernisse zn bereiten. Er selbst wird d"!"^ Einverständnis mit der Mehrheit der "iroM^ Kommission die osmanischeu Truppeu rufen u>>" ^,s die Wiederherstellung der Ruhe überlassen. VH.n>-übrigens mtt der Frage der Besetzung der ^,^ Linie durch die türtlschen Truppeu nicht das!"s. M zn thun. Im übrigen war vorherzusehe!!, . ?1 ^ Ueberleitung der bisherigen Regierung in die ^Mcü geführte mcht ohne einige Hindernisse sich " .,M'o werde. Aber noch our cimger Zeit hätte " ^>e prophezeien mögen, daß es bei den Zucknng^,,^., sie jetzt gemeldet und zum guten Theil auch ^ trieben werden, sein Bewenden haben könnte- ^, doch ist das, Dank dem nicht ganz freiwilligen , treten Nußlands, gefchehen, während die Pa»!^ das Nachsehen haben." Oagesneuisskeiten. Das Greisenalter. ^ Das jüngste Heft der „Statistisch" M^ schrift" bringt in einem Aufsatze von Max ^ Al-st ei n einige sehr interessante ^ Daten^ilier oi^ ^., schiedenheiten der meisten europäischen Staaten ^ zug auf die hohe Lebensdauer ihrer M'lM wie Sie wissen. Dort liegen auch die jüngeren Mitglieder der Familie begraben." „Der ermordete Marquis mit ihnen, denke ich?" Lord Montheron nickte stumm. Lady Wolga sah sich um. Die übrigen Mitglieder der Gesellschaft waren in die Ruinen znrück-gekehrt, nnd sie befand sich mit ihrem Bewerber allein. Sie schauderte leicht und ging einige Schritte der Thür zu. „Wie dieser Ort die Vergangenheit in meiner Seele wach ruft!" sprach sie. „Ich bemerke hier keine Veränderung, die seit den achtzehn Jahren vorgenommen sein könnte. Wenn ich diese alten Maueru sehe, scheint es mir, als müsse die Zeit still qestauden haben. Achtzehn Jahre!" „Eine lange Zeit," bemerkte der Marquis,' „aber sie ist über Sie hinweggegangen wie ein milder Früh-lingshanch, Lady Wolga. Sie waren damals sehr jung. ungeachtet der Thatsache, daß Sie Gattin und Mutter waren; jetzt ist Ihre Schönheit zur Sommerpracht gereift. Die Knospe ist zu einer herrliche,! Rose erblüht!" Seine leidenschaftliche Sprache brachte eine leichte Rothe auf den Wangen der Lady hervor. Sie ging bis zur Hälfte des Seitenganges hinab, wo sie wieder stehen blieb und sich umwandte. Sie stand dem Marquis und dem geschlossenen Familienstuhl der Mont-herons gegenüber, während der Marquis das Gesicht der Thür zugekehrt hatte. Ihre Augen schweiften von ihrem Bewerber zu den Gardinen des Stuhles uud vou diesen zu jenem. Sie fühlte sich unbehaglich und unruhig, als ob elwas Außerordentliches geschehen müsse. Der Wind brauste schauerlich um die'Maueru und schlug die loseu Epheurairten uud deu Regen heftig gegeu die Feuster. „Eine unheimliche Nacht," stieß Lady Wolga unwillkürlich hervor, indem sie ihren Mantel fester au sich zog. „Für mich nicht," versetzte der Marquis. „Ich höre Wind und Regen,»aber ihr Toben hat für mich nichts Unheimliches. Ihre Gegenwart ist mein Sonnenschein, Wolga. Ich fürchtete, Sie würden hentc nicht kommen, und daß Sie es doch gethan, macht mich zum glücklichsten Menschen. Nichts schärft den Appetit zur Freude mehr, als eine vorhergegaugene Portion Eleud." „Dann müßte ich großen Appetit zur Freude haben," fagte Lady Wolga bitter. „So?" rief der Marquis uugläubig. „Sie fehcn aus, als ob Sie nie Kummer oder Sorge gekannt hätten. Mau follte meinen, Ihr ganzes Lelien sei nur Freude gewesen. Gewiß, ich weiß, was Sie gelitten haben mögen, aber die Welt kann es nicht wissen. Nicht ein Silberfaden durchzieht Ihr dunkles Haar; nicht eine Falte ist auf dieser schönen Stirn sichtbar. Sie sehen nicht über fünfundzwanzig Jahre ans." „Dante," fagte Lady Wolga heiter. „Die Frauen lieben es zu hören, daß die Zeit sie vergessen hat. Die Frauen iu meiner Familie bewahrten stets ihr jugendliches Aussehen bis zu einem hohen Alter, was davon kommt, wie ich habe sagen hören, baß ^ , M los sind. Menschen mit Herzen sind den "'" „eigl' meisten ausgesetzt, lind die Leiden sind gar zu U ihre Spuren zurückzulasseu." „ „Aber Sie sind nicht herzlos, Wolga. ^si" „Ich? Nein, ich bines nicht!" >'"l ",^ Ochan, lebhaft; „aber ich trage mein Herz '"«" „ ^'' damit es nicht den Schwätzeru uud Vp"" Beute falle." ^,, .., „/M. Lord Muntherun trat ihr einen Schutt ^,,„, „Ich weiß. daß man Ihnen Uunch "1^,^,,,,, man Sie herzlos nennt," sprach er ""t nes^ ^, „Ich weiß, daß Sie Sympathie und h"zNch"H Ih^ schaft bedürfen. Ich fühle die Befählgnng ^ , i>» Leben zu eiuem glücklichen zu '"ach^u. "> s^ff"'' Sie könnten mir einen Himmel aus ^ ° ' , ^ ,„» Die Leute hallen uus für verlobt, - l ^ ^"i es nicht, trotz dessen, was Sie ""r "or e»"^^^ ^ sagten? Ihre Auweseuheit hier m l" diese, iu einem Hanse voll tl">>ngcr li »er „^ Sie ist ein Zeichen der ^nuth'grM l^ ^ Mrs. Inqestre sieht es ebenfalls s? "^1 HM^ alle, die in diesem Hause anwesend stno. ^ Sie als meine Braut." . Stärke e^ Seine Stimme hatte stch 5" " ^ l« HMu, die mall au ihm "ichl./""'?,. als habe ^ darin eine Festigkeit und EntMedenhut, ein positives Recht. (Fortsetzung folgt.) 1,35 Enem von der „N. fr. Pr." kürzlich veröffentlichten fWW aus diesem Aufsatze entnehmen wir nach-seyende mtercssante Ausführungen, m. 6«r die Lebensversicherungs-Gesellschaften sind die "Mtate der Statistik des Greisenaltcrs, welche sie ^ oie auf den Todesfall Versich^ten am allersehn-.Mn wünschen, ebenso wenig erfreulich, als filr die "Mliamur nnd für die Freunde eines langen, recht Mn Lebens. Die Zeiten Methusalems, dem die Uc eni Alter von nicht viel weniger als tausend ?" ^"schreibt, sind längst vorüber, ja wir sind so ^^lunsch geworden, daß wir — im Gegensatze zn ^ "bensrcgel: i^idLnwr croäimu», yuoä volmnu» ., lMltzutage selbst ein Alter von hnndert Jahren "/"um glaublich halten. Dieses Mißtrauen ist nicht U„ "'^"'chtigt, als es selbst nach den Ergebnissen der ^lMhlungm scheinen möchte. Einestheils lassen ^.le Anfzcichnnngcn des vorigen Jahrhunderts fast "ständig im Stiche, andernthcils machte man die "Wrung, daß die den Einzelnen bei den Volks-s^^Mn abverlangten Angaben vollkommen unzuuer->,W ,su>d, indem enlnieder dnrch Unkenntnis nnd Ge-^'lusschluächc der Greise oder durch die Sncht, als ^lMlät zu gelten, Uebertreibungen der absonder-Wen M z,^^^^. ^.^^.^ Dr. G. Mayr erzählt, cine zMere Nachfurschung bezüglich 37 Personen, welche y ""' Zahlung des'Jahres 1871 über 100 Jahre gefunden wurden, habe ergeben, daß in Wirtlich-^ "ur eine einzige Frail ein so hohes Alter erreicht ^,- Je mehr die Bevölkerung, und zwar Haupte l UM) die unterste Schichte derselben, über den Zweck bei-l s ^ä'hlnng aufgeklärt sei, je mehr der Verdacht >MMcht werde, als lägen der letzteren fiscalische ^ uergedünken zugrunde, desto genauer werden die Mltüte der Zähinngen in Bezug anf das Alter wie ^ alle anderen Momente der Bevölkernugsstatistik ^ - Wir sind überzeugt, daß schon die nächsten im IZ" ltt80 stattfindenden Volkszählungen weit ver-^'Ua)erc Daten liefern werden als ihre Vorgänger, i. f^deu gegebenen Umständen mnß man sich da-^? beschränken, das hundertste Jahr als die äußerste , ^sgrenze anzusehen, die Hunderter so vollwerthig i^ Vnien, wie es alls den Zählnoten zn lesen ist — ^^wnßtsein, ein kleines Agio mitzuzahlen — nud ^ Hauptaugenmerk ailf das hohe Alter überhaupt, ^"Uch anf das Alter von 00 bis 100 Jahren zn ^ Nach der Zusammenstellung Waldsteins weisen Neuesten Volkszählungen in Enropa folgende Er-"1>c ans: Iayl Ucwoinicr Pcr,z, Vcwohncr Pcvz, der Znhl der vo>l^»^>iy« dül von °.wI,ib» dcv Zäh' Bewohner ren unb Vcuül. rcu und Ätl>öl ^>,^ , lxi'ss dnrüvc« lerunn daiilbci Icnmg ^, Mch . . . 1«72 W.102,921 4.177/;!^ 11 5 15.1Ü-; 004 ^Wl.....1«?2 .V1?5,,0^7 518,004 10 0 2,707 0 05 ^'«ciz .... 1«U!) 2,<>(j!),147 2U0,324 97 «28 003 V^Mark . . . 1«?2 1,824,3!)1 176,811 !) 7 i^o 007 ^rlandc . . 1»?2 :'.l>?4/^0 :;45>.474 2.462,:'.Ü1 !)'1 18,5(i? 0 0« M^d,u,Norw. 1872 (i.012,078 .^7,712 8'9 3,180 0 05 ^Mritnunicn 1«?2 31.845,^79 2.745i,474 «« 23,ü!i!> 0 07 L Mland . , 1871 41,0ü8,?!12 3.421.!,4N 83 12.05« 0'03 ss>l"N>ich - - - 1«6'^ 20,21?,l».U I.t.08,359 75 8,ü 15,417,32? 041,008 ll'1 7,225 0 04 tz^chüNland. . 1«?0 1457,894 80,45? 5 5 1,398 0'09 ^lNrn .... 1870 1(i.«3ü,üUU 897,102 5'3 3,764 002 ^ Verhältnismäßig die meisten ältesten Leute (Beiner über W Jahre) zählt Griechenland, wäh-^'^, es sonst zu jenen Ländern zählt, welche die Engsten Bewohner über 00 Jahre besitzen; Frank-^ch hingegen steht mit der größten Ziffer von Bc-^^)nerl, ntit 00 Jahren und darüber an der Spitze !h ruropäischen Staaten, während es hinsichtlich der ewohner von W Jahren nnd darüber mit dem klci-^ Pnzentsatze von 0 04 figuriert. Dentschland und ^cmicu haben die wenigsten Bewohner über '.10 Jahre; ^1l erreich «Ungarn zeigt in dieser Beziehung fe l ^""s besseres Verhältnis. Für das rnssische Reich ,„^U die zisfermäßigen Nachweise; Lcroy-Beaulicn l>ii l?' ^^ man in Rußland unter 1000 Bewohnern "Mens 45) im Alter von 00 und mehr Iahreu an-z.M'n könne. Ohne Rußlaud, die Türkei und die ^"ercn Staaten besitzt Europa circa 18 Millionen ^ "r im Alter oou 00 Jahren nnd darüber. Für ^ ^nropa ergibt eine approximative Schätzung circa -"lllionen. (Echlllsl folgt.) h ^(Das Szcgediuer Fest in der Pariser h/. ^-) Dn3 am 8. d. M. in Paris znaunste,! der ^ ^Ichweiilüiten in Szegedin veranstaltete Fest in der !»)n^ ^pn- ist sehr glänzend ausgefallen. Der Saal zl,. "berfüllt. Die Elite der Pariser Gesellschaft war t>e, 2"l. Man bemerkte die Minister Lep^re nnd Ferry, lhl>sl ^" Mcttcrnich. den Grafen Venst mit dein But. l>e/^?^^nale, Lesseps, Hanßnianü, zahlreiche Vertreter lien. ""5' ^^ Mnstc, des Handels imd viele Depn-gl^ und Senatoren. Das Opcrnhans war änßrrlich ^»na^ beleuchtet und in den Farben Oesterreichs, ^hrn'^ "'^ ^"' Sl"^ Szcgedin beflaggt. I,n mllsika ^Ne>l !^^ der Vorstellung feierte der Sänger Fanre ^rm,^"^'^"l Triuniph. Gmmod. Kranh. Block, ä«nt ' steten warmen Beifall. Mafscnet. als Diri-"es ungarischen NiarschcK. hatte durchschlagenden Erfolg. Vor Eröffnung der Kasse betrugen die Einnahmen schon mehr als 100,000 Francs. Alle Comite-mitglicoer und Künstler trugen im Knoftfloche Schleifen in den österreichisch-ungarischen Farben. Beim zweiten Theile des Festes war die für das Publikum geöffnete Szene glänzend dccoriert. Im Umkreise des Saales waren Anden errichtet, in welchen Pariser Schauspielerinnen Waren feilboten. Oberhalb der Buden War eine, Sammtdrapcric gespannt, die eintausend Francs kostete. Der Prinz von Wales, die Königin Isabella nnd alle Botschaften waren anwesend. Saal nnd Szene waren dichtgedrängt. In der Mitte des Saales wnrdcn allerhand Spiele abgehalten. Ambulante Verkäuferinnen boten ihre Waren feil. Gegen halb 2 Uhr morgens führte das Ballet-personale eine Farandola ans, indem es zweimal den Saal durchkreuzte. Der Verkauf von Gegenständen im Licitationswege und schließlich die Tomlwla hatten reichlichen Erfolg. Es herrschten unglaubliche Lebhaftigkeit und Frohsinn, Alle Sachen wnrdcn zu enormen Preisen verkauft. Die Einnahmen müssen mehr als 200.000 Francs betragen. Das Fest endete gegen 5 Uhr morgens. — (Der Ausbruch des Aetna,) Die gewöhnlichen Anzeichen eines bevorstehenden Ansbrnchcs, wie vermehrte Nanchentwicklnng, Erdcrschütternngcn und unterirdisches Getöse, scheinen diesmal dem thatsächlichen Anvbrnche nur nm wenige Tage vorausgegangen zn sein. Zunächst begann der Berg aus seinem gewöhnlichen nnd seit Jahren einzigen Ventil größere Rauch- und Feuer-masse», untermischt mit Steinen uud losem Geröll, auszuwerfen. Am Abend des 25. Mai öffnete sich alsdann ein neuer Krater au der Südseite, ans dem auch schon bald die weißglühende Lava ansznströmen begann. Es folgte die Bildung dreier Krater an der Nocdscite, sowie zweier weiterer an der Südseite, und augeblictlich rinnen fast allenthalben breite Lavaströme den Berg hinunter. An der Nordscite hat einer dieser Ströme ungefähr die Mittclrichtnng zwischen Randazzo nnd Francavilla eingeschlagen, während ein anderer sich weiter nach Osten Yin dem Meere znwendet, anf seinem Wege Straßen, Felder nnd Waldungen vernichtend, eine Zeitlang die größere Ortschaft Linguagrossa bedrohend und schließlich das Flußbett des Alcantarabachcö ausfüllend. Am Süd-nbhangc sollen die, Ortschaften Biancavilla und Patcrnu ernstlich um ihre Sicherheit bedroht sein, und es heißt sogar, daß ein Lcwastrom bereis die längs dem Meere sich hinziehende Straße von Eatania nach Acircale unterbrochen habe. Der Weg, den die Lavaströmc oishcr znrücklrgtcn, beträgt je nach den Schwierigkeiten der Fortbewegung zwischen 12 und Itt Kilometer. Daß aber die Mhendflnssigen Massen noch auf weit größere Strecken gcfcchrlirnigrnd wirken können, das bewies der großartige AllSbrnch von 10»;<), nls der grüßte Lavastruin sich bci Catania mit fürchterlichem Getöse ins Mecr stürzte, nachdem er auf fciucm Wege von nicht wenigrr als vier bis fünf deutschen Meilen jedes natürliche oder künstliche Hiudcruis besiegt hatte. Wer, von der See herkommend, in Catania landet, dem fällt sofort, auch Wenn er nicht besonders anf einen vollständigen Höhen-zng erkalteter Lava aufmerksam gemacht wird, die dnnkel-schwarze Farbe des Bodens auf. Der Eindruck ist ein düsterer, minder fröhlicher, als fast allenthalben in Italien; auch wenn man nicht daran denkt, welche snrchtbarc Bedrängnis die Vcuölkernng Catania's bei jenem schrecklichsten aller Ausbrüche ausgestanden hat. Ein Erdwall sollte damals die Stadt schützen, aber die Lava stieg höher nnd höher, bis sie schließlich, den Kamm überflutend, sich mit einem feucrsprührnden Rege» in die Straßen der Stadt ergoß, Der allen Besuchern Siziliens wohlbekannte Weg zur <^«k in^Iozo, wo die meisten Besucher des Aetna übernachten, ist auch jetzt längst an vielen Stellen unterbrochen, nnd die Lava be» ginnt jetzt ihren vernichtenden Lanf dnrch werthvollcres Kulturland. So weit die historische Grinnernng znrück-reicht, zählt man 7k Ausbrüchc des Aetna, darunter die frühesten, von Thncidides beglaubigten im Jahre 425 vor Christi Gebnrt, also vor mehr als 1300 Jahren. Von diesen Ausbrüchen aber haben nur wenige den umwohnenden Menschen Gefahr gebracht, nnd da die Ausl'rüchc des Aetna allemal weniger unvermittelt aufgetreten sind, als diejenigen des Vesuvs, so ist die Besorgnis vor dein sizilischcu Fcucrbergc in gewöhnliche» Zeiten keine allzugroße. Die fruchtbaren Lavngelänoe am Acrgabhang sind zwar auch hier bis zu einer gewissen Höhe hinanf der Kultur unterworfen und be^ wohnt, aber doch nicht fu dicht, wie an, Abhänge des Vesnvv, nnd dazu von Leuten, welche die Gefahr kennen und ihre Häuser von vornherein darauf eingerichtet, das heißt so billig als möglich eingerichtet haben. — (Verdienstorden für Kranlenwär-tc rinnen.) Die Königin Victoria hat einen Verdienstorden für Kranlcnwärterinncn gestiftet, welcher die Bczeichnnng ,M. Katharinrn - Orden" führt und dessen Besitzerinnen gewisse Privilegien nud Emolument«: genießen. Im Westminster - Hospital wnrdcn Mittwoch in Gegenwart einer glänzenden Versammlung drei erprobte Krankenwärtcrinnen mit dem neuen Orden deeoriert. Die so dccuriertcn Wärterinnen führen fodanu die Bezeichnung n^- 1^lwu'iu0'l, ^urldO«". Der Orden ist ein weißes ovales Schild mit hellgrünem Rande und den goldenen Buchstaben 8t. X. in der Mitte, und wird um den linken Arm getragen. — (Ein Wunder der Baukunst.) Das größte Wunderwerk der Eifenbahnbautunst, die von Eallao über Äma nach dem Centralplateau führende Bahn durch die peruanischen Anden, geht ihrer Vollendung entgegen. Der höchste Punkt der 61 Tunnels und unzählbare eiserne Brücken enthaltenden Linie ist 475 l Meter, also fast Montblanc-Höhe. Alles beim Baue dieser Eisenbahn verwendete Holz kam aus Californien und Oreaon; England lieferte das Eifen und die Kohlen. Die Brücken wurden in Europa fabriciert und an Ort und Stelle von englischen und französischen Arbeitern mouticrt. Unter diesen Brücken ist die merkwürdigste diejenige von VerrugM welche auf zwei metallenen Pfeilern von 7? Metern Höhe ruht. — (Vanille) ist in den letzten drei Wochen nm 50 Pcrzent im Preise gestiegen, da die diesjährigen Ernte-Anssichtcn dnrch die Elementarschäden ans den Vanille-Plantagen der Insel Reunion gleich Null geworden sind. _____________________ fokales. — (Ernennung.) Der Bcrgmcister bei der l. k. Bergdircetion in Idria wurde zum Adjuncten im Status der Bergbehörden ernannt. — (Aus dem Landesausschusse.) Der krai« nischc Landcsansschuß hat in seiner Sitzung vom 6. d. M. über folgende Gegenstände verhandelt: Das Gesuch des Morasttultur-Hauptansschusscs an das l. l. Ackerbanmini» stcrium um Entsendung von Wasserbau- und Kulturtechnikern auf Staats-, eventuell aus Kosten des Morast-tulturfondetz zu dem Zwecke, um eine sichere Expertise für den Hanptplau der Eutwässerungs-, beziehungsweise BcwässerungZarbcitcn zu gewinncn, wird in eingehender Befürwortung dem t. t. LandcZpräsidimn übermittelt. — DaS t. l. Landcspräsidium wird in Absicht auf eine gleichmäßige und angemessene Durchführung der aus dem Titel der Grundstcucrüocrbürdnng gewährten Steuer-abschreibnngen um weitere Erhebungen und Verfügungen crsncht. — In Ansehung der in einem speziellen Fülle znr Sprache gekommenen Eompctcnz zur Festsetzung der Marttgcdührcn der Gemeinden wird die prinzipielle Ent-scheidnng bei der k. k. Landesregierung in Anregnng gebracht, — Mit Rücksicht auf die Förderung der Holzindustrie im Bezirke Guttschee und die Unterstützung eines diesfälligcu Fachunterrichtes werden bei der Handels- und Gcwcrbetammer für Krnin sowie bei der l. k. Bezirks-hanptmannschaft in Gottschec Auskünfte eingeholt. — Der Gemeinde Mötnit wird ein Grundtausch bewilligt und der Gemeinde Tschernembl die nähere Begründnng beantragter Gemeindegrnndverkänfe aufgetragen. — Der Aezirtsstraßenausschuß in Kronan wird zur Ausschreibung der Concurrcnzvcrhandlung wegen Erbreiterung der dortigen Bahnhoszusahrtsstrahe wiederholt angewiesen und eine Beschwerde gegen eine vom Bezirlsstraßen-ausschnsse Grußlaschiz unternommene Straßcnlanalanlage abgewiesen. — Dem von der l. l, Grundcntlastungs-Landestommission mitgrtheiltrn Gesetzentwürfe zu einer Anmeldungs-Präclusivfrist in Absicht auf die Vollendung der Grundentlastungsgefchafte wird zugestimmt. — Der von der Landcsbnchhaltung vorgelegte Rechnungsabschluß des Normalschulfondes pro 1tt7tt wird dem Landtage zur Genehmigung vorgelegt werden. — Verschiedene, drn Irrenhausoau in Studcnec betreffende Verfügungen werden beschlossen. — Eiucm landschaftlichen Diener wird ein Gehaltsvorschuß und zwei armen Kranken je eine Aadetnruntcrstütznng per 15 st. gewährt. — (Bezirks - Lchrcrkonfcreuz.) Die dirs, jährige regelmäßige Lrhrertonfcrcnz des Schulbezirles Stadt Laibach wird Donnerstag den 2»_>, Juni um 8 Uhr vormittags im Lycealgcbäude stattfinden. Die Tagesordnung derselben lautet nach der „Laib. Schulztg." : 1) Mittheilung der bei den Inspection?« gemachten Wahrnehmungen; 2.) Besprechung der „I^i-vu unlMii, »wvmcu", Referent: Herr Franz Rattelj; 3.) Wahl der Lehr- »nd Lesebücher für das Schuljahr 1879/80 behufs Vorlage an die Bezirls-Schulaufsicht nach tz 8 dcö Reichs-Volksschulgesetzes; 4.) Bericht der Bibliothek^ kommission über Stand uud Rechnung der Bezirks-Lehrcrbibliothek; Anträge zu Anschaffungcu vou Büchern und Lehrmitteln wollen bis 25 Juni bei der genannten Kommission schriftlich eingebracht werden; Wahl der Bibliothelskommission für das Schuljahr 1879/80' li) Wahl des ständigen Ausschusses der Bezirls-Lchrer-lonfcrcnz; 0) selbständige Anträge, welche bis 2U. Inni schriftlich eingebracht werden wollen. — (Neuer Fahrplan auf der Rudolf-oahu.) Vom 15. d. M. an bis auf weiteres tritt auf der Kronprinz Rndolfoahn ein neuer Fahrplnn in Wirksamkeit, der jedoch für die Strecke Laibach-Villach keine Veränderung in den gegenwärtigen Verlrhrsstundcu bei den Personcnzügcn im Gefolge hat. Neu ist blos die Einführung eines eigenen Veranügungszilges, der vom 15. d. M. an jedem Sonn, und Feiertage von Laibach nach Radmannsdorf-Lees u»d ictour verkehrt. Derselbe verläßt Laibach um 0 Uhr 30 Minuten morgens und trifft um 8 Uhr ^3 Mimtten iu Nadmannsdorf-Lees ein; die Rückfahrt von LecS erfolgt nm 7 Uhr 40 Minuten abends, so daß der Zug nm V Uhr 45 Minuten in Laibach eintrifft. 113ss — (Selbstmord eines jungen Mädchens.) Am 4. d. M. wurde in der Wocheiner Slwe nächst Mokrilog ein schwimmender weiblicher Leichnam aufgefunden. In demselben wurde das Bauernmädchen Johanna Kikel aus Sterzise im Bezirke Tolmein er» lannt. An dem Leichnam wurden keine Spuren einer verübte» Gewaltthat wahrgenommen, und wird daher angenommen, daß die Unglückliche, wrlche sich in gesegneten Umständen befand, aus unglücklicher Liebe oder Angst vor der befürchteten Schunde freiwillig den Tod in der Save gesucht habe. — (Todtschlag oder Mord.) Am 30. v. M. in den Morgenstunden wurde der ledige Grundbesitzerssohn und Urlauber des 8. Feldjägerbataillons Josef Strojin aus Kleinlipowiz, OrtSgemeinde Haidowiz im Gerichtsbezirke Treffen, ungefähr 600 Schritte von seinem Wuhnhause entfernt nächst einem Gebüsche todt aufgefunden. Die Besichtigung der Leiche ergab, daß der Unglückliche mittelst einer Haue von fremder Hand erschlagen wurde. Wie weiters erhobeu wurde, war der Ermoroete tagsvorhcr zu einem gewissen Georg Golob-kic nach Unterwald im Gcrichtsbezirkc Seisenberg ge> gangen, um seine ihm zur Reparatur übergebene Ziehharmonika abzuholen. Er erhielt letztere auch ausgefolgt und trat mit derselben um Mitternacht den Rückweg an, auf dem er wenige Minuten vor Erreichung seines Heims das Opfer eines ruchlosen Ucberfalles wurde. Der verbrecherischen That dringend vcrdachtig ist ein benachbarter gleichnamiger Baucrnbursche Franz Strojin, der mit dem Ermordeten notorisch in Feindschaft lebte und zwei Wochen vor der That einem Zeugen gegenüber im Wirthshause geäußert hatte, daß er den Josef Strojin bei erster Gelegenheit ordentlich dnrchprügcln werde, da dieser ihn schon wiederholt dcs Dicbswhls an seinem eigenen Vater beschuldigt habc. Auf Grund dieser Verdachtsmomente wurde Franz Strujin verhaftet und dem Bezirksgerichte in Treffen eingeliefert. — (Schadenfeuer.) Vorgestern gegen Mittag brach in den Wirtschaftsgebäuden des Grundbesitzers Johann Dolnicar in Hrusicc Feuer aus, welches sämmtliche Wirthschaftsgebäude desselben vernichtete. Anch eine Sau verbrannte im Stalle. Die Wohngebäudc wurden gerettet. Das Feuer soll durch einen Knaben, der Zündhölzchen anzündete, verursacht worden sein. — (Desinficieruug.) Das k. k, Handelsministerium hat nachstehenden, vom 25. Mai d. I. datierten Erlaß an sämmtliche Eisendahnverwaltungcn gerichtet: Laut einer Mittheilung des l. t. Ackl'rbauministermmS hat die Pferdcrotzkrautheit in letzter Zeit derartig um sich gegriffen, daß es geboten erscheint, alle Mittel znr Verhütung einer weiteren Verbreitung dieser Krankheit mit äußerster Rigorosität in Ausführung zu bringen. Die Verwaltung wird sohin über Ersuchen des genannten Ministeriums aufgefordert, nicht allein, wie dies bereits mit Erlaß vom 30. Jänner d. I. angeordnet wurde, jene Waggons, mit welchen Pferde aus Kroazien und Slavonien transportiert worden sind, sondern bis auf weiteres überhaupt alle zur Beförderung von Pferden benutzten Waggons nach ihrer Ver» Wendung einer gründlichen Desinfektion zu unterziehen. Der Verwaltung bleibt es selbstverständlich nnbenom-men, für diese Leistung die gleiche Dcsinfectiunsgebühr wie bei Rindviehtransporten von den Parteien einzu-heben. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Versailles, 10. Juni. Die Kammrr genehmigte mit 306 gegen 195 Stimmen die gerichtliche Verfolgung Graniers de Cassagnac. Petersburg, 10. Juni. Der Kaifer ist hier eingetroffen. _________ Cilli, 9. Juni. Die gestrige Versammlung des Wahlcomitcs und drr Vertrauensmänner entschied sich einstimmig für die Wiederwahl ForeggerK, welcher am 1^. d. den Wählern sich vorstellen wird. Prag, 9. Juni. Wie die „Politik" meldet, soll die Kandidatur für die Prager Altstadt, deren Mandat bisher Klaudy innehatte, dem Bürgermeister Skramlik angeboten werden. — Der Generalvicar des Leitmentzer Domcapitels und bisherige Verweser des Leitmcritzer Visthums, Alois Hille, welcher zur gestrigen Consecration des Bischofs Frind in Prag angekommen war, starb plötzlich in der Wohnung des Prager Generalvicars Küffer nachmittags kurz vor der Tafel beim Kardinal im Alter von 67 Jahren, wie es heißt, am Schlagflusse. Troppau, 9. Juni. (N. fr. Pr.) In vergangener Nacht gingen neuerlich Wolkenbrüche über Kriegs-durf, Nömevstadt und Fricdland nieder, infolge dessen die Mohra wieder ausgetreten ist. Im schlesischen Gebirge gab es sehr schwere Gewitter. Pest. 9. Juni. Der „Pester Korrespondenz" zufolge wurde mit Hinblick auf den gesteigerten Schiffslind Handelsverkehr zwischen England und Fiume der englische Vizckonsul Mr. Färber in Finme zum Konsul ernannt. Desgleichen wnrdc an Stelle des bisherigen englischen Generalkonsuls in Pest, Mr. Monson, der zum Ministerresidenten in Montevideo befördert wnrde, Mr. Andley Gorling zum englischen Generalkonsul in Pest ernannt. Senica, 9. Imii. (Nr. fr. Pr.) Sonntag den 8. Juni mittags laugte von Hepce der erste Train mit dem Bauunternehmer Säger, dem Bauleiter Major Teltscher und mehreren Ingenieuren und Offizieren hier ein. Der Train wurde vom Offizierscorps, der Stadtvertretnng, der Geistlichkeit nnd von zahlreichen Bewohnern erwartet und beim Ankommen mit Püller-fchüffen begrüßt. Die Musik des 70.Infanterieregiments intonierte die Vulkshynnie. Der Bahnhof war festlich geschmückt, das Wetter herrlich. Bei der Festtafel wurde alif den Kaifer, die Bauunternehmer und die Armee toastiert. Berlin, 9. Juni. Von autoritativer Seite wird der Nachricht von der beabsichtigten Verlobung des Fürsten von Bulgarien mit der Prinzessin Iussupofs auf das bestimmteste widersprochen. Darmstadt, 9. Juni. Der Fürst von Bulgarien trifft nächsten Freitag in Iugenheim ein. Paris, 9. Juni. (N. fr. Pr.) Der Aufstand in Algerien gewinnt an Ausdehnung; alle disponiblen Militürträfte werden eilends herbeigezogen. Die Stadtbewohner verrichten den Sicherheitsdienst. Die Colu-nisten erhielten Waffen zu ihrer Vertheidigung. Die Ursachen des Aufstandes sind bisher noch nicht bekannt. Catania, 8. Juni. Der Ausbruch des Aetna hat fast ganz aufgehört, desgleichen die, Lava-Ausströmung. Erdstöße werden nicht mehr verspürt, und vernimmt man nur schwaches Getöse. Vom Haupt» krater steigt noch Rauch auf. Kor'fu. 9. Juni. (N. fr. Pr.) An der türkischgriechischen Grenze steht eine Krise bevor. Die türkischen Truppen wurden von Slodra gegen die thessa-llsche Grenze dirigiert, und wird bei Iauina Lager bezogen. Die Instandsetzung der Straße von Ianina nach Prevesa wnrde angeordnet, und wird eifrig an derselben gearbeitet. Philippopel, 9. Inni. (Pol. Korr.) Aleko Pascha hat die ihm seitens der Pforte gemachten Vorstellungen wegen ausschließlicher Berufung von Bulgaren an die Spitze der einzelnen Negiernngs-Depar-lemeuts mit dem Ausdrucke seines Bedauerns, daß die Pforte an diesem Umstände Anstoß nehme, nnd mit der Versicherung beantwortet, daß vr zur Besetzung dieser teilenden Posten blos in den Kreisen der bulgarischen Intelligenz die geeigneten Persönlichkeiten zu finden in der Lage war. Dagegen werde er bei der Besehung der Verwaltungsposten auf die aualchcm " Elemente der anderen Nationalitäten der P«"!^/"^ ficht zu nehmen gern bereit sein, wie dies d,e vew » erfolgte Ernennnng von drei Muhamedanern zu "' zirksuorstä'nden beweise. ^ . „„,» Pera, 9. Inni. (Presse.) Essad Vey, der «m Musteschar im auswärtigen Amte, ist dam design"", die Verhandlungen mit Griechenland zu fuhren. Telegrafischer Wechselkurs vom 10. Juni. ,»^h. Papier. Ncntc 67 5,5. — Silber < Rente 69 ^ - «> Ncntc 79-10. - 1860er Staats-Anlehen 126 . "'^"'^1 882. - Kredit»Acticn 267 25. — London 116—. — ^.^ --. K. l. Münz-Dulaten 5 49. - 20 < Franle» - Stu° 9 24'/,. — 100°3ieichsmart 57 . Wien. 10. Juni, 2'/, Uhr nachmittag». (M"N^'. ssreditactien 267 40, 1860er Lose 126--, 1864er Lo,e ^ österreichische Ncnte in Papier 67 52. Staatsbahn "> Mrdbahn 228 25. 20-Franlcnstüc?c 925, 252' -.. österreichische Francubant -'—, österreichische "Uss' 130 60. Lombarden 84 , Unionbant 89 60. ^loudacNe, »< türlische Lose 22 50, Commuual-Aulehen 115 50, Egyp"'« Gl'lbrentc 79 25. ungarische (vuldrcnte 94 79. Fest,______^. Angekommene Fremde. Am !). Juni. .^ Holel Stadt Wien. Graf Rnenburg. t. t. VczirksloMM'I! ' s. Gemahlin'. Anna Gräfin Rucubnra. und Hedw'g "^. Nucnburg, Schwesleru. Troppau. — Omcrsa, Hdl^'M, ^ marltl. — Süsi. Reisender. - StiasM), Fußrueaer, >, und v. Schlwii.chossl'!i, t. t. Obcrlicntenant, s, Gemahl,», " - Martel. Reis.. Graz, - Jäger. Kfm., »irutlingw. ,. Hotel Elefant. Vohutiusky s. Gemahlin. Hof, —, ^zglcl. l. l. Landwchr-Licut., Klagcnsurt. — TomM Brsch". Hotel Europa. Dolnitschcr, Apotheker, s. Frau, Trieft. .^ Kaiser von Oesterreich. Grannih, Lichtcmoald. — 2ul>iY ^ Marburg. ^'.« ^ Baierischcr Hof. Dich, k. t. Major. s. Gemahlin, ^iw^ Kauiii. Obcrtraiu, — Findeiscn. Privat, s. Frau, Stem" — Vczcnschcr, Puln, «,^>,' Sternwarte. Gerjol, Pfarrer, St. Gregor. — Korttml, «" Mohre«. Dichtl. Missionär von CentralAsrila. ^"^„il Hruwat, Flcischhacle,, Nadmannsdorf. — Mourcl, ^"0" und Krauter, Anstreichcrgehilscn, Wien. ^— Verstorbene. ^ Den 10. Inni. Johanna Iakomin. Kaischlels^ ' 2 I, Polanastraße Nr. 42 (Spitalöfiliale), Alattcril. Im ^ivllspitalc: «^helil» Den 9. Iu u i. Anna Äratc, Inwohnerin, 65 I>, ^geN-nbcrbracht. Anna Ieuto, Arbeiterstochter, ^^'s^fill^' luucrfnlose. - Anna Simenc, Inivohncrin, 45 I, "^^<^ Meteorologische Beobachtungen in L^5^ ^ " ^ V"«i ^ ^" " ,^ s "«" "k M Z L ^____^^Z55 ' 7 U. Mg. 737'«0 ^15-6 Ö. schwach heiter ^ 10. 2 ., N. 7!i5 76 ^-26 1 WSW.nmß. halbhelt" 9 „ Ab. 736-^2 -s-I8 8 NW. schwach heiter ^ Anhaltend schönes Wetter, Wetterleuchten in ^^Mle. Tagesmittcl der Wärme ^. 20 2", um 19" über de,n^"^^.^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Va '"^^---!! DM^ Der geehrten Damenwelt zur gefälligen Notiz: Die nächste Nummer der it n b ^ ii „Illustrierten Frauen-Zeitung erscheint acht Tage später. Achtungsvoll Ig.u.KleimmniröcIed.Daml'crS. Laibach, 10. Juni 187!). ^!>rsi>»i!ipNl'!^ ^""' 9. Juni (1 Uhr.) Bei nicht eben umfangreicher Thätigkeit dcr Börse zeigte sich doch eine gute Gesammtslimmuug und für einige Specialitäten eltt «elb Ware Papierrente........6790 68 — Silberrente........«i9 60 69 80 Goldrente.........79 70 79 80 Lose, 1864........1177b 118- » I960........12650 126 75 . I860 (zu 100 st.) ... 128 50 129 » !8S4........15825 15375 Ung. Prämien.Anl.....105 50 105 75 Kredit.L..........17175 172 - «udolfs.L.........,6 50 17 — Prämienanl. der Stadt Wien 11650 116 75 DouaU'Rcgulierungs.Lose . . 1W— 10950 Domänen' Pfandbriefe . . . 14250 143 Oesterr. Schahscheine 1881 rück. zahlbar.........100 80 101 20 Oestcrr. Schahscheine 1882 rück« zahlbar . .......10080 101 20 Ungarische Goldrente .... 95 30 95 40 linaarische Eisenbahn.Anleihe . 112 75 113 25 Ungarische EiscnbahN'Anleihe, Lumulativstücke......IN 80 112 .. Ungarische Schahanw. vom I. 1874..........117 50 118 Aulehen der Stadtgemeinde Nieu i„ B. V......99 50 100 - «elb Waie G» nndentlattuuasDbllilatlsnen. Vöhmen.........102— 103 — liiederösterreick......104 75 —' Galizien.........90— 9025 Siebenbürgen.......83 - 885l> Temeser Banat......84 - 8450 Ungarn .........86- 8650 Nctie« von Vanlen Held W,ii> Nnglo-öslerr. Vanl..... 1-'0 - 130 25 Kreditanstalt ....... 26975 270-- Dcpositcnbaiis....... 174 176 Kreditanstalt, uugar..... 2^i 75 254 - Ocstcrrcichisch-ungarische Vanr 8:^6 «37 Uuionbanl ........ 8!) 25 89 50 Verlehrsbant....... 118 25 1l8 75 Wiener Nantvercin..... 125 125'25 «ctie« von Transport llntcrneh mnligen. Telb Waie Alsiild.Äahn .......138-. 139- Donau-DllMpfschiff..GcselIschllst 558 559 Elisabeth.Westbahn.....18050 181 Velb Ware Ferdinands«Nordbahn . . 2282 .228? — ssranz.Ioscph.Vahn .... 149 — 14925 Gallzischc Htarl-lludwig. Äahn 246 75 247 — Kaschau-Oderberger Vahn . . 116— 116 50 Le>llberst'Czernowil)cr Vahn . 137 75 138 25 Lloyd - Gesellschaft.....575— 585 — Oesterr. Nordwestbahn . . . 132 75 133 25 Rudolfs.Bahn.......13650 137 — Staatsbahn........285 - 285 50 Tttdbahn.........85 50 8'> 75 Theiß°Vahn........213- 21350 U»gar,'galiz. Verbindungsbahn 106— 106 50 Ungarische Nordostbahn . . 129-- 129 50 Wiener Tramwllli'Gescllschast 19150 192 — Pfandbriefe. Ällg.öst. Vodenlreditanst.(i.Gb.) 114 50 115 — „ « „ si.B.-V.) 99 99 50 Ocsterreichisch.ungarische Nant 10l70 10l 80 Ung. Äodenlredit.Inst. (Ä.-A.) 98 75 99- Prioritats-Dbligationen. lilisabeth.V. 1. Em.....9525 9550 Fcrd'Nordb. in Silber . . . 104— 104 50 Franz-Joseph. Nahn . . . , 93- 93 25 -------------------------------- 6^ ".,,. Gal. Karl.lludmig'V.. ', Em. IAA ^75 Oesterr. Nord»uest-Vah» - - A'75 7.^" Sielirnbürgcr Vahl' - > - ,«gü0 ll>9^ staatsbahn I. E"> - ' ,.,/)4<1 >^'" > Hüdbahn »3«/«.....' ^9 50 Ss" 5«/....... Auf deutsche Plätze. - - - ^o 11«^ London, lurze S'cht - ' .,g.^ 1 ^ London, lange Slchl - - ' 4595 »" Paris.........' Veldsorten. Dulateu--------- '/ Z4 ^ 9 >5 - Napoleonsd'or . 9 « <" " Deutsche Reichs» 90 . 5ss. ^ , Noten - - '^?. " ^. 100 . l0 Silbergulden . . 1^ „ ' " ^ainische Grnud^/<0W°"^ '>eld »1ü<>. Ware g,^b,s Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papicrrentc 67 90 bis 67 95. Tilberrente 69 60 bis 69 80. Goldrente 79'70 bis 79 80. Kredit 269 50 bls ^ ^-120- . Uondon 115 90 bis 116 20. Napoleons 9 24 bis 3 2b, Silber 100- bis 100 -.