Mbacher Zeitung. 3l». l«2. P rä nu mliali o nspre l < : l5m .npto!l ganzj, fi. >>. halbj N. l> .^0. stlil dil Huftcllxni, »: yllt lleinc In< elate bi« »u 4 Zellen »5 t,,, ,»«<,«« pl, .><«!!, »; ll.; bei ls!«e» 1877 3iichta,ntlicher Theil. Zur Orieutsrage. Die Peripetien dcs kriegerischen Dramas im Orient vollziehen sich langsamer als angenommen worden. Auf dem asiatischen Kriegsschauplätze ist dem Vordrin« gen der russischen Trnppcn unvcrmuthet ein Halt geboten worden. Auf dem europäischen hat die russische Armee zwar überwiegende Erfolge zu verzeichnen, allein zu einem entscheidenden Zusammenstoße ist cS anch da nicht gekommen, und die Rücksichten auf die Deckung der Verbindungslinien mit den nachfolgenden Heeres-Massen und auf die Freihallung dcr Rückzngslinie über die Donau, die TcrraiN'Schwirrigleiten, der Mangel an Communicationen, die Schwierigkeiten der Verpflegung endlich verzögern auch da den Siegeslauf des russischen Heeres. Mehr und mehr erweist sich die Türkei als eine widerstandsfähige Macht, und wenn auch möglichem weise nur eine geringe Potenz dieses Widerstandes auf dle eigentlichen Staatslräfte zurückzuführen ist, fo darf boch nach den bisherigen Resultaten auch die militärische Bedeutung >cs osmanischcn Reiches immerhin höher veranschlagt werden, als dies vonscitc ihrer Gegner geschehen ist. Wie jedes alte und wenigstens durch Eine Idee, die des Islam, znsammcngehaltene Staats« Wesen, bewährt die Türkei Zähigkeit und den vollen m». ralischcn Muth der Selbsterhaltuug. Diese Factorcn wer. den bei dcr Uebcrlegenhcit dcs Gegners wahrscheinlich nicht ausreichen, um das türkische Reich vor Nieder» lagen zu schützen, allein sie werden billigcrweise in An» schlag gebracht werden müssen, sobald eS sich um die definitive Regelung dcr Verhältnisse des Orients handeln wird. Dürfte man den immer wieder auftauchenden Frledensgerüchtcn Glauben schenken, so stünde dieser Augenblick nahe bevor. Durch diplomatische Sendungen sollen angeblich die ersten Einleitungen zu Fricdenövcr. Handlungen getroffen werden; — keine geringere Macht als Deutschland wird genannt, die bei günstiger Gele. genhcit sich dem Officium nobile der Fricdcnsocrmilt. lung unterziehen würde. Allein offenbar eilen hier die Wünsche und Hoffnungen der öffentlichen Meinnng den wirklichen Thatsachen voraus. ES wäre allenfalls denkbar, daß bei dem gegenwärtigen Stande der milltärifchen Dinge sich die Pforte zu derartigen Verhandlungen herbeiließe, es ist aber undenkbar daß ein gleiches auch bei Rußland der Fall wäre. Allerdings führt Rußland den Krieg nur um morali. scher Interessen willen. Allein diese Interessen sind un> trennbar von dein Erfolge seiner Waffen. Es lann sich nicht damit begnügen, die Pforte bedroht zu haben, es muß auch die Macht beweisen, dieser Drohung Nach. druck zu geben. Das offizielle Rußland braucht sich den Forderungen des panslavistischen Ehauvinismus keines. wegS zu beugen, es muß nicht nothwendig den Balkan überschreiten, uud noch weniger ist ls gezwnngen, die nationale Eitelkeit mit einer vorübergehenden Besetzung Konslantinopcls zn befriedigt». Nur der Sache nach darf von seinem Standpunkte der Sieg der christlichen Waffen lein zweifelhafter, ihr Uebergewichl über den osmanischen Gegner lein bestrittenrr sein. Sicherlich würde es daher nicht leicht sein, einer FriedenSaclion im gegenwärtigen Augenblicke schon die Bahnen zu ebnen. Allerdings vermehren sich mit der Dauer dcS Krieg's auch seine Gefahren. Rumänien scheinl sich zwar zn einer eigentlichen militärischen Coopcration noch immcr nicht entschlossen zu haben. Dlr Wunsch des Fürsten llarol, seine mobil fierte Armee auch wenig-stens einige bescheidene Lorbeeren auf türkischem Boden pflücken zu sehen, begegnet Widerständen, die er bisher noch nicht zu überwinden vermochte. Aber gesichert ist die Inactivilät Rumäniens so wenig als die Serbiens und Griechenlands. In Serbien ist di: öffentliche Mei> nuna in dumpfer Oährung begriffen. Es ist möglich, daß die Erfahrungen ocs letzten Krieges und die «b-Mahnungen Rußlands den nationalen und politischen ttei» dcnschaftcn einen Dämpfer aufsehen. Es ist aber nicht minder möglich, daß die eventuellen Erfolge Rußlands, daß die oppositionellen Debatten der in Kragujevac oer. sammelten Slupschlma den Fürsten Milan plötzlich zu entscheidenden Handlungen drangen. Das hellenische Eoa< litions-Ministerium ist unschlüssig, daß man abtr in Athen an die künftige Ordnung der Fragen dcs Orients ganz drstlmmle Hoffnungen knüpft, daß man von ihr die Befriedigung der Ansprüche erwartet, welche Griechenland chon bci den lctzten Konstantinopler Konferenzverhand-lungen angemeldet hatte, steht außer Zweifel. Der Ge-danke liegt nahe, daß Griechenland sich bestimmt sehen könnte, seine Wünsche inbetreff einer Berücksichtigung beim nächsten Friedensschlüsse durch irgend eine mili< türische That zu legitimieren. Es ist leider auch die Befürchtung nicht auSgeschlos-sen, daß eine Verlängerung de« Krieges, abgesehen von dem nutzlosen Blutvergießen, das er im Gefolge haben würde, auch neue Eomplicationen schaffen könnte. Schon daraus ergibt sich für die neutralen Mächte das Recht und die Pflicht der Wachsamkeit, das Recht und die Pflicht, im gegebenen Augenblicke zwischen die streilendcn Theile zu treten und den FriedenS.Inleresscn nicht vom Slanopnnlte der beiden kriegführenden Mächte, wol aber vom Standpunkte Europa's das Wort zu reden. AUein wir wiederholen — schreibt die ,M..Revur." am Schlüsse ihres vorstehenden Artikels — daß unS dieser Augen, blick noch nicht gekommen zu sein scheint. Vorerst haben sich alle Mächte dahin ausgesprochen, daß sie den Ereignissen freien Lauf zu lassen', daß sie nicht die Thatsachen des Krieges, sondern lediglich seine Eonsequenzcn unter ihre Kontrolle zu stellen entschlossen sind. Erst wirkliche kriegerische Entscheidungen werden die Vasts für eine FriedenS-Neaocialion bilden lönnen. Daß dann Deutsch, land, inlcressenlos zwischen den Parteien stehend, ohne jede selbstsüchtige Absicht, ohne Vornrtheil in den Frazen des Orientes, wenn anders Fürst Bismarck sich der nicht leichtm und jedenfalls wenig dankbaren Mühe un-terziehen will, die berufene M^cht wäre, um an die Spitze der betreffenden Action zn treten, bedarf wol nach keiner Richtung hin eines Beweises. Die Wahlbemssung in Franlreich. Das republikanische Iuristen - <5 omit 6 in Paris veröffentlicht in den Blättern eine Denkschrift und ein Rcchlsgutachtcn über die Frage, binnen welcher Frist die Ä bge ordnet enwa hlen ausgeschrieben werden müßten. In der Drnlichrift heißt es: „Niemals in diesem so liewcgttn, an Umwälzungen und Kriegen so reichen Jahrhundert hat die Welt ein seltsameres und beunruhigenderes Schauspiel geboten, als hcutc. Im Osten fcsscll dic Blicke dcr Völker der Krieg zwischen den Türken und Russen, welcher das Gleich« gcwichl zwischen den Mächten dcs ganzen Erdballs von Grund aus verändern lann. Im Westen befinden sich die römische Kirche uud das deutsche Reich in einem Widerstreit, welcher aus einem geistlichen leicht ein po litischer werden und das europäische Festland noch ein» mal in Brand stecken könnte, wenn der orientalische Krieg von dcr unleren zur oberen Donau hinaufstiege. Darum ist auch gegenwärtig in allen Bändern die Rc» gicrungsgewall vollzählig aus den, Platze, aufmerksam und schlagfertig. In Rußland hat sich der Zar in oaS Hauptquartier seiner Armee begeben und seinen erste» Rlllhgel'cr, den Kanzler des russischen Reiches, in seiner Nähe behalten. In Oc st erreich ^ U n ga rn ist von den beiden Parlamenten das eine versammelt und das anderc bereit, sofort zusammenzutreten, alle beide also in dcr ^age, ihrem Souverän nöthigensalls mit Rath und That bcizustehcn. In Deutschland hat sich der Reichskanzler dem Mittelpunkte des Reiches und dcr Person seines Souveräns selbst genähert, ohne, wie man sagen möchte, auf die Erholung zu achten, die cr gleich» wol als für die Wiederherstellung seiner Kräfte nothwendig erkannt hatte. In Italien bleibt das Parlament trotz dcr Jahreszeit um seinen König geschart; in England hallen die beiden Kammern in London, unter den Augen der Königin, täglich Rath, beobachten drn Gang drr Ereignisse und schenen sich nicht, ihre Verhandlungen über Gebür hinauszuziehen, um sich nur im rechten Augenblicke aussprcchcn zu können. Mit Einem Wort, bei allen Völkern ist die Staatsgewalt rechtlich und sactisch vollständig constiluicrl. in gespannter Aufmcrl« samlcil und bereit, aus das erste Zeichen der Ereignisse in Wirksamkeit zu treten. Franlreich allein, welches trotz seines Unglücks vrrmbge seincS Reichthums, seiner Strrillriifte und seiner Grvße ein entscheidendes Ge- FeuiVeton. Pariser Weltausstellung 1878. Der Pariser „Figaro" ist in der Vage. einen Be-Nch», den der Wcliauöslellung« Kommissär Krantz kürzlich an den Handel« minister gerichtet hat, in seinen Haupt-«heilen zu veröffentlichen. Wir entnehmen demselben zn« "ächst den Abschnitt über die Fremde nabtheilun -bc». In demselben heißt eS: ., '.Sogleich nach dem Erscheinen der Dekrete, welche °>e Wellausstellung von 187« in« pebcn riefen, lud die " . "" der französischen Republik offiziell die Mächte, >ml denen sie diplomatische Beziehungen unterhält, zu ° tier Feierlichkeit ein. Diese Einladung wnidc zwar im fä !"I " U""^N aufgekommen, gab aber doch an- ?. ^" ^"" acwisscn Anzahl von Bändern zu ver- all m?" ^"Wendungen Anlaß. Gleichwol antworteten ttck >7 ^ """st '"'l ber gröhlen B^eiiwilllgleit. um «,..«"' s°bald das ilussttllunaSwerl selbst in Angriff »««ommen wäre, definitiv zn erklären. Vom Anfang an üb,», , ^"W y^ otM die Einladung bestimmt Grun>/"?' ^ Absicht erkennen, fern zu bleiben. Aus Aelckl« " "°" b"' bedeutendsten Handelskammern dcs "M,u ^fühlten EnqMc folgte clne definitive Ableh- la»d a '^°" ""fa"as dieses Jahres konnte der Demsch. »esllllt 'tne ^"'" anderen Mächten zur Verfügung «"dtren a^"' ^°" ^s" haben nur drei. sei e« au« " Gründen oder wegen deS lm Orient auSgebro« chencn Krieges noch leine endgilllgc Antwort gegeben: die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Brasilien u«d das türkische Reich. „ES unterliegt indeß keinem Hwcifel mehr, daß die Vereinigten Staaten 187tt in Paris vertreten fein werden, und trotz dcr ^chwicriglciltn dcr ^'age hat die Türkei die Hoffnung »och nicht aufgeben wollen, sich an dcr Ausstellung belhciligen zu können. Die musel-männifchen Staaten der Mllelmecrlüslc haben in verschiedener Art ihr Erscheinen zugesagt. Während die Regierung dcs Kaisers von Marocco erst ablehnte und dann darein willigte, ihre Nussttllnng von Europäern einrichten zn lassen, traf dcr Bey von Tunis sogleich Vorkehrungen, um würdig an dem Wcrlc theilzunchmcn. Der Khedive endlich bcauflraate ohne Rücksicht auf die orientalischen Verwicklungen Mariellc Bey. dm auS> »eztichnetcn Dircllor des Mxscums von Vulacq, in einem besonderen, nach einem allegyplischen Tcmpel copierten Gebäude eine AliSstcllimg zu veranstalten, deren hohes künstlerisches und archäologisches Interesse unbestreitbar ist. Ostasien schickt sich schon jetzt zu einer glänzenden Betheiligung an. „Zum erstenmale wird baß himmlische Reich durch Kommissäre vertreten sein. welche, wenn nicht der chinesische!, Nationalität, so doch der chioesischen Vermal' lung angehören. Hcrr Robert Hart. Gcncralinspclior der Hafenzoll:, Präsident der von dem Sohne deS Himmels ernannten Kommission, veifual ülitr einen unbeschtänk» len Kredit sür die Ausstellung de« Reiches der Mille. Japan soll durch eine Kommiss on von lauter Natio> nalen vertreten sein. Diese« interessante Vand ist schon ruh ans Werk gegangen und wird gewiß besonders Merkwürdiges liesern. Auch ber Schah von Persien wollte nicht zurückbleiben, er hat nicht bloS die Einladung angenommen, sondern auch persische Architekten nach Pa» rls geschickt, die auf dem Trocadero den für seine Au«-sttllu"ll bestimmten Pavillon buuen werden. D»S König, reich Siam »,,d das Birmanische Reich versprechen ebenfalls inlcressanlc Proben der Industrie und Kunst der inoo-chincsischen Halbinsel. „Endlich sind die Staaten von Mittel- und Südamerika, mit Ausnahme Mefilo'S, mit welchem Frank» reich keine diplomatisch:» Beziehungen unterhält, zu einem Kyndica! zusammengclrelen, um die EinrichlungS» und Uusschmückungblostcn des ihnen angewiesenen Raumes aemeinschafllich zu brstrcilen. Gelegentlich sei noch die Theilnahme verschiedener anderer kleiner Staaten erwähnt, von denen die junae Neaerrepublil Vibcri« gewiß der inlerlssanteste ist. Im ganzen hat also eine einzige N». lion, Deutschland, die Vcthcilillung an ber AllSstcllung bestimmt abgelehnt." Dem allgemeinen Theil des Berichte« entnehmen wir noch folgendes: Der Eintritt in die Ausstellung soll nicht durch ' ' ^, f^ntro? '>cü, sondern durch Tickets, ,v. gegei, M , schütze. Die Restaurants werden nicht mrhr, wie 1667, sich lännS dcr Außenseite deS Palastes hinziehen, ein Sistem, wrl-chcS nicht nuv vom ästhetischen Standpunkte verwerflich war, sondern z» allerlei Ausartungen der Concurrenz nnd zn einer Menge Prozrssen Veranlafslma gab, son» dern sie sollen nach Bedürfnis in den Parlen und Mr-lln illstreul sein, ohne daß gerade die Küche jedes tln- 1330 wicht in die Wage der Weltbegebenheiten werfen lönnte, Frankreich alleln sieht zelne souveräne Gewalt unooll-ständig und tann darum den ihm gebürenden Einfluß nicht m seiner ganzen Fülle ausüben. Und wenn wir jagen, daß die zouoerüne Gewalt in Frankreich unvoll» ständig ist, so heißt das nicht, daß die Executive für den Schuh der Gesetze und der Ordnung, ja sogar für die Theilnahme an auswärtigen Unterhandlungen nicht ausreichte; nein, wir bestreuen nur, daß sie den ganzen Einfluß Frankreichs geltend machen lann, wenn das Abgeordnetenhaus aufgelöst und die künftige Majorität noly nicht bekannt ist. Europa kennt diese Lage Frankreichs recht gut und fragt sich ängstlich, in welchem Ginne die neue Majorität ausfallen wird. Europa weiß, dah oics der wahre Souverän ist, mit dem man allein wirksame Verträge schließen lann. Was bietet man ihm inzwischen? 1.) Die erecutioe Gewalt, für den Schutz der Ordnung und für Unterhandlungen vollkommen aus» reichend, aber verfassungsmüßig außerstande, sie zu einem Abschluß zu bringen; 2.) den Senat, der zwar vor« Handen, dem aber dcr Mund geschlossen ist, so lange man das Abgeordnetenhaus nicht wieder hergestellt hat; 3.) das Avgeordnetenhaus, welches aufgelöst ist und wahrend der ganzen von den Wahlen in Anspruch genommenen Zeit nicht eristiert. So schweben also von den drel Gewalten zwei m der Luft, die dritte, die erecutioe, ist auf die Mitwirkung verantwortlicher Minister angewiesen, und sie hat nur Minister, welche von einem Mißtrauensvotum betroffen find, das erst von einer künftigen Kammer wieder aufgehoben werden lann, wenn andere die Wahlen in einem solchen Sinne ausfallen. Wir fragen, ob Frankreich sich in dicfem Zustande vor der Welt zeigen sollte, und auf was man denn eigentlich wartet, um ihm ein Ziel zu setzen. Darauf antwortet die öffentliche Meinung ln Frankreich und in ganz Europa : man wartet, bis dle offiziellen Kandidaturen überall vollständig vorbereitet sind." Das Rechtsgutachten gelangt nach juristischen Aus» führungen, die üorigens nur niederholen, was die republikanische Presse seit Wochen dargethan hat, zu fol« gcndem Schlüsse: «Wir sagen es mit tiefster Ueberzeugung, der Wort« laut und der Geist des Gesetzes, die Ueberlieferung, welche eine treffliche Gcsetzesauslegerin ist, die Bor» arbeiten für die Verfassung, die sonderbaren Konsequenzen des entgegengesetzten Sistems, alles dies ergibt mit der größlcn Bestnnmthcit, daß die neue Kannner spätestens dinncn drei Monaten nach der Auflösung der vorigen ernannt sein muß. Jede Erstreckung dieser Frist würde das Bcrfassungsgesetz in emer seiner wichtigsten Bestim« mungen verletzen." Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat an die Direktoren der Eisenbahn. Gese ll« ichaflen folgendes Rundschreiben erlassen: „Paris, 9. Juli 1877. Meine Herren! Die Eisenbahn-Gesellschaften ver« wenden ein zahlreiches Personale zu einem öffentlichen Dienste, dessen Betrieb ihnen vom Staate anvertraut ist; auch ist es schon seit längerer Zeit lm Interesse der Ordnung und Sicherheit für nothwendig erachtet wor. den die Eisenbahnbeamten unter die Aufsicht der Re< gier'ungöbehörde zu stellen. Sie wissen, daß "°ch dem Dekret vom 27. März 1852 die Verwaltung das Necht hat, die Absetzung von Eisenbahnbcamtcn zu verlangen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen lixrde ich bei aller Schonung für die Freiheit der Ansichten und des Votums leinen Anstand nehmen, von meinem Rechte gegen Eisen» bahnbeamte Gebrauch zu machen, welche den mit ihren Functionen verbundene» Einfluß einer regierungsfeind- zelnen Landes ihre Vertretung finden müßte. Es wird Sorge dafür getragen, daß in den niederen Speise-An« stalten nicht nur möglichst billige, sondern auch gute und gesunde Kost verabreicht wird. Der Katalog wird nicht an die Prioatindustrie vergeben, sondern von der Staalsdruclerei veranstaltet; man verzichtet lieber auf das mit dem ersteren Wege und mit Inseraten verbundenen Erträgnis, als daß man sich den üblen Erfahrungen des letzten mals aussetzt. (Anspielung auf den Abgcord' neten Guyot'Montpeyroux, welchem in «inem langwie« rigen Prozesse, der erst in den letzten Wochen zum Austrag kam, nachgewiesen worden ist, daß er als Sekretär der Weltausstellung vom Jahre 18^7 das Monopol des Kataloges dem Buchhändler Dentu für eine namhafte Summe zuschanzte.) Theater, Konzerte, Singspiel, hallen sollen diesmal von der Ausstellung ganz ferngehalten bleiben, da diese nicht eine Art von besonderer Stadt in der Stadt bilden, sondern nur ihrcm eigent< lichen Zwecke erhalten werden sollen Von den 35 Millionen Francs, welche für die Ausstellung bestimmt sind, hat man bis jetzt 25 Millionen contractlich engagiert und 8.200.000 Frcs. bar ausgegeben, nämlich 6.000.000 Frcs. für das Marsfeld und 2 200.000 Frcs. für den Trucadero. Dank der außerordentlich milden Temperatur des letzten Winters sind die Arbeiten noch über alles Erwarten vorgeschritten, und wir dürfen, schließt der Gericht in sichtlich gehobener Stimmung, nur eine Verlegenheil fürchten, daß uns nämlich aus allen Ländern ;u viel Aussteller herbeiströmen." lichen Propaganda zur Verfügung stellen sollten. Es scheint mir im Interesse derjenigen, welche sich auf diese schlimme Bahn fortreißen lassen könnten, nützlich, zu warnen, ehe ich ahnde, und ich zweifle deshalb nicht, daß Sie sich beeilen werden, meine Instructlonen zur Kenntnis zu bringen und ihnen Achtung zu verschaffen. Ich bitte Sie daher, mein Herr, mir mit der Empfangsbescheinigung über diese Depesche auch die Maßregeln zu bezeichnen, die Sie etwa zu ergreifen gedenken, damit Ihre Beamten sich von der ihnen vorgezeichneten Verhaltungslinie nicht entfernen. Empfangen Sie u. s. w. Der Minister der öffentlichen Arbeiten: Paris." Dem „Constitution»»«!" wird auS London geschrieben: „Herr Rouher wird einige Tage in Chislehurst bleiben. Viele einflußreiche Persönlichleiten und fremde Journalisten haben dort Audienzen nachgesucht. Man kündigt als bevorstehend tine Proclamation des kaiserlichen Prinzen an, in welcher dieser erklärt, daß er sich im Jahre 1880 einer Plebiscilprobe unterwerfen werde." Conservative Blätter melden, daß die Nadicalen von Lyon sich mit dem Gedanken trügen, anstelle des unmöglich gewordenen Herrn Ordinaire den durch scinc politische Verurtheilung zur besonderen Popularität ge» langten ehemaligen Pariser Gemcindcratlis« Präsidenten Bonnet-Duoerdier als Kandidaten aufzustellen, um in einer ahnlichen Weise zu demonstrieren, wie ihrerzeit die Pariser Radicalen mit der Wahl deS Lyoners Narodct. Die Meldung hat trotz der Bestimmtheit, mit der sie auftritt, nur den Charakter einer Insinuation und vcr-dicnt daher keinen Glauben. Der „Radical" hatte in der letzten Nummer, dic er vor seiner Unterdrückung ausgab, einen angeblichen Brief des Marschalls MacMah on an Herrn Thiers veröffentlicht, in welchem der Marschall, nachdem er eben als Sieger der Commune in Paris eingezogen, dem damaligen Präsidenten ewige Treue und Ergebenheit schwor. Der Kabineltschef dcs Marschalls, Vicomte o'Harcourt, richtete aus diesem Anlasse sogleich an den Siegelbewahrer, Herzog v. Broglie. folgende Zuschrift: ..Der von dem „Radical" veröffentlichte Brief ist ganz apokryph. Der Marschall wünscht, daß, wenn es sonst angeht, gerichtliche Verfolgungen deshalb eingeleitet werden. d'Harcourt." Auf Grund dieser Requisition wurde in der That gegen den „Radical" und zugleich gegen den „Vien Public," welcher dem ersteren das fragliche Schriftstück nachgedruckt halte, ein Prozeß anhängig gemacht. Griechische Zustände. Aus d« Fed« ihre« athenischen Korrespondenten brlngen die „Daily NtwS" folgende interessante Dar» legung der Verhältnisse in Griechenland. Nach der Meinung desselben gehl das heutige Griechenland langsam aber sicher einer bedeutenden Zukunft entgegen. Die in den letzten zehn Jahren gemachten Fortschritte sind sogar reißend schnelle zu nennen. Wären leine an. deren Kräfte in Bewegung — so ist die Ansicht dieses in Griechenland lebenden Engländers, — als türkische und griechische, so würden die ersteren in wenigen Men» schenallern verschwinden. Allein diese zu verdrängen, sei Kinderspiel gegen die Aufgabe, mit dem breitbrüstigen Slaven zu wetteifern. Millionen türkischer Unterthanen blickten auf Athen als auf den Mittelpunkt ihrer natio« nalen Hoffnungen. Jeder Fortschritt des kleinen König, reiches in Bezug auf Stable und Häfen, Schulen und Eollegien werde als gule Vorbedeutung der Zukunft begrüßt. ..Wenn ich in Athen oder Syra oder Patras besseres Pflaster und schönere Gebäude sehe oder von neu gegründeten griechischen Schulen und milden Stiftun» gen höre, so fühle ich, daß ein neues Glied zu einer nothwendigen Kette gefügt wird. Der Natlonalölonom mag grollen, wenn er hört, daß Geld für Colleglen aufgewendet wird. wo Landstraßen so nützlich sein würden, aber der Geschichtsforscher weiß wol, daß Menschen durch Ideen und nicht durch Landstraßen geleitet weiden. Erst vor wenigen Tagen traf ich eine Gesellschaft afialischer Griechen an, die in Wunder über die Schönheit der athenischen Straßen verloren waren. Sie hatten Freu» denlhränen lm Auge." Griechenland — so urlheilt der Korrespondent — habe seine Hauptmacht in seinem nationalen Gepräge. Die thatsächliche Stärke sei nicht groß, die Macht des Landes nach Gtrahen und Bajonetten berechnet, sei llein, dennoch sei dieses Hellenenlhum im Denken und Lernen, lm Familienleben und persönlicher Unabhängigkeit stärker, als alle guten, schlechten oder unbedeutenden Sul» tane gewesen. Eine Menge Fabeln über die Verworfen, heit griechischer Politiler liefen um und verdienten kaum eine Widerlegung. Richtig sei, daß das Land zum Kriege nicht gerüstet und die alle Nationalschuld nicht gebürend anerkannt sei. Jedenfalls sei das Land reicher und stärker als im Jahre 1807, habe Heer und Flotte vernach. lässlgt, aber Verkehr und Schiffahrt. UmerrichtSwesen und öffentliche Anstalten verbessert. WaS das vielbespro. chene Räuberlhum angehe, so spricht der Schreiber mit einem scherzhaften Hinweise auf jimgste Londoner Erelg. nisse seine Ansicht dahin aus, die Nachbarschaft Athens sei beinahe so sicher wie Blackheath bei London. Im heutigen Athen sei man eben so sicher wie in Liver« pool, obwol es dort wie hier auch nächtliche Auflauerer gebe. Er erinnere sich noch gut der Zeit. wo es wahr- haft gefährlich war. ohne starke Beoeckuna auf das Land zu reisen, jetzt mache z. B. ein amerikanischer Professor lange Ausflüge ohne irgend welche Begleitung. Seit dem entsetzlichen Ueberfalle englischer Reisenden im Jahre 1870 sei in Griechenland eine echte Räuberei nicht vor< gekommen. Auch das Gerichtsverfahren im jetzigen Hellas sei aller Nchlung werth, Ankläger, Vertheidiger und die Geschwornen in gleicher Weise geschickt. Vom Kriegsschauplätze. Ueber die laufenden Ereignisse der letzlcn Tage auf den verschiedenen Theilen des ausgedehnten orientalische» Kriegsschauplatzes kommt folgendes zu verzeichnen: Rumänien-Bulgarien. Gleich "ach dem DonaU'Uebergange bei Sistovo legten die Russen die Hand zur Herstellung von vier Brücken, und zwar einer Bock« und drei Pontonbrücken an, und umgaben selbc mit großartigen Verschanzungen. Die Bildung einer Vorhut unter Kommando des Generals Gowilba, be« stehend aus der 4. Schiihenbrigade, der bulgarischen Lc» gion und den vier Reiterbrigaden Prinz Eugen Leua> tendcrg (Dragoner), General Hersaloff (donischc Kosaken), Oberst Tutelmin (lschernomorstische Kosaken) und Herzog Nikolaus Leuchlenberg (ein Regiment Koni' scher Kosaken und ein Hußarenrcgimenl), war das Wcrl der nächsten Tage. Diese Vorhut rückte in. drei Rich' lungcn gegm Plevno, «ivelui und Tirnooo behufs Alls llärung der Gegend vor. General Gnrlo nahm mit der Kavallelie am 7. Juli nach einem heftigen Infan'crlclcmlpjc mit .!000 Nlzams und zwei Batterien den Ort Tirnovo. Zwei Tage darnach fand ein iiampf bei Bjela statt Die KaoaUcrie.Division des General Holstein erzwc,»! den Ucbergang über den Iantra«Fluß. trotz hcftlqcv (V>' genwehr der Türken, besetzte den Ort und drang b>ö Monastireschll vor. Zur leichteren Forlschaffung des Armeelrains wcr< den Straßen Locomotive in Anwendung gebracht. Ei»' russisches Armeecorps führt mit sich: 775 zwcispanmut, 2 nicht mehr beschossen. Der Zloilgouoerneur für s"l< garien, Fürst TscherlaSty, verweilt noch immer im großen Hauptquartier und beschäftigt sich vorerst mit der Bildung der bulgarischen Nationalmlliz. Die russify Hauptmacht steht am rechten Donau-Ufer auf den Hohen zwischen dem Osma» und Iantraflusse von Obschaja' mayla bis Bjela aufgestaffell, die Avantgarden bi« an den Lomfluß und von Tirnovo bis OSmanbazar vorgesch»' ben. Das 12. und 13. Nrmeecorps sollen in ein: Armee« Abtheilung unter dem Oberbefehl desGroßfülsten'Throi' folger« vereinigt werden und bestimmt sein, die Fest»mi Rustschut zu belagern. Die rumänische Armee verbleibt vorläufig zur Deckung der Walachei gegen die Besatzung von Widdin und anderer festen Donauplätze am linke» Slromufer; sie soll durch eine gemischte russische Bri' gade in der Stärke von 8000 Mann augmcnliert werden. Fürst Karol reiste am 9. Juli von Bukarest nach Krajova ab. Das erste Armeccorps Lappu befindet siü bei Pojana, Kalafat. Gruja und Glrla, das zweite Armee' corps Radooici bei Karakal, Dlvlnis, Turnu-Magurell! und Islasch. Auf otto manischer Seile halten Redif Pascha, Namyt Pascha und Abdul Kerlm Pascha in Schumla öflere Berathungen. Die Operationsarmee steht mit dcr Haupttraft zwischen Razgrad und Schumla concentrierl. Die Militär, und Zioillommandanten von Slslovo, Tlc-novo und OSmanbazar wurden nach Konstantinopel bc-rufen, um sich wegen Räumung dieser Oertlichleittl» Z" verantworten. Die Bevölkerung von Konstantinopel fol' mlerte sechs Freiwllllgen.Bataillone. die nach ihrer null' lärlschen Ausbildung nach Rmnelien zur VerlheidiaMs der Vallanllvergängc abzugehen haben. Die Befestigung werke von Ndrianopel sollen bei Arnaullöi. Basil"'' DemlrdeS. Hadirlit und Bolschul-Tepe angelegt sei"-Von den Ballanpiisscn erhält der von Selimno «a« Iamboli führende sieben und der von Gabrova na«) Kazanlit führende neun Werke behufs Vertheidigung- Montenegro.Albanien. Sulciman Pas«" zieht mit 40 Bataillonen, theils zu Wasser, theils H Lande, auf den bulgarischen Kriegsschauplatz. Gegen "" Bataillone verbleiben in Albanien; 9 Va'alllone lch"" über Ober-Albanien, Sjenica und Taschliz, nach d« Herzegowina znrilck. Der Kommandant der Montenegr^ ner in der Nahia Wasojlviii, der Wojwodc Pcro P^o vic, griff am 12. Juli die Türken an der Tara «n» Die osmanischen Behörden in Albanien und EplruS ocr theilen unter die dortige mohamedanische Bevölkern"» Waffen und Munition, da diese lm Nothfalle als Lan^ stürm aufgeboten wird. 1331 Schwarzes Meer. Die türkische Flotte, welche, zehn Panzerschiffe zählend, am 1. Juli vor Odessa in Sicht erschienen war und sodann den KurS gcgen Se« bastopol genommen halle, beschoß am 9. Juli mit vier Schiffen Eupawrla durch 3'/» Etunden; die Russen er^ widerten das Feuer aus vier Neunpfünbcrn; am 11. d. bombardierte wieder eine türkische Fregatte Simferopol. Abchllsien. Am 9. Juli griffen stärkere Abtheilungen Abchasier den rechten russischen Flügel am oberen Lauf des Flusses Ghilligi an, beschossen an dem uäm-llchen Tage das Fort Eheflclil oder Nilolajewsl im Süden von Pc.ti aus einer Fregatte und bewerkstelligten sodann eine Landung, die indessen nach kurzem Gefechte zurückgewiesen wurde. Am 30. Juni nahmen die Russen das Dorf Assalo, den Herd der Aufständischen, am ii. Juli erkämpfte Oberst Balianoff die befestigte Position der Insurgenten bei Isansart. Armenien. Nach den letzten Niederlagen der Nüssen bei Zewin, Karalilissa und auf den Sameba« Höhen traten sie den Rückzug gegen die eigene Grenze an. Hledurch wurde es Mulhlar Pascha möglich, im raschen Nachdrängen schon am 9. Juli mit einem Theile der heldenmüthigen Garnison von KarS 1'/, Meilen vor diesem Waffenplahe sich zu vereinigen. Am 11. Juli verließ General Loris-Mclitoff, nachdem er die Be-lagerungsarbeitcn vor Kars eingestellt, die Geschütze nach Kuruldara und Alexandropol zurückgeschickt, die Kaval» lerle bei Chiijivali und die Infanterie bei Saim con« centrlert halle, die Umgebung der Festung und zog auf Scheipalil, Karrayal und Kcdildirc ab. Achmcd Mulhtar Pascha, welcher 42 Bataillone, 45,00 Mann Kavallerie und 13 Valicrien nach Kars mit sich gebracht und daselbst 32 Bataillone gefunden hatte, steht nun mit 74 Bataillonen den drei russischen Divisionen oder 40 bis 48 Bataillonen unter Melilosf gegenüber. Ein baldiger Zusammenstoß ist unter solchen Verhältnissen unvermeidlich. Die Colonne des Generals Tcrzulassoff, welche am Dajar ober Surp OhanncS retiriertc, wurde auf ihrer Rückzugsbewegung eingeholt, angegriffen und nach Igdir gedrängt, wo sie am 5>. Juli eintraf und nach dreitägiger Rast am 8. gegen Bajazid rückte. Am 11. oder 12. Juli soll Tergulassoff die 23 Tage lang eingeschlossen gewesene Garnison der Citadelle und Stadt Bajazid nach einem Sieg über 13,000 Türken befreit haben. Politische Uebersicht. Laibach, 17. Juli. Die deutschen Blätter widmen ohne Ausnahme dem verstorbenen Bischof von Ketleler eingehende Netro, loge. Im ganzen kann man sagen, daß die Nachrede durch Mäßigung und Objeclivllül von den früheren auf den Kulturkampf bezüglichen Erörterungen sich Vortheil-haft auszeichnet. Was die Wiederbesetzung des Mainzer Vischofstuhles betrifft, so wäre nach der Bulle lro-villa «o1i0l8(iu6 die Wahl eines neuen Oberhirten in canonlscher Frist durch das Domcapitel zu vollziehen. Der hessischen Regierung steht jedoch das Recht zu, ihr nicht genehme Persönlichkeiten von der Wahl au«, zuschließen. Sie wird selbstverständlich nur eine Person acceplieren, die sich den nach Form und Inhalt den preu» bischen Maigesehen entsprechenden hessischen Klrchengesehcn unterwirft. Da jedoch ein folcher Geistlicher sich schwerlich der päpstlichen Bestätigung zu erfreuen haben würde, so dürft« vorläufig ein Diözesan-Verwaller für den er. ledigten Vlschofsth in Aussicht genommen werden. Ueber dtn Wahllermln ln Frankreich taucht wieder eine neue Verston auf. Die meisten Pariser Jour« "ale halten es für wahrscheinlich, daß das französische Voll erst am 14. Oltober an die Urne werde hlnzutre« ten haben. Das Gutachten der berühmtesten Juristen des Landes hat auf die Regierung nicht überzeugend gewirkt; e« ist im Gegentheil einer der Urheber dieses Gutachtens, Herr Mlmerel, seiner Funclionen als Rath im Mini« sterium des Innern Knall und Fall enthoben worden. --- In d:m gegen den Gerantcn des ..Radical" wegen tines angeblich apokryphen Briefes des Marschalls Mac Mahon an Thiers eingeleiteten Prozesse lautete das Ur. lhell auf viet Monate Gefängnis und 1000 Francs Strafe, während der Gerant des .Vicn Public" wegen reproduction zu 500 Franc« Geldstrafe verurthelll wurde. ' ' , Es wird erwartet, daß die dem englischen Par« lameule vorliegenden Arbeiten zeitig genug erledigt wer-den können, um die Vertagung desselben am 10. August zu ermöglichen. Bei den am 14. d. in Serbien vorgenommenen ^andbezlrkswahlen wurden die oppositionellen Deputier« ten wiedergewählt. Aus R u m änien wird der „Indöpcndance belgc Uneben, von einem Schutz, und Trutzbündnisse Ru-"an ens mit Serbien sei leine Rede. Der Minister «ratlano, fügt der Korrespondent hinzu, habe ihm dieses '.°" gesagt und beigesetzt, wenn Rumänien ein Büno. eln^m, 5"' ""Ute. so würde es sich doch gewiß mil die l^ ^ verbünden, die stärker, nicht aber mit einer, K '7"«cher ist als es selber. Ferner versichert der die D "' ^ rumänische Armee werde nicht über Nldkln ^l^U^"' sondern nur vom linken Ufer aus "vm beschieße; Verdien aber habe aus dem russischen Hauptquartier die bestimmteste Aufforderung bekommen, sich ruhig zu verhalten. Das Ereignis des Tages auf dem europäischen Kriegsschauplätze ist die Ueberschreitung desBal lan durch eine Kosalenabtheilung und deren Eintreffen in Icni Saghra, einer Eisenbahnstation an der nach' Iamboli führenden Zweigbahn und ungefähr sieben deutsche Meilen westlich dieser Stadt gelegen. Der Zweck dieser Vorrückung ist offenbar die Zerstörung der Eisen» bahn. welche nach Iamboli führt und auf der die Armee bei Schumla leicht Verstärkungen und Kriegsmaterial heranziehen kann. — Ein Bukarester Telegramm meldet gleichzeitig die Eroberung von Nilopolis durch die Russen. Die bedeutendsten türkischen Werke wurden von den Russen erstürmt, und um nicht abgeschnitten zu werden, räumten die Türken freiwillig die Stadt. Wie erwartet wird. soll heute der russische Angriff auf Rust» schul erfolgen. Aus Montenegro meldet ein Korrespondent der „Times" unter dem 13. d. M., der englische Konsul in Stutari sei im montenegrinischen Hauptquartier angelom. men, dem Vernehmen nach, um einen Waffenstillstand vorzuschlagen, der Fürst werde aber auf einen solchen Vorschlag nicht eingehen. Aus Asien liegen nur Nachrichten von geringem Belange vor. In Abchasien fand ein unbedeutendes Ge< fccht statt, in dem sich die Russen den Sieg zuschreiben. Von türkischer Seite wird eine Offensive gegen Kaulasien ln Aussicht gestellt. Ueber die Affaire von Bajazid herrscht endlich Klarheit. Es ist Tcrgukassoff gelungen, die Vcrthei. digcr von Bajazid zu befreien, die mittlerweile cin-getroffenen Verstärkungen haben jedoch die sich zurück-ziehenden Russen eingeholt und nach Karaboulal zurück' geschlagen. Daß es dem General Tcrgulassoff gelingen konnte, dlc Garnison von Bajazid herauszuhauen, ist em neuer Beweis für die überaus nachlässige Krieg, fuhrung der Türken, die sich „,„ in Momenten der höchsten Gefahr zu einer energischen Hallung aufraffen Hagesneuigkeiten. — (Rendezvous der Vodensee - Garn,. l°..««.)?,«, yregenz schreibt die „Vorarlb. Ztg.« vom 10 d..- ^7'!°?^"!""'"'' b"'° wi«°°' im hiesi«,.. Hafen di, «n unf. de« ba.er.schen Re«iernng«d°mpfer« «Mafimilian.« Unser ^f'z'erscorp« stand unler Führung des Major« Varon Stern-bach sllr die Landesfchllhen und d.« Hauptmann« Varon Streich« für d,e K°»slljUger aus dem Damm« bereit zum Empfange der Vll'crn, welche mil ihrem Oberstlieutenant Mmmann in voller Flaggenparade angefahren kamen, die österreichischen Herren zur geieNlgen Z..l°mmt,.lunll aller Vodensse.Varnisonen - in Lon» stanz .- °l,zuh°lln. Da« Well« war etwa« llllbe und regnerisch. w°S aber nicht im mind.fltn sich «,«, di, h,it,r, und gemüthliche Stimmung übertragen halte. In Friedr1ch«hal,n „«hm der „M»l« da« lizn,gl!ch.wlll,lembtlgische Osfizierscorp« mit dem Comma«. b,ur Herrn v. Granvewitz und der Regimenis-Mustklapelle aus. welch,, prächtig g,«chull, nunnichr da« ihrige beitrug zur Er-hiihung der angenehmen collegialen Stimmung. 2'/, Uhr war es, °l« von unserm Gchiffstanonen »dermal« Ehrensalven gelüst wurdtn; e« gal, die«m,l dm Lonstanzern, Herzlich srcunblicht gegenltllige Vegrüßung und Vorstellung der «nlommenden und der Offiziere de« sechsten bablschen Infanterle-Regimenl» Nr. 114, welche mil dem liebenswürdigen Oberll'N,gimenl»commandenr zur Vlgrüßung herbeigeeilt waren. Mittlerweile war da« prllch. ligfte Welter eingetreten, und die beiden Musikkapellen an der T5le. setzte sich der lange Zug von bunten Uniformen — et»» 150 an der Zahl - zum Inselhotel in «ewegung. Unter schal. ligen Väumen waren die Tische gebeckl, die beiden Kapellen eie» cuiierlen abwechseli.d schüue und «heilernde Stücks, «««besondere auch recht oft den Radetzlymatsch und sogar einige «zarda«. und s° ging ,« bi« 8 Uhr abend«, der festgesetzten Stunde der Tren» nung. Würltemberger, Vaiern und Oeflerr:icher schifften sich sin. Herzliche« Händebrllcken. Salutieren, Pöllersalven. Mlisil ^ auf Wiedersehen nllchste« Jahr in Vregenz. Hurrah l Hurrah l" - (Line gefährliche Verhaftung.) Vor ungefähr 10 lagen wurde in der Nähe von Wien der im Dienste begris. fene Gendarm I. Mischlnger e,m°rdet. und schon Freitag gelang e«. in F'oribsdors bei Wien der Murder habhaft zu werden. Der Mord hatte beglliflicheilvsife große« Aufsehen erregt und die Verhaftung der vermuthlichen Thäler — »elwegem. lrästige Oc> sellen, Ullhel und Paar, — war ein gefahrvolle« Elllcl «rbeil. Man h°t«e i» Erfahrung gebracht, dah dieselben mit W»fsen nnd Werkzeugen aller Art versehen find, und s,hte vorau«. dah fic eillsr cvenluellen Festnahme sich mit aller Gewalt wib^sehen dillsten. ^l, ihltn Uiilllstaudloi», in den man nur von der Gasse au« durch die Ladeuthllr gelanzs» lanu, zu dringe«, schien sehr gewagt zu sein, denn bei dem leisesten Geräusch von außen her tonnten sich die Verdächtigen bewaffnen, UeberbicS war e« bereil« spät nacht«, al« dcr Polizei.Vczirleleiter Vidih dlefe« allss ion» staliert halle. Die tns Ml-rdc« und der Mofchult» verbilchligen »ud am Villhlschllllel ?ir I3<'> wohneudsn sßns pessolien hatttn flil Sonillag nach!« ihlll, Unlerstandsort „icht »erlossm. Höchst wahrscheinlich hallen sie Fnrchl, enldeckt und verhaflet zu werden. Nur de« Nachl« wagte sich einer oder der »udere auf die Vasfe. Darauf wxrbe ouch der P!»n gebau«. d„. Verdächtigen beizn-lommtu, Viil dieser gesahrvollen M'ssio,, wurden der Delerlive Vlöch, der Zmilwachmann Vch<« und der Sicherheilswachmann Tplehmaier betraut. Um fllr alle Fälle vorbereilet zu sein, nahm Schell ,inen Revolver mil Donnerstag nacht« legten sich die drei genannten polizeilichen Organe in der Nähe de« Unterstand«' orte« der Verdächtigen aus die Lauer. E« war verabredet, bah der erste der Vewohntt de» Gaffenlaben«, der aus die Oossc treten wird, festgenommen werben follle hieraus hofft« man leicht in da« Vewiilbe zu dnnglN, um sich del llbllgen zu be» mächtigen. Der Zufall fll,te es aber ander«. Elwa zwei Stunden nach Mitlrrnllchl schlich sich zum Gewölbe der Verdächtigen ein Mann, der die drei dunlleu Gestalten im Grase bemerlle. «der auch die Nachen hallen ihn rleannl — e» w»r der gcsährlichste der Vanbe der laglohner Wenzel R«hel. Jetzt hleh e« so rasch al« mllg« lich handeln, denn e« stand zu erwarten, daß Rahll zu so u»» gewöhnlicher Stunde seinen Mitschuldigen Mil!ht,lunge„ machm werbt, die alle« vereiteln lonnlen. Ratze! wurde daher von rück» wärt« am Genicl gepackt, zu Vooen gerissen und widerstand«, unfähig gemacht. Nus d«e Nufe bc« Ueberwältigten: „Johann, Johann zu Hllfe I" ofjnell sich sofort die Thür de« Vassenladen», und diesen Augenblick benutzend, biaogsn Schell und Spießmaier in« Gewölbe. Ersterer machte schleunigst Licht und drohte jeden sosorl niederzuschießen, der nur den leisesten Versuch eine« Wider» stände« wagen würbe. Spießmaier zog gleichfall« vom Leber und nahm eine drohende Haltung an. Nlle wmden dann in das Vu-reau dl« Polizei-ltommissariat« in Florid«dors gebracht Hier wurden sie sofort fepaial und abwechfeld vom Vezir«leit?r Vibitz unter Assistenz dc« Hlommissär« Strunz Vllhöien unterzogen. Dieselben dauerten mit lurzen Unterbrechungen durch volle drei-unbzwanzig Stunden. Obzwar die Hauptschuldigen zu leinem Geständnisse fchreilen wollten, ist dennoch bei Vewei« erbracht worden, daß sie den Gendarm M'lchinger ermordet und sodann feiner wenigen Effclleu beraubt haben. Samstag vormittag« um 1(1 Uhr erfolgte die Tran«poltierung der Verhafteten nach Korncuburg. Die Einbringung ler Räuberbande geschah gerade zur rechten Zeit, denn am Freitag nachmittag» wl,ll!en die Verbrecher Florid«borf verlassen, um auf dem flachen Lande Flldaiblit zu suchen. — (Hunde sllr deu Sanitätsdienst.) In Deutsch, laud beschäftigt man sich lebhaft mit einer da« Militär-Sanität«, wefeu betreffend,u interessanten Frage, nämlich mit der Züchtung einer Hunderasse, welche man im Kriege zum Auffuchen von Verwunbele«, verwenden lilnote. Der Verein „Hcltor", welcher sich die Vesürderulig der Zucht von Vlafsehunden zur Aufgabe stellt, hat diese Frage angeregt, und ein Delegierter be« llrieg5> Ministerium« nimmt an der Discussion desselben theil. Daß e« möglich ist, Hund« abzurichten, damit sie im Umlreise eine» Schlachtfeldes die im Gebüsche oder uuter keichenhaufen lc. lie» genoen Verwundeten aussuchen, ist zweifello«; die Schwierigkeit?» liegen in der praltischen Seile be« Projclt«, welche Hunderasse die ge ignetfie sei. wie die Dressur, wie die Organisation de« Hunbeparl« u. s. w beschaffen sein soll. fokales. — (Pensionierung.) Der Rittmeister erster Klasse der lrainetisch'lHrntnelischtn Lllndwfhl»Dragoner»Escablon Nr.l! Herr Filipp Zoppilfch wurde als invalid in den Ruhestand verseht. — (Rlller v. Wafer.) Der Präsident be« sseiermärlisch-lärnlnisch'lralnifchen Oberlandesgerichle« in Vr»z, Herr Dr. Miller von Wafer, hat sich gestern zum Kurgebrauche nach Rabegund begeben. — (Stündchen) Anläßlich seine« heutigen NamenSfefle« brachte dir städtische Musillapllle dem Herrn ?»nde«h»uptm»nne Friedrich Riller v. Kaltenegger gestern um ein halb 10 Uhr abend« a» Vurgplahe ein Ständchen. — (Liedertafel) Die di,«jllhrlge Sommerlieder. lafel der philharmonifchen Gesellschaft findet — bei günstiger Witterung — Gam« tag ben L1. b. M. im Kasino» garten statt, — (Kasino, Konzerte.) Die anf ihrer Konzertrnse in Laibach angelommen,, au« 15 Musikern bestehende nngari« sche N » tion » l. KapelIe des Vtnnczi Lajo » au« Pefi wird morgen unb übermorgen abend» im Kasinogarten lonzertieren. — (K. l. steal» unb Obergymnasinm in Rlldolf«wlllh,) Der mit Schluß de« heurigen Schul« jähre» von der Direction de» l, l. »eal und Obergymnafium» in Rudolf«werlh herausgegebene Jahresbericht «ber da« Schuljahr 1876/77 bringi ,n leitender Stelle ein, längere laleimfche Abhandlung be« Professor» der Philolog!,, Herrn Iofef Ogürel' „I»l! 5ocr»te w^lito Ml^uc lTmili« " — Der im Anfchlusse hieran von ber Dileclion vervffenllichlen Throntt enlnehmen >v,r nächst,Hendl l»»l,n ^ Di, «nftall zählt, im abgelaufenen Schuljahre fiir die obligaten Lehrfächer mil Einschluß dc« Direktors Herrn Iohxrm Fischer 14 Lehrkräfte, hierunter 4 geistliche Professoren (Fr»nz>«lau,rolben». Priester), 8 well» lichc Gymnasiallehrer und 1 Supplenlen. Für die nicht obligate», Lehrsächer (Tmnen, Slmogrophie, Kalligraphie und Vesang) standen drei weltliche und eine geistliche Lehrkraft in Verwendung, Die Gchllltlfrequenz der Anstalt hie» sich in mäßigen Vrenzen, diefelbe betrug m»t Ende be» Schuljahre« in allen 8 Klassen zu» sammen 114 Schüler, hievon entfielen auf die I Klasse 29, II iiL, 111. 12. IV. 12. V 16. VI 8. VII 7. VIII. 4. Der Muttersprache nach waren unter denselben 106 Slaven unb U D,li!schs Von der Schulgeldzahluna. b,frei< waren: im ersten Semefi' im zweiten !<6 Schiller - som» nahrzu W Perzenl, — E . bissen zählte die Anstalt 1!<, dieselben bezogen im ganzen 1424 si X7lr., Solbatei, 3. Da« Alter ber Schüler varmrle vom II. bi« zum 22. Jahre, bi? relativ gröhle Anzahl (22) stand im IL. i?,-ben»jllhre. Nn Schulgeld gnia/n im ersten Semester :^> ' im zweite,, 132 fl, an Nus!lahm«laztn 7ü sl. l>0 kr, an < thelebcilrägen 2« fl. ü0 kr, ein. Der Forlgang der Schüler >l'°l nachstehender: v°rzug«llllsst erhielten im ssanien 2l Schul«, erste Klasst 7l, zweite »lasse 12, nicht grplllf! blieben '< Schüler. < - Die mündliche MalnrillllsprUsu n« f»nb am ft Inl» ' uuler dem Volsihe de« l. l, Lande«lchulinlp,klor« H,rrn Johann 1332 Solar statt. Delselhen Hütten fich »lle vier llfieutlichen Schüler der s. Klafft: Johann Golf au» St. Veit, Franz Iatse au« St. Veil, Franz Kutmann au« ZiegelhUtten und Iohonn Nemanii au« Dra« fchiz unterzogen, von denen sämmtliche den Ealcül „Reif mit «««zeichnung" erhielten. »I« zukünftige Vernf«studi,n haben zwei derselben die Iheologie, einer da« Iu« und einer die Philosophie ern»2hlt. Al« schriftliche Vlaturiläl«prllfung«.Aufgabt au« dem Deutschen wurde eine Abhandlung über den Satz: „Wir Menschen werden wunderbar geprüft, wir lilnnlen« uicht ertragen, hält' un« nicht den holden Leichtsinn die Natur verliehen" — und « Handel«» und Gewerbelammer nicht aufgenommen wer« den und demzufolge auch von der Umlage sllr die Kammer frei« zulassen sind. In gleicher Weise haben wahlberechtigte Personen, welche mehrere Gewerbe belreiben. die Kammerumlage nur für jene Gewerbe zu entrichten, deren einzelne Steuersätze da« Minimum de« «lenfus erreichen. Für beide Auslegungen spricht nach dem Votum der Wiener Handelskammer schon der Umstand, daß nicht immer klar liegt, ob die gleichlautenden Namen sich auch auf die nämlichen Personen beziehen. — (Ndvol«tent»g.) Wie schon erwähnt, findet der allgemeine österreichische Advolatentag heuer am 24., 25. und 26. September in Graz statt. Die Verathungen werden im Landtagssaale stattfinden. D^« hiezu gewählte Comilö für die Vorarbeiten hat sich in mehrere Subcomile« vertheilt. Nl« Obmann des Homilü's fungiert Herr Dr. Moriz Ritter von Schreiner. Obmann de« Redaction«-2omit6« ist Herr Dr. Vin» cenz Neumayer; Obmann de« Vergnügung«.Comi!6« : Herr Dr. Josef Sauersick und Obmann de« Finanzcomitss: Herr Dr. Rintelen. — (Für unsere Sänger.) Ueber die «onstructiou der zur Erhaltung uns«« willkommenen o/ftldtlten Sänger sehr zweckmäßigen sogenannten „V o g e l» Fr e l t i l ch e", wie selb« in den Schloßberg-Anlageu und im Stabtparle iu Graz bereits bestehen und deren Ausstellung sich gewiß auch in Laib ach, »nsbesolidere bei Tivoli und im Rosen bach er Walde, sehr empfehlen würde, theilt der Major Freiherr von Kalchberg der „Er. Tgpft." einen längeren Nufsatz mit, dem wir folgende« entnehmen : Diefe Futterlischchen haben den Vortheil, daß sich sa» gleich erkennen läßt, ob noch Futter vorhanden, daß diefe« o,r Krähen, Tauben und Hunden geborgen ist, daß diese Tischchen ba« beste Mitlel sind, die Singvögel auch den Winter über in den «nlagen beisammenzuhallen, und daß dadurch mindesten« die Hälfte an Futter «spart wird. Die Tischchen bestehen au« einer umrandeten Platte von 1 IHFuß Truhe, welch,, auf einer glal« ten Stange besefilgt, etwa 4', Fuß über der Erbe steht Der da« Fulteradftreuen verhindernde erhiihte Plaltenrand (Leiste) soll an einer Stelle eine Oeffnung zum Durchlassen de« Uegenwasser« haben. Solche grün angestrichene Tischchen sind am besten in der Nähe von Nadelholzgruppen anzubringen, aber nahe an einem Wege, damit der Fütternde nicht in nasse« Gras «der in den Schnee zu treten braucht. Der Fütternde soll immer zu einer be» stimmten Stunde Futter bringen, da« Tischchen reinigen und tie Vögel durch einen Pfiff zusammenrufen. Im Sommer genügt einmalige Fütterung, und zwar morgen« ; im Winter wird zwei» Mlllige« Futlerauflegen nöthig, ebenso auch da« Freimachen des Tischchen« von Schnee. AI« Futter sind zu verwenden: auf» geweichte Semmel, Vrod, Sämereien, gehackte« Fleisch. Wlln» schenswerth ist auch ein neben dem Tischchen in den Boden eingelassene« Gesäß mit Wasser zum Vaben für die Vögel. Nn« fänglich und bi« fich die Thiere daran gewöhnen, soll auch neben den Tisch auf den Vodeu Futter gestreut werden, «l« die beste Zeit zum Aufstellen der Futterlischchen bezeichnet Herr v. Kalchberg den Oktober, und empfiehlt den Schutz und die Pflege der Vögel, welche ,l« Gehilfen b,« Gärtner« beim Abraupen derVäum« und bei der Vertilgung fchädlicher Insekten so gute Dienste leisten. — (Feuer durch Vlltzschlag.) Am 8. d. M. gegen 3 Uhr abend« ist der mit Stroh gedeckte Dachftuhl des dem Grundbesitzer Georg Habe von Ider«lilog, Gemeinde Schwär« zenberg (im Loitlcher Vezirle) gehörigen Hauses infolge Vlih» schlage« niedergebrannt, wodurch der genannte Grundbesitzer einen Schaden von 500 ft. erlitt, gegen den er nicht versichert war. — (Au « dem Gerichl« saale.) Die au« dem Ve» zirle Wippach in Krain gebürtige 33jährige Magd Ioseftue Gemru wurde in cmer am 12. d. M. beim l. l. Landesgerichte in Trieft iu geheimer Sitzung vor einem V>elrichler»r damll fagen wollten, daß auch vorgestern die Darstellung lüüNlerischer Vollendung in lciuer Vez>eh»»g enl» behrte. Wir gehen darauf auch nur deshalb dcs nähern ein, um die Palme des Abends den Herren Gröoe nnd Heinrich zuzuerkennen, welche aus ihren Hauptrollen bi« in das kleinste De» «ail klassische Kunstwerke geschaffen haben und von allen minder be> schäftigten Mitwirkenden ebenbürtig accompagniert wurden und Hand in Hand mit diesen ein geradezu unübertreffliches Ensemble schufen. Insbesondere war Frl S » ldern eine ebenso passende als verständige Intelprelin der 17jährigen Land»„Schönheit« Susel, und wurde beim ersten Auftreten mit warmem Appl«m« begrüßt. Auch fönst spendete da« ziemlich gut besuchte Hau« reich, lichen Veifall. l^t?) Neueste M (Originals«rten. »H "«" lt. Dukaten .... 5 ft. 95 lr. k fi-A/ , «ap°lt°n«d'or . . 10 ^ — » w » "" " ^ Deutsche «eich«. ^ , > banknote« . . . «l „ 65 , 61 <» ^, ^ «ilbergnlben . . 109 ,40 » 109 - "" Kcainische »rnndentl»Nnn«».05l«»«l'"'. Plivatnotieruna: «Helb»l)—. Ware ^ ^l< «OchtT«« : Um l Uhr 30 «,uuten ««tier«: Papierrente 61 30 bl« Sl 40. Gilberrent, 66 6^ bi« «b 70 «oldrenle 73 40 bi« 7g b) Kltbil l4fj 50 bi« 14« 6(1 Anzl« 6? ^ S7b0. <«»»« 1,545 «« l^5 70. ««p«le«n« 9 99 bi« 9 99',.. «Uw 109 50 bi« 109 75. ^"^' " ^