9t. lakrgang BneMnt wöelwitMcb secti&ail (nlt 'iHnMÜBt der Feiertage). Schrilt> leHoBg, VwnaHum md BaehmelNNl TbL 2547, 2&4I und aMS. Iteftor. KopdMn nliea OL MmiHiIHi wmdm niobt ' ' Nr.m tamstag« dM 5. November 1936 Ineerateo- und Aboniie[nciu<>-AuaabiDe m Maribor, Kopalij>ka ulica 6 ^erwaltuufl). Bezugspreiie: Abholen monatlich 23Din, zustellen 24piii, ^nreb die iW monatlleh 23 Dln, f&r das Antland m Einielnummer 1.50 und 2 Din. monatlich 35 Din. Preis Olli f'50 WotiboRt geituna 3apand ^0 unü Die □ Tokio, Anfang Nofember. Die ji]»tnlicht Regicniog vtiOffentlich-te am Mittwoch Ihrt mit SpAnnung erwartete Erkllning in dorn Konllllct tat Chliu nach der Beeetning Kantont tuid Han-kaus. Die Bedeotiing der Brklinmg wird dadurch unteratrlehM, diB tlt an dem zum NattonalMertag erkllrten Oebortsta-g«8 den Kalaert MeOl bakaantfegeben wurde. Die .Erkllniag lavtat: »OesehOttt avf die luiiierliehe Tugend, hat die tapfere Armee und Marlae nunmehr Kanton und Hankau erobert und bo die wichtigsten Gebiete Clibiat la Ihren Besitz gebracht. Die Nationale Regierung ist ichon jetzt nur noch eine Provinzialrt« gierung. Wenn diese Regierung noch welter auf Ihrer komlntemfrrandllchen u. an-tij^anischen Politik besteht, dann wird JajjnDl jiSnifig« seinen Kampf gegen China fortfOhren, bis der WidersUnd gani zusammengebrochen ist. Der Wunsch Japans besteht darin, eine neue Ordnung, die zur Aufrechterhaltung des ewigen Frle dens im Femen Osten beitragt, zu schaffen. Auch das Endziel der jeteigen Straf-expedition verfolgt diesen Zweck. Das Hauptziel der zu schaffenden Neuordnung ist, daß Japan, Mandschukuo und China Hand in Hand auf allen Gebieten, in Politik, Wirtschaft und Kuitiir, einen geschlossenen Block bilden. Dabei ist die Aufrechterhaltung der internationalen Gerechtigkeit Im Femen Osten und die gemeinsame Abwehr gegen die Komintern, die Schaffting einer neuen Kultur und die Verwirklichung einer wirtschaftlichen Gemeinschaft beabsichtigt. So soll der Friede im Femen Osten Zustandekommen und gleichzeitig zum Frieden der Welt beitragen. Japan wünscht, daß China an der Schaffung dieser neuen Ordnung im Fernen Osten teilnimmt, und erwartet, dafi das chinesisciie Volk die wirklichen Al>-sichten Japans verstehen und mit Japan r.usammenwirkt. Sollte aber die chinesische Nationalregierung von ihrer bisherigen Politik al>-lasfien und eine personelle Umgestaltung vornehmen, um dadurch ihren Willen su einer neuen polltischen Linie zu beweisen, und um am Aufbau der neuen Ordnung teilzunehmen, dann ist das Kaiserreich Japan bereit, dies nicht abzulehnen. Japan ist fest davon überzeugt, daß auch die anderen Staaten seine Absichten klar erkennen und der neuen Lage im Femen Osten zweifellos Rechnung tragen werden. Andererseits ist Japan von tiefem Dank gegen die ihm befreundeten MIchte erfüllt. Das große Werk der Schaffung einer neuen Ordnung in Ostasien ruht auf dem Ocist der japanischen ReichsgrUndung. Die Vollendung dieser Aufgabe ist die ehrenvollste Mission des japanischen Volkes. Das Kaiserreich Japan wird allen Schwierigkeiten zum Trotz an die Erfüllung dieser Mission gehen, indem es im Lande allerlei Reformen einführt und dadurch die nationalen Kräfte des Landes stärkt. Das Kaiserreich Japan hat hiermit seine unerschütterlichen Richtlinien und seinen endgültigen Entschluß kundgetan.« ^or dem (Sinmorf^ Der ungori- fdhm itruppen iUf I Ii iHwnuniiHff stnit nWffoiL 9 Oer ed frUoufiefURo ötr eoihilftcmolroicn / Qlutffpradte -waklschen Regierung sind vollzihlig in Prag versammelt, von der karpotboukrai-nischen Regierung dagegen wh-d an der Sitzung nur Innenminister Babinsky teilnehmen, der t>creits einige Tage In Prag weift. In der Sitzung des Minister^ rates wird vomehmHeb AnBennrinlster Dr. Chvalkovsky über die Wiener Schledsgerichtskonferenz berichten. P r a g, 4. November. (Avala) Der Exekattvauaechuß der tscbechosiowakl-sehen Sozialdemokratiscben Partei tritt am 10. d. zu einer Vonsltzung zusammen, die Aber die Einberafung eines außerordentlichen Parteikongresaes Beschluß fas sen wfatl. Dem Parteikongreß wfaxl ein ehtziger Punkt der'Tagesordnung unterbreitet werden: Auflösung der Partei mit allen ihren Gliederungen. W 1 e a, 4. November. (Avala) Der HaHanlarhft Außenmkilster Gral C i a n o htttt gasten vormittags mehrstündige Uatsffsdungen mit dem Oeneralfeklmar-sehan O 0 r 1 n g. Nachmittags fand in dar Lobaa ehe gioBe Jagd su Ehrsa Gö-rings und dsa itallsnlschen Gaatsa statt W 1 e n, 4. November. Der italienische Außenmhiister Graf C i a n o ist gestern abends von Wien abgereist. Relchsaußen minister von Ribbentrop sowie höhere Würdenträger begleiteten den Gast auf den Bahnhof. Washington, 4. November. Das amerikanische Rotkreuz hat für die tschechischen Flüchtlinge aus den Sudetengebieten 5000 Kisten Lebensmittel, Kondensmilch, Spielsachen für die Weih- nachtsbescherung der Kinder usw. und einen größeren Geldbetrag gestiftet. Prag, 4. November. Die tschechoslowakische Fresse bespricht eingehend das Ergebnis der deutsch - italienischen Schiedsspruchkonferenz in Wien und zieht daraus Folgerungen für die weitere Entwicklung des Landes. Der agrarische »VeCer« sagt u. a.: »Wir sind jetzt ärmer geworden, aber wir sind jetzt allein unter uns.« Die Presse betont auch, Außenminister Dr. Chvalkovsky habe ganz richtig gehandelt, als er den Weg zu einer Annäherung an Deutschland beschritten habe. Preßburg, 4. November. Die slowakische Regierung hat das deutsche Ab zeichen im Lande zugelassen. SoniMn auf Valtncio tmO tfartogena Valencia, 4. November. (Avala.) Fünf nationalistische Bomber bewarfen den Hafen von Valencia mit Bomben. Hie-bei wurde der Dampfer »Stanbume«, der unter britischer Flagge fuhr, durch eine Bombe erheblich beschädigt. Bei einem nationalspanischen Bombenangriff auf Cartagena kamen gestern 20 Personen ums Leben. Zahlieiche Personen wurden verletzt. Japans Vordringen ki Cbtaa. T 0 k i o, 4. November. Am 7. November findet in Tokio die gründende Versammlung zweier halbstaatlicher Gesellschaften für die wirtschaftliche Erfassung Chinas statt. Es sind dies die North Chi-n-i Development Co. und die South China Economic Rehabilitation Co. Französisches Flugzeug auf Sardinien notgelandet C a g 1 i a r i (Sardinien), 4. November. Ein französisches Militärflugzeug mit drei Mann Besatzung, das aus Sone (Algerien) kam, mußte auf dem Fluge nach Paris in der Nihe von Santa Teresa notlanden. Die Maschine ging zu Brudi, die Insassen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Die Notlandung erfolgte infolge Brennstoffmangeis. Der beschädigte Apparat wird per Schiff nach Frankreich transportiert. Heraog von Gloocestar auf GroBwIldJagd In Afrika. Nairobi, 4. November. Der Herzog von Oloucester begab sich mittels Flugzeug nach Uganda, wo er an einer Qroß-wildjagd teilnehmen wird. Exprinzeeshi von Abssainlsn, Wolete Israel — oesionien. London, 4. November. Als die Ex-prinzessin von Abesslnien Wolete Israel, von einem kurzen Besuch in Jerusalem nach Kairo zurückgekehrt war, entdeckte sie, daß ein Teil ihrer kostbaren Juwekn aus Ihrer Wohnunß verschwunden war. Unter den gestohlenen Schmuckgegenständen befanden sich eine goldene mit Dia- manten reich geschmückte Krone und eine Medaille mit dem Bilde der Königm von Saba. Der Diebstahl wurde dem abes-sinischen Konsulat in Kairo bekanntgegeben. Forellenfang als — Gesellschaftsspiel. San Franzisco, 4. November. In den Kreisen der »oberen Zehntausend« hat ein neuer Spleen Eingang gefunden. — Während man bisher zum Forellenfang zumeist abgelegene Gebirgsgegenden aufsuchte, ist es auf einmal »modern« geworden, sich selbst eine Art Schwimmbassin mit einem Schwärm Forellen anzulegen und Gesellschafts-Nachmittage mit — Forellenfang zu veranstalten. Tragödie eines Vaters. London, 4. november. An Bord des amerikanischen Passagierdampfers »Präsident Harding« ist der berühmte englische Schauspieler Fred Duprez im Alter von 54 Jahren gestorben, ohne daß sein letzter Wunsch in Erfüllung ging. Er war nach England unterwegs gewesen, um seine Tochter June, die sich zu einem bedeutenden Filmstar entwickelte, in ihrem ersten großen Film zu sehen. Verbotene Fußballspiele in Marlbor. Maribor, 4. November. Die Polizei-vorstehung sowie die Bezirkshauptmannschaft haben die für Sonntag, den 6. d. anberaumten Fußballspiele »Maribor« — »Rapid« und »Slavija« — »Mura« untersagt. Das Spielverbot wurde auf unbestimmte Zeit erlassen. 3)0rft Zürich, 4. November. Devisen. Beograd 10, Paris 11.73, London 20.97, Newyork 440, Brüssel 74.92, Mailand 23.17, Amsterdam 239.87, Berlin 176.50, Stockholm 108.05, Oslo 105.40, Kopenhagen 93.62, Prag 15.12, Warschau 82.85, Budapest 87.50, Bukarest 3.25, Athen 3.95, Istanbul 3.50, Helsinki 9.25, Buenos Aires 110. 3)00 QDetttr Wettervorhersage für Samatsg: Wechselnd wolkig, stellenweiae vielleicht etwas Regen, mild. >M«nborer Zeiteofc Kummer 2SU Samstag, den 5. November 1938, £or& ^lunciman -iwfiliöciit SorO- Dii§i(|iilier$»nrrgntfil|eiiiitKi| PRAG: »ENDE EINER PEINLICHEN UNSICHERHEIT UND FESTE GRUNDLAGE POR DIE ERNEUERUNO DES STAATES.« — BUDAPEST TRIUMPHIERT. — WARSCHAU UNZUFRIEDEN. — ROM UND BERLIN ZUFRIEDEN. — PARIS RESERVIERT. — LONDON REGISTRIERT TATSACHEN. Im Rahmen der Umbildung seines Kabinetts hat Ministerpräsident Chamberlain Lord Runciman mit dem Amt des Lordpräsidenten des Qeheifflen Staatsrats beairftragt, das bisher Lord Hailsham innehatte. Jürinsrrgent JSaul ikMD !}tumfinftn abgrrrifl B e 0 g r a d, 4. Nov. S. K. H. Prinzregent Paul ist gestern um 22 Uhr mit seiner Begleitung nach Rumänien abgereist» wo er ehiige Tage als Gast des Königs von Rumänien verbringen wird. @raf 6:ianü öeMt £ont)on Vor einer Entrevue Ciano-Halifax. — Baldiger Beginn der italienisch-englischen Handelsvertragsverhandlungen. P a r i s, 4. November. Wie der Londoner Korrespondent des »J o u r« berichtet, werde der englische Botschafter in Rom Lord P c r t h die Vorbereitun-i^en für neue politische Verhandlungen zwischen Rom und London treffen. Es sei sehr wahrscheinlich, daß Außenminister Graf C i a n o in allernächster Zeit Lodon besuchen werde, um mit dem englichen Außenminister Lord Halifax die Verhandlungen fortsetzen. Wie aus London berichtet wird, erwartet man in City-Kreisen die baldige Ankunft einer italienischen Handelvertragsdelegation unter der Führung des Grafen V o 1 p i. Es gehe um den Beginn von Verhandlungen, die Italien wichtige Kredite einzuräumen hätten. Diese Kredite würde Italien für die Hebung seines Kolonialbesitzes verwenden. Francois-Poncet bei Daladier. Paris, 3. Nov. Ministerpräsident D a-lädier empfing gestern nachmittags den neuen französischen Botschafter in Rom Francois-Poncet und hatte mit ihm eine längere Aussprache. Der neue Botschafter wird schon in den nächsten Tagen auf seinen neuen Posten abreisen. P r a g, 4. November. Die offiziöse »P r a g e r Pr e s s e« schreibt, die Wiener schiedsgerichtiche Entscheidung habe trotz der unerwarteten Opfer einer peinlichen Unsicherheit das Ende bereitet und außerdem die feste Grundlage für die Erneuerung des tschechoslowakischen Staates geschaffen. Der Verlust an Territorien und wirtschaftlichen Werten sei furchtbar, aber nun könne niemand von der Tschechoslowal^ei irgendetwas fordern. Die Tschechoslowakei wisse nun endlich, was sie besitze und was sie ver«-möge. Unter dem Titel Bilanz einer zwanzigjährigen Außenpolitik schreibt der agrarische WeCer«: Wien bedeutet die Schlußbilanz aller Fehler, die wir unter der Führung Dr. Benesch' gemacht haben. Wien ist das Ergebnis dessen, was in unserer Außenpolitik mit hartnäckiger ideologischer Voreingenommenheit verfolgt wurde. Es standen uns noch schlimmere Dinge bevor, die durch die Klugheit, die versöhn liehe Haltung und den guten Namen derjenigen verhindert wurden, die vom Schicksal dazu bestimmt waren, in den kritischen Augenblicken den fremden For derungen Einhalt zu gebieten. Halten wir uns vor Augen, daß die Dinge noch viel schlimmer ausfallen konnten und daß es nicht in unseren Kräften stand, dies zu verhindern. Im Hinblick auf eine Rundfunkerklärung des slowakischen Ministerpräsidenten Tiso über den Wiener Schiedsspruch, in der der Führer der Slowaken zum Ausdruck brachte, daß das slowakische Volk das, was ihm an Gebiet noch geblieben ist, der Münchener Konferenz verdanke, bemerkt das Abendblatt »Ceske Slovo«, die Slowakei war auf die bevorstehenden Veränderungen länger und sicherer vorbe reitet als die historischen Länder. Budapest, 4. November. Die ungarische Presse feiert den größten ungarischen Triumph seit dem Weltkriege. Die Blätter bezeichnen den Wiener Schiedsspruch als den größten Erfolg der ungarischen CHplomatie und beantragen die Proklamierung des 2. November zum Statsfeiertag. Die ungarische Presse dankt in ihren Kommentaren Deutschand und Italien für die Unterstützung, die Ungarn zuteil geworden sei. L 0 n d 0 n, 4. November. Wie der Warschauer Korrespondent des »D a i-lyTclegraph« berichtet, sind die polnischen Regierungskreise in bezug auf die karpathoukrainische Abgrenzung unzufrieden. Der »ExpreßPoranny« schreibt, Polen betrachte das Wiener Urteil nur als provisorische Lösung. Polen könne keine Entscheidung anerkennen, i^ier ruOt 6a« j^ers der jtdnigfn !maria Don Ttumdnien -^^1* - die die gemeinsamen Grenzen Ungarns und Pqlens nicht anerkenne. Die neue Abgrenzung sei geneigt, neue Konflikte im Donauraum hervorzurufen. Einige pol nische Blätter betonen, Ribbentrop und Ciano hätten die Garantieerklärung hinsichtlich der neuen Grenze absichtlich unterlassen» um die Möglichkeit neuer Verhandlungen über die polnischen Forderungen nach gemeinsamen Grenzen mit Ungarn offenzulassen. Den Karpatho-ukrainern bleibe angesichts des Verlustes von Ungvar und Munkacs nichts sonst übrig als der freiwillige Anschluß an Ungarn. R 0 m, 4. November. Die italienische Presse verweist im Zusammenhange mit dem Wiener Schiedsspruch vor allem auf die Reparation der Regelung von 1910. Mussolini, schreiben die Blätter, sei der erste gewesen, der auf die Notwendigkeit einer Versailles-Revision hingewiesen habe, umso notwendiger sei es gewesen, das Unrecht von Trianon teilweise zu tilgen. »I 1 G i 0 r n a 1 e d' I t a 1 i a« spricht von einem zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei hergestellten Gleichgewicht. Ungarn habe seine Rechte erhalten, ohne daß die Existenz der Tschechoslowakei gefährdet sei. Trianon sei friedlich revidiert worden, was der Völkerbund auf keinen Fall bewirkt hätte. In Mitteleuropa sei eine neue Lage geschaffen, die alle kleinen Staaten dränge, sich an die Achse Rom—Berlin anzulehnen, die ihre moralische Autorität und politische Fähigkeit für die Schaffung eines europäischen Dauerfriedens bewiesen habe. Berlin, 4. November. Die deutsche Presse gibt im großen und ganzen ihrer Befriedigung über die in Wien erfolgte Entscheidung Ausdruck. Der »Völkische Beobachter« betont, die Operation sei rasch und ohne Blutvergießen erfolgt. Es sei das Verdienst Deutschlands und Italiens, daß das ethnische Prinzip gesiegt habe. Der »Lokalanzeiger« schreibt, der Schiedspruch stelle den Beginn einer neuen Entwicklung in Mitteleuropa dar. Die »Deutsche Diplomatisch-politische Korrespondenz« meint, das Unrecht von Tria non sei wieder gutgemacht. Man sei vielleicht aufbeiden Seiten etwas enttäuscht, doch habe man Fehler, wie sie in Versailles gemacht wurden, verhindert. Paris, 4. November. Die Pariser Blät fer registrieren trocken den schweren Schlag, der die Tschechoslowakei betroffen habe. Das »Petit Journal« wünscht, die Wiener Entscheidung möge eine dauernde Befriedung Mitteleuropas bringen, damit die schweren Opfer der CSR nicht nutzlos seien, London, 4. November. Die Entscheidung im Belvedere hat die Londoner Zeitungen einigermaßen überrascht. Die »Tim es« meint, Ungarn habe mehr erhalten als gefordert wurde. Dies habe Ungarn vor allem Italien zu verdanken. Die »Daily Mail« betrachtet die Entscheidung als einen Sieg Italiens. Der »Daily Expreß« stellt fest, daß in Wien die kürzeste internationale Konferenz nach dem Kriege stattgefunden habe. In der Kapelle von Palck wurde soeben in Anwesenheit des rumänischen Königs das Herz der verstorbenen Königin Maria von Rumänien feierlich beigesetzt, wie es die Königin in iiirem Testament gewünscht hatte. Man sieht die Ehrenwache am Schrein mit dem Herzen der Königin. $te nene 9nSen))oUttf »et es« Außenminister Dr. Chvalkovsky: Ausrot-tung des Kommunismus'und Anlehnung an die Achse Rom—^Berlin. W i e n, 3. Nov. Agenzia Stefani berichtet: Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Chvalkovsky gab dem Direktor des »G i 0 r n a 1 e d'I t a 1 i a« eine Erklärung über die neue Politik der Tsche choslowakei. Bezüglich der Innenpolitik erklärte Chvalkovsky, in kürzester Zeit werde der neue Präsident der Republik gewählt werden. Unmittelbar darnach wer de man an die Umbildung des Staates im Rahmen der Föderation zwischen den drei autonomen Ländern Böhmen, Slowakei u. Karpathoukraine schreiten. Den Kommunis mus und alle seine Begleiterscheinungen werde man ausrotten. Bezüglich der A u -ß e n p o 1 i t i k führte Minister Chvalkovsky aus, die neue Tschechoslowakei werde sich entschieden der Achse Rom—Berlin zuwenden und bemüht sein, enge freund-Khaftliche Beziehungen zu Italien aufzunehmen. »Es ist mein Wunsch«, fuhr Chva! kovsky fort, »dem Beispiel Jugoslawiens zu folgen und die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Italien auf eine et>enso reale Grundlage zu stellen. Es versteht sich, daß wir dieselben herzlichen Beziehungen zu allen anderen Nachbarländern aufnehmen wollen. Minister Ciano, dessen Ratschläge ich nicht vergessen habe, versprach mir die Bürgschaft Italiens, sobald die internationalen Bezieh ungen der Tschechoslowakei endgültig ge regelt seien. Die Bürgschaft Italiens und die Deutschlands wird die stärkste und sicherste Stütze der tschechoslowakischen Außenpolitik und der neuen tschechoslo-wakisch-talienischen Freundschaft sein.« S)culf(lblon&< nnicr «Scrnroi-itoM^ Der Führer und Reichskaiizler hat den General der Artillerie H a 1 d e r zum Chef des Oeneralstabes ernannt. ^eratt für nationale Q^in^eit^partetin^S^Ii P r a g, 4. November. (Avala) CTK berichtet: Der Vorsitzende der tschechoslowakischen Agrarpartei, B e r a n, hielt vor dem Hauptausschuß der Partei eine Rede, in der er unter Hinweis auf die innere und äußere Lage des Staates auf die Notwendigkeit der nationalen Erneuerung verwies. Was vor alem nottue, sei die Begrenzung der vielen politischen Organisationen und die Schaffung einer Partei der nationalen Einheit. Aus dem öffentlichen und nationalen Leben aber müßten vorher alle diejenigen ausgerottet werden, die die Katastrophe verschuldet haben. Alle seien zum Aufbau aufgerufen und es dürfte keine Bevorrechteten geben. »Wir dürfen nicht vergessen, — sagte Beran — wie viel wir opfern mußten, weil wir uns außenpolitisch nur auf ein Lager stützten und hiebei die Verwirrung der Internationalisten berück sichtigten. Das Erneuerungswerk wird auf Hindernisse stoßen, wir dürfen aber nicht verzweifeln und müssen uns auch unter den schlechtesten Verhältnissen bemühen, unsere Beziehungen zu den Nach barn im Geiste der Loyaität zu pflegen. Die Außenpolitik der CSR wird klar, aufrichtig und ehrlich sein. Sie wird sicli auf die öffentliche Meinung des ganzen Volkes stützen, tatsächliches Bild dieser Meinung muß aber auch der neue Präsident sein. In der Außenpolitik müssen wir den Weg gehen, den Dr. C h v a 1-kovsky vorgezeichnet hat.« Die Parteileitung billigte die Ausführungen Berans einstimmig und ermächtig te ihn zur Sammlung aller nationalen Kräfte, die die Fehler der Vergangenheii zu reparieren und den Staat zu erneuern haben werden. Sranco« 'Oorntarfdb am ericannt. 8eltfamer Sebent« roman Sie hatte nie ehien Mann getelien. Paris, 3. November. In der vergangenen Woche ereignete sich in der Nflhe von Aix en Provence ein schwerer Autounfall, durcti den eine 60-jährige Frau Yvonne Madoc und ihr Qatte den Tod fanden. Damit hat eine einsigartige Romanze ihr Ende gefunden. Denn mit Yvonne Madoc starb eine Frau, die bis zu ihrem 26. Lebensjahr von der Welt ab geschlossen gelebt ^atte, nie einen Mann sah und von der sogar berichtet wird, sie habe nicht einmal gewußt, daB es Oberhaupt auf der Welt . Männer gibt. Diese AbschlieBung von der Welt war auf ein Gelöbnis zurUcksufUliren, das die Mutter Yvonnes abgelegt hatte, als ihre Tochter das Licht der Welt erblickte, wihrend gleichzeitig der Vater des Kindes die Mutter verließ. Die Mutter Yvonnes war eine sehr reiche Frau, die sich nacli der Geburt der Tochter auf ein Schlofi in der Nlhe von Aix en Provence zurückzog. Dieses Schloß wurde gegen jede Berührung mit der Außenwelt geschützt. Man zog hohe Mauern und verbot allen Fremden den Zutritt. Wenn ein Händler oder ein Steu-erbeamier in die Nähe des Schlosses kam, wurde Yvonne solange in einen Raum ge-spfirrt, von dem aus sie die Männer nie sehen konnte. Jeden Tag erschien eine Lehri'iin auf dem Schloß, um das Mädchen zu unterrichten. Dies war wiiWich l^hre einzige Verbindung mit der Umwelt. Einige Tage nach dem 26. Geburtstag Yvonnes trat das Ereignis ein, das die mutter längst befürchtet hatte. Als Yvonne im Garten des Schlosses spazieren g^g, sah sie plötzlich einen jungen Mann vor sich. Sie bekam zuerst einen Schreck und lief davon. Dann aber wurde Ihre Neugierde geweckt. Sie kam zurück und sprach mit dem jungen Mann, der ihr erzählte, er sei ein Landwirt aus der Umgebung. Eines seiner Hühner habe sich in den Park geflüchtet. Er sei nun hier, um das Huhn zu suchen. So begann ein Liebesroman, der schließ lieh nach vier Wochen damit endete, daß Yvonne bei Nacht und Nebel das Schloß Wonne auf das Sc?i1oB zurück, um sich mit der Mutter zu versöhnen. Aber sie traf die Mutter nicht mehr lebend an. Der Kummer Ober die Flucht der Tochter hatte sie getötet Vfrkehrsstrelk in Palästina dMert fori Jerusalem, 3. November. In Palästina dauert der Verkehrsstreik weiterhin an. Das Ende des Streikes ist noch nicht abzusehen. Immer wieder werden Zusam-menstösse zwischen den englischen Besatzungstruppen und den aufständischen Arabern gemeldet. Die arabische Frauenorganisation von Palästina hat in London gegen die im Heiligen Land betriebene englische Politik protestiert, da diese zu einer völligen Vernichtung der heiligen Orte führe. Eine nicht alltlgllctac HodneK. Bukarest, 3. November. In einer Bu karester Vorstadt hat der 86jährige Du-mitru Jonescu die d3jährige Maria Dobei geehelicht. Beide leben im hauptstädtischen Altersheim. Mord aus NtM. Budapest, 3. November. Mit einer höchst eigenartigen Begründung hat ein Scherenschleifer in der Gemeinde Hajdu-böszörseny einen Gewerbetreibenden der gleichen Gemeinde mit einem Stock Über- Sport ist gesund, und doch können Sie sich leicht durch eine kleine Unvorsichtigkeit erkalten» deshoib d«nktn Sit bei den er$t«n Anzeichen an ASPiRIN-Toblatten und an das Bayer-Kreuz, das die Echtheit garantiert! ® ASPIRIN TASUniN MIT OIM lAYtR-KRIUZ iRWni ngiiiricn'uMir 5p. Nr. 437 vom 10. T. IM4. fallen und so schwer verletzt, daß der Un glückliche bald darauf starb. Beim Verhör gab der Scherenschleifer an, daß er den Gewerbetreibenden bloß deshalb er-' schlagen hätte, weil dieser wirtschaftlich. besser gestellt sei «Is er. { !)ir leit|i|'en(|li{d|r ^nn&ljrtittid OÖRINO ENDE NOVEMBER NACH YORKSHIRE. — VOR EINER NEUEN AUSSPRACHE CHAMBERLAIN - HITLER. — DER ENGLISCHE VIERMACHTE PLAN. London, 4. November. Wie der »D a U y Herald« berichtet, wird Ge- neralfeldmarschall G ö r i n g wahrscheinlich schon Ende November England besuchen. Göring wird jedoch nicht direkt nach London reisen, sondern in Yorkshire mit Außenminister Lord Hallmax und anderen englischen Staatsmännern zusam mentreffen. Dieser Besuch könne als erste Folge der gemeinsamen Erklärung Cham-berlalns und Hitlers in München betrachtet werden. Bei dieser Gelegenheit werde die Vertiefung der deutsch-englischen Beziehungen und die Zusammenarbeit der vier Großmächte das Verhandlungsthema abgeben. London, 4. November. Es verdichten sich immer mehr die Gerüchte von einer bevorstehenden neuen Zusammenkunft des englischen Premierministers Cham-berlain mit dem Führer und Reichskanzler Hitler. Dem englischen Botschafter in Berlin, Sir Neville H e n d e r-s o n, ist bereits der Auftrag zuteil ge- worden, in der Wilhelmstraße das Ter-verließ und sich mit Eugen Madoc verhei-1 rain für eine solche Zusammenkunft zu ratete. Nach den Flitterwochen kam sondieren. In diesem Zusammenhange ver lautet auch, daß Göring anläßlich seines im November stattfindenden Besuches die Entrevue Chamberiain - Hitler in allen Einzelheiten vorbereiten werde. Wie in diesem Zusammenhange verlau tet, besitze Chamberiain einen Plan zu einem Viermächtepakt, der Eng !7RorO an einem derUßniten SIrdDäoiogen geStttint Vor kurzem wurde gemeldet, daß in Palästina der Araberhäuptling 1 s s a B a 11 a t von seinen eigenen Leuten erschossen worden sei. Wie sich jetzt herausstellt, war Issa Battat der Mörder eines der größten englischen Arcliäologcn John L. S t a r k e y. Dieser befand sich auf dem Wege nach Jerusalem, um dort mit einem engliscehn Gelehrten über seine Ausgrabungen von Lacliisli zu diskutieren. Er wurde aber unterwegs von Räubern erschossen. Starkey war ursprünglich Kunsthändler, dann Mitarbeiter von Sir Flinders Petrie bei dessen Ausgrabungen in Ägyp ten. Unter den ausgegrabenen und von Starkey nach London gebrachten Gegenständen befand sich ein Spielball, der mit Schriftzeichen bedeckt war. Eine näiierc Untersuchung ergab, daß der angebliche Spielballl in Wirklichkeit eine sehr frühe Niederschrift des Johannes Evangeliums land, Deutschland, Italien und Frankreich - umschließen würde, chamberiain wo^ Starkey hatte bei dieser Entdeckimg diesen Plan dem deutschen Reichskanzler g,, ^^(,1. Ähnliches Glück m allen semen Emzelheilen darlep Dielha„e der Archäologe bei seiner Entdek-Voraussetzung ür die Verwirklichung die, gesuchten Stadt Lachisli. ses Planes bestünde in den nachstehen- n;,,, gtadt diente dem Feldherr Sanl.e- 1 j' kiu I -r 11 1 der Belagerung Jerusalems 1. Deutschland erhält einen Teil seines nu. „i. _____i;... Kolonialbesitzes zurück. 2. Die vier Mäch- te schließen einen Vertrag über die Beschränkung ihrer Rüstungen. 3. Deutschland schließt mit jedem seiner Nachbarn einen Nichtangriffspakt im Im Jahre 701 v. Chr. als Hauptquartier, jiiii Jahre 1932 begann die Erforschung der Gegend unter der Leitqng Starkeys. Drei Jahre später wurden wichtige in Stein geritzte Urkunden entdeckt. Die A..C ur O ■ e- f Entzifferung bestätigte die Vermutung, n. rhamhtriJinr rfi I uJ LT CS sich tatsächlich Ulli (lic Rostc der 11h "" Stadt Lachish handelte, die später ökonomisches »g e n 11 e m a n , Nebukadnezar zerstört wurde, agreement«. Nach diesen Informationen soll Chamberiain entschlossen sein, seinen Paktent-. on+vijnu -tt *i- «»•ff Koij j- A- u j I Werte enthielt. Kurz vor der Veroffent i- .................. von Starkey richtete in London ein Museum ein, das Gegenstände von unschätzbarem Scbarfc Spradje Cofios GEGEN JEDE EINMISCHUNG IN ASIATISCHE ANGELEGENHEITEN OHNE VORHERIGE VERSTÄNDIGUNG MIT JAPAN. — EINE ERKLÄRUNG DES JAPANISCHEN PREMIERMINISTERS FORST KONOYE. Tokio, 4. Nov. (Avala.) Premierminister Fürst K 0 n 0 y e hielt eine Rundfunkrede, In der er die vom Kaiser bestimmten Richtlinien der japanischen Außenpolitik darlegte. Fürst Konoye schilderte eingangs den Verlauf der Kämpfe um Kanton und Hankau, wobei er betonte, daß Japan keineswegs den Untergang Chi nas wünsche, vielmehr Chinas restlose Erneuerung. Japan wolle mit dem chinesischen Volke im Interesse des gemeinsamen Wohlstandes zusammenarbeiten. Japan kämpfe im Fernen Osten gegen einen ten, d. i. nach dem 15. November. Inzwischen würde Frankreich seine Versuche fortsetzten, mit Deutschland in ein besseres Verhältnis zu kommen. Erst dann wür de die Zusammenkunft der Vier und die Unterzeichnung des Paktes erfolgen. Die englische Regierung rechnet auch mit der Möglichkeit, daß sich vorher eine Zusammenkunft Chamberiain - Mussolini Absicht überzeugt ist, daß auf Grund der notwendig erweisen würde Sr,"l schäuung, Kreisen der deutschen und der lla- Or^nutgÄTw^del^^ "^"l>-'->en Botschaft in London wird hie- nun Starkey von den syrischen Räubern ermordet. Bronzezeitliches Gräberfeld in Italien gefunden. i In der Umgebung von Finale Ligurc wurden seit längerer Zelt von italienischen Forschern Ausgrabungen in der ^j^jCaverna des l'Aquila durchgeführt. Jetzt ist ein außerordentlich interessanter Fund gemacht worden. Man entdeckte e!n Gräberfeld aus der Bronzezeit. Dieser Fund uiiuiiK Kcatiiaiicn wcruc. i.... ArLriur« j; u-'j X -lu ' umso wertvoller, als die Grabstätte in Fürst Konoye warnte das japanische dächte einem solchen Plan nlchl'wT' ÄLufderÄÄ dl. sei. Oer wahre Kamp, habe erst be- Joch Italien und Deutschland auf dem: „aehsenen und von einem Kinde - ist gönnen. Er fordere vom japanischen Volke die Ballung aller Kräfte, damit ein siegreiches Ende erzielt werde. stXn°Tn"der T die" Inlrdnung dj; H^nde bon.r'iren: In seinem Komentar zur Rede des ...... ...... ........- . • "^"en und Deutschland eme Reihe mierministers schreibt der »Tokio Asahi gemeinsamen Feind; gegen die Kommu-1 Shinbun«, es gehe jetzt um die Suprema-nlstische Internationale, die sich die Bol- tie Japans in Asien. Japan werde jede Ein schewisierung Asiens zum Ziele gesetzt > mlschung Europas oder Amerikas in asia-habe. Japan fühle sich glücklich, daß die i tische Angelegenheiten ohne vorherige beiden befreundeten Nationen Deutschland und Italien die Mission Japans verstehen und ihm volle moralische Hilfe gewähren. von Bedingungen anmelden. Personen, denen die nötige körper> liehe Bewegung versagt ist und die infolgedessen an Stuhlverstopfung und Ver- wert. Eine Hand ist unter den Kopf zurückgebogen, während die andere an der Körperseite ruht. Es ist damit zu rechnen, daß in nächster Zeit weitere Gräber ans Tageslicht gefördert werden. Japan schulde daher dem deutschen und j Türe in China aufrecht zu erhalten, da dem italienischen Volke seinen Dank, Der es die Anwendung dieses Grundsatzes in bisherige Verlauf der Kämpfe habe ge-'der Politik unter der Maske der Wirtschaft zeigt, daß Japan von der Notwendigkeit liehen Betätigung nicht anerkennen wer-einer Zusammenarbeit mit den Signa- de. — taren des Antikoniintern-Paktes in der mVrzu''rhlnrrn'wii^em'raptn ÄI APP'««- auch nicht daran, die Politik der offenen rung zu verhindern wissen. Japan denke 7" a..rh nirht H,r,n Hi„ P^iiHu Z. J 'f's mehrwOchige Kur mit dem natürlichen »Franz-Josef«-Bitterwasser ausgezeichnete Dienste. Man nimmt täglich ein Glas voll »Franz-jo sef^-Bitterwasser früh nüchtern der abends vor dem Schlafengehen. Reg. br. 30.474/35. AMERIKA BAUT WIEDER LUFTSCHIFFE. N e w y o r k, 3. November. Der Bau iieuer Luftschiffe wurde in den Vereinigten Staaten wieder aufgenommen. Für Zwecke der Landesverteidigung wurde i'^tzt der Bau eines Luftschiffes von 325 i-uß l.ünpc und einer Million Kubikfuß Fiauminhalt beschlossen. 4lar3x)rer Zeiimigc Nummer 2SU 4 Samstag, den 5. November 1938. ^inr !7Rnnon 3$ran&f(Daö(n DAS SÄGEWERK UND DIE KISTENFABRIK LöSCHNIQO IN SV. LOVRENC EIN RAUB DER FLAMMEN. Bald nach Mitternacht erhellte in der vergangenen Nacht ein greller Feuerschein den nächtlichen Himmel in der Richtung des Pohorje-Gebirges. Rasch verbreitete sich die Nachricht, daß das große Sägewerk und die Kistenfabrik des Holz-händlers und Großgrundbesitzers August L ö s c h n i g g in Sv. Lovrenc in Flammen stehe. Kurz darauf wurde auch die Mariborer Feuerwehr alarmiert, die unver züglich mit ihrem Uebcrlandgerät zu Hilfe eilte. Das Feuer war im großen Betriebsraum des Sägewerkes, das sich zwischen Marija V Pu§äavi und dem Markt Sv. Lovrenc befindet, auf bisher noch nicht völlig aufgeklärte Weise ausgebrochen. In den aufgestapelten Holzvorräten sowie in dem großen Lager fertiger Kisten fand das Feuer reichlichste Nahrung und hüllte in Raub der Flammen. wenigen Minuten das ganze Gebäude in Rauch und Flammen. Der Sägemeister Ferdinand K r a n j c, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern in seiner Kammer neben dem Betriebsrauf^ schlief, konnte erst im letzten Augenblick aus dem Schlafe gerissen und gerettet werden. Indessen gelang es der Feuerwehr aus Sv. Lovrenc, den Brand einigermassen zu lokalisieren, wobei ihr auch die Wehren aus Maribor, Selnica, Ruäe u. Studenci beistanden. Erst am frühen Morgen konnte die Gefahr für das weitere Umsichgreifen des Feuers end-giltig gebannt werden. Der Schaden beläuft sich nach der ersten Schätzung auf nahezu eine Million i)inar, während das Objekt auf kaum eine Viertelmillion versichert war. Außer dem Objekt wurde auch ein Teil des großen Holzlagers ein Sdiön^err ~ 40 3a^re 2)iri9ent In diesen Herbsttagen feiert der weit Uber die Grenzen unserer Heimat hinaus I)ekanntc DiriMent u. Kapellmeister Herr Max Schönherr das seltene Fest seiner 40 jährigen Tätigkeit als Musikka-pclimeister. Der Name Scliönherr hat in der Musik-weit ohne Zweifel einen internationalen Ruf, und es geziemt sich, einen kurzen Rückblick auf den Lebenslauf dieses Mannes, auf den unsere Draustadt stolz sein kann, zu werfen. Max Schönherr wurde 1873 in der Eisenbahner-Kolonie als Sohn des damaligen Südbahnwerkstätten-Kapellmeisters in Maribor geboren. Als 11 jähriger Knabe besuchte er die Musikschule des damaligen Philharmonischen Vereines (heu te »Glasbena Matica«), und damit begann seine musikalische Laufbahn. Mit 13>^ Jahren tont er als Musikeleve in das damalige Grazer Hausregiment Nr. 27 ein, und er hatte Gelegenheit, im dortigen Konservatorium unter Dir. Erich Degner seine Musikkenntnisse zu erweitern. Sein Weg führte ihn dann nach Ljub-Ijana, wo er bei allen Konzerten der dortigen »Glasbena Matica« sowie des Philharmonischen Vereines und in der Oper als 1. Geiger wirkte und sich seine ersten Lorbeeren holte Im Herbst 1898 wurde er Kapellmeister der . einstigen Südbahnwerkstätten-Kapelle in Maribor, und unter seiner tüchtigen Leitung schritt diese Kapelle von Erfolg zu Erfolg. U. a. errang Schönherr mit seiner Kapelle in Graz bei einer großen Musikkonkurrenz zwei erste Preise. Er wurde später auch zum Ehrenkapell-meister des Männergesangvereines er- Ehrendiplomen und schmeichelhaften Anerkennungsschreiben erhielt, ist ein weiterer Beweis seiner erfolgreichen musikalischen Tätigkeit. Im Jahre 1925 übernahm Max Schönherr die neugegründete Musikkapelle des »Glasbeno drustvo zel. uslu^bencev in delavcev« (Musikverein der Eisenbahnangestellten und Arbeiter) und leitet diese noch heute mit viel Erfolg. Im Laufe dieser vergangenen 40 Jahre hat Max Schönherr wohl über 100 Konzerte (musikalische Aufführungen, Ballmusiken, Vereinsveranstaltungen usw.) geleitet, ein Erfolg, auf den er gewiß stolz sein kann. Als Komponist und Bearbeiter slavischer Lieder genießt Max Schönherr in der Musikwelt guten Ruf und so mancher Walzer, manches Orchesterstück hat durchschlagenden Erfolg aufzuweisen. Aber noch ein anderes großes Verdienst kann Max Schönherr, der Vater, buchen — sein Name wurde dadurch zum musikalischen Begriff, zur musikalischen Dynastie; er hat der großen Musik weit zwei Söhne geschenkt, die, echtes Musikerblut in den Adern tragend, in die Fußstapfen des Vaters stiegen und heute schon als Dirigenten, Kapellmeister und Komponisten internationalen Ruf genießen. Der eine, Dr. W i 1 h el m Schön-Ii e r r, hat bereits große europäische Sreiloo, öcn 4.9to1imn6rr Konzert mit großem Erfolg dirigiert und wirkt heute als Opern-Direktor an der Oper in Koburg. Und der zweite Sohn, Max S c h ö n h e r r ist in Europa als Komponist wohlbekannt und ist der beliebte Dirigent und Kapellmeister des Wiener Rundfunk-Orchesters. Diese beiden Söhne setzen die Tradition des Vaters in glanzvoller Weise fort, und Max Schönherr, der Vater und Jubilar, kann heute mit berechtigtem Stolz auf diese beiden Sprossen blicken. Den vielen Glückwünschen, die dem betagten und beliebten Jubilar in diesen Tagen zukommen, schließen auch wir uns mit den herzlichsten Wünschen an und hoffen, daß er noch lange Jahre in der musikalischen Welt unserer Heimat seine segensreiche Tätigkeit entfalten möge! Aus Anlaß des 40-jährigen Dirigentenjubiläums Max Schönherrs veranstaltet der Musikverein der EisenbahnangestcU-ten und -arbeiter unter der persönlichen Leitung des Jubilars am 5. November um 20 Uhr im großen Union-Saal ein Jubi-läumsfestkonzert mit ausgewähltem künstlerischen Programm. 9lefttltat kr 9(tttttuherfulofenn)od)e (Fortsetzung) In der heurigen Antituberkulosenwoche sind der Antituberkulosenliga in Maribor seitens der Schulen folgende Beiträge zugekommen: Staail. Klass. Gynmasium Din 216.50, Staatl. Realgymnasium 234.50, Staatliche Handelsakademie 40, Staatl. Lehrerbildungsanstalt 80, Staatl. Mädchenbürger-schue I. 126, Staatl. Mädchenbürgerschu-le IL 158, Staatl. Knat>enbürgerschulc IL 192.50, Bürgerschule der Schulschwestern 82, Staatl. Bürgerschule Slov. Bistrica 161, Staatl. Bürgerschule Sv. Lenart 90, Volksschulen: Sv. Ana v Slov. goricah 21, Sv. Anion v Slov. gor. 286.25, Sv. Barbara v Slov. gor. 108, Sv. Benedikt V Slov. gor. 127.25, Gradi^e 10, St. Ilj v Slov. gor. 213.50, Sv. Jurij v Slov. gor. 60, Sv. Jurij ob Pesnici 32, Kamnica 164, Kröevina 248, Sv. Kriz nad Mariborom 47, Zg. SV. Kungota 81, Sv. Lenart v Slov. gor. 294.50, Lokavec pri Mariji Snezni 137, Marija Senzna 40Ä), Sv. Martin 74, Sv. Peter pri Mariboru 82^50, Sv. Rupert v Slov. gor. 33, Selnica ob Htdbit- Suppee: „Bocaccio^ ZUR HEURIGEN ERSTAUFFÜHRUNG IM MARIBORER THEATER. — NEUE TENOR A. MANOSEVSKI HAT SICH GUT EINGEFÜHRT. DER Die heurige Erstaufführung von Franz V. Suppces »Boccaccio« — diese beliebte klassische Operette wurde bereits im Vorjahr gegeben — gestaltete sich als erste musikalische Darbietung der heurigen Saison zu einem vortrefflichen Gesamterfolg. In dieser Operette können der musikalische Leiter, die Solisten, der Chor und das Orchester zU voller Wirkung kommen. Die Möglichkeit, die diese Operette bietet, sind denn auch vom Kapellmeister L. H e r z o g und vom Spielleiter VI. SkrbinSek voll genutzt worden. Das volle Theater spendete angesichts des überraschend vollen Zusammenklingens aller Mitwirkenden reichen Beifall. Der Chor, den der Komponist vor schwere Aufgaben gestellt hat, ist heuer auf voller Höhe in die Erscheinung getreten und errang stellenweise ganz unerwartete Effekte. Im neuen Tenoristen Ana-tol M a n o § e V s k i j erhielt unsere Bühne einen Sänger von vortrefflichen Qualitäten. Dies zeigte schon sein erstes iiannt Daß er daneben eine Anzahl von Auftreten. Einige Schwierigkeiten berei- tete ihm die Sprache, wobei ihm künftighin die Regie behilflich sein könnte. Sehr gute Leistungen vollbrachten Frl. I g-1 i 6 als Fiametta, A n z 1 o v a r als Faßbinder — insbesondere im Spiel —, Frau Zamejii^-Koviöais Pe-tronella, P. K o v i ä als Krämer, E. V e r d 0 n i k als Leonetto, E. G r o m als Prinz von Palermo, P. R a s b e r-g e r als Barbier, Frau Sl. G o r i n § e k als Isabella und Frl. Maria V e 1 d 1 n, die durch Uebemahme der Rolle der Beatrice sozusagen ein Debüt feierte. Vielleicht entfaltet sie sich als Soubrette. Wir haben solche Beispiele in Maribor schon erlebt. Auch die Trägerinnen und Träger der kleineren Rollen trugen nach bester Bemühung zum Erfolg bei: V. Skr binSek (Unbekannter), J. Ko§uta (Ma-jordomus), M. GorinSek (Kolporteur), in den Studentenrollen die Damen Krizaj, Tovornik, Gabrovec, ferner die Damen Rasberger, Kusmin, Savin Stare und die Herren Blaz, Sauperl und Standeker. jf. Dravi 273, Sladki vrh 148J30, SveÖina 200, ämarjeta ob Pesnici 7, 2itedka vas 75.50, Devica Marija v Hrezju 73.50, CreSnjevec 75, Dobrovci 30, Fram 121, HoCe 34, Laporje 129, Lehen 46, Limbu§ 226.50, Lovrenc na Poh. 300, Makole 74, Miklavi na Drav. polju 3, Planica 31, Po-breJje 170, Sp. Polskava 69, Zg. Polska-va 65, Pragersko 93.50, Pu§Cava 71.50, RaCe 162, Reka 45, RuSe 200, Slivnica pri Mariboru 27, Mädchenvolksschule Slov. Bistrica 246, Mädchenvolksschule Studenci pri Mariboru 200, Studenice 60, Tezno 105, Tinje 61, VenCeslav 30, I. Knabenvolksschule in Maribor 200, IL 168, III. 175, IV. 116, Mädchenvolksschule in Maribor L 110, IL 219, IIL 75, IV. 300, Schulschwestern 311.50, Hilfsschule 10, IL Realgymnasium 136. Zusammen Dinar 8.940.50. Oltortopftr iDmtiflsitrt Der Gendarmerie von Store ist es im Laufe des gestrigen Tages gelungen, in das Dunkel, in das die Bluttat von Cret bei Celje gehüllt ist, einigermaßen Licht zu bringen. Wie bereits gestern berici»-tet, wurde Dienstag früh an der Voglajß» in der Nähe der Fabrik Westen in nächster Umgebung von Celje die Lciche einer Frau in den mittleren Jahren, anscheinend einer Bäuerin, aufgefunden. Die Frau war nach erbittertem Rinken erdroßelt worden. Die Gendarmerie stellte nun fest, daß es sich um die Besitzersgattin Agnes V r-b o V § e k aus der Umgebung von Ro-gatec handelt. Die Frau befand sich einige Zeit in Celje in Untersuchungshaft, da sie im Verdachte stand, ihren Gatten vergiften zu wollen, doch wurde das Verfahren unlängst eingestellt und die Frau vor einigen Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Untersuchung wird fortgesetzt, um auch den Täter zu eruieren und der verdienten Strafe zuzuführen. m. Jottmalisteiildob. Heute, Freitag, um 18.30 Uhr wichtige Klubsitzung im Caf^ »Bristol«. m. Evangeliflches. Sonntag, den 6. d. um 10 Uhr vormittags wird in der Christuskirche ein Gemeindegottesdienst stattfinden. Anschließend um 11 Uhr sammelt sich die Schuljugend zum Kindergottesdienst. Am Nachmittag um 16 Uhr fin^ det in Marenberg ein Gemeindegottesdienst statt. m. Oberst Krammer gestorben. Gestern mittags ist der hier im Ruhestande lebende Oberst Emil von K r a m e r ver^ schieden. Der Verblichene war eine stadtbekannte und allseits geschätzte Persönlichkeit. Ehre seinem Angedenken I m. Vermählung. Am 5. d. wird in Maribor Herr Alfons Trojan, Bezirkskommissär aus Banjaluka, mit Frl. Trudika P i c h l e r aus Maribor getraut. Bezirkskommissär Trojan war seinerzeit in Maribor bedienstet und erfreute sich in hiesigen Bekanntenkreisen allseitiger Wertschätzung. Dem jungen Ehepaar unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Fürstbischof Dr. Roitiian In Maribor. In der Draustadt weilte gestern der Fürstbischof von Ljubijana Dr. R o z m a n, der in Begleitung des Mariborer Fürstbischofs Dr. T 0 m a z 1 ö die neue Herz-Jesu-Kirche besichtigte und dann dem Katechistinnen-Heim in Betnava einen Besuch abstattete. Mit dem Abendzug kehrte der Kirchenfürst wieder nach Ljubijana zurück. m. Einen besonderen Kunstgenuß verspricht das morgen, Samstag um 20 Uhr in der neuen Herz-Jesu-Kirche stattfinden den Kirchenkonzert des Mariborer Domchors. Es wird auch die Militärkapelle mit wirken. Die Eintrittskarten (Sitzplätze 10 bis 15, Stehplätze 2 und 3 Dinar) sind In der »Cirilova tiskarna« im Vorverkauf erhältlich. m. Kolorierter Jugoslawienfilni. Im voll besetzten Saal der Volksuniversität wurde gestern ein vom Newyorker Filmfabrikanten Dr. K 0 s t i 6 hergestellter Film über Jugoslawiens Land und Leute vorgeführt. Der kolorierte Film führte uns die landschaftlich bedeutsamsten Gegenden Südserblens, Dalmatiens, Bosniens und Oberkrains in bunten Farben vor Augen. Bekanntlich hat das Reisebüro »Putnik^! ( Samstag, den 5. Novembef 1938. »Mariböfer Zeltunj?« Nummer 251. einen jugoslawienfitm bei Dr. Kostid bestellt. Um 18 Uhr besichtigte die Mittelschuljugend den Film, während das übrige Publikum sich die Vorführung abends ansehen konnte. Die einleitenden Worte sprach Eugen Bergant. I m Für das Konzert des Ehepiares Dr. Klasiiic, das Mittwoch, den 9. d. M. im Saale der »Zadruina gospodarska banka« stattfindet, sind die Eintrittskarten im Reisebüro »Putnik« im Vorverkauf erhältlich. m. Der Schöpfer von Jeaeiike gestorben. In Daves in der Schweiz ist der frühere Direktor der Krainischen Industrie-Qesell-schaft Dr. Leo D o s t a I gestorben. Der Verstorbene hat sich für die Ausgestaltung der Eisenwerke hervorragend verdient gemacht. m. Das Kohleowerk Petdeniea in ande* reti Händen. Infolge der Wirtschaftskrise geriet eine Reihe von Unternehmungen auch in Nordslowenien in eine schwierige Lage. So ist es erklärlich, daß das Kohlenwerk inPeklenicain der Nähe der ungarischen Grenze im Jahre 1932 in Konkurs geriet. Der Betrieb wurde jedoch weitergeführt und die Anlagen teilweise sogar erweitert und erneuert. Der Hauptgläubiger istdieStadtsparkasse in Maribor, doch schuldet das Unternehmen größere Beträge auch anderen Geldinstituten. Dieser Tage gelangte nun die Konkursmasse in Mursko SrediSöe zur öffentlichen Versteigerung. Als einziger Anbotsteller erschien der Vertreter der Mariborer Stadtsparkasse. Für die Ver Steigerung interessierten sich auch einige Finanzleute, doch kamen sie als Auslän-nicht in Betracht. Die Stadtsparkasse erhielt die Kohlengrube um den Preis von 4 Millionen Dinar. Der neue Besitzer des Werkes wird den Betrieb nicht selbst weiter führen, sondern die Grube verpachten. Fachleute erklären, daß in der Tiefe noch Flöze im Werte von mindestens 30 Millionen Dinar ruhen. m. Verdis »Akla« im Theater«. Als nächste musikalische Novität bereitet das Theater Verdis berühmteste Oper »Aida« vor. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Kapellmeisters Herzog, während die Regie Vladimir S k r-li i n § e k führt. ni. Die Zolleinaaltnien des Mariborer HaiiptzoUamtes betrugen im abgelaufenen Monat Oktober 5,772.557 Dinar, davon bei der Einfuhr 5,729.440 Dinar. An Depots wurden 592.181 Dinar hinterlegt. m Der Fremdenverkehr im Oktiober. Im Monate Oktober wurden bei der Mariborer Polizei 1534 Fremde angemeldet. Hie-von waren 483 Ausländer, u. zw. 363 Deutsche, 44 Tschechoslowaken, 31 Italiener, 5 Engländer, 3 Polen usw. Die Nächtigungsziffer betrug 4594. ni. Bevardis Mutter vor den lichtem. Heute vormittags fand vor dem Mariborer Kreisgericht eine Verhandlung gegan die Mutter des Raubmörders Johann Be-vardl, die 40jährige Private, Paula Be-vardi aus Sp. Radvanjc, wegen falscher Zeugenaussage statt. Die Angeklagte hatte schon vor längerer Zeit für ihre Tante Maria Sihrovski Gelder von einem verkauften Besitz einkassiert und deren Inkasso in einem darauf folgenden Ztvilpro-zeß unter Schwur bestritten. Paula Be-vardi wurde zu acht Monaten strengen Arrest verurteilt. m. Unter die Lokomotive geraten. In Vic, knapp vor Ljubljana, beaufsichtigte gestern vormittags der 51jährige Unterbc-amte Johann M a k o v e c die Bahnarbeiter. Als der Orient-Simplon-Expreß hinter ihm daherkam, betrat er das zweite Gleis, übersah jedoch im Nebel den im selben Augenblick herannahenden Güter-zuj?. Makovec wurde von der Lokomotive erfaßt und seitwärts zu Boden gestoßen. Er erlitt hiebei so schwere Verletzungen am Kopfe, daß er bald nach der Einliefe-rung ins Krankenhaus starb. Der Verunglückte hinterlaßt acht Kinder. III. Lokomotive gegen Asphaltkessel. In Ljubljana fuhr gestern vormittags der schwere, mit einem Motor versehene Asphaltkessel der Zagreber Firma Anton Res, die gesfenwärtig dort verschiedene Arbeiten durchführt, auf der Tyräeva ce-sta langsam über die Bahnübersetzung. Im .selben Augenblick nahte der Oberkrainer Personenzug, den man im dichten Nebel nicht bemerken konnte. Die Maschine stieß Sflud^t aud dem £e&en ORAUSiOER FUND AUF DEM DRAU-PROMENADEWEQ. — EHEMAUGER GC-MEINDEARBEITER ERHANOT AUFGEFUNDEN. Heute um 3 Uhr früh fand der Handelsgehilfe Franz P r e d a n auf seinem Wege nach Pobreije auf dem Drau-Promenade-weg, unterhalb der PobreSka cesta, einen jungen Mann liegen, von dem er im ersten Augenblick angenommen hatte, daß er eingeschlafen sei. Predan trat näher heran und begann den Liegenden in dieser Vermutung zu rütteln. Als der Liegende keinen Laut von sich gab, bemerkte Pre- Erfolgfieidie Reklame Airch PREPISBÜRO dan zu seinem Entsetzen, daß er es mit einem Toten zu tun habe. Aus der Brust des jungen Mannes floß noch Blut, doch war eine Schußwaffe nirgends zu sehen. Predan lief zur Reichsbrücke und verständigte den dort auf Wacheposten befindlichen Sicherheitswachmann von dem grausigen Fund. Bei der ersten Untersuchung fand der Wachmann in der Tasche des Toten eine Eisenbahnlegitimation, die die Klärung der Identität brachte. Die Legitimation lautete auf dem Namen des 16-jährigen Goldarbelterlehrlings Milan Ti-h c I, wohnhaft Vrtna ulica 5 in Pobrezje. Im Laufe des Vormittages begab sich eine polizeiliche Kommission, bestehend aus Oberinspektor C a j n k o, Polizeiarzt Dr. Z o r j a n und Daktyloskop G r o b i n an Ort und Stelle, um die Untersuchung vorzunehmen. Die Kommission stellte einwandfrei den Selbstmord des jungen Mannes fest, der sich durch einen Herzschuß entleibt hatte. Der Revolver wurde in der äußeren Manteltasche gefunden. Die Ursache des Selbstmordes ist noch nicht geklärt, man nimmt aber an, daß unglückliche Liebe mitgespielt habe. Die Leiche des jungen Selbstmörders wurde zwecks Obduktion in die Prosektur überführt. Die Kommission war mit ihrer Aufgabe noch nicht ganz fertig, als sie zu einem zweiten Selbstmörder gerufen wurde. Im Hofe des Hauses Delavska ulica 10 hatte sich nämlich der 56jährige ehemalige Gemeindearbeiter Matthäus Kramber-g e r erhängt. Kramberger wurde in seiner Holzlage bereits tot aufgefunden. Der herbeigerufene Polizeiarzt konnte nur mehr den Tod feststellen. Wie verlautet, soll Kramberger seine Tat Im Zustand geistiger Unzurechnungsfähigkeit begangen haben. in den Kessel und riß ihn mit, wobei Weichen und Schienen verbogen wurden, wäh rend Kessel und Motor zertrümmert wurden. Der auf dem Schleppwagen sitzende Fuhrmann sprang im letzten Augenblick ab und rettete dadurch sein Leben. Der Schaden beträgt etwa 100.000 Dinar. m. In der Volksoniversitit spricht heute, F r e i t a g, Universitätsprofessor Dr. Stele aus Ljubljana über die Entwicklung der slowenischen Kunst nach dem Kriege. Am Mon tag, den 7. d. findet ein Vortrag des Universitätsprofessors Dr. K. O z V a I d aus Ljubljana ül>er die erzieherische Tätigkeit seit dem Kriegsende statt. m. Rasch geMiaclit In der Winzerei des Mariborer Pfarrhofes in Ro^poh brach gestern ein Brand aus, der jedoch von den Arbeitern des neuen Priesterseminars rasch gelöscht werden konnte. Der Schaden ist nicht bedeutend. m. Spende. Für den armen Invaliden mit sechs kleinen Kindern spendete Herr Alois R u d a den Betrag von 20 Dinar. — Herzlichen Dank! m. Flucht aus dem Lelien. In GÜnce, einem Vorort von Ljubljana, vergiftete sich Mittwoch abends die 31jährige Arbeitere-gattin Katharina C. im Zimmer durch Kohlengas. Als der Gatte abends heimkam, war die Frau bereits tot. Eine Nervenkrankheit dürfte die Frau in den Tod getrieben haben. m. Zunt dreisten Einbruch in das JHa-nofakturwarengeschftft Poi in der Ale-ksandrova cesta fand heute vor dem Kreisgericht das gerichtliche Nachspiel statt. Der 31-jährige Schlosser Karl R o b e r, dem laut Anklageschrift zur Last gelegt wurde, einen Stoffballen aus dem Schaufenster der Firma P o s en-wendet zu haben, wurde trotz hartnäk-kigen Leugnens zu drei Monaten Arrest und 300 Dinar Geldstrafe verurteilt. m. Oesellschaftsreise nach Hallen. In der Zeit vom 18 .bis 29. November arrangiert der »Putnik« eine Gesellschaftsreise nach Italien, wobei Venedig, Rom, Neapel, Florenz, Capri usw. aufgesucht, werden. Fahrpreis 490, Gesamtarrangement 1485 Dinar. Anmeldungen sind bis zum 9. November an den »Putnik« zu richten, wo alle weiteren Informationen erteilt werden. m. »Putnik«-Autocar nach Graz. Das Reisebüro »Putnik« veranstaltet am Mittwoch, den 9. November eine Autocarson-derfahrt nach Graz. Fahrpreis 100 Dinar. m. UetierfäUe. Auf der Heimfahrt nach Sv. Martin bei Vurberg wurde der 18-jährige Besitzerssohn Peter Tepeh von einem Mann vom Fahrrad gestoßen und mit einem Knüttel am Kopfe schwer verletzt. Tepeh wurde in bewußtlosem Zustande ins Krankenhaus überführt. — In der Ko-roäka cesta wurde der 72jährige Organist Franz Ciriö von einer Frau angehalten u. mißhandelt. — In der Meljska cesta wurde Das srofie Abenteuer eines jungen lildchens wird in dem kommenden Roman 1 der in unserer kommenden Sonntagsnummer erstmalig zur Veröffentlichung gelangt, eingehend behandelt. Der bekannte Verfasser Hanns Reinbolz versteht es, dem Leser die Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile voll auskosten zu lassen. Eine Verlobung — die eigentlich doch keine ist, weil die Herzen der beiden Brautleute von eigentlicher Lid>e nichts wissen und ihre Charakterveranlagungen geradezu diametral auseinanderlaufen — geht durch das forsche Dazwischentreten eines Dritten in Trümmer. Dabei wird das Geheimnis, das die Verlobten umgibt, in rascher aber spannender Weise gelöst. So tragisch das Geschehen ist, so söhnend löst der Verfasser zum Schluß den verschlungenen gordischen Knoten und der jungen Heldin wird ein großes Glück. Mehr wollen wir nicht verraten, denn dann hieße, unseren gesch. Leserinnen und Lesern die Spannung- rauben. der Faßbinderlehrling Franz Pozeg das Opfer eines Ueberfalles, wobei er schwere Kopfverletzungen davontrug. Cäi$ c. Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 6. November, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Der Jugendgottesdienst wird um 9 Uhr abgehalten. c. Bestattung. Der in weiten Kreisen bekannte und geschätzte Post-Oberkontrol-lor Josef B o z j a fand am Donnerstag nachmittag im Stadtfriedhof die Ruhestätte. Der Verewigte war am Allerheiligentage im hiesigen öffentlichen Krankenhause einem Schlaganfall erlegen. Er erreichte ein Alter von 68 Jahren. Eine stattliche Schar von Leidtragenden hatte sich zum letzten Abschied vereint. c. Kino Union. Von Freitag bis Montag die Komödie »Der ungeschickte Liebhaber«. Ein großer Frauenverführer und berühmter Verfasser pikanter Romane entpuppt sich als ungeschickter Liebhaber. In den Hauptrollen Theo Lingen, R. A. Robetrs und Trudc Marlen. In deutscher Sprache. c. Kino Metropol. Von Freitag bis Sonntag: »Wilde Tiere im Urwald«. Kehl Atelier, keine Schminke, kein Trick — wahrhaftig ein Naturschauspiel von ungeahnter Spannung und Eindringlichkeit. Miifrffapff rfrfirfff REPERTOIRE. Freitag, den 4. November: Geschlossen. Samstag, den 5. November um 20 Uhr; »Der Verewigte«. Ab. B. Sonntag, den 6. November um 15 Uhr: »Was ihr wollt«. —- Um 20 Uhr; »Boccaccio«. ^ Freitag, 3. November um 20 Uhr: Universitätsprofessor Dr. Stele spricht über »Die Kunst in Slowenien in den letzten 20 Jahren«. Lichtbilder. Montag, 7. November: Universitätsprofessor Dr. 0 z V a 1 d spricht über das Thema ;«>Zwanzig Jahre erzieherische Tätigkeit in Jugoslawien«. Burg-Tonkino. Der sensationsreiche Abenteuererfilm »Nlöevo«, der neuste Großfilm der französischen Produktion. In den Hauptrollen Harry Baur und Ivan Mozuhin, femer wirkt die Kriegsflotte einer europäischen Großmacht mit. — Als nächstes Programm wird der hochdrama-tische Schaufilm »Die ganz großen Torheiten« mit Rudolf Forster, Paula Wesse^ ly, Gustav Waldau und Gretl Theinier vorgeführt. — Samstag um 14 und Sonntag um halb II Uhr der Detektivfüm »Charlie Chan auf der Oljfmpiade«. Sonn tag um halb II Uhr neue Experimente Svengalis auf dem Gebiete des Hell^c-hens und der Suggestie, Wunder der vierten Dimension. Union-Tonkino. Heute, Freitag, zum letzten Mal der bezaubernde Musikfilm »Zauber der Boheme« mit Jan Kiepura, Martha Eggerth, Paul Kemp, Theo Lingen, R. Romanowsky, Lizzi Holzschuh, Oskar Sima und Fritz Imhoff. — Am Samstag der sensationelle Abenteurerfilm »All Ba-ba und die 40 Räuber«. Das populärste orientalische Märchen das erste Mal Im Film. Prachtausstattung aus 1001 Nacht. D^ Leben im Harem, geistreiche, humoristische Erlebnisse und Attraktionen. ii!i Tonkino Pobrezje. Samstag, den 5. und Sonntag, den 6. d. der Ausstattungsfilm »Der Gefangene des Königs« mit P. Kemp, S. Laner, A. Sandrock und H. Hildebrandt. Humor und Liebe. 11081 3lpo(eelnina(DtMmft Bis Freitag, den 4. November versehen die Stadtapotheke (A^g. Pharm. Minafik) am Hauptplatz 12, Tel. 25-85, sowie die St. Roches-Apotheke (Mag. Pharm Rems) an der Ecke Aleksan drova-MeIjska cesta, Tel. 25-32, den Nachtdienst. Samstag, 5. November. Ljubljana: 12 Konzert. 12.45 Nachrichten. 13 Konzert 18 Konzert. 19 Nachr. 19.30 Nat. Stunde. 20.30 Bunter Abend. Beograd: 17.20 Melodien. 18.15 Schallpl, 1930 Nat. Stunde. 20 Bunter Abend. Wien: 8.30 Konzert. II Für Stadt und Land. 12 Konzert. 14.10 Musik zum Nach tisch. 16 Konzert. 18 Tanzmusik. 19.05 Hauskonzert. 20.10 Kleines Kabarett. 22.30 Konzert. — Berlin: 16 Konzert 18 Tenor und Ballerina. 19 Tanzmusik. 20.10 Paul Hinke-Abend. — Breslau: 16 Unterhaltung. 18.20 Konzert 19 Kleines Kabarett 22.30 Tanzmusik. — Leipzig: 16 Konzert 18.15 Schallpl. 20.10 Bunter Abend. — Mihichen: 16 Konzert. 20.10 Fröhliche Musik. 21 Konzert 22.20 Tanzmusik. — Budapest: 12.05 Klavier. 13.30 Schallpl. 17 Zigeunermusik. 19.25 Gesangskonzert. 22.05 Konzert. Mailand: 17.15 Neue Schallpl. 21 Konzert Sofia: 17.30 Militärmusik. 18.15 Volksmusik. 19 Mandolinenkonzert 21.45 Tanzmusik. — Warschau: 15.30 Konzert. 16.30 Vergessene Lieder. 19.15 Sinfoniekonzert. 23 Tanzmusik. — Bukarest: 19.15 Klavierkonzert. 10.15 Gesangskonzert. 20.15 Tanzmusik. 23 Konzert. ^Mtribortr Zeitimgc n. 9ini8Mukabc-la« dauert es nicht mehr lange, bis der Kanonenschuß wieder >Istar< anzeigt und sich der Muselman vom Fasttag erholen darf. So wird heute noch der Ramasan in jenen Ländern gefeiert, wo der Islam herrscht und dem Leben der Bevölkerung das Gepräge gibt, auch In Jugoslawien, Es Ribt unter ihnen sehr viele, die alle Ge bete des Korans getreulich befolgen und öle natürlich auch den Ramasan feiern, wie es Mohamed befohlen hat. Das Ist aber für jenf» Muselmanen, die in den großen Städten leben, meist mit so großen Anstrengungen verbunden, daß der Fremde elirlich Uber die Willenskraft dieser Leute erstaunen muß. In Beograd z. B. gibt es viele Mohammedaner aus Bosnien und aus jenen Teilen Südserbiens, die an Albanien angrenzen. Vor allem die Südserben sind in Glaubensdingen ungemein konservativ. FQr sie ist die strenge Einhaltung der Ramasanvor-schrlften wirklkrh kdne einfache Sache. Sie sind fast ausnahmslos ganz arme Teu fei und können sich lutürllch nicht den Luxus erlauben, vier Wochen lang tagsüber nlchto anderes zu machen, als schlafen und beten. Sie müssen auch im Ramasan arbeiten, so wie an anderen Tagen. Um sich frisch zu halten, haben sie ein ganz eigenartiges Mittel. Einer brennt dem anderen mit glühenden Stricknadeln ganz respektable Brandwunden auf die le dieser armen, Burschen sehen, deren Stime und Nacken wie einst die Märtyrer, g^n%e Kreise von Brandwunden aufweisen. Sie. sind auch Märtyrer, Märtyrer des Glaubens und. ihrer Frömmigkeit, der zu liebe sie wirklich empfindliche Schmer zen leiden. Den Abschluß des Ramasanfestes bildet der Ramasan-Bajram, der erste Tag des zehnten Monats des türkischen Kalenders des »SchewaU. Er fällt in diesem Jthr auf den 23., 24* und 25. November. Baj-ram wird nämlich drei Tage lang gefeiert. Er gilt als einer der höchsten türkischen Feiertage. Am Ramasan-Bajram ist vor 1316 Jahren Mohammed vor seinen Feinden von Mekka nach Medina »ausgewandert«. Diese Flucht des Propheten, die Hedschra oder, wie die Araber sagen. Stirn und Nacken. Man kann um die Ra-! die »Hegira« wurde später zur Grundlage masan-Zeit In Beograd und Sarajevo vie-1 der türkischen Zeltrechnung gemacht. 5:0-Xninl«firg grora 3lrgenHnirn PÜNCEC UND PALLADA GEWINNEN AUCH DIE RESTUCHEN SPIELE IN BUENOS AIRES. — DAS WEITERE PROGRAMM IHRER SODAMERIKATOURNEE. Jugoslawiens Tennistport hat wiederum einen wertvollen internationalen Erfolg zu verzeichnen. P u n £ e c und Pa 1 1 a d a gewannen den Länderkampf gegen Argentinien, der in Buenos Aires zur Durchführung kam, glattweg mit 5 : 0 und bestätigten damit neuerdings die hohe Klasse des jugoslawischen Tennissports. Am letzten Tage wurden die beiden restlichen Einzelspiele der Begegnung ausgetragen. Zunächst traten Pallada und Z s a p o an, die sich einen wechselvollen Kampf lieferten, denn schließlich Palladl leicht gewann. Pallada siegte mit 0 : 4, 0 : 4, 3 : 6, 6 : 0. Im zweiten Match zeigte sich P u n £ e c in gäniender Verfassung und rang den argentinischen Meister R u s s e 1 1 mit 6 : 4, 6 : 3, 0 : 4 nieder. Das Endresultat des jugoslawischen Sie^ lautet so- mit 5 : 0. In Buenos Aires waren unsere Vertreter Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit, insbesondere die dortige ju goslawische Kolonie brachte ihnen be- »Gradjanski« (Zagreb) wird jetzt noch ein Nachspiel vor dem ordentlichen Ge-rickt haben, da gegen Rajli<^ sowie gegen Kraajc, beide von der »Slavija«, die Strafanztige wegen schwerer körperlicher Verletzung eingebracht worden Ist. Olutormncn um Me (KilOt röt Die amerikanischen Staaten begehen im Jahre 1942 die 450-Jahr-Feier der Entdek-kung i'hres Kontinents durch Christoph Columbus. Dabei werden auch große Sportveranstaltungen durchgeführt. Argentinien will die Fußball-Weltmeister-schatten übernehmen und ein riesiges Autorennen von Newyork nach Buenos Aires organisieren; Die ausgewählte Strck-ke Ist 22.000 Kilomter lang, also länger als der halbe Erdumfang. Berührt werden die Hauptstädte von Mexiko, Guatemala, Honduras, ■ Nikaragua, Costa Rica und Panama, dann sind Kolumbien, Ekuador, Peru und Bolivien zu überwinden und erst hernach winkt Argentinien mit dem Endziel Buenos Aires. Man hofft daß bis 1042 die große Transkontinentalsiraße fertiggestellt sein wird. : SK. RapUL Heute, Freitag, um 20 Uhr wichtige Spielersitzung im Klubheim. Verläßliches Erscheinen Pflicht!, : »RapidM Protest gegen die Verifizierung des Meisterschaftsspieles gegen »ZelezniSar«, das. 2 : 0 zugunsten »2e-lezhlöars« schloß, wurde vom LNP abschlägig bewiesen. ; Die toantigigen MeMiftchafttspiele leiten die Schiedsrichter Kopi fahrer aus Maribor beteiligen werden. : 2AK abermals Meister. Im Unterverbandswettbewerb von Subotica ging aber mals 2AK als Sieger hervor. Ihm folgen »Baika«, SAND, »Sport«, »Bunjevac«, »Zrinjski« und SMTK. : hl Wien wurden alle Turnvereine, 78 an der Zahl, zu einem Verein zusammengeschlossen, der mit seinen 10.000 Mitgliedern eine der größten Turngemein Schäften der Welt geworden ist. Die Eishockey-Weltmeisterschaften 1939 wurden nun endgültig an die Schweiz vergeben. : EIm Weltrekord verk>ren — einen gewonnen. Bej einem Schwimmfest in Kopenhagen stellte die Holländerin Cor K i n t über 1ÖOO Meter Rücken in 1:13.5 einen neuen Wetrekord auf. Cor Kint mußte vorige Woche ihren Weltrekord über 200 Meter Rücken an van Feggelen abgeben. : Sertorelli - Gedftchtnislauf. Zu Ehren seines im sportlichen Wettkampf tödlich verunglückten Skimeisters Giacinto Sertorelli veranstaltet Italiens Skisport einen Gedächtnislauf. Der internationale Sertorelii-Abfahrtslauf wird alljährlich in Bormio ausgetragen. : Das 500. Spie! absolvierte der Goal-man des Spliter »Hajduk« C u 1 i <^. Aus diesem Anlaß wurde ihm zu Ehren ein Fußballspiel gegen den SK. Split absolviert, das »Hajduk« mit 3:0 gewann. An dio P. T* Abonnenten clor „Mariboror Zoltung" Die g^aeh, Abonnenten der *Mariborer Zeitung^ werden hofl, ersucht^ die rück' Händigen Abonnement$beträge $o bald alt möglich cu begleichen^ damit die Verwaltung nicht in die unangenehme Lage gebracht wird, in der Zustellung de» Blattma eine Unterbrechung eintreten lasten tu müssen. — Die Verwaltung der »-M ariborer Z ei» Ihr •« A Samstag, den 5. November 1938. __% 7 »Mariborer Zeiiting« Nummer 251. 3>ir ^Mreidrmdme Wefaen. Auf dem jugoslawischen Weizenmarkt ist die Lage gegenwärtig unverändert. Die Angebote nehmen ständig ab und werden voraussichtlich bald ganz aufhören. Die plötzlichc Verschlimmerung der Witterung verzögerte die Feldarbeiten. Nach vorliegenden Meldungen kaufte die Prizad bisher insgesamt 13.250 Waggon Weizen. Die Ausfuhrparität in Liverpool beträgt für Oktober 56.70, in Rotterdam für November 4430 und für Effektivwarc 55 Dinar pro Meterzentner. Auf den überseeischen Getreide-märkten herrschte in den letzten Tagen eine gewisse Unsicherheit vor, die auch in mehrfachen Preisschwankungen ihren Ausdruck fand. Die Umsatztätigkeit erfuhr keine Belebung, zumal die Bedarfsländer in diesem Wirtschaftsjahr vielfach eine größere Eigenerzeugung aufzuweisen haben und somit vorerst Zurückhaltung bekundeten. Der Wettbewerb am Weltmarkt hat durch Angebote der Sowjets und der Donauländer weiter zugenommen, eine Entwicklung, die sich In verstärktem Maße fortsetzen wird, sobald die voraussichtlichen Ernten auf der südlichen Erdhälfte besser zu übersehen sind. In Argentinien werden die Erträge diejenigen des Vorjahres wahrscheinlich beträchtich übersteigen, falls nicht noch Schäden durch Frost, Rost usw. eintreten In A u s t r al i e n haben sich die Ernteaussichten hingegen erneut verschlechtert, da die Schäden durch Trockenheit noch immer zunehmen. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium schätzt die We 11 w e i z e n-crnte für 1938/39 auf 4365 Mill. Busheis. Der Ertrag wird mit etwa 20 Millionen Busheis höher veranschlagt, als in der im September 1. J. herausgegebenen Schätzung und liegt sogar um 525 Millionen Busheis höher als im Vorjahre. Da die Weltvorräte nach dem Stande vom 1. Juli d. J. mit 595 Mill. Busheis errechnet wurden, stellt sich damit die gesamte Weltweizenmenge auf 4960 Mill. Busheis, das sind 600 Mill. Busheis mehr als im letzten Erntejahr. Die Absatzmöglichkeiten für Welzen aus d. Vereinigten Staaten haben sich nicht gebessert. Die amerikanische Regierung beabsichtigt daher, China einen Weizenkredit zu gewähren. Wie gemeldet, verhandelt auch Mexiko bereits über den Bezug von 80X)00 t Weizen, was naturgemäß auf die Preise an den überseeischen Märkten einen günstigen Eindruck auslöste. Mais. Auf dem jugoslawischen Maismarkt ist die Lage flau. Da sich auf dem Markt wenig Käufer zeigen, sind die Preise im Sinken. Für Dörrmais prompte Waggonware zahlt man 94 bis 96, Schleppware wird zu 96 bis 98-Dinar angeboten. Die Ausfuhrparität für November beträgt in Rotterdam 77.60, für Effek tivware 76.70 Dinar. Die Maismärkte konnten sich im Ausland meist gut behaupten. Die amerikanische Maisernte wird zwar um 5 Millionen t geringer als im Vorjahre geschätzt, doch erwartet man einen höheren Ausfuhrüberschuß, da im Lande große Mengen von minderwertigen Weizen und minderer Gerste verfüttert werden. In Argentinien entwickeln sich die Maiskulturen sehr gut, Neuerdings ist auch überraschend R u l a n d mit Angeboten aufgetreten, während es seit dem Kriege auf den Maismärkten keine Rolle spielte. Immerhin wird davon keine nennenswerte Verstimmung erwartet, da der Ausfuhrüberschuß Rußlands u. der Donaustaaten zusammen nur gegen 450.000t betragen dürfte. Die englischen Maislager werden noch auf 102.000 t geschätzt, während in Antwerpen und Rotterdam praktisch nichts mehr vorhanden ist An der Warenbörse in N o v i S a d gelten jetzt folgende Kurse: Weizen, Syrmier 150—152, Slawonischer 152— 153. Mais, BaSkaer, neu, Parität VrSac und .Indjija 96—^98. Hafer: Baökaer, Syrmier und Slaw. 131—142. Mehl: Baükaer und Banater »Og« und »Ogg« 247Ä)~257.50, »2« 227.50—237.50, »5« 207.50—217.50, »6« 187.50—197.50, »7« 157.50-167.50, »7K« 117.50—122.50, »8« 110—115; Syrmier und Slaw. »Og« und »Ogg« 242.50—252.50, »2« 22.50— 232.50, »5« ' 202.50—22.50, »6« 182.50— 192.50, »7« 152Ä>—162.50, »7?^« 117.50 —122.50, »8« 110—115. — Bohnen: Ba£kaer und Syrmier ohne Säcke 285— 290. — Kleie: Baökaer, Syrmier und Bänater in Jute-Säcken 91—98 Dinar pro Meterzentner kauft, begann im freien Verkehr sowie bei den ermächtigten Banken das Pfund allmählich anzuziehen und notiert bereits 243 bis 244 Dinar. X Amtliche Umrechniuigskurac für November. Das Finanzministerium hat für den Monat November die Umrechnungskurse für nachstehende ausländische Zah lungsmittel wie folgt festgesetzt: Napo-ileonder 298.50, türkisches Goldpfund 339.70, englische Pfund 238, amerikanischer Dollar 43.75, kanadischer Dollar 43.55, Reichsmark 14.50, Zloty 8.25, Bel-ga 7.40, Pengö 8.65, brasilianischer Mürels 2.50, ägyptisches Pfund 239, palästinensisches Pfund 237, uruguayacher Peso 15.50, argentinischer Peso 10.90, chilenischer Peso 1.20, türkisches Papierpfund 34.70, 100 albanische Franken 1470, 100 französische Franken 130, 100 schweizerische Franken 1000, 100 Lire 230, 100 holländische Gulden 2365, 100 Lewa 44.50, 100 Lei 32, 100 dänische Kronen 940, 100 schwedische Kronen 1076.50, 100 norwegische Kronen 1057, 100 Peseta 150, 100 Drachmen 39, 100 Tschechokronen 150, 100 finnische Mark 92.50, 100 Lat 780, 100 irianische (persische) Rial 100 Dinar. X In die Lk^uidatioa getreten ist die »Erste Jugoslawische Hopfen-Einlager-ungs- und Konservierungsanstalt« in 2a-lec. X Der Vermögen der Juden in Oesterreich wurde im Sinne- der Verordnung über die Kontrolle der jüdischen Vermögenswerte mit 2 ein halb Milliarden Mark angegeben. 36rfrni^((^tr Zagreb, 3. d. Staatswerte. 27s®/o Kriegsschaden 472.50—475, 4®/o Nordagrar 59—60, 6"/o Begluk 90.50— 90.75, 6«/o dalmatinische Agrar 90—90.75, 7»/o Stabilisationsanleihe 98.25—99, 7®/o Investitionsanleihe 98.50—99, 7«/© Selig-man 100—0, 7®/o Blair 92—92.50, 8«/« Blair 98—98.50; Agrarbank 220—225, Na tionalbank 7350—0. Ljubijana» 3. Nov. — Devisen: Berlin 1757.03—1770.90, Zürich 996.45— 1003.52, London 208.59—210.65, Newyork 4359.76—4396.07, Paris 116.54—117.98, Prag 150.64—151.74, Triest 230.19— 233.27; engl. Pfund 238, deutsche Clearing «Schecks 14.25. audoflottJifdie SeiU' au^futir Beträchtliche Steigerung im Jahre 1938. — Ein größeres deutsches Kontingent wird für Neujahr erwartet. Nach amtlichen Angaben betrug die Weinausfuhr Jugoslawiens im September d. J. 33 Waggons im Werte von 1 Million Dinar, die Spiritusausfuhr 3.2 Wag-I gons im Werte von 100.000 Dinar. Gegen über den Monaten Juni—August d. J. mit mit einer durchschnittlichen Monatsausfuhr von 3.3 Waggons zeigt demnach die Weinausfuhr im September d. J. die beträchtliche Steigerung aufs Zehnfache. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Weine aus Dalmatien und Slowenien, die vorwiegend nach Deutschland und in die Tschechoslowakei gingen. In den ersten neun Monaten d. J. wurden aus Jugoslawien 163.9 Waggons Wein im Werte von 5.2 Millionen Dinar, 1.7 Waggons Schnaps im Werte von 200.000 Dinar und 43 Waggons Spiritus im Werte von 1,7 Millionen Dinar Ins Ausland ausgeführt. Die heurige Weinausfuhr in den ersten neun Monaten d. J. hat schon die Gesamtausfuhr der Jahre 1934—1937 so der Menge wie auch dem Werte nach übertoffen. Die Gesamtausfuhr in diesen vier Jahren bewegte sich der Menge nach von 112.5 (1935) bis 157.8 Waggons (1937) und dem Werte nach von 2.4 (1935) bis 4,3 Millionen Di nar (1937). Dabei ist zu erwarten, daß im letzten Viertel d. J. noch eine größere Weinmenge ausgeführt sein wird, weil Deutschland, die Schweiz und die Tschechoslowakei Kontingente bewilligt haben, die, wenn sie auch nicht groß sind, dennoch eine Bedeutung besitzen. Eine größeres deutsches Kontingent wird es für den Beginn des nächsten Jahres zu erwarten sein. Die neue und ergiebige Weinernte Jugoslawiens stellt ungleich günstigere Ausfuhrmöglichkeiten in Aussicht, weil Jugoslawien nun Weine zu erheblich niederem Preisen anbieten kann. X Leichtes Pfundanziehen. Da die Nationalbank englische Pfunde zum Kurse von 238 nur den Beziehern von Rohstoffen aus den Nichtclearingländern ver- ^iUtonenftabt in Slufreauno London jagt eine Riesenschlange! Detektive und ein Schornsteinfeger sudien nach der Bestie. Die Londoner Bevölkerung ist gegenwärtig reichlich beunruhigt über die Nach rieht von einer entflohenen und jetzt in der englischen Hauptstadt herumkriechen den Riesensclilange. London ist in diesen Tagen der Schauplatz einer Geschichte, die wahrscheinlicher klingen würde, wenn sie in den indischen Dschungeln spielte. Es handelt sich um die Jagd nach einer Riesenschlange. Ein reicher Privatmann Adrian Conan Doyle hatte sich vor kurzem eine Riesenschlange zugelegt. Sie vies eine Länge von etwa 5 Metern auf. »Riesenschlangen sind ein Steckenpferd von mir«, erklärte er später der Polizei gegenüber. Nach diesem sonderbaren Einkauf bemerkte Adrian Doyle, daß er der Schlange keine ausreichende Behausung bieten konnte. Deshalb brachte er die Bestie vorerst in einem verschließbaren Korb unter, der sonst von einem Hund bewohnt wurde. Der Korb wurde über Nacht in einem der Wohnzimmer aufgestellt. Am nächsten Morgen bemerkte die Hausfrau mit Schrecken, daß die Schlange aus ihrer provisorischen Behausung entwichen war. Man blickte unter die Sofas, die Sessel und die Tische, man durch suchte alle Räume — die Bestie war verschwunden. Die Polizei war bald zur Stelle. Sie mußte sich jedoch damit be-jgnügen, ein Protokoll aufzunehmen und Haus und Garten abzusperren, denn die ' nochmals angestrengte Suchaktion blieb ebenfalls ohne Erfolg. Plötzlich hatte der Schlangenliebhaber Adrian Doyle eine Idee. Die Schlange konnte ja aus den ver schlossenen Türen und Fenstern nicht entweichen, sie mußte gleich den mittelalterlichen Hexen aus dem Schornstein entflohen sein. Vielleicht saß sie sogar noch darin. Ein Kaminfeger wurde eiligst herbeigerufen. Er stieg den dunklen Schlund hinaus und hinab und fand weder die Schlange noch eine Spur von ihr. Inzwischen war die N.ichricht von der frei herumlaufenden Riesensc'ilange in London schon bekannt geworden. Aengst liehe Gemüter in der Umgegend von Doyles Haus wagten sich überhaupt nicht mehr auf die Straße. Andere blickten sich vor jedem Schritt mißtrauisch um, um die indische Bestie nicht plötzlich zischend und züngelnd sich hervorschlängeln zu sehen. Aber nichts geschah für mehrere Stunden. Erst am Mittag erreichte die Polizei eine Meldung, daß die Riesenschlange im Hyde-Park gesichtet worden wäre. Dort sei eine junge Frau behn Spaziergang aufs äußerste erschreckt worden, als sie sich plötzlich der Bestie gegenüber sah. Der Hund, der sioh in ihrer Begleitung befand, wurde sogar von der Schlange angegriffen. Er hätte es aber auf einen Kampf nicht ankommen lassen, sondern sei davongelaufen. Bis zur Stunde ist die Schlange noch nicht wieder gesichtet und eingefangen worden. London wird skh vielloidit noch einige Tage gedulden müssen, bis die abenteuerliche Schlangenjagd mit einem siegreichen »Halali« beschlossen wefden kann. öerfi^ttitöctten fftr jet)en Josephine Baker als Taxi-OirL (ATP) In der Pariser Music-Hall feierte man ein Fest zu Gunsten arbeltslo-fer französischer Künstler. Die berühmtesten französischen Künstlerinnen der Re-vue-, Operetten- und Filmkunst hatten sich zur Verfügung gestellt und fungierten als Taxi-Girls. Jeder Gast, der mit einer der Künstlerinnen tanzen wollte, mußte vorher seinen Tribut, dessen Höhe freigestellt war, entrichten. Der höchste Preis, der für einen solchen Tanz gezahlt wurde, waren zweitausend Francs. Das Publikum war in angeregtester Stim mung und die großen Stars, die sich in so uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt hatten, wurden in gebührender Weise gefeiert. Man tanzte mit Suzy So-lidor, der blonden Chansonette, mit der Mistinguette Josephine Baker, Barbara La May, der Wienerin Rita Georg, Mar-guerite Gilbert, Germaine Sablon, Lys Gauty, Ciaire Franconay, Joan Warner, Parisys und vielen anderen Berühmtheiten. Natürlich fehlte auch Maurice Chevalier nicht, den man in Begleitung des Maharadscha von Kapurthala sah. Es war ein erfolgreicher und vor allem kassenfüllender Abend. Ein wettberfthmtes Läeheln. Maurice Chevalier erhielt für seine Dienste, die er Frankreich geleistet hat, die Auszeichnung der Ehrenlegion. Diese Dienste bestehen vor allem in seinem weltt)erühmten Lächeln. Sein Lächeln hat die ganze Welt erobert, mit diesem Lädieln hat »Maurice« — wie er von den Franzosen ganz einfach genannt wird — Propaganda für Frankreich gemacht und dafür wurde er jetzt belohnt. Und dieses Lächeln war es auch, das sei nen Weltruhm begründet hat. Schon vor dem Kriege begann er seine Karriere als Kabarett-Sänger. Während des Krieges wurde er verwundet, geriet dann in Gefangenschaft und setzte seine Laufbahn nach Beendigung des Krieges in der Pariser Music-Hall fort. Später, als der Film die Welt eroberte, ging er nach Hollywood, wo er zum Star ersten Ranges avancierte. Doch bald kehrte er nach seiner Heimat, Frankreich, zurück, wo er mit Begeisterung empfangen und gefeiert wurde. Frankreich verehrt und liebt in »Maurice« den Schauspieler, der den französischen Typ wie kein anderer verkörpert, denn »Maurice« ist sympathisch, charmant, immer guten Humors, fröhlich, ironisch, mit einem Wort — einem typisch französischen Wort — »geitil«. Im »Schulparadie$«c Am 10. Oktober war in ganz Frankreich der Schulbeginn. Zweihundertsech-zlgtausend große und kleine Schüler betraten an diesem Tage mehr oder wenig fröhlich ihr Klassenzimmer. Elftausend-cinhundertvierzehn Klassenzimmer erwachten mit einem Schlage zu neuem Leben. Der Franzose ist ungemein kinderlieb und sorgt dafür, daß dem kleinen Erdenbürger die besten und modernsten Schulräume zur Verfügung stehen. Aus der ganzen Welt kommen die Architekten, um die französischen Schulen zu besichtigen. Alle Schulräume sind auf das bequemste eingerichtet, mittels der neuesten technischen Errungenschaften wur »Mariborer Zeilwigc Nummer 251. 8 Samstag, den 5. November 1036. den Arbeits- und Spielräume geschaffen, wie sie fast in keinem Lande der Welt lu finden sind. Zur französischen Schule ge hören nicht nur Telephon und Radio, sondern auch Fihnsäle, Theater, Schwimmbassins und Freiluftterrassen. In Suresnes, einem Vorort von Paris, gibt es eine Schule, die mit Recht das »Schulparadies« genannt wird. In dieser Schule wird während des ganzen Jahres im Freien gearbeitet. Keine dumpfen Räume, keine grauen Mauern, keine Kindergefängnisse — wie anno dazumal — sind c?». in d^nen die Schiller unterge- bracht werden, sondern die schönsten und lichtvollen kleinen Glasballons ersetzen das Klassenzimmer. Herrliche Schwimmbassins, gro6e TurnsUe, Duschen und bequeme Watchgelegeahel-ten, sonnige Terrassen und Blumengir-ten machen den Aufenthalt in diesem »Schulparadies« nicht mehr zu einem lästigen Zwang, sondern zu einem wirklichen, echten Vergnügen. Hierher kehren die Schiller nach den Ferien niemals ungern, sondern voller Freude und Begeisterung zurück, ja sie sehneii den Schulanfang direkt herbei. Gut pasl*rt-gut gelaunt! ROTBART Klaln» AnB«lg«n kast«n 90 Pmm 0fo Wort. In 4mP Rubrik „Korr«* •pondonx" I Dinar i Ol* InaomlAnatsUM* (3 OlnsF kto 40 7*50 Dinar für AnB«lfl«n) wirrf beeon^ere b«r»ehn«t / Dl« MIndasttax« fOr aina klaln« Ana«lM b«lriat 10 Dinar / Für dl« Zu> •andung von ohlffr. Briafan lal aIna OabOhr van 10 Dinar lu «rlagan » Anfragen Ist aInaOabOhrvonS Dinar In PoalmarkaniMlauaohlioMan »rjBr«Ävr.— Samstas abends Hasen- und Fasanenschmaus. Es ladet höfliclijit ein Gasthaus Mö-scha, Stolna 8. 11108 Diab; gem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, im 74. Lebenaj. gottergeben verMhieden ist. Das Ldchenoegängnis des unvergeßlich Dahingeschiedenen findet Freitag,, den 4. November 1038 um 15.30 Uhr von der stftdt. Leichenhalle in Pobreije aua auf den St. Mag-dalenen-Friedhof statt. Die kl. Seelenmesse wird am Samstag, den 5. November 1938 um Uhr in der St. Mag dalenen-Pfarrkirche gelesen werden. MafM)or, Graz, vnaeh, den 2. Nov. 1938. KAcIm MBd IlMir an kin-deriose Partei tu vermieten. Koseskega ulica 6. von 6 bis 7 Uhr.______ _ 11038 Schöne, parkettierte Vler-zlmmerwohnung mit Dienstbotenzimmer in der Raslago-va ulica. Bahnholnlhe. ist ab 1. Dezember taai Monatszins 1000 Dinar zu vermieten. Anzufragen bei Opekar-na LajterSberz. 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November 1938. 11098 Pippo öer Harr Roman uon Uiki Brauseuietter 42 Copyright fDartln Feu chtu/a n ge r, Prao U Biiil^y Kroanohorakl 14/12 Saß Lucia bei ihnen, wußten sie sich sehr viel zu erzählen, kaum allein verstummten sie, sahen aneinander vorbei. Barbara kämpfte gegen den Sturm ihrer Gefühle, Pippo horchte in sich hinein, ob nicht eine Antwort käme auf die Frage, die ihn quälte, und die er nicht ausdenken konnte. Fassungslos staunte Pippo über die Unwissenheit, Er, der stets klar seine Entschlüße faßte, konnte keine Erklärung finden für dieses plötzlich aufgetauchte Schnsuchtsempfinden. Nach was aber drängte es ihn? Nach wem? Nach — Bab? Seit wann? Warum jet2:t, da er sie doch schon lange kannte und wie eine Freundin und Schwester liebte! Was wollte er von diesem schönen, prächtigen QeschöpP Warum schwebte ihr Name Ihm vor, wenn schwe re Gedanken ihn drückten und er nach rettender Erlösung suchte? Dachte er dann an Barbara, so verflog alle Unrast, aller Zwang, befreit atmete er auf, und ihm war, als streichelten zarte Hände über seine Stirn. Was wollte er von Barbara? War sie nicht für Harry Brenkhoff bestimmt? Harry! Der Name hatte nichts Quälendes mehr, und doch konnte er den Gedanken, Bab an einen anderen zu verlieren, nicht ertragen. Merkwürdig! War er selbst doch stets der treibende Teil gewesen. Er wollte nicht, daß die beiden Frauen in eintöniger Stille verblieben, wenn Fred und er in der Welt kämpften um Reichtum und Ruhm. Auch sie sollten ihre Freuden haben, es war ihr Recht. Brenkhoff war ein anerkannter Künstler, sein prachtvoller Bariton schmelchclte sich in Herz und Sinn, schön war er nicht aber Gute, menschliches Verstehen und treue Liebe sprächen aus seinen großen grauen Augen. Bab verlangte nicht nach äußerem Glanz, sie suchte nur nach wahren Menschen, ihre Liebe war keusch, nicht verlangend, wie die Sylvias! Sylvia? warum verglich er? Wie konnte er es wagen, Barbara mit der Frau zu vergleichen, die er in haltlosem Sinnet-taumel begehrt hatte, um Innerlich befreit aufzuatmen, als er sie verlor. Ja, nun wußte er, daß er Sylvia nie geliebt. Liebe war anders, inniger, alles verstehend. Gab es eine Frau, die dieses OlUck spenden konnte? Deren liebe HInde jedes Leid von des Mannes Stirn strichen, wann er müde heimkehrte? Gab es eine Frau, die dem Manne Kamerad, Mutter, Geliebte und — mein Gott, wie schön wäre es — Mutter seines Kindes wäre? Ein Kind! Und da wie ein Blitz traf Ihn endlich die Erkenntnis — da vor ihm sa6 die einzige Frau, die ihm all das hätte bieten können, wenn...! Ach, ja, wenn.. .t Pippo strich sich gequält Uber die Stirn. »Hast du Schmerzen?« fragte Bab besorgt, als Sic aber sein tieftrauriger, entsagender Blick traf, erschauerte sie, und sie wandte sich rasch ab. Mabels helles Lachen brach den Bann: »Da kommt unser lieber Ritter Tog-p:enburg, um Fred abzuholen.« Vor der Gartentür hielt ein kleiner Wagen, und Harry Brenkhoffs große, breitschultrige Gestalt kroch mühsam aus dem niederen Ding hervor. Gutmütig lächelnd kam er auf die Freunde zu. »Fred, es ist höchste Zeit zur Probe.« »Ja, ja, du Pflichtmensch. Setz dich erst mal und ruh dich aus. Deine Knochen müssen ja ganz wacklig sein von dem unsanften Geschüttel deines Wagens.« »Laß mich in Frieden. Mir genUgt es vorläufig. Aber deiner Aufforderung, an diesen Herrlichkeiten teilzunehmen, vermag ich nicht zu widerstehen, handelt sich doch um Fräulein Barbaras Leckerbissen.« Und seine Augen strahlten *n solch ehrlicher Liebe, daß das Mä'ic)ten ihm den Platz an ihrer Seite frei machte, Tasse und Teller füllte und ihn mit herzlichem Lachen.begrüßte: »Harry, Sie sind ein ganz prächtiger Mcnsch, aber Komplimente machen sollten Sie nicht.« Pippo zog die Stirn kraus, unbemerkt seufzte er. Mabel bedauerte heimlich den armen Harry, der so treu und ausdauernd um Babt Gunst warb und doch nie zu seinem Ziele kommen wUrde. Harry war langsam, schwerftllig. Er verfolgte ausdauernd, aber ohne Wagnis, sein Ziel und kam stets tu spät. Trotzdem hatte er sich eine ehrenvolle, geticherte Position geschaffen, nahm seine Arbeit ernst, seine prächtige Stimme bahnte Ihm den Weg. Er konnte einer Frau keinen Reichtum, aber eine gute, gesicherte Existenz bieten. Er hatte nichts von der leichtlebigen Art der meisten Künstler an sich, blieb ehrlich, gerade schmeichelte nie, war aber trotzdem bei allen beliebt und geachtet. Seine Oesellschaft begehrte allerdings niemand, er war allen zu langwellig. Fred aber fand Gefallen an dem soliden, festen Charakter, brachte ihn zu den Frauen, die sofort den innerlich vornehmen erkannten und ihn freudig aufnahmen. Daß sich in ihm die erste, zarte Liebshoffnung regte, bemerkte Barbara nicht, da ihre Gedanken viel zu sehr mit den Ihr näher stehenden Menschen beschäftigt waren,' und Lucia beobachtete genau, ob das, was sie als unvermeidlich Kommendes ansah, für das gellebte Mädchen das Glück sein konnte, denn sie ahnte nichts von Babys verborgenen Gefühlen, sie lebte so ganz in ihrer Liebe zu Pippo und den Geschwistern, daß sie sich nur um ihr Wohlergehen sorgte, nie aber in ihre seelischen Konflikte Einblick zu tun versuchte, wenn man sie nicht aufforderte. Von Pippos Ehetrennung war noch immer nicht die Rede gewesen. Die beiden Männer hatten sich geeinigt, diese Tatsache langsam vorbereitend zu erzählen, bis jetzt war den Frauen nur berichtet worden, daß Sylvia in Miami lebe und die Ehe zerrüttet sei. Lucia und Bab waren zu taktvoll, um weitere Fragen zu stellen, sie gaben sich zufrieden mit der Tatsache, daß Pippo In ihrer Mitte weilte und das störende Element fern blieb. Harry wurde ungeduldig: »Die Damen müssen entschuldigen, aber wir werden uns verspäten. Fred, wenn wir jetzt nicht aufbrechen.« Mabel lachte. Auch ihr gefiel der biedere Künstler, mit Gewalt hielt sie ihren kecken Witz zurück. Zu denken, daß die stille, vornehme Bab an der Spitze dieses Mannes ihr Leben vertrauern sollte, reizte sie zu unbändiger Heiterkeit. Fred erhob sich. Pippo atmeten auf, in Harrys Gegenwart wurde es ihm unbehaglich. Und doch war ihm der anständige Mensch sympathisch. Wäre Brenkhoff damals, als er noch in den Banden Sylvias gelegen, aufgetreten, er hätte gewiß ahnungslos das liebe Mädchen in seine Arme gelegt. Wenn er daran dachte daß Barbara ihm schon verloren sein konnte, fühlte er einen seltsamen Druck. So reichte er dem korrekt sich Vorbeugenden die Hand, Fred schob seinen Arm in den des Freundes und wollte ihn entführen. Aber Harry löste sich mit vorwurfsvollem Blick, küßte Mabel und Lucia ergeben die Hände, beugte sich dann Uber,Barbaras Hand, Chefredakteur und fUr die Redaktton verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der »Mariborska tlskama« in Marit>orc. — FQr den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in MaritK>r«