MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES rwtof SduIRtoltiBff Martrarv «. «. Dra«, Nr. t. Femnif: Nr. I3-8T. IS M, Ab M Uki avItOT Samstag) lat dla SchriRlattung but auf Faramf Nr. 26-t7 arratchbar. Unvartangte Zuschrlftan wardn •Icht TtckgaaaB^t. Bai alntllchan Anfragan lat 4ai Rttckporto batnilagan Poittchackkonto Wien Nr. S4.flOR. Oaacbiftaatall— ta Ciili, Marktptati Nr. II. Faniruf Nr. 7, «ad la Pattaa, Ungartorgaaia Nr. 1, Fernruf Nr. M. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES ■radlet waftUfMck ala MatfaaMltaaf. »aai'P«*« V> >4 Im Stralfband lugflgltch Portoi b«l Ahholan la dar Gaichlftiitatla atllek KM l.l« ataarkllaMlcfc aaUbaif tt.l Ry* FoatBaltuBgagabtthri bat Uafafunq I» Stralfband lugflgltch P KM 2,—. Altralch durch Foat BODatHch KM 1,1« (alntchl. 18,1 Rpf Poatialtungtaabühr) und M Kpf Zuatell-ffabflbi. ■■MinuBmani wardaa mr VaratataBdung daa Blnsalpralaaa nad dar Portoaualagaa ragaaaBdat. Nfa 162 — 83. Jahrgang Marburg-Draa» Freitag 11. Juni 1943 Einzelpreis 10 Rpf Die Schwerter lÜr Oberst Gern Pührerhauptquartlar, 10. Juni Der Führer verlieh am 8. Juni dat Eichenlaub mit Schwertern xum Rittar* kreuz des Eisemen Kreuzet an Oberit Walter Gorn, Kommandeur eines Pan-lergrenadierregiments, als 30. Soldaten der deutschen Wehrmacht Drei neue Blchenlaubtrlger Der Führer verlieh am 8. Juni das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Karl Goebel, Kommandeur eines Grenadierregiments, als 251. Soldaten der deutschen Wehrmacht, Major Friedrich Höhne, Bataillonskommandeur in einem Jägerregiment, als 233. Soldaten, und Oberleutnant Günther Klappich, Bataillonsführer in einem (mot.) Grenadierregiment, als 254. Soldaten der deutschen Wehrmacht Oberleutnant Klappich ist am 22. Jftnner 1943 in den Kämpfen am unteren Don gefallen. Vorffllinuig neuer Waffen Bei Keichsmlnlster Speer zu Gatt Berlin, 10. Juni Reichsminister Speer hatte im Anschluß an seine ErÜärungen im Berliner Sportpalast die Reichsministar und Staatssekretäre des Reiches zu einer Vorführung neuer deutscher WaOen auf einem Truppenübungsplatz in Norddeutschland eingeladen. Die mehrstündige Veranstaltung wurde durch einen Vortrag des Reichsministers Speer eingeleitet, in dem er zusätzliche Mitteilungen über die Entwicklung und Steigerung des deutschen Rüstungspotentials nachte Bomben auf Jaroslawl Brände auf 250 Kilometer sichtbar Starke Verbände deutscher KampffluiJ-zeuife unternahmen in der Nacht zum 10. Juni bei guten Sichtverhältnisscn einen schweren Ani^iff auf das Werk »Jarak Sk 1«, eine Produktionsstätte für synthetischen Kautschuk in Jaroslawl, 250 Kilometer nordostwirts von Moskau. Das bedeutende Werk, das eins bebaute Fläche von etwa 55 000 Quadratmetern umfaßt, liegt in einer nSrdlichen Vorstadt. Zum Werk »Jarak Sk 1« gehören dfcs Asbestwerk, Bereifungswerk und die Re-f{enerationiableilung sowie auch die Cordfabrik und das eigene Kraftwerk. Die Anlagen wurden durch Bomben schwerster Kaliber vernichtend 'getroffen. Große Ex- Elosionen und zahlreiche Flächenbrände onnten festgestellt werden. Die Brände vergrößerten sich so stark, daß sie von den abfliegenden Besatzungen noch in einer Entfernung von 250 Kilometern gesehen wurden. 249 Abschüsse Erfolge der Japanischen Luftwaffe Tokio, 10. .luni Das kaiserliche Hauptquartier qob am Donnerstag bekannt, daß die Japanische Marineluftwaffe in der Zeit vom 1. Mdrz bis 31. Mai im Südpazifik 249 feindliche Flugzeuge abgeschossen und 32 wettere schwer beschädigt hat. 200 000 Tschungkingtruppen flbergelaufen Wie aus Nanking bekannt wird, sind seit Januar 1942 übet 200'XH) Mann Tschungkingtruppen zu den Tapariern übergelaufen, die zum größten Teil unter der Führung ihrer Generale auf die Seite Japans traten Wamm das iHildi anbcslciilMir ist Arbeitseinsatz und Kriegführung Berlin, 10. Juni Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter und Reichsstatt-haltar Sauckel, sprach hier vor einem großen Kreis geladener Gäste über den Arbeitseinsatz im Dienste der Kriegführung in Deutschland und Europa. Der von gläubigster Siegeszuversicht erfüllte Vortrag gab in umfassender ,Weise ein überaus klares und eindringliches Bild von der Aufgabe und der Lage des Arbeitseinsatzes im Dienste der deutschen Kriegführung. Gauleiter Sauckel leitete seinen Vortrag mit def Feststellung ein, daß der Arbeitseinsatz in Deutschland zwei große Aufgaben lösen müsse; Einsatz des deutschen und des europäischen Menschen im Sinne dar deutschen Kriegführung und andererseits diesem schaffenden Menschen in Deutschland und ebenso dem für das Deutsche Reich arbeitenden europäischen Menschen einen gerechten Lohn, eine ausreichende Ernährung, die Erhaltung seiner Arbeitskraft und die Erhaltung sei- ner seelischen und moralischen Krlfte zu garantieren. Der Vortragende gab dann einen Überblick über den Stand des Arbeitseinsatzes in der heutigen Zeit im Vergleich sur Weltkriegszeit. »Im ersten Weltkrieg verfügte Deutsehland mit seinen damaligen Verbündeten Aber ein Menschenreservoir von 136 Millionen Menschen. Den Gegnern stanci damals in Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien ein Menschenreservoir ia Höhe von 1422 Millionen Menschen sur Verfflgiuig. Das Men* schenverhältnis im Weltkrieg stand also 1:10. Im jetzigen Weltkrieg verfügt die Achse in Kontinentaleuropa fibcr rund 350 Millionen Menschen; durch Japan und japanischen Einflußbereich Ober 500 Millionen Menschen, also zusammen 850 Millionen Menschen. Die Achsengegner verfügen, wenn man auch die unerschlos* Renen Kolonialgebiete einsetzt, insgesand über 1200 Millionen Menschen. Im Vergleich zum ersten Weltkrieg hat sich das Verhältnis zu unseren Gunsten verschoben; fes steht heute 9:11. Die Mächte des Dreierpaktes haben «in gemeinsames Arbeitspotential von 380 Millionen Menschen. Demgegenüber beträgt das Potential nnserer Gegner an erwerbsfähigen Personen 536 Millionen Menschen. Niemals aber verfügt der Gegner über ein •o geschlossenes Menschenreservoir und eia so hervorragendes Arbeitertum in der übrigen Welt wie wir in Europa. Wir haben den Vorteil der inneren Linie, wir haben geschlossene VolkHwirtschaften.« •Heute arbeiten allein im Gebiet d' GroBdeutschen Reiches, nachdem auch die deutschen Frauen in höchstem Maße mobilisiert worden sind, weit über das doppelte mehr Menschen als im vorigen Weltkrieg. Der deutsche Soldat kämpft in der deutschen Geschichte erstmalig unter einem einzigen Befehl und auch der deutsche Arbeiter geht unter einer einsigen Devise an die Arbeit — unserer nationalsozialistischen Weltanschauung. Darin liegt das Geheimnis des Arbeitseinsatzes in Deutschland, und darin liegt der Grund, weshalb da.* Reich unbesiegbar bleiben wird.« Italiens Kriegsziele Kampf für die Gerechtigkeit — Feiern in Rom Rom, 10. Juni Am dritten Jahrestag des Eintritts Italiens in den Krieg begeht die italienische Marine LhrenEhrentag.Unterstaats&ekretär Riccardi logte am Grabmal des Unbekannten Soldaten und am Ehrenmal 'der für die faschistische Sache Gefdllcnen Kränze nieder Im Hofe einer römischen Kaserne nahm der König und Kaiser Viktor Emanuel III. die Verteilimg von Tapfarkeitsausseichnungen an Marinesn-gehörige oder deren Hinterbliebene vor. Der in würdigem militärischem Rahmen abgehaltenen Feier wohnten außer dem Herzog von Aosta, der den Rang eines Vizeadmirals bekleidet, Angehörige der Regierung, die Unterstaütssekretäre der drei Wehrmachtministerien, hohe Amtsträger der Faschistischen Partei, sowie Abordnungen des Heeres und der Waffenverbände hei. Die Marine stellte an ihrem Ehrentag die Wache vor dem Quirinal, ilem Königsschloß, und vor dem Palazzo Venezia, dem Amtssitz des Duce. Am Abend fand im großen Konzertsaal des Musikkonservatoriums der faschistischen Jugendorganisation ein Massenkonzert statt, an dem fünf Musikkorps teilnahmen. Des Sieges gewiß Rom, 10. Juni Der ehemalige Volksbildunqsminister Pavolini veröflentlicht in der von ihm geleiteten Zeitung »Messagyero« die Antworten, die er einem ausländischen Journalisten «uf dessen Fragen zum dritten Jahrestag des Eintritts Italiens in den Krieq erteilte. Auf die Frage nach den Kriegszielen Italiens antwortete Pavolini, man müsse eher als nach den Kriegszieien Italiens nach don Gründen frageu, die Italien notwendigerweise zum Eintritt in den Krieg veranlagten. Von seinen Verlfündeten im Weltkrieg veiraien, ginq Italien «us dem Krieg hervor, ohne die erstiebte völlige Einheit PK-Krie|l^l'^r^ch|p| Kllnzner (Wbd — Sch) Der »Panzer-Zcpp« bewäai. m.cIi In einem Teil der Ostfiont schulen aul Befehl eines höheicn Kommandos Man nor einer Werkstattkompanie zur Pnrti8iinetibekämpfun() einen Srhienenpanzer wagen Zusammengesetzt aus ausgeschlachteten Lkws und aus Panzerplatten vernichteter Sowjetpanzer stellt der Pf.nzer-Zepp dem Improvlsationstalent deutsche Ingenieure und Werkmeister ein glänzendes Zeugnis ab. — Unser Bild zeigt einen Deckungstrupp, der am Bahndamm In Stellung gegangen ist, gibt zusammen mit den schweren Waflen des Pnnzer-Zepp der Stoßtruppe Feuerschutz, die sich spiungweise an dun Gegner heranarbeitet eo-reicht zu'haben und ohne sedne kolonialen und maritimen Forderungen erfüllt zu sehen. Die Forderungen des italienischen Volkes richteten sich, wie die, Schriften und Äußerungen der auch vom. Cegner als unverdächtig angesehenen Zeugen Mazzini und Garibaldi beweisen, von jeher auf Afrika und »uf das Meer, abgesehen von der Forderung auf einen unabhängigen und geeinten Staat. Die Forderung«!! hießen stets: Befriedung der Adria, Malta, Tunesien, Ostafrika, Freundsrhaft mit Ägypten, freier Zugang zu den Weltmeeren und zu den Rohstoffquellen. Hin derartiges Progranun in dem Rahmen eines weder vom Bolschewismus proletarisierten noch von dem Plutokratien versklavten Europa gestellt, ist gewiß kein »faschistisch-imperialistisches Programm«, sondern nichts rtncleres als j eine Zusammenstelkmg der Italien von | der Natur auferlegten Forderungen. Italien setzte seine Hoffnung zuerst cul j den Völkerbund und auf die Abrüsiiings- { konferenzen. Dann schlug Mussolini Hen Viererpakt vor, aus dem zwangsläufig, da England und Frankreich eine Absage erteilten, der Zweierpakt. das zwischen Deutschland und Italien geschlossene' Bündnis, der Stahlpakt, wurd^». j Die ehemaligen Verbündeten und heu-; tigen Gegner Italiens verstanden, nicht, daß der Friede, wenn er lebenskräftig; sein sollte, Revisionen sich gefallen las- > sen mußte, führt Pavolini weiter aus. | Italien suchte trotzdem die notwendiger-1 weise den Waffen anvertraute Lösung | seiner Probleme in einer Weise durch-1 zuführen, die den allgemeinen Frieden nicht störte. Es befriedete Libyr-n, eroberte Ostafrika, beteiligte sich am an-tlbolschewistischen Kreuzzug in Spanien und vereinigte Albanien mit Italien. So befand sich Italien, als England und Frankreich die Feindseligkeiten gegen Deutschland eröffneten, nicht auf den Krieg vorbereitet, der der Welt auf Jahrzehnte und Jahrhunderte hinaus ein anderes Gesicht zu schenken bestimmt ist und an dem sich Italien beteiligen mußte, wenn es nicht auf seine Lehensrechte verzichten wollte. Außerdem, so hebt Pavolini hervor, mußte sich Italien schon aus Gründen der Loyalität gegenüber dem Verbündeten am Kriege beteiligen Dor vom Feind ausgeübte Luftterror hat, so stellt Pavolini fest, nichts anderes hervorgebracht als ein Anwachsen des Hasses, der nach Betätigung und eine Zuammenstellung der Italien von feindlichen Bomben getroffener Häuser bedeutet nicht das Zusammenbrechen Italiens. In Italien spricht man nicht von der Siegesgewißheit, die das Volk beseelt, so schließt Pavolini seine Ausführungen, sondern man sieht sie. Nur ein seines Sieges gewisses Volk kämpft In solcher Art und leistet mit einem «o einlachen und geraden Stolz Widerstand. Japans GrnB an Italien Ministerpräsident Tojo richtete anläßlich des dritten Jahrestages des Kriegseintritts Italiens eine Botschall an das italienische Volk. In der es heißt; »Am heutigen Donnerstag begrüßen wir zum dritten Mal« die Wiederkehr des Tages, an dem Italien in den Krieg eintrat. Während der vergangenen vier Jahre seit Ausbruch des jetzigen Krie-gei wurdan durch die .Achsenlander Ergebnisse erzielt, die den Enclsit-.t) sowohl ' «^urc-pa als aurh in » -sitn ein für allemal einwanifrei sichet stellen. Wir sind nunmehr an der Phase des Kampfes angelangt, wo wir sowohl im Osten aU auch im Werten den Feind in einem gewaltigen Ausmaße der Anstrengung vernichten müssen. Das italienische Volk sieht unter der Führung Mussolinis den jetzigen Schwieligkeilen mit fester Entschlußkraft und im Vertrauen auf den sicheren Sieg tapler ins Auge. Was sich auch an Schwierigkeiten und Hindernissen uns noch m den Weg stellen mag, so glaube ich fest, daß wir diesen Krieg für die Gerechtigkeit ausfechten die im endgültigen Siege ihren Ausdruck finden wird.* Der japanische Marineminlster, Admi-ral Shiniada, sandte gleichfalls eine Botschaft an den Unterstftatssokretär Im italienischen Marineministeiium, Admi-ral Riccardi. Die italienische Marine, so hei.ßt es u. a., die auch Im Atlantik mit der deutschen Manne zusammer^arbeitet, habe dem Feind Im Mittelmeer in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe wiederholt sehr schwere Verluste zugefügt. In seiner Eigenschaft als Plot'enattache habe er sich seinerzeit persönlich ein Bild von der moralischen Kraft de« italienischen Volkes machen können. Anläßlich de« Tages der italienischen Marine freue er sich, dem italienischen Volk versichern zu können, daß auch das japanische Volk ebenso wie das italienische alle seine Kräfte für den Endsieg sammle. Sowjet-Rüstungswerk bombardiert Ruhe an der Ostfront — Erfolgreiche Bandenbekämpfung Führerhnuptquarticr, 10. Juni Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt; An der Ostfront verlief der gestrige Tag ruhig. Im rücWärtigen Gebiet des mittleren Frontabschnittes wurde ein weiteres Unternehmen gegen starke bolschewistische Randen abgeschlossen. In unweg sainem Waldgelände wurden die Ban dengi Uppen unter Mitwirkung ungarischer Verbände und einheimischer Kräfte eingeschlossen und vernichtet. 207 Lager, zahlreiche Wallen und große Mengen an Versorgungsgütem fielen In unsere Hand. Leichte deutsche Seestreitkräfte versenkten an der Kaukasus-Küste zwei Nachschubfahrzeuge des Feindes mit zusammen flOO brt. Die Luftwaffe vernichtete an der Ostküste des Asowschen Meeres wiedei 16 Landungsboote, ver- senkte Im Finnischen Meerbusen ein sowjetisches Vorpostenboot und schoß im hohen Norden ein feindliches Transportschiff in Brand. Verbände schwerer deutscher Kampfflugzeuge führten in der Nacht zum 10. Juni einen zusammengefaßten Angriff auf ein bedeutendes sowjetisches Rüstungswerk in Jaroslawl an der oberen Wolga. In den ausgedehnten Werkanlagen entstanden große Flächenbrände Bei Luftkämpfen im Mittelmeer schössen deutsche und italienische Jäger elf feindliche Flugzeuge ab Im Atlantik wehrte ein deutsches Unterseeboot In zweistündigem Kainpi wiederholte Angriffe von insgesamt acht Flugzeugen erfolgreich ab. Eines der feindlichen Flugzeuge wurdo abgeschossen, vier weitere erhielten Treffer und drehten ab Das Boot setzte seine Operation fort Der Berliner Kongress Vom Dr. Dr. Carl G. Coraellaa Dis 65. Wiederkehr der Tage, in dcoea — vom 13. Juni bis 13. Juli 1878 — In der Hauptstadt des Reiches die Versammlung der namhaftesten europäischen Staatsmänner zur Regelung der politischen Lage nach dem russisch-türkischen Kriege stattfand, verdient heute, wo Deutschland als zentraler Ordnungsfaktor des werdenden neuen Europa im Kampf um die end-gQltige Gestaltung des Kontinentes steht, ein besonderes Gedenken. Zum ersten Male war damals Berlin der Sitz einer wirklichen Grußmächtekonferenz, nachdem noch 1856 auf dem Pariser Kongreß Preußen die demütigende Rolls eines wohlwollend Zugelassenen gespielt hatte, und Bismarck besaß nun als ehrlicher Makler die ausschlaggebend« Stimme in jener Konferenz der Staaten Europas, die der österreichisch-ungarischen Monarchie Bosnien und die Herzegowina zusprach und einen Höhepunkt der Erfolge Bismarckscher Politik darstellt. Zweifellos war er der hervorragendste Kopf in diesem Diplomaten-Gremium, und gt>rn oder ungern beugte man sich vor der Art, wie er seines Prä-sidentenamtes waltete. Als den >vtritable mod^rateur«, den »wirklichen Be.<(änfti-ger«, bezeichnet ihn der französische Protokollführer des Kongresses und rühmt ihm nach, daß er es meisterhaft verstanden habe, gegenseitige Zugeständnisse hervorzurufen, indem er gleichzeitig den maßvollen wie den weitgehenden Forderungen sein Ohr lieh, verwirrende Detailfragen beiseiteschob und dauerhafte Lösungen mit schneller Entschlossenheit zum Abschluß zu bringen suchte. Dabei verfolgte er im Grunde die gerade Linie seiner politischen Pläne, während er den Gesamtwillen der Versammlung interpretierte, und die verschiedensten Mittel dazu standen ihm jederzeit zu Gebote. Bestrik-kende Liebenswürdigkeit wußte er mit kräftigem Ernst, strenge Hartnäckigkeit mit temperamentvoller Laune zu paaren, ohne je anders als ursprünglich zu wirken. Diese Originalität stellte den deutschen Kanzler in krassen Get2ensatz zu dem Rußlands, denn dem Fürsten Gortschakofl war die Pose zur zweiten Natur geworden Trotz seines Alters von 80 Jahren war er maßlos eitel ("er spiegelt sich in seinem Tintenfaß', sagte Bismarck), dazu von einer hochgradigen nervösen Erregbarkeit. Man tut ihm sicher nicht unrecht mit der Behauptung, es sei weit weniger die Enttäuschung eines seine patriotischen Ziele nicht verwirklicht sehenden Ministers als die Eifersucht auf die glänzende StelluniJ des KongreQvorsitzenden und den vom Zaren Alexander II begünstigten Grafen Schuwalow gewesen, die ihm sein Verhalten während jener denkwürdigen Berliner Tage diktierte. Nicht er, sondern der ihm unterstellte Botschafter Schuwalow nämlich besaß die ausschlaggebende russische Stimme bei den Verhandlungen und Gortschakolf hatte seinem Kaiser die Teilnahme an der Konferenz gewissermaßen abgerungen, um seine Person nicht in den Hintergrund gedrängt zu sehen. Sein heißer Wunsch, »wenigstens einer Sache in Europa präsidiert zu haben wie er selbtit äußerte, wurde nicht erfüllt, und so desavouierte er häufig in unwiirdigem Egoismus die Maßnahmen seines bevollmächtigten Landsmannes Von Sitzunijen, die erwartungsgemäß Zugeständnisse der Russen bringen würden, hielt er sich wegen Unpäßlichkeit lern, sorgte aber dafür, daß man ihn gesund am Fenster des Palais Radziwill Unter den Linden sah. An den Schlußverhandlungen über die bulgarische Frftge nahm er überhaupt nicht teil, doch nach den Konfssionen Schuwalowt erschien er plötzlich wieder, hielt eine versöhnliche Rede, in der er sich ganz auf den Boden der neuen Tatsachen stellte und sich der Hoffnung hingab, der Kongreß werde »die von ihm mitgebrachten Lorbeeren in Olivenzweige verwandeln«. Sagar Bismarck, der die Komödie wohl durchschaute, gab sich den Anschein, unter dem Einfluß des oratorischen Erfolges Gortschakoffs zu stehen, und legte im gleichen Sinne der Versammlung ans Herz, die W.ihrung des europäischen Friedens als oberstes Ziel tu betrachten Aber auch Schuwalow war der rührenden Phrase durchaus mächtig und konnte sich gelegentlich meisterhaft an die menschlichen Empfindungen seiner Kollegen wenden. So sprach er eines Tatfes mit ergreifenden Worten von den Helden-kämplen am Schipkapaß, den er als »ruhmreichen Friedhof» neutralisiert wissen wollte. Die von der schwungvollen Redeweise gefesselten Teilnehmer mußten erst einige Zeit nachdenken, ehe sie sich der (Überrumpelung entziehen konnten, mit der der russische Botschafter die Erlaubnis zu Rrfestii'ungsnnlagcn an jener Balkanstraße für die Türken verhindern wollte Doch son^'t «'rfreute sich Schuwalow nll|temeiner Rpliebtheit und Freunde wie Gegner mußten seirn* Sachkenntnis und Beredsamkeit, seine Verbindlichkeit und seine Energie anerkennen Der hauptsächlichste Vertreter der Gegenseite war der Jude Disraeli, damals 2 * Nr. 162 * Freitag, 11, Juni TT MARbUKGER ZEITDNO •c)cher Preiiuer auf dem Höhe t)unkt «tr.oer Macht. Er er({ri(f nur •inifj«. rWi« während det Kongrasiet daa Wort. Er tprach atett, ohii« jemaDden aoiua*-htm, din Blick »tarr in die Ferne ii«rich-tet, und bediente «ich dem diplumatischen Gebraiich zuwider dts En^hschen. Bismarck war wiederholt üb«r Disraelis veitjjehende Forderungen erbittert und nur seinen enerjjischcn Interventionen hatte Rußland e« ru verdanken, daß ihm die Erfol|{e de» Krie]{es nicht in noch weit starkeretn Maße von dem cni^likchca Bavollniächtijitcn beschnitten wurden. Lord Salisbury, 1878—1880 Außenminister unter Di«raeli, war ein {{rundlicher Kenner der verwickelten orientalischen Verhältnisse, dabei ein großer Taktiker, stets bereit zu Anjjrifl und VcrteidijJuniJ Mit seiner hohen Slirn, seinem lan^ien Barte und seiner sanften Stimme erweckte er den Eindruck eines nachdenklichen Philosophen, doch in Wahrheit ^\ar er ein entschlossener Diplomat, der das Interesse England« mit «el* tener llartnäckijjkeit vertrat und die Fä-hi){kpi1 besaß, sein Temperament iJanz den L'mitinden anzupassen. Der österreichische Bevotlmächti){te, Graf Andrasky, wurde durch die offen-kündigte Freundschaft Bismarcks in ein besonderes Licht (gerückt, und in Berlin, wo er in seiner malerischen Honvedhusa-rcn-Uniform erschien, war er der Held de« Ta({e«. Hinter seinem glänzenden Äußeren verbarg er indessen eine nicht j^erinj^ere staatsmäiinische Veranlaffunjji die ihn stcU eine namhafte Rolle spielen ließ. Vlenijjer in die Aufien fallend waren die französischen Vertreter, der Außenminister Waddin^ton und der Graf von St Valier, ein Berufsdiplomat, der «einen aus der parlnmentarischen Laufbahn stammenden Vorfjesetztcn v-irkungsvoll er-({änzte. Mit Bismarck war alle Welt sich darin einiä, daß die Türkei in der Wahl ihrer Gesandten zum Berliner Konijrcß keine (glückliche Hand iJehabt halte. Man muß sich jedoch vtr({c)jenwärtij{en, daß die Hohe Pforte keinen ihre- bedeutenden Staatsmärincr zu Verh.'indlunjjen entsenden wollfe, von deren Ergebnis sie im voraus wußte, dnS die öffentliche MeinunjJ Ihre» Landes es als demütijjend verwerfen würde. Daher halte sie zwei Auslünder, die in ihren Diensten standen, ornannt, d n Griechen Karafheodory und Mehemed Ali, der eiiicntlich Karl Detroit hieß und aus Brandenburg stammte. Die Kämpfe, die diese Diplomaten miteinander aiisfochten, drehten sich meist in der ßesclnlderlen Weise um Einzelfragen, denn die Ifniiptrichtlinie, die Befrei-un(t des Großteils der Balkanvölker, war in Berlin ja von Anfanji an (gesichert. Jüdisch-'bolschewistischer Blutrausch Zahlen, dU man nicht Tergessen dnri LlMtboa, 10. Juni To Ihrem Bestreban, dem portrgiasi-sehen Volk di« koromunittisch« Gefahr vor Augen zu hniten, bringt dit Zeitung »Voz« am Donnerstag folgenden Kurzartikel: »Es ist tatsächlich «nqtibracht, folgende Dinge zu erwähnen, um dai Ged&chtnii gewisser Leute wieder «u(-zufriscben. Unverdächtige Statistiken der Nansen-Kommiiiion geben Kenntnis von den Opfern, die der Bolschewismus in verschiedenen Lindern barvorrief. Spanien: Während des Bürgerkrieges wurden von den Roten 12 Bischof'» und 17 50U Geistliche ermordet. Lettland; Im Zeltraum von nur einem Jahr verschwanden, ohne dafi man ihren .Aufenthalt weiß, 32 595 Perionen und weitere 1355 wurden erschossen. Estland: 1148 Personen wurden ermor« det, 60 911 depoitiert, 6000 Kinder war den zu Waisen gemacht, I30ft Veiurtei-hingen gab es im Jahre 1940 und 5063 im Jahre lf)41 sowie 25fll Verhaftungen. Litauen: 110 Richter ermordet, 15 000 Personen zu Tode gefoltert, 5000 zwischen dem 22. und 27. Juni 1941 ermordet, 50 000 zwischen dem 14, und 21. Juni 1941 verschleppt. Sowjetunion: 1 701 045 Hinrichtungen durch die Tscheka in den Jahren 5937 bis 1923, darunter 25 Bischöfe, 1260 Priester, 6579 Professoren, 8800 Arzte, 54 050 Offiziere, 240 000 Unteroffiziere, 10 500 Polizoibeamte, 48 ODO Gendarmen, 344 2bü Intellektufdie, 815 000 Bauern, 192 000 Arbeiter usw.; dieser Zahl müss«» noch 10 Millionen Menschen hinzugerechnet werden, die in den Jahren 1922 und 1923 Opfer der Hungerinot wurden. Polen: 1 800 000 Personen nach Sibirien verschleppt, davon verschwanden 1400 000, und man darf nicht die 10 000 Offiziere vergessen, die im Walde von Katyn ermordet wurden, Es lit gut. — schreibt das portugiesiiche Blatt tum SchluB — wann man diese Statistik nicht vergiBt « Englische SMleute begehren auf Genf, 10. Juni Die kommunistiaehen Ideen aetzen tich immer mehr unter Englands Seeleuten durch, atellt die englische Wochenzeitschrift »New Leadert fest. Die krlegs-teltlichen Lebenibedingungen, die g*-fahrvolle Arbeit und andere jahrelange Unzuträglichkeiten hatten die Seeleute unruhig und bolschewistischen Einflüsterungen zugänglich gemacht. So habe •ich i. B, in Blyth (Northumerland) jetzt eine Organisation gebildet, die radikale Forderungen aufgestellt habe und entschlossen sei, sie um jeden Preis durchzusetzen. Zu lange, so bemerkt »New Leader« hiertu, hätten Englands Seeleute sich dem Diktat der Schiffsreeder und Gewerkschaftsbonzen unterwerfen müssen, als dafl sie jetzt nicht allmählich, da m/in sie dringend brauche, gegen diesem Knechtung revoltierten. Jud Benich wieder in Geschäft Der berüchtigte jüdische Kriegsgewinnler «US dem ersten Weltkrieg, Bernard Baruch, ist Jetzt wieder an eine leitende Stelle der USA-Rüstungsorganisation gesetzt worden. Byrnes, den Roosevelt kürzlich zum Beauftragten für die Kriegsmobilisierung ernannte, dem er naher« anbeschränkte Vollmachten erteilte und sogar die Herren Knox und Stimson unterstellte, gab am Mittwoch bekannt, daß Baruch Ihm »zur Seite stehen« werde. Der jetzt 72jährlge Jude sorgte bereits Im Weltkrieg dafür, daß die Juden am Krieg verdienten. Auch jetzt spielt er wieder den Aufpasser, damit die grÄftten Rüstungsaufträge nur an irische Firmen vergeben werden. Reuter nennt den Juden in einer Washingtoner Meldung bezeichnenderweise »eine der mächtigsten Persönlichkeiten in USA«. Wachsender Jndeahal In Nahoel Saloniki, 10. Juni Die geheimnisvolle Ermordung der angesehenen arabischen Persönlichkeiten Abdelel Khaze (Abdel El Khaze) in Jerusalem hat weit über die Grenzen Palästinas hinaus den HaB der orientalischen Völker gegen die Juden erneut gesteigert. Durch den fortgesetzten Zustrom jüdischer Emigranten und die Bevorzugung des jüdischen Elementf durch die Engländer sowie durch die Morde an führenden arabischen Persönliciikei-tan ist die Judenfein^Hchkeit derart aufgeflammt, daB die britischen Behörden die größte Mühe haben, die Flut des Antisemitismus in den arabischen Ländern einzudämmen. Die antijüdische Stimmung wendet sich aber in immer stärkerem Maße auch gegen das Briten-tum, das das jüdische Element im gesamten vorderen Orient planmäßig fördert und dadurch die Mohammedaner immer feindseliger wegen der Beschränkung ihrer Heimatrechte und ihres Lebensraumes werden läBt. Strenge Strafen fflr Hoch- und Landea-verrat in Portugal. In dem Willen, die Neutralität, Unabhängigkeit und territoriale Sicherheit Portugals und, seiner Kolonien zu sichern, hat die portugiesische Regierung ein Gesetz erlassen, das für die Verbrechen gegen die äußere Sicherheit des Landes strenge StrafmaB-nahmen vorsieht. So werden- die Bestrebungen, portugiesisches Gebiet vom Mutterlande zu trennen und fremder Macht zu unterstellen sowie die Versuche, eine fremde Macht zu feindlichen Handlungen in Portugal zu bewegen oder feindliche Unternehmen gegen Por^ tugal zu unterstützen, unter neue und verschärfte Strafbestimmungen gestellt. Flugzcugtechniker in 14 Tagen In mGottM tigtnem Land* i*t bekannt' Uch — nach der Einbildung all*» /ni>f-hch. J»deidailt vitlM, das wahrhaftig in Europa unmä^ich ufär». Zum Beispiel bthügtritcht Schtllgründungtn, in Vitien Städten und Ortsehalten der USA sc/iie-ßen togenannte technitchf Ausbildungs' anstalten und Schulen geradezu 'aus der Erde und kündigen an, daß »ie in Kursen von 14 Tagen und oft nur von einer Woche in der Lage seien, die Yan-keet tu vollendeten Flugzeugbauern, Technikern usw. auszubilden. Die Gebühren fOr dteee Kurse sind tum groien T*it außerordentlich hoch. Trotzdem fallen unzählige Amerikaner auf diesen Massenbetrug herein. Die Einrichtung dleset sogenannten ^technischen Auibildungsansfalten* i^t mehr als primitiv und besteht, soweit die USA-Zeitschrift »Coronet« zn berichten toeiä, meistens aus einigen in Altwarenläden zusammengekauften unbrauchbaren Maschinen, oft auch nur in Zeichnungen und Photographien. Das Ausmaß dieser Betrügereien hat die USA'Regierung vp--anlaßt, die Propaganda für diese •Sehu-len* im amerikanischen Rundfunk zu untersagen. Die Schulgründer bedienen ßich nun des mexikanischen Rundfunk», am ihre Propaganda zu entfalten. Welchen Umfang diezer Unfug angenommen hat, zeigt die Tatsache, dalS allein in der Stpdt Dallas in Texas, wo "ungefähr ein Putzend »ohher Schulen gegründet wurde, über 500 Betragsanzeigen gegeh die »t>i' rektoren* dieser Unternehmen eingelaufen »Ind. Die USA-Induztrie »teilt täglich Hunderle von Technikern und Mechanikern ein, die mit hochtrabenden Diplomen aolcher »Schulen* versehen sind und sich alt vollwertige Arbeitskräfte melden, um dann bei der Aufnahme ihrer Tällg-keil zu erfahren, daß $ie überhaupt ppll-kommen kenntnislos $lnd. Weitere Luitan^riile auf Pantelleria Rom, 10, Juni Der italienische Wehrraachtbericht gibt bck'innt: DiiO feindlichen Luftangriffe gegen Pnntelloria nahmen yestern ihren Fort-gdiiq. Sechs Flunzpu^^ wiirden über der Iiisoi von unseren, tüni von deutschen Jdqnni ahqcsrhnssni, Verb^inde meiirmotnriripr Flugzeuge helcgt( n Ortsf haften in der Uinqebung von Catania mit Bomben, Die Anqrifle forderten Opfer unter der Zivilbevülke-runq und richteten mäf^iqen Schaden an. Zwei viermoloriqe Finq7euqe wurden von unseren Jagein getroffen und stürzten ins Vom Einsatz der letzten zwei Taqe sind vier unserer Flugzeuge nicht zu-ru' kqt'k- hrt. Kroatien wird von Banden gesäubert Unmenschliche Leiden der Bevölkerung — Unsere /^Gebirgsjäger «Is Retter begrüBt ErfoIfJreich gegen Banden i Molirere liuisend Bolschewlsten getötet ! l'n rurkv.drUgen Ge.jiet des mittleren | Froiialischiiitls brachten unsere Truppen | mi Zus.iininejiwirken mit ungarischen und einheimischen Verbänden und durch die I.nftwdffe uiitersliitzt ein qiollannelegles | Unlernohni' n qi-'geji hulschewistische | F?,ind«Mi zum Ahsrhlub. Mehrere tiiusend I3ülsLlie\Ms" n hatten SiCh in den Suinp'waldorn eingenistet, Hunderte von Lri{|crn fUH)eioql und die^^e durch Minensperren und Kampisliinde gesichert, Di* s. itierunq des uiwald-irtiffen un-weqti.iinen Geitiiidts sLellle an die 1rui)po (irölifTR Anlorrlerungen. BaM mulücn urisi rn CjreniidiPie bis zum Kop-peis'hloii im Wdsser den Anqrifl vrn-trfifjen. büld f|alt es, in .s'.rdmendem Reffen uiier %-rsrhlamintn Wiidweqe Vlu ntion und Veipllequon vor/ubrinqen 0( er sich der MiiiiMrcen von Sleth-Tniic]n verborgen, und jeder noch einiqernialien gangbare Sumpfpfad war vermint. Als die Bolsrh'^wislen prkiinnt<^n, daß sie trotz ihrer tückischen Kampfesweise der Vernirhtui.g nicht entgehen würden, versuchten s'e, vor all"m in den dunk len Neumoiidnächlen, mit I.i'^t od»n Gewalt au .'.uh.erhf'n. Auch di^ne Versuche mini'ingf n. Laqer um Lager Fiel im planvollen Dillchkammen d»s Waldn ist wif-rh r e'n (|ioRes Cie bi^it qeb=:il word'-n. in flciii fl'e Ban (Inn hi'hfT d'-n 'ri'.diich"n Auib.m zu slüren versuchten. In Kroatien, im Juni 1943 Livno, die vielhundertjährige Stadt In Süden Kroatiens, stand schon wieder in Gelahr, von den aus den altserbischen Gebieten übergetretenen Terrorbanden überschwemmt zu werden. Sofort erhält eine Kampfgruppe der ^^-Gebirgsjäger, verstärkt durch Flak, schwere Granatwerfer, Pak und schwere Maschinengewehre, deu Befehl, sich nach Llvno zu begeben und diesen Ort zu sichern. »Fertigmachen!«, »Aufsitzen!« —Einige Stunden dauert die Fahrt auf staubigen Gebirgsstraßen. Die Aufklärung ergibt, [ daß die Banditen —etwa 2000 Mann, den ' Ort Glamoc bei Livno das von Feind frei | ist, angegriffen ^aben, wo etwa 5001 Ustascha-Männer eingeschlossen sind. Sie halten sich noch In einigen Häusern, leiden aber stark unter Munitlonsman- g«i- ; Die ^f-Gebirgsjäger schnallen den j Stahlhelm fester. Sie springen sofort auf ihre Lastwagen. Ein knapper Befehl. Los geht die Fahrt. In zahllosen Serpentinen geht es bergwärts. Bald trifft die Spitzt auf die ersten zurückgehenden verwun* deten Ustaschen und die ersten Gruppen von Flüchtlingen. Hauptsächlich sind es Frauen und Kinder, aber auch viellach Greise. Sie machen einen bejammernswerten Eindruck. In ihren Gesichtern stehen noch die Angst und der Schrecken, steht noch das Spiegelbild dessen, was hinter ihnen liegt. Die Banditen ermordeten ihre Angehörigen und steckten ihre Häuser in Brand, nachdem sie sie geplündert hatten. Nun, da sie die -Gebirgsjäger anrollen sehen, kommt wieder Leben in die gebrochenen Gestalten. Ihre Arme strecken sich uns entgegen. Sie wollen damit ausdrücken; »Gott sei Dank, daß Ihr kommtl Ihr werdet uns befreien!« —- Je mehr wir uns GInmoc nähern, desto stärker wird der Strom der Flüchtlinge, Kurz vor diesem Ort treffen wir auf 200 Mann der Ustascha und eine größere Anzahl Miliz. Sie werden der Kampfgruppe eingegliedert. I Gegen 10.30 Uhr trifft die Vorhut vor! Glamoc ein. Die Jaqer sitzen ab. Dia Kompanien entfalten sich. Auf der Straße i geht Flak und Pak im Mrinnschafts/ug I vor Von den nordwestlich der Stadt gelegenen Höhen, vor allem aus einem I hier gelegenen Waldstück, schlägt den I Jägern heftiges Gewehr- und Maschinen- j qewehrfeuer entgegen. Nach den ersten i Lagen Flak- und i'akfeuer flaut es ah. [ In schnellen Sprüngen, jede Deckung! ausnutzend, schieben sich die Komp«-1 nien an den Stadtrand heran. Da pfeiirn j den Jägern selbst in der Deckung die! Kurroln um die Ohren. Die Schützen werden im Kirchturm entdeckt. Einige Pak-Schüsse erledigen auch dieses Widerstandsnest. Jetzt kommt die ganze Widerstandsfront ins Wanken. In die Rückwärtsbe-wegung stößt ein Ausbruch der Usta-schen hinein. Was ihnen an Banditen vor die Gewehre kommt, wird niedergemacht. Die Stadt Ist vom Gefechtslärm t'ifüllt. Die Terroristen schießen aus den Fenstern, hinter Häuserecken und Mauererken hervor. Die ff-Ciebirgsjäqer ar-iielten sich aber unaufhaltsam vor, Sehrp stark Ist noch das gegnerische Feuer aus dem nördlichen Stadtteil. Da brausen einige Motorfahrzeuge der ff-Geblrgs-jäffer dur< h den Ort, Voran ein Mann- j srhnftswciqen mit einem Flakgeschütz. ' Am Nordaiisqanq, unmittelbar In der Planke des Gegners, geht das Geschütz in Stellung und eröffnet sein vernichten-dos Filier l?in f-fauptscharführer im Bei-wfloenkrad stößt mit elri^m leichten Ma-scliiiieiiyewehr bis in den Rüclien des Gegners vor. Dann bellen die kurzen, gutliegenden Feuerstöße seines Maschinengewehres in dl« Banditen hinein. Nunmehr bricht auch im nördlichen Stadtteil der Widarltand zusammen, 3 bis 4 Kilometer Ober die Stadt hinaus stoßen die Männer der Waffen-^/ den Fliehenden noch nach. Die Flakgeschütze bringen ihnen noch schwere Verluste bei. in Glamoc salbst vollendet die Bevölkerung indessen, bewaffnet mit irgendwelchen landwirtschaftlichen Geräten, Messern oder den Gewehren der gefallenen Banditen, das Strafgericht. Nach und nach werden 150 tote Terroristen zusammengetragen. Unter ihnen befinden sich bezeichnenderweise auch Frauen. Eines dieser von Moskau aufgehetzten Flintenweiber hat sich einen serbischen Waffenrock angezogen und sich einen Patronengurt umgehängt. Ein zweites, ein 17jähriges Mädel, trägt einen Brief in der Tasche. In ihre steht unter anderem dieser bezeichnende Satz: »Nun weiß ich — das Schönste auf der Welt ist, eine Stadt zu stOrmenl« Bei den Säuberungsaktionen machen f^-J&ger in einem Hause eine furchtbare Entdeckung. Hier hatten die Banditen etwa 70 Zivilpersonen eingeschlossen. Es sind durchweg gläubige Muselmanen, Männer, Frauen und Kinder. Als die Banditen sahen, daß sie den Ort wieder aufgehen mußten, haben sie diese Menschen in grausamster Welse abgeschlachtet. Die Feder sträubt sich, die Scheußlichkeiten zu schildern. Manchen sind die Bäuche aufgeschnitten. Anderen ist das Gesicht bis zu Unkenntlichkeit zerstampft und rerschlngen. Wieder anderen sind die Hälse durchschnit- ten. Selbst die, die durch SchüsN umgebracht wurden, zeigen so schmerzverzerrte Gesichter, daß anzunehmen ist, daß auch sie vor Ihrem Tode noch auf grausame Art mißhandelt und gemartert wurden. „ Nach und nach werden noch weitere 50 Zivilpersonen festgestellt, die alle auf die gleiche grausame Art und Weise umgebracht sind. Die Zahl der Opfer erhöht sich somit auf gut 120. Als der Kampfgruppenführer seine Männer antreten läßt, kann er befriedigt feststellen, daß fast überhaupt keine Ausfälle'zu verzeichnen sind. Gerade als die ^^-Jäger zur Ruhe übergehen wollen, kommen Meldungen, die besagen, dafi Banditen das benachbarte Vidlmlije angegriffen hätten. Wieder läßt der Kampfgruppenführer sofort seine Jäger aufsitzen. Als der Ort erreicht wird, haben sich die Banditen aber schon zurückgezogen. Nur 40 Minuten hat der Überfall gedauert. Diese knappe Zeit h^t indessen genügt, um auch in Vldimllje 20 Häuser zu plündern und niederzubrennen, sowie weitere 70 Personen auf die gleiche grausame Welse wie in Glamoc umzubringen. Etwa 200 erschossene Banditen, wenigstens 300 bis 400 verwundete Terroristen und eine große Anzahl erbeuteter Leichter und schwerer Waffen, ist das Ergebnis dieses einen Morgens. Der Krieg gegen die Banditen geht welter. Auch diejenigen, die hier davongekommen sind, werden ihrem Schicksal nicht entgehen, das alle trifft, die sich, im Interesse fremder Mächte, in Auseinandersetzungen gegen das eigene Blut einlassen. ff-Krlegsberichter G. Dorner-Geodov, PK BLICK NACH SUDOSTEN Jüdischer Verband im Südosten auf-gelöKt Dor jüdische Verband in Istan-bul, der unter dem Namen »Türkische Kulturunioii'x bekannt ist, wurde von , den Bühöiden aufgelöst, weil er gegen die Gesetze des iSindes verstoßen hat. Die Isianbulei Polizei hotte nämlich ^ festgestellt ddß von diesem Verband aus projudische Agitation betrieben j wurde. D^r gzum Kommandanten der Division Zentsuji ernannt. Argentinisches Kongreflgeblude polizeilich geschlossen. Die argentinische Regierung verfügte die polizeiliche Schließung des Kongreßgebäudes. Zur Vermeidung unangenehmer Zwischenfälle wurden die Parlamentarier von der Maßnahmo in Kenntnis gesetzt. Zum Befehlsempfang In Washington. Der Präsident von Paraguay, Morinigo, und seine Begleitung trafen nach emer Meldung ans USA am Mittwochabend zum Befehlsempfang In Washington ein. Drei viermotorige USA-Bombor abgestürzt. Von drei nach Panama unterwegs befindlichen viermotorigen Born-barflugzeugen stürzte eine Maschine in der kleinen mexikanischen Ortschaft Eflteros zwischen Ixtepec* und Veracruz ab. Die Besatzung wurde dabei getötet. Auch ein zweites Flugzeug ging verloren und wird noch gesucht. Ferner stQrzte am Mittwoch bei nabUge» Wetter in der Nähe von Tarifa ein viermotoriger USA-Bomber ab. Die Bombenlast des Flugzeuges explodierte beim Aufprall auf den Boden. Acht. Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Brand Im Kriegsarsenal von Buenos 'Aires. Im Kriegsarsenal von Buenos Aires brach ein Brand aus, der nath'kur-zer Zelt durch die energischen Bemühungen der Feuerwehr gelöscht werden konnte Nach einer amtlichen Bekiinnt-n.ihe sollen keine Opfer zu beklagen sein. Druck ■ Verlaq Marburg^r Verlaqi' q. Onickwrct* CjM. mbH — VoTlai)Rloitunlprunq de» BlnHo» bei tifthrrt'r Oowall od««f Brlrlpb**l<>rim^ yibl kolntn An*pfuch auf Rürk/ahlung do« Bo/u(ji-gsldut. MARBURGER ZEITUNG Jtuhäsdutu Kleider sehen Dich an! Ti«r* Mh«n unt an, und wir habtn i*-lernt, dincn Blick der Tiere zu verate-hen, seitdem ein hebender Beobachter der N»tvr unser Verständnis für das Autfe der Kreatur |{eweckt hat. Auch die Kletder ••hen uns an und sie sprechen eine sehr deutliche Sprache lu uas. Sie sträuben •ich mit Recht da|{e|{en, als krie^smäßi* |er Ersatz eingeschätzt zu werden, und sie siitd stolz darauf, daß bei uns auch im vierten Kriejisjahr die Männer und Frauen and selbst die Kinder immer noch ••über und adrett angezojten sind. Ol wohl wir eine Kleiderkarte haben, obwohl ta der Rohstoffveraorgun^l Schmalhans bei OOS Kflchenmeister ist, und obwohl nicht auletit es |{ar nicht mehr so leicht ist, diesen äußeren Menschen so auszustaffieren, dafi er eben sauber und adrett bleibl „Ist die schwarze Köchin da?" Ein froher Kindemachmittag im Marburger Stadtpark Schon die ganze Woche über hat sich Brigitte auf den Mittwoch gefreut, denn an diesem Tag geht es immer mit Tant« Steffi auf den Rosenhügel im Marburger Siiultpark. Sie :>pielt und singt dorc mit 17 Mädeln einer Kindergruppe des Amtes Frauen der Kreisführung Marburg-Stadt und immer wieder hat sie sich etwas Neues und Luitiges ausgedacht. So kommen auch die sechzehn anderen Kinder genauso erwartungsfroh wie Brigitte zur Ortsgruppe 1 in der Tegett-hoffstraße, wo sich alle versammeln, unter Ihnen als einziger Vertreter des sogenannten starken Geschlechts Peter, der sich als Hahn im Korbe fühlt. Dann geht es in den Stadfpark und dort auf det Bank auf den idylischcn Rosenhüqfll wird zuerst einmal gebettelt: »Och Tante Steffi, erzähl uns doch ein Märchen!« Und Tante Steffi erfüllt Kft"' <"• reizend«, .«h m dem Kl.,d.r.chr.nk alle, dr.n- ^ . •ttckt, und kontrolliert die Hausfrau ihre -i,„_ „. _ 7,____^ . Flicken. oJet MoHenkUte. .o erscheint .jj;™ """ "" WS ao manches Stück mehr als unansehn- lieh. und eigentlich wissen wir überhaupt aioht, weshalb alles das von uns noch auf- £ hoben wird. Nur weil es eines Ta|{es ch noch einmal verwendet werden k5nnte oder nach dem Grundsatz, daß •in« sparsame Hausfrau einfach nichts drastische Schilderung von der Inanngen Nase löst immer wieder neuen Juhel aus Als das Märchen beendet ist, wird ein neue« Lied gelernt. »Lauf, Jäger, lauf!« tönt es bald von hellen Kinderstimuien durch den Stadtpaik und die Kinder haben ihren Spaß an dem lustigen Text und der hübschen Melodie. Wie Tante Steffi immer wieder neue Lfedei weiß, so spielt sie auch immer wieder neue Kreisspiele mit den Kindern. Doch schließlich kehrt man zuletzt zu dorn Leib- und Magenspiel dieser Kindergruppe zurück: »Ist die schwarze Köchin hier?« Auch der »>Musikante aus dorn Schwabenlande® erfreut sich großer Beliebtheit So vergehen die Stunden von zwei bia fünf Uhr wie im Fluge, und meisten» kann die gute Tante den bittenden Kinderaugen nicht widerstehen und gibt auf allgemeines Verlangen noch eine Stunde dazu. Manchmal bastelt sie auch mit den Kindern die wunderhübschesten Sachen, und besonders zum Muttertag war hier def Eifer sehr groß. Da wurden dann die Mütter eingeladen und beschert Sie konnten sich dabei auch gleichzeitig Oberzeugen, wie gut ihre' Kinder aufgehoben sind, Und die Freude, mit der «le immer wieder auf den Pliiirr Martu Kindergruppe bei lusligltt für den Hinmarh- ganmaiater Franz Bresnfk aus dei Sieg- zucker entgegengenommen und den friadgaata In Thesen und der 5.''iährige Stammabschnitt der Reichsruckerkarte Gastwirt tind Flelachermeister Anton mit seinem Firmenstempel versehnn hat ttampfl ana Pragerbof, Die Verbrauthci können zur Deckung Wa f9|lhrlga Matter alt Ga« vergll- ihres Zuckerbedarfs in der 51. Zutel- lal. In Kalaeralautam vergiftete eine In lungsperiode bereits auf die Abschnitte tfan 40ar Jahren atehende Frau Ihre 93- der 51 und 52., in der 52 iuteilunfrs- Jlhrlge Mutter mit Leuchtgas, Sie selbst periode auf die Abschnitte der 52, und nahm aich ebenfalls das Leben Die 53,, und in der 5,3. Zutellungsnenode auf FrÄu achaint In alnem Anfall geistiger die Abschnitte der 53. und 54. Zutei-Umnachtung gehandelt zu haben ' lt»ng"?periodo Zucker beziehen Bataa Stralchholzsplel tödlich ver- Wer zu Hause »Marken« stiehlt... kraut. In dem Ort Lamesdorf bei Mon- Bei Diebstahl unter nahen Verwand acheu aplelten fünf noch nicht f>chul-Pflichtige Kinder auf einem Heuboden Mit Streichhölzern. Sie entzündeten ei-»iga und letzten dadurch eine Scneune tn Brand Einer der spielenden Jungen kam ijn den Flammen ums Leben Haoballen auf den Kopf gefallen. Der 57 Jahre alten Gärtnerin Mar'n Knser aus Brunndorf bei Marburg fiel w^hienrl der Arbeit ein schwerer Heuhallen ou^ den Kopf. Die durch das Gewicht zn Bodan gedrückte Frau erlitt Kopf- und ianare Verletzungen. — Durch Sturz brach aich die 61jährige Haustiehilfir Santa Todo das Unke Bein, — Der 20-jährige Werkmann Franz Zisej ans Tii-fail zog «Ich während der Arbeit an seiner Maschine Kopfverletzungen zu. — Dia Verunglückten befinden sich im Mnrburger Krankenhause. la acht Monaten 130 000 Liter Mtlrh pehrl Durch sparsamen Eigenverbrauch beim Vollmilchverbrauch der Bauernia-wllien iat es den Bauern im Kreise Knf-gtain gelungen, vom Oktober 1942 bis Enda Mal 1943 die Mllchablieferung um 130 000 Liter gegenüber dem Vorjahr zu steigern. ten kann ein Strafantrag in der Regel zurückgenommen werden. Ein deutsches Amtsgericht halte jetzt gegen einen jungen Mann zu vei handeln, der seiner Schwester in deren Haushalt er lebte, zwei Bezugscheine für Schuhe und Kaifee und je eine Fleisch- und Fettkarte entwendet hatte. Die Schwestei hatte Straf-cintrag gestellt, diesen aber zurückge-^of|en. Das konnte in diesem Falle aber nichts nutzen, da es sich nicht nur um einen Diebstahl, sondern auch um ein kriegswirtschaftliches Vergehen handelte. Dei Angeklagte wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Woche der Wehrmannschaff Veranitaltunjcn in Marburg vom 12, bis 20. Juni Die kommende Woche wird tn Marburg im Zeichen der Wehrmannschaft des Steirischen Heimatbundes stehen. Die «chmucken, braunen Uniformen werden da« Stadtbild beherrschen und die Bevölkeiung wird durch die Veranstaltungen ein Bild von der Arbeit und den Leistungen der Wehrmannschaft bekommen. Die Woche der Wehrmannschaft wird am Samstag mit einem Eröffnungsappell der Ortsgruppe VI um 20 Uhr im Heimat-bucdsaal eingeleitet. Am Sonntag haben die Alarmkompanien und der Fliegersturm auf dem Flugplatz Thesen Ganztagesdienst und auf dem Adolf-Hitler-Platz wird ein Platzkonzert des Wehr-m&nnschaftsmusikzuges II von 11 bis 12 Uhr zu hören sein. Der Montag «teht ganz im Zeichen des Sporte«. Die Prüfungsabnahmen am Reichsbahner-Sportplatz für das SA-Wehrabzeichen werden bestimmt zahlreiche begeisterte Zuseher finden, nicht minder da« Radfahren auf der Pettauer-straße und das Schwimmen auf der Felberinsel. Am Dienstag, den 15. Juni, werden die prüfungsabnahmen für das SA-Wehrabzeichen um 18.30 Uhr auf dem Reichsbahner-Sportplatz fortgesetzt, um 20 Uhr findet im Muslksaal in der Schmlderergasse eine Führerbesprechung dar Standarte Marburg-Stadt statt, während um dieselbe Zeit die Marburger durch ein Platzkonzert des Musikzuges II aul dem SophienpUilz erfreut werden. Heiles Turmlilaseii wird am Mittwoch um 18.30 Uhr durch die Bldseigruppe des Musikzuges 11 aiu Buryplatz erklingen und der Abend ist unseren Verwundelen und Altsoldalen im Heiuidll)unfi-saal gewidmet. Der Musikzug und dos Streichorchester der Standarte wird un seren Soldaten ein paar willkuiiinipnc Stunden der Freude und dei bnlspan-nung bringen. Am Donnerstag findet abends um" 19.30 Uhr auf dem Rapid-Sporlplatz eine Vorübung zum Standar teqappell statt, der Freitag ist den Besichtigungen einzelner Dienststellen vorbehalten. Samstag, den 19 Juni, weiden um 15 Uhr die Prüfungsabnahnion lür da« SA-Wehidbzeichen zu Ende geführt und um 21 Uhr wird im Stadtpfuk ein Großkonzert der Musikzüge der Standarte Marburg-Stadt abgehalten Am Sonntag morgens um 7.30 Uhr gedenkt die Wehrmanschaft durch eine Kranzniederlegung am Heldenhain ih'^er Helden, daran schließt sich um 9 Uhr der Standartenappell am Rapid-PUitz, um 11 Uhr findet der Vorbeimarsch in dpr TegetthoffstraRe statt, und mit einer sportlichen Veranstaltung srhücRt die Woche der Wehrmannschaft des Steirischen Heimatbundes. Um 17 Uhr wird die WehTmannschafts-FiiRbnllelf gegen eine zur Zeit noch nicht feststehende Mannschaft antreten Volksbildtingsstätte CHI! ,Iuniveran8taltungen be- Mlt den , schließt die Volksblldungsstätte Olli (Heeres, das Arbeltsjahr 1942'43. Am Montag, den 6, Juni 1943 sprach im Saale de« Steirischen Heimatbundes Kapitän zur See Reichard über das Thema »Die entscheidende Rolle de» Seekrieges«. Der Vortragende schilderte in fesselnder Weise die Grundlagen, die Bedeutung und das Ziel der deutschen Seekriegsführung. Zahlreiche, Oberau« Interessante und anschauliche Lichtbilder, vom Vortragenden zum Teil selbst gezeichnet, trugen wesentlich zum Verständnis seiner Darlegungen bei. Die Zuhörerschaft folgte dem Vortrag mit gespannter Aufmerksamkeit und reicher Beifall würdigte die ausgezeichnete Leistung des Sprechers. Freitag, den 11. Juni spricht Reichsredner Robert Trötscher beim letzten Abend einer politischen Vortragsreihe. Er wird Kerngedanken aus den Reden und Schriften "des Führer« vermitteln. Für Freitag, den 18. .luni, ist es dem Leit»>' der Volksbildungssiiätte Cilli gelungen, Hpn Ritterkreuzträger des Nfa jor Von entscheidender Bedeutung Ley und Schirach eröffnen eine Adolf-Hitler-Schiile Mitten im Krieg wurde die Adolf-Hiller-Schule des Gaues Niederschlesien in Wartha fertiggestellt und jetzt In einem feierlichen Rahmen eröffnet. Gauleiter Hanke übergab da« Werk an Reichsleiler Baidur von Schirach, der Über 10 Millionen Bücher Das Ergebnis der 4. BUcher^aninihing Die von Reiclisleiln Rnsenlif-rtj ins Leben gerukMiP Biulieriidn:nilijny drr NSDAP für die dfiilsciie Wrh.m.irht erbrachte in ihrer 4 Krierisirimiii!iint| das bisher giöiite Ergelinis mit l()41.'H81 gestimmeiten Bürhern, aus denen 48 77.5 Büchereien erstellt werden konnten. Insgesamt erbrachtm die vier bisher duirh-geführten Bür horsanim'iinf|( ii ein Ergoh-Iiis von 35HV1V4.') qi^simmolUn Bürhern. die 7u 151 27H Buchereien verrubeitet wurden. Damit vollbrachte dos lieiits» he Volk eine einzig dastnhendn kulturpolitische Leistung und scherik*'^ <.mrn Soldaten die größte Bücheiei der Wrlt. In einem .Aiifiul tin dns dfutsrhe Volk spricht Reirhr.le'.ler Rnsenl'erg tili d.i? gewaltige Spr ndefreudifiknit seinen I').ink aus. Die dritte Haussammlung Die vorläufige Zählung des Figebnis ses der dritten Haussammlung des Kriegshilfswerkes füi da«, Deutsche Rote Kreuz in der Untersteiermark erbr rh'e neuerdings den Rpwci- der Opfer-Ireudigkeit der Bevölkerung Insg»iSfim1 wurden 259 000 RM gespendet davon entfallen auf die Kreise: Cilli 5(iO, l.uttenberg 12 800 Marburg-Land ODO, Marburg-Stadt .58 000, Pettau 33 000, Rann 2ü 500 und Trifo'l 20 200 RctVis-mark. Die Gemeinschaft ist alles Verteilung von roten Mitgliedskarten in Marburg Mittwoch, den 9. Juni, wurden im Mar-burger Heimatbundsail die endgültigen Mitgliedskarten an Mitglieder der Orts gruppe 11 der Kreisführung Marhurn-Stadt verliehen. Nach den Daibielunrm eines Blaserchors, forderte Pri'leifrenuSF'' Nieder, der Leiter des Arbeitspolitischen Amtes in der Kreisführung di*' nriMnt-genommenen Reichsbiligei ant Gefolgschafismitgliedrr des Fiibrors /u Wir Tardaakela lai Jual voa 23 hl« 3 Uhr Unsere Frauen am Steuer seit einiger Zeit weilenden Adolf-Hitler-Schüler wandte, Reichslelter von Schirach dankte dem Reichsorganisationsleiter für sein persönliches Interesse, das er von Anfang an den Adolf-Hitler-Schulen entgegen sich in einer grundlegenden Ansprache | ggi^fa^-ht hat. »Es war vielleicht die [ Ortsgruppen zu einem Apell zusammen-über die Aufgaben und die bisherigen 1 gjydtiichste Stunde In unser beider j gerufen. Die Sozialstellenleiterin in der Leistungen der Adolf-Hitler-Schulen an die anwesenden Eltern der dort bereits Bachmaier, für einen Vortragsabend in CMIi zu gewinnen. Major B.ichmair>r wird im großen Saale! stpts niuh rloni CiTiinds-i» des tieutschen Hauses über seine Erleb- ! 2u handfhi: Der Ein/eine ist nir-ht«. '1"^ nisse an der Ostfront sprechen. Da für Geineinsi haft alles Varb di i V'e- i>i-diese Veranstaltung mit einem sehr f|(^, Mitqlied'karten srblnR !'■> starken Desuch zu rechnen ist, empfiehlt schlichte, von tiefein Emst riftr..ii.*np die Volksbildungsstiitte allen ihien Hö- Peicr mit der Fidireiehrunn rem die rechtzeitige Lösung der Ein-, trittskarlen im Vorverkauf. | j ! TrlaiiKcfrarf«> Als letzte Veranstaltung findet Mlt^ ^Ur UriaUÖSlragC woch, den 30. Juni, um 20 Uhr im Hei- Vor kurzem wurde die .5 Lrganzungs-matbruidsaale (Kroishaus) ein Rosegger- Anordnung über die Wiedf-remfuhrung abend statt, Schulrat, Erwin Dukar von Urlaub vom 14 April \pr- spricht über Leben und Werk Rost ggers. öftentlicht, nach der die 1lauh'sii.nier fJas Streichquartett Unger-Ullniann, die grundsätzlich für alle Gefolgsrh.ittsniit-Cillier Vlädelsingschar und eine Volks- glierler höch-tens 14 Aiheitstage brlrrnt tanzgruppe wirken mit. Diesei .\btnd .Ausgenommen sind nur leiic dessen Gestaltung in den bewcihiten schriitsmitglieder. rli^ vor ficm 1, \pril Händen Erwin Dukars liegt, ist zuglri(h 1894 geboren wurden, t)ei dpiien d^^r die Hauptveranstaltung der Volk bil- Urlaub 20 Arbeitstage betragt. Um die dungsstätte Cilli im Roseggergedeniahr. Zweifel die bei pinze'nen Gclolnsclviffs-Die Volkshildungssthtle Cilli hat im mitgliedern entstanden sind 7u beb-^hpn. zweiten Jahre ihres Bestehens in einer wird von der GauwaHiing det Doutsrb'^n grof^en Zahl von Veranstaltungen ihr Arbeitsfront darauf hinqewiespn. daß Ziel, die Vermittlung deutschen Bil- d'ese Anordnung nur für jene Gefolg-dungsgutes an die verschiedensten Krei- schaftsmitglieder gilt, deren Urlaubsanspruch mehr als 14 b/.w. 20 .ArheiKlan" beträgt, nicht aber tür lene, die nur Anspruch iiut einen kürzeren Uil.iub se der Bevölkerung, voll erreicht. Frauenarbeit im Kreis Pettau Montag, den 7 Juni, hatte die Leiterin haben. des Amtes Frauen in der Kreisführung Betriebsappcll in HeÜenstein ! Pettau ihre Mitarbeiterinnen m den Attlnalim«: KrliiUn, Grat Jn einigen Tagen werden auch in der Unlersteiermark Fahrzeuge mit der Auf-ichrlft »NSKK-Frauenfahrschule« auftauchen. Frauen werden in mehrwöchigen Kur««n ru Fahrerinnen ausgebildet, um die Männer für kriegswichtige Aufga hen freizumachen, Anmeldungen werden bei den Arbeitsämtern, vom Am' Frauen im Stalri«chen Heimatbund und dem NSKK-Kommando, Marburg, Ret-«er«traße I, entgegengenommen In einem Heilensteinci Belneb fand ein großer Appell statt, dem Kreisfuhrer Dorfmeister und Kreisamtsleiter lenz. Leben, als seinerzeit der Führer die [ ßundesführung. Mascher, zeigte in einem . , Errichtung der Adolf-Hitler-Schulen be- | Vortrag die Probleme auf, die sich aus beiwohnten Der Kreisamtsleiter wies in ___KiAm^n vArlieh. ' ArVinVitan Hf»r FTiiu^^n iiTi Steinen Worten fluf di6 Ver^anc|pnnF*^t fahl und Ihnen seinen Namen verlieh Im Gegensatz ru der überkommenen Lemschule soll auf der Adolf-Hitler-Schule der Erzieher der Berater der Jugend sein, der «ein Wissen an die Jungen weitergibt. Aus der Jugend heraus wächst die Führung der Käme radschalt auf der Schule. Adolf-Hltler-Schüler haben sich in vorbildlicher Weise bereits an der Front als Kämpfer für den Führer und für Deutschland bewährt. Immer sind diese Jungen Bekenner und Träger unserer Weltanschauung.« Reichsorganisationsleiter Dr. Ley *'®-kannte sich anschließend zu diesen Schulen Adoll Hitlers, die entscheidend dazu beitragen sollen, die Idee des Führers für alle Zeilen zu erhalten und von Generation zu Generation weiterzugeben. Dr. Ley erklärte »Wir wollen rechtzeitig den Nachwuchs schulen^ der die Fahne einmal übernimmt, wenn wir sie abgeben müssen In einer so großen Zeit i»t es leicht, die Jugend zu erziehen, denn diese kaun sich an den Vorbildern unserer Tage aufrlchlcn. Ihr Jungen wächst in eine Zeit hinein, in der Millionen von Männern Deutschlands Heldentum verkörpern. Die Adolf-Hillor-Schulen «ind für den Bestand der Bewegimg von entscheidender Bedeu tung. wir werden daJür sorgen, daß dieses von un« geschaffene Werk weiter gedeiht und wächst«, dem erhöhten Einsatz der Frauen im öffentlichen Arbeitsprozeß ergeben und unterwies die Ortsfrauenamtsleiterinnen in ihren neuen hieraus erwachsenden Aufgaben, deren gewissenhafte Erfüllung für den reibungslosen Ablauf unbedingt notwendig ist Ergänzend besprach die Sachbearbeiterin Poschogger die ähnlich gelagerten Probleme und Aufgaben im Bereich des Handwerks. Großes Interesse wurde vor allem auch dem lebendigen Bericht der Lagerführe-rin des RAD-Lagers GroRsonntag, Maschner, entgegengebracht, die einen schönen Überblick über die Organisation dos Reichsnrbeitsdienstes gab und die Notwendigkeit des Lagerlebens und der Erziehung zur deutschen Frau erläuterte. Nachwuchs des Landvolkes fm Wiener Gauhaus fand eine Tagung det Landesbauernschaften Bayern, Bayreuth, Kärnten, Niederdonau, Oberiio-nau, Salzburg, Steiermark, Tirol-Vorarlberg und Wien über Angelegenheiten des bäuerlichen Berutserziehungswerkes statt. Die Arbeitstagung wurde mit ei neni Vortjag übei das bäuerliche Beruls orzlehungswerk als pfditisfhe Aufgabf eingeleitet und darin festgestellt, dah lährlich mintlestens dieihunderttiiusemi Uigendliche durch die Narbwur hsloi derung herangebildet werden müsse" i;)a8 Berufserziehuntrsweik sei das tieste Mittel, die Verstädterung auf^uhdlten. und stellte fest, daß man während dfr Jugoslawenzeit auf die Interessen des einzelnen Menschen keinen Wert legte Im weiteren bemerkte er, daß Ad.ilf Hitler durch die Befreiung der i'ntrr Steiermark jedem Menschen wtrriei d'p Möglichkeit gegeben hat, ein ■ t"h.>n -n geordneten Verhältnissen führen zu können, daß aber jeder einzelne m soi nem Arbeitsplatz zur Zeit des Krieqcs seine Arbeit vorbildlich verrichte,! nmi. Zum Schluß führte der Kreis.imtslritor als Beispiel die Männer und Frauen aus den Westgebieten an die trot? der englischen Terrorangrifte, im Glauben an den Sieg und an Adolf Hitler, ihrer \r-beit pünktlich und pflichtgetreu naib-gehen. Der Kreisführer sprach über das politische Geschehen und gab den Ge-folgschaftsmitgliedern einige Roi'-pielp, woraus sie erkennen mußten daß das Unterland und der Untersteirer seit jeher deutsch waren fm weitorrn gri'f rior Kreistührer einige Gcrürbt«- aus de letzten Zeit auf. dir nur die 7prraussct-7unv"'psen die Worte, mit rleiien der Aufruf TU diesem Pinsatz einqclejlet wird. »Unsere Zeit, die keine Halbheiten und Vorbehalte duldet, ist eine qroße Zeit, Salzburger Schachturnier Am Mittwoch wurde das Sechs-Mei-ster-Schachturnier in Sal7burq durch Tiimierleiter Dr. Fabian erötfnet. Bis 22 Uhr konnte lediqlich die Beqcgnunc) Keres-Boqoljubow beendet werden, die Kere» qewann. In dem Treffen Aljechin-Rellstftb geriet Reilstab in eine sehr ein-qeen(}te Stellung. Aljeohin ließ ein Kombinationsspiel zu, durch das sich Reilstab in ein Endspiel retten konnte In der Beqeqnunq Schmidt-Foltys kam es früh zu einem Abbau der Icichten Figuren. Das Spiel hatte um 22 Uhr noch eine völliq unklare Stellung. Fs wird ebenso wi« das Spiel AIiechin-Rcllstab am Donnerstag fortf|osefzt. Sind Süsswaren kriegswichtig? Die Frajje, oh Süßwaren, also etwa Bonbons, schokoladen- und kakaohaltige Erzeugnisse, Keks usw.. krieiiswichtiö sind, wird von Menschen, die in Anbetracht der scheinbaren ünwichti^keit der Angelegenheit nur oberflächlich urteilen, je nach ihrer privaten Finsteilunji sehr verschieden beurteilt werden. Jemand, der SüUi(äkei(cn nicht liebt, wird die »Krieijs-Wichtigkeit« vielleicht ziemlich hohnlächelnd bestreiten, während es ein anderer nur allzu jjern bejahen würde, wenn recht oft und recht reichlich Zuckerwaren, Konfekt usw. verteilt würden. Entscheidend für die Weiterarbeit der SüHwarenwirt-schaft ist aber ihre laufende Produktion für die Wehrmacht, In VerbindiinjJ mit Stärkungs-, Erfrischun(is- und AnrejJnniJs-mitteln verschiedener Art haben Süßwaren bei der Truppe die Redeutunö einer fast unersetzlichen ZusatznahrunjJ erhalten. Das jjiH gleichermaßen für kräftigende Schokoladenerzeugnisse wie für die oft mit Vitaminen angereicherten Zuckcr-waren oder für Zwiebäcke und Kekse, die als eiserner Bestand oder als Lazarett-verpflegunil oder hei bestimmten Zusätzen, wie Sojamehl, als besonders hochwertige konzentrierte Nahrung ihre erhebliche Rolle spielen. Die Rücksicht auf die Webrmachtver-pflegung allein dürfte es also zur Genüge rechtfertigen, daß die Süßwarenwirtschaft, soweit es die sonstigen Umstände erlauben, in Tätigkeit geblieben ist und weiter bleibt. Hieraus ergibt sich aber auch für die Zivilversorgung die Folge, daß nicht erst eigens fflr sie di« Süßwarenindustrie weiter arbeiten muß, sondern daß die in ihr tätigen Menschen, die für sie benötigten Maschinen, Fabriken usw. ohnehin eingesetzt bleiben und lediglich ttne su-sätzliche Leistung vollbringen müssen, um im Rahmen der zur Verfügung stehenden Rohstoffmengen über den Wehrmachtbedarf hinaus Süßwaren zu produzieren. Die SüQwarenzuteilungen an die Bevölkerung müssen sich aus verständlichen Gründen in engen Grenzen halten, doch stellen selbst diese bescheidenen Gaben (raglos nicht nur einen vielfach als angenehm empfundenen, sondern such einen durchaus nicht unwichtigen Zusatz zur übrigen Verpflegung und eine erwünschte und gesunde Abwechslung in der Kriegskost dar, Den Hauptrohstoff liefert naturgemSß der Zucker, Dem Zuckerhaushalt für andere Zwecke werden jedoch für Süßwaren nur verhältnismäßig geringe Mengen entzogen, wobei außerdem *u beachten ist, daß durch die Verarbeitung dieses Zuk-kers zu Süßwaren eine beträchtliche Anzahl von Rohstoffen, die sonst entweder nicht oder doch nicht mit dem gleichen Nutzwert für Ernährungszwecke Verwendung finden könnten, mit aufgearbeitet werden. Wenn man also der Frage, ob die Weiterarbeit der Süßwarenwirtschaft nach kriegswirtschaftlichem Maßstab gerechtfertigt ist oder nicht, in sachlicher Prüfung auf den Grund geht, kommt man durchaus zu einem bejahenden Ergebnis in dem Umfantfe, der ohnehin gegenwärtig eingehalten wird. Klnderaussagen vor Geri ren das gesamte deutsche Pufiballg»> schehen drehte, um tin Vielfaches gestiegen. In Hannover treffen Holstein Kiel und Dresdner SC aufeinander und Vienna Wien nimmt in Stuttgart den Anlauf in das Endspiel, in dem die Mann-Schaft 1942 von Schalke 04 mit 2:0 besiegt wurde. Ihr Gegner ist der FV Saarbrücken, der zum ersten Mal to weit vorgestoßen Ist. Sport in Trifafl In Trifall werden zu den Pfingstfeler-tagen außer den Fußballern auch die Leichtathleten in die Ereignisse alngrel-feo und ihre Kreismelsterschaften zur Entscheidung bringen. Die Kämpfe werden am Samstag ,den 12. Juni, um 14 Uhr eröffnet und Sonntag vormittag und nachmittag weitergeführt. Sonntag vormittag um 10 Uhr wird ein Fußballspiel zwischen den Berglehrlingen und der Deutschen Jugend Trifall ausgetragen, dem ab 14 Uhr ein Fußballwettstreit der einzelnen EV Süd-Werke sich anschließt. Am Montag um 16 Uhr kommt as dann zu dem allseits mit regstem Interesse erwarteten Kräftemessen zwischen dem untersteirlschen Fußballmeister, SG Trifall, und der Abt. Reichsbahn der SG Marburg. Daa Pfllchtsplel Reichsbahn-Marburg gegen Postsport Graz kommt nicht am Pfingstmontag zur Entscheidung und wird später einmal nachgeholt werden. Marburger Reichspottier nach Grair kom. In Gratkorn kommt zu Pfingsten ein Fußballrundspiel zur Durchführung, an dem auch die Abt Reichspost der SG Marburg zur Teilnahme eingeladen worden ist. Aut der AbL Selcbipoit der SG Mu^ bürg. Freitag nach dem Training um II Uhr haben folgende Spieler, die an den Pfingstspielen in Gratkorn teilnehmen, ihre Utensilien am Reichsbahnstadion abzuholen; Draschbacher, Drewenscheg, Tomaschltz, Schweiger, Meleritsch, Fl« ilpetz, Selenko, Jaki, Kneser, Tschebull, Wake, Schwarz, Krelnz, Löschnlgg. Die Genannten finden sich am Sonntag um 11 Uhr am Hauptbahnhof zur Abfahrt nach Gratkorn ein. Der Abteilungsleiter. Der Bruno Mussolini-Preis, um den alljährlich Italiens Amateurboxer kämpfen, fiai In diesem Jahr an Ansaldo Genua. AllesObs^ zur Sammelstelle! Wehrmacht, Werkmann, MQtter, Kinder, Lazarette auch nicht minder müssen wir mit Obst versorgen. Willst Du Aulstrich anch am Morgen, dann nichts hintenrum Dir hole. Jeder folge der Parole, die Jetzt gilt auf alle Ffille: »Allel Obst zur Sammelstellet« lARII: Das Gelieimnis um Dina Rauch C«p)rigbt by Alberl l infea— Georf Müller.VerlnJ MiincbtB. 4^. Portsetzung .^ip brauchte dann all ihre Tapferkeit, nra piin folgsames Lächeln a)« Antwort zu finden. Aber an Einschlafen war nicht zu denken. Nur,gut, daß es Mittel geniiq gab, um df»T> fliehenden Schlaf herbeizuzwingpn. Ein, zwei Pulver genügten fast immer. Mein Gott, wie viele Nachte warf?n so vergangen in der Uber-wachheit innerer Verzweiflung, aus der man »ich diinn endlich in den Srhlrif geflüchtet hatte wie in den Tod . . .1 Wf»nn nicht trotz allem die Arbeit gewesen würe, der monomanische Trieb zu spielen, um jeden Preis, als giibe es nur die eine Wirklichkeit der Kunst, die miin sich immer erst von neurm iiir ein pcinr Stunden erkdmpfen mußte, wie ein Verzweifelter um sein Leben krimpft . . .! Wäre dflS nicht gewesen, diese allnhenrl-liche Bestätigung von außen in der man ; sich selbst immer wieder beglaubigt fand ■— niemals h.itte sie Hie tcidliche Anspannung eines solchen Dtiseins ertragen, viery.ehn Monate lang ertragen, ohne 7us>immenziibrerhen. Es wnr wie ein ständiger Rausth, der sie riufrecht erhalten und getragen hatte, .Jetzt plötzlich kam das Erwachen. Mfin soll Mondsüchtig« nicht annifen, wenn sie Huf schmalem Dachfirst nfichtWfindeln. Wenn sie dufschrerkend crkcMinen, wo su; sind. so packt sie der Schwindel und stürzt sie in die Tiefe . . . .....Die Vorstellung hatte im Augenblick so selir Gewalt über sie gewonnen, daß Bie sich mit einem leisen Stöhnen in die Kissen zurückfallen ließ und regungslos liegen blieb wie ein Mensch, der sich im Sturz die CJHeder zerschmettert hat. 24. Langsam kam die Dunkelheit, die alle Gegenständ« im Zimmer auslöschte. Auf der Terrasse unten wurde drfs Licht Angezündet, dessen hundertfach gebrochener Widerschein als zartes Spitzenmuster an der Zimmerdecke ersciiien. Dina hielt lauschend den Atem an. Ein leiser Schritt hatte sich der Tür genähert, um nach kurzer P-uise sich wierier zögernd zu entfernen. Michriel? Nein, so früh kam er nie aus der Rerpesifzung. Wahrscheinlich nur die Zofe, die aus dei Stadt zuiück war und sir h nicht anzuklopfen getraut«. Oder vielleicht etwas besonderes? Vielleicht hdtte Michtiel iius dem I'hea-ter angerufen Das Telphon war vorhin gegangen , . Dina richtete sich mühsam auf nnd tastete nach dem LichUschalter. Ihre fieine waren wie Blei, .fedor Muskel ihres Körpers schmerzte unertiaglich. wie bei einem schweren Clrippeanf.ill. Mit plötzlicher Clier rauchte sie rasch hintereinander zwei Zig.iretteii. Dflnn schleppte sie sich ins Btidezirnrner, dichte das knlle W isser auf und liefl ps sich mini.itenlang übers (Jesicht laufen. Der t'isige Sfhnrk der ihr die Poren zusHin-inenzoy, tat ihi gut. not.h ein ruhigungspulver oder zwei. Und em wenig Puder aufgelegt, damit man nicht gar so elend aussah . . . Während sie die Puderquaste eintauchte, stockte ihr plötzlich die Hand. Fast hätte sie ihr eigenes Gesicht nicht mehr erkannt, das ihr da aut dem Oval des venezianischen Spiegelt entgegensah. Diesem Gesicht glich auf einmal mit l>einah spukhafter Genauigkeit dem großen ölporträt, das in Korunths Arbeltszimmer hing — dem Porträt Isabell Ardent. Wie oft hatte sie vor diesem Bild gesessen, den Spiegel in der Hand, um sich diesen Blick zu eigen zu machen, die süße, zart verschleierte Melancholie dieses Lächelns, den ganzen unnach-nhmlichen, fast ergreifenden Ausdruck kindlicher Schwermut, die ihr nie ganz gelingen wollte. Jetzt auf einmal war er da. Ein paar Stunden Leidens halten genügt, um der geborgten Maske die letzte, oft bis zur Verzweiflung gesuchte Vollendung zu gehen. Jetzt — wo e« schon so gut wie zwecklos war . . .1 Dina schauerte in sich zusammen. We ganze tragische Ironie ihres Schicksals kam ihr auf einmal mm Bewußtsein Unwillkürlich griff sie nach dem Rollenheft, dfis neben dem Spiegel lag. Arbeiten — das war noch das beste, die einzige Zuflucht. Unmöglich, was Korunth von Ihr verlangte: ein, zwei Jahre auszusetzen. Ein eintöniges Privatleben führen wie jede kleine Bürgersfrau Ohne dieses einzige Stimulansmittel, da* einen vor dem völligen Zusammenbruch bewahrte. Und das gerade jetzt, in die-•if'r sr. rOi Jugendliche nkbl lugelaaiaal Ihrt Vtrlobnng,geben bekannt: GKBTIL STUHLER ERNST R. REISS Kasael Mnrburg/Drau, am fl Juni Heldelberg 2 THYMAKÜ dat naturreine KräutergewQra gibt allen Speisen — auch ohne Fleisch — höchsten Wohl-geschraack. In Lebensmittel' gesrhÄften und Drogerien für 13 Pfg. erhÄltlich. Alleinherttel-ler: Sehestedt's Gewürzmühle, Chemnitz. 97-6 9 Gen I 4—5 And«ning«n M einer Genossenschaft Im GmoBienschaftBreglater wurde am 0. Juni 1943 bei d(>r Genostentcbaft: RalffatBenknii«, Marburg'Drau, eingetragene Genossenschaft mit beschrftnkter Haftung, Sitz: Marburg Drau, Herrengnii« 29, folgende Andarung eingetragen; Gelöscht: das Vorstandsmitglled Adolf Änderte. Neugawählt; Ing. Karl Skoumal, Chemiker in Rast, als Vorstandsmitglied. 91-6 Gericht Marborg/Dran. Lich<»pie?e KaJeitemchile Samstag 12. Juni um IT und 19.30 Utar, Soantaf, 13. und Montag, 14. Juni, um 14.30, 17 und 19.30 Uhr Dm groBe Pilngitlprogramnit Bin packandai Schau-tplel au« den Bcigun; Der Meineidbfluer IdDird KCck, Ilia Ell, Olla PUchar, LaapoM Bilarla, Ludwig Auvr. rui .liif)cr>ftllrhe nnlar U Jahraa alcfel iBffalatiaal tic&in-AnnAhm(>KchliiO Am Tage vor Gricbalnaa na 18 Uhr Kleine Anretgen wari^en nur gegao VorelnieaduBg daa Ba-traqci (auch qültigi Briefmarken) aufgenommen Mindactgehflhr Nif elaa Kleina Anrelga 1 RM II. bla I?. Juni — WGRNEB KBAUBB le Paraoelsus ' mit Annelle« Ralnhold, Muthlaa WleaiaM, Martta Urtal Fflr JugendXrhfc unter II Jabren ntcbl lagalattaaf Meiropol-lichlsptcic Cllil Vo« 11. blt IT. Juni Frauen sind keine Enfel Marta Ilarell, Axel T. Ambtiaaf, ■Ichartf iMaaawikr t-'Ur Jugenilliche unter 14 Ipkraa alckt BagelataaBl ^Denken Sic daran — KLEINE ANZEIGEN haben in der MARBURGER ZEITUNG GROSSEN. ERFOLG! Zu kaufen gesucht Kaufe alte Schirme. Georg Zimmermann, Schleifer und Schirmr«pnrateur, Marbusg-Drau, Vlktrlnghofgasse 5. 233-4 I Hausgehilfin wird aofganoBi- 'men. Marburg, ParkostraBe 20. I 197-« Zu mieten gesucht Offene Stellen lich^spieÜe EJIingew 11. bli 14. Jünt Der verkaufte Großvater Bin heiterer Flim dor Bavarla alt Joial BlckkaUa« Wlnnla Markui, Oskar SIma, Bllta Aallagat a. a. Splellpttunq: Joe SIftckel. Fflr Jugendliche nirlil ingalaaaaal _____ Familiin-UDzelgen (Inden durch dia »Marburger Zeltung« waltesta Verbreitung Vot Etnstellnng rno Arbelttkril-len muB die Zuullmmung de« tu. «ISndigen Arl>rltsamle« eingeboll I werden. Möblierte Zimmer (Ür unBaren Oberbuchhalter, (ür waiblicha und minnliche Kanzleikrifta und technisches Pyonal dringend gesucht. Atriga an .SOdobst, Marburg/Drau, Rudolf-Puff-Gasse 12, Pamruf 2043. 95-6-8 Gtgen„8amanbruch* Oldlum/Aaichtrlob Lichis pictelEicliiel II. blt 14. Juni Der scheinheilige Florian Bin Bavarls-Pllm mit Joe Stockei, Braa PaalKk, Jaaaf EIrbhelm. — FBr Jngandllcha Bichl ■agalaaaMi PQi Jwgvndllcb« Dicht lugelataanl Vom 11. bl« 14. Juni MlrchaaTanlallaataBt „Daa tapfere Bchneldarlela". LicktfspieNkeater CniltfeU Von Frellag, 11. blt Monlag, 14. JbbI Die Nacht in Venedig Bin Paul-Varhoven-Film mit Melodlatt von Johann Straub. Spielleitung: Paul Verhoven. — Haldaaarla Hatbayer, Llixl Waldmniler, Haai Nlaltaa, Harald Paulaen u. a. FOr Jugendliche anler 14 Jakrea alehl lafalaMaBt Bamtlag, 13. Juni um 18.30 Uhr, floaalM. tl. inal um 9.30 Uhr, Montag, 14. Jual um 1.30 Uhr Fröhliches Kunterbunt Ton'IJchtspieic Pertan Frellag. 11., Samtlag, II., SonaUff. IB., Maalag, 14. Juni Der verkaufte Großvater In den hlduptrolleni Jotel EIckkalB, Wlaala Markai, Otkar Slmii, l-ilUe Aulinger, Carl Wery, Erna Paaltck, Alberl Jausrheik, WasU Will, Brkard SIedel. Karlenvorverkaul fOr die PllaBtllalerlafa ab Freitag IrlUi. FOr Jugendliebe nicht ingelatBeal Freitag, Samttag, lAgltch um IS t)hr, ionntag am 10 Uhr, Montag um 10 IRir Mircbenvorstclluno ..Schneewlllchaa ead Ma alakaa Z^i'rge", Im Beiprogramm; ,,Katpar kaflit ala Haaa". Unsar einzigguter Gatte, Vater, Bruder und Onkal, Harr Anton Stampfl IHalschhauar ud Gastwirt In Prag«rhof * iat uns nach langem schwerem Leiden am B. Juni 1043 entrlBsen worden. Unser Liebstea ist In dar Kapelle auf dem Städtischen Friedhofe in Marburg-Drauweiler aufgebahrt, worauf die Überführung und Beisetzung am 12. Juni 1943, um 15.30 Uhr, aiii dem StAdti-Bchen Friedhofe in WindischfelstrItB stattfindet. Die hl. Seelenmessen werden In Windischfei-Btritz, Unter-Pulsgau und Frauheim gelesen. Pragarhof, 10. Juni 1943. In tiefstem Leid: Anny geb. Rastelgef, Gattlm Toni, Paul und Anny, K^lnderi Familien Rastetger, HOganwarth, Pouch und Auer. 287 Tüchtige Stenotypistin, perfekt in deutscher Sprache, wird vom Marburgei Betrieb zum baldigen Eintritt gesucht. Anbote mit dnn ühllrhen Unterlagen unter »Dauerstollung« an die »Marburger Zeltung«. —6 W ohnungstansch Serviererin sucht »Burgkaffee«, Marburg-Drau. 234-6 Geschäftsdiener, ehrlich und verläßlich, wird aufgenommen bei C. Büdefeldt, Marburg, HerrenqasBe 4-6. 8.1-6-6 Eine Meisterin fflr die Erzeugung von Kinderwäsche und Bekleidung wird von einem Betrieb in Cilli dringend gesucht. Gewerbeberechtigung ist Bedingung. Angebote unter »Eintritt sofort« sind zu richten an die Geschäftsstelle der »Marburger Zeitung«, Cilli 25-6-6 Tauscha achöna Wohnung, Zimmer, KOcha, gagan gleichwertige nach auswIrtB, kann auch ziemlich walt aufier Mar bürg sein. Anzufragant Alfrad Jerrent, MozartatraBa 48-11, Marburg/Drau._172-9 Tausche schöne, Bonniga Wohnung. KQcha, Zlmmar und Kabinett, gegen gleichwartlga. Adresse In der Verwaltung des Blattes. 235-9 kellaldeler flOssla*' Schwafai a«t«fl a«rta •** a.n.i ••••ck.fi.n ) ü Riedtl e.:iBp, Qaaarahrarlrleb Aag. Schuldet. ZaalBt, Varatpracher 411. NIVEM KINDERPUDER Heirat Serviererinnen (Ober) sucht per sofort Cafä »SchloQberg«, Cilli. 268-5-6 Filmtflieaier Tiilfer Freitag, 11. Juni um IS.30 Uhr, Baaslaf, IB., Baaa-lag, 13.. Montag, 14. Jual um IS.30 und lt.30 Uhr Hochzeit auf BÜrenhof Bin K«rl-Pröljln.L-Fllm der Ufa"'mirTrnar!l3^Gä«iar Mae Werner. — FOr Jugendlich« alchl ingalatteBl Lichispicle WinJiacMelsiilfa 11.-14- Juni Hochzeit auf Bärenhof Ein feiitelnder Film der Ufa mit Heinrich Gaarfa, Ute Werner, Paul Wegener, Crntl v, Kllpalaln u. a, Splelleltunn: Karl Frnhllch. FOr Jugendliche nicht tugelaaaenl Unser litber, guter und fürsorglicher Gatte und Vatar, Harr Rudolf Werboschek Genelndeangastallter Ist Sonntag, d«n 6. Juni 1943, nach kurzem schwa-r«m Laldan Im Altar von 63 Jahren Im Kranktn-tiauB In Cilli gestorben. Rohitsch-Sauerbrunn, den 11. Juni 1943. Johanna WarhoBchak, Gattin, und Söhna. Das GanaliidaaBt Rohllach-Sanarbrana betrauert In dem Verstorbenen einen pflichtbewußten nnd gewissenhaften Mitarbeiter. Wir werden Ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. 112-6 Ich suche zur Betreuung meines Haushaltes mit kleinen Garten eine brave Frau oder Mädchen mit Kochkenntnissen. Angebote unt. »Dauerstellung« an die Verwaltung des Blattes. in6-6 Maschinenschlosser, Anstreicher, Binder und Hilfsarbeiter für dauernde Beschäftigung dringend gesucht. Bestätigung über Arbeitsamt. Anfragen an die Konservenfabrik Südobst, Marburg-Drau, Rudolf-Puff-Gasse 12. 94-6-6 Danksagung Für die liebevolle Teilnahme und für die Blumenspenden allen Verwandten und Bekannten den innigsten Dank. 232 MARIA KRANER Danksagung Für die liebevolle Anteilnahme an unserem ao schweren Verluste, den wir durch den Heimgang unsarat Ilaben unvergeßlichen Gatten l»w. Vaters und Schwiegervaters, Harm REMIGIUS JÜNGLING erlitten haben, sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. 93-6 Die tleftrauernden Hinterbliebenen. Hausschneiderin wird für einige Wochen aufs Land gesucht. Zuschriften unter »Mit Verpflegung« an die Verw. de» Bl. _____________223-6 Marburger Unternehmen im Stadtzentrum sucht 7.um sofortigen Eintritt tüchtige Korrespondentin. Vollkommene Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift (Maschinsrhreiben und Stenographie) wird verlangt. Bei besonderer Eignung bietet sich Aufstiegsmöglichkeit als Sekretärin der Betriebsführung. Bewerbungen mit Lichtbild, Gehaltsforderung, Angabe des frühesten Antrlttsterniins unter »Vertrauensstellung« an die »Marburger Zeitung«. —6 Gutsituierter Relchsbahnbadlea* steter in den mittleren Jahren wünscht zwecks späterer Ehe mit ebensolchem Prluleln, schwarx, große Erscheinung, vollschlank, in nähere Bekanntschaft zu treten. Lichtbild erwünscht. Zuschriften an dia Verwaltung der »Marburger Zeitung« u. »Glückliche Ehe I« 236-12 I Funde - Verluste Am 10. Juni 1943 wurden zwei Bezugscheine verloren, und zwar ausgestellt am 2. Juni, Nr. 634, 9.20 kg Flelschwaren, und der zweite ausgestellt am 7. Mal 1943, Nr. 742, 8.50 kg Flelschwaren, auf den Namen Franz Hartman, Kaufmann. Schloßberg. _241-13 Herrenfahrrad gefunden. Anschrift in der Verw. des Bl. 240-13 ITBtUOOtl «5 Pf. Bfur|l40»l Verloren wurde in Marburg eine Aktentasche samt Dokumenten. Der Finder bekommt 100 RM Belohnung. AJ>zugeben oder sofortige Nachricht an Karl Goldschnig, Kunstmüble, Frauheim. Telefon Nr. 2. 230-13 DamengeldbörBe, Inhalt 11 RM und eine geflochtene Goldbrosche, ein goldener Ring, verloren am 6. Juni um 15.30 Uhr GrazerstraBe bis zum Hause Nr. 75. Gegen hohe Belohnung abzugeben bei Frau Cäcilie Otrokar, Josefstraße 5. 239-13 Mappe samt lebensmlttel-Klel-derkarten und RelsepaB, lautend auf Else und Willi Ada-metr, Marburg, Nagystraße 15, II. St., wurde am 8. Juni um IB. 15 Uhr im Geschäfte MIkl oder am Wege Nagystraße verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, gegen Belohnung den Inhalt bei oben genannter Adresse abzugeben. 238-13 Das Begräbnis der Frau AMALIE SENEKOWITSCH wird auf Freitag, den Ii. Juni, tun 14.30 Uhr verlegt. 247 S«ndtt d»n Soldaiett dit •Marburger Ztttung» an di« Frontf Brauna Geldtasche mit größerem Geldbetrag sowie lleiriidt-bund-, Energieversorgung- u. Bisenbahnerlegitimation wurde In Ober-Rotwein vom Gasthaus Pesek auf dem Aiidt.rle-Weg bis zur Burenstraße verloren. Der ehrliche Finder möge das Geld für Finderlohn bchdlt<'n und die Legitima'ionon auf den lautenden Namen aliaeben 2.17-1.1 Verschiedenes Tausche Schreibmaschine 'nii-ka« mit einer Rerhenmdst hi-ne. Anzufragen In der Vp.wal tung des Blattes. 24rt U Wegen InstandselrungsarheUcn bleibt die Gastwirtschaft Zuni goldenen Lamm«, Teqpithoff-Straße 53, von 11. bis 25. Juni 1943 geschlossen. 245 14 Tausche Welnhezugscheln ne gen Bauernschein (Marken) Anträge untei »3O0 Liter > .m die Verw. 212-14 Tausche tiefen Kinderwagen für Damen oder Herrenfcihr-rad. Stefanie Frangesch, Brunn dorf, Hegelgasse 7. 244-14 Gebe Herrenfahrrad für gut-erhaltenes Knabenrad. Bogons-perger, Parkstr.iße 4 IV 21.M4 Wer hat noch keinen Spendenschein? Am 12. Juni ist Schlusstermin der Spinnstoff- und Schuhsammlung! Seite Nr. 162 * Freitag, It Juni MARBURGER ZEITUNG Winzerhaus in der Kollos Aulnahmc: Siellcn-Llchibild, Grat Zur Geschichte der Untersteiermark Ein Vortrag von Dr. Helmut Carstanjeu Im Festsnal der Oberschule für Jungen sprach am Dienstag, dem 8. Juni, der Leiter des volkspolitischen Amtes. Dr. Helmut Carstanjen, auf Einladung der Marburger Voiksbildungsstätte über »Die Geschichte der Untersteiermark«. An die Spitze seiner Ausführungen »teilte der Redner zwei Leitqodanken: 1. das steirische Unterland hat die ge-•chlchtliche Aufgabe, auf der Wache zu stehen gegen die Kräfte, die aus dem Osten und nanifTitlich aus dem Südosten sich immer wieder aufgemacht haben, um Deutschland zu vernichten. 2. ein slowenisches »Volk«, eine slowenische Bewegung, hat es bis ins 19. Jahrhundert hinein nicht, gegeben. Nach einem raschen Überblick über die Zeiten der Illyrer, Kelten und Römer verweilte der Redner länger bei der Völkerwanderungszeit, da schon aus ihr •ine wichtige Erkenntnis für die Problematik der Gegenwart sich ergebe. Unrichtig sei die südslawische Behauptung, die Slawen seien in der Untersteiermark flutochthon, bodenständig. An und für sich sei die Frage allerdings belanglos, da PS nicht darauf ankomme, wer in einpjn Land zuerst gesussen sei, sr)n-dem wer zuerst aus einem Laude etwas gemacht habe, und zweifellos habe die Unfprstfiermrtfk ihr geschichtliches Angesicht nur diirfh die npu'scli^n erhalten. Aber auch wenn man auf das Autorhthonentum Weit lege, so lasse sich unwiderleglich nachweisen, da lange vr«- den .Slawen die Ormanen hier gespssrn snien, d-iR die UnterstP' etmark erst zum Ostgotenreirh gehört habe und dctnn von Langobarden besiedelt worden sei Die ersten Alpenslawen seien nicht vor der zweiten Hdlfte des 6. Jahrhunderts und zwar als Hörige deT Avaren erschienen und hätten niema's dls «In solbstfindirjes Volk eine eigene Kultur gesrhi'ffen oder einen eigener Staat gebildet. Dagegen sei durch die bajuwarische Landnahme im Jahrhundert die IJntersleiermark erst ein Teil Bayerns, dann ein Teil des karolinqi-srhen fieiches geworden, so daß man von einer tausendjähriaen deutschen Vergangenheit der Untersteiermark sprechen könne Deutsche Burgen hatten die Grenzen gesichert und seien Ver-waltungsmittelpunkte geworden! in deutschen Städten habe eine deutsche Kultur sich entwickelt. Neben dem Adel und den Bürgern aber dürfe der deutsche Bauer nicht vergessen werden, der auch hier deutsch geblieben sei, obwohl er aus Bequemlichkeitsgründen die windische Mundart übernommen habe Auch die Reformation sei hier eine deutsche Leistung gewesen; die damaligen slowe-nisclipn Druckwerke, in Deutschland hefpestellt. hätten nur dem einfachen Mann m seiner Mundart die religiösen Fragen auseinandersetzen sollen» die einheitliche, blutmäflig deutsche Volksgemeinschaft sei durch sie nicht gestört worden. Auch die slowenische Bewegung, des 19 Jahrhunderts, gestützt von der deutschen Romantik sei ursprünglich nur eine literarische Angelegenheit gewesen. Erst von 1848 an habe sie sich politisch gegen das Deutschtum eingestellt. Doch sei es weder in Südkhrnten noch in der Untersteiermark gelungen, die Stellungen der Deutschen zu erschüttern, obwohl diese, ohne staatliche Hilfe, nur durch den deutschblütigen Untersteirer in der Stadt und auf dem Lande gehalten worden seien. Die Vorkämpfer des Slowenentums hätten genau gewußt, daß sie selbst 1918 durch Volksabstimmungen In der Untersteiermark nichts hätten erreichen können) ohne den Zwang der Friedensdiktate wäre es ihnen niemals gelungen, ihre Fremdherrschaft aufzurichten. Diese Fremdherrschaft sei der gefährlichste Versuch gewesen, das pansla-wistlsche und bolschewistische Slawentum in den mitteleuropäichen Raum einzuschieben) PoleUj die Tschechei und Slowenien hätten die drei Vorkämpfer des Moskowitertums werden sollen. Gegen diese Gefahr gelte es, wie einst gegen Magyaren und Türken und Ku-rutzen, die deutsche Stellung so zu verstärken, daß kein Gegner in sie einbrechen könne. Und zwar sei es jetzt notwendig, die völkische Genleinschaft auch zu einer sprachlichen Gemeinschaft zu machen, um die Versuche, von hier aus die untersteirische Einheit aufzuspalten, für immer zu vereiteln. Die fesselnden Ausführungen des Redners, In schönen klaren Sätzen frei und eindringlich gesprochen, machten auf die Zuhörer tiefen Eindruck und wtirden mit starkem und herzlichem Beifall bedenkt. Frilx Endrea Kulturpreis für bäuerliches Schrifttum Zwei Preise von je 20 000 und 10 000 RM für das beste landverbundene Buch Rrichsbciuernführer Backe hat einen Kulturpreis lür bäuerliches Schrifttum gestiftet, dem Reichsminister Dr. Goebbels seine Zustimmung gegeben hat. Der Preis, der im Abstand von zwei Jahren verkündet wiid, besteht aus einer Geld-leistung von insgesamt 30 000 Reichsmark. Diese Summe wird aufgeteilt in einen besonders hervorgthobenen Preis an einen deutschen Dichter, dessen Ruf in der zeitgenössischen Dichtung bereits festbegründet «t, in Höhe von 20 000 Reichsmark, und in einen Preis in Höhe von 10 000 Reichsmark an einen Nachwuchsdichter, der sich durch ein hervorragendes Werk ausgezeichnet hat und dessen schöpferischp.s Wirken einer der Bedeutung unseres Landvolkei gemäßen Ehrung würdig ist. Wird in der vorgesehenen Frist kein Werk des Kulturpreises für würdig befunden, so kann das Preisgericht, dem der Reichsobmann des Reichsnährstandes Bauer Gustav Behrens, Ministerial- direktor Joachim Riecke, Landesbauem-fülirer von Rheden, Ministerialdirigent Häger!, Staatsrat Johst, der Dichter Edwin Erich Dwinger und Dienstleiter Payr angehören, die Preissumme zur Errichtung odei Ausgestaltung von Dorfbüchereien verwenden. Die feierliche Ubergabe des Preises erfolgt durch den Reichsbauernführer bei einem Treffen bäuerlicher Dichter und Schriftsteller am Erntedankfest. Die Stiftung dieses Preise« wurde In einer von der Abteilung ZP.-Kultur-presse der Presseabeilung des Reichsministeriums für Volksauflärung und Propaganda veranstalteten Zusammenkunft von Kulturschaffenden verkündet, bei dei der Präsident der Heichssrhrift-tumskammer Hanns Johst, Reichshaupt-amtsleiter Cerff und der Abteilungsleiter im Reichsnährstand Pacyna über Sinn, Zweck und Aufgaben der Kulturarbeit auf dem Lande, sprachen. Grazer Kunst Die Zauberflöte mit Gästen — Liederabend Endre Koreh, Budapest Kapellmeister Erwin Baltzer, der von aeinero Unfall genesene und seiner T&ti|{-keit wiedergc({ebene Diri((cnt des Abends wurde beim Erscheinen am Pult mit spontanem herzlichem Beifall begrüßt. Ein« mit allen Feinheiten musikalischen Abwi-gens und sicherer Stabführung gebrachte Ouverture erhöhte noch die Begeisterung des erwartungsvoll gestimmten Publikums, das an diesem Abend die Bekanntschaft mit einem der wenigen großen Vertreter aus dem Bercich der'tiefen Töne, mit dem seriösen BaQ der königlichen Oper in Budapest, Endre Koreh als Sarastro, machen durfte. Koreh ist ein Bassist großen Formates, der nicht nur über eine fiillige Stimme von außergewöhnlichem Umfan(< verfügt, sondern diese Stimmittel auch meisterhaft einzusetzen versteht, sei es im Phrasieren oder in der Behandlung schwieriger Ubergänge oder in der Anwendung eines selten reinen mezzavoce, das seinem Vortrag eine Art von Weihe verleiht, die in dieser Partie im eigentlichen Sinne priesterlich wirkte. Neben ihm die bekannten heimischen Leistun* genr Anny Ruschowsky als Königin der Nacht und Erika Pirschls Pamina Als Tamino wußte sich Fritz Wenzel, der Linzer Gast, neben «einen Partnern durchaus zu behaupten. Eine gellllige lußere Erscheinung und die auch in Affekt sym- ftathische Tenorstimmc, deren Entwick-ungsmöglichkeitcn zukunftsweisend anmuten, lieben seiner Gestalt einnehmende Züge. Den Monostatos sang Herr Klein von der Staatsoper Wien in Vertretung Weisers und schuf damit eine Glanzleistung von runder Geschlossenheit. Herbert ThOny und Gerda Christof, Papageno und Papagena wirkten auch diesmal als drastisches Gegensatzpaar durah Stimme und Spiel und halfen so die durchwe;2* vorzüglichen Leistungen dei Abcndi runden. Auch als Liedersänger von stärkster persönlicher Wirkung lernten wir di-n Budapester Gast kennen, dem keine Schwierigkeiten Grenzen ziehen. Endre Korehs Programm verriet bereits den kultivierten Sänger: Händel, Caldara, Martini, Schubert, Brahms, Liszt und Kodaly standen auf dem Zettel, und sie wurden durch die fast ans Zauberhafte grenzende Darstellungs- und Empfindungskraft des Künstlers in ihren Werken vollends Gestalt. Man horchte schon bei Händrls »Chi sprezzando« hingegeben auf und wurde durch Schuberts »Der Tod und das Mädchen« völlig in den Bann dieses tiefen Gestalters gezogen. Aber auch Brahm<>' »O Tod, wie bitter bist du« oder »Ständchen« sang Koreh mit einer künstlerischen Intensität, die seiner Wiedergabe etwas Einmaliges verlieh. Liszt's *Es muß ein Wunderbares sein« und »Kling leise, mein Lied« wurde zum Inbegriff gesanglichen Erlebens, dessen heimatliche Färbung schließlich in Kodalys »Einsamkeit«, »Braust der traurige Wald» und »Werbelied« a. d. Oper Häry Jänos eine ekstatische Steigerung erfuhr. Ungarische Volkslieder und viele Zugaben, darunter auch die Rachearie Osmins aus der Entführung ließen immer neue Vorzüge dieses in seiner Mission völlig aufgehenden Künstlers hörbar werden. — Ein kongenialer Begleiter, eis meisterlicher Pianist, der die verschiedenen Ausdrucksstile des weitgespannten Programmes ebenso wie der Singer beherrschte, war Aladar Danke, dessen Einfuhlsamkeit mitentscheidend für den Erfolg dieses seltenen Abends war. Hildebrand Mattak »Tristan« mit Berliner Kllnst-lem hl Lissabon Mit der erhebenden Aufführung von Wagners »Tristan tmd Isolde« im Teatro Don> Carlos erreichte das künstlerische Leben der portugiesischen Hauptstadt seinen Höhepunkt. Die Einmaligkeit dieses Ereignisses, das die Höhe der deutschen kulturellen Leistung im vierten Kriegsjahr in itrahiend-stem Lichte erscheinen ließ, wurde unterstricheo durch den festlichen Rahmen, der sowohl von deutscher wie von portugiesischer Seite dem Breigais gegeben wurde. Zahlreiche Vertreter der Diplomatie, des Öffentlichen und künstlerischen Lebens wohnten der Aufführung bei. Deutschland hatte aufler dem Berliner Philharmonischen Orchester von der Berliner Staatsoper Paula Bucl^ner, Margarete Klose, Ludwig Suthaus, Jaro Prohaska, Joseph Greindl und als Dirigenten Robert Heger entsandt. Die Bühnenbilder waren eigens in Llssat>on nach Entwürfen von Professor Preetoriui angefertigt worden. Portugal halte aein schönstes Staatstheater lur Verfügung gestellt, dessen wundervoller Raum auf das beste lu der festlichen Menge harmonierte, die den Bau bis auf den letzten Platz füllte. Die große kulturelle Leistung, die dank der deutschen Initiative in Lissabon vollbracht wurde, geht wohl am besten daraus hervor, daß in dem seit drei Jahren völlig renovierten Staatstheater bisher noch keine einzige größere Oper von Weltruf zur Aufführung gelangt war. Die Berliner Staatsoper und ihr Generalintendant haben es jedoch in langwieriger unermüdlicher Arbeit erreicht, dem portugiesischen Publikum, dessen hohe Anforderungen bekann» sind, eine Opemvorstellung zu bieten, wie sie Lissabon, das kann ohne Übertreibung gesagt werden, bisher noch nicht erlebt hat. Die deutsche Volksgruppe In der Slowakei hat sich ein Symphonieorchester geschaffen, das am 12. Juni unter Leitung von Prof. Wilhelm Jerger, Wien, vor die Öffentlichkeit treten wird. Von der l»ayrischen Dlchterla Lena Christ erscheint im Wiener Verlag ein neuer Roman »Mathias Bichler«. + Heiner Dikrelter, der um das Kunstleben Wünburgs verdiente Maler, vollendet am 28. Juni sein SO, Lebensjahr. Deutsche Robert-Schumann-Gesellschait Anlfißlich der 133. Wiederkehr des Geburtstages Robert Schumanns wurde in seiner Geburtsstadt Zwickau die Deutsche Robert-Schumann-Gesellschaft gegründet. Sie setzt die Tradition der seit 1920 in Zwickau bestehendpn Robert-Schumann-Gesellschaft fort, die sich der Pflege Schuman'schen Gelstes-und Musikgutes widmete. Zu ihrem Präsidenten wurde der Präsident der Reichsschrifttumskammer. Staatsrat Hanns Johst, bestellt. Im Rahmen der Gründungsfeier erfolgte die Verleihung des In diesem Jahre auf 5000 Reichsmark erhöhten Robert-Schumann-Preises der Stadt Zwickau an Dr. Wolfgang Boettlcher (Berlin), der ihn als Anerkennung für seine umfassende Schumann-Biographie, ein Spitzenwerk der wissenschaftlichen Schumann-Forschung, erhielt. Dl« Akademie der Wissenschaften In Wien verlieh gelegentlich ihrer Jahres-titzung 1942/43 den Haitlnqer-Preis an Dr. Friedrich Angenetter für Arbeiten atif dem Gebiet der Spektroskopie, den Fritz Pregl-Prels an Dr. Karl Bürger von der Technischen Hochschule In München für teine Arbeiten aij dem Gebiet der organischen Mikroanalyse, und den Matthaeus- und Rudolf-Much-Prcis an den Wissenschaftsrat Alexander von Se-narsin für seine literarische Gesamtleistung in den Ostalpenländern. Die Kroatische Kunstausstellung, die mit großem Erfolg in Venedig, Berlin, München und Wien gezeigt wurde, ist in Pref^burq eröffnet worjfen, Die Ausstellung steht imter dem Ehrensrhutz des Vorsitzenden der Slowakisch-Deutschen Gesellschaft, Innenminister Mach, und des kroatischen Gesandten Lorkovlc. Joe. Fried. Perkonig arbeitet an einpm umfassenden historischen Rnman aus dem Freiheitskampf seiner Heimat. Hauptmanns »Iphigenie« in Paris. Zum 80. Geburtstag Gerhart Hauptmanns fand in der Com^dle Francalse die französische Erstaufführung seiner »Iphigenie in Delphi« statt, nachdem Im vergangenen Jahr das Odeon und das Theater Chail-lot mit »Fuhrmann Henschel« und »Rose Bernd« vorangegangen waren. Von Hans Franck erscheint In diesen Wochen eine neue Novelle »Die Schlck-salsuhr«. * Die Schreibmaschine Von Hans Kloepler Arzte sind selten Kalligraphen. Das Ist begreiflich Denn wer durch Jahrzehnte z. B. »acldi acptyl-osallcylicl« in fliegender Hast aufs Papier wirft, kriegt emö krumme Klaue. Auch meine Handschrift hat, wie man mir versichert, die Gienzen der Leserlichkeit seit Jahren Oberschritten. Das ist verwunderlichi denn man hatte im Gymnasium nichts unversucht gelassen, sie zu bessern. Noch in der Tertia wurde ich als einiger 'inter allen verbrieften Satzungen zum Hohne In die Kalliqraphpnstunde gebeten. Das war ein pädagogischer Justizmord. Aber mein Trotz spottete jeder Beschreibung des Papiers. Mit der Stenographie ging's schon besser. »Trinkt des trauten Traubensaftes Trostestropfen«, deklamierte der gute Lehrer aus seinen Werken. Das klang verführerisch in die drückende Mittagssrhwüle der niederen Schulstube Aber immerhin: Ich handhabe noch h^uto meine Kurzschrift nach eigenen Slgeln, Nur bleiben sie's hinterher auch oft für mich. Bis Im Berufe die Zelt kam, da der große Industriekonzern, dem ich diente, sich entschloß, njich gegen billige Entschädigung mit einer Schreibmaschine zu beteilen. Seit Jahrzehnten hatte sie in der Großstadt treu und ergeben ihre Pflicht getan, als »Hammnnd multiplex«, wie man sie in ihrer Jugend getauft. Sparsamer, immer langsamer, keuchte sie nun schon inmitton ihren jungen, (link schnatternden Artgenossinnen hin- terher und stand des Nachts wie ein Waldbaum unterm aufstrebenden Jungwuchs. Nun sollte sie in meinem Heim ihr ruhiges Ableben haben. Das breitbehagliche Aussehen der alten Dame bestach mein 'anfängliches Mißtrauen. Mit mütterlicher Geduld nahm sie micii in die Lehre. An ihrer Brust habe ich viele lehrreiche Stunden verbracht. Die Miihe lohnte sich. Nachdenklich irrte wohl anfangs mein spähender Blick über ihre Tasten, die so offen und dienstbereit vor mir lagen) bis ich mit der Zeit — wie Icichther zig sich das Wort sprichtl — zur Anfertigung einer Postkarte wenig mehr als eine Stunde brauchte. Immerhin, meine Korrespondenz wurde etwas einsilbig, die Briefschulden häuften sich. Aber am Ende hatte sich doch ein wahres Freundschaftsverhältnis zwischen uns ausgebll det, das kein Spott meiner Freunde erschüttern konnte. So, wenn der Kulturhistoriker die Vermutung aussprach, sie müsse wohl schon dem Geheimsekre fär Wallensteins für seine Heeresbe-fehle gedient haben! Aber das konnte ich nicht glauben! Und wenn der Mi neraloge nach längerem nachdenklichem Zuschauen meinte, meine Kunst erinnere ihn an die Adelsborger Grotte, wo auch alle Minuten ein Tropfen vom Stalaktiten falle, so war das kecke Übertreibung. Aber schließlich machte sich doch das Alter an uns beiden geltend. Da und dort bekam sie eine Zahnlücke, begann zu stottern, immer öfter riß das Gummiband; und wenn ich es auch kunstvoll mit Leukoplast verklebte, so ye Beherzigung Ach, was soll der Mensch verlangen? Ist es besser, ruhig bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser, sich zu treiben? Soll er sich ein HAuschen bauen? Soll er unter Zelten leben? Soll er auf die Felsen trauen? Selbst die festen Felsen beben. Eines schickt sich nicht für allel Sehe jeder, wie er's treibe. Sehe jeder, wo er bleibe. Und wer steht, daß er nicht fallet Johann Wolfgang von Goethe wann es an Haltbarkeit, was es an Elastizität verlor. Da mir die beigegebene Gebrauchsanweisung zu wenig ausführlich schien, zog Ich als gewissenhafter Mann mein Konversations-Lexikon — es stammt aus dem Jahre 1894 — zu Rate. Dort stand zu lesen: »Schreibmaschine, Apparat, mit welchem mao die Schreibtätigkeit der Hand durch maschinelle Einrichtung ausführt, dabei Zelt und Mühe spart und bald eine gleichmäßige, druckihnllche Schrift er zielt. Die Schreitunaschlne wurde 1714 von Mlll in England erfunden« Das war wohl meine liebe Hammondschach-tel gewesen. Und wo blieb nur der Wal-lenstein? Auch ihre Behandlung wurde mir sofort klar, als Ich erfuhr; »Die Typenflügel sind In einem In der Mitte des halbelllpsenförmlgen Tastenbrettes stehenden zylindrischen Gehäuse un* tergebracht, hinter welchem der mit e< ner Skala sum leichteren Einstellen der Schrift versehene Papiarschlitten, auf Metallröhren gleitend, eingeteilt ist« Sieh' da, wie einfach) und ich hatte mich so bemühtl Aber nun war's einmal zu spät. Einen Taget erlag Ich einem wahrhaft gräflich gekleideten Agenten, der vor meinen Augen mit seiner »Prinzeß« ein Tänzchen wagte, daß mir die Augen übergingen. Die Zeilen sprangen ihm nur so entgegen, wuchsen zu Seiten und wollten gar nicht aufhören. Ich war betAubt. Bald machte auch mir die Geburt eines Buchstabens keine Schwierigkeit. Mehr freilich, aie unter spannenden Verzögerungen aneinandiirzureihen! Ich zog die Brust von frohen Hoffnungen geschwellt, stolz an der Hand Prinzeß' ein in den Freudensaal, darin Ich Zeit und Mühe sparen sollte. Und mit der Zelt stapfte ich richtig gelassen — mit Unterbrechungen — hinter dem Wortbllde her, trat wohl manchmal etwas daneben, »peng«, aber schließlich holte ich den Satz doch wieder glücklich ein. Freilich unter immer neuem Aufsuchen der Buchstaben. X, Y sind ja leicht zu finden. Aber wie oft braucht man sie auch. Dagegen das ganz gemeine a in »Sehr geehrter Herr!« erfordert gespannte Aufmerksamkeit, weil sich der kaum entdeckte Knirps immer wieder unschuldig zu tarnen weiß und, kaum wiedergefunden, schon wieder In die Reihe der anderen zurückspringt. Und das schöne Wort »Pflicht«, mir sonst so geläufig, erfordert wahre Hechtsprünge über die Tasteo. So lebe ich heute noch mit der listigen »Prinzeß« Gewehr bei Fuß, ich mißtrauisch, sie gelassen, seelenlos. Und dann kommen Tage, an denen sie eine plötzliche Erkrankung vorschützt, das Farbband nachlässig fallen läßt, wie ein stetiges Roß bockt, sich klemmt und spreizt und wohl gar nicht ansprechen will. Das war zu viel. Die Sporen in die Weichen Idachte Ich als alter Kavallerist. Ja, das kannst du, Freund, bei einem Klavier versuchen oder bei einem anderen Ding, das dich erzürnt hat. Aber gegen eine Prinzeß! Die Verbrecherkolonne abgefeimter Federn, Hebel und Knöpfe! Dies würdelose Bllndekuhspie-len mit »gugu* und »dada« einer klapperdürren TypenschaChtel gegen eine ernste, gewichtigte Männerhand! Ich weiß, ich weiß: Die Anleitung, die mich in 22 Punkten belehrt, wie ich ihr entgegenkommen, sie sogar noch «pflegen-solle: »Das Typenhebelseqment (18) und der Typenhebelführunnsknopf (20) dürfen an den Führungsstellen der Typenhebel nicht geölt werden«, flötet sie mild. Ja Schnecken! Da gibt's nur eins: Die Schachtel drüber und vierundzwanzig Stunden Dunkelhaft! Was sind dagegen doch die Schreibefinger für ein köstliches Werkzeugi wenn sie, gelöst von mechanischem Dienst, in freiem Zug meinen ehrlichen Namen unters Stoppelfeld setzen. Und so flüchte ich mich denn wieder zum lieben alten Schreibtisch, schneide mir justament eigens eine Kielfeder von Großvaters Tintenfaß zur Anklage gegen Prinzeß. Dann Streusand drauf, punktuml