für Vaterland, Knnlt, Wtjsenschast und geselliges Leben. Oeffentliche Gharakterc. 3. Feldmarschall Nadehky. 3Tm 1. August waren es 64 Jahre, seil Graf R a-detzky seine Laufbahn in österr. Kriegsdiensten begann. Er wurde l766 zu Trebn iz in Böhmen geboren, trar am 1. August 1784, «8 Jahre alt, beim 2. Cürassier-Re-giment (damals E. H. Franz) als Privat - Cadet ein, wurde 1786 Unrerlieurenanr, iiu December ii. I. Oberlieu-tenant, im Juni «794 Second - Rittmeister. Am l. Mai 1796 wurde er zum Pioniercorps rransferirt und zum Major befördert; am I. Mai 1799 kam er zum Generalstabe, ward Generaladjutant und Oberstlieutenant. Im December n. I. kam er als Oberst zum 4. Cnr. Rgr. (damals Herzog Albert). In Folge Armeebefehl vom 22. Anglist t805 erfolgte seine abermalige Transferirung zum großen Gene-i'alstabe und seine Ernennung zum General-Major. Am ,. März 1809 wurde er Feldmarschall. Lieutenant; 1829 Fe-stungscommandanr von Olmütz und 1831 zu den Truppen nach Italien beordert. Am 24. December »831 wurde er zum commandirenden General im lomb. venet. Königreiche und am 17. September 1836 zum Feldmarschall ernannt. Er ist Graf von Radetz, k. k. wirkl. gch. Rath und Käm-merer, Kriegsrath und Inhaber des 5. Hufsaren - Regiments, früher König von Sardinien; Inhaber der Ritter-kreutze des österr. Ordens der eisernen Krone, des k k. russ. Andreas- und Alexander Newsty-, des Annen- und Geoig-ordens, des k. würtemb. Adler-, des preuß. rothen Adler-und sardinischen Ordens der Annunziade; Großkreuz des Marien Theresien -, des österr. Leopold -, des franz. mil. St. Ludwigordens; des sardinischen Mauritius- und Lazarus-, des bairischen mil. Max Joseph-, hannöver'schen Guelphen-, großherz, baaden'schen Zahiinger Lo,ven - Ordens; Groß-krenz in Brillanten des papstl. Georgordens und Senator Großkreuz des constantinischen St. Georgordens; er hat überdies; den russischen Ehrendegcn der Tapferkeit. 4. Joseph Freiherr von Jelln'iö, Vamis von Croaticn. Joseph Freiherr Iela <- i <> von B u /. i m, dcr älteste Sohn des k. k. Feldmarschall-Lieutcnants Baron F r a n z, ist zn Peterwardein am 16. October 1801 geboren. Im Jahre «809 kam er in die Thereslam'sche Ritteracademie, wo er unrer dem besonderen Schutze des Kaisers Franz volle zehn Jahre zubrachte. Schon in der frühesten Jugend zeigte der kaiserliche Liebling große Anlagen und seltene Fähigkeiten. Sein Sprachtalent entwickelte sich^rasch, eine lebhafte Aussassungskrafr gab sich besonders kund, u>,d die Art und Weise, wie er seine Gedanken in ein funkelndes Klcid ein^lihiillen verstand, zeichnete ihn vor allen seinen Cameraden derart aus, daß der Kaiser einem jeden ausgezeichneten Fremden, der sich in Wien aufhielt, empfahl, seinen kleinen Iela^i« zu besuchen. Am 1l. März 1819 kam dcr Baron Ielaöiö als Supernumerar-Lieluenanr zu dem Baron K neseviö Dragonerregiment, dessen Inhaber sein Großohm war. In kurzer Zeit w'irde der junge Officier,, welcher eben so genial, als heirer war, von all' seinen Cameraden geschätzt, ja angebetet, von seinen Chefs geachtet und geliebt, und sein Name bekam sehr bald einen ausgezeichneten Klang in der ganzen Armee. Seit den, l. Mai 1825 Oberlieutenanr, war er drei Icchre Adjutant beim, Freiherrn Leopold Gerumb in Wien, und rückte am am 28. Deceinber zum Regiment wieder ein. Zum Capitan-Lieurenant am l. September 1830 im Oguliner Gränzregi-ment befördert, befehligte Baron Iclaöiö die siebente (Dresniker genannte) Compagnie am Cordon, wo er unrel' den damaligen unruhigen Verhältnissen öfters ausrücken mußte und jedesmal Ehre einlegte. Im März l831 mar-schirre er nach Italien mit dem ersten Bataillon, dessen Hälfte er bei großen Manövern commandirte. Dorr zog er die Aufmerksamkeit derart auf sich, daß der Feldmarschall' Radeßky ihn öfters belobte und stets auf die ehrenvollste Weise behandelte. Im Jahre 1835 kehrte der nnrcrdeß wirk^ licher Hauotmann Gewordene mir dem oberwähnrcn Bataillon wieder ins Land zurück. Alu 17. October riictte er an dcr Spitze eines Bataillons gegen Bosnien, that sich besonders in dein Treffen bei Kladu''ch hervor, und würbe in Folge dessen für seine glänzende Führuiig öffentlich belobt. Im Februar l83? wurde er Major beim Gollne'r (jetzt Erzherzog Ernst) Infanrcri'ereginiente, und zugleich Adju-laitt bei dein Feldzeugmeister und Gouverneur von Dalmä-nen, Grafen von Lilien bera. Für den Baron 5^elaoiö 27ft wurde diese Zeit eine Epoche großer Thätigkeit. Bei diesem Milirärgouvernement hatte er tausend Gelegenheiten, nnter seinem geistreichen Chef die schon früher erivorbenen, großen Talente in Anwendung zu dringen lind dieselben noch weiter auszubilden. Damals flössen mehrere wichtige Ausarbeitungen aus seiner gewandten Feder, besonders in den Angelegenheiten und über die Verhältnisse von (.'ernagora. General Graf v. Lilienberg forderte viel von seinem Adjutanten; allein dieser leistete noch mehr, als von ihm verlangt lind erwartet wurde, nnd erwarb sich auf diese Weise die vollständigste Zufriedenheit nnd Anerkennung seines alisgezeichneten Chefs. Im Jahre 1841 verließ er Dalmatien lind ging als Oberste lieutenanr zum ersten Banal-Gränzregiliienr nach Glina. In dem Gefecht bei Posvizd (l845), welches er mit den Bosniern bestand, nachdem er ihnen ^ Häuser als Repressalie abgebrannt und sie, seiner Instrnccion gemäß, oidentlich gezüchtigt hatte, entwickelte er als Oberst eben so viel Geistesgegenwart, als Tapferkeit. Während eines sehr ungünstigen Rückmarsches durch morastige Gegenden hatte er einen Verlust von nur 60 Mann zu bedauern, welcher Verlust unter dem Commando eines weniger entschlossenen nnd geschickten Officieres weit größer harre werden müssen. Der Rückzug ist der Probierstein des cchren Führers; Oberst Iela-c'ic- führte ihn mit besonderm Tact und Talent aus. Während der Friedenszeir füllte der Oberst seine freien Augenblicke mir poetischen Versuchen ans, die den längst verrathenen Dichter noch mehr in ihm bestätigten. Im März 18^8 ernannnte der Kaiser den Baron Iela<'>'o gnt einzutheilen und zu benützen, wie er. Seine Thür steht einem Jedem offen. Störr man ihn in den anstrengendsten und schwierigsten Arbeiten, so, wird er doch selten böser Laune. Sein milder, wohlwollender Charakter bleibt sich fast immer gleich, obwohl cr sonst von reizbarem Tem-, pcrament ist. Bei der Tafel ist er munter und unterhält fröhlich seine Gäste, für welche immer einige Plätze bereit sind. Nach Tisch wird eine Cigarre geraucht und eine trauliche Conversation geführt. Aber bald geht es von Neuem an die Arbeit, und ein Jeder entfernt sich, den Mann bewundernd und verehrend. Die Abendstunden verlebt er am liebsten im Kreise seiner Freunde, wenn ihn keine Geschäfte rufen, was aber ziemlich selten ist. Er schläft wenig, wie alle Männer, die viel denken. Die Thätigkeit verscheucht den Schlummer, während dessen ohnehin tausend Bilder vor den geschlossenen Augen schweben. ( Tcl, lusi folgt.) Die amerikanische Heirath. (?lus Qett! ngers ,.(^l>:>i'iv.',ii.») Heilige Jungfrau! ruft die Camerara mayor aus, ist das möglich ? Es ist so, wie ich die Ehre habe, Ihnen zu sagen, erwiederte der Chef der Hellebardierer; Sie sehen mich ganz bestürzt. Was wird die Königin sagen? Was wird sich Narvaez denken? Und Spanien? Und alle Welt? Wir sind verloren. Wir sind enrehrt Wenn es noch ein Contrabandier wäre. Oder ein Dieb. 271 Ein Mensch, der einen Degen trägt; aber ein Bürgerlicher, ein gemeiner Mensch; die Infantin ist besessen. Wie, wenn man ihr den Tenfel austreiben ließe? Die arme besessene Infantin, der man den Tenfel austreiben will, ist Niemand anders, als die Schwester des Königs von Spanien, Donna Ioseoha, die einen einfachen Attachi: bei der Gesandtschaft, einen Fremden, einen Amerikaner heirathen will. Sie errathen das Scandal! Man muß den Bourbous der jüngern spanischen Linie die Gerechtigkeit widerfahren lassen, dasi sie in ihrem Geschmack verteufelt unabhängig sind. Der Infant Don Enrique hat eine simple Baronesse, seine ältere Schwester einen simpeln Polen geheirathet, nnd die jüngere Schwester will einen simpeln Amerikaner heirathen. Nnd wenn man ihnen ihre Mesalliancen vorwirft, so antworten Bruder und Schwester: Wir folgen dem Beispiele unserer erhabenen Taute; warnm sollen wir nicht auch unsern Munoz haben?" Diese Sprache scheint uns entscheidend. Dießmal aber hat es der spanische Hof sehr übel genommen. Die Königin Isabella läßr ihre Cousine kommen. Ist es wahr, Donna Iosepha, das; Sie sich mit einem Bürgerlichen vermählen wollen? Ich muß wohl, da es keine Prinzen mehr gibt. Aber es gibt Klöster. Mendizabal hat sie unterdrückt. Wir könnten auch ein Gefängnis; finden. Sind alle voll. Isabella ist würhend und laßt Narvaez holen. Wissen Sie nicht, was vorgeht? Was denn? Donna Iosepha vermählt sich. Sie har recht. . Mit einem Amerikaner. Was geht das mich an? Man muß die Heirath hindern. Ich habe andere Sachen zu hindern; unter andern, daß man Ihren Thron nicht umwirft. Guten Abend. Die Wuth der Königin richtet sich nun gegen ihren Gemahl. Franzisco, Sie entehren mich. Ich?— ich bin dessen unfähig. Sie hcirathen einen Amerikaner ^). Gehen Sie doch! Sie oder Ihre Schwester ist dasselbe, Dummkopf! Majestät, Sie vergessen — Ja, ich vergesse, Ihnen eine Ohrfeige zu geben. Nachdem diese Vergeßlichkeit verbessert war, fühlte sich die Königin erleichtert und zog sich in ihre Gemacher zurück. Den andern Tag las man in der Staatszeitnng von Madrid: ') Diese Anspielungen werden verständlich, nvinl man sich erinnert, daß Königin Isa belle kindlllos ist. »Die Infantil, Donna Iosepha ist ihrer Prärogative und ihres Ranges entsetzt, und hat die dem königlichen Geblüre gebührenden Ehren nicht mehr zu empfangen." Donna Iosepha macht aus diesem Decrete Papil-loren. Was gelten mir, sagr sie ihrem Bräutigam, die lastigen Privilegien der Etikette; was fehlt mir mit Dir, wenn ich pnn o «lilieü» (Brot und Zwiebel) habe. Das übersetzen wir bei uus: Eine Hütte und Dein Herz! Feuilleton. In Betreff der deutschen Flotte. — Die »Km«!, in !'(ik.f)6. IX(>V!(^" vom 16. d. M. bringen Folgendes: An die Slovencn, hinsichtlich der deutschen Flotte! Bei dem Aufrufe, den der Herr Gustav Heimann ^) zur deutschen »Laibacher Zeitung" Nr. 93 d. I. in Betreff der deutschen Seesiotte beigelegt hat, erinnert euch, Slovenen, der Worre Vil^'ü«: »8i<> vo8 nnn voüi« mllüicull« nv«8 «!<-,." Das heißr; So bauet ihr, Vögclcin, Nester — doch nicht für euch; so traget ihr, Schäfiein, Vließe — doch nicht für euch; so erzeuger ihr, Bienen, Honigfladen — doch nichr für euch; so zieht ihr, Rinder, den Pflug — doch nicht für euch. Ich setze noch hinzn: 8i« vo^ uml vokis ?.'avinu !u;i-v." bei der Nachricht, c5 habe ein Schiff auf dem Tricster Meere den Namen » tt^l ixinul»" erhalten. Heutzutage sollen aber Slovenen sogar eine deutsch e Seefictte errichten helfen? Ihr habr ja kein Stroh im Kopfe! Denker ihr an eine Seeflotte, so bauet stc für euch und für Oesterreich, wann es euch gefällt, und wann ihr es vermöger. So schwachsinnig seyd ihr nicht, daß Fremde euch an euern eigenen Rutzen mahnen müßten. Die Deutsch-thümler versprechen euch Gewinn im fremden Geiste. Nu-fet euch Worte des alten Laokoon in's Gedächtniß: /I'i in sn Dun.108 6l li 0 n u l'« l'« ll s. 6 «" — was man frei slo-venisch übersetzt: »Wer ein Pferd fangen will, hält ihm Heu vor." Wenn der selbstsüchtige Nachdar dir etwas Gutes, vielleicht auch nur zum Scheine thut, wird er seine Güte ransend Mal überschätzen nnd sie dir vorhalten. — Alle Ehre und Hochachtung verdient Erzherzog Johann; er, der überaus Liebenswürdige, der beim Abschiede sprach, er bleibe an sein Vaterland immer gebunden, nnd werde auch in seinem neuen Berufe nie aufhören für sein theueres Oesterreich uud für uns zu sorgen, so viel er vermag. Allein seine Deutschen sind nicht einerlei mit den Oesterreichern und Slovenen. M. R. P. Honig mit IIermuth. — Laibach und Graß, nun müsset ihr weichen, Nichts kann wohl Stein und Neu-marktl gleichen! — Das schöne Beispiel, welches die Steiner Bürger den Slovenen mir Aufsteckung der deutschen gelb- roth- schwarzen Fahne gaben, sagt die »s!ov«llhu" Nr. 13 d. I., hat jetzt erst nnrer den Neumarktlern Nachahmer gefunden. — In Neumarktl bildete sich neuerlich eine sogenannte: „deutsche Liedertafel," und sie hat bereits durch Absingung dentscher Lieder die Nenmarktler einmal so sehr erfreut, daß sie beinahe anf ihren Schnabcl-braten und die Ltüülmkl» vergessen hätten. — Gar so waren sie etwa, nvl)«, guter Dinge, so sangen und sangen sie: „Wo ist das deutsche Vaterland'', daß St. Katharina von Lom im Schrecken ihnen über die Berge entfliehen wollte. Kaiserliche Worte. ^ Nachdem Se. Majestät am 12. d. M., schreibt der »Democrat" in Nußdcrf aus 272 dem Schiffe gestiegen waren und der Herr Minister Dobl-hoff im Namen der Nation Sr. Majestät den Dank ausgesprochen, daß die Wiener das Glück genießen, den Kaiser in ihrer Mitte zu haben, lauteten des Angeredeten bedeut-jamen Worte: »War nur meine Pflicht." Wie elend winzig erscheinen gegen diese aufrichtigen, keineswegs vorwurfsfreien, aber um so ho'her geltenden Worte, die ein Bekenntniß des Kaisers aussprechen, die lannnerlichen, fra-sengedrechselten, furchtgeschwollenen und verläumdungsschwau-geren Worte, mit denen die fiuchwü'dige Camerilla den Kaiser so lange ferne zu schwazen wußre. Mit diesen Worten hat der Kaiser eines souveränen Volkes dieses und sich selbst geehrt. Gdelsinn der galizischen Bauern. — Aus ver läßlicher Quelle kann versichert werden, daß die galizischen Bauern durchwegs beschlossen haben, in Anbetracht der o'sterr. Finanznoth auf ein ganzes Jahr die Steuern in vorhinein an die k. k. Kriegscassen abzuliefern. Diesem ans freiem Antriebe gemachten schönen Anerbieten ist hie und da bereits die That gefolgt. Heroischer Muth eines Knaben — Anfangs Februar d. I. ereignete sich in Thensing im Elbogner Kreise ein schauerlicher Vorfall: Der hiesige Förster, erzahlt die ^Präger Zeitung«, sandte feine Dienstmagd des Sonntags in die Morgenmesse und begab sich spärer, bevor die Magd noch zurückgekehrt war, selbst mit seiner Frau zur Kirche. In der Försterei blieben die Kinder, ein etwa eilfjahriger Knabe und die neunjährige Tochter allein zurück. Ein großer, starker Mann trat in die Wohnung, und sprach um ein Almosen an Der Knabe gab ihin ein Stück Brot, der Bettler aber, nicht damit zufrieden, verlangte Geld und als der Knabe sagte, er habe keines, zog jener ein langes Messer hervor mit der Drohung, er werde ihn erstechen, wenn er ihm nicht sogleich anzeige, wo der Vater sein Geld habe. Der Knabe führte den Bettler in den Keller, löschte dort jedoch das Licht aus, welches er trug, und schloß, schnell entspringend, die Thüre hinter sich zu. Sogleich sandte er dann seine neunjährige Schwester ab, den Vater aus drr Kirche zu rufen; unterwegs aber begegnere der kleinen Botin ein Mann, der sie fragte, wohin sie ginge, und als er zur Antwort erhielt: »In die Kirche zum Vater!" das Kind ums Leben brachte. Dieser Mörder, wahrscheinlich im Bunde mir dem gedachten Bettler, eilte hieiauf zur Försterei und schoß nach dein Knaben, der eben aus dem Fenster sah und seinen Vater erwartete. Der Angegriffene riß das Doppelgewehr seines Vaters von der Wand und seine Kugel war glücklicher, indem sie ihr Ziel fo gut traf, daß der Fremde todt zur Erde stürzte Inzwischen harte der Bettler verschiedene Versuche gemacht, aus dem Keller zu kommen; der Knabe fürchtete für »ein Leben und schoß auch diesen, als t»e Thüre den Anstrengungen desselben nachgab, nieder. Jetzt endlich kehrte, der Förster nach Hause zurück. Papierkorb des Amüsanten. Die Reguli oder Vornehmen in China erhalten, wenn heirathen «00, und wenn sie eine Frau begraben 120 Goldstücke. Jener, dem der Tod eine böse Hanrippe nimmt, macht daher einen dreifachen Terno: erstens verliert er sein Hauskreuz, zweitens bekömmt er die Begrabnißkosten für die Todte und drittens zugleich die Aussteuer für die neue Frau, zu deren Wahl er auch ohne Säumen schreitet. Gin Preßprozeß. Wir wurden vom slou. Verein in Laibach ersucht, nachstehende, im Triester „Lloyd-Journal» vom >2 August enthaltene Anzeige aufzuiieh» men: »Die deutsche Redaction des Lloyd - Iornals» erhielt vom hie» sigen k. k. Stadt- und llandrechte, als Preßgericht, in italienilcher Sprache die Anzeige, daß gegen sie von dem slovenischen Verein zu Lai« bach, wegen eines in Nr. 172 ihres Journals aufgenommenen Artikels, unter der Ueberschrift „Eine Stimme aus Krain," ei» Prozeß eingeleitet sey. uno wird zugleich um Insertion der folgenden Anzeige in i t a > i e» ni scher Sprache aufgeforderi.» in clllta/i »nclante «!!'i. !'. I'i'iki»».'»!«? <_!iv. pi'uv. cli 'lliazlu c^uul Liulü» ziel' «unti'uvveuxici!»!: .»Ila luFF« «ulla «liün^!» incxlilüil,«- l' ill'ti^olu in» zcl-iUu nel ^luinnie inuclc-üiinu clcl. 28 luzliu j>. ^,. >>! l'u^Iiu 172 5uU« il ütalo: „Eine Stimme aus Krain." (^iti 8i .ininincill «o^ra l.>c<.-It«me!it() cl«i »uclliellu i. i-. Oilicii^io^ Nothgedrungene Localfragen. Warum bezieht ein Abwesender, gleichsam Geachteter, in dieser bedrängten Zeit noch immer den Gehalt eines Ständisch «Verordneten von Krain? — Warum lassen gewisse militärische Behörden, j. B. das k, k, Feld» kriegscommiffariat, das k. k. Platzcommando lc-, Mannschaften fremder Truppen herzlos oft mehrere Stunden lang vor ihren Amtslocalen stehen , bis solche sich ihrer aufhabende» Aufträge und Pflichten entledigen können? Ist das Autorität oder —Lommodität? — Eine „tät" ist's auf jede« Fall. O Zeit der Zöpfc! wann wird man deiner Tage letzten sehen! Vereine bilden sich überall. Warum bildet sich nicht auch ein Verein zur Unterstützung armer VIeffirter, welche aus Italien kommen und oft das Mitleid Einzelner anflehen müssen? — Ware dieß nicht ein Insti« tut als den Bedürfnissen unserer Seit sehr angemessen? — Warum steht die Btadtsicherheitswache bei kirchlichen Festivi» täten armirt im Innern der Kirchen? Hätte sie denn da bloß den Namen und das Kleid und nickt auch ihre Vesinoung geändert? Oder gefällt sie sich noch ferner, der „Fanghund» einer allgemein verhaßten Behörde zu seyn? Pfui solchem Streben, welches uns auch noch in den heiligen Rau< men einer Kirche an die schmachvollen Ketten eines gestürzten Systems erinnern und das Bild uns vorhalten muß, wie elend wir geknechtet waren uno wie die ewigen Menschenrechle mit Füßen getreten wurden!— ') Joseph Babnigg. Local - Interessen. Daß in der gegenwärtigen Zeit der Mangel des von Tag zu Tag sich immer mehr und mehr vermindernden Silbergeldes stets fühlbarer wird, und das Umwechseln der «anknoten in Münze mit besonderer Schwierigkeit verbunden ist, wird wohl Jedermann einsehen. Dieses Uebel fühlen nun die Beamten insbesondere am Ersten ei< nes jeden Monates bei Abfassung der Gehalte. 0a sie durch mehrere Monate hindurch immer nur mit Banknoten ausbezahlt werden, deren Ver« wechsluna. in Silbergeld ihnen viele Schwierigkeiten in den Weg legt. Dieser Verlegenheit dürfte der Beamte enthoben werden, wenn nicht nur die k. f. Cameralcassa, sondern auch alle anderen städtischeil, ständischen und Privatcassen die am Ersten eines jeden Monats zu zahlenden Gehalte in klingender Silbermünze 0en Neamten verabfolgt e. Denn da Jedermann einsieht, daß der Beamte den ihm und sei« ner Familie zum Lebensunterhalt bestimmten Gehalt nickt versperren kann, sondern zur Deckung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse täglich wieder ausgeben muß, so dürfte durch obige Maßregeln abermals einiges Silbergeld unter die Leute kommen, und so der gegenwärtig drückende Mangel an SilbermünjF unter den handeltreibenden Parteien einiger? maßen verschwinden. Mehrere Beamten. ') Hier erlauben wir uns die Bemerkung, daß für Ordnung auf eine anständige Art auch in der Kirche gesorgt werden müsse und daß hiezu wohl Niemand anderer, als oi, Stadt-Sicherheitswache be« rufen seyn könne. Die Redaction. Verleger: Ign. Gdl. v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Nedactenr: Leopold Kordesch.