Scbriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Telephon 25-67, 25-68, 25-69 Marbuig a, d. Drau, Badgaase Nr. 6 • Anzeigen und Abonnements-'Anirahme In der Verwaltung ♦ Bei Anfragen R ü c k-p o r t o beilegen B§niQl¥mrkaut3prml%; wocfianfagt 10 Rpf SamsffaSF-Sonnffafj Ii Erscheint wöchentlich s e c h s ni a 1 als MorgenzcitunR (mit Aus-mlimc der Feiertage), — Bezugspreis; Abholen nu)natlicli RM 2.—, bei Zustellung RM 2.10. — Unverlangte Zuscliriften werden nicht zurückgesandt Wr. 132 Oltardurg a. S>rau ^TRitttDOdD. 11.3unl 1941 81.3al5rQanp Stolze Erfolge der deutschen Luftwaffe FHegarvenbände des Generaloberst Stumpf vernichteten in vier Monaten 35 Handeisschitfe mit 206.000 bn. und beschädigten ausserdem 86 Schiffe Zdn Britnifliigzeiige abgeschossen BBßR DEM KANAL UND IN NORDAFRIKA Berlin, 10. Juni. Das OberkonTmando der Wehrmacht giibt bekamt: Die Liiftwaüfe versenkte an der britischen Sttdkttste und im Atlantiscfien Ozean zwei Fraobter mit zusammen lt).000 brt Zwei weitere Handelsschiffe wurden im AtlantUc und auf der Höhe von Portladid so schwer l)eschädigt, dali auch mit Uireim Vertust gerechnet werden Wann. Im Bifstol-Kaiial erhielt ein bewaffnetes fefaidllcfies TanltschÜf einen Bombentreffer. In NordafrUta wurden feindliche StoB-trupps vor den deutsch-Hatienischen Stei. lonsen bei Totmilc abgewiesen. Verbände der deutschen und der italienischen Luftwaffe bombanUerten britische Flakstel-tatu^ und Verteidigungsanlagen bei To-biiic und Marsa Matruk Bei Luftltämpfen über dem Kanal und Uber Nordafrlka sowie bei EinHugversu-chen in die besetasten Gebiete verlor der Feind zehn Flugzeuge. Hiervon wurden durch Jäger sieben, durch FlaitartiUerie ein Flugzeug abgeschossen. Vorpostenboote schos^ in der Nordsee zwei bri-tiscfae Kamirffhigzeuge ab. Damit hat diese Vorpostenllottille in drei Tagen vier britische Kampfflugzeuge vernichtet, Kampfhandlungen des Feindes über dem Reictegebi^ fanden weder bei Tage noch bei Nacht statt. In der Kriegsführung gegen die britische Versorgungsschiffahrt waren Flieserverbände des Generaloberst Stumpf besonders erfolgreich. In der Woche vom 1. bis 7. Juni versenkten sie 11 Schiffe mit rund 80.000 brt und beschädigten 15 weitere Schiffe schwer. Damit haben diese Verbände seit dem 1. Februar 1941 insgesamt 33 Handelsschiffe mit 208.000 brt vemtohtet und 86 Schiffe beschädigt. Massenlluciil aus Alexandria Reuter zählt bereits 40.000 Flüchtlinge S 10 C 'k h 01 m, 10. Juni. Die Flucht aus Alexandria nimmt, wie Reuter aus diesem von der deutschen Luft-waffe hart angepackten britischen Flottenstützpunkt meldet, immer größere Ausdehnung an. Die Zahl der fMÜchtUnge sei raSch auf 40.000 gestiegen und nach Ansicht eines höheren Eisenbahnbeamten werde sich diese Zahl in den nächsten Tacen mindestens verdoppeln. Auf dem Bahnhof hat»e man, wie Reuter weiter berichtet, besondere Maßnahmen treffen müssen, um etwas Ordnung in das völlige Durcheinander zu bringen. Alle Eingänge seien Jetzt von Militär besetzt. Nur zu bestimmten Stunden öffne man den Bahnhof für die FHichtllngsmassen. Pausenlos rollen dann überfüllte Züge in das Innere des Landes ab. Von gewaltigen Exolosionen zerrissen Untergang zweier britischer Munitionsschiffe Berlin. 10. Juni, Zu lU'n gestern (jcmeideten Versenkungen mehrerer Rroßer englischer Überseedampfer an der Wcvstküste Schottlands werden noch folgende Einzelheiten bekannt; fiin 8000 Hr' i^roller Frnchtdampfcr, der, bis an die Luken voll beladen, tief im Wasser lag, wurde in der engen Meeresbucht von Little Minch von Kampfflugzeugen gestellt und sofort angegriffen. Schon bei dem ersten Anflug gelang es, mehrere Treffer mit gewaltiger Wirkung zu erzielen. Zwei Volltreffer schweren Kalibers durchschlugen das Deck und lösten eine gewaltige Detonation aus, der eine Kette weiterer Explosionen folgte. Der Dampfer brach auseinander und sank In kürzester Frist. Ein zweiter 8000 brt großer Kracht-dampfer, der In den gleichen Gewässern in seinem Schlupfwinkel entdeckt wurde und zwei Volltreffer mittschiffs erhielt, sank unter den gleichen dramatischen Umständen. Die Gewalt der Explosionen, die beide Schiffe regelrecht auseinandersprengte, laßt es sichei" erscheinen, daß diese beiden 8000-Tonnen-Dampfcr Munition geladen hatten. Neue Eingeständnisse Bisher der Verlust von vier Kreuzern und sechs Zerstörern bei Kreta zugegeben Berlin, 10. Juni. Nunmehr gibt die britische Admiralität mit der Versenkung des Flakkreuzers »Caicutta« und der Zerstörer »Hereward« und »Imperial« weitere Verluste bei den See- und Luftgefechten um Kreta bekannt, sodaß die von englischer Seite bisher eingestandenen Totalverluste der britischen f^lotte in den Kämpfen um Kreta vier Kreuzer und sechs Zerstörer umfassen. Die „neuen ODetboden" Von Helmut Sündermann im Zuge der kruinpfhattcn r3emüliuii-gcn der Churchill-Regierung, den schweren Schock von Kreta zu zerreden, wird den britisciien Zeilungsiesern eine Flut von Artikeln beschert, in denen dargestellt wird, wie völlig »neue Methoden der Krlegfillirung« von deutscher Seite in Kreta angewandt worden ""eien — Me-tlioden. die die »Times« als »revolutiO-rierend, im Erfolg sicher und wisse'n-schaftlich durchdacht« bezeichnet. Der Versuch aber, nach mehr als zwanzig Monaten Kriegführung und nach einem nie dagewesenen Siegeszug des deutschen Soldaten durcii die Länder aller seiner Feinde auf dem Kontinent Cber-rascliung zu iicuclieln. ist niclits anderes als grotesk. üewilj — es sind der Waffen manche, die in diesem Kriege von deutscher Seite überraschend ins Treffen gefülirt und neuartig angewandt werden. Aber dürften niclit die meisten dieser Waffen auch dem üegner scliie Madrider Zeiluiig »Pueblo« nimmt den britischen Überfall auf Syrien zum Anlaß, sich mit der Londoner ÄRitatioii unter Leitung Churchills auseinanderzusetzen. die auch in diesem Falle, wie das niatt schreibt, mit einer Torheit sonder-' gleichen auf l^hantasierarKumentcu reitet, ähnlich dem ewigen britischen Qe-schwefel von der Arrciheit der Meere«, die es in Wahrheit erst dann «eben werde, wenn die britische Herrschaft hi den Weltmeeren endgültig gebrochen sei. So inüsse auch die aufdringliche Phantasiererei über deutsche Truppen in Syrien. von denen die Briten das französische Mandatsgebiet »befreien« zu wo-llen vorschützten, auf die Engländer selbst zurückfallen. »Der beste Beweis, daß sich in Syrien keine deutschen Soldaten befinden«, meint »Pueblo« ironisch, »ist die Tatsache, dalt die Engländer dort eingerückt sind.« Falls aber die Deutschen dieses Land doch betreten sollten, dann köime man logischerweise und traditionsgemäß vom Informationsministerium Seiner Majestät etwa folgende Meldiuig erwarten: »Das Oberkommando hat beschlossen, dal) die Truppen Seiner Majestät sich In die Wtederelnschiffungshäfen begeben, um in größter Ordnung und Präzision einen unserer glorreichen Rückzüge zu vollziehen. Es werden verschiedene Bade-und Planschorden zur Verteilung gelangen.« nie cnglisclicn Lügen, so schlielit das Madrider Blatt, dienen nur dem törichten Vcrsuch. den krassen Rechtsbruch Englands 7A\ bcniäntcln. Diirch seinen militärischen Angriff auf Syrien, zu dem England durch nichts berechtigt ist, vergewaltigt es die Interessen seines ehemaligen Bundesgenossen ebenso brutal wie in Oran oder Dakar. England bricht nicht nur das Recht, sondern es verrät sogar 'bedenkenlos die »Ideale« der Genfer Liga, als deren Hilter es sich immer aufspielte. Denn Syrien und der Libanon sind ein Mandat der Genfer Liga, das England jetzt cinfach als nicht mehr existierend behandelt, wo es vor der Votwendigkeit steht, sich eine neue nii-litärisclie Basis schaffen zu müssen. „Verlänr^erter Todeskampf" Deutliche Sprache der brasilianischen Presse R io d e Janeiro, 10. Juni. Oer britische Raubüberfall auf Syrien wird in der brasilianischen l-'resse lebhaft konnncntiert. Auf die englische Agitationsparole einer »Befreiung Syriens« antwortet die Zeitung »MekKlia«, dali die neue »Schutz-'lerrin Syriens« das gleiche England sei. i-iis aus Schwellt und Bhit von Millionen Eingeborener auf einem Drittel der gesamten Erde CiroLtgew inne ziehe und jede Erhebung gegen diese Ausbeuterpolitik mit den brutalsten Mitteln niederschlage. »Gazeta de Noticias« nennt das syri-i^clie Abenteuer: »Bezeichnend für die niuralische Verfassung einer Welt, die verzweifelt versuche, durch Verrat den eigenen Todeskampf zu verlängern.« Scharfe Kritik aus Fernost Die Welt unter dem Bombardement britischer Falschmeldungen Schanghai. 10. Juni. In erbittertem Tone nimmt die fran-;üsischü Zeitung »Journal de Shanghai« zu dem englischen Überfall auf Syrien Stellung, für den es Churchill allein verantwortlich macht. Churchill und Eden, so sagt das Blatt, versuchten, ihre schweren Fehler während des Balkan- und Kreta-Feldzuges wiedergtitzumacheii; sie hätten daher den Befehl gegeben, Syrien anzugreifen, das 7.U nehmen, was ihnen ein leichtes Spiel er.scheine. Nicht so leicht wäre jedoch, diese« Spiel der Welt zu erklären. Darum Mtzte e^ newalttges Bombardement der britischen Agitation ein, die die ganzt» Welt mit Falschmeldungen zehn Tage lang »unter Feuer« genommen habe. ChuTchill versuche, mit Tatsachen zu überraschen, die er sich auf Grund überlegener Wahen über die französische Syrien-Armee erhoiffe. England, das das Unglück seines ehemaligen Alliierten ausnütze, erhebe Frankreich gegenüber umso lauter den Vorwurf des Verrates. Das Blatt wirft schlielllich die Frage auf, ob Churchill mit dem Überfall auf Syrien nicht einen neuen schweren Fehler begehe, einen jener Fehler, durch die sich seine Laufbahn als Staatsmann aus-zeichn«. Wieder Luftangriffe auf französisciie Fischer Mit Bomben und Maschinengewehren F a ri s, 10. Juni. Zwei französische Fischerboote sind wieder Gegenstand englischor Luftangriffe gewesen. Der in Lorient beheimatete Fischkutter »Donibane« wurde 47 Grad nördlicher Breite, 5 Grad 25 Minuten westlicher Läng'e (etwa 150 Kilorheter südwestlich von Lorient) von einem drei-motorigCn britischen Flugzeug unter MG-Feuer genommen und aus der Luft botn-bardiert. Eine Bombe riß ein Loch in die Schiffswand, und der Kutter sank binnen fünf Minuten. Die Besatzung konnte ein Rettungs-boot besteigen und von einem anderen Fischkutter aufgenommen werden. Auch das ^irei Seemeilen entfernt fahrende französische Fischonboot »Amadi^t wurde mit vier Bomben belegt, die aber fehlgingen. Das englische Plugzeug war vor^dein Angriff so tief herunter gekommen, daß der Flugzeugführer deutlich die französischen Flaggen der Boote gesehen haben muß. FDieEc wi'oderholten britischen Angriffe können nur immer wieder bestätigen, daß die Engländer Frankreich^ um es auszuhungern, nicht einmal mehr die Beschaffung zusätzlicher Nahrung aus der Fischerei gönnen. Neue Ablasen an ßootevelt PORTUGAL MANIFESTIERT SEINEN SOUVERÄNITÄTSWILLEN - NEUE TRUPPENVERSTÄRKUNGEN NACH DEN AZOREN Lissabon, 10. Juni. Zur weiteren Verstärkung der Garnisonen auf den Azoren gingen am Montag neue Einheiten des portugiesischen Heeres, hauptsächlich Pioniertruppen, nach dieser Insel ab. Die portugiesische Regierung hat den Dampfer »Joao Bello« für die Truppe«' Verschiffungen gechartert, ein , Schiff, das auch für den Truppentransport nach den Kap Vcrdischen Inseln Verwendung fniden soll. Die portugiesische Presse fährt fort, die Truppenvcrschicbungen in großer Aufmachung zu vermerken. Die bekannte Zeltung »A Voz« behandelt in Ihrem Leitartikel erneut die Bedrohung der portugiesischen atlantischen Inseln durch Amerika. Unter Hinwels auf die letzte Roosevelt-Rede schreibt das Blatt: »Voll Angriffsgeist und als angeblicher Schirmherr der Demokratie verlangt Amerika seinen Lebensraum. Wenn dieser Lebensraum nun auch die Azoren oder Kap-Verdlschen Inseln um-laBt, die durchwegs günstige Seefahrts-oder Luftstützpunkte bilden, dann werden die amerikanischen Politiker sicherlich diese portugiesischen Inseln verlangen, und zwar ohne den Schein irgendwelchen Rechts oder Respekts für die jahrhundertealte anerkannte portugiesi« sehe Souveränität.« Ohne jedes Schamgefühl, so fährt »A Voz« fort, gehorche die amerikanische Presse der lieransgegebenen Parole und unterstütze ohne Respektierung der Rechte und Freiheiten, für die angeblich gekämpft wird, die bisherigen Forderungen der USA-Politik. Das Schlimmste aber sei, daß diese schamlosen Wünsclü^ in seltsamen Andeutungen der Präsidentenreden ihren Ausdruck finden. »A Voz« stellt abschlieBend fest, daU Portugal, das politisch auf der Basis des Rechts, der Gerechtigkeit und der Ehrlichkeit handle, seinen Neutralitätsab-sichteii treu bleiben werde. Angesichts der skandalösen Bedrohunsen, die teils offen, teils verhüllt auftreten, verstärke Portugal nunmehr die Garnisonen seiner Inseln, um diese unter seinen Schutz vor jeder Gewalt und jedem Volkerrechts-bruch zu bewahren. Erklärung des Staatspräsidenten von Paraguay »strikte Neutralität« B u e n o s Air c s, 10. Juni. Strikteste Neutralität gegenüber den kriegführenden Staaten ist die Haltung der paraguayischen Regierung, erklärte der Staatspräsident General Moringo in einem Interview mit einem Vertreter der Associated Press, das die Zeitung »Cri-lica« zum Abdruck bringt. Das USA-Joch »Die einzigen mit Roosevelt Zufriedenen sind die jüdischen Kriegsindustrlellen« Buc nos Ai res, U). .iuni. iJic Abendzeitung »Cronica« in La l'az ninnnt nocli einmal zur letzten Rede Roosevelts Stellung und schreibt: Die einzigen mit dieser Rede Zufriedenen seien die jüdischen Kriegsindustriellen in USA, die Riesenprofite aus der Ankündigung der Rüstungsverdpppelung ziehen würden. In einem anderen Artikel der gleichen Ausgabe warnt das Blatt die übrigen amerikanischen Länder, sich unter das USA-Joch zu beugen. .lede Ibero-ameri-kanische Republik habe ihre eigene Den-kungsart und Regierungsiorni. Eine Beschützerrolle, wie sie die USA spielen wollten, habe von jeher Ablehnung gefunden. Roosevelt könne sich nknnals zum Sprecher des ganzen Kontinents machen. Er tue so, als seien die übrigen Staaten Lakaien. Als freie und souveräne Nationen müBten sich die ibero-amerika-nischen Länder dagegen verwahren, daß Roosevelt ihnen jeden Schritt vorschreiben wolle. Blockade und Gegenblockade OHNE EINFUHR MUSS ENGLAND SEINEN VERBRAUCH AUF E*N ViBRiFEL HERABSETZEN Bukarest, 10. Juni. Der frühere rumänische Außenminister und Volkswirtschafter Professor Michael Manulcscu beschäftigt sich in der 5>Via'tza« mit den Auswirkungen der Blockade auf Europa nnd England. In diesem Zusammenhange macht Ma-nutescu statistische Angaben über die europäische Einfuhr, indem er hervorhebt, daß eine vollständige Bk)ckade des Kontinents nur 10 bis 15 v, H. des nor- malen Verbrauches in Euroi>a herabsetzen könne. Demgegenüber sei England auf eine viel größere Einfuhr aus dem Ausland angewiesen. Ohne Einfuhr müss'j die Insel den normalen Verbrauch des Landes um 75 v. H. herabsetzen. Die Bedürfnisse von 47 Millionen Einwohnern Englands seien daher viel schwerer zu befriedigen als die Bedürfnisse der .137 Millionen Europäer des Kontinents. Die Abschnürung bedeute für England den Tod. Kfoatlens neuer Außen-nfiinister Dr. Mladea Lorliovic Agram, 10. Juni. Der kroatische Staatsführer Dr. Ante Pavelic ernannte den i>isherigen Staatssekretär im kroatischen Außenministe-rium Dr. Mladen Lorkovic zum Außenminister. Bisher wurdö das A-ußeiwnini-sterium von Dr. Pavdic seJbst geleüet. Rücksiedking von Kroaten A'gfatn, 10. Juni. Durch eine Regie run^s Verordnung wurde eine Kommission gegründet, deren Aufgabe es sein wird, die Rücksiediung der nicht im kroatischen Staatsgebiet lebenden Kroaten und die Aussiedlung von Niclitkroaten und in Kroatien tmer-wünschten Elementen durchzuführen. Hochleistung deutscher Flugzeuge Im siidasnerikanisctieii Flusverkelir Dessau. M. 'Juni. Aus Rio de 'Janeiro wurde der 5000. Flug der brasilianischen Ijuftverkehrs-gesel'lschaft »VAlSP« gemeldet, die somit 1,800.000 km durchfloigen und 70202 Fluggäste, 41.000 kg Paket'i>ost und 7734 il^g Briefpost befördert hat. Dieses Ereignis ist für Großdeutsohland umso bedeutsamer, als die VASP aussdhließlich deutsche Junkers-Fdugzeuge in ihrem Luftverkehr verwendet. IMe Strecke Rio de Janeiro—-Sao Paulo, die vor vier Jahren eingerichtet und anfangs nur zweimal, später dreimal täglich geflogen wurde, zählt zu den am meisten bereisten Strek-ken Südamerikas. Smuts braucht Kriegs-stimnfiupig Er läßt Luftwamsirenen errichten Genf, 10. Juni. Die englandhörige Regierung Smuts gibt sich alle Mühe, in Südafrika eine ernsthafte Kriegsstimmung hervorzurufen. Sie stößt dabei allerdings, wie aus f*re-toria berichtet wird, auf wenig Verständnis bei der Burenbevölkerung, die immer wieder den Austritt der Union aus dieser deutsch-englischen Auseinandersetzung verlangt. Die Bevölkerung von Pretoria wurde zuletzt dadurch in Erstaunen versetzt, daß plötzlich zum Zwecke der Panikmachc angeordnet wurde, 18 Luft-wariisircncn aufzustellen, nachdem ihre Stadt in Verbindung mit anderen Kriegs-niaßnahnien ohnedies bereits ein gewaltiges Haushaltdefizit aufzuweisen hat. Schicksal britischer Soldatenfamilien Wie sie von Plutokraten behandelt werden Genf, 10. Juni. Wie die englische Oberschicht ihre ärmeren Landsleute behandelt, geht aus einem Fiericht des »Daily Mirror« hervor, der tlas Schicksal einer Soldatenfrau zu Purlcy in Surrcy schildert. Die Frau ist gezwungen, mit ihren drei kleinen Kindern in einer Wohnung ohne Türen zu hausen. Der Bausbesitzer hat die Türen herausnehmen lassen, weil die Frau die Miete nicht zahlen konnte. Ebenso wie der Mihtäriiskus in Eng_ land ständig mit den Soldatenlöhnen im Rückstand bleibt, werden nämlich auch die ohnehin ganz niedrigen Unterstützungen an die Soldatenfainilien nicht pünktlich ausgezahlt. Die Soldatenfrau erreichte durch dringende Eingaben, daß ihr M ■ Urlaub erhielt, um die Angelegenheit niit dem Hausbesitzer zu regeln. Dieser war aber nicht zu sprechen, und dem Soldaten blieb nichts übrig, als provit>orischc Drahtgittertüren anzubringen. Der Hausbesitzer erklärte später, er denke gar nicht daran, die ausgehobenen Türen zurückzugeben, er werde vielmehr bei Ge_ legenheit auch, die Fenster holen, damit die Soldütenfamilie gezwungen sei, das Haus zu verlassen, denn Soldatcnfamilien seien unsichere Zahler. Das ist die wahre Einstellung der Plu_ tokratie zu den Soldaten, die für diese Plu'tokratie ihr Leben einsetzen sollen. Gewohnheitsverbrecher hingerichtet B-eNin, 10. Juni. Heute wurde der 1905 in Bochum-Werne geborene Franz Retterberg aus Jena hingerichtet, den das Soiidergeticht in Weimar als Volksschädling zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszelt verurteilt halte. Retterberg, ein vielfach vorbestrafter gefährlicher Gewohnheitsverbrecher, hat in Gera nnd Naumburg zahlreiche Betrügereien und Dieibstähle unter Ausnutzung der Kriegsverhäitnisse begangen Nummer 132 vWaT^oiw Zc#imjr« "n. Jmii 1941 Se#e-3. Stadt und Hafen Alexandria Dm NHcMta in ¥«fga«geiilMlt und Gegenwart Nach einem Lauf von über scchstau-seticl Kilometer teilt sich der Nil unterhalb von Kairo in zwei Hauptarme, die gabelartig auscinanderstreben und bei Rosette und Daniiette das Mittelmcer erreichen. Diese beiden Arme schließen das E>elta ein, das vom Teilungspunkt bis zum Meere etwa himdertsiebzig Kilometer laiig ist und zwischen Rosette und Damiette eine Breite von zweihundertsiebzig Kilometern hat. Durch diese Begremcutiigen wird eine Fläche von etwa zweiundzwan-zigtausend Quadratkilometer eingefaßt. Der Raum zwischen den beiden Haupt» armen des Nil war in alter Zeit eine Meeresbucht, die durch den vom Nil her angeführten Schlamm mehr verflachte. Auf dem alten Meeressand Hegt eine Schlanunschicht, die an den meisten Stel_ len bis zu einer Tiefe von neunzig Metern herunterreicht. Der nordöstliche Hauptarm von Damictte ist zu jeder Jahreszeit schiffbar, aber auch er versandet langsam immer mehr und mehr. Der nordwestliche Hauptarm nach Rosette ist vor seiner Mündung so flach, daß er nur ganz kleine Schiffe tragen kann. Deshalb ist fünfzig Kilometer unterhalb der Küste bei Rama. nije der Mahmudijc-Kanal gebaut wor. den, der nach Westen abzweigt und nach achtzig Kilometenn bei Alexandria das Meer erreicht. Im südlichen Delta stellt der Menuf-Kanal die Verbindung zwischen dem Rosette, und Da'miette.Arm her. Aus der Gegend von Kairo zweigt der Tumitet-Kanal nach Osten ab; er zieht sich weit durch die Wüste bis nach Ismai-lija hm und vereinigt sich dort oberhalb des Großen BÜtersees mit dem Suez-Kanal. diesen drei Kanälen sind nur die wichtigsten aulgezählt. Das fruchtbare Aitschwemmunigsland des Nifdeltas wird darüber hinaus von einer Unzahl von künstlichen und weit verästeMen Wasser, adcrn durchzogen und gegen das Meer von einer Dünenkette begremit, hinter der eine ganze Rethe von Binnenseen liegt. Bei Alexandria beginnt es mit dem Ma. riuL und dem Abiikir-See, zwischen Rosette und Damictte werden weite Strecken vom Burlus.Sce ausgeftVllt, und ostwärts Damiette zieht sich in eii^ Länge von hundert Kilometern und einer Breite von fünfzig Kilometenn der Sumpfsee von Menzale bis in die Flanke des Suez.K^ nals. Diese flachen Bmncnseen sind die Überreste dCj- einstigen sieben Mündungen des Nil. . Im weiteren Sinne kann die ganze dtci. hundert Kilometer lange Küstenstrecke zwischen Alexandria und Port Said zum Wirkungsbereich des Nil gerechnet wer. den. Das moderne Alexandria ist mit etwa sechshunderttausend Einwohnern die /weitgrößte Stadt Ägyptens und einer der wichtigster; Häfen des Mittelmceros. Der dicht unter Land beginnende Maniut-Sc und dcr vom Nil kommende Mahmudiie. Kanal haben die Entwicklungslinic Alexandrias bestimmt; weil nach Süden kein Raum blieb, hat sich die Stadt entlang der Mccreslcüste ausgedehnt. In den Ostteil von Alexandria dringt eine tief gewölbte Meeresbucht ein, die nur den Fischer, hoolcn zugänglich ist. Der westliche Te'l wird von einem riesigen Außenhafen be_ herrscht, der durch einen fast drei Kilometer langen Wellenbrecher geschützt ist. Dahinter liegt ein etwa zehn Meter tiefer Binnenhafen, den eine fast neunhundert Meter lange Mole decki. Zwischen diesen beiden Haf^gebieten ragt eine Landenge mehrere Kilometer ins Meer hinaus; hier habro in dCp Hauptsache die mohamme. danischen Stadtviertel Platz gefunden, während die modernen Europäerviertel lang gestreckt auf dem Festland liegen. Das mohammedanische Alexandria trägt mit den engen winkligen Gassen und Basaren einen völlig orientalischen Charakter, und das moderne Alexandria erinnert in seiner ganzen Anlage an große süd. europäische Städte. Alexandria war d^r Hauptsitz des ägyptischen Baumwollhandels. Eine eigene Industrie ist kaum vorhanden. Aus dieser Tatsache ergab sich eine außerordentlich rege Ein. und Ausfuhr. Der größte Teil der ägyptischen Ernten an Getreide, Reis, Zucker, Baumwolle und Feldfrüchten kam über Alexandria zum Export, und auch die ägyptische Einfuhr an Kohlen, Eisenwaren. Webwaren, Holz, Modewaren, Glas, Porzellan ging über Alexandria. Die handelspolitische Bedeutung der Stadt hat sich auch technisch ausgewirkt. Nach Kairo geht seit fast hundert jähren die erste Orientbahn, und auch Abukir, Ro_ setfe, Damiette und Hamman sind an das Bahnnetz von Alexandria angeschlossen. Gute Automobilstraßen führen über Kairo hinaus bis in die westlichen ägyptischen Wüsfcngegenden! Etwa sechzig Kilometer ostwärts von Alexandria liegt das kleine Städtchen Rosette, das bis vor anderthalb Jahrhunderten der wichtigste Hafen Ägyptens war. Alexandria hatte lange Zeit zu tun, ehe es die handelspolitische »Bedeutung von Rosette erreichte. Der großzügige Ausbau der Häfen von Alexandria hatte dann aber den raschen Niedergang der Stadt Rosette zur Folge, die heute nur noch etwa 125.000 Einwohner aufweist. Auch die wirtschaftl-iche Bedeutung von Damiette war früher sehr groß. Im Mittelalter und in der Geschichte der Kreuzzüge war Damiette einer der wichtigsten WaL fenplätze Ägyptens. Die aus den Werkstätten von Daimette stammenden ?>-Zeugnisse der Leder, und Stoffindustrie waren in der ganzen Welt berühmt. Auch hier hat der Vormarsch Alexandrias den wirtschaftlichen Ruin eingeleitet, und von der einstigen Blüte ist nichts mehr übrig geblieben; die 30.000 Einwohner führen ein kümmerliches Dasein. Vor der NiU mündung von Damiette liegen zwei alter, tümliche Forts, die die Einfahrt schützen sollen. Ihre Kanonen waren aber bisher wertlos, denn infolge der völlig vernachlässigten Baggerung hat sich vor Da. miette eine riesige Sandbank angehäuft, die nur kleinen Schiffen eine sehr schwierige und sehr gewundene Durchfahrt er. nic>glicht. Einen ganz modernen Eindruck macht •dagegen Port Said, eine Stadt von über hunderttausend Einwohnern. Sie ist am 'Ostrand einer Nehrung angelegt, die ilen Mensaleh-See vom Mittelmeer trennt. Der große äußere Hafen von Port Said wird durch zwei Wellenbrecher geschützt. Der westliche, s'echs Kilometer lange Damm soll den Schlamm dcr Nilmündung ah. wehren, und der zwei Kilometer lang? östliche Wall hat die Aufgabe, das Hafen, becken gegen die rollende Dünung zu schützen. Ein etwas kleiilcrcr Binnenhiifeu ''hat besondere Kohlen, und Petroleuni-becken und außerdem umfangreiche Docks und Werkstätten der Suez-Kanal, gesellschaft. Die große Bedeutung vo'i Port Said ergab) sich aus den finanziellen und wirtschaftlichen Impulsen, die von dem Betrieb des Suez-Kanals ihren Aus. .gang genommen haben. (V/cltbild-(M.. Dr. PaveUc bei Ribbontrop Vor dem Empfang heim Führer war der kroatische Staatsführer, Dr. Pavelic, auf Einla-tliinR der KeiclisreRicrung zu einem Bcsuch in Salzburji eingetroffen und lintte mit Reichsaiißenminister von Ribbentrop eine herzliche Aussprache im Landhaus l'uschl. -■ Unser Bild: Reichsaußenminister von Ribbentrop und der kroatisclie Staatsfiihrer Dr. Pavelic beim Abschreiten der Ehrenkompanie vor dem Bahnhof in Salzburg Ein Dentscher gröRdete New York Er kaufte Manhattan für — 60 Gulden! Es ist aügemein bekannt, daß New York eine niederländische Gründung ist und ursprünglich Neu-Amsterdam genannt war. Atoer wer da drüben weiß oder will es heute noch wissen, daß eben dieses Neu-Amsterdam unzweifelhaft von einem Deutschen gegründet wurde? Peter Minnewitt heiß der Mann und war um 1580 in Wesel geboren. Sein Lebensschicksal ist bezeichnend für die Laufbahn so vieler Auslandsdeutscher damaliger und späterer Zeit, die — tüchtig, wie sie von Natur waren — den Grund legten für fremden Reichtum, fremdes oder entfremdetes Volkstum, fremde Staaten, die heute gegen Deutschland eingenommen sind. Minnewitts Mannesjahre fielen in die Zeit des unseligen Dreißigjährigen Krieges. Wesel, die Vaterstadt, war schon in Minnewitts Kindheit durch konfessionelle Streitigkeiten geschwächt, und die Auswirkungen des spamisch-niederländischen Krieges waren auch in der Weseler Gegend stark zu spüren. Peter Mirfncwitt trat früh in die Verwaltung der neugegründeten Westindischen Kompanie ein. 1625 fuhr er in maßgebender Stellung über den Atlantik und wurde bald zum leitenden Direktor bestellt. In dieser Eigenschaft kaufte er 1626 von den Manhattan-IndiaJiern den Raum des heutigen Manhattan und dessen Umgebung für ganze 60 Gulden! Gründung und erste Planung der an dieser denkbar günstigen Stelle aufwachsenden Stadt Neu-Amsterdam waren ganz und gar das Werk des tüchtigen, zielbewußten deutschen Kolonialpioniers' — in fremden Diensten... In scharfem Gegensatz zu den Kolonisationen anderer Völker, die le-d'iglich mit List oder Gewalt wirkten, verhandelte er Zelt seines Lebens ehrlich mit den Indianern der Umgebung, die ihn hoch schätzten und der Kompanie die Treue hielten. Es war eben deutsche Art, die die Rechnungsgrundsätze der Alten 'Welt folgerichtig und unbeirrt auf die Neue übertrug. Peter Minnewitt hieß der Mann und der O'st'küstc der Vereinigten Staaten gewaltige, aufblühende kolonisatorische Arbeit geleistet. Aber der nur-händlerische Geist der Kompanie im Verein mit den der Person des Deutschen geltenden Intrigen brachten schließlich den woitsch;iucnden Deutschen zu Fall. Er wurde nach Holland zurückgerufen. Bald danach, von den holländischen Pieffersäcken mit Undank abgelehnt, trat Minnewitt in schwedische Dienste, gründete für Schweden am Delaware die Kolonie Neu-Schweden. Ein Schiffbruch an der dortigen Küste endete allzufrüh das Leben des wackeren, fleißijL^L'n und selbstlosen deutschen Külonlalpionicr> Peter Minnewitt. Karl M a u s s n e r. Erfolgreiche U-3oot-Füh.er Was Liebe und Eiidrass versenkten 'R J^ff^foerusajem 3 .s. ^ Heer Sazt/ o'tttM-Jum Kssrmdjäibie o "Sid/Omir eiArisch Mättsurd eHfafie §DES- JmäiHs sHuks Damanh THittum i/Amiid, LibysciiÄ/ Hoehe«bene....._ ßirltonk SsbbdCHi .-o------- 0 6 tUjtt - - - - 0A5e\SIV/A^ KAIRO ^KANAL Sues ^PorilbrdiHini Hetuin SirAmmä eNjckl r.--o e/AkJbä Hdilbmsei eHvebe Sindi ''BeniSwf fiSCkM \ O Btm HdssjM c* S/4fffOffWS StPiu! OASE BAHAftlO^ Schern} 0. MiHie iOO Km Hissurd Meliwi el Ansch Der Südosten des Mittelmceres Uilil. Aiv.lii\ Mit den am 0. Juni gemeldeten Versenkungen haben, wie im OKW-I-ier'. mitgeteilt, zwei Untertieebootkoninian-danten die 200.(X)0-Tonncn-ürenze überschritten, Wie wir hierzu noch erTahren, hat Kapitiinleulnant Heinrich L i e h insgesamt 204.6('K) brt. uiul Oherleutnaiu zur See lü n d r a s s 214.200 brt. feindlichen Handelsschiffsraumes versenkt. Die Erfolge der beiden U-P>Of)t-K(>m-mandantcn lenken abermals den Hlick des deutschen Volkes auf die kühnen T.?-ten unserer U-Boot-Waffe. Kapiiün-leutnant Heinrirli L-ebo wurde erst kür--lich im OKW-Rericht erwähnt, l'.r erh^^i am 21. August UMO das Pilierkreuz zun Eisernen Kreuz in .Anerkennung liir s^in • besonderen Ffilii'->keiten, sein gutes Kü'^-nen und seinen Wn"'enuit, aN er 1'-) Schiffe mit 97.296 brt. versenkt !inr._. Hei Ohciio'Jtn'int zur See Fiulras^; l'-in-delt es sieh um den einstic^^n Wrieh- u;i.l Torpedooffizier ;iuf dem U-Houf des iin-\t>rgeßlichcn Kanit.'inleutnants Priin, .iH dessen ersten W.?ffentaten -- c -sei n'"-^ an die Versenkung der ■ Rnvid O.ik t-" innert er Anteil hatte. Sr'ltvr v Td' lüidras^ selbst Knuimaml-mt c'nes 1 -l'uo. es. In dieser EieensclTifl erhielt er ■ n. SenlendTtM- !<):!() -n'M von 1(^1.107 brt.. darunter ile; kreu 'er .r'nthia und ■ ! * Castle . das T<'it';M''-reu.- um 1 m/. Die beiden Kcniniand -ili-n und 'hi-•i'if'-ren M.'itiner h: In n nun erneut h.'-v ^^-en, was d:'ul--eh • '''ii;-^Uipki'it u^d Kühnheit zu lci>len vermögen. H': ^rn Seite 4. »Marburcer Zcitunjr« 11. Juni 1941 Nummer 131 VOLK und KULTUR iiiHiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiitiiiiiiiimiiiiiHiiiiiiiiiiiitiiiiiiiriiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiii^ Weimar als deutsche Kulturidee dafür, daß von Dauer Kunstpflege trotz Krieg Kricß und Fülircriiiangci haben die Hitlerjugend nicht davon abgehalten, auch im Jahre 1041 die Fahne der Kunst in Weimar zu erheben. Sic flattert stolzer als je zuvor. Ks mag dies unseren Feinden ein unangenehmer Zusammenklang sein, weil sie uns in den Jahrhunderten zuvor eingeredet hatten, daß die Sprache der politischen Macht und der Klang des Schwertes nicht zu uns als dem Volk der Dichter und Denker passe. Sic können gewiß sein, daß auch jetzt, und gerade jetzt im Kriege, die Hingabe an die Kunst uns nicht dazu verleiten wird, unseren Blick vom Reich und von der Macht dieses Reiches abzuwenden. Für den Deutschen im Zeitalter Adolf Hitlers ist die Kunst nur eine Kraftquelle und ein innerer Ansporn mehr, die Macht unseres Poiches zu bejahen, für sie einzustehen und zu opfern. Fs ist ein schicksalhafter Vorgang von symbolischer Tiefe, daß zur gleichen Zeit, da der deutsche Soldat den geschichtlichen Boden des alten Hellas sicgrcich betreten hat, die Jugend des Reiches sich für ihr Weimar 1041 rüstete, um Hort die Klassiker ihres eigenen Volkes zu feiern und damit der Herrlichkeit ihres Reiches zu huldigen. 7 00 0 J n n -g e n u n tl M ä d e 1 werden in fünf Wo-chcnreilven in diesem Jahr durch Wci-n;ar gehen und sich dort an geweihter Statte den großen Genien unseres Volkes Zu den Welmarfestsplelen und der \t)n Oberbannführer Otto Zander, K-Chef Idee und Gestalt der Hitlerjugend sind Beweis dafür, daß in den Jahren vor dem Krieg neben der disziplinierten Organisation der deutschen Jugend mit der Viel-talt ihrer sportlichen, * gesundheitlichen, berufserzieherischen und weltanschaulichen Aufgaben erst recht das weite Feld der deutschen Seele mit ihren Kräften und Offenbarungen in stiller Erziehungsarbeit erschlossen wurde. Die Führung der Hitlerjugend war dabei immer auf die erzieherische Macht des g r 0 ß e n Vorbildes bedacht. Das weite Gebiet der Kunst wurde entscheidendes Kraftfeld nationalsozialistischer Menschenführung in der Hitlerjugend. Seine Erschließung wurde im wesentlichen durch die Entdeckung Goethes und Weimars für die deutsche Jugend im Zeitalter Adolf Hitlers bestimmt. In Weimar sind die entscheidenden Gedanken zur Führung der deutschen Jugend und zu einer musischen Erziehung geäußert und verkündet worden. In Weimar wurde die künstlerische und kulturpolitische Bereitschaft einer ganzen Jugend bekundet. Hier wurde der Tj r u n d s t e i n zu einem neuen Dom deutscher Kunst, der sich über unser Volk wölben soll, gelegt. Daß er schon in den Herzen der Jugend gelegt wurde, ist die Gewähr dieser Dom deutscher Kunst sein wird. Reichskulturtas^ung der Hitleriuttend des Kulturanites der Reichsjugendführung ! n<.hen. Schillers »Wallenstein«, Lessings »Minna von Barnhelm«, Wagners »Meistersinger« und Goethes »Iphigenie auf Taurisc: werden Woche um Woche im Deutschen Nationaltheater zu Weiniar die Herzen dieser Jugend für die große Kunst ihres Volkes entflammen. Die kulturelle Artieitstagung Mit der ersten Wochenreihe der Festspiele hat die Reichsjugendführung ihre traditionelle K u 11 ii r t a g u n g vcm 12. bis 17. Juni verbunden. Die kulturpolitische Führerschaft der Hitlerjugend wird sich unter der Leitung von Obergebietsführcr Dr. Schlösser zu einer auf wesentliche Kriegsaufgaben ausgerichteten Arbeitstagung zusammenfinden. Eine Veranstaltung »Junger N a c h -v/ u c h s stellt sich vor« am 12. Juni bringt eine Auslese musikalischer Begabungen, die fast sämtlich unter 18 Jahre alt sind und im kommenden Winter in den Nachwuchskonzerten der Hitlerjugend i'ingesetzt werden sollen. Die hohe chorische Leistungs-f ä h i g k e i t werden eine Reihe von Spielscharen aus Stuttgart und Berlin im Festakt im Deutschen Nationaltheater am 14. Juni mit Glucks »Frühlingsfeier« und im Konzert der Jugend am 17. Juni mit Beethovens IX. Symphonie unter Beweis stellen. IVic beste Laienspielschar des B D M. aus dem Obergau Ostland ist mit zwei Veranstaltungen vertreten. Die Eröffnung der diesjährigen Wei-ninr-Festspiele wird Obergebietsführer Dr. Schlösser, Chef des Hauptamtes Hl der Reichsjugendführung, vornehmen. Von den Vortragenden der ReichskuKur-tagung seien Hennann B u r t e , Dr. Thierfclder über »Weltgeltung der deutschen Sprache« und Dr. Karl Richard Ganzer über »Auftrag des Reichesv genannt. Zum Abschluß der Tagung wird Stabsführer Helmut M ö c k e 1 sprechen und damit die kulturpolitische Führerschaft der Hitlerjugend mit den .Anforderungen der Gesamterziehung der deutschen Jugend vertraut machen. Richard Wagner - Ausstellung in Paris Mit OrlKinalpartlturen utKl vielen Leihgaben aus Privatbesitz Unter Teilnahme des deutschen Botschafters und zahlreicher Ehrengäste aus dem Reich wurde in Paris ein'e Richard-Wagner-Ausstellung eröffnet, die mehrere Wochen zugänglich bleibt. Die französische Hauptstadt hat im Leben des großen deutschen Tonschöpfers "eine große Rolle gespielt, wenn auch nicht immer im positiven Sinne. Im Januar IS.^7 war Richard Wagner als Thc-aterkapellmcister nach Königsberg gegangen, wo er sich mit der Schaus-pielerin Minna Planer verheiratete. Noch im ^sel-ben Jahr vertauschte er diese Stellung mit einer gleichartigen in Riga. Da er in dem während seines dortigen Aufenthaltes entstandenen »Rienzi« einen für Paris geeigneten Stoff gefunden zu haben! glaubte, begab er sich im Sommer 1839 aufs Geratewohl zur See ü:bcr England nach der französischen Hauptstadt. Doch wurden seine Erwartungen auch dort nicht erfüllt. Wagner vermochte, weder den 1840 fertiggestellten >^Rienzi«, noch den im folgenden Jahre vollendeten »Fliegenden Holländer« aiuf die Bühne zu bringen. Er mußte durch Arrangements gangbarer Opernmusik und schriftstellerische Arbeiten für Fachzeitungcn sein Leben fristen. Im Frühjahr 1842 wurde er dann durch die Nachricht, daß sein »Rienzi« in Dresden und sein »Fliegender Holländer« in Berlin zur Aufführung angenommen worden seien, zur Rückkehr nach Deutschland veranlaßt. Ein zweites Mal spielte Paris im Leben des großen Tonschöpfers eine Rolle, als isein »Tannhäuser« im Jahre 1861 in der dortigen Großen Oper dank der Rück- (PK-Bischhaus-Scherl-M.) In einem Nacbscbtib-Sa mmeHager auf Kreta Deutsche Fallschirmjäger haben hier ein Na chscluiblager eingerichtet, in dem das mit Fallschirmen abgeworfene Kriegsgerät gesammelt wurde sichts- und Verständnislosigkeit des Publikums einen regelrechten Thcaterskan-dal hervorrief. Dieses schwere Ringen Wagners um Anerkennung wird jetzt durch die Ausstellung veranschaulicht, Frau Winifred Wagner und Pariser Freunde des Tonschöpfers haben hierfür viele, teilweise bisher so gut wie unbekannte Dokumente und sonstige Schaustücke zur Verfügung gestellt. Neben einem Jugendbild Richard Wagners findet man eine Originalpartitur i und zahlreiche Originalausgaben seiner I Werke. Ölgemälde und Stiche zeigen die I Wohnhäuser des Komponisten in Paris I und den Vorort Meudon, wo der Kunstfreund Valcntin-Francois Jadin dem rastlos schaffenden Meister und seiner Frau ein behagliches Heim einräumte. Im Gartenhaus eines idyllischen Schloßparkes vollendete Wagner dort seinen »Fliegenden Holländer«. Natürlich fehlt es auf der Ausstellung auch nicht an Briefen, sonstigen persönlichen Eriinnerungen, Zeitungsaussclinittcn und Szenenbildern aus den Werken des großen Ton«chöpfers, die zum Teil eigens für diesen Zweck von bedeutenden französischen Kiünstlem angefertigt wurd'en. * I Der Sozialwisseit^ltafter l>r. Rudolf Graemcr gestorben. Im Alter von nur 38 Jahren ist der Referent für Sozialgeschichte im Arbeitswissenschaftlichen Institut der Deutschen Ar^beitsfront, Dr. Rudolf C r a e m 'e r, gestorben. Craemcr hat eine ganxe Reihe vielbeachteter soziaJ^-schichtlicher Art>elten veröffentlicht. Seme Abhandlung über die Stellung Bismarcks zur Sozialversicherung ist sehr populär geworden. Sehr umiassend ist seine Schrift »Sozialpolitik zwischen zwei Kriegen in Deutschlaird, Eitgiaird und Ffwrtk-reich«. H 80 Jahre OescUsctaaft bttdeoder Künstler Wieois. Die Gesellschaft bildender Klinstier in Wivm bliokt atuf ein 80-jähriges Bestehen zurück. Atts Anlaß des Jubiläuins veranstaltet die GesellscJiaft im Her4>st dieses Jahres eine AussteHting, Die Schau wird Arbeiten von der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis in unsere Zeit bieten. Wer im Besitze wertvoller Werke von Kiünstlem atis dem genannten Zeitraum ist, wird gebeten, sie der genannten Gesellschaft teihwefse zwr Vcr-fügu-ng zu stellen. '4-' 10 Mozartkonzerte der iMftiichettcr Philharmoniker. Am 19. Oktober b^iginnt unter Leitung von Oswaiid Kabasta eine Mozartreihe von 10 Konzerten der Mfln-chener Philharmoniker. Auch jüngere Meister, wie Reger, Strauß, Pfitzner. Hausegiger, Gottfried Müller und Carl Orff werden neben den schönsten kfassi-schen Symphonien und Konzerten gespielt werden. *-l- Neue KuMurfltme. »Treck aus dsem Osten« heißt ein Kulturfilm über die heimkehrenden Wofhyniendeutechen, den die Tobis gemeinsam mit dem Volksibund für' das Deutschtum im Ausland hefstellte. —-Ein zweiter Tobiskulturfilm zeigt dte deutsche ^rachinsel in der Slowake?: »Die Ziips«. — In Gemeinschaft mit dem Obenkommando der Kriegsmarine hat die Tobis einen Kulturfilm hVirgesteHt, der das Prisengerichtsverfahren zeigt.. Die schwarzen Pferde Roman von Tarjoi Vosaat (16. Fortsetzimg) Dieses Jahr deutet nichts darauf liin, daLI Henrik sicli schwere üedanken macht. Er steht hinter dem Ladcntisch und wiegt uiid mißt ab, was die Leute nur wünschen mögen, und sagt freuiid-licli »Guten Tag!« und »Auf Wiedersehen!«, weim es gute Kunden waren — genau wie früher. Und an den stilleren Tageii geht er nach oben und läßt den Sohn allein wirtschaften. So ist es auch heute. Henrik sitzt oben !ini offenen Fenster und läßt den Duft der Kleewiesen in sich ein*;trömen. Es ist Nachmittaig. Unten im Laden wird gescherzt und gelärmt. Falte Svcinson und Lciv För-71CS sind da, sitzen auf dem Ladentisch und schlenkern mit den Beinen, Olav Nornes sitzt auf dein Schmierseifeiikü-bel. Iiänimert mit dem Absatz auf ihti ein und singt: Jetzt gehen wir nach Ketilsrud und l'reite — — »(iut!« sagte Falte Sveiiisoii. vlch niachc mit. Du aucli, Leiv?« »Ja. .sobald es dunkel wird, a^ber bei Tag ist es so hell.« Dann singen sie alle miteinander: .Jetzt «ehen wir nach Ketilsrud auf tieite-- Falte unterbricht sich: »Da kommen wahrhaftig die Mädchen!« »Nein, nicht aufhören«, lacht Frida, »es war so schön.« Hinter ilir kommt Viv, die beiden finden sicli häufig. Aber die Jungons singen nicht mehr, es ist so besonders, wenn Viv Förnes konunt. Olav springt von seinem Seifenkübel auf, diensteifriger als sonst: Ob Viv etwas wünsche? »Ja, weshalb Wctre ich denn sonst da?« antwortet Viv prompt. Da wird Olav einen Augenblick lang rot und 'beeilt sich, das Verlangte heranzuschaffen. Und Falte hackt: »Hast du geglaubt, sie toinint, inn dich zu sehen?« Es ist nicht aiigenehtn, allzu gute Bekannte zu haben, die glauben, sie dürfen sagen, was sie wolten. Olav sagt bissig: »Nein, deinetwegen ist sie natürlich gekonmien, Hansdampf! Was soll denn das heißen?« Viv sieht von einem zum andern, dann fragt sie still und halb erschrocken über den jähen Ernst: »Darf man hier nicht lachen?« Am anderen Ende des Tisches stehen Leiv und Frida — sie schweigen, sehen einander nicht einmal an. Sie haben für heute nacht um elf ein Stelldichein vereinbart. Da kotnnit ein Fremder. Fiiier. wie uta>u i>ic uu Soiiuiier häufig auf den Landstraßen trifft. Etwas zerlumpt, aber mit dicker goldener Uhrkette auf der Weste, ausgetretenen Schuhen. Er Ktülit uatd sielit sich die Leute an. Olav Nornes fragt ihn. O'b er etwas wünsche. »Ja, ein wenig Tabak.« Dann wirft er rasch ein Spiel Karten auf den Tisch: »Ein Spielchen, Leute?« »Nein«, sagt Viv Förnes sofort. Aber es hilft ihr nichts, Leiv will, was er will, seine Augen funkein: »Komm an. Bursche!« »Leiv —«, versucht ihn die Schwester zurückzuhalten; sie kennt seine Schwäche — »du hast keine Zeit!« Frida kann sich da nicht einmengen. Leiv schafft Platz auf einer großen Kiste und läßt alle Mahnungen unge-hürt, Sic sind ihm nicht neu. Er fragt Olav und Falte: »Tut ihr mit?« »Ja. natürlich —.« Jetzt kann Frida ein Machtuwt sprechen, sie ist hier die Hausfrau. »Ihr solltet eigentlich schon erwachsen genug sein, um euch nicht hinznset-zeii und mit Land st reichem Karten zu spielen.« Sie wird rot. Der I^ndstreicher sieht sie stechend von der Seite an, teilt aber ungehindert Karten aus, mit hlitz'behenden Fingern, stumm wie ein Stein. Er wittert Ver-' dienst. Dann beginnen die Karten auf den Kistenboden zu klatschen ui.d die Schillinge ihre Besitzer zu wcchscln. Der Landstreicher verliert. Die zwei Mädchen selien groJlenden Auges zu. Oiav fühlt sich dabei nicht ganz wohl. Er wäre lieber Viv zu Gefallen gewesen. Falte, der den »Haus-damTpf« an den Kopf gekriegt hatte, tut völlig unbekümmert und summt wie zuvor: »Jetzt gehen wir nach Ketilsrud auf Freite —Leiv sieht und hört nichis als das Spiel. Frida starrt auf seinen Rücken. Und plötzlich muß sie schliik-ken, sie zieht Viv mit zur Tür hinaus. »Komm, Viv!« Draußen sagt Viv, nachdem beide eine Weile mit den Stiefelspitzen in der Erde gebohrt haben: »Er ist nicht bei Shmen, wenn er spielt.« Frida hält die Hand vor die Augen, sie ist noch so jung und hatte Leiv wohl sehr gern — und alles ist so emipffndHch nnd unsicher und klar. Viv weiß, daß Frida und Leiv zusaan-mengehören. Frida hatte es eimnal gestanden, als ihr das Herz überging. Kiel! weiß es auch, nur gerade Vater Henrik und Vater Ambros wissen nichts, weil ja die, die es am nächsten betrifft, meist zuletzt davon erfahren. »Ich kann es nicht verstehen!« sagt Frida und meint Leiv und das Spiel. Viv sagt, daß sie es gut versieht — »Ich könnte selbst mittun.« »Wir Föniesleute haben eine Lust awf alles, wo es etwas zu wagen und aufs Spiel zu setzen gibt, Frida!« fflhrt Viv fort, imd dann dreht sie sich jäh iml und geht. Heim nach Förnes. Jiummer 132 ^-Marbarger Zeiiuns:« 11. Juni 1941 Seite 5. AUS STADT UND LAND Kreistagung in Bad Radein Erster Appell des Kreises Luttenberg iiad Radein hatte Sonntag zum Empfang der Amtswalter ein festliches Gewand angtilegt. Seit den frühesten Morgenstunden kamen Züge und Kraftwagen Jius allen Ortsgruppen des Kreises an; die Amtswalter eilten zum ersten Kreisappell. Vom Sammelplatz marschierten die Männer und Frauen zur Morgenfeier, Zum ersten Mal wohnten die meisten von ihnen einer Flaggenhissung bei. Pg. Dr. H c-chenberger erläuterte in einer kurzen Ansprache das Symbol und die Bedeutung der Hakenkreuzfahne. Mit Liedern und Sprüchen wurde die Morgenfeier beendet. Pg. R e I ch in a n n eröffnete anschließend die Kreistagung und stellte fest, daß es :!!?3i Kreis Luttenberg schon nach so kurzer Zeit möglich war, diese Zusammenarbeit herbeizurufen. Pg. Dr. H e c h e n b e r g i: r umriß die geschichtliche Bedeutung der heutigen Zeit, den Kampf zweier Welten und die Gestaltung eines ewigen und gerechten Friedens. Deutschland ist durch seinen Führer und durch den Glauben an die Gerechtigkeit seines Kampfes stark geworden. Die Untersteiermark erlebt mit der Befreiung wieder glückliche Zeiten, hat aber mit der Freiheit auch Pflichten übernommen. Nach der Rede Dr. Hechenbergers sprachen die Amtswalter des Wirtschafts-Arbeitspolitischen Amtes, der Frauenschaft und der VolkswohHahrt. Sie berichteten über die bisher gelösten Aufgaben und berührten alle Fraigen der zukünftigen Arbeit. Mit einer Ansprache des Kreisführers ing. N e m e t z, welcher nochmals alle zum höchsten Einsatz aufforderte, end'ete die Gemeinschaftsschu-lung. Eine Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz während de« gemeinsamen Eintoipfessens ergato den Betrag von 125 Mark. Der Nachmittag brachte den Besuch des Leiters des Führungamtes II in der Bundesführung Pg. T r e m 1. Er stellte die deutsche Propaganda der feindlichen gegenüber und erklärte den Anwesenden, warum jeder Volksgenosse Propagandamann und Pionier des Großdeutschen Reiches sein müsse. Jeder müsse die nationalsozialistische Idee ins Volk tragen, denn wir arbeiten und leben ja nur für eines, für Großdeutschland und unseren Führer. Nach der Ansprache des Parteigenossen Treml trennten sich die Amtswalter zu Sonclcrtagungen und versammelten sich um 17 Uhr zur Flaggeneinholung. Mit der Führerehrung und den Hymnen der Nation schloß die Kreistagung. bestialisch geführte Messerstiche, die unter anderem die Aorta in der Halsgegend durchtrennt und das Herz, die Lunge, die Leber und den Magen durchbohrt hatten, getötet worden war. Der Tod war durch Verblutung eingetreten. Der Mörder legte nach vollbrachter Tat selbst Hand an sich und wurde in schwer verletztem Zustand in das Krankenhaus in Windischgraz eingebracht. Die Leiche der ermordeten Frau wurde erst zwei Tage nach der aufgefunden. Wie die Untersuchung erejab, war Eifersucht das Motiv des Mordes. Wehnnachlshiiizeile im Rreis Harbnif UBd Begeisterte Anteilnahme der Bevölkerung Uurcli das entgegenkommen der Wehrmacht war es dem Amt Volkbil-dun« des Stcirischen Heimiitbundes möglich, vom 31. Mai bis 6. Juni in mehreren Ortsgruppen des Kreises Marburg-Land Wehrmachtskonzerte durchzuführen, so am 31. Mai in Kötsch und Frauheim, am 1. Juni in Windisch-Feistritz, Pöltsdiach. Oplotnitz, Gonobltz, am 2. Juni in Woitenstein, Mißling, Windischgraz, am 3. Juni in Saldenhofcn, am 4. Juni in Hohenmauthen und Maiiren-berg, am 5. Juni in Reifnigg und Presen, am 6. Juni in Zellnitz. Der Erfolg war überall ein durchschlagender. Lange vor Beginn des Konzertes hatten sich Hunderte von Besuchern, zum Teil von stundenweit entfernt liegenden Bauernhöfen, eingefunden, um den Vorträgen der Soldaten zu lauschen, mit denen sich die Bevölkerung und besonders die alten 47er verbunden fühlen. In manchen Orten, so in Gouobitz, Mahrenberg, Weitenstein und Zellnitz waren es über 1000 Menschen, die den weiten Weg nicht gescheut halten. Unter den Zuhörern war dort und da ein alter W^eltkriegsteilnehmer zu sehen, der sefne Kriegsauszeichnungen gerettet hatte und sie wieder stolz an seinen Rock trug. Die Jugend war erst recht überall in heller Begeisterung und es gab nur einen Wunsch, die Musik möge sicli bald wieder zeigen. Auch die Musiker waren dank der freundlichen Aufnahme und Bewirtung in den Ortsgruppen in der besten Stimmung. An diesen Tagen hat neuerlich ein (iroüteil der Bevölkerung des schönen Untersteirerlandes seine Verbundenheit mit unserer Wehrmacht und den ehrlichen Willen zur Mitarbeit bekannt. Das Amt Volkbildung, dem neben den Ortsgruppenführungen der große Erfolg dieser Veranstaltungen zu verdanken ist, wird sich weiterhin bemühen, den Wünschen der Bevölkerung in dieser Form nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Mord aus Eifersucht Die Gendarmerie in Prävali wurde kürriich nach Polain gerufen, um einen angeblichen Fall von schwerer Körperverletzung zu untersuchen. Es handelte sich um die verehelichte Angela H r a s t, die von der Gendarmerie bereits tot aufgefunden wurde. Die genannte Frau unterhielt mit dem Autolenker Johann E r I a t s c h aus Pettau ein unerlaubtes Verhältnis, bei dem es wiederholt zu Streitigkeiten kam. Die Untersuchung ergab, daß die Angela Hrast durch mehrere m. Aus dem Stadttheater. Wie bereits berichtet, bringt das heutige (jast&piel der Qrazer Städtischen Bühnen eine Aufführung von Karl Maria v. Webers Oper »Der Freischütz«. In die Besetzung der Hauptpartien teilen sich die Damen Erika Pirsclrl, Gerda Christof und die Herren Josef J a n k o, Walter König, Paul Graf und Alfred Schütz. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Operndirektors Karl Fischer. Für die szenische Leitung zeichnet Ernst I T h e r w a 1. I m Ein Steinadler über Marburg. Montag vormittag hatte die Bevölkerung von I Marburg und der nahen Umgebung Ge-: legenheit, ein seltenes Schauspiel zu be-' obachten. In beträchtlicher Höhe, durch die in den Lüften zu Übungszwecken fliegenden Flugzeuge unserer Wehrmacht nicht im mindesten beirrt, schwebte ein i mächtiger Steinadler, der eine Flügelspannweite von mindestens zweieinhalb Meter aufwies. Der mächtige Raubvogel kam aus der Richtung Nordwest und segelte in der Richtung nach Ungarn weiter. Das Erscheinen des Steinadlers erregte viel Aufsehen. m Sparen mit den Lebensmittelkarten. Über den Verbrauch der Lebensmittelkarten herrschen noch da und dort Unklarheiten, die allerdings bei einem genauen Studium des Kartentextes von selbst verschwinden würden. Es sei nun besonders daran erinnert, daß jedermann mit den Mengen auskommen muß, die für ihn auf den Karten sichergestellt sind. Die derzeit ausgegebenen Karten haben bis zum 26. Juni Gültigkeit, am 27. beginnt die Laufzeit der neuen Karten. Jeder muß sich also seinen Verbrauch so einteilen, daß er bis zum 26. mit seinen Karten das Auslagen findet. Ein Ersatz für zu früh verbrauchte Karten kann unter keinen Umständen in Frage kommen. SPORT Der Sport im üntoHande Wtoderauinahnie des dMlsohen Sportbetriebs in cim Am vergangenen Sonntag wurde in der Sannstadt der deutsche Sp^rtbetrieb wieder aufgenommen. Die Leitung des Steirischen Heimatbundes veranstaltete einen Wettkampf zwischen den Auswahl-maimschaften Marburg und Cilli. Auf dem alten C^lHer Athletik-Sport- platz beim Felsenkeller standen sich die beiden Mannschaften gegenüber. Eine zahlreiche Sportgemeinde hatte sich zu diesem ersten Treffen der deutschen Fußballer eingefunden. Anwesend war auch der Politische Kommissar der Stadt Cilli, Pg Dorfmeister, mit seinem Stab. Pg. Dorfmeister begrüßte jeden einzelnen der angetretenen Spieler mit deutschem Gruß und Handschlag, worauf der Wettkampf begann. Das Wettspiel endete nach wechselseitigem Glück mit einem unentschiedenen Ergebnis 5:5 (3:2). Der Sonntagabend brachte der Sport-gemeinde im Deutschen Haus einen Kameradschaftsabend. an dem auch ein Musikkorps der Wehrmacht mitwirkte. Den Abend leitete Kamerad Edo Fulda sc Ii mit einer kurzen Ansprache ein, in der er seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß den beiden alten deutschen Sportvereinen Cillis (Athletiksport-^klub und Skikiub) nun endlich das Glück 'zuteil wurde, in die deutsche Sportgemeinde eingegliedert zu werden. Sodann betrat der Politische Kommissar Pg. D o r f m e i s t e r die Rednertribüne. Pg. Dorfmeister nahm die alte deutsche Sportgemeinde in seine Obhut auf. Nach einem kurzen Streifzug durch den Sportnachmittag schloß Pg. Dürfmeister seine Ausführungen mit der uralten Lebensweisheit vNur in einem gesunden Körpor kann ein gesunder Geist leben«. : im Münchner Radländerkampf blieb Deutschland mit 80 Punkten siegreich. Die Schweiz erzielte 36, Italien .6 Punkte, Ungarn blieb ohne Punkte und die Slowakei fiel aus. : Ein FuObalikampf Graz-—Agram wird am Sonntag anläßlich des Landerkampfes Deutschland—Kroatien in Graz ausgetragen. : In der Handbail-Bereichmeisterschaft der Frauen wurde in Graz Sturm von Polizei SV Wien mit 2:5 geschlagen. : In Kiagenfurt schlug der Villachcr Sp. V. den KAC mit 2:0. : Donald Budge auf dem Abstieg. Der frühere Tennisweltmeister Donald Budge wurde in Chicago von John France glattweg mit 6:4, 6:0, 6:3 geschlagen. : Die deutsche FuSbaHeH gegen Kroatien wurde vom Reichsfachamt Fußball wie folgt namhaft gemacht: Jahn, Ploc, Sesta, Schmaus, Urbanek, Mock, Hanreiter, Leliner, Hahnemann, Walter. \Villi-mowski, Fiederer. Stroh und Decker. : In Stuttgart wird am 6. Juli das Rückspiel der Fußballmannschaften von Stuttgart und Barcelona zur Austragung kommen. ; Die erste Meklung für dte FIS-Kämpfe 1942 wurde jetzt von Japan abgegeben. Die Kämpfe werden im Feber 1942 durch den NS-Reichsbund für Le -besübungen ausgerichtet. 0 ein 9iau& im Unterland ohnr Mar burger Zeitung' ktoUhit luid ktelfnm bt dtt Wanderfahrten der mittelhochdeutschen Dichterfürsten Hofrat Anton Schönbach, der verdienstvolle Germanist an der Grazer Universität, war ein Lobkünder des deutschen Südostens und im besonderen der Steiermark als Pflegestätte deutscher Dichtkunst in ihrer mittelhoohdeutschen Blütezeit. Stei-rische Heimatforscher, wie Janda, Schütz, Pirchegger, Wallner u. a. haben ihm nachgeeifert und diesen Ruhmestitel der grünen Mark festigen geholfen. Auf der Sommerhöhe der mittelhochdeutschen Dichtkunst strahlte die deutsche Kultursonne weithin nach dem Südosten des Reiches und darüber hinaus. Seine Adelsgeschlechter wetteiferten in der Gönnerschaft für deutsche Dichter- und Sangeskunst, benannten ihre Söhn6 und Töchter nach Heldengestalten altdeutscher Volksdichtung und höfischer Versromane, ja sie brachten ihre Schwärmerei für alte Mären und neue Aventuren sogar in den Nnmen ihrer Burgen und in ihren Wappen zum Ausdruck. Daran wiederum entzündete sich nicht nur der Don Quilotlsche Schwarmgeist eines Ulrich von Liechtenstein, davon wußte auch der sangesfrohe Liedermund einer Vielzahl von Minnesängern und Singprieid rn singen und zu sagen und daran erbaute und labte sich auch Ottokar, der stviirischc Reimchronist. Deshalt» waren nicht nur der »wünnec-liche hof ze Wiene«, sondern a-uch die stolzen Adelshurgen der deutschen Süd-im^iken ein locikendes Ziel hochgemuter Dichtung und fahrender Gesellen auf Ihren Wanderfahrten, die Fürstcnmilde und Her-rengunst suchten. Besonders Kärntens Herzog Bernhard ward nachgerühmt, daß er einen gastlichen Mu9en«hof geschaffen habe, der der Wartburg de^i Landgrafen von Thüringen wenig nachstehe und in der Tat sind auch die Namen der beiden hohen Meister deutscher Erzähl- und : Sangeskunst, Wolfram von Eschenbach I und Walther von der Vogelweid'e mit beiden Stätten verknüpft. Auch die Cilller .Grafen, die sich in ihrem Adelss'tolz auf I ihr Gottesgnadentum beriefen, waren ein Mediceergeschlecht; die steirischen Grafen Stulbenberg ließen kostbare Handschriften anfertigen, von denen Bruchstücke auf uns gekommen sind und die Herzoge von Gottschee, wie man die Grafen Auersperg mit Vorliebe nennt, pflegten wohl gleichfalls die schriftliche Überlieferung, denn nur so scheint das Überdauern Wolfram-I scher Dichtung in jener südöstlichen Ecke des Reiches gedeutvt werden zu können. [ Diese Grenzmarken und Vorländer im : Südostraum des Reiches waren also nicht j nur Pflegestätten altangestammter Volks-I dichtung unc^ modischer Mofpoesie, son-I dern zugleich bevorzugte Wandergehiete deutscher Künstler, darunter der beiden I Dichterfürsten Wolfram und Walther. Diese fanden hier, um es in die Sprache und Vorstellungswelt unserer Tage zu übersetzen, auf ihren Konzertreisen und bei ihren Dichtervorlesungen die offenen Arme einer begeisterungsfähigen und dankbar mitgehenden Künstlern ein de. Daß Wolfram von Eschenbach, der sein Schildesamt höher stellt als seine Dichterwürde, die Untersteicrniark »durchstrichen« hat, wie er es nennt, haben schon Haupt und Schönbach recht überzeugend dargetan und nur wenige stoßen sich noch an dem »steirischen Rätsel« im Faustischen Parzival. Der Beweisgründe für seine Wanderfahrt zu den Rebenhügeln der Drau und Sann sind eben zu viele, wie z. B. die genaue Ortskenntnis, wobei ganz unverkennbar Cilli genannt wird und wohl ebenso unzweifelhaft können Rohas, Gan-din und Greian auf Rohitsch, Haidin bei Pettau und die Grajena, das goldhaltige Nebenflüßchen der Drau, bezogen werden. Ferner gehört hierher die Erwähnun^g der Wenden und die Kenntnis der Waippvn ^teirischer Geschlechter u. a. m. Ebenso wie die beiden Dichterfürsten der klassischen Zelt unseres Schrifttums in Weimar beisammen waren, so trafen sich auch Wolfram, der Goethe, und Walther, der Schiller der Hohenstaufenzeit, auf einem damaligen Musenhof Deutschlands, der Wartburg, und die gleiche Sehnsucht nach einem Capua hochgesinnter Geister führte beide nach dem "onnigcn Süden des Reiches. Daß auch Walther auf sc'nen Wanderfahrten ci'c irnti'rstel.Tniark besucht hat, glaube ich in meiner Schrift »Zum Rätsel um die Wanderungen Walthers von der Vogelweide« (Eigenverlag, Graz, 1937) mit guten Gründen erwiesen zu haben. Nicht an die Seine und an Paris, auch nicht an Lübeck und an die Trave denki sein Wanderspruch, sondern an die Sann •bei Cilli und an die Drau Kärntens, denn für eine Reise nach Frankreich läßt sich keinerlei geschichtlicher Hinweis erbringen und die Travestadt schmachtete zu Waithens Zeiten unter deutschfeindlichem Dänenjoch und gehörte damals überhaupt noch gar nicht zum Reich, wohl ^bcr mußte der Sänger auf seiner Reise nach dem sonnigen Süden, zu seinem hochherzigen Gönner, dem staufisch gesinnten Patriarchen von Aquileja Wolfger von Ellenbrechtskirchen, unbedingt die Mur und die Drau und — fans die Heise über Cilli führte — die Sann überqueren, um, j wie sein Spruch ausführte, gelegentlich lauch bis zum Po zu gelangen. Dies sind ■aber gerade jene Flüsse, die sein bisher , niißgcaeutetcr Wanderspruth aufzaiilt. Auch die mhd.-Lautformen stimmen daniit tlbercin und die Zeitenfolge der Sprüche und »Töne« Waithers, die durch die '^ang und gäbe Annahme seiner Reise nach Paris und Lübeck in eine heillose Verwirrung geraten war, gesundet damit. Der Walther-Forscher Wallner cr-.sog die MöjTlichkeit, ob W'althers Preislicd auf deutsche Frauen und deutsche Zucht, das vlelgcrühmte: y\r sult sprechen willc-komenU nicht etwa gar in der Steiermark, , und' zwar anläßlich des Grazer Hoflages vom Jahre 1221, zum ersten Maie erklang Seite 6. »MarSqmcr Zciihms:« "ff. 7uti1 f941 Nutn-mcr 132 WIRTSCHAFT iiiiiiifiiiiMiiiiiiiitiiitiiiftinmMfttiiuiiuuitmiiiiiiiiiiuiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinflinniHnnRmniniiiiniiiiiiiiiiiiniimiiiMiiiiiiMi in der Viehzucht Die BeÜeuiufis der YiehhaltunKS- und Meidturse . Von der Tlerzuchtabtcilung der Lan-üeabauernscliaft Südmark waren im Verein mit den iTierzuchtämtern im abgelaufenen Winter 44 Vielihaltungs-nnd Alelkkiirse im Bereich der Landes-haucrnscliaft durchgeführt, an denen K77 ,Teilnehmer und Teilnehmerinnen unterwiesen wurden. Die Kurse begannen Anfang November 1940 mit drei Wandermelklehrern in den Tier-zuchtämtern* Graz, St,"Michael und Klagefurt; im Jänner und' im Mai 1941 wurden für Judenburg und Spittal a. d. Drau ein vierter und fünfter Melklehrer eingestellt. Die Viehhaltuiigs- und Melkkursc haben in erster Linie die Aufgabe, die Melkarbeit nach der Allgäuer Meiknie-thodc praktisch im Stall und am üummi-euter /,u lehren. Aulkrdem werden die Teilnehmer theoretisch unterriehtet, vor allem über Euterbau, Bildung und Eigenschaft der Milch, Milchbehandlung, Gewinnung reiner und gci^under Milch, Milch- und Fetterträge, Kälberaiifzuclit und EütteTungs:lchrc. An allen Knrsen haben ferner Fachrcfereiiten der Laii-dcsbauernschaft Südmark und deren y\ußcnstcllen. Tierärzte und verschiedentlich auch Organe des Milch- und Fettwirtschaftsverbandes und der Kreis-bauernschaften über Fütterung. Futterbau, Weidewirtschaft, Leistungs prüf uns, Züchtung und Zuchtbuchwesen, Kinder-kranlcheiten, Geburtshilfe, Milcherzeu-gungsschlacht nnd Klauenpflege, Vorträge abgehalten. Der weitere ständige Ausbau der Mel'kkurse ist von grundlegender Bedeutung geworden. Durch Verbesserung in Haltung und I^lege kann oft mit den einfachsten Mitteln eine Leistungssteige-ruH'g erzielt werden. Verbesserte Melk-arbeit, vor allem exa'kt durchgeführte Ausmeikgriffc gewährleisten einen Mehrertrag an Milch und Fett, was durch Probemelkungen am Beginn und Ende eines jeden Kurses erneut bewiesen wird, obwohl liier .fremde und anfangs ungeschulte Kräfte die ^Melkarbeit*verrichten. Das Interesse von Seiten der bäuerlichen Bevölkerung und vor allem der Landjugend war überall außerordentlich rege. Vielfach waf' es nicht möglich, alle Kursanmeldungen zu berücksichtigen; viele mußten auf den kommenden Winter zurückgestellt werden. Reorganisation des kroatischen Bankwesens Der kroatische Staat wird sich bei der Durchführung seiner Geidtransaktioncn auf die Kroatische Staatsbank, die Kreditbank und die Postsparkasse stützen, also auf jene Staatsbanken, die der jugoslawi-'bchen Natiojialbank, der Staatlichem Hy-pothekentoatik und der Postsipiarkasse Jugoslawiens entsprechen. Die Privatbanken', arbeiten derzeit eingeschränkt, weil das' Geschäft sieben istark abgenomniien hat, die Bautätigkeit ruht und keine Außen-handelstransaktionen möglich sind. Man l-)ereitct ®ich jedoch vor, nach Atj-schluß der wichtigsten Handelsveriiand-lungen mit ganzer Kraft das Geschäft wieder aufzunehmen. An erster Stelle wäre die Umwandlung der Agramer Filiale des AUgemein'cMi Jugoslawischen Banlcvercins, Belgrad, In ein selbständiges Un4ernchmen, die x^Kroatische Bankverein AG.'«, zu envähnen, die ütyer ein Kapital von 100 Mill. Dinar verfügen würde. Es ist dies cigcntlic^^ dfe Agratncr Filiale des Wiener Bankvoreins, die in der Finanzierung 'des 'deutsch-jugoslawischen Handelsverkehrs Hervorragen'd'os geleistet hat und zweifellos 'dasselbe jetzt auch in Kroatien tun wird. Die frühere Jugoslawische Bank AG. in Agrani (aus dem Tnter-cssenkreis "der Präger Gewcrbcbank) hat um 'die Bcwillijiunig ersucht, ihren Namen in »Kroatische LandcshankBrav« an die Verw. 3503-S Friseur-Lehrmädchen wird sofort aufgenommen. Anton Flieger, Marburg, Burggasse Nr. 7. 3513-8 Geübter Kassier für größeres Unternehmen u. weibl, Kanz-Icikraft (Anfängerin) für sofort gesucht. Antr. unter >In-dustriec a. d. Verwaltung. 3465-8 Kassierin mit schöner Handschrift, gute Rechnerin, mit Buchhaltungskurs, wird aufgenommen. Angebote an die Verwaltung des Blattes unter »Kassierin«. 3464-8 Tüchtiger Verkäufer, Geschäftsdiener und Lehrjunge werden sofort aufgenommen. Herrengassc 29. 3501-8 Speisenträger oder Speisenträgerin und Kellner-Lehrjunge werden aufgenommen. Hotel Meran, Marburg. 3502-8 Geübte deutsche Stenotypistin, die neben Deutsch, Slow,, womöglich auch Kroatisch gut beherrscht, per sofort gesucht. Anträge unter »St. 24« an die Verwaltung. 343.3- ftu$äe - (fedusU Windjacke mit roter Kapuze wurde am vergangenen Sonntag von der Marburger Hütte bis St, Heinrich verloren. Gegen Belohnung aufzugeben bei Konfektion »Grete«, Burgplatz 1. 3514-9 Herrenhut in der Reichsbank vertauscht. Der Betreffende: wird ersucht, den Hut in der Verw. d. Mrb. Ztg. abzugeben. 3506-9 Heu und StroH kauft zu vorgeschriebenen Höchstpreisen Antott Birgmayer^ FuttermitieNGrosshandlung' in Marburg «. d. Drau, Tegetthoff-strasse 147 a. 3479 Anordnung Neuer Divan und (iasthaus-grnnuuophon zu verkaiifen, Pfeifer, Reiserstraße 22-11. 3493-1 Zu verkaufen Bett, doppeltüriger Kasten, Zimmerkredenz mit Marmorplatte, Divan. Bis Samstag anzufragen. Adresse in der Verwaltung. 3492-4 Zimmer- und Küchenmöbel zu verkaufen. Schlachthof-gasse 20-i., rechts. 3491-4 Waschtisch mit Marmorplatte zu verkaufen. Obere Herrengasse 14-111., Tür 9. 3490-4 Schwarzes Pianino (Panzer) zu verkaufen. Duschangasse 3. 3489-4 Sekretär-Tisch, 4 gepolsterte Sesseln und Teppich, neu, zu verkaufen. Adr. in der Verw. 3488-4 Kinderliegewagen zu vert