T' MARBURGERZEITUNG amtliches oroandes Verlas und Schriftleitunc Marbure a. d. Oraa, Badgasse N(. 6. Femntl: Nr. 25-67. 25-M. 25-69. Ab 16 Uhi (tkelidi außer Samstae ist die SdiTiftleittmc nur auf Fenirtif Nr. 28-67 crrcidibar. UnverhuicU; Zttsdkriftea «erdea siebt rückgesandt. Bei sämtiicfaen AnfraKen ist das Rückporto beiznlecen. Postsc&ecklonto: Wien Nr. 54.608-GescbiftssteUeo in Cilli. Marktplatz Nr. 12. Feramf Nr 7. nad in Pettau. Uncartorcasse Nr 2. Fenind Nr. 89. s t e irischen heimatbundes Ersifttiat verkttetiA als MorteazcitinR. Bczwcspreis (in foraos' rablDai) monatlich KM 2.10 ei«s(felielHch 19.8 Spl PostzeitBacicet>filir: bei Lierenme ia Streifbaad razfielicli Porto; bei Abholen ia der Gescftiftsstelle SJI 2.—. Altreicb dvcft Post «ooatlidi RM 2.10 (einsdil. 19.S Rpf PostzeitmiKscebfihr) nad 36 Rsf Znstell-tebfllir Einzetnimnera werdea aar ceeeii Voreinsendnne des Einzelpreiset imd der Portoauslacea «nceseadet Nr. 59 — 85« Jahrgang Marbnrg-Draii, Mittwoch, 28« Februar 1945 Einzelpreis 10 Rpf Materialschlacht an der Rur Neuer kanadischer GroßangriH — Sowjetverlaste am Gran-Brückenkopl; 20 000 Mann Führerliauptquartier. 27. Februar Das Oberkommando der Wehnnacht jibt bekannt: >'In Ungarn beschränkten eich die Bol-jchewisten auf erfolglose Aufklärungs-.rorstöße an der Ostspitze dee Platten-jee«. Die blutigen Verluste des Feindes lei der Zertrümmerung seines Gran-3rückenkopfes belaufen sich nach ab-tchließenden Feststellungen auf über 20 000 Mann. ^ An der slowakischen Gebirgsfront hiel-:on unsere Grenadiere die Taleingänge südlich und östlich Altsohl gegen zahlreiche von starker Artillerie unterstützte "cindliche Angriffe. Zwischen der hohen Tatra und dem Raum südlich Breslau Drachte der Tag bei geringer Kampftä-ligkeit keine Veränderung des Frontverlaufs. Wiederholte Versuche des Feindes, mit Infanterie- und Panzerkräften in den Abschnitten von Zobten. Goldberg und Lauban Raum zu gewinnen, scheiterten. Vor unsefen Brückenköpfen an der Lau-üitzer Neiße brachen auch gestern zahl--eiche Angriffe der Bolschewisten unter lohen Verlusten zusammen. Gegenstöße Ä'arfen den an einzelnen Stellen auf das ^estufer vorgedrungenen Feind zurück. Zwischen der unteren Oder und dem ^aume von Pyritz lebte die Gefechtstä-tiqkeit auf. In Mittelpommern stehen herangeführte eigene Verbände an den Orts-rändem von Bublitz und Rummelsburg •n schweren Abwehrkämpfen gegen die nach Nordwesten vorgestoßenen schnellen Kräfte der Sowjets. In der Tucheier Heide wurde der Feind im Gegenangriff nach Süden zuiückgeworfen. An der Ostpreußen- und Samlandfront griffen die Bolschewisten unter dem Ein- druck ihrer hohen Verluete nur im Raum nordwestlich Kreuzburg in der bisherigen Stärke an. Unsere seit Tagen schwer ringenden Divisionen vereitelten hier den Durchbruch zahlreicher von Panzerrudeln unterstützter feindlicher Schützenverbände. In Kurland brachte auch der siebente Tag der Abwehrschlacht südöstlich Libau einen vollen Abwehrerfoki. Veiuwe f-^lL Cülenborg TJlBUi Nach stärkster Artillerievorbereitung nahm die erste kanadische Armee ihre Großangriffe zwischen Niederrhein und Maas wieder auf. Südlich Kalkar und südwestlich Goch konnte der Feind in unsere Stelluncien eindringen. Unsere Reserven warfen sich den Angreifern entgegen und behaupteten so den Zusammenhang dei' Abwehrfront. Ein dort eingesetztes Panzerkorps vernichtete 57 feindliche Panze». Die Materialschlacht an der Rur hat gestern noch an Heftigkeit zugenommen. Im Raum von Erkelenz, östlich Jülich und nordöstlich Düren, wurde der massiert angreifende Feind aufgefangen, sein Durchbruch verhindert. In den letzten drei Tagen schoesen unsere Truppen hier 170 f^indlic^e Panzer ab. Die Versuche des Gegnern, die Stad^ Bitbu^'g durch Umfassung 2U nehmen, scheiterten an unseren entschlossenen Gegenangriffen. Bei Saarburg konnten unsere Truppen ein Vordringen der Amerikaner aus ihrem Brückenkopf östlich der Saar verhindern. Ostlich Forbach deuern die Stellungskämpfe an. Unsere Artillerie zerschlug vor Dünkirchen den Angriffsversuch einer feindlichen* Panzergruppe. Nordamerikanische Bomberverbände führten am gestrigen Tacte einen Terrorangriff gegen die Reichshauptsf^dt. Es entstanden Verluste unter der Bevölkerung und erhebliche Schäden in Wohngebieten. Außerdem wurden zahlreiche Kulturbauten und Krankenhäuser zerstört. Britische Bomber griffen westdeutsche« Gebiet und in den Abendstunden Berlin an.« Ergänzend zum Wehrmachtbericht wi''d gemeldet:' In Pommern hat sich eine zum Flankeniprhutz eingesetzte j[C-^mpf-gruppe der f^-Freiwilligen-Grenadierdi-vision »Wallonien« unter Führu'ig von ff-Obersturmführer Capelle mit vorbildlicher Standhaftigkeit und fanatischem Kampfwillen geschlagen. Im Land des ewigen Hungers Die Mißstände in der sowjetischen Landwirtschaft © Berlin, 27. Februar Seit die Völker des Ostens durch den Balschewismus versklavt worden sind die angebliche anglo-amerikanische Hilfe für Belgien. Unabhängige Zeugnisse über diese ,.Hilfe", so heißt es hier, ständen und dort die jüdischen Kommissare die in absolutem Widerspruch zu den söge Macht oibernommen haben, kann man die Sowjetunion als das Land des ewigen Hungers bezeichnen. Millionen Menschen sind ihm zum Opfer gefallen, und jährlich sind es von neuem Abertausende, die buchstäblich verhungern, weil Moskau sich nicht um das Wohl und Wehe der Bevölkerung kümmert. Einen xnneren Aufbau zum Segen der Menschen im Bereiche der Sowjetunion hat es bisher nicht gegeben. Was geschah, erfolgte für die Rüstung zu jenem weltrevolutionären Vorstoß, der jetzt Europa in seinen Strudel zu ziehen droht. Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang ein Bericht, den die sowjetamtliche Nachrichtenagentur Tass gegenwärtig unter Hinweis auf eine Verordnung der Moskauer Stellen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion veröffentlicht. Es werden nämlich eine ganze Reihe Sowjetrepubliken getadelt, in denen der für das vergangene Jahr vorgeschriebene .Landwirtschaftsplan nicht erfüllt worden ist. Die Gebiete Altai, Novo-Sibirsk, Kuibyschew, Uljanowsk sowie die Sowjetrepubliken Nordwa, Tatarien, sind mit allen landwirtschaftlichen Arbeiten und mit der Getreideablieferung weit im Rückstand geblieben. Ferner haben die Ertragsgebiete Sibirien, Ural, der ganze Südosten und vor allem Kasachstan, also der größte Teil des sowjetischen Mittelasien, „sträflicherweise" ein Sinken der Anbaufläche und einen Rückgang des Weizenertrages aufgewiesen. Nicht einmal im eigenen Machtbereich sind also die Moskauer Gewaltherrscher in der .Lage, die Ernährung zu sichern und aufzubauen, aber sie maßen sich an, anderen Völkern ihre Dik^tur aufzwingen zu wollen. Das ist echt jüdisch und entspricht völlig der Haltung Englands, das als sozialrückständigstes Land Europas die Welt „beglücken" möchte, und es entspricht ebenso der Haltung der USA, in denen selbst unendlich viel Unrat zu beseitigen und unendlich viel Aufbau zu leisten wäre. Aber auch sie maßen sich an, in die Angelegenheiten anderer Länder und Lebensräume hineinzugreifen. Daß die von den Bolschewisten, Briten und Nordamerikanern heimgesuchten Länder Hunger und Not leiden, nimmt kein Wunder. Wie sollte auch der, der im eigenen Lande nichts leistet, es anderswo besser machen. Versprechungen sind nicht eßbar Gerade jetzt wendet sich der.belgische Nachrichtendienst gegen Ausführungen des britischen Staatsministers Law über Der deutsche Widerstand dnb Genf. 27. Februar Der britische Krieqskorrespondent Robert Dunnett führt in einem Bericht von der Westfront aus, daß der deutsche Widerstand, der von Anfang an entschlossen war, sich noch verstärkt habe. Es ist ein harter Kampf, so schreibt der britische Korrespondent. Die deutschen Truppen sind jung, frisch und fanatisch. Sie sind außerdem gut gekleidet und gut ernährt. nannten offiziellen Berichten, und die Wahrheit lasse sich nur durch die Feststellung kennzeichnen, daß in Belgien Millionen von Menschen vom Hungertod bedroht sind und sich in viel schlimmerer Lage befinden als * während der deutschen Besetzung. Law habe erklärt, daß die Anglo-Amerikaner ein Einfuhrprogramm von 250 000 Tonnen Lebensmitteln für das erste Jahresdrittel 1945 festgesetzt hätten, aber der belgische Ministerpräsident berichtete am 6. Februar der Kammer, daß bis dahin nichts von diesem Programm durchgeführt worden sei. Es sei auch unnütz, von Kalorien, Einfuhrprogrammen und künftigen Anstrengungen zu sprechen. Erklärungen seien nicht eßbar. Genau nach Moskaus Plan dnb Stockholm, 27. Februar Nach einer über Paris kommenden Meldung ist in ganz Rumänieii das Kriegsrecht verkündet worden. Die im Auftrage des Kreml in Rumänien in Szene gesetzten Demonstrationen, die die Beseitigung der Regierung Radescu und eine weitere Bolschewisiei ung des Landes ermöglichen sollen, laufen im übrigen genau nach dem Regieplan Moskaus ab. Wie die Sowietagentur TASS aus Bukarest meldet, wurden dort in der Nacht zum 25. Februar das königliche Schloß und das Innenministerium so^-wie der ganze angrenzende Stadtbezirk von der Gendarmerie abgesperrt. Auch die Post wurde von einer starken Abteilung Gendarmerie besetzt. Die Zeitungen »Romania« und »Libertate« berichten über große Demonstrationen, die außer in Craiova noch in verschiedenen anderen Provinzstädten . abgehalten wurden. Die Demonstranten forderten den sofortigen Rücktritt Radescus. Das bei den vom Bolschewismus organisierten Unruhen nicht, wie die rumänische Regierung behauptet, »faschistische Legionäre« demonstriert und geschossen haben, sondern allein die Bolschewisten, geht schon daraus eindeutig hervor, daß die Sowjets von Radescu ein Schießverbot gegen die Demonstranten gefordert und durchgesetzt haben. Die rumänische Regierung wagt es nicht einmal die bolschewistischen Unruhestifter beim richtigen Namen zu nennen. Ägyptens Kriegserklamiig dnb Bern, 27 Februar Nachdenl am Montagabend .in einer geheimen Sitzung in Kairo die Debatte über die Kriegserklärung stattgefunden hatte, sprach, wie Reuter meldet, der ägyptische Senat der Regierung mit 66 gegen 41 Stimmen das Vertrauen aus. Dieses Abstimmungsergebnis ist deshalb bemerkenswert, weil es der Regierung und England nicht einmal gelungen ist, eine Zweidrittelmehrheit zustande zu bringen. Auch diese einfache Mehrheit ist offenbar nur möglich gewesen, weil England durch die Terrorisieriinq der nationalen Kreise die Opposition unter stärksten Druck setzte. Letzter Schachzug Arciszewskis O Stockholm, 27. Februar Mit zu den ersten aus dem Lager der Exilpolen, die erklärten, daß Polen niemals mit der einseitigen Erklärung von Jalta einverstanden sein könne, gehörte General Anders, der Oberbefehlshaber der auf dem italienischen Kriegsschauplatz stehenden polnischen Soldaten. Inzwischen wurde Anders von Churchill empfangen, dem es aber offenbar nicht gelungen ist, ihn zu überreden. Wie die polnische Telegraphenagentur in London meldet, hat Arciszewski durch den polnischen Exilpräsidenten Raczkiewicz jetzt Anders zum Oberkommandierenden aller polnischen Streitkräfte ernennen lassen, was als ein letzter Schachzug der Londoner Exilpolen angesehen wird. General Anders erklärt dazu in einem Tagesbefehl an die polnischen Soldaten, daß Polen heute vor der größten Tragödie der Nation stehe. Die polnifchen Soldaten würden ihrem Eide entsprechend unter dem Befehl des Präsidenten, des rechtmäßigen Vertreters der Souveränität der polnischen Republik, und unter Leitung der rechtmäßigen Regierung weiterhin dafür kämpfen, daß Gewalt nicht vor Recht und Gerechtigkeit gehe. Dieses erneute Bekenntnis des polnischen Genera^T zu dem Londoner Exilausschuß hat in amtlichen Kreisen Londons Mißstimmung ausgelöst. Wie Reuter meldet, erklärte man dort am Montag, daß die Ernennung von Anders zum Oberkommandierenden ohne Kenntnis oder Billigung der britischen Regiertmg erfolgt sei. Die britische Regierung übernehme daher — wer hätte auch etwas anderes von ihr erwartet — keinerlei Verantwortung. Im gleichen Augenblick läßt das U5A-Außenininisterium eine Erklärung verbreiten, in der es den Mut hat, die in Jalta beschlossene Ausliefertmg Polens an die Sowjetunion als eine „große Leistung" zu bezeichnen. Die Streikwelle in Nordamerika dnb Stockholm, 27. Februar Wie Reuter meldet, haben sich die Befürchtungen, daß die Verluste in der Stahlproduktion in den letzten paar Wochen zu einem schweren Rückgang der Kriegsproduktion der USA führen würden, am Montag noch verstärkt durch die Gefahr einer-völligen Schließung der Werke der Carnegie Steel Companys in Illionis und in Gary (Indiana). In den Gary-Werken stehen bereits Hunderte von Arbeitern im Streik und drohen mit Schließung des ganz«i Werkes sowie mit der Stillegtmg der Arbeit in anderen Rüstungswerken in vielen Städten. Durch den Streik in einem Werk der Crysler Corporation in Detroit, yro nvui über 15 000 , Arbeiter der Arbeit fernbleiben, wird die Produktion in 13 weiteren Crysler-V^erken in Detroit und Chicago zum Stillstand gebracht In Reading (Pennsylvania) ist ein Transportarbeiterstreik ausgebrochen. * Nach Mitteilungen im USA-Nachrich-tendienst sind in den Vereinigten Staaten dieser Tage 50 Millionen Fleischkarten gestohlen worden, wa« einer Wochenration für die getarnte^ Bevölkerung entspricht. Wenn die verschwundenen Karten nicht wieder auftauchten, würde das Rationierungsproblem erxMtUcb bedroht •ein, erklärt das Preiskontrollamt. England — zweitrangige Nacht Das Eingeständnis eines britischen Blattes X Marburg, 27. Februar Die englische Zeilschrift „New States-mah" sieht sich zu einem immerhin aufsehenerregenden Eingeständnis veranlaßt, indem sie schreibt: „Wir müssen uns darüber klar sein, daß unsere kleine Insel nur eine zweitrangige Rolle in dem Konzert der großen Mächte spielen kann, obwohl sie anscheinend mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika und den Sowjets auf gleicher Stufe steht." Mit . dieser trockenfen Feststellung umreißt das britische Blatt deutlich das Ergebnis der Katastrophenpolitik Churchills. England hat seine* Großmachtstellung verloren und ist eine Macht zweiten Ranges geworden. Dabei handelt es sich nicht um die „kleine Insel" mit ihren rund 245 000 Quadratkilometern und ihren 47 Millionen Einwohnern, sondern um das britische Weltreich, das fast 35 Millionen Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von etwa 500 Millionen Menschen umfaßt. Weit hat es Churchill in diesem von ihm mutwillig entfesselten Krieg gebracht. Während der letzten sechs Jahre wurde von deutscher Seite an Hand hundertfacher Beweise immer wieder betont, daß der britische Ministerpräsident, dieser Hauptkriegsverbrecher, der Totengräber Englands und der Zerstörer des britischen Weltreiches ist. Nun kommt die Bestätigung dieser Ansicht auch von englischer Seite. überall sieht die Welt den britischen Verfall: Immer energischer drängen sich Kanada und Australien vom sterbenden Empire weg an die Seite der USA. Südafrika fordert seine Selbständigkeit, Indien verlangt seine Freiheit. Und die Vereinigten Staaten von Nord-^ amerika und die Sowjetunion schieben England, wo immer es seine alten Rechte und Ansprüche geltend machen will, zur Seite. So ist es im Mittelmeer, auf dem Balkan, im Mittleren und Fernen Osten, in Nordafrika und auch in Ibero-Amerika. Eben erst dieser Tage meldete der „Daily Mair'-Vertreter in Buenos Aires: Die USA unternähmen dort eine große Handelsoffensive, gegen die England nicht ankönne. Die oftiziel-len Werber der USA ständen zu den englischen Interessenvertretern im Ver hältnis 10:1 und der Druck der US/ würde immer stärker . . . Derartige klag liehe Meldungen aus dem ganzen bishe rigen Interessengebiet Großbritannien finden sich in der englischen Presse so zusagen täglich. Moskau aber geht aui Ganze. Es verfolgt England gegenübe das Ziel, das der Bolschewismus zu Be ginn seiner Herrschaft autgestellt ha das Lenin seinen Jüngern im Testameii hinterließ, und das Molotow, der auch i Jalta mit am Werk war, im Mai 1941 i. seinem Vorwort zu dem Buch „Total« Kriegswirtschaft und Rote Armee" mi der unmißverständlichen Erklärung for mulierte: „Ein gleichzeitiges parallele; Nebeneinanderexistieren unseres Sowjet staates mit der übrigen Welt ist auf die Dauer unmöglich. Und zu dieser „übri gen Welt" gehört mit an erster Stelle eben England. Ein Londoner Bericht de.? Stockholme' »Aftonbladet« hat dieser Tage Einzelheiten über Stalin« Befehisausqabe in Jaltd gebracht, die bezeichnend sind für die unterwürfige Rolle, in der sich dort Churchill seinem überlegenen Verbündeten gegenüber befand. Stalin habe, so heißt es in dem Bericht, eine Reihe von unangenehmen Fragen an CharchiU und Roosevelt gerichtet, worauf der britische Ministerpräsident unter anderem etwas von der Ehre Englands sprach. Da meinte Stalin wegwerfend: »Ach was, Ehre! Sie sprechen von der Ehre Englands, Mister Churchill, ich aber frage Sie: Wird Ihre Armee überhaupt mittun, wenn wir zum Angriff schreiten?!« So dürfte bisher kaum ein britischer Ministerpräsident angeschnauzt worden sein. Das ist der Ton für Vertreter zweitrangiger Mächte. Nun, England ist dank der Politik Churchills auf diesen Stand herabgesunken. Die Briten geben das — die nüchterne Feststellung des »New Statesman« beweist es — nm auch schon selber zu. Führer und Mann Die Materialschlacht zwischen Kleve und dem Niederrhein PK, 27 Februar Die ehemals glatte Asphaltstraße ist ein verkohltes schwarzes Band geworden. Aufgerissen und gezeichnet mit den Spuren des Todes, hervorgerufen durch immer wieder einschlagende Granaten zieht sie sich bis zu jener Kreuzung, wo der harte Infanteriekampf tobt. Nicht eine Sekunde gibt es, in der das Hämmern der Granaten nachläßt. Dazwischen orgeln die deutschen Nebelwerfer ihre Begleitmusik, und die Maschinengewehre trommeln von beiden Seiten. Mit gewaltigem Materialeinsatz drückt der Gegner gegen imsere Linien und dei Abwehrkampf der deutschen Fallschirmjäger hat sich hier an Verbissenheit bis auf das Äußerste gesteigert. Es ist eine Schlacht entbrannt, bei der es um jeden Meter Boden geht. Die da im Gefechtsstand im Keller eines Hauses sitzen und den Stahlhelm nicht von den Köpfen nehmen können, haben in diesem ständigen Zittern der Erde eine Ruhe, die sich einfach durch nichts erschüttern läßt Draußen peitschen Panzergeschosse, die Artillerieüberfälle steigern sich. Das schweißverklebte Gesicht eines Melders schiebt sich durch die Tür. In den nächsten Sekunden wird es klar, daß dem Gegner ein Durchbruch geglückt ist. Die drohende Einschließung des Gefechtsstandes steht bevor. Die Drahtverbindung ist gestört. Sekunden äußerster Spaii-nung. Der General einer Fallschirmdiyi-sion, der auf diesem Gefechtsstand weilt, um mit dem Regimentskommandeur zu sprechen, steckt sich eine Zigarre an. Der Oberleutnant gibt Befehle für die Rvuidum-Verteidigung. Die nächsten Sekunden köimen unliebsame Überraschungen bringen. Noch ist ein Ausweg aus der drohenden Umklammerung frei, noch könnte der General, der als Divisionskommandeur ja auch die Pflichten für seine anderen Regimenter hat, hinaus aus dem drohenden Kessel. Doch er bleibt. In dieser schwierigen Situation gibt es kein Wanken für Führer xmd Mann. Der Funk arbeitet. Befehle zum Gegenstoß gehen hinaus. Dies alles mit einer solchen abgeklärten Ruhe und Besonnenheit, als handle es sich nicht um Sein oder Nichtsein, sondern um eine Gefechtsübung. Dort draußen rast der Tod weiter. Die Störungssucher, die von Trichter zu Trichter springen, leisten Unmenschliches — die Hauptsache ist nun die Verbindung, dann wird und muß alles klappen. Tagelang geht es nun schon so, die Fallschirmjäger kennen kaum noch Schlaf. Da krallen sie sich in die Löcher und vor ihnen ist der Feind. Sie kennen seine Taktik. Sie wissen, wie er mit seinen Panzerrudel! kommt, und sie wissen auch ihre Pan zerfäuste zu gebrauchen. Als eine Kampfgruppe tage- um nächtelang immer wieder den anstüi menden kanadischen Truppen ein Ha geboten und immer wieder den Stah kolossen den Weg nach vorne verwehr hatte, kam der Augenblick, da die Mun tion verschossen war. Doch unsere So daten kämpften weiter und stürmte) und ihr jugendlicher Idealismus blie Sieger. Denn fast ohne schußbereit Waffen zwangen sie die Kanadier zi Ubergabe. Immer weiter aber rast hit der Krieg. An den Gestalten der abgt kämpften kanadischen Gefangenen voi bei stürmen unsere Grenadiere und Fall schirmjäger. Da liegen die brennende Feindpanzer und da ist dio^ Kamerad Schaft der Nachschubfahrer, die sie über die brennende Nachschubstraß nach vorne arbeiten. So sorgen sie fü die Weiterführung des Kampfes, der der Gegner Verluste über Verluste bringt. Und so vergeht Stunde um Stund« Einem Angriff des Gegners folgte de zweite und dritte. Gelingt es ihm hie und da, sich eine Frontlücke zu erzwin gen, dann stehen ihm zum Gegenangrif.' diese ,,Germans" gegenüber, und er kann einfach nicht begreifen, daß trotz aller Materialüberlegenheit sein Kampf für ihn so blutig und opferreich ist. Kriegsberichter Thönnesen USA-Verluste aui Iwojima dnb Stockholm, 27. Febrnar Admiral Nimitz, Oberbefehlshaber der amerikanischen Pazifikflotte gab in einem Bericht zu, daß die USA-Verluste auf der Insel Iwojima bis zum vorigen Mittwoch schon mehr als 5300 Mann betragen haben. In einer von .JDagens Nyhe-ter" gebrachten Neuyorker Meldung wird festgestellt, daß noch niemals seit 150 Jahren die Marinestreitkräfte der Vereinigten Staaten derartig große Verluste erlitten haben wie in den ersten drei Tagen der amerikanischen Invasion auf Iwojima. Die Hirte der Kämpfe werde dadurch gekennzeichnet, daB von der 20 000 Mann starken japanischen Gami son in Iwojima bisher nur ein einzige; Japaner in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten sei. Die amerikanische Flotte, Luftwaffe und Armee seien hier auf ihre vielleicht schwerste Probe gestellt. Wie aus Bukarest gemeldet wird, droht eine Flecktyphusepidemie in der Moldauprovinz auch auf andere Teile des Landes überzugreifen. Siebzehn Person^ kamen ums Leben, als, wie Reuter meldet, ein nordamerikanisches Passagierflugzeug im Blue-Ridge-Gebirge (Virginia) abstürzte. Fünf Möllere Passagiere wurden verletzt. l -T..- -rir-'-. wowXi, iw^iuür iv-xO MARBURGER RETTUNG HeiMHitbe Uuttäs€lt0» Frühling nnter der Erde Ein erster frühlingsnaher Wind streikt durch die noch kahlen Bäume. Der Himmel wölbt sich in hellem Blau über dl« lieblichen Hügel und Berge. edarf sobald als möglich an Sie sollen aber in erster Linie trachten, aus der BevOIkening selbst direkt Helfer zu gewinneii. die bereit sind, in ihrer Preizeit ia der Glrtntrei oltnarbeitcnv uo datflr laufend durch Frischcenifisc entlohnt zu werden. 4. Wer selbst kefa Omadstttck erhilt oder bebaoei kana nad auch keine Glrtnerei weil, in der er gegen Entlohnung durch Prtschgemüse ailt-arbeiten kann, meldet selac- le-reitwilliglreit hieza ebenfalls so hald als mSglich an. All# dias« Matdimw aliM M dar •arttafeasttarheilimssatalto MarSaff-Br^ Uttaaifaaa« tf, M >4-ai, n criUtten. Ich rechne damit. daB die BevOlke-mag Marburgs die Lage richtig er-kcant nad In Ihreoi eigenen Intercsst aal den bltr gebottaen Wegta weit* reicbead atir Selbsthilfe schreitet. Harhwc-Dr.. mm 27. Febnur 1B4S. WT mn Bar Obarbfirsanneittar dar Stadt t Marburfl ■. d. Orav. Kn/Fi. E 12i55. Marburg, am 21 Februar 1945. — Mflnnliche Tuzendlicbe dei Geburtsiahr-eänge 1925. 1926. i927. 1928, 1929, 1930 ACHTUN6I Ab der 73. Zntei-lungsperiode (5. III. —1. IV. 1945) erhalten männliche Jugendliche obiger« Jahrginge nur dann Lebeasmittelkv-ten, wenn sie in Besitz eines Rückstellscheines sind, der vom Bannffihrer des Bannes Marburg-Si^dt Pg Sturm unterschrieben ist. Diese Lebensmitteliurten sind dann unter Vprweis dieses Rück-stellscheines bei der zustindigen Bezirksdienststelle zu beheben Sic wer« den nicht, wie die fibrigen Lebensmittelkarten, zugestellt. Ich verweise ia diesem Zusammenhang auf die bezBg-liche Verlautbarung der BaaBführaag Marburg-Stadt in der „Marborgcr Zeitung" — Gez. Kasus. MO Unser guter Oatte. Vater. Ichwiegervater und OroBrater, Herr Michael Kurbus MdMhalMiar a. •. fest «BS nach lange«, schwerem Leidea am 27 Februar 1945. im 83. Leben siahre, für iauner verlassen. Beerdigung Donnerstag. 1. 3. IB^'S. «m 15 Uhr. am Friedhof is Drauwcil^r. Uarburg-Diaa. am 27. Februar 1949. In tiefer Traaer; Maria Kaffeaa. geb. ^racMl. OattiB; Maria nad Eraat MftscMa. Tochter oad Schwiegersoha: Fraax and Maria Raiftas. Sohn nad Schwia-gchocfettr; MHsl KaiBas. Schwiegertochter: Eakelkiadtr > aod alle Verwaadtea. FIr die herzliche Aateitaahme und den Krlnzensaendern an-llBlich des schmerzlichen Verlustes meines Gatten ters LADISUIUS SCHKOlZ sagen 'Vir allen, besonders der Reichspost aaserea iaaigsten Dank. 306 Cilli. den 10. 2. 1945. PaaHlla SCHKORZ. VERBOSCHTES »SAIM"-FlrilNSTUCK>aKS sind milch-satt nad aairbaltl Mit der Schwarz-hrotaMTha an aratahaa — eine wlll-PrUsttttahwachslaag, 94 ntr BiMn — MUn MIBENI Weaa Sie ahar letst aoM krteaswicktige Itis* darchtafttraa hahaa. daaa ach-aMa Bl« sar Vaimiii—, vaa tlBalheit ia IBerfUltaa ZiKta % Staad« vor Fahrthatlaa xwti Tablattea para-mtsia — la Aaothafcen erhlltlich. KLEINER ANZEIGER zu VEBKAPFEN aitarra um 180 RM zu verkaufen. Josef Straße 3-a rechts 975-3 ZU KAUFEN GESUCHT Kaufe Briafmarhaa iede Menge. F. Tschrepinscbek. Ober-Kötting 155, Cilli. 292-4 ZHChtschwaiRa von 4 Monate aufw. m. Einkaufssenebmigung zu kaufen gesucht Anttige an Geschlft Hans Preaz — Adolf-Hitlai-Platz. 991-4 STELXiENGESUCHE Als Partlar oder Bote suche Stelle. 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Z." _9B3.ia FUNDE UND VERLUSTE Brtaftascha mit Geld. Kleiderkarte, lautend auf Plevtschak Fraax nad Bezugschein 'ür Anzug abhanden gekoaimen. Der Finder wolle wenigstens die Dokumente zurücksenden._994-13 runden. __in der Burggaase ge- Anrutragen: TetetthoHstraBc 67 Samstag. 25.. auf dem Wege Wieae^ graben über die schdne Aussicht nach der Edm.-Schmidg. ein hellhlaaar Paa-tafM aas Kork vcriarea. Der ehruae Finder wird gebatea. denselb« in ^r „Martarter Zeltaag" (Burgkaffe«) ad. im Oasthaas Slawatz gagaa labaaMl absagebaa. sai-i3 Kinde rllaaewaaeit tausche regen Da menkostüm oder Da menlahrrad. Daur gasse Nr. 19, Hol Brunndorf. 9P4 H Tadelloses. graue DaNMnhattBm ttiu sehe gegen Her'en anzuc oder gröflere Klavierharmonika Theodor-Körner-Sti 25. 982-1-» Biauae Swrtscbuht 39, tadellos, sebe fhi gut erhaltenen Üefen Kinder wae«» Xi^ageB beim Pot tiet Hotel „Adler" 984-14 Gebe weiße Ichnee-aclHia« 24. Kinder ttiefal fLeder) -13 Ooiseret 35, oder Ariabandahr Chrom für Goiserer 39 od. 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