Fagesbote fir Ilnterßeiermark. vega« de» ttberale« Partei. Erfcheiißt tSKlich «tt H«O»»hme der So»«» »nd Feßertage. , Mamseripte werdm «icht zurück gesachet. f»r Starhurg. Mv»»tlich.....- fi. 7g tr Vierteljährig ^»steUunß monatlich — tb Sinieli»» 4 ir. .....» "i.....- 14». (28.) Marburg, Dienstag 4. Oktober tS?V. Jahrgang Pas kaiserliche Nefltript «ad die Ciechea. k. Langmuth und Geduld werden sonst ge-wöhnlich als Charakterzüge des Deutschen ange« führt, und es müßte demnach unser Ministerium eia eminent Deutsches sein, wüßte man nicht auS tauseud anderen Gelegenheiten, daß da von Deutsch' thnm nichts zu suchen sei. Dnplit und Replik erfolgt. Adreffe folgt auf Adresse und Botschaft auf Botschaft und doch bleibt es stetS beim Alten; dort da» starre noo po»»uwu» der alt czechischen, sich auf ihr vermeintliches Staatsrecht fussenden Partei, hicr das zwar nicht offene, aber doch im Kleinen erfolgende Nachgeben der Regierung. daS durch diese Art des Borganges nur den Appetit und den Starrsinn der Ezechen reizt, so daß sie jcßt von Ausgleichside,n. dic nicht gänzlich nach ihrem Sinne find, weiter entf»rnt sind als je. Das iiingste kaiserliche Reskript fußt zwnr gänzlich auf dem verftissunasmüßigen Rechtsboden und «ird auch von den Offiziösen genugsam dazu ausgebeutet, den schwergläubigen Liberalen als Beweis dafür aufgestellt zu iverden, wie sehr man de« Ministerium mit dem Borwurfe Unrecht gethan. daß es von der Verfassung abweichen wollt, ja eS wird dieses Reskript als eine Kund. geb»mg für die Verfassung in einir gorm und in einem Tone gekennzeichnet, welcher mitten in den parlamentarischen Berirrungen und politischen Benvirrungen die vom Pessimismus künstlich angekränkelt« öffentliche Meinung aufrichten und ihren Blick hoffnungsvoll nach jener Stelle lenken wird, welche hoch über daS Parieigetrie e «mpor-rageud. mit unerschütterlicher Festigkeit am Ber-faffunßSgedanken festhält und ihm selbst dort auf VerfaffungSmaßigem Wege Bahu zu brechen sucht, wo man shh bisher schmollend und grollend abseits hielt. Es ist allerdings wühr. daß das Reskript sich vollftüudig aus verfassnngsmäßigem Boden de-wegt, damit aber ist auch zUj»le>ch die Bafis für den Ausgleich mit den Czechen verschoben, hier das gesthaitcn. dort daS Steg'ren der tiestehcnden Berfastung. wie kann da in den anderen Punkten eine Bereinigung statifinden. Was niiht es, wenn von neuem die Unver» Äußerlichkeit und Untheilbarkeit Böhmens den Ezechen verbrieft ivcrden soll, sie wollen in ihren Hirngespinnften mehr, sie wollen in ilirer Rach-äffung der ungarischen Belhältnisse die Länder der böhmischen Krone, also auch Mähren und Schlesien unter der Ägide deS GeneraliandtageS vereinigt. Die zugesagte Krönuntz deS Kaisers als König von Böhmen ist unserer Ansicht nach auch wieder nur ein äußerliches durchaus nicht no»h-»pendigeS Zugeständniß. daS aber doch die Ultras erfassen und gehörig ausbeuten wrrden. Gerade solche Anerbietungen, die wie man selbst czech,scher seitS überzeugt sein muß. weiter nichts sind als ein scheinbares «achgeben bei strengem Festhalten auf dem gcsctzlich-verfassungS «üßigLN. also auch einzig richtigen Standpunkte, reizen noch mehr, höre man doch in den maßge benden Kreisen die Stimmen der Journalistik welche eS offen genug sagen, wie die „Poliiik" jüngst aussprach: „Man wird vielleicht mit einigcn Schmeicheleien an uns herankommen da die Drohungen nichts fruchten, aber ge^ien Schmeiche le ien muß man mehr auf der Hut sein alS gegen Drohungen und lMen gegenüber haben »vir immer allcS andere zu hegtn. als Vertrauen." Äpritdt hierin das Lzechenblatt nicht selb aus ivaS schelten soll. ze,gt es nicht deutlich der Regierung den Weg. der eingeschlagen werden soll literreich zu befeftig^en und allen ungerechtfertigten NM endlich zum Ziele zu kommen? lAnsprüchen von Seite anderer Rationalitäten zu- Nicht Nachgiebigkeit im Ei.^elnen, nicht! rückzuweise. Unsere Liebe, unsere Begeisterung,-Drohungen sind eS, welche den Ausgleich millsagt die „Priffe". gehört Oesterreich; hier seien den obstinaten Czechen bewirken iverden. sondernIwir Republikaner, d. h. pstichtgetreue Politiker, einzig und allein die That. WaS soll eS z. B.Ibereit mit Tut und Blut für daS Gemeintvesen den Czechen für eineguccht einjagen und sie zur!anzutreten. Nachgiebigkeit veranlassen wenn es heißt, daß diel Die „Neue Fr. Presse^' konstatirt. daß Worte des Reskriptes vielleicht die letzten sind.Idie Nachrichten über russische Rüstungen, deren welche die Krone in ihrer väterlichen LangmuthIUmfang übrigens nicht klar gelegt sei, in Wiener an sie richtet, nein sie müssen die l,tzten sein. oder IRegierungskreisen große Bewegung hervorgerufen ist die kaiserlich'österreichische Regierung nur dazu! haben. da, von den Czechen höchst wahrscheinlich in der Nach der Ansicht der „N. Fr. Presse" wird von dem Landtage als Antivort anzunehmenden iRußland nicht über die Türkei herfallen, es werde Adresse vom Neuen sich sagen zu lassen, daß maniversuchen, auf einem künftigen Kongresse ieinen jetzt noch nicht einbiegen könne, aber neue Pro iBortheil zu suchen. Deutschland könne sich für Positionen erwarte? Es ist purer Hohn, denn diese! den Kongreß nicht intcresslren, denn erwürbe staatsfeindliche Partei i)amit der Regierung undldie Folgen der deutschen Siege möglicherweise Krone ins Gesicht schleudert. labschwächen; auch könnte durch denselben die Die Regierung antworte einfach mit derlorientalische Frage in einer für Deutschland nnbe-AuSschreibung der direkten Wahlen und rücksichtS-Ifriedlgenden Weise gelöst iverden; diesbezüglich daß losen Durchführung der Verfassung, »velche vonidie Losung nicht in diesem Sinne geschieht, sind den böhmischen Abgeoidnttea ebenso mit auSge laber Deutschlands und Oesterreichs Interessen arbeit und beschlossen wurde, wie von den Ber-Ikongruent. tretern der anderen ciSleithanischen Kronländer, l Zum Schluße fordert die „N. Fr. Presse" Ohne und gegen die Czechen muß daS GesetzIdie deutsche Journalistik auf. das Borgehen Rnß-durchgcsülirt werden, soll dasselbe nicht zumilaads und die Ereignisse im Oriente mit wach' Spotte der Welt werden. Isamen Blicken zu verfolgen. ^ Mechanismus deS Reiches istI „Wanderer" spricht Zweifel an durch die Widerspenstigkeit der Czechen gestört.Richtigkeit der ü)cr Rußlands Rüstungen nun deni» so hebe man das störende Rad Gerüchle aus. In Petersburg hert' ^ reinige eS und ftrle eS zu. l>aßl^ch^ Leichtsinn gewisser StaatSkanzleien eS zum Ganzen passe und der Gang deS Uhr-lj^ KriegS- und FriedenSfragen. Der BerM der wertes wird ungestört regelmäßig sem. ^er Zeit. Rußland habe Ikeine Ursache, durch einen Krieg dieses Ereigniß Iju beschleunigen, zumal es jetzt keinen Alliirten S V Pläne zur Seite stehen hätte. Das „Baterland" ergießt seine Galle inl Das „N W. Tagblatt" unterzieht die einem Schmähartikel über die beiden verfassungS-lpolitische Lage Europa s einer Erörterung. Es treuen Prälaten Halter und Helfersdorfer aber-Ißndet auffallend, daß. nachdem Bismarck es verAals in so gemeiner Weise, daß wir auf dielstanden, die neutralen Machte für vollkommene Reproduktion gerne verzichten. I Passivität zu gewinnen, nnamehr in England Die „Politik" eifert gegen die von denleine gewisse Unruhe im Hinblicke auf Rußlaiib Magyaren gern geleugnete aber deshalb doch be Isich geltend macht. England scheine Anknüpfungs-tehende Einmischung in ziSteithanische. inSbeson Ipunkte auf dem Kontinente zu suchen, ziveiselhaft >lre böhmische Angelegenheiten, ivelche immerlsei eS aber, ob eS it»m gelingt, die übrigen Mächte »reister, immer kühner hervortrete. BeiveiS dessen laus ihrer Lethar,)ik aufzurütteln. die vom Grafen Andrassy angeblich insp»rirte un I -------- gnadige Antwort auf die böhmische Landtags-! adresse. Gegen eine solche Einm.schung sei eS parlamentarisches. llir« Wich,. Ramtn« dn Partei zu pr-t-sti«,,. In dcr lesit» SiPu«g der «dreße-mmissi»» «nia» ,« dies.« Srörierungei, findet die „Poll- j» Prag wurd- blschlossen. den von Rieger im ,1»" in de« ««»laffungen de« offiziösen .Pest-r>B,«me mit dem Grasen Slam Martini» a««ge-Lloyd» über die «bstcht de» böhmischen Land- ard,jie«en Adreßentwurf dem Hause zur Annahme Il>«e« durch die Nlchibrschickung de» Reichtralhe« empsehl-n. Dies-lbe ist kürzkr grsußt al« die und eine neue Adresse^ dic Wahl der Delegation l.K,. «»„ssf. rrkt>pi,uijr, die Anspriiche Böhmen« zu verzögern. Sie schließt mit dem Wunsche. ft.,a,«r,ch,licher Bczieliung. kriiisiri da« Reskript die Magyaren mögen sich um böhmisch» «drei1enl«nd st.ut die BeHaupt«»,, auf, die »r«ne s»i Nicht weiter kümmern, sanft müsse selnerzei« Böh „jch» berechtigt i,,iveien^ ohne Böhmen« AuftiM-men deiiselbe« Wahrheiten sagen mühen, die de» «««,, tinin Tlieil seiner Siechte einer «esammt-Äiasen Andrassy und die übrigen ungarischen iidertragcn. Der Eintritt in den staatlmänner sehr ««angenehm berühren 'vül-iRetch»rath loird mit dem B-merken abgelehnt, den; gegen diese Herren habe die staat«rech«>ich«Id,s g.gtnivärtig tagende Re>ch«rath sei kein« Se-Lppasition überhaupt ihre letzten Trümpfe noch ,«««,,««treiung im Sii,ne d.» Oktoberdiplom«. lange nicht au«gelpi«lt, iDie Brücke« werden durch die Adresse jedoch nicht. Die „Presse" Ichildert die Schatteuseitenlwie man zu sagen pflegt, abgeiirochen; so viel der französisllien Republik «od ereifert fich gegen lau« den Parteiorgane» der ftaat«rechtlichen Opp»-Zene, weiche iu Oesterreich iiir dieselbe Parteilfiiio» in der Adresse ersichtlich ist, will man e« nehmen. Die Ausgaben der Deutschen in lauf iveilere Berhandlungen «uf Vrund «euer Wo-Oesteireich skie« ganz andere, diesen sollen sie sichIPositionen, jedoch nicht innerhalb de« R'lchtraihe« hingeben, nicht aber in Schivärmerei für dielankommen lasse«. Diraus deutei die Stelle der französisch« Nlepublik den Vehalt ihre« politische«!Adresse: „Wir können und iverden nicht in Ken Daiein« suche«. sReichtralh gehen, nachdem unsere Vermiltl«ngt Die „Presse" hält den jetzigen Augenblicklveisuide abgelchnt wurden, iurrde» wir von Eeite für günstig, die »leilniig der Deutschen in Oe-id bestimmt; von diesem soll auch der Ent-M«rf herrührev, obgleich Oros Martiniß derselbe« eiubrochte und in d«? Kommission Vottrug. Zyblitirwicz befindet sich laut den letzten aus Prag angelangtin Rachrichtin.daselbst und verkehrt mit den ^uptern der staatsrechtlichen Opposition, derselbe soll von der Regierung beaustratN sein, de» Czecheu weitereiKonzeffionen in Aussicht zu stellen, falls sie durch die NeichsrathSbeschickun», die Wahl der Delegationen ermöglichen sollten. In der letzten Sitzung des^zur Berathung des Rechbauer'jchen BertagungsantrageS eingesetz-tea ^^chuffes war Graf Potocky erschienen. Dar« übxr interpellirt. warum der böhmische Landtag qjfichzeitig mit dem ReichSrathe tage; suchte er diAffn Borgaug damit zu entschuldigen, daß der ltsndtag ^zugleich Wahltammer fitr den ReichSrath, er tage, um der Aufioidetung der Regierung, die Vahlen m den Reichsrath vorzunehmen, nachzukommen. Auf die Frage, was die Regierung zu thu« gesouuen, wenn der böhmische Landtag die Reichsrathswahleu verschleppen wolle, gab der Ministerpräfident die Erklärung ab, daß alleS ver-aulaßt sei. um deren Vornahme zu beschleunigen. Ueber die Stellung des Ministeriums gegenüber dem Vertagungsantrage selbst, wich Potocky der Erkliruug mit den Worten aus, daß er die Ankunft des Kaisers abwarten müsse, bevor er diesfalls biudeude Aeußeiungen abgeben könnte. Die nächste Russ chußfitzung findet Mittwoch statt. Volitifche UeberAcht. Zulu»». Die Zustimmungskundgebungen zu Gunsten der drei aemaßregelten Statthalter dauern fort; die Generalversammlung der mührischkn Landwirthe hat aus Antrug des Zentralansschu ff?» dem Minister Petrino als Urheber der Entlassung Poches ein Mißtrauensvotum ausgesprochen. In Tirol habcn die Städte Meran. Kus-stein. Rottenberj,, dir Märkte und Landgemeindkn Neu«arkt. Brirlegg. Hall. Kitzbichl Wattens und Edbs dem eyrmaligen Statthalter Lasser das Uhrenbürgerrecht votirt.geldkirch that das gleiche. Nach einem Telegramme des Ko»rcs ondlnz bureau hätte man glt^ubrn sollen, dap die Pester Vlütter das kaiserliche Reskript an den böhmische» Landtag güustig beuttheilt haben, dem ist aber uicht so. „Pesti Raplo" und der „Ung. Lloyd" schwiege« gänzlich darüber, die „Resorm" nennt das böhmische Staatsrecht eine Illusion und er. wartet kiiuen Erfolg von d,n Ausgleichsverhond. luug'u. der „Reue friee Lloyd" sowie das „Pester Sourual" huldigen der gleichen Anschtmnngsweis,. Ss ergibt sich somit, daß jenes Telegramm eine absichtliche Entstellung der Wahrheit enthielt, und daß fich die Regierung aus »igene Kosten belügt. Ausland. An Strttßbulst haben die dentschen T'Upprn reiche Beute an Geld, Millionen. 1070 Ka-uonen und großen Mnnitions-und Equipirungs-vorrülhen gemacht. Während man in Tours davon fasel», daß Bazaine sich durch die deutsche Armee einen Weg bahnen werdk. tvnrde in Rheims unter dem Herzog v. Mecklenburg rin neues Generalkommando zur Aoministlation der jüngst eroberten französischen Landestlieile organisirt, »velche nicht dem Generalkommando sür Elsaß und Lothringen unterstehen. Den französischen Zei-tungen tvurde von der preußischen Regierung der Vostdebit entzogen, die Regierungsdelegation in Tours erlicß eine Proklamation, welche dir Wahlen sür die Konstituante auf den l6. Oktober festsetzt; iu Lyon wurde die Rul»e wieder hergestellt, nech-dem Kluseret und die andern Rädelsführer verhaftet worden. Die Kapitulation von Straßburg scheint dle französische Regierung zur Besinnung ^ bringen, man spricht von Erneuerung der Waffenstillstandsverhandlungen, insbesondere InleS ^vre dringt daraus, scheint jedoch sich in dcr Minorität zu befinde«. Aus Belgien wird gemeldet, daß die Obser vations' Armee aufgelöst wird, eine Nachricht, welche mit Borsicht aufzunehmen ist. Aus London berichtet die ..Times", der Mi« nisterrotk habe beschlossen in seiner beobachtenden Neutralität ^u verharren, thatsächlich werden jedoch Anwerbungen für die Milizen vorgenommen; be- sonders die Rachrichten über Rußlands Rüstun' gen. welche zwar geleugmt werden; haben in den Kreisen der City verstimmettd gewirkt. Aus Petersburg theilen Berliner Blätter die Nachricht mit, daß der Kaiser Mollke den höchsten russischen Orden verliehen habe. Aus Rom wurde bereits unterm 1. Oktober gemeldet, der Papst habe den Plan die Stadt zu verlassen. Kardinal Antonelli soll diesen Entschluß bekämpfen. (daS Gerücht, daß derselbe ab-gedan kt habe, bestätigt sich nicht) übrigens er»va»tet man demnächst eine Kundgebung der Kurie in Korm eines Protestes gegen die Einnahme von Rom. In den ?tiederlanden fürchtet man fich ge-tvaltig vor Prenßen, Beweis dessen wurde in die Adresie des Abgeordnetenhauses ar, den König emc Stelle aufgenommen, welche den festea und hei ligen Entschluß betont, sür die Unabhängigkeit des Baterlandes einzustehen. In Amerika neigt fich die öffentliche Meinung, nachdem die Republik pr oklamirt. entschieden Frankreich zu, dessen Integrität sie aufrecht zu erhalte» wünscht. Morburger» ««d Prvviujial« Rachrichte« Marburg. 4. Oktober. (Neues Adressenbuch). Für Graz ist t>ei „Leykam" ein neueS Adreffenbuch erschienen, welches durch Uebersichtlichkeit und möglichste Boll-ständtgkeit sowie die nette Ausstattung allgemein befriediget. (Aberglaube.) Wie oerbreitet dieser in Folge^mangelhaften Unterrichtes in den Schulen, möge nachstehender Fall betveisen. Samstag kam zu der Sicherheitsbehorde in Graz ei» Grund« besitzer aus der Gegend St. Stefan bei Stainz und erkundit^te sich nach der Wohnung deS .Scharfrichters". Dieser besitze, »vie eS unter den Land-leuten allgemein bekannt sei. die Macht der Pro phezeiung und er müsse ihn zu Ruthe zieher«, um jenen Dieb zu eruiren. der ihn kürzlich bestohlen habe. Traurig aber ivahr (Die Südbahn) gibt an Besucher der Grazer-AuSstellung Tour- und Retourkorten nicht mit 50^/^ Ermäßigung, tvie eS durch Plakate angezeigt war. sondern nur zu de» für sie 2. und 3. Klasse bestehenden PostzugSgebühren ohne Agio-Zuschlag auS. Der Laftenlug Nr. 122. welcher um ^/^lt Uhr von Graz abgeht, befördert keine Paffagiere seit gestern. (Der Religionsunterricht im Ober» gymnasium.) Die Profefforen Enquete im Unterrichtsministerium hat den Beschluß t^efaßt, es sei der Religionsunterricht im Obergymnasium als obligater Gegenstand beizubehalten und die Rote aus der Religion solle von Eiitfluß auf die Fortgangsklasse sein. Die liderale Fraktion in der Enquete verfocht die Ansicht, der Religionsunter-richt sei itn Obergymacisium gänzlich abzuschaffen; sie wUsde lndtß von der ultramont. nen Fraktion, welche in der Majorität ist. überstimmt. (Zur Stadt bei euch tung). Gutem Ber-aehmen nach herrschte Sonntags Abends bis 3 lihr. während Betrunkene die Gassen lärmend durchbogen (unsere löbliche Polizei glänzte durch ihre Abwesenheit) egyplische Finsterniß. Wie lange wird dieser unerträgliche Zustand noch dauern? (Grazer freiwillige Feuerwehr.) Sonntag den Z. d. M. veranstaltete die Grazer freiwillige Feuerwehr zu Ehren der aus Pettau Bruck. Judcnburg erschtcu»»«« F^uerwehrmäu-ner eine Produktion. Zum Objekte der Uebung wurde das vrer Stock hohe Gebiiude. in welchem sich die Lokalitäten der Handelsakademie besinden, anselwählt. Um 4 Uhr fuhr der erste Löschtrain aus. um ein fingirles Zimmerfeuer zu löschen. Unter Kommando de^ Hauptmannes der Feuer-wehr H^rrn Hueber wurden Hackenleitern angesetzt, der Rettun^^sschlauch ausgezogen, in welchem einige Jungen „glücklich" gerettet tvurden n.j. tv. Hierauf erschien der zweite Löschtrain mit der „Nürnberger Lchubleiter". »velche sich auf einem ziveiräderig^n Karren mit hohen Rädern befindet. Ähre Kon-strtlktion ist sehr sinnreich und doch einfach, in wenij^en Minuten war sie aufgestellt; kül»ne Turner bestiegen sie und zogen die Schläuche auf den Dachfirst. Die beiden in Thätit^keit gesetzten Schläl che wurde» vo» Mei Spritze» gefüllt, deren eine am Murufer Aufstellung genommen hatte. Der Wasserstrahl wurde von der Metz'fchen Spritze überrafchend hoch getrieben. 3n Fosge der Präzision, Ordnung und Gc uauigkeit, mit welcher die Produktion geleitet und ausgeführt wurde, erfreute sie sich allgemeinen Beifalls. Durch die Unvorsichtigkeit des Publikums wurde leider ei» U»fall beim Auffahren deS Löschtrains herbeigeführt; drei Personen wurden, jedoch uicht erheblich, verletzt. Abends fand für die Feuerwehrmitglieder und Gäste in Schreiner's Bierhalle ein Festabend statt, welcher zahlreich ^besucht tvar. (Bot! der Ausst el luug).Dieselbe wurde in der vorigen Woche von 12021 Personen, uu-gerechnet die Abonnements- und Freikarte», besucht. Der Schluß der Ausstellung findet definitiv am 9. Okt statt, an welchem Tage auch die Prä-mienvertheilung'^vorgenommen wird. Die Hundeausstellung war von beiläufig 90 Ausstellern mit zirka 100 Hunden beschickt tvorden. Große Exemplare, als Dogge». Neufu»dlä»der, deutsche u»d e»g' tische Borstehhunoe, Bull terrierS ?c. waren am besten vertreten, eS werden zehnjbronzerne Me« daillen und 40 fl. an Prämien verthetlt. (Der Laibacher GemeindeauSschuß) hat 120 st. zur Betheilung an sechs Gewerbs-llute bestimmt, als Beitrag, um denselben de» Besuch der 3»dustriea uSstellung in Graz, iu welcher besonders sehenSwerthe Gegenstände aus der gewerblichen Technik ausgestellt find, zu erleichter». (Theater.) Die Eo»ntagSvorstelluug: „Der Berschwender" lief, wie man nnS berichtet, nicht so gerundet ab. alS wir eS Heuer gewohnt find, ein Spezialurtheil wollen wir aber nicht abgebe», sondern nur bemerke», daß die Posse Heuer der schwächste Theil der Darstellungen ist. Gestern wnrde „Dir wie mir" statt deS angekündigten „Gänschen von Buchenau" gegeben; Frl. LaniuS (Baronin) und Direktor Rosenfelb (Dottor) spielten sehr brav und wurden auch hervorgerufen. Dann folgte eine Soloszene „Die Froschmirl". vo» Fr. Parth recht lan»ig gesungen. Die Wiel»erholu»g der „Flotten Bnrsche" war im musikalischen Theile besser als daS erstemal. (BolkSbildungSverein in Graz.) Sonntag den 9. Oktober findet die Geueral-Ber« sammlung des steirischea BolkSbildungS-BereiuS statt, für tvelche die Südbahn, die Kronprinz-R»-dolfS Bahn, fowie die Grai Köfiacher Bah» de» Bereinsmitgliedern eine kü«fzigproze»tige Fahrer-müßigung zugestanden haben. GerichtshOlle (Meineid) Angeklagt dieses Berbre-chens vom Landesgerichte in Graz find Philipp Geisruck, 80 Aahre alt. aus NiklaSdorf bei Leoben, bisher unbeanständet und Aloista Pitter. Der Gegenstand de» Verhandlung ist folgender: Bei einer gegen Zasef G. toegen Winkel-schreiberei von dem Bezirksgerichte Graz ahge« fühlten Untersuchung hatten die Angeklagten unter ihrem Eide aust,esagt. daß der Angeklagte weder dem Geikruck in seinem Erbschaftsprozrsse nach dem verstorbenen Grusen GetSruck. noch der Pitter in einer Rechtssache gegen einen gewisse» Nettini 'vegen einet Forderung vo» 108 Gulden Schriftstücke verfaßt habe. Die Angeklagten find der falschen, dvrch Eid bekräftigten Aussage geständig. Der schwerhörige und schwachköpfige Alte phant.isirt bei seiner Vernehmung fortwährend von kiner problematischku Erbfchaft nach dem ihm namensverivandtea Grafen, mit welcher er das Ministerium, die Vezirfshauptmannfchaftund die Gerichte behelligt. Seine Mitangeklagte gesteht naiv, vor Gericht so lange losgelogen zu haben, bis sie einsah. daß sie sich auf dem krummen Wege nicht mehr retten konnte. Zn ihrer Entschuldigung führen Beide an. daß fie durch eindringliches Zureden und Bitten G.S. welcher fich „Schriftenabschreiber uud Vertreter der Parteien vor Gericht" »en»t, zn der falschen AuSsa^^e verleitet worden seien. Der Strafantrag deS Staatsanwaltes lantet auf Schuldigsprechung und Berurtheilung iu je zwei Monaten Kerker, wogegen der Benheidiger die Strafbarkeit der Handlungen der Angeklagten skr nicht erwiesen hält, weil sie noch im Laufe der Untersuchnug gegen G. der Wahrheit die Ehre gegeben haben. Der Gerichtshof schließt fich dieser Auffas-saug aber nicht an, sondern vernrtheilt den GeiS-rnck «u d die Pitter zu je einem Monate einfa» chen Kerker, mit welcher Strafe fich die Verur-theilten zufrieden erklären. V-r«tfcht» Stachrtcht««. (DieErzbruderschaft vom hl. Michael in Wie n). Diesen päpstlichen Freiwilligen wurd» vom Gf. Potoeky avf ihre Eingabe vom 19. Sept. zu Gunsten des PapstrS nachstehende Antwort zn Thell: „Indem ich bedauere, daß dem ln Ausführung des Beschlusses der Crzbruderschast vom heiligen Erzengel Michael vom 19. d. M. von Seite des loblichen Diözesan AusschuffeS an mich geleiteten, auf die gegenwärtigen Borgänge in Rom bezugnehmenden Schreiben eine Faffung gegeben wurde, welche es mir unmöglich macht, dieses Schriftstück amtlich entgegenzunehmen, beehre ich mich, dasselbe dem löblichen Ausschusse im Aujchluffe zurüchuftellen. Wien. 21. September 1870. Alfred Potoeki. w. p." (Sterblichkei t der Kl nder in Eng» la nd.) Im allgemeinen sehr bedeutend steigert fich dieselbe besonders in einigen Gegenden: In Burslem, Stoffoldshire, sterben 19 Perzent Km der mit einem Jahre. Bon S36 Todesfällen kommen 401 auf Kiuder. In der mit einer Untersuchung beauftragten Ganitäts-Kommiffion wurde geäußert, daß hier »vahrscheinlich systematischer Kindesmord zn Grunde liege; aber es überwo,; die Anficht, daß vielmehr die Beschäftigung der Mutter in schädlichen Berufszweigen daS Uebel veranlaßt habe. Die Mehrzahl jener Kinder kommt mit dem Keime des Todes znr Welt, und wenn fic NU», tvie allgemein üblich, auswärts in Pflege aegeben werden, so sei es vollends um sie gc schehe«. (Französische Kriegsgefangene in Baiern.) In Ingolstadt ist das erste stand« rechtliche Urtbeil am 25. Abends an dem kriegs-aefangenen franzöfijchen Soldaten Jean Pierre vamÄ. einem Aägerregimente angehörig, wegenthät luden Bergreifeus an einem Offizier der Wache vollzogen worden. )m angetrunkenen gustandr äußerst ezefsiv fich benehmend, hatte er fich thät lich angreifend, dem die Berhafiung vornehmenden Uuterlieutenant widersetzt. Er benahm sich bei der Exekution äußerst herzhaft, wie ein echter Soll)at dem Tode ins Auge schauend. Festen Schrittes ging er an seinen Kameraden vorüber, ihnen ein lautes „Xäisu"! zurufend. Auf dem Richtplatze angekommen, schwang er seine Mütze und rief: „VLvv Ik krtmov"! Die Anlegung der weißen Binde verbat er fich und kommandirte selbst Feuer. Die wohlgezielten Kugeln der zur Exekution kommandirten vier Landwehrmänner tödteten ihn augenblicklich. Ein ähnlicher vor das Standgericht gekommener Fall hat mit Freisprechung geendet. ^us Paris Ber triebene). Bon den aus Paris veitriebrnen Oefterreichern haben fich bis jetzt 21 an den Magistrat um eine momeu« tane Unterstützung gewendet, darunter auch eine Gängerin. dann eln Posamentircr mit 6 Kindern. Kappenmacher und verschiedene andere Geschäftsleute und Arbeiter. Drei davon hatten n.cht einmal die Austandigkeit vsn Wien. Man hat sie aber dennoch in Berückfichtigung ihrer augenfälligen Nothlage unterstützt.. Vp« BAcherttsch. Bon Alex. Gi^ils „Illustrirter Geschichte des deutsch-französischen Kritges von 187l)" (A. Hartleben's Berlag in Wien) liegt uns nun auch das zweite, ebenfalls auf das reichste illustrirt« Heft vor. Wir können unser früheres günstiges Ultheil über dieses gediegene Unternehmen nur lvieder-holen und empfehlen es Ärdermann zur Anschaf-fung. Vor allen Dingen verdienen die objektive, maßvolle Haltung des Berfafser? und dessen klarer, leichlverslttndliäier Siyl alle Anerkenuung. (Das Werk erscheint bekanntlich ,n sechzet»» Hef-ten 30 kr.) Gleichzeitig läßt die unternehmende Verlagsbuchhandlung A. Hartleben erscheinen und liegen 2 Lieferungen » 20 kr. vor. von dem Bolks-romane; „Die Neutralen oder Oesterelch über Alles. Historisch-romantische Enthüllungen aus Europa s jüngster Zeit." Der Verfasser dieses Werkes ist in Folge seiner hohen Stellung gründlich in die europäische Politik eingeweiht und ein genauer Kenner der Höfe aller Staaten und der an denselben spie« lenden Zntriguen. Mit schwungvoller Feder schildert er den Lesern dieses BolksromaneS viele viSher unbekannte Thatsachen, durch welche die Entwicklung und der Zusammenhang der jüngsten weltgeschichtlichen Ereignisse erst vollkommen klar weroen. Namentlich enthüllt er mit schonungsloser Hand alle Zntriguen und Kabalen, welche von Villen Seiten, im Innern wie von Außen geschmiedet wurden, um Oesterreich-Ungarn aus seiner vom Volke so heiß erwünschten Neutralität herauszureißen und. in den blutigsten entsetzlichsten Krieg deS Jahrhunderts zo verwickeln. GefchSft».Aett««g. (Wien, 10. Okt. Getreidebericht.) Die Anfangs bessere Stimmung konnte sich nicht behaupten, weil Exporteure fich am Geschäfte nicht betheiligten. In Weizen und Korn blieben die Preist fast stationär. Gerste anfangs fest, verstaute im Verlauf deS Geschäftes. Haseringe-sunder Waare bei starkem Umsätze um 5—6 kr. lheurer. In MehllN behaupten sich die Preise. (Pest. 1. Oktober. Getreidebericht) Bei schwachrm Verkehr uno AuSgebote blieben die Preise unverändert. (Konvertirung der Staatsschuld.) Um die Konvertirung der alS Kaution Vintulirten Betrage der Staatsschuld zu erleichtern, wird im Justizministerium ein Erlaß vorbereitet, mittelst dessen den Kautionslegern in Zisleitizanien sum-marisch die Bollmacht zur Konvertirung ertheilt lvird. Zugleich soll an die gerichtlichen Depositen-Aemter ein Erlaß gerichtet werden, die in ihrer Verwahrung befindlichen Berlassenschasts-Pupillar', Kuratel», und Kautions-Effeklen baldigst zur Kon« vertirung zu dringen. GeNitZetO«. Am Maldfchldß. Eine Getchichte von Wilhelm Stade. ll. „Bist du nicht ein eifriger Jäger? WaS geht vaS eiuen Anderes an. daß du lieber Pflanzen und Ausfichten nachläufst als Thieren? Run, sage mir im Ernst, wie istS. Würdest du mich im Stich lasskN^" „Hast du das für möglich gehalten?" meinte ich munter. „>^u versprichst mir da angenehm, Gesellschaft und ein Waldrevier, «vo ich laufen, träumen und schauen kann. O, du kennst Mich nur zu gut." „Ja!" ries er, „und die Jagd, die rechte, lttstige. irische Jagd Und Mich als Jäger dazu!" unterbrach ich ihn lachend und begann meine kleinen Vorbereitungen zur Reise. Er drückte mir freudig die Hand und eilte davon. — Eine halbe Stunde darauf sußeu wir schon in der Post. Der Wagen war ganz besetzt. daS Gespräch — eS war die Zeit der religiösen Streitigkeiten am Rhein — wurde bald von allen Seiten auf» ufrigste gefuhrt nnd Otto saß sogleich mitten dann. — Mich jedoch langiveilte die stete Wiederholung derselben Schla^örter. daS Durchkneten — ich weiß kein and.rWort — desselben Themas, und ich ließ daher alleS die gewohnten Wege gehen und lelinte Mich ans Fenster, um meinen Gedanken nachzuhängen und im Bordeirollen die Gegend zu betrachten, die einsam und still dahin strich» Es hatte ilbcr Nacht ein wenig geschneit, und die Deckt lag nun wie ein Pulver über die I, die frisch umgebrochenen Felder uud die jungen Saaten. Ein Haufe von Sperlingen schwirrte in den Bäumen umher, Krähen und Dohlen zogen hie und da vorüber, aus einem naheliegenden Dorf schallten die Dreschflegel luftig im Takt. DaS Gespräch zog ungehört an mir vor-über. — Ich hing meinen Gedankrn nach, oder vielmehr meinen Gesühlen uud Empfindungen. Es war in mir ein Abglanz jener Jugendlust. mit der man fich sonnenhell und heiter auf eine raschbeschlossene Reise ins Blau hinein begibt. Da denkt man nicht, man fteut sich nur. Mir war etwa zu Muth. wie damals, wenn der Sonntag kam und die Mutter dem Kleinen ein besonderes Röckchen anzog. Da war das Kil»d so froh und so gespannt auf allerlei Besonderes, was doch nothwendig kommen mußte. Denn wozu hätt es sonst ein neues Röckchen angezogen! — Der Wogen rollte weiter wie die Unterhal-tung und meine Träumerei. Die offene Gegend machte nach und nach dem Walde Platz, der sich von hier aus manche Meilen weit über das Land verbreitet, unterbrochen freilich hie und da von großen Blößm, ja von ganz bedeutenden Feldmarken, dennock aber bald diesseits, bald jenseits wiei>er mit nruen Wäldern zusammenhängend. Die Partieen an der Straße waren je^t freilich noch nicht angenehm. Junge Kiefernsaaten oder wenig altere Schonungen wechselten mit Strecken deS sogenannten Stangenholzes, wo oben die — mageren grünen Wimpfel und unten die dürren Stämme znm Ersticken an einander gedrängt waren; oder eS zog eine Heide hin, öde traurige Flüchen, bedeckt mit allerlei Kraut und verkümmertem Gebüsch, auS dem sich hie und da bald eine krumme Kie« ser. bald eine jetzt blätterlose Birke erhob. Auf der zweiten Station erwartete unS ein Wagen von WolfSberg, unsere Straße trennte sich hier von der Chaussee. Es ivar ein offener hölzerner Wagen mit Litzsäcken darauf und auf dem Boden mit Stroh bedeckt, um darin die Füsse zu erwärmen. Der Knecht entschuldigte dieS Gefährt mit den schlechten Wegen, für die eS freilich das beste von der Welt ist. Denn von Umiverfen oder Brechen ist nicht leicht die Rede. DaS zäbe Holz zieht und biegt fich, knarrt und stöhnt auf das wunderbarste, aber eS hält und zieht fich wieder grade. (Fortsetzung folgt.) Hriginat-Hetegramme. IAerlin. 3. Okt. Der ..StaatSanzeiger" meldet, daß Bismarck daS Ansuchen ÄuleS Favres, den Begiun dcs 'Bombardements von Paris und die Absendung eineS ConrierS ivöchent-lich zu gestatten, abgelehnt hat. Uours. 3. Okt. Uhrich ist l)ler als Gefangener auf Elirenwort. Rom. 4. Oktober. Die Bewohner des Le-oninischen StadtlhcilcS stimmten sammilich mit ja und im Bezirtc St. Bojelo. Der Papst hat im AuS-lande falls er seliist Rom nicht verlassen könnte, einen Kardinal als Stellvertreter pro tswporo onptivitati» bestellt. Veriin, 4. Oktobrr. General Bogel v. Falken st ein hat das Kommando der fünften Armee übernommen. Berliu, 4. Oktober. Vom Kriegsschauplätze ist nichts besonderes zu melden, die eigentliche B e! a g er UN g von Paris beginnt erst Mitte diese,^ MonateS. London, 4. Oktober. Die T i me S meldet, Rußland bean trage bei den VcrtrogSmächten die Revision des Pariserfriedens vom Jahre 1856. 710 — 25ö 2b lS4 so 12Z SS 9 Sb ßNie«, 3. Ottober. tTiursber»cht.) Sei fchwa. chem Umsätze verstauten die Spekulationß- unb Anlagepapiere. Valuten und ltomptanten um eine Kletuigkeit steifer gefrag» Coiitt-Teitgrmm. 4. Oktober. Einheitliche Staatsschuld in Roten .... bö 40 detts dettv in Silber .... — lS60er Staat».«nleheu«.Loose...... ...................... Credit.«ttien .......... Vondon ............ Silber............. »tapoleond'or« ». t. Münz.Dutatei»........ ^inge sandt. Kur aller Ara»ithei!tN ohne Mediein und »oftea durch die delikate Gesundhtit-speise Kovk-lösoiörs äu Varrzs von London, die bei Erwach« seuen und Kindern ihre Kosten bvsach in andrrn Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven , Unterleibs-. Vrust'. Lungen-, Hals-, Stimm-, Alhem-, Drüsen-, Ricren. und Blasenleidkn — wovon auf Verlangen Kopien gratis und sranto gesendet werden. Kur.Nr S4210. Neapel 17. April 1Sö2. Mein Herr! Än Folge einer Leberkrankheit war lch seit sieben Sahren in einem furchtbaren Üustande von «b-mageruna und Leiden aller «rt. Sch war außer Stande zn lesen oder zu schreibe»hatte ein Aittern aller ? aan,«n «ör»«r, schlecht- V«-da»un«. s«r^»rende Schlaf' Üiftlkei, «nd w°. in «in.. .?.'/! hin- und hertrieb und mir keinen AugenNttt der Ruhe ueß. dabei im höchsten Grade melanchol»fch. Bt-le «erzte^^ Inländer al» Kran^osen. l)atten ^h« Kunst ers^^^^^^ ohne Linderung meiner Leiden. In völliger «eqwe fiung habe ich Ihre Revale»ciöre versucht und »kV. nachdem ich d^^^^ Monate davon gelebt, sage dem lttbea Sott Dank. Die «evalcSeivre verdient da» höchste Lob. Gesundheit völlig hergestellt und mich b", Stand ^ meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmtgen kie/mein Herr, t^e Versicherung meiner inn.gsten Dank-datkeit und vollkommenen Hochachtung. as oroakv. Zn »Itii,>>üsc« von Pf» fl l S» 1 Pfd. ft. Ä 2Psd. ^.4.50^ ö M. fl l«>. 12 fl Lv 24 Psd. st. i>ti> " kevaleieivro m Tabl'lten für IS Tass"! fl. 24 T-N-a 2.S0. 4S Tassra st-4 S0; Pu'"'' «»r lZ fl. l.i>0. 24 Tafi'« fl> ^00. 48 «isstn 4 so. ISO Tasse» fl »0. ZSS T-ffm fl. 20. S7a raflc« fl. SS^ — Su bkzi.h«« d«'» «arry du Barry ck So. in Wien, «o>» schmiedgaffe 8; ioMarbur« A ««>«'» n>«. Gr»jcrvorsl.,di. Tkfttllhossslra»« 10; '» '»«.!> Töröki w Pro« S. Fürst, m Prep >1 u r >1 Pi»zlory; >n Kla«enfurl P. B l rn li>'-I, e k! I» Linz Hajelmeycr; l» Bozc» L o z z a r i; in Vrüiiii Franz EdeI in Gsaj V l> - r r a » zm« «- r und NsabIoI» iß. Ap»«I»kkc zum Mohrc«> Murplntz, m t! r M l> t r » R l> I t e n t k r; »> tttauleN. »inr» «ronslädtkr, «nd naid allcu Neitcn-den ntlirn Vi«» l>d>r Poiln«6i«aI»N!. Vingefandt. Hat die Gtadtgemeinde den mit ,,Kinder-sptelplatz^^ dezeichneten Wiesengrund von Gr. hochgräfttchen Gnaden Herrn v. Brandis zu dem Zwecke gepachtet, d. i. bezahlt, damit dt» hoch-grästichen Kühe denselben alS Weideplatz de« nützen, wie die» seit einigen Tagen geschieht V Um Antwort bittet eine Mutter im Ritme» mehrerer. Angekvllnnene in Marburg. „M o h r." Am ». Oktober die Herren: Dr. Ratei. s. Gattin, W. Aeistritz. Tomek, Kaufm., Wien. Narmnth, GtzmU.«Lehrer. Pirstinger. Priv.. Graz. Periz. Agent, Trieft. Vacholle, Finanzaufs., s. Gattin. Stampfer, Priv., Graz. Aaffel. Stud., Graz. Schtnko. kt.Vtab»feldw.. «adkerSburg. tedlaschek, tt. Offizier. Gra^ Sadravez, Priester. Pettau. Repneg u. Lerchel. Priv.. Graz. Cattel. kk. Lieut.. CiVi. Rausch. Invalide. Drachenburg. Vriener. Graz. Gratschneg. Führer, «ra,. — Elisabeth Stingel. Krottendorf. Stadt-Theater in Marburg. Donnerstag, 6. Oktober: Vrplivu« in ävr ilatvrvvlt. Komische Operette in 4 Abtheilungen von Ossenbach. Jahr- und Biehmiirkte in Untersteiermark. (Die mit bezeichneten find Jahr- und Biehmärkte.) Am 7. Oktober: Halbenrain, Bez. Radker Nr. 79. Konkurs. (ft99 Die Lehrerstel le in der Schulgemeinde Reifnig am Vachern wird mit einem jährlichen Einkommen von elrca 40V A. neu besetzt und die Gesuchfteller haben ihre Gesuche, belegt mit den entsprechenden vefähigungs-, Morali-täts- unb bereit» geleisteten DienfteSzeugniffen, bis längsten» 20. d.M. Hieramt» zu überreichen. Vezirksschttlrath Mahrenberg am g. Ottober lS70. Der Vorfltze»»de-Stellvertreter: Felir Schmitt. llsrrsiMöiäör uilä »m? in »kr IN»«»«? Ku«W»I>l zu staunend billigen Preisen 629 dei Seilvikl. Warnung. (S91 Ich ersuche, auf meinen Namen nichts zu borgen, da ich für Niemanden Zahlerin bin. NofsUO MrOmberger. Nr. 17S4S. « di » t (700 Am 17. Oktober l. I. um 10 Uhr wird in Zweienegg bei Marburg, Haus-Nr. ISS über Ansuchin des Herrn Dr. Peter Ritter v. Labitschburg die öffeiltliche Versteigerung der zum Verlasse des zu Gamlitz verstorbenen Pfarrers, Herrn Jgnaz Kulenschineg gehörigen Weingartrealitäten Berg-Nr. 364 s.a Freide-negg und Fol. 48 aä Grazervorstadt Marburg im gerichtlichen Schätzmerthe pr. 8970 st. sammt den auf 513 fl. 50 kr. österr. W. geschätzten Fahrniffen und der Weinfechsung im Schätzmerthe pr. 240 fl. mit dem vorgenommen werden, daß, fall» für die Weingartrealitäten der gerichtliche Schätzwerth von Niemanden angeboten werden sollte, dieselben auch unter dem Schätzmerthe an den Meistbietenden hintangegeben werden. Zur Lizitation der Realitäten ist ein Vadium 900 fl. erforderlich und hat der Ersteher der Realitäten mit Eiilrechnung des Vadium» den vierten Theil de» Meistbote» sogleich, da» zweite Viertel bi» längstens 15. November l. I. zu erlegen. Die zweite Hälfte aber kann auf der Realität gegen halbjährige Austündigung und 6''/v Zinsen liegen bleiben. Die übrwen Be-dingnifse, sowie das Schätzungsprotokoll können hiergerichts eingesehen werden. K. k. Bezirks-Gericht Marburg am 3. Oktober 1S70. A^erloren wurde ein junger schwarzer eVNeufundländer; derselbe möge gegen gute Belohnung im Schmiderer'schen Hause, Kämt-nervorstadt Nr. S8 abgegeben werden. Drei neue Gewölbestellagen, nvei lange Ber-kaufstische, Auslage und Gewölbthür stnd billig zu verkaufen. . Alte halb-, ein- und fünfeimrige Fässer stnd zu verkaufen. Eine eisßrne Bodenthür wird gekaust. Gin «SbttrteS Iim«er, Hauptplatz Nr. 85, täglich AU beziehen. Auskünfte hierüber werden im Comptoir diese» Blatte» ertheilt. Pensionäre. In einem seit IS Jahren bestchenden Mädchen-Institute, welches sich des besten Rufes erfreut und nur 2 Stunden von Wien entfernt ist, werden noch 2 bis 3 Kostzöglinge aufgenommen. Penfionsbetrag 360 fl. jährlich. Nähere» bei Fräulein Rosalie Baron in Wiener-Neustadt, am Hauptplatz. (696 HkVARV IßllKtDxS MemIÜIillzll^MIieliler d«i SSb A. Kollttnig in Marvmg. Btckerei «nd Gasthaus können sogleich in Pacht genommen werden von Joh. Dobcki in Et Georgs« an der Pttßnitz bei Witschein. (6»4 Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. V-rsoneuzüge. Bon Wien nach Trieft: Ankunft 8 U. g M. Friih und 8 U. 4t M. Abends. Absahrt 8 N. S0 «. Krüh und 8 U. 5« M. Abend«. Bon Trieft nach Wien: Ankunft « U. 10 vk. Früh und 0 tl. . l Ä.". Abend«. Abfahrt « U. 31 «. Krüh und 7 U. 7 M. Atzend«. Eilzüge. Bon Wien nach Trieft: Ankunft 1 Uhr üv Min. Nachmittag. Abfahrt 2 llhr 2 Min. Nachmittag. Bon Trieft nach Wien: Ankunft S Uhr Ä7 Min. Nachmittag. Abfahtt 2 Uhr 40 Min. Nachmittag. Gemischte Züge. Bon Mürzzuschlag »ach Ad«l«berg: Zukunft 1 Uhr « Min. Nachmittag. Abfahrt 1 Uhr 20 Min. Nachmittag. Pon Adel«berg nach Mürzznfchlag: Ankunft 12 Uhr 20 Min. Nachmittag. Abfahrt l» Uhr 40 Min. NW^ttag. HtSvNtner-Süge. Perfone». Nach Villach Abfahrt y U. 4ü M. Krüh. Bon viNach Ankunft 6 N. »2 M. Abend«. Gemischte. Nach Billach Abfahrt 2 U. b0 M. Nach«. Von Billach Ankunft 11 U. b» M. Borm. Epileptische Krümpse (ksilsuebt) heilt brteflieb der Tpeeialarzt für Epilepfie Doktor AV. U^ßNß»V>» in Berlin, jeht: Louisenstraße 45. — Bereit» über Hundert geheiit. 82 Vtra«t»or»itche N»d«Mon. und Beriaq von Eduard Aanschitz »n Marburg. ». >«. o