Echristltitrmg: «-ttzi-Sgassc Rr. 5. Bi. >1. tnirmtln*. • )1l*ltl»c 14)114 (Btt MMbat tä» OMtf irWKtat m Ktnaca m» e*a «er hatte sich die Eine nicht gefunden, schon machte n sich mit dem Gedanken vertraut, ein Hagestolz zu werden. Da sah er sie. In einem Badeort war eS. Arndt hatte sich dorthin vor der Glut der Großstadt geflüchtet, nicht um veat Bekanntschaften zu machen, denn nachgerade war er der vielen Enttäuschungen müde. So wich er, soviel er konnte, speziell der Weiblichkeit aus. Auf feinen Streifereien hatte er nun landeinwärts eine Pilla entdeckt, die seine Neugier erregte. ES war ein kleines, altes HauS, ephenmsponnen, mit einem Garten, der schon mehr einer Wildnis glich, und aus dieser Wildnis heraus hatte den Späher eine melodische Mädchenstimme auch zum Lauscher gemacht. Die neidischen Jelänger-jelieberranken hotten ihn zwar den Einblick verwehren wollen, indeß hatte sich doch ein Guckloch gesunden und ihm so ein rei-zendes Bild vergönnt. Inmitten eines RondelS blüh ender wilder Rosen und betäubend duftenden JaS minS, gewahrte er, auf einem Feldstuhl liegend, ein weißgekleidetes junges Mädchen, besten lieblich ge rundetcS Oval dunkle weiche Locken umrahmten. Und wie rr nun, den Arm anhaltend, sich auf die Zehenspitzen stellte, wandte sich daS weiße Gesicht chen ihm zu und ein Paar tiefe Rehaugen sahen ihm entgegen, kindlich-unschuldig und doch träume-risch-traurig schienS ihm. Erschreckt wollte er sich zurückziehen, da ertönte vom Hause her Hundegebell und ein schwarzer Neufundländer mit mächtigen Sätzen zu der jungen Herrin hinsprang, ihr täppisch die mächtigen Tatzen aus die Brust setzte und schweif wedelnd ihre Liebkosungen entgegennahm. „Pfui, Türk, du machst mich schmutzig, psui.< Doch der zärtlich wehrende KlappS scheuchte daS Tier nicht fort. Erst ein Rus vom Hause her rief den Unbändigen zurück. .Ach, laß ihn doch Mama," hörte nun Arndt die weiche Mädchenstimme bitten. „Er meint eS ja nur gut." Welch ein Engel dies holdselige Geschöpf sein müßte I Ach, dem Lauscher schlug daS Herz, als er, sich endlich loS reißend, den Weg zum Hotel zurück-nahm. Wer mochte die junge Fremde sein? Bald gewesen sein, nur nicht FriedenSrücksicht und Hu-manität. Diese Tatsache gewinnt noch mehr an Gewicht, wenn man den österreichisch - ungarisch - serbischen Streitfall selbst erörtert. War eS vielleicht nicht ge-rechtsertigt, Serbien sür den Sarajewoer Meuchel-mord zur Rechenschaft zu ziehen? Sogar Serbien >at nachträglich selbst anerkannt, daß gewisse Schul-dige wirklich im Lande zu suchen wären. Auch Ruß« and hat dies zugegeben, als e« erklärte, daß »für das Verbrechen einzelner nicht das ganze Land büßen dürfe." Hat aber Oesterreich eine solche Buße gesordert? Nicht im geringsten! Es hat doch chließlich nur zwei Personen genannt und die Fest« tellung der anderen durch den weiteren Gang der Untersuchung verlangt. Stets also war in den Forderungen Oesterreich-Ungarns daS Begehren nach >er Bestrasung einzelner und niemals nach der des gesamten Volkes gestellt. Eine solche Einzelbuße könnte freilich nur al« Sühne sür da« verübte Verbrechen gelten, wäre aber zur Borbeugung für die Zukunft völlig unge» nügend gewesen. Nun aber hat schon vor fast hun> dert Jahren ein berühmter französischer Staat«, mann einen Grundsatz ausgesprochen, der überall in die modernen StaatSwesen eingedrungen ist: gouver-ner c'est prövoir! (Regieren heißt: voraussehen!) Die Staaten und Regierungen dürsen den kommen» den Ereignissen nicht teilnahmSloS gegenüberstehen, sich lediglich auf die eigene Macht, dieselben zu be-herrschen, stützend. Da«: gouveruer e'est reprimerk (Regieren heißt: unterdrücken!) war das Prinzip von ehemals, der Grundsatz einer Zeit der Un» kultur, da zum Regierenkönnen der Besitz einer Macht gehörte, stark genug, um eventuelle Schwie« rigkeiten zu besiegen. Die moderne StaatSauffassung verlangt hiezu auch die Weisheit, solchen Schwierig» keiten vorzubeugen. Wenn also Oesterreich-Ungarn in seinem speziellen Falle Serbien gegenüber dieser modernen Auslassung und Praxis Rechnung trug, soll man ihm daraus einen Borwurs machen? Oder hatte er '« herausgebracht. In der Villa wohnte seit vorigem Herbst eine Majorin Brandt mit ihrer Tochter. Am nächsten Tage war er wieder auf sei-nem Beobachtungsposten. Zu seinem Kummer sah er die Angebetete nur auS der Ferne. Sie saß mit einem Buch auf der Terrasse, Türk lag saul zu ihren Füßen. Endlich kam die Mutter und er hörte die Beiden reden; was sie sprachen, verstand er nicht, doch die zwei weichen, wohllautenden Stim-men taten ihm wohl. Er empsand etwas von dem Frieden und der Eintracht, der zwischen jenen war. Dann erhob sich die Mutter und brachte einen Im. biß für die Tochter, liebevoll alle« vor sie hinfiel« lend. War sie doch ein verwöhntes Prinzeßchen, so ein kleines Faultier, das sich bedienen ließ und die Tage mit Romanlesen verbrachte. Schon begann sich das Lichtbild zu umdüstern, vielleicht war in der schönen Hülle doch nur ein tauber «ern. Arndtt Zweifel waren erwach«, doch er wollte Gewißheit, wollte spionieren aus seinem Versteck heraus, und so umschlich er Tag um Tag die Villa. Immer sah er da» holde Geschöpf sitzend, trödelnd, lesend oder malend, während die Mutter geschäftig hin und her ging, sie umsorgte. Also ein verwöhntes Puppchen, eine Drohne! Warum war er nur so dumm, täglich als Ritter von der traurigen Gestalt hier umher zu spionieren? Und doch bannte ihn des Mädchens Zauber. Wieder einmal schlich er sich an sein Versteck heran, heute war 'S kühler, ei» bleigrauer Himmel drohte mit Regen. Natürlich sah er sich vergebens nach der Ersehnten um. Nirgend? sah er eine Spur von ihr. Etliche Malt umschlich er vergeblich den ganzen Garten, schon wollte er sich nnverrichteter Seite Z wollte vielleicht Rußland mit seiner Gegnerschaft be-zeugen, daß es selbst noch aus jenem alten, heute schon barbarisch zu nennenden Standpunkte der Unterdrückungstheorie beharre und unsere Monarchie zwingen, sich zu gleicher Auffassung zu bekennen? Auf diesem Wege konnte ihm aber Oesterreich-Ungarn nicht folge», weil die Kulturvölker heute von ihren Regierungen verlangen, daß sie durch Vorsichtsmaßregeln vor kommenden Unannehmlich-feiten geschützt werden, da die Kulturarbeit infolge ihrer Intensität. Vielseitigkeit und unzertrennlichen Kontinuität uicht nur einer augenblicklichen, sondern einer gesicherten Ruhe bedarf; sonst käme sie zum Stillstande. Dadurch, daß Oesterreich-Ungarn in seinem Streitsalle mit Serbien auch Garantien für die Zukunft verlangte, hat es getan, was jeder andere Staat getan, was ihm der Charakter eines moder-«en Kulturstaate« auferlegte. Grundsätzlich hat man ja auch, soviel bekannt, von keiner Seite etwa« da» gegen eingewendet. Die Klagen gegen unseren Staat wurden eigentlich erst bei Beurteilung seiner Detail-sorderungen zur Erreichung obigen Zwecke«: Be-strafung aller Schuldigen und Borbeugung für die Zukunft, laut. Auch da wvrde aber eine Präventiv-frage vorgeschoben. Man räumte Oesterreich-Ungarn da« Recht zu seinen Forderungen ein, stellte jedoch die Bedingung, daß sie sich im Rahmen der Ach-tung vor der territorialen Integrität und in der Folge auch in jenem der Souveränität bewegen müßten. Diese Bedingung ist nun entweder nicht streng und ernst gemeint gewesen, dann hätte ihr ein« solche Bedeutung nie zugemessen werden sollen, oder aber sie war in dem Sinne gestellt, daß obige „Souveränität" selbst auf Kosten der notwendigen Maßregeln zur Bestrafung der Schuldigen und zur Vorbeugung sür die Zukunft unangetastet bleiben sollte, dann lag darin eine Waffe zum Schutze der Schuldigen und eine Beihilfe zu einer etwaigen Wiederholung der Mordtat; dann beinhaltete sie aber auch eine Verhinderung der Monarchie, sich Recht zu verschaffen und die Gewährleistung einer Art Straslosigkeit Serbien« in seiner diesbezüglichen Betätigunz: Dann wäre der Krieg schon durch die Aufstellung dieser Bedingung unvermeidlich ge-worden. Der Weltkrieg. vor der zwölften Kriegserklärung. Der Ränkesucht deS erbärmlichen Krämervolke» der Engländer ist e» gelungen, nun auch Japan auf Deutschland zu Hetzen. Der japanische Geschäft», träger übermittelte im Auftrage seiner Regierung dem Auswärtigen Amte in Berlin eine Note, worin unter Berusung auf da» englisch-japanische Bündnis die sofortige Zurückziehung der deutschen Krieg». Sache heimbegeben, da hörte er dicht jenseit« de« Zaune» der Mutter Stimme. „Tut» weh, mein Engelch«'«? Ach, Liebling, du mußt dich ja gewöhnen. Der Arzt hat dir srische Lust verordnet und e» ist zu kühl, um draußen zu sitzen." „Ach Muttchen, laß nur. Es muß wohl gehen. Nur schrecklich, weißt du, wenn ich denke, daß da» nun immer so bleiben wird. Aus der Straße werd' ich mich nie mehr sehe» laffen können." „Närrchen, wir werden einen Wagen nehmen." „Nein, nein! Wozu die Kosten'. Ich kann ganz gut in unserem Garten bleiben. E« ist mir sogar lieber. Dann starren mich die Menschen nicht so an." Wa« war da«? Wa« hatte sie? Arndt mühte sich, die «.igebetete zu erspähen, döch da schlug der Hund an. Er mochte ihn wittern. Endlich gelang e« Arndt, da» junge Mädchen zu erblicken. Am Arm der Mutter sah er die Kleine, in ein warme, Plaid gehüllt, sich fortbewegen. Sie — hinkte. Wie ein Stich ging e» durch sein Herz. Enttäuschung, Schmerz und grenzenlose« Mitleid stürmten aus ihn ein. Wieder meinte er ihre Worte von vorhin zu vernehmen. .Schrecklich, wenn ich denke, daß da« nun immer so bleiben wird." Eiskalt rann e» ihm über den Rücken. „Großer Gott, so schön, so jung, so gut und ei« Krüppel zeitlebens? Er stürmte zurück und er mußte alle» wiffen; er mußte in Ersahruug bringen, welchen Arzt sie hatte; dann wollte er von jenem völlige Ausklärung «bitten. In den nächsten Tagen ward Arndt zum sonderbaren Patienten. Natürlich war der letzte Arzt, . Komische schiffe au» den japanischen und chinesischen Gewäs-sern oder die Abrüstung dieser Schiffe, ferner bi» 15. September die bedingungslose Uebergabe deS gesamten Pach«gebiete» von Kiautschau an die japa-nischen Behörden und die unbedingte Annahme dieser Forderungen bi» zum 23. August verlangt wird. Japan wurde zu diesem unbegreislichen, über-raschend gekommenen Schritte durch keinen Bündnis« vertrag gezwungen und hat seine Handlungsweise gar nicht erst in bessere» Licht zu stellen gesucht und mit frecher Stirne seine beutelustige Absicht zu erkennen gegeben. Deutschland wird die richtige Ant-wort daraus finden. • Da« Wolffbureau veröffentlicht folgende» Tel«-gramm au« Kiautschau: In Bestätigung der Mit« teilung de» japanischen Ultimatum« stehen wir für Pflichterfüllung bi» aus» äußerste «in. Der Gouverneur. Bom serbischen Kriegsschauplatze. Wien, 19. August. Die „ReichSpost" meldet aus Semlin vom 18. d.: Nachmittags verbreitete sich in der Stadt die Nachricht, daß gestern um 3 Uhr nachmittag» unsere Truppen bei Prozar, 23 Kilometer westlich von Semlin, die Save über-schritten haben und in das serbische Gebiet ringe« drungen find. Gegen 5 Uhr nachmittag» wurde in Semlin kund, daß unsere Truppen die serbische Stadt Obre-novac, die etwas landeinwärts Progar gegenüber-liegt, genommen haben. Obrenovac ist die vorletzte Endstation der Bahn-lim«, die von der Save nach Baljevo führt. Die Nachricht, daß unsere Truppen bei Progar die Save überschritten und Obrenovac besetzt haben, ist von bedeutsamer Wichtigkeit. Die Besetzung bringt den dritten Uebergang nach Serbien in den Besitz unserer Armeen, und zwar reihen sich die Uebergänge Über die Drina bei Loznica—LjeSnlca, über die Save bei Schabatz und bei Progar solgerichtig aneinander. Mit der Ein-nähme von Obrenovac haben unsere Truppen einen wichtigen Punkt nahe von Belgrad genommen, von dem au» sie aber auch ebenso in der Lage find, die an den anderen Stellen de» NordwestenS Serbien» eingedrungenen Truppen zu unterstützen. In Obre-novac erschließt sich die breite Ebene de» Kolubara-lause«, gut bebautes, fruchtbare« Land, da» auch verhältnismäßig gute Verkehrswege - hat; vor allem läuft hier die Eisenbahnlinie südwestwärlS gegen Baljevo, von der 35 Kilometer hinter Obrenovac eine Verbindungslinie zu dem serbischen Haupteisen, bahnstrang Belgrad—NIsch abzweigt. Da die Uebergangsstation von Progar schon erheblich südlicher liegt als da« nach Norden vorge-schoberte Belgrad, so wäre eS nicht überraschend, wenn die Verteidigung der serbischen Hauptstadt bald von selbst zusammenbrechen würde, um ihre Truppen nicht den Rückweg verfehlen zu lassen. den er aussuchte, der richtige, d«r Brandt'sche Hau«-arzt. Arndt vertraute sich ihm rückhaltSlo« an, und so erfuhr er, wa« er wissen wollte und doch so ge-fürchtet hatte: Magna Brandt hatte ein unheilbare« Hüstleiden. Völlige Heilung war wohl so gut wie ausgeschlossen. „Und sie wollen die arme, kleine Magna hei-raten?" fragte ihn der Arzt staunend. „Ach Herr Doktor, wenn mich Fräulein Magna lieb gewinnen könnte I Noch kennt sie mich nicht, noch sprach ich nie ein Wort zu ihr. Ich habe sie nur beobachtet . . ..Und e« ist besser, sie gehen eben auch nicht weiter, junger Freund" mahnte der Arzt, „denken sie an die Zukunft, an eventuelle Kinder. Welch ein Fluch könnte auf ihrer Familie lasten. Mich dauert dies junge, seltene Geschöpf selbst, aber ersparen sie auch ihr die Bitternis eines Verzichten». Ueber lassen fte sie der Liebe ihrer Mutter. Sie will ja nichts anderes. — Auch sie würden unglücklich. Sie sind gesund und haben ein Recht auf eine gesunde Frau, auf gesunde Kinder. So sehr michs als Freund der Familie Brandt schmerzt, so sehr halte ich'» doch sür meine Pflicht, als Arzt ihnen das zu sagen. Noch ist eS Zeit. Noch weiß die arme Magna nicht, was Liebeslust und -weh ist. Lassen sie der Aerm-sten ihren Frieden." Der gütige Doktor hatte nicht umsonst gespro-chen. Am nächsten Tage reiste Arndt ab. Nie aber vergaß er das blasse Kind, die arme, krüppelhafte Magna. 5u««er 6t v»m russischen Kriegsschauplätze. Die Erfolgt der österreichische« Truppen find glänzende. In der Nähe von Brody suchte» Kosak« durch die Wälder Über die Grenze vorzudringen, ebc°s» bei R»zwadow. wurden jedoch alsbald von unserm Truppen zurückgejagt. A« Weichseluser, in der Mhe von Zowihost, liegt ix« Dorf Ehawowioe; die gmze Oertlichkeit scheint hier zu einem Ueberjall nach Galizien einzuladen. Man erwartete deshalb gerade in dieser Einöde, deren Schluchten und Wälder de» Feinde günstig zu sei« schienen, den Feind. Tage- ^ lang rührte sich nicht». In der Nacht- vom 9. auf den 10. d. meldeten unsere Borposten plötzlich tat vorsichtige Herannahen einer feindlichen Kolonie. Man ließ diese nahe an die Verhaue lmfeter In*-pen herankommen und überraschte dan» den Feind durch ein plötzliche» Schnellfeuer, da«- 33 fiosaln sofort tot niederwarf. Ei« Offizier und zwölf *> fasert wurden gefangen genommen, die übrige» fiich. teten in wilder Eile. In einiger Entfernung zün-beten sie ein Dorf an, wo sie von den Bauern «it Mistgabeln und Sensen angefallen wurden. Am unserer Seite hatte diese« nächtliche Zlbeuteuer ei«» Toten und zwei Verwundete gekostet. Die „Gazetta Poniedzialkvwa" v«röfsc»tlicht Meldungen au« Tarno v, wonach massenhaft Sosalcit in voller Ausrüstung über die Grenze kommen urd sich den österreichischen Behörden ergeben. Die Flücht» ! linge erzählen, daß i» russischen Heere die JaJne«. j flucht großen Umsang angenommen hab«. Der „EzaS" berichtet: Dienstag wurden ooi polnischen Schützen zwei russische Husaren de» lt. -ruffischen GarderegimentS al» Gesängen« in Kraka» eingeliefert. Eine Schützenstreiswache begegnete af einer Grenzstreisung einer ruffischen Husarenstreis» wache. Die Schützen eröffneten ei« Gewehrfener, worauf die Ruffen die Flucht ergriffen. Zwei h«s«. ren wurde» gefangengenommen. Die Gefangenen er» zählen, daß im russifchen Heere Hu«ger droht. „Kurjer LwowSki" berichtet nachträglich zu de» Gefechten bei Zalozce: D«r Kampf endete mit eins vollständigen Niederlage der Ruffen. Als die Ruß» sahm, daß sie eingeschlossen wurden, ergriffen sie Schrecken die Flucht. Um unsere Truppen auizM-ten, sprengten die fliehenden Russen die Brücke über d«n Zbrucz, wobei sie vergaßen, daß sich auf d-r andern Seite noch eine starke Abteilung ihrer Law befand. Diese Abteilung wurde von unseren Tr»O» gänzlich vernichtet. 8V Ruffen und ebenfoviele Pferd«» kadaver bedeckten den Kampsplatz. Außerdem fand» noch etwa 100 Ruffen bei dem Versuche, den Flog zu durchschwimmen, den Tod. 36 Mann wurde» ze-sarigengenommen, darunter 2 Offiziere. DaS Äesichl währte 3 Stunden. Nach einer Meldung de« .Dziennik polift«" überschritten Kosaken- und ruffische Grenzwachaittci' langen andauernd die ruffisch-galizische Greaze bei Burudowa, LaSkowka, Szczucin und Oolastot«« und ergebe« sich kampflos den österreichischen V«,os«». Die Fahnenflucht der rnffischeu Truppen ni»m« i» wer größeren Umsang an. — AuS Kielce wird ge-meldet, daß dort vor zwei Tagen polnische «chiitz-ii eingezogen sind. Der römisch-katholische Bisch«! tun Kielce empfing den Kommandanten de« Zchütze»k«i>i sehr freundlich. Die Ortsbevölkerung bereitete de, österreichischen Truppen einen begeisterten Empsan^ Die Ruffen, die Radom geräumt haben, ziehe» >>ch nach Jwangorod zurück. In de« Reihen der schert Schützen befinden sich zwei vom Fürstdiichif Sapieha abgesandte Feldkapläne. Die Einwohner da galizischen Grenzortschaft Kocmyrzow brich««« die ruffische Greuzsäule nach Krakau. welche vn te österreichisch-ungarischen Armee beim Uebertritt ® da» feindliche Territorium umgeworfen wurde. Ste Säule wurde im Ezap»ki-Museum aufbewahrt. Wahre Heldentaten hat an der ruffische» Sr»p unsere Finanzwache verübt. So Hai ein kleire« täuschen von 13 Gendarmen, 20 Mitglieder» da inanzwache und 47 Landsturmmännern vier la;e hindurch ruffische Angreiser i« der Stärke vo» WD Mann, zwei Kanonen und mehreren Maschiiuige-wehren an dem Einsall in der Gegend von?e«jflip» nach Brody bi» zum Eintreffen de« Entsatz-«, be> stehend au» einer Knmpagnie Landwehr und eine» Dragonerregiment, verhindert. „Slowo PolSkie" berichtet, daß österreichisch« ungarische Truppen nach kurzem Gefecht mit da Ruffen die Stadt Sandomir an der Weichsel beiqt haben. Bei Uhnow versuchte eine Kosakenstreifv-che. wie .Slowo PolSkie" berichtet, von rassischer > fanterie unterstützt, die österreichische Grenze ji überschreiten. Sie wurden jedoch von den Österreich«» ] zurückgeworfen. Summer öS ^cu«sä,e Wach^ Seilt Z Eine deutsche Uhlaneneikadron hat bei Inster-krz zwei Kosakenschwadronen gesangen genommtn. ?«m deutsch-französischen Kriegs-schauplatze. Geradezu überraschend sind die SiegeSnachrichten, «elche uns vom deutsch-französischen Kriegsschau, platze zukommen. DaS Wolff-Bureau meldet: Die fünfte französische Kavalleriedivision ist unter schweren Ver-btften dti Perwez, nördlich von Namur, von unserer ikavallerie zurückgeworfen worden. — Bayrische und Wiischt Truppen haben die bis Weiler, 1b Kilom. nordwestlich von Schlettstadt, vorgedrungene 55. fuwzösische Jnfanteriebrigade geschlagen, ihr große Ltrlustc beigebracht und sie über die Vogesen zu-rtckgeworsen. — Unsere Tnippen haben bei Tirle-mont eine Feldbatterie, eint schwere Batterie und eine Föhne erobert und 500 Gefangene gemacht. Unsere Kavallerie hat dem Feinde bei Pervecz zwei Beschütze und zwei Maschinengewehre weggenommen. Am 20. August sind die deutschen Truppen in Brüssel eingerückt. Helle Begeisterung hat die Nachricht von einem großen deutschen Siege bei Metz auch in unserer Stadt ausgelöst, die in den Abendstunden hier ein« laugte. Das Wolffbureau meldet hierüber: Der Zroße Generalstab teilt mit: Unter Führung deS Kronprinzen von Bayern erkämpften gestern Truppen «Her deutschen Stämme in Schlachten zwischen Metz »d den Vogesen einen Sieg. Der mit starken Kräfte» in Lothringen vordringende Feind wurde aas der ganzen Linie unter schweren Verlusten ge-ES wurden viele Tausende Gefangene ge-wacht und dem Feinde zahlreiche Geschütze abge-»ommcn. Der Gesamtersolg ist noch nicht überseh. tat, da daS Schlachtfeld einen größeren Raum ein-nimmt als in den Kämpfen des Krieges 1870 und 1671 und unsere gesamte Armee in Anspruch nahm. Unsere Truppen, beseelt von dem unaufhaltsamen Dränge nach vorwärts, folgen dem Feinde und fetzen den Kampf auch heute fort. Zur See. Die von ausländischen Blättern gebrachte Nach' rubt vom Untergange des Schlachtschiffes „Zrinyi" sab dreier anderer Schiffe ist volkommen aus der Luft gegriffen. Es könnte sich nur um den kleinen Kreuzer.Zenta* handeln, der von sehr überlegenen kttertkräften abgedrängt wurde und von dem feither Nachrichten fehlen. Dagegen wird festgestellt, daß ein Torpedobootzerstörer, wiewohl in 16 französische Echlachischiffe und ein Großkreuzer aus allen telibern beschossen, unversehrt seinen Bestimmungsort erreichte. (Die „Zenta" ist ein geschützter Kreuzer, kr im Jahre 1897 vom Stapel lief. Er verdrängt 3360 Tonnen, fährt 20 Seemeilen und ist mit cht 12 em und acht 4-7 cm - Kanonen bestückt. Die Vesasung beträgt ungefähr 3000 Mann). Die kleinen deut chen Kreuzer »Straßburg" mb .Stralfund" haben in den letzten Tagen einen Bnftosj nach der südlichen Nordsee ausgeführt. gbei sichtete die „Straßburg" unter der englischen ste zwei feindliche Unterseeboote, wovon sie eine« «is größere Entfernung mit wenigen Schüssen zum Einkni brachte. Die „Stralsund" kam in ein Fenergefecht mit mehreren Torpedobootzerstörern auf $rt|m Entfernungen. Zwei Zerstörer erlitten Be-schildizungen. Dabei konnte ebenso wie bei der Er-kAidvnaSfahrt eines Luftschiffes bis zum Skagerak unierlich festgestellt werden, daß die deutsche Küste md die deutschen Gewässer ftei von Feinden sind md die neutrale Schiffahrt unbehindert passieren kann. Lu»Sosi« wird gemeldet: Hier sind Vertrauens-vilrdige Nachrichten eingetroffen, nach denen unter tai Mannschaften der Schwarzen Meerflotte die Meuterei fortdauert und Odessa in Flammen steht. Revolution im Kaukasus. Die Südslawische Korrespondenz meldet au» tlonsiantinopel: Der Kaukasus ist in voller Re« bolutwn. Seit Tagen finden blutige Kämpfe zwischen be» Revolutionären und den der russischen Regierung treugebliebenen Truppen statt. Der Verlauf der Er. eiguisse im Kaukasus und an der Gre»ze wird in türkischen Regierungskreisen mit zunehmender Unruhe verfolgt. Abordnungen der Grenzwache aus dem ttaulasu» erscheinen bei den türkischen Truppen-kvmmandanten und bitten um den Einmarsch der türkischen Arme«. Die Lage beginnt unhaltbar zu werden. Papst Pius X. f Am 20. k. um 2 Uhr 10 Minuten früh ist Papst Piu» X. gestorben. An einer Bronchitis erkrankt, ist er sanft au» dem Leben geschieden. ES war ihm nicht beschieden, ein großer, stolzer Papst zu sein, Schlichtheit und Bescheidenheit waren e», die ihn vor seinen Bor» gängern aukzeichneten. Wa» seiner Regierung eini-ge» Gepräge gab, war sein Kampf gegen den Mo-derniSmu», den er mit einem neuen Shllabu» vom 4. Juli, der Enzyklika Pascendi dominici gregi» vom 3. September und einem Motu proprio über Bibelstudium und Modernisten vom 18. November eröffnete. Damit wurde der rücksichtslose Kamps ge-gen die liberale Weltanschauung, freie Forschung und geistige Selbständigkeit eröffnet, der heute noch nicht beendigt ist, in der ganzen sreiheitlichen Welt, namentlich aber in Deutschland, große Erregung hervorgerufen und vielfach gerade die besten Köpfe und glaubenseifrigen Anhänger der Kirche entfrem. det hat. Ueber seine letzten Stunden schreibt die „Tri-buna": Als Dr. Macchiava um 11 Uhr vormittags dem Papste eine Sauerstoffinhalation reichte, dengte er sich über den Hl. Bater und bat ihn in lieb« reichen Worten, er möge versuchen, zu husten. Der Papst sah den Arzt mit brechenden Augen an und ein müde» Lächeln huschte über sein Antlitz, al» ob er zum Ausdruck bringen wollte, daß alle» zu Ende sei. Schließlich versuchte der Papst, der Bitte des Arzte» nachzugeben, und hatte nach einige» Anstren-gungen eine leicht« Expektoration. Als Monsignore Zampini dem Papste die letzte Oelung spendete, war sich der Hl. Vater der Bedeutung dieses Augen-blicke» bewußt und bemühte sich, die Lippen zu öff-nen un^ zu beten. Sein Antlitz zeigte den AuS-druck erhabener Askese. Sodann schloß er rie Augen und sagte mit sterbender Stimme: Der Wille Gottes geschehe, ich glaube, e» geht zu Ende l Piu» X., vorher Giuseppe Sarto, geboren am 2. Juni 1835 in Riese, einem kleinen Städtchen in der Provinz Treviso, studierte Theologie in den bischöflichen Seminaren zu Treviso und Padua, wurde 1858 zum Priester geweiht, und nachdem er iu verschiedenen kleinen Orten Venetiens als Pfarrer gewirkt hatte, 1875 zum Domherrn und Superior de» Priesterseminar» in Treviso ernannt. Die ihm angebotene Erhebung zum Bischof von Treviso lehnte er 1-80 ab, nahm aber 1884 auf Befehl LeoS XIII. die Würde eines Bischof» von Mantua an und wurde am 12. Juni 1893 zum Kardinal und drei Tage darauf zum Patriarchen von Venedig ernannt. Die italienische Regierung erkannte ihn. erst nach einiger Zeit an; er stellte sich aber mit den italienischen Behörden auf guten Fuß und trat auch mit dem König Humbert bei dessen Besuchen in Venedig in offiziellen und persönlichen Verkehr. Nach dem Tode LeoS XIII. wurde er am 4. August 1904 zum Papst gewählt und am 10. August gekrönt. Ministerpräsident Gras Stürgkh erschien beim päpstlichen Nuntius Scapinelli, um im eigenen und im Namen der österreichischen Regier» ag da» tiefste Beileid anläßlich de» Ableben« de» Papstes au»zu-drücken. — Das Konklave dürfte nicht vor dem 30. August zusammentreten. Letzte Drahtnachrichten. Die Schlacht bei Metz. Berlin, 21. August. Meldung de« Wolff« Bureau«. Der große Generalstab teilt mit: Die von unseren Truppen zwischen Metz und den Vogeser. geschlagenen Franzosen sind heute verfolgt worden. Der Rückzug der Franzosen artete in Flucht au«. Bi»her wurden mehr al» 10 000 Gefangen« gemacht und mehr als 50 Geschütze erobert. Die Stärke de« geschlagenen Feinde« wurde auf mehr als 8 Armee, korps festgestellt. Aufruf! Knaben und Mädchen der städtischen Volks-und Bürgerschulen in Eilli im Alter von 12 bis 14 Jahren, welche während des Krieges Hilfsdienste leisten wollen, wögen sich melden. Solche Anmeldun-gen nimmt täglich entgegen der Leiter der Knaben» Volksschule in Eilli, Herr Oberlehrer Franz Zeder, Jahngasfe Nr. 3, zwischen 8 und 9 Uhr vormit-tags, wo auch Auskünfte bereitwilligst erteilt werden. Die Kinder müffen zur Einschreibung die Er-laubnis der Eltern oder deren Stellvertreter mit-bringen. Stadtamt Eilli, am 22. August 1914. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Iabornegg. Aus Stadt und Land. Die Frauen Cillis für unsere Solda-ten. Die Frauen und Mädchen unserer Stadt haben sich mit Feuereifer und freudigen Herzens dem Dienst« sür unsere von der Kriegsnot Betroffenen in vor« bildlicher Weise gewidmet. Sosort nach der Mobili-siening hoben die Herren Sanitätirat Dr. Jefenko und Primararzt Dr. Gollitfch, welcher als Chefarzt im Zweigvereint Eilli Stadt det Roten Kreuzes tätig ist, Krankenpflegerinnenkurse im Allgemeinen Krankenhause eingerichtet, zu welchem sich zahlreiche Frauen und Mädchen vom Zweigvereine Eilli Stadt deS Roten KreuzeS gemeldet haben. Die Damen er-halten in diesen Kursen eine vollständige «uSbildunz in der Krankenpflege, so daß sie allen auch den schwersten Anforderungen vollkommen g«r«cht zu wer-d«n vermögen. Sie widmeten sich mit größter Aus-dauer dieser Ausbildung. Wie wir vernehmen, wird demnächst auch ein zweiter Kur« eingerichtet werden. Die dem Zweigverein Eilli Stadt des Roten Kreuzes angehörigen Frauen und Mädchen betätigten sich überdies mit größter Hingebung unermüdlich bei der Bewirtung der durchziehenden und abrückenden Trup-pen. denen in seltener Gastfreundschaft Erfrischungen und Speisen verabreicht wurden. Hiezu wurden in der ganzen Bevölkerung der Stadt Beiträge in hochher-zigster Weife aufgebracht. Allen Spendern, sowie den Frauen und Mädchen, die sich bei der Bewir-tung beteiligten, sei an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen. Ebenso gebührt auch der wärmste Dank jenen Herren, die durch namhaste Gaben zur Bewtr-tung unserer Truppen in den Dislokationen beige» tragen haben, bei welchem Anlasse die innigen Be-Ziehungen zwischen der Zivilbevölkerung unserer Stadt und dem Militär in der erhebendsten Weise zu« Ausdrucke kamen. Spende. Herr Notar Mörtl aus Wien, der gegenwärtig in Eilli weilt, stiftete den Betrag von 200 K sür einen im Kriege verwundeten deutschen Sillier beziehungsweise die Angehörigen eines i« Kriege gefallenen deutschen Eilliers. Anton Fürst f. Am 18. d starb in Kind-berg der Gewerke und Gutsbesitzer Anton Fürst im Alter von 63 Jahren. Anton Fürst stand beim Erwachen der deutschnationalen Bewegung in Steier-mark an der Spitze und war in unserer nationalen Politik im Lande einer der führenden Geister, ein kraftvoller, echter deutscher Mann von reinstem Idealismus und hervorleuchtendem Edelsinne. Sein Name wird als der eines der Edelsten im Lande noch lange Jahre ehrenvoll sortklingen. Tr war auch Allbürgermeister und BezirkSobmann und wid-m«te dem Dienste der Allgemeinheit seine ganze so bedeutende Kraft. Das Einrücken der Rekruten und des zweiten Aufgebotes. Mit «in«r vorgestern erlassenen Kundmachung werden einberufen alle zu Erntearbeiten verwendeten Refervemänner, Erfahre» fervisten und Landsturmmänner für den 24. d.; Refervemänner und Ersatzreserviste» der ui'garischcii Landwehr, die schon eingerückt waren und als über-zählig beurlaubt wurden, für den 24. d.; all« in dirfem Jahre abgestellten, noch nicht einberufenen Rekruten, einschließlich der Einjährig-Freiwilligen und Ersatzreserviste» für den 24. und 2b. d.; alle 42jäh» rigen und jüngeren Landsturmmänner österreichischer Staatsbürgerschaft, die gedient haben und bisher nicht einberufen oder nach der Einrückung wegen Ständeüberzahl beurlaubt worden waren, und zwar die mit Widmungskarte beteilten nach den Weisungen der Widmungskarte; alle übrigen mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg vom 27. d. bis 12. Sep-tember je nach der Altersklasse. In Tirol und Vor» arlberg haben die Landsturmmänner zum Landsturm-bezirkskommando Innsbruck einzurücken, wohin si« au» den AusenthaltSorten am 27. d. abzugehen 6ette 4 Deutsche Kialhi Num«r 62 haben. Alle 42jährigen und jüngeren Landsturmmän-ner ungarischer Staatsbürgerschaft, die gedient habe«, diiher nicht einberufen oder nach der Einrückung wegen Ständeüberzahl beurlaubt worden waren, haben am 24. d. aus ihre« Aufenthaltsorten abzu-gehen und möglichst rasch nach ihrem heimatlichen Landsturmkommando einzurücken. Waffenuvfihige und nicht gediente Landsturmpflichtiae haben, wenn sie mit VidmungSkarten beieilt sind, nach den Bestimmungen der Widmungskarte einzurücken. Wehr-unfähige und nicht gediente Landsturmpflichtige, dir mit WidmungSkarten nicht beteilt sind, haben nur dann einzurücken, wenn sie namentlich einberufen werden. Alle in Kraft stehenden Enthebungen bleiben auf die Dauer ihrer Siltigkeit auch weiterhin ausrecht. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn« tag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vor-mittags ein öffentlicher Gottesdienst statt. Meisterprüfungen. Die nächsten Meister-Prüfungen sür handwerksmäßige Bewerbe (mit AuS-nabme der Gewerbe der Grobschmiede Schlosser, Tischler und Zimmermaler, Korbflechter und Bär-sienbinder, ferner deS Gewerbes der Kleidermacher durch Frauen) finden in der ersten Woche deS Mo-nateS Oktober 1914 statt. Gesuche um Zulassung zur Prüfung sind bis längsten« Ende August an da» Steiermärkische GewerbesörderungSinstitut, Graz, vurggasfe 13, wo auch alle nötigen Aufklärungen gegeben werden, einzusenden. Verhaftung wegen Hochverrates. Au» Gonoditz wird der Grazer Tagespost gemeldet: Der Sohn des bereits wegen Hochverrates verhafteten EpenglermeisterS Michelak, Karl Michelak d. I , der sich in der Fremde befand, wurde nach feiner Ankunft iu Gonobitz wegen deS gleichen Verbrechens durch die Gendarmerie verhaftet und dem Militär« gerichte überstellt. Verhaftungen. Die Grazer Tagespost ver-öffentlicht nachstehende Mitteilungen: Nach einer Marburger Meldung wurden gestern nachtS der RechtSanwalt Dr. Wladimir Sernec und der Sta-tionskafsicr deS Hauptbahnhofe« Sajcar wegen ferben-freundlicher Haltung verhaftet. — In Rann a. S. wurde der frühere Großgrundbesitzer Ivan Gerjevich und der Friseur Josef Holli wegen Ausspäherei ver« haftet. In Trifarl wurde am 17. d. der Gastwirt Joropevsek, der al« Serbenfreunb unter der dortigen slowenischen Bevölkerung eine große Rolle spielte, von der Gendarmerie verhaftet und nach Graz ein-geliefert. — In St. Georgen a. d. Südbahn wurde der Keufchler Johann Brecar wegen hochverräteri scher Aeußerungen sestaenommen. — Man meldet un« au« Pöltschach: Gestern hat der Kommandant der Wache in Pöltschach Oberleutnant Trummer den von Deutschland einrückenden Bergmann Josef Jnkret wegen MajestütSbeleidigung und hochverräterischer AuSruse verhaftet und der Gendarmerie zur Uebergabe an da« Landwehrgericht Graz überstellt. — Nach einer Meldung au» Knittelseld wurde der wegen Majestätsbeleidigung verhaftete Hilfsarbeiter Josef Simcic auS Görz dem Militärgerichte in Graz eingeliefert. — Dem Bezirksgericht Rann wurden wie das Grazer Tagblatt berichtet folgende Personen teil« wegen Hochverrate«, teils wegen Spionage ein-geliesert: I. Sevnik d. I. aus Schupelewetz, Josef Bogovic, Besitzer in Ober-Obresch, I. Eetin, Ge-meindesekretär der Gemeinde Brückl. Auch wurde der k. k. Steuerofsizial Matthia» Najzer aus Drachen-bürg dem dortigen Gerichte wegen Hochverrates ein-geliefert. Die Marburger Zeitung und die Grazer Blätter berichten: In Steinbrück wurden der Postassistent Zmasek und der Postosfiziant Siebenreich nach einer bei ihnen vorgenommenen HauSSurchsnchung verhaftet. Giebenreich war seinerzeit bei dem Postamt in Eilli als Postaspirant angestellt, kam nach Pragerhos, dann nach Grobelno, wo kürzlich der Postmeister Schegula verhaftet wurde, und von dort nach Stein« brück. — Der Oberlehrer von St. Johann am Draufeld« wurde verhaftet und dem Landwehrgerichte in Graz eingeliefert. — Ferner« wurden verhaftet der Oberpostmeister von Grobelno und ein dortiger Postbeamter, die ebenfalls dem Landwehrgeitchte ein» Beliefert wurden. — Am 13. August wurde der Nerarzt Peter Richteric in Laufen im Sanntale wegen Hochverrate« verhaftet und dem Gerichte ein-geliesert. — Der Laibacher Gastwirt und Gemeinde-rat Johann Belic wurde wegen einer Aeußerung über den Krieg mit Serbien verhaftet. Auch der dortige AdvokaturSkandidat Dr. Gregor Zerjav, be-findet sich in Haft. - Am 14. d. sind über 400 Häftlinge auS den südlichen Provinzen unter starker militärischer Bedeckung nach Laibach gebracht worden. Unter den Berhasteten befinden sich Ange« gehörige aller Stände, auch mehrere RechtSanwälte und Richter, sieben Geistliche, Sisenbahnbebienstete und fünf Frauen. — Nunmehr ist auch der srühere Bürgermeister Ivan Hribar in Hast genommen worden. Sr hat sich durch seine Beziehungen zu dem berüchtigten russischen Aufwiegler Grafen BobrinSki und zu den Belgrader «reisen verdächtig gemacht. — In Marburg wurde auch der Recht«« anmalt Dr. Rosina verhaftet. Sie holen jetzt den Peter. Ein Haupt« mann de« ... Infanterieregimente« schreibt vom ser« bischen Kriegsschauplätze nachstehenden humorvollen BerS: Soldatenlust blüht am Drinastrand, Da« Schwert in der Faust, da« Gewehr in der Hand, Alle» voll KampfeSfreude, So stehen wir Trenckvanduren auf der Wacht, Gedenkend unserer Bäter — Wie sie für Kaiser nnd Reich gewacht, So holen wir jetzt den Peter. Die Auszahlung der Bezüge der eingerückten Lehrer an Volks« und Vür-gerschulen. Nach einer soeben verlautbarten Kund-machung de» Lande»schulrate» erfolgt die Auszahlung der Bezüge jener Lehrer an öffentlichen Volk»- und Bürgerschulen, die anläßlich der Mobilisierung zur Militär(Landsturm-)dienstleistung eingerückt sind, un-ter Anwendung der Bestimmungen de» Gesetze» vom 10. Dezember 1883 unter nachstehenden Bedingun« gen: Bei den ledigen Lehrpersonen erfolgt die Lah> lung gegen Beibringung der vom Bezugsberechtigten mit Angabe seiner Militärcharge und seiner Lehrer-dienststellung eigenhändig unterfertigten und von sei-nem UnterabteilungSkommandanten (bei Miiiiärbe« hörden, Kommanden und Anstalten vom betreffenden Vorgesetzten) beglaubigten Bestätigung unmittelbar an diejenige Person, die vom Bezugsberechtigten, sei e» in der Bestätigung, sei e» in anderer Form, al» zur Empfangnahme ermächtigt bezeichnet wurde. Die Bestätigung, die erst am Tage der Fälligkeit der Lehrergedühren erfolgen darf, hat al« Bescheinigung zu gelten, daß der Bezugsberechtigte am Leben ist und seine Angabe über seine militärische Diensteigen-schast richtig ist. Bei denjenigen Lehrern, die einen eigenen Hau»stand mit Frau oder Kind haben, er« folgt die Zahlung, wenn vom Bezugsberechtigten nicht eine andere Verfügung getroffen wurde, an die Gattin oder an den Vormund oder an diejenige Per-so», bei der die Kinder in Pflege stehen, gegen ge-stempelte, vom Ort»schulrate sowohl bezüglich diese» Verhältnisse« de« Empsänger» zu den BezugSberech-tigten al« auch bezüglich der Lehrerdienstesstellung erhärtete Bestätigungen. Die gesetzlichen 3 Prozent Ruhegebührenkiiilässe werden fortlaufend nur von jene,« Gebühren eingehoben, die während der Modi« lisierung au« den Lande«schulsond» bezogen werden. Beschränkte Aufnahme des Post-paketverkehres. Mit Eilaß de« Handel«mini« sterinm» können bt» auf weitere« zur Beförderung ii.it Sriegsbahnposten unter der Voraussetzung, daß der Verkehr der notwendigen und besonder» zuge-lassenen Pakete in keiner Weise beeinträchtigt wird und die Betriebsmittel ausreichen, auch gewöhnliche Pakete, vor allem solche mit LebenSmitteln, bi» zum Höchstgewichte von fünf Kilogramm und einem ver-packungSumfang von 60 Zentimeter in jeder AuS-dehnuug auf Gefahr de» Absender» im inneren österreichischen verkehre, jedoch mit Ausnahme der Pakete au» Unqarn und nach Ungarn, Galizien, Bukowina und Dalmatien, zugelassen werden. Gewissenlose Agitationen. ES ist zur Kenntnis der Behörden gelangt, daß besonders am Lande sich Personen herumtreiben, die durch ver« breiluug unwahrer und beunruhigender Gerüchte die Bauern zu bewegen suchen, ihnen ihr Getreide, Vieh und sonstige landwirtschaftlich« Erzeugnisse zu billigen Preisen abzulassen. Diese Personen suchen die bäuerliche Bevölkerung durch lügenhaste Angaben in Furcht zu versetzen, inSbesonder» durch die Behaup-tung, es würde ihnen ohnedies alle« weggenommen oder sie müßten ihre Erzeugnisse unentgeltlich der Militärverwaltung zur Versorgung der Truppen zur Verfügung stellen und dergleichen. E» wird daraus ausmerksam ger ächt, daß selbstverständlich alle diese Behauptungen unzutreffend sind, von einer Weg-nähme irgendwelcher Artikel ohne Entgelt kann natürlich keine Rede fein. E» wird vielmehr von der Militärverwaltung sür jede Inanspruchnahme privaten Eigentum» Vergütung geleistet werden. E» muß Sache der Bevölkerung sein, Personen, die solche Nachrichten verbreiten, den politischen Behör« den oder der Gendarmerie anzuzeigen, die da» Nötige veranlassen werden, damit ein solche», unter den ge-genwärligen Verhältnissen ganz besonder» verwerf-licheS, betrügerische» Treiben mit unnachsichtiger Strenge tm Keime erstickt werde. Kennzeichnung von Kriegslieferun« gen. Die Handel«- und Gewerbekammer in Srq macht Interessenten ihres Sprengels aufmerks», daß laut Verfügung des k. u. k. Kriegsminister«»« die zu KriegSlieferungen zählenden Li-serungsgez» stände aus Tuch, Leinen, Baumwolle und Leder «it roten Stempeln zu versehen sind, welche die Finu beziehungsweise Fabrik kennzeichnen Hiebci geililjt e« nicht, wenn die Sorten nur den Stempel ber LieserungSgesellschast tragen. Insoweit der Simpel aus dem LieserungSgegenstand selbst nicht angedroht werden kann (wegen Kleinheit desselben »der s«ß unvermeidlicher Beschädigung) sind die Pakete >it Epitzzetteln mit dem Stempel zu versehen. Die «rt der Stempelung ist sogleich dem betreffenden Km-turSdepot bekanntzugeben. Rechnungszettel für das Rote Kreuz. Den Gastwirtschaften wird bekannt gegeben, RechnungSzettel für daS Rote Kreuz vom Z«eig«r> ein Eilli Stadt aufgelegt werden. Sie könne» bei Herrn Apotheker Rauscher behoben werden. Ausführung von Salzfendungen. «ach Mitteilungen der Salinenverwaltungen entsteh« ge-genwärtig vielfach Verzögerungen in der Effektmermig von Salzfendungen an die Zivilkäufer dadurch, das die Kaufleute dem Salzgroßhändler mit der Salz-bestellung nicht auch zugleich den entfallenden Kiwf-prei» überweisen und die Salzspediteure bei de» übermäßig hohen Anforderungen außer Stande sind, den Bestellern den bei der Salzverichleißkasse we> schrtst»mäßig bar zu erlegenden Kaufpreis au» eize-nem vorzustrecken. Zur tunlichst raschen Absertigunz der Salzbestellungen werden die Salzkäufer daraus aufmerksam gemacht, daß sie ihren Ausirägea an die Salzgroßhändler zugleich auch den entsprecheada Kaufpreis beschließen. Ein Betreiben ausständig Salzlieserungen durch unmittelbar an die Latian-Verwaltungen gerichtete Schreiben oder Tclezrin« ist bei der geschilderte» Sachlage völlig nutzlos und wäre daher zu unterlassen. Ermöglichung der Rohstoffzufvhr und der Abfuhr von Fabrikaten. « wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß alle Gesuche wegen Einleitung von TranSparlen von Se> genständen, welche nicht al« Approvisionimmis. artitel erklärt sin», unter genauer Angabe der Set, Beschaffenheit und Menge, sowie der anzestreite» Tran«portrelationen direkt an die k. u. k. Zentral« tranSportleitung im k. u. k. KriegSministerum « Wien zu richten sind. Auszahlung von Bahnnachnahmen während des Moratoriums. Die Handel«. und Gewerbekammer hat sich infolge mehrerer Beschwerden gegen die Verweigerung der Au«;aiil>n»l von Bahnnachaahmen schon am 12. d. unabjiittgij vom gleichartigen vorgehen anderer Körperschaft« veranlaßt gesehen, die Regierung aus diese mit de» Wesen der Nachnahme gänzlich unvereinbare und und den Zwecken eines Moratoriums jedenfalls tvi-derstredendc B>handlung von Nachnahmen aufucck» fam zu machen und auf die Abstellung dieses Doc> gangeS zu dringen Nun ist der Handelskammer « Graz die Verständigung zugegangen, daß daS Sises-bahnministerium die bisherige Zurücknahme der «>»-gegangenen Nachnahmebeträge abgestellt und tot Auszahlung von Nachnahmen, sosern eS sich nicht um den Verkehr mit Serbien, Rußland und gwnk« reich handelt, angeordnet hat. Den gleichen wird fortan auch die priv. Südbahngeselljchast beob» achten, so daß auch seitens dieser Bahnverwallunz die Auszahlung von Nachnahmen von nn ab »iekt regelmäßig erfolgt. KINDER M E h Probedosen und lehrreiche Broschir# über die Pflege des Kindes «rutl» durch Henri Hestle, Wien I, Bibcr^traBeöü Pettauer Marktbericht. Der lirtnei auf dem am 18. d. stattgesundcnen Pferde» irad Rindermarkie betrug 142 Pserde und 1042 Amder. «uf dem am 19. d. stattgefundenen Schweinm-rtte betrug der Auftrieb 546 Schweine. Der nichjk Pferde- und Rindermarkt wird am 1., und der nächste Schweinemarkt am 2. Teplember abjchillei werden. MM. Blätter zur Unterhaltimg und Belehrung für Haus und Familie. $c*Bt«Hslrtsagf bet ^Veutschen Wacht" tu 6tüt__ Nr. 32 .Di« ©Abmalt" ~«fcher Jukunftstraum des Auto-movttwildlings. Humoreske von .... l......n. Zeit 1922. Ort Wien. Ein Wiener Bezirksgericht. Richter (zum Gerichtsdiener): Führen Sie den Angeklagten Lorenz Mayer herein. Loren» May»?, ein alt« Mann. b«t sich mit Hilf« einer ftrQctc fortbewegt und einen Dtrband über die Stirne trägt, humpelt mühsam in den ver-handlung»saal. Richter (aus der Anzeige lesend): Sie heißen Lorenz May«, sind 7(1 Jahre alt, zu Wien geboren und dort zuständig, katholisch, Witwer, Psründncr. Die Borladung an Sie konnte zuerst nicht zugestellt werden, weil Sie ausgezogen sind . . . Lorenz Mayer: Wie i z'sammg'führl worden bin. haben f' mi in'S Spital bracht; derweil hab' i mei' Bettgeld nit zahlen können; — jetzt wohn' i bei mei'n Sohn. Der geht in \t Taglohn und wohnt im 16. Bczirk, Wurlitzergasfen . . . Richter: Haben Sie Borstrafen? Lorenz Mayer: Na, na. I hab' bei die Kaiser» lichtn dient, war in Bosnien unt'. Von da hab' i mein Leibschaden . . . G'straft bin i no nia word'n. Hab' überhaupt mit an G'richt no nia wa« z'tuan gehabt. Richter: Sie sind wegen Uebertretung gegen die körperliche Sicherheit angeklagt. Bekennen Sie sich schulsig? Lorenz May«r (wie aus Wolken gefallen): I anklagt: I bin do als Zeug' vorg'laden, weil i z'fammg'führt word'n bin . . .? Richter: Ab«! Aber! Sie sind angeklagt, weil Sie so unvorsichtig über die Straße gegangen sind, daß dadurch die körperliche Sicherheit der Insassen de« Automobils de« Grafen N. N. gefährdet war. Ja, ja, tun Sie nicht so verwundert. Also erzählen Sie . . . Wenn Ihnen da« Stehen schwer fällt, können Sie sich setzen. Lorenz Mayer (sich setzend): Dank' schön!. . . Also i bin von Favoriten, wo i damal« g'wohnt hab', weg'n «ein Leibschaden in'« allgemeine Kran-kenhau« g'fahren, an offenen Fuaß hab' i a g'habt; in Schottenring bin i in an H-Wa^en von der Elektrischen eing'stiegen. B«i der »lferkirchen will i aussteigen. I hab' mi nach rechts und link« und tu: es) vorn und hint' umg'schaut, ob kan Wagen oder sonst was kommt . . . Richter (einfallend): Da haben Sie ab«r nur getan, wa« sich gehört; da« muß heutzutage jeder Mensch tun. Lorenz Mayer (fortfahrend):.... nirgends nix z'segen! I steig' an«, stütz' mi auf mein' Stock. Auf amal hör' i, wia ma a Automobil sörm in d' Ohren brüllt, spür' an Stoß und flieg um; '« weiter« wa« i nöl, weil i erst im Spital wieder zu mir kommen bin. 'n wechen Fuaß hab'n f' ma ab-nehma müaßen, der war zwamol brochen . . . Richter: Ja, solche gebrechliche Leute wie Sie gehören überhaupt nicht auf die Straße; schon daß Sie trotz Ihre« Zustande« ausgegangen sind, war eine Fahrlässigkeit. (Beisall«gemurmel im Zuschauer-räum, woselbst sich einige Automobilwildlinge be-finden.) Lorenz May«r: I hab' halt g'glaubt, daß da doch a G setz is, daß dö Aulomobllfahrer bei den Haltestellen von der Elektrischen langsamer sah. ren müssen. _ JJa# jo, so eint BJcvorbnuii# »u« ein- ma! rrijjfert. «U ist ab« von «nsanfl an von den «uiomobllsahrern nicht beachtet worden und da- her in Vergessenheit gelten; jetzt 'st st- durch! N.cht-gebrauch ganz unmirkfam. — «« ist >a auch der Nummernzwang als unnötige Belästigung der Auto« mobilisten aufgehoben worden. » Lorenz Mayer: Aber man muß doch auSfingen können. . Richter: Ruhig, ruhig; wir wer»««, ,a die Zeugen hören (zum ÄerichlSdiener): Rufen Sie den Chauffeur herein. Chauffeur tritt auf. Richter: Sie heißen Wilhelm Müller, sind 19 Jahre alt, zu Wiener-Neustadt geboren, katholisch, Chauffeur beim Grafen N. N., Wien, 4. Bezirk, . . . straße Nr. . . . Chauffeur nickt. Richter: Erzählen Sie den Vorfall wahrheitS« getreu. Chauffeur: Wie i beim Kriminal g'fahren bin, hab' i schon den Herrn g'seg», wie er mit'n AllS-steig'« umbandelt; hab' mir aber denkt, er wird, bis i hinkumm, sirti fein. D'rwal, wle i ganz nah' kumm, iS er erst vom Wagen unten und statt, daß er steh'» blieb'» wär', will er quer aufs Trottoahr. Da hab' i mit der Hupp'n 'S Zeichen geb'n; 'S war aber schon z'spat; 'S rechte Vorderrad is über ihn gangen; mir und mein Graf'n hat'S an Schleu-derer geb'n, daß ma g'laubt hab'n, wir müssen 'nauSflieg'n . . . g'fchrien hat er auch no, daß i ganz wirr word'n bin. Richter (zu Lorenz Mayer?: Da sehen Sie einmal an . . .! (Zum Chauffeur): Mit welcher Geschwindigkeit fuhren Sie? Chauffeur: 40 Kilometer, wie'S die Statlhal-tereiverordnung erlaubt . . . Richter: Sie hatten Eile . . .? Chauffeur: Na freilich! Mein Graf hätt' bei aner Tennispartie um 10 Uhr in Neuwaldegg fein foll'n und er hat si a bisl verfchlaf'n g'habt; eS war d' höchste Zeit . . . Richter (zu Lorenz Mayer): Sehen Sie, die Tennisportie hätte der Graf versäumen können! Lorenz Mayer: Ja, aber ich hab' ja auch zur Ambulanz in'S Krankenhaus jurecht kommen wollen I Richter (ablenkend): Wir wollen nur noch kurz den Wachmann fragen. (Zum Wachmann, der her» elngerufen wird): Sie heißen Johann Huber l, sind 28 Jahre alt, in Haugsdorf geboreu, ledig, bei SicherheitSwache Wien, 9. Bezirk. . . . straße Nr. . . Ich erinnere Sie an den Diensteid. Er-zählen Sie, was Sie wiffen. Wachmann: Ich bin zwischen den Geleisen der Elektrischen gestanden. Von der Stadt her ist das Automobil gekommen; den Wagen der Elektrischen hab« ich stehen gesehen, doch bin ich nicht Augen-zeuge des Vorfalles gewesen. Ich habe nur das Geschrei von Menschen gehört und einen Zusam« menlauf von Menschen gesehen. Chauffeur (einfallend): Hätte mir der Wach-man« nur wenigstens ein Haltezeicheu gegeben, so vUcbc getan; et dichter: Swh'g. ruhig! Im allgemeinen haben Sie ja recht; die Wache soll d,e Automobilisten auf die verschiedenen Hindernisse aufmerksam machen. Im vorliegenden Falle aber konnte der Wachmann von seinem Standpunkte aus das Hindernis wirklich nicht sehen . . . UebrigenS di« Sache ist spruchreis. Die Verhandlung ist geschloffen. Staatsanwaltschaftlicher Fuuktionär: Ich be-antrage die Anwendung des Gesetzes. Der Richter verkündet hierauf daS Urteil, wonach Loren» Mayer nach § 431 St.-G. — auch im Jahr« 1922 gibt eS noch kein neues St.-G. — zu 48 Stunden strengen Arrestes, verschärst mit einmal Fasten, verurteilt wird; erschwerend die be-sondere Gefährlichkeit deS Handelns des Angeklagten an fo frequenter Stelle, mildernd Geständnis, Un« befcholtenheit und der Umstand, daß der Angeklagte infolge der auch noch im Jahre 1922 herrschenden SpitalSnot genötigt war, sich ambulatorisch behan« deln zu laffen und daher sich auf die Straße be« geben mußte. Richter: Haben Sie das Urteil verstanden? (Lorenz Mayer sieht den Richter verdutzt an.) Dies-mal sind Sie noch gut darausgekommen. Danken Sie Golt, daß nicht mehr Unglück geschehen ist. Sie haben drei Tage Bedenkzeit, ob Sie daS Ur» teil annehmen oder nicht. „Außig Karbitzer Volkizeitung". Das Lokal-Museum. Aas« a« Erwuernnge« an die ^imerzelt s« kö erreiches Museum ist au D»»»erstage» und Sonntage« »o» 9—1 Ahr geöffnet, an andern» Sagen d« ZSoche » k Landwirte! 1 im Preise bedeutend ermässigt 3 Nachgewiesen wirksamster, billigster Phosphorsäureeraatz für alle Bodenarten und Fruchtgattungen, übertrifft in verlässlicher, schneller Wirkong alle anderen empfohlenen Phosphorsänre-Düngemittel! I t/i co Ammoniak-, Kali-, Salpeter-SnperphoHphate als bewährteste, höchste Renten liefernde Volldiingnng liefern alle Kunstdungerfabriken, Händler und landwirtschaftliche Vereine. 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LanghiHn, Politwch-ruilitirische Karte der Balkan-Halbinsel 1:1,500.00) Mader, Handkarte des Oesterr.-serblscheu Kriegsschauplatzes 1:1.000.000 FlammingH Kart« der Grenzgebiet« zwischen Oesterreich • Ungarn, Kussland nnd Beutsehland 1:2,000.000 .......... ■ • G. Frejtag» Cebersiehtskart« de« Beutseh-russlschen Kriegsschauplatzes 1:2,000.000 .......................K Pencker, Generalkarte von West-Ruasland und angrenietden Lindern bu Wien and Budapest 1: 1,500.000 ................ K Peneker, Politscbe Uebersiohfakarte des Karop&I sehen Russland mit TabelleB d r pol it. »tat. Verhältnisse 1:6,000.000 ..........K Sehweitier. Handkarte der Grenzgebiete Oesterreleh-l'ngarn-Russ- land 1:600.000 .........................K Schweitxer, Handkarte des getaiamteu Russischsn Kriegsschauplatzes 1! l.bOO.OOO ................... Ueber aichUkarte des öesterr.-ung.-russischen Kriegsschauplatz«» 1 :75.000 (K. n. k. Milittr Geogr. Institut, Wien) ...... Europäisches Russland and die angrenzenden Gebiete I : 10,000.000. Mit Spezialkarten : Westrussland 1:2,000 000. Gallzlen und Bukowina 1:1,700.000 • ♦••••••••••«•••• Carl Flemmings Beutsch-franziislsche Kriegskarte 1 ! 2,000.000 . G. Freytag, Uebereichtskarte des Beutsek-franzöolschen Kriegs- Schauplatzes 1 : 2.000.000 ................ Peneker, Kordost- Frankreich. Belgien, Luxemburg, BeuUehe Rheinländer l: 800.000 .................... K Karte vun Frankreich und seinen Grenzen geg-n Beutsehland 1 :2.500.000 h Karte ton Grossbrltannlen und Irland 1 -2.800.000 mit Beilagen: Kordfraokreieh utd die englische Kaste, Niederlande, Belgien nnd Luxemburg.........................K Frevtags Kart« von Kuropa 1 :7,500.000 .............,...k Langhans, Europ. Kriegskarte l: 5,000.000 ...............K Kait« von Europa 1:15,000.000, Beilage: Oesterreich - Ungarn 1 : 2,500 OOOT..........................K 1.20 Schweitzer, Handkarte von Mittel-Europa 1:5.000.000 ......., . . 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