LMcher TaMlitt. Redaction und Expedition: Bahnhofgasie Nr. 15. ^ränumerationspreile: ^ . Nr. Z09.LL7uspL Donnerstag, 12. September 1878.—Morgen: Maternus/SäBk^/-'^^ 11. Jahrg. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. ^ zeigen bis 5 Zeilen 20 kr. o InsertionSpreise: Ein- National-klerikale Umtriebe. Bei den Landtagswahlen in den sloveui-schen Theilen der Steiermark tritt die nationalklerikale Partei in der Maske des Friedenstifters auf, sie bezeichnet in ihren Wahlaufrufen ihr Programm als ein Programm des Friedens, der Versöhnung und des wahrhaft freiheitlichen Fortschrittes. Die in slowenischen und klerikalen Blättern auf die Tagesordnung gesetzten Beschimpfungen und Verhöhnungen, die ohne Rückhalt zur Schau getragene Feindschaft gegen das deutsche, beziehungsweise liberale Element, die Habgier, sich der weltlichen und geistlichen Herrschaft in allen Angelegenheiten zu bemächtigen, die abfällige Kritik gegenüber der Neuschule erbringen unleugbaren Nachweis, daß das Programm der national-kleri-kalen Partei den Stempel der Lüge an sich trägt. In erster Linie wüthet diese Partei gegen die' neue Schule, die dem Einflüsse der Klerisei entrückt ist. Die national-klerikale Partei legt der neuen liberalen Aera den Eintritt der Schwindelund Krachzeit zur Last, hat jedoch die Erinnerung verloren, daß auch sie eifrigst mitwirkte, Schwindelinstitute — beispielsweise die national-klerikale Bank „Slovenija" — ins Leben zu rufen. Auch die national-klerikale Partei in der Steiermark rühmt sich, patriotisch zu sein, und doch gehört sie in die Reihe jener Abtrünnigen, die für Losreißung der flovenifchen Theile der Steiermark von diesem Lande und für Bildung eines großen slovenischen Reiches das Wort ergriffen. Es gehört wahrlich eine bedeutende Quantität Keckheit dazu, mit einem derartigen, von Heuchelei strotzenden Programme vor die Wählerschaft eines Landes zu treten. Einer solchen verwegenen That ist nur die national-klerikale Partei fähig! Zur austro-türkischeu Convention. Von dem Zustandekommen einer Convention zwischen Oesterreich und der Türkei ist, wie der „Czas" aus Wien erfährt, heute keine Rede mehr, Karatheodory Pascha wartet wol noch die letzten Instructionen aus Konstantinopel ab, aber er selbst hat alle Hoffnungen aufgegeben. Graf Andrassy befindet sich in einer äußerst unerquicklichen Lage. Die Convention ist für ihn eine Lebensfrage. Er steht und fällt mit derselben. Graf Andrafsy wäre allen diesen Schwierigkeiten entgangen, wenn er sich der Oecupation bis zum Abschlüsse der Convention widersetzt hätte. Aber dann hätte er wieder gegen die Militärpartei am Hofe ankämpfen müssen, und besonders die Generale südslavischer Nationalität drängten zur Oecupation. Zur Verwaltungsfrage in Bosnien. Ungarn dürfte, wie der „Pester Lloyd" des näheren aussührt, nicht geneigt sein, einer Organisation in den Occupationsprovinzen zuzustimmen, welche ein neues Grenzgebiet mit allen militärischen Absonderlichkeiten und Auswüchsen schafft; es sei die alte Militärgrenze nicht zu dem Zweck aufgelöst worden, um sie durch eine neue zu ersetzen. Ein solches Grenzinstitut wäre nichts, als die Rüstkammer aller reaktionären und antidualistischen Elemente, und würde alles, woran die Existenz der gegenwärtigen konstitutionellen Ordnung geknüpft ist, bedrohen. Die Regierung selbst wird wol bald genöthigt sein, ihren Plan klar darzulegen, denn lange dürste es nicht währen, bis sie sich gezwungen sehen wird, neue finanzielle Mittel für die Verwaltung der beiden Provinzen in Anspruch zu nehmen, und die beiden Parlamente werden wol darauf dringen, daß das gegenwärtig herrschende Halbdunkel ein Ende nehme. Man ist selbst in jenen ungarischen Kreisen, die der Regierung wohlgesinnt sind, etwas mißtrauisch geworden gegenüber jenen maßgebenden Factoren in Wien, die jetzt das große Wort führen, nachdem sie richtig die Oecupation gegen den Wunsch und Willen der Deutschen und Ungarn und der beiden Parlamente durchgesetzt. Man fragt sich, ob jene Kreise, deren antidualistische, ja auch geradezu reactionäre Tendenzen kein Geheimnis sind, nicht vielleicht weiter gehen und ihren Erfolg auch nach einer anderen Richtung hin ausnützen werden. Bei einer auch nur halbwegs zweifelhaften Haltung Serbiens wird es für Oesterreich-Ungarn stets schwer sein, eine leidliche Ordnung in Bosnien herzustellen, und darum muß ersteres darauf dringen, daß Serbien die Garantien für eine friedliche und dem Geist und Buchstaben des Berliner Vertrags entsprechende Haltung leiste. Immer und immer wird das auswärtige Amt gewarnt: es möge sich nicht in einem Sistem der Fictionen gegenüber Serbien gefallen, und wird ihm zugesprochen, sich die unumgänglichen Garantien in dem nöthigen Umfang und für die nöthige Dauer selbst zu nehmen. Zu den Manövern in Italien. Der Wiener Korrespondent der „A. Ztg." spricht sich über die in Umlauf gesetzten Gerüchte, dahin lautend, daß die italienische Armee bereit stehe, in österreichisches Gebiet einzurücken, sehr indigniert aus und bemerkt, daß mit Absicht und Gewissenlosigkeit daran gearbeitet werde, die Bevölkerung Oesterreichs in unausgesetzter aufregender und verzehrender Spannung und Stimmung zu erhalten. Es ist nicht wegzuleugnen, daß Oesterreich-Ungarn in Italien einen Nachbar begrüßt, der die paffende Gelegenheit abwartet, um abermals ein Stück österreichischen Fleisches für sich herauszuschneiden oder von Dritten für Jeuilleton. Zur Geschichte der Instrumentalmusik. (Fortsetzung.) Somit scheint es, als hätten wir um den Anfang des 16. Jahrhunderts schon eine ansehnliche Menge von Instrumentalmusik vor uns; bei genauerer Betrachtung aber ergibt sich, daß dieser Satz einer bedeutenden Einschränkung bedarf: instrumentale Ausführung von Musiken sind es allerdings, aber die ausgeführte Musik selbst ist gleich-wol Gesangmusik, welche, nur auf die Instrumente übertragen ward. Indem sie sich nun aber bei ^esem Prozeß in einzelnen Stücken nach der Beschaffenheit der Instrumente, die zu ihrer Wiedergabe dienen sollten, umwandelte, führte sie, von klemm Anfängen ausgehend, ganz allmälig zur Entwicklung emes eigenen instrumentalen Stils, und sobald sich hervorragende Künstler am Ende des 16. Jahrhunderts dieses Stils klarer bewußt wurden, weiter zu dem entscheidenden Gedanken rein instrumentaler Erfindung und eines eigenen, vom Gesang wirklich losgelösten Jnstrumentalkunst-werkes. Dies eben bildet den Inhalt der merk- würdigen Entwicklung der instrumentalen Kunst, von den zwei- und dreistimmigen Orgelsätzeu Konrad Paumanns, der in München 1473 starb, bis zu den Schöpfungen der großen Venezianer, der beiden Gabrieli, um den Ausgang des 16. Jahrhunderts, die man als die ersten Meister einer wirklichen Jnstrumentalkunst bezeichnen muß. Betrachten wir den Hergang etwas genauer. Jener blinde Konrad Paumann war ein nicht nur in Deutschland gefeierter, sondern, man kann sagen, ein zu seiner Zeit weltberühmter Orgelmeister. Um so unschätzbarer ist für unsere Belehrung über den damaligen Stand der Musik der Tasteninstrumente sein uns erhaltenes Orgelbuch, bald nach 1450 geschrieben (Chrysanders Jahrbücher für musik. Wissensch., Bd. II. S. 177 ff.) Es enthält voran theoretisch-praktische Uebuugen für den Spieler, zur contrapunktifchen Ausführung eines figurierten Discants, zu einem Baß nach dessen verschiedenen Intervallen im Auf- und Absteigen; dies also gehörte zu den wichtigsten Stücken der Kunstübung. Dann folgt eine kleine Zahl von Orgelstücken, unter denen wir zwei nach ihrem Wesen von einander getrennte Gattungen unterscheiden, nämlich 1) kirchliche und weltliche Gesänge, aus die Orgel einfach übertragen: ein Magnificat, ein Benedicite in 2 Bearbeitungen, Lieder, wie „Wach auf, mein Hort," „Mein Herz in hohen Freuden ist" u. s. w., und 2) drei „Prä-ambula." Jene geistlichen und weltlichen Gesänge sind contrapunktisch theils 2-, theils 3stimmig (nicht darüber hinaus) bearbeitet, d. H. so bearbeitet, wie sie auch im Gesang ausgeführt wurden, oder wohl theüweise wenigstens geradezu vom Gesang her übernommen. Die Orgel tritt nur an die Stelle der 2 oder 3 menschlichen Stimmen. Wohl aber macht sich dabei bereits ein instrumentales Moment geltend, indem die zu der oder den beiden Unterstimmen discantierende, d. H. nach der Höhe zu im Contrapunkt gesetzte Stimme fast durchweg mit figurenartigen kürzern Noten verziert oder in solche ganz aufgelöst wird. Man könnte sich sehr wol denken — und ich halte dies für höchst wahrscheinlich, — daß mehrstimmige Liedsätze damals auch in begleitetem Gesang ähnlich ausgeführt worden seien, dergestalt, daß eine Stimme den Tenor sang, während von 2 Streich- oder Blasinstrumenten das eine den Contrapunkt nach unten spielte und das andere figurirend nach der Höhe discantierte. Dem sei nun, wie ihm wolle, die Paumann'schen Stücke dieser Art sind lediglich contrapunktisch ge- sich Herausschneiden zu lassen. Jedoch bis heute fehlt diesem Nachbar die gewünschte Gelegenheit, und Italien wird seinen Groll darüber, vom Berliner Menu ungesättigt nach Hause rückkehreu zu müssen, noch durch einige Zeit unterdrücken und im Zaume halten müssen. Bis heute liegt noch kein Anlaß vor, diese Manöver in einen Krieg egen Oesterreich umzugestalten. Italien dürfte eute noch nicht hochgradige Sehnsucht fühlen, Oesterreich-Ungarn bei Cnstozza wiederzusehen. Bismarcks Politik erfährt durch Professor Virchow in den „Times" nachstehende Kritik: „Fürst Bismarck hat eine solch' hohe Meinung von seiner Unfehlbarkeit, daß er jeden Tadel wie Blasphemie und jedes Lob als Impertinenz ansieht. Wir tadeln Bismarck, weil er eine Bismarck'sche und nicht eine deutsche Politik ausführen will. Bismarcks Hauptziel besteht darin, an der Spitze der Geschäfte zu bleiben. Bismarck gab uns Ruhm, aber er nahm uns unsere Freiheit, ohne uns auch nur Prosperität zu verschaffen. Er kennt Europa, aber nicht Deutschland; er behandelt uns, als ob er uns erobert hätte; er berücksichtigt nicht unseren gerechten Stolz und begreift nicht, daß wir gerade fo viel wie er an der Politik unseres Vaterlandes interessiert sind. Er buhlte mit allen Parteien und ließ alle im StiHe. Ich bin nicht sein FÄnd; ich opponiere nur seiner despotischen Politik. Bismarcks Politik machte Deutschland größer; allein er wird niemals Politik treiben, welche Deutschland freier oder glücklicher machen wird. Bismarck verletzt fortwährend unsere Gefühle. Wir sind kein besiegtes Volk; wir wollen uns führen, aber nicht treiben lassen. Ausnahmegesetze widerstreben uns. Wir wollen nicht Bismarcks Rücktritt, allein wir wünschen doch ein wenig unsere eigenen Geschicke mit zu bestimmen und unsere eigenen Interessen zu discutieren." Die Zurückberufung Mithad Paschas. In der Verwaltung der Türkei hängt nach Ans'cht des „Daily Telegraph" fast alles von der Persönlichkeit der Minister ab, und die Rückkehr Mithad Paschas würde von den wahren Freunden der Türkei mit um so größerer Genugtuung begrüßt werden, als kaum mehr daran zu zweifeln sei, daß der ehemalige Großvezier neuerdings mit der Leitung der Regierung betraut werden würde. Mithad Pascha besitze das volle Vertrauen seiner Landsleute, welche keinen Abenteurer oder unfähigen Jntriguanten in ihm erblickten, sondern einen ehrlichen Reformator, der trotz langjähriger Dienstzeit ein armer Mann geblieben sei und mehr als baute, nur in Oberstimmen theilweise regelmäßig figurierte Gesangstücke, nicht selbständige Jnstru-mentalcompositionen. Anders die Präambeln: diese sind wirklich kleine, wie ihr Name schon besagt, zu Vorspielen, also für einen lediglich instrumentalen Zweck bestimmte Orgelstücke. Ihre Aufgabe ist, wie man leicht erkennt, die Tonart (den tonus oder moäu8) des nachfolgenden Stückes festzustellen und in die Empfindung des Hörers zu rücken. Sie führen ohne eigentlich melodische und rhythmische Gestaltung die Tonart mit ihren Haupt-ausweichuugen modulierend vor. Auch sie sind meist zweistimmig und contrapunktisch gebaut, unter figurierender Auslösung der Oberstimme; aber es mischt sich hier bereits unverkennbar in die contrapunktische Gestaltung ein accordisches Element ein. Dies ist sehr zu beachten, und wir berühren damit eine wichtige Frage, welche Wasielewski in seiner Untersuchung bis aus wenige kurze Bemerkungen beiseite geschoben hat, sei es daß er sie nicht in ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung erkannte, oder daß er sich nicht getraute, die Frage scharf zu stellen, weil er einer Antwort darauf noch nicht sicher war. (Fortsetzung folgt.) einmal nicht allein Freunde und Stellung, sondern auch die persönliche Freiheit aufs Spiel gesetzt habe, um dem Lande seiner Geburt zu nützen. In der ihm angewiesenen Stellung werde er der Unterstützung der Mächte sicher sein. Tagesneuigkeiten. — Erzherzog Johann-Monument. Der Verlag der Gesellschaft Leykam-Josessthal in Graz hat mit der soeben zur Ausgabe gelangenden Abbildung des Erzherzog Johann-Monumentes ein dankenswerthes Erinnerungsblatt an die bevorstehenden Festtage geschaffen. Die künstlerische Ausführung des Blattes verdient alles Lob, auch ist der Preis des in zwei Ausgaben erscheinenden Bildes (in Schwarzdruck 20 kr. und in Farbendruck 50 kr.) sehr billig gestellt. — Handelsvertrag. Wie der „Berl. Börsen-Cour." erfahren haben will, sind die Verhandlungen wegen des deutsch-österreichischen Handelsvertrages, die in der letzten Zeit von Berlin aus geführt worden sind, in diesem Augenblick wieder als gescheitert zu betrachten. — Vom Oe eupat ionsschauplatze. Das Kastell von Kljuc und die von den Türken behauptete Redoute wurden am 9. d. von unseren braven Truppen genommen. Das dalmatinische Regiment Weber soll sich bei dieser Gelegenheit wieder besonders hervorgethan haben. Die Insurgenten haben sich zerstrent. Kljuc ist, wie sein Name besagt, der Schlüssel für das westliche Bosnien. Erst jetzt wird mit Erfolg der gefährliche Winkel bei Bihac angegriffen werden können. General Rheinländer, bekannt als einer der tüchtigsten Generalstabsoffiziere unserer Armee, ist mit seiner Brigade, aus den Regimentern Knebel und Erzherzog Ernst bestehend, von Slnin gegen Zavalje abmarschiert, und da auch das Regiment Leopold von Prjedor gegen Bihae operiert, so dürfte es mit Gottes Hilfe doch gelingen, dieses Brutnest zu säubern. — Vo m de utsch-ö st er r. Alpenvereine. Die Generalversammlung des Alpenvereins in Ischl hat das Statut für eiue Vereins-Unterstützungskasse für Führer, welche iu Ausübung ihres Führerberufes hilfsbedürftig geworden sind, angenommen und zur Fundierung dieser Kasse die Summe von 4000 Mark bewilligt. — Die Manöver inJtalien. „Diritto" sagt: „Oesterreichische Journale geben den Ma- növern der italienischen Armee in Oberitalien einen Charakter, den sie in keiner Weise haben. Die Coneentrationen dieser Truppen haben nichts Außergewöhnliches und sind die alljährlichen gewöhnlichen Manöver. Derartige große Manöver werden von allen Militärmächten selbst in ausgedehnterer Weise veranstaltet. Italien hat thatsächlich noch nicht einmal die Reserveklassen einberufen, wie dies gegenwärtig in Frankreich geschieht, noch jemals die mobile Miliz einberufen, wie dies in Oesterreich mit der Landwehr bei den Manövern der Fall ist, noch endlich das gute Einvernehmen und die Bande der gegenseitigen Interessen geschädigt, die uns mit der österreichisch-ungarischen Monarchie verbinden. Lokal- und provinM-Digelegenheiten. — (Das Majestätsgesuch) der Krain-burger Stadtgemeinde um Belastung des Untergymnasiums wurde abweislich beschieden. — (Zweite Landeslehrerkonferenz.) (Vierte und letzte Sitzung.) In dieser Sitzung wurde über die eingelangten selbständigen Anträge Beschluß gefaßt. Als erster Antrag kam der Antrag über Aendernng des Präfentations-, resp. Ernennungsrechtes der Volksschullehrer an die Reihe. Die Aeuderung des Ernennungsrechtes, das bisher bekanntlich nach unseren Landesgesetzen die Ortsschnl-räthe besaßen, wurde bei namentlicher Abstimmung mit großer Majorität angenommen; darnach wurden Petitionen an den Landtag um Gleichstellung mobilisierter Lehrer mit den Staatsbeamten, um Ver- leihung einer Functionszulage an Lehrer und Leiter einklassiger Schulen, um Erhöhung der Alterszulagen, um Verwendung der Hälfte der eingehenden Strafgelder zum Zwecke des Ankaufes von Lernmitteln n. dgl. für arme Schulkinder, um Zuweisung von Naturalquartieren oder entsprechenden Quartiergeldern an alle Lehrer und Lehrerinnen beschlossen; ferner die Vorstellungen an den k. k. Landesschulrath, dahin zu wirken, daß den Lehrern die Dienstzeit von der Reifeprüfung an gerechnet, daß die Dienstjahre von 40 auf 35 Jahre reduciert, daß bestimmte Normen bei der Klassificierung der Schüler bekannt, gegeben, daß die Schulpflicht mit dem 7. Jahre zu beginnen und daß die Ferien von sechs Wochen auf zwei Monate verlängert werden. Endlich wurde beschlossen, an das Ministerium für Cultus uud Unterricht eine Petition um möglichst baldige Herstellung eines zweckentsprechenden, mit der k. k. Lehrerbildungsanstalt zu verbiudendeu landwirthschaftlichen Gartens abzusenden. Mit dem Absingen der Volkshymue um 5 Uhr nachmittags wurde die zweite Landes-lehrerkonferenz geschlossen. — (Perfonalverändernngenimkrai-nischen Lehr stande.) Die „Laib. Schulztg." vom lO. d. M. theilt folgende Personalveränderungen im krainischen Lehrstande mit: Im Schulbezirke Adelsberg: Herr Bezirksschulinspektor Joh. Thuma kommt als definitiver Lehrer von Wippach an die vier-klassige Volksschule zu Adelsberg; Herr Mih. Kalan als definitiver Lehrer nach St. Peter in Jnnerkrain ; Herr Ludwig Vodopivee als definitiver Lehrer von Präwald nach Ubelsko; Herr Joh. Plesko von Wippach und der absolvierte Lehramtskandidat Herr Hermann Gradisnik als prov. Lehrer nach Seno» setsch; Herr Math. Hiti als Prov. Lehrer nach Nußdorf; Herr Jak. Hebre Lehrer nach Slap; Herr Joh. Per als prov. Lehrer nach Urem; Herr Franz Kalin als prov. Lehrer nach Fozice; Herr Philipp Kete als prov. Lehrer nach Zoll; die Herren Andreas Perne und Andreas Lah als prov. Lehrer nach Wippach; Herr Josef Miselj als Ans-hilfslehrer nach Podstenje; Herr Anton Drsbec als prov. Lehrer nach Suhorje; Herr Joh. Furlau als prov. Lehrer nach Budajne; Herr Florian Rozman als prov. Lehrer nach Podkraj; Herr Joh. Gre-benee als prov. Lehrer nach St. Johann; Herr Simon Hiti als Prov. Lehrer nach Präwäld; Herr Math. Rant als prov. Lehrer nach Prem; Herr Valentin Pin als prov. Lehrer nach Sturia; die absolvierten Lehramtskandidaten Herr Johann Wo-zlacek als provisorischer Lehrer nach Planina und Herr Peter Repie als provisorischer Lehrer nach Podraga. — Im Schulbezirke Loitsch: Die absolvierten Lehramtskandidatinnen Frl. Maria Galle als provisorische Lehrerin an die dreiklassige Volksschule zu Zirkniz; Fräulein Theresia Sterle als provisorische Lehrerin an die vierklasfige Volksschule zu Altenmarkt bei Laas; Herr Adalbert Ribnikar von Hotederfchiz als provisorischer Lehrer an die zweiklaffige Schule nach Loitsch. — Im Schulbezirke Stein: Herr Franz Golmayer, Lehrer zu Aich, erhielt die Oberlehrerstelle zu Moräutsch; Fräulein Leopoldine Rozman hat auf ihre Lehrstelle in Neul resigniert. Herr P. Plaeid Fabiani von der Steiner Knabenschule wurde nach Laibach versetzt, nnd kommt an dessen Stelle Herr P. Romuald Jereb aus dem Laibacher Franziskanerkloster. — Im Schulbezirke Umgebung Laibach: Herr Josef Gregorin, bisher provisorischer Lehrer zu Salog, kommt in gleicher Eigenschaft nach Tfchernutsch bei Laibach; Herr Johann Geiger, bisher zu St. Jakob a. d. Save, als Aushilfslehrer nach St. Kanzian. — Im Schulbezirke Gottschee: Die Fräulein Adele Bernbacher und Therese Bahovee, absolvierte Lehramtskandidatinnen, kommen als provisorische Lehrerinnen an die Mädchenschule und Fräulein Anna Kaiser, ebenfalls absolvierte Lehramtskandidatin, als provisorische Lehrerin an die Knabenschule zu Reif-niz- — Im Schulbezirke Radmannsdorf: Herr Theodor Jofin, absolvierter Lehramtskandidat, als provisorischer Lehrer nach Karnervellach. — Im Schulbezirke Littai: Herr Anton Zvokelj, bisher Lehrer zu Reifniz, als Oberlehrer nach Littai; Herr August Höger, absolvierter Lehramtskandidat, als provisorischer Lehrer nach St. Martin bei Littai. — (Landtagsmitglieder.) Der Landtag in Krain besteht aus nachfolgend genannten 37 Mitgliedern. Fürstbischof Dr. Pogacar (Virilstimme); den 8 Abgeordneten der Städte und Märkte: Dr. Friedrich Ritter v. Kalteuegger, Dr. Robert v. Schrey (Laibach), Anton Ritter v. Gariboldi (Jdria), Dr. Eduard Deu (Adelsberg - Laas - Oberlaibach), Johann Keeel (Nenmarktl - Radmannsdorf - Stein), Karl Schaunik (Krainburg-Lack), Martin Hotschewar (Rudolfswerth - Möttling - Tfchernembl - Gurkfeld-Landstraß-Weichselburg), Julius Ledeuig (Gottschee-Reisuiz); den 2 Abgeordneten der Handelsund Gewerbekammer: Alexander Dreo und Dr. Adolf Schaffer; den 16 Abgeordneten der Landgemeinden: Dr. Johann Bleiweis. Lukas Robic (Umgebung Laibach-Oberlaibach), Lukas Svetec (Stein), Otto Detelja, Karl Kluu (Krainburg), Dr. Johann Poklukar (Radmannsdorf), Dr. I. Zarnik, Dr. I. Vosnjak (Adelsberg), Matthäus Lavrencic (Wippach), Anton Navratil (Tfchernembl), Josef Graf Barbo, Alois Kobler, Franz Potocnik (Treffen). Wilhelm Pfeifer (Rudolfswerth), Wilhelm Dolhoff, I. Pakiz (Gottfchee); und den 10 Abgeordneten des Großgrundbesitzes: Otto Freiherr von Apsal-trern, Ludwig Graf Blagay, Karl Defchmann, Anton Lafchan, Franz R. v. Langer. Karl Luckmauu, Dr. Josef R. v. Savinschek, Bruno Freiherr von Taufferer, Gustav Graf Thuru, Dr. Julius R. von Vesteneck. . ^ - — (Der krainische Landesausschuß) hielt am 10. d. eine Sitzung ab. Derselbe faßte Beschluß, eine Vorlage wegen Behandlung mobilisierter Volksschullehrer und Landschaftsbeamter an den Landtag zu richten. Weiter wurde der Maßstab über die an die armen 470 Reservistensamilien zu verteilenden Unterstützungsgelder (7676 fl. 75 kr.) festgesetzt. — (Zur Bahnfrage Sissek - Novi.) Der Bürgermeister hat die GRR. Bürger, Dreo, Dr. Ritter v. Kaltenegger, PetriciL, Potocnik und Dr. Ritter v. Schöppl zu Mitgliedern jenes Comites bestimmt, dessen Constituierung uuter dem Vorsitze des Bürgermeisters in der vorgestrigen Gemeinderathssitzung zur Berathung des Potocnik'schen Antrages hinsichtlich des Ausbaues der Eisenbahnstrecke Sissek-Novi beschlossen wurde. Das Comite tritt heute Abend zur ersten Berathung zusammen. — (Selbstmordversuch.) Gestern versuchte ein Landwehrmann durch einen Gewehrschuß sich zu tödten. Der Schuß ging durch den Leib, die körperliche Verletzung ist eine schwere. — (Verwundete und Kranke.) Heute befördert die Südbahn einen Transport verwundeter und kranker k. k. Truppen, 300 aus Laibach, 200 aus Marburg, Pettau u. a. O. an der Zahl, nach Wien, von wo der weitere Transport nach Jglau in Mähren erfolgen wird. — (Landschaftliches Theater.) Herr Direktor Ludwig ist gestern mit der Mehrzahl seiner Bühnenmitglieder in Laibach angekommen und beabsichtigt, die Theatersaison am Sonntag den 15. d. M. zu eröffnen. — (Postverkehr mit dem Occupa-tionsschauplatze.) Im Nachhange zu der Kundmachung vom 27. Juli d. I., betreffend die Einrich-tuug des Feldpostdienstes bei den k. k. Occupations-truppen in Bosnien und in der Herzegowina, gibt das österreichische Handelsministerium bekannt, daß es im Einvernehmen mit dem Reichs-Kriegsmini-sterium und dem ungarischen Handelsministerium den Korrespondenzen der anspruchsberechtigten Personen aller in den Verband der zweiten Armee gehörigen Kommanden, Truppen und Anstalten, der Mobilisierten ungarischen 83. Landwehrbrigade, des 4- Hnßarenregiments, endlich der anspruchsberechtigten Personen sämmtlicher Kommanden, Truppen und Anstalten des k. k. Heeres, der Kriegsmarine und der Landwehr in Dalmazien (mit Ausnahme deL Militär- und Landwehrkommandos in Zara) im Sinne des Z 3 der Dienstvorschrift für die Feldpost der Armee die Portofreiheit vom 12. September d. I. an gewährt hat. — (Ein Amtsdiener), zugleich Diuruist, wird bei der Bezirkshauptmannschaft Gurkseld ausgenommen. — (Aus der „Laibacher Schnlzeitun g") Dr. E. Schwab behandelt an leitender Stelle die „Schulbankfrage", bemerkt, daß Nordamerika zuerst für die Construction einer zweckmäßigen Schulbank eintrat, die Schweiz diesem Beispiele folgte, Berlin nicht zurückblieb und Sachsen auf diesem Felde wesentliche Verbesserungen einführte. — Im hiesigen Ursuliuenconvente feierte M. Jgnazia Gräfin v. Engelshaus das fünfzigjährige Jubiläum der^Ableguug ihres klösterlichen Gelübdes. Seit damals im Lehramte thätig, ließ sich die Greisin noch im verflossenen Schuljahre als Lehrerin in den weiblichen Handarbeiten verwenden. Bei der aus diesem Anlasse im Kloster veranstalteten stillen Festlichkeit empfing sie von ihren Mitschwestern und Schülerinnen die herzlichsten Glückwünsche. — Die vierklafsige Volksschule in Tscher-nembl zählte im Schuljahre 1877/78 482 Schulkinder. — (Aus der Verwundetenliste.) Vom Feld-Artillerieregiment Freiherr von Hofmann Nr. !2: der Oberkanonier Ludwig Goleda, leicht; Unterkanonier Franz Benyka, schwer; vom Infanterieregiment Erzherzog Leopold Nr. 53: die Infanteristen Stefan Zfitnak leicht; Juro Skruink schwer; Valentin Bogovic leicht; Simon Zar, Franz Krznar, Juro Dragonaz schwer; der Korporal Jakob Majeric leicht; die Infanteristen Josef Sebenik schwer; Mirko Malez leicht; Josef Kotor schwer; Jakob Kruhak, Josef Cfizmek leicht; der Korporal Josef Maduuic schwer; die Infanteristen Peter Zdilar leicht; Nikolaus Antovaka schwer verwundet. Krainer Landtag. (1. Sitzung.) Laibach, 12. September 1878. Anwesend: 34 Landtagsmitglieder; beurlaubt Abg. Dr. v. Schrey, abwesend: Fürstbischof Dr. Pogacar und die Abgg. Schaunik und Dr. Vosnjak. Landespräsident R. v. Kallina begrüßt die anwesenden Landtagsmitglieder, gibt die Versicherung ab, die Pflichten seines Amtes getreu erfüllen und seine Kräfte dem Wohle des liebgewonnenen Landes Krain widmen zu wollen. Ein festes Band des Vertrauens möge Regierung und Landesvertretung umschließen. Der Landeschef gedenkt der auf dem Kriegsschauplätze kämpfenden tapferen Söhne des Landes Krain und theilt mit, daß Se. Maj. der Kaiser den k. k. Hofrath Dr. R. v. Kaltenegger zum Landeshauptmann und den jub. k. k. Professor Dr. Bleiweis zum Landeshauptmann-Stellvertreter ernannt hat. Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger begrüßt die hohe Versammlung, ladet die Landtagsmitglieder zu erfolgreicher Thätigkeit ein, erbittet sich die Unterstützung derselben, so wie jene der hohen Regierung, gedenkt eben auch der tapferen Söhne in Bosnien und schließt mit dem Rufe: „Gott segne, Gott erhalte, Gott schütze unsern Kaiser!" Der Landeshauptmann schreitet zur Abwicklung der Tagesordnung: Die Landtagsmitglieder, 34 an der Zahl, leisten dem Landeshauptmanne die Angelobung mittelst Handschlag. Der Vorsitzende widmet dem Ableben Sr. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Karl einen warmen Nachruf. Dr. Poklukar und Dr. R. v. Savinschegg werden zu Ordnern des Hauses; Deschmann und Porocnik zu Verificatoren gewählt. Der Vorsitzende Landeshauptmann legt ^0 Land-tagsvorlagen auf den Tisch des Hauses. Die Wahl der Mitglieder des Finanz-, volks-wirthschaftlichen, Petitions- und Rechenschafts-ausschusses findet in der nächsten Sitzung — Montag den 16. d M. — statt. Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 11. September. Der hiesige Schwurgerichtshof beschäftigte sich in den letztabgelaufenen Tagen, am 9., 10. und 11. d. M., mit der gegen Josef Pire und Johann Jeglic angestrengten Anklage wegen Verbrechens der Kreditpapierfälschung. Als Gerichtshofsmitglieder fungierten LGR. v. Zhuber als Vorsitzender, die LGRR Freiherr v. Rechbach und Rome als Votanten, Auskultant Mikusch als Schriftführer und zwölf Gefchworne; für die Staatsanwaltschaft trat StAS. Gerdesic ein; Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Suppau und BV. Konfchegg vertheidigten die genannten Angeklagten. Wie bekannt, wurden im Jahre 1868 in mehreren Gegenden Krams, Kärntens und der Steiermark falsche Geldnoten L 10 fl. ausgegeben. Nach langen Forschungen wurde ein sicherer Johann Jeglie in Haft genommen, der in der Schmelzhütte nächst Klagenfurt bei Ausgabe einer falschen Geldnote g, 10 fl. betreten wurde. Johann Jeglic gab an, diese Note von Josef Pirc empfangen zu haben. Dieser Angabe wurde Glauben geschenkt in der Erwägung, als Josef Pirc als Banknotenfälscher bereits bekannt war und mit dem wegen dieses Verbrechens bereits abgestraften Pogacnik aus Stein in Verbindung stand. Gegen Josef Pirc liegen Aussagen vor, daß er sich im Hause des Andreas Net mit der Anfertigung falscher Banknoten beschäftigt habe. Josef Pirc stand auch mit dem wegen Verbreitung falscher Geldnoten abgestraften Johann PreZern in Verbindung. Josef Pirc erschien des Verbrechens der Geldnotenfälschung dringend verdächtig, und dieser Verdacht erfuhr Stärkung durch die Thatfache, daß nach dessen Verhaftung das Erscheinen salscher Geldnoten L 10 fl. ausblieb. Nach de« gepflogenen Erhebungen soll Pirc viele Stück falsche Geldnoten s. 10 fl. ausgegeben haben. Johann Jeglic wurde bei der Auswechslung von zwei Stück Falsificaten L 10 fl betreten. Josef Pirc, 39 Jahre alt, verehelichter Grundbesitzer in Laufen, wurde bereits wegen versuchter Banknotenfälschung abgestraft, leugnet seine Schuld, versucht es, durch Lügen sich aus der Klemme zu ziehen, unterliegt jedoch dem ihm entgegenstehenden Zeugenbeweise. Johann Jeglic, 50 Jahre alt, wegen Diebstahl und Betrug bereits mehrmals abgestraft, gibt an, drei Geldnoten g. 10 fl. von Pirc empfangen zu haben, deren Echtheit er nicht bezweifelt hatte; auch dieser Angeklagte wird durch Zeugenaussagen bekämpft. Auf Grund des Beweisverfahrens sprachen die Gefchwornen über beide Angeklagte das „Schuldig" aus, Josef Pirc wurde zu einer sechs- und Johann Jeglik zu einer dreijährigen schweren Kerkerstrafe verurtheilt. Die Bewirtschaftung kleiner Landgüter. (Schluß.) Doch zur Uebergabe der Oberleitung (Administration) ihrer Gutswirthschaft an Personen, die nicht Landwirthe von Fach sind, sind ja jetzt, wo es bereits genug tüchtig geschulte landwirthschaftliche Beamte gibt, die sich wegen vorgerückten Alter-, Erziehung ihrer Kinder u. dgl. in Pension oder in das Privatleben in eine Stadt zurückgezogen haben, die in Rede stehenden Gutsbesitzer nicht mehr ge-nöthigt, denn gewiß würde so manchem dieser Beamten es sehr erwünscht kommen, wenn er nebst seinem spärlichen stabilen Einkommen ein, wenn auch kleines Nebeneinkommen finden könnte. Zudem befinden sich ja unter diesen sich in Pension oder Las Privatleben zurückgezogenen Oekonomiebeamten viele, dexen während ihrer vieljährigen Dienstzeit auf großen, intelligent und nnt gutem Erfolge betriebenen Gütern die schöne Gelegenheit dargeboten war, sich zu ihrem Wissen auch noch einen reichen Schatz von praktischen Erfahrungen zu sammeln: wer wäre daher wol mehr dazu geeignet, Besitzern fraglicher Kategorie als Wirthschastsrath ersprießliche Dienste zu leisten, als solche Wirthschastsbeamte? Die geringe Auslage, welche die Uebergabe der Oberaufsicht über das Gut oder mehrere Güter an einen solchen tüchtig geschulten Beamten den Besitzern verursachen würde, würde wol der seiuerzeitige höhere Ertrag beiweitem aufwiegen. Außerdem würden ja die Besitzer dnrch die Neber-gabe der Administration ihres Gutes auch in die Lage gesetzt werden, an Stelle ihres in Bezug auf Leistung und Kenntnisse viel zu theueren Verwalters einen billigeren Wirthschaster, z. B- aus dem Stande absolvierter Ackerbauschüler, zu acquirieren, wodurch allein schon meist die für den Wirthschastsrath oder Administrator auflaufenden Kosten entweder ganz oder doch wenigstens zum größeren Theile gedeckt werden könnten. Möge diesen Zeilen Vonseite der in Rede stehenden Gutsbesitzer die gehörige Würdigung werden ! Ihre Wirtschaften würden dann gewiß bald auf einem ganz anderen Standpunkte stehen, als dies dermalen nur viel zu häufig der Fall ist. Es werden dann auch viele derlei Gutsbesitzer nicht zu dem letzten, für sie meist ungünstig ausfallenden Mittel der Verpachtung ihre Zuflucht nehmen müssen. Verpachtet ist eine Wirthschast bald, aber welche Unannehmlichkeiten und Nachtheile zieht so eine Verpachtung oft nach sich, und was für kolossale, nur zu häufig die finanziellen Kräfte übersteigende Auslagen macht die Zurücknahme des Pachtgutes in eigene Regie, wenn dieselbe aus was immer für einer Ursache nöthig werden sollte! Dies alles ist bei dem heutigen Mangel an tüchtigen und mit Kapital genügend ansgestatteten Pächtern wohl zu beachten! Verstorbene. Den 12. September. Emilie Lehmann, 25 I., Privatbeamtens-Tochter, Florianigasse Nr. 32, Lungentuberkulose. Lebensmittel-Preise in Laibach am 11. September. Weizen 7 fl. 31 kr., Korn 5 fl. 4 kr., Gerste 4 fl. 6 kr., Hafer 2 fl. 91 kr., Buchweizen 4 fl. 88 kr., Hirse 4 fl. 5b kr., Kukurutz 5 fl. 80 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 13 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinfett 80 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2'/, kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 56 kr., Schweinfleisch 62 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 42 kr., Stroh 1 fl. 34 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weiper 20 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 16. September 1878 stattfindenden Licitationen. 1. Feilb., Kmfic'fche Real., Flödnig, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Oberhauser'sches Gut, Obererkenstein, LG. Laibach. — 3. Feilb., Bramor'sche Real., Kleinpölland, BG. Nassensuß. — 1. Feilb., Herxel'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 2. Feilb., Zidar'sche Real., Kroharje, BG. Nafsenfuß. — 1. Feilb., Ster^aj'fche Real., Oberseedors, BG. Laas. — 1. Feilb., Sterle'sche Real., Grafenacker, BG. Laas. — 1. Feilb., Meden'sche Real., Osredek, BG. Laas. — 1. Feilb., Hiti'sche Real., Kaunel bei St.»,Veit, BG. Laas. — 2. Feilb-, Frank'sche Real., Laas, BG. Laas. — 1. Feilb., Novak'sche Real., Laibach, LG. Laibach. Witterung. Laibach, 12. September. Morgens schwacher Regen, nicht lange anhaltend, daun wechselnde Bewölkung, sehr schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 16 8°, nachmittags 2 Uhr 23 0° 0. (1877 -j- 19-6°; 1876 -z- 14 0° 6.) Barometer im Fallen, 738 74 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme 18 2°, um 3-6" über dein Normale. Angekommene Fremde am 11. September. Lotel Stadt Wien. Kraßnigg sammt Familie, Triest. — Pseifer und Hotschewar, Gutsbesitzer, Gurkseld. — Ritter v. Goßleth. Hrastnig. — Ritter v. Savinschegg, Gutsbesitzer, Möttling. — Hager, Theatersekretär, Mödlnig. — Justine, Schauspielerin, Salzburg. — Koch, Schneider, Kflte.; Kapuseinski, Reisender, und Fibinger, k. k. Rathssekretärs-Adjunct, Wien. — Lang, Oberbeamter, und Burkhart s. Gemalin, Graz. — Gras Thnrn, Gutsbesitzer, Radmannsdorf. — Ritter v. Vcsteneck, Bezirks-hauptmann, Littai. „ . Hotel Elefant. Krnmpöck, Beamter der Natwnalbank, und Schindler, k. k. Finanzrath, Wien. — Jovauiö, Professor , Osek. — Nadrach, Pfarrer, Triest. — Detela, Gutsbesitzer, Nenmarktl. — Navratil, Möttling. — Kodier, Bürgermeister, und Svetee, Notar, Littai. — Senttar, Gastwirth, Graz. — Keeel, Gutsbesitzer, Stem. — Gras Barbo s. Sohn, Kroisenbach. — Friebös, Generaldirektorswitwe, und Ludwig s. Gemalin, Theaterdirektor, Prag. Hotel Europa. Kauderual, k. k. Professor; Ladovaz Ele-mentine und Mattei, Triest. — Posilovik, Bischof, Zengg. — Raak, Oberst, Graz. — Hodnik Maria, Brinfek Johanna nnd Man Natalia, Jllyrifch-Feistriz. — Baie, Vicar, Krainburg. Kaiser von Oesterreich. Levstek und Plesko, Lehrer, Oberlaibach. — Lnnder, Lehrer, Zwettel. — Biba, Kfm., Volarad. Moliren. Klein, Steiermark. — MiNauc und Schigon, Loitsch — Brecelnik, Krain. — Schubert, Kapellmeister. — Esche Augusta, Triests__________________________________ Telegramme. Berlin, 11. September. Der Reichstag wählte Forckenbeck gegen Frankenstein (Centruin) zum Präsidenten, Stanssenberg und Hohenlohe zu Vizepräsidenten. Athen, 11. September. Infolge Ministerrathsbeschlusses ordnete der Kriegsminister die sofortige Einberufung der beurlaubten Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten an. Für die herzliche Theilnahme während der langen Krankheit meiner nun in Gott ruhenden Frau, sowie sür das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte und die schönen Kranzspenden spreche allen Betreffenden meinen tiefgefühlten Dank aus. Kuäokf Dortmann. Eine halbe (407) 3-1 Theater-Loge ist ganzjährig um 60 fl. zu vergeben. Näheres Spital-g-M'c Nr. 4. jgz. 8olligLN. Die Musikschule der xWarmon. E^eMa^i in Laik>aek beginnt ihr neues Schuljahr mit 16. September d. I. Der Unterricht umfaßt folgende Gegenstände: Ukavierspiek (Herr Josef Zöhrer und Herr Gustav Morawetz); Gesang (Frl. Clcmciitinc Eberhart und Herr Gustav Morawetz); Buch- und Papierhandlung, Ü» Ht», Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Requisiten, Schreib-, Zeichnen- uud Maler-Utensilien, Kopier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papierconfeetion. (334) 24 Herren-Wäfche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt L. .1. HiUttiNtN, Hauptplatz Ur. 17. Auch wird Wasche genau nach Maß und Wunsch angefertigt und nur beschaffende Hemden verabfolgt. (23) 67 MnMschcr Untcrricht. Unterfertigte gibt bekannt, daß sic den Unterricht in der französischen Sprache mit 15. September wieder beginnt. Eleonore Starkbaner, (405) 3—2 Theatergasse Nr. 1. (Herr Johann Gerstner und Herr Gustav Morawetz). Ferner werden ein- bis zweimal wöchentlich Uebungen im Ensemblespiel stattfinden, an welchen auch Nichtschüler der Anstalt gegen Entrichtung des Unterrichtsgeldes theil-nehmen können. Mündliche oder schriftliche Eintrittserklärungen werden entgegengenommen im Vereinslokale: Herreugafse, Fürstenhof, zweiten Stock links, und zwar am 14. und 15. September, jedesmal von 11 bis 12 Uhr vormittags. Das Unterrichtsgeld sür jeden Gegenstand ist für Mitglieder der Gesellschast aus 2 fl. per Monat nnd für Nichtmitglieder auf 3 fl. per Monat festgesetzt. Laibach, den 7. September 1878. (398) 3—3 Die Direction der philharmonischen Gesellschaft. In (394) 3-2 Buchhandlung sind sämmtliche, in allen Lehranstalten eingeführte MV" Schulbücher -WW zu haben, und empfiehlt sich dieselbe bestens zur geneigten Abnahme. Bestellungen werden schnellstens besorgt. Aaibacki, Katlmuspkatz Nr. 9. Wiener Börse vom 11. September. 8,°°,.- Geld sckukä. Papierrente Silberrente Goldrente Staatslose, 1839. . . 1854. . . 1860. . . 1860(5tel) 1864. . . Grimäeatkaftungr- Obligationen. Galizien.......... Siebenbürgen . . Temeser Banat . Ungarn............. 61 10 62 90 7160 325— 106 75 111-50 120 — 138 75 83 75 73 50 76— 77 50 Anäere öffentkiike Ankeken. Donau-Regnl.-Lose Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aetien v. Hanken. Kreditanstalt f.H.u.G SScomPte-Ges.,n.ö. Nationalbank. . . . Aetiea v. Traarport Aaternekmungea. Alföld-Bahn .... Donau - Dampfschiff -Elisabeth-W eftbahn Ferdinands-Nordb. Franz-Ioseph-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz Lloyd-Gesellschaft . 104 75 79— 90 25 239— 805— Ware 20 239 25 807— 120— 465 -164— 2035 132— 234 — 126 — 548 — 121 — 467 — 164 50 2040 132 50 234 25 126 50 550— Nordweftbahn . . . Rudolfs-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............ Ung. Nordostbahn . Kfanäbriese. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Priorilätr-Obkig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber ^ranz-Ioseph-Bahn. Laliz.K-Ludwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. " »5 „ . Privatkose. Kreditlose .... Rudolfsstiftung. . . . Devisen. London .............. Gekäsorten. Dukaten.............. 20 Francs............ 100 d. Reichsmark . Silber............... 107 50 93 50 99 Geld Ware 11325 11350 120 25 120 50 254 — 254-50 71 25 7150 11750 118— 108— 91 — 9910 93 50 94— 92— 106— 87-50 100 50 87 25 66 25 156 50 11225 95— 16350 15— 116 10 5-53 9-29»/, 57 25 100 - 92 50 106 50 87-75 101— 87'50 66-50 157'— 112-7S 95 20 163 75 15 50 116 20 5-54 9 30»-!» 57 35 10010 Telegrafischer Kursbericht am 12. September. Papier-Rente 60 75. — Silber-Rente 62 65. — Gold-Rente 71 50. — 1860er Staats-Anlehen 11150. — Bank-aetien 728. — Kreditaetien 236 20. — London 116 30. — Silber 10015. — K. k. Münzdukaten 5 53. — 20-Fraues-Stücke 9'31. —100 Reichsmark 57 35. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaetion verantwortlich: Franz Müller.