LllibacherMMmK. iV5^> ^ /-i^ Prä !lumclatio»«prei«: I« Eomptoil «an,j. ^tl. Ii)^1. st- 'l. halbj. fi. 5.5l>. «ill «« Zufttllun« in« Hau« ^w. haldj. »u lr. Mil d« Post «an,j. fi.l5, halbj,?bv. Dinstag, 15. Juli. Änfertlon«gebür: F«r N«tn« I»l«at« bl» zn < ZeUen »5 ti., größer« per >j«u« « l«.» b«< »ft««» Wieberholungen per H«Ue s lr. 1879. Nichtamtliche Theil. Laibach, 14. Juli. . . ^- Majestät der Kaiser haben den am 30. Juni ourch Brand verunglückten Bewohnern der zur Orts-gememde Schleiniz gehörigen Ortschaft Sagraz, im polltischen Bezirke Uiugebung Laibach, eine Unter. Nutzung von 300 fl. ans der Allerhöchsten Privat-lai.se allergnädigst zn spenden geruht. Zur Kabinetsfrage. _,. Die Journale beschäftigen sich nunmehr vielfach bes Kabinets zn der durch die Wahl-"«euüijse geschaffenen Lage nnd stellen anch Combina-twlien nber den Einfluß derselben auf die Zusammeu-Mmg des Ministeriums an. Mit Bezug hierauf bc-merlt das „Fremdenblatt": „Da dem Kabinet Stre-mayr bei seiner letzten, durch den Eintritt des Ministers ! P ll.r vxoeilenco als ein ihr fremdes angesehen und sogar leidenschaftlich bekämpft. Seine Majoritäten konnte es in allen entscheidenden Fragen nur durch das Herbeiziehe» der Fractionen der siechten erzielen. Die dnrch die Wahlen geschaffene Situation erscheint nns daher weder für die Mitglieder des Kabinets Strcmayr noch selbst für die Vcrfassungspartci eine ganz nene nnd nngewohntc. Wir können dabei die Bemerkung nicht unterdrücken, daß die Organe und Mitglieder der Linken, so lange sie die Mitglieder des Kabincts Strcmayr tützcn sollten und stützen konnten, keine Empfindung der Solidarität mit demselben hatten. Sie bekennen sich zu derselben erst in dem Augenblicke, in welchem ie ihren Rücktritt begehren." Die Ergebnisse der Wahlcampagnc. Seit 12.d. M. sind die Wahlen in das neue Abgeordnetenhaus des Reichsrathcs beendet und ist damit auch ein wenigstens annähernd richtiges Urtheil über dessen künftige Parteigruppierung ermöglicht. Nimmt man nun an, daß sämmtliche Gewählte, einschließlich der Vertreter der czechu-flavifchen Äeoöl-leruug in Böhmen, ihr Mandat auch thatsächlich aus« üben werden, dann dürften einander im neuen Haufe die beiden großen Parteien. Liberal - Verfassungstreue und National - Eonfervative in nahezu gleicher Stärke gegenüberstehen. Vom Standpuukle der liberalen Partei, welche inl frühereu Abgeordnetenhaus über eine bedeutende Majorität gebot, mag dieses Wahlresnltat allerdings nur wenig befriedigen, da jede parlamentarische Partei, sie möge sich sonst zu noch so fleiheit» lichen Grundsätzen bekennen nnd in der Theorie noch so oft» die Forderungen der Billigkeit nnd Gerechtigkeit betonen, in der Praxis nach Kräften bestrebt ist, die Zahl der politischen Gegner auf das möglichst geringste Maß hinabzuorückeu. Zu ernsteren Besorgnissen vermag aber die ucue Parleiconstellalion schon deshalb keine Veranlassung zn bieten, weil jede erheblichere Aenderung der Verfassung eine Zweldriltelmajoritäl aller Stimmen erfordert, und die Zufammensetzuug sowie die Traditionen unseres Herrenhauses hinläng', lichc Garantie dafür bieten, daß jeder Verfnch, an den Staatsgruudgesetzen zu rütteln oder dir durch die Ver^ fasjung gewährleistete staatliche Emheit zu brdruhen, selbst dauu erfolglos bleiben würde, wenn es den reactionären und separatistischen Elementen gelänge, die Mehrheit der Stimmen im Abgeordnetenhaus«: zu erlangen. Nach den einzelnen Kronländern geordnet, stellt sich das Resultat der Wahlen w,e folgt: In Nieder-österrcich wurden im ganzen 3s Verfassungstreue und 4 Conservative, in Oberösterreich 9 Verfassungstreue und 8 Conservative, in Salzburg 2 Verfassungstreue und 3 Conservative, in Stciermark 14 Verfassungstreue und 8 Conservative, in Körnten 7 Verfassungstreue uud l Unentschiedener, in Kram 2 Verfassungs« treue uud 8 National^Cousrrvativc, m Istrien 3 Ver« sassungstreue uud 1 Coufervativer, in Görz-Gradisca 3 Verfassungstreue und 1 Conservative!-, in Trieft 2 Verfassungstreue und l Conservativer, in Tirol acht Verfassungstreue und 9 Conservative, in Vorarlberg l Verfassungstreuer und 2 Conservative, in Äbhmen 48 Verfassungstreue und 44 National-Conservative, in Mähren 20 Verfassungstreue und 17 National-Conservative, in Schlesien 10 Verfassungstreue, in Galizien 5 Verfassungstreue und 58 National-Conservative, in der Bukowina 5 Verfassungstreue und 3 Confervative, endlich in Dalmazien 3 Verfassungstreue und 5) National - Conservative gewählt. Das gäbe somit, wenn man von den wenigen, deren Partei« stelluug ganz und gar unbekannt ist, absieht, 17b Liberal-Verfassungstreue und 172 National-Cunservatioe. Dabei darf jedoch nicht außeracht gelafseu werden, daß beide Parteien, namentlich aber letztere, aus so bunt zusammengewürfelten Elementen bestehen, daß jede halbwegs wichtigere Abstimmung obiges Stimmenverhältnis auch daun allerieren kann und wird, wenn man den in der Praxis nicht gar häusig vorkommenden Fall annimmt, daß keiner der gewählten Volksvertreter im Hause fehlen wird. Iu Einer Richtnng dürfte allerdings die neue Parteigrupvicrung des Abgeordnetenhauses zu wichtigeren Veränderungcu führen: es wird nämlich die nächste Delegation, in welche bekanntlich nicht aus dem Plenum des Hauses, sondern nach den einzelnen Ländern gewählt wird, eine andere Zusammensetzung ausweisen als bisher. Von den 40 Delegierten, welche das Abgeordnetenhaus zu wählen hat, fallen auf Böhmen 10, auf Gallzien 7, auf Mähren 4, auf Nieder-österrcich 3, auf Oberösterreich, Steiermart uud Tirol je 2, auf die übrigen 10 Länder je 1. Auf Grund der früheren Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses sind nun sämmtliche Delegiertenmandale für Böhmen, Mähren, Schlesien, Nieder- und Oberösterreich, Sleier-mark, Kärnten, Krain und das Küstenland, Tirol und die Bukowina, im ganzen 30 an der Zahl, der Ver-fasjnngspartci zngefallen, während die Polen und die Rechtspartei nur über die übrigen 10 Mandate, welche auf Galizien, Salzburg, Vorarlberg und Dalmazien entfielen, gebieten konnten. Jetzt wird diefes Verhältnis sich insoferne zu Ungunstcn der Verfafsungspartei ändern, als die Majorität der Vertreter von Kram Zimilleton. Alua oder auf dunklen Wegen. Viumcm von Ed. Wagner. (Fortschuna.) ick..,./' 2 ^'/^ "?'W Abwefeuh.it dazu w.ützt hatte, stme Sachen zu durchsucheu. v v , besänftigt. „Macht, daß Ihr Kul'sN"" "^"atc sich demüthig, uahm feinen «Mentafteu und entfernte sich. „,,, "Zollte mich mein Aussehen verrathen?" murmelte Renard, vor eiuen Spiegel tretend. „Wenn der !V^"!^ so einfältig wäre. hätte er errathen wnueu. daß ich ein Verbrechen begangen habe." N.n^' ?"^ aber war nicht so einfältig, wie U. ^U?Me- Er vermuthete, daß Pierre eine N.,^at begangen, und bereute bitter, daß er obachten "" durchsucht, statt deu Besitzer zu be- Seine Arbeit war jedoch keine nutzlose gewesen. Er hatte Renards Aankbuch durchgesehen und gefunden, daß dieser ein großes Kapital in einer Privat baut zu Louduu sichergestellt hatte, eiuc Summe, welche Renard uumöglich auf ehrliche Weife erworbeil haben konnte. Er hatte ferner gefunden, daß Reuaros Juwelen manchen Iuhrcsgchalt des Dieners gekostet haben mußten. Einige dieser Juwelen waren kostbar genug, emc Fürstin zu fchmüäen. Kurz, er hatte ge-suttden, daß Reuard fu kostspielige Gewohnheiten hatte, wie frm Herr selbst, und daß seine Einnahmen die Ausgaben wol kaum zu decken im stände waren. Er hatte jedoch nichts gefunden, was Renard überführe» lonutc. den Mord an dem Marquis begangen zn haben — kein direkter Beweis, als etwa die Diamanten, welche sich möglichelwcisc als zu der Sammlung des ermordeten Marquis gehörig herausstellen tonnten. Wilson, alt scharfblickender Polizist, betrachtete d,e Sache gegen Pierre Renard allerdings sehr ernst. — Als er jedoch durch die Halle schritt uud das seltsame Benehmen des Kammerdieners bei seinen, Eintritt ins Zimmer und seines unheimlichen Lachens gedachte, bedauerte er, daß er die Augeu nicht aus Renard selbst gerichtet hatte. Renard, in dem Bewußtsein. Alexa für immer beseitigt z« haben, hatte keine Ruhe im Zimmer. Er beschloß, wieder hiuauszugehen und dem Vater Alexa s aufzulauern, welcher, wie die Gespenster- geschichte bewies, sich im Bereiche des Schlosses aufhielt. „Er wird diese Nacht sicher kommen. Alexa war draußen, um auf ihn zu warteu," dachte er. „Ich will hinlmiergrhen und ihm auflauenl. Jean wirb auch auf dem Platze sein. Er kam mit mir von London und sollte während des Tages sich im Dorfe aufhalten und nachts in der Nähe des Schlosses fein. Er wird gewiß im Park oder auf einer Terrasse auf das verabredete Zeicheu von mir warten. Mit feiner Hilfe kann ich mcm edles Wild leicht einfangen." Nach einer Weile verließ er sein Zimmer und fchlich die Treppe hinab in einen Seilenqaug, aus welchem eine Thür ins Freie führte. Er öftuete dieselbe nnd trat hinaus .vors Schloß. Niemand schien ihn bemerkt zu haben. Er glaubte alle Bewohner des Schlosses schlafend. Wenige Minuten fpäter wurde die Thür aber-mals geöffnet, uud John Wilsuu trat hinaus. Er hatte beschlossen, den Diener nicht wieder aus den Augen zu verlieren, und hatte in einer Nische der finsteren Halle gewartet, bis er sich überzeugt haben würde, daß Reuard diese Nacht sein Zimmer nicht wieder verließ. Als dieser nun aber doch fortschlich, wußte er, daß noch irgend eine That auszuüben war, uud er folgte ihm. Eiuc Stunde mochte vergangen sein seit der abscheulichen That Pierre Renards. Derselbe ging an den Rand des Felsens und starrte hinab in die schauer. 1374 und Tirol der national-conservativen Partei angehört, die Majorität für Oberösterreich und Mähren schwankend geworden ist, und selbst für Böhmen, durch den Compromiß im Großgrundbesitze und den erwarteten Eintritt der czechischen Vertreter in das Abgeordnetenhaus, die verfassungstreue Stimmenmehrheit derart zusammengeschrumpft erscheint, daß schou die Abwesenheit von blos zwei verfassungstreuen Abgeordneten genügen würde, um die Delegiertenwahl wesentlich zu beeinflussen. Demzufolge ist es nicht blos möglich, sondern im hohem Grade wahrscheinlich, daß in der künftigen Delegation die Partei der 112 Occupations-gegner in entschiedener Minorität sein wird, zumal ja auch das Herrenhaus 20 Delegierte entsendet, von denen auf Grund der bisherigen Erfahrungen mit Zuversicht angenommen werden kann, daß sie der im bisherigen Geiste geführten Action unserer Monarchie im Oriente keiue Schwierigkeiten in den Weg legen werden. Zu anderweitigen Combinationen anläßlich des Ausfalles der Reichsrathswahlen liegt bisher ein bestimmter Anhaltsftunkt nicht vor, wie denn überhaupt erst der Zusammentritt des neugcwählten Abgeordnetenhauses abgewartet werden muß, ehe über die künftige Gestaltung unserer parlamentarischen Verhältnisse volle Klarheit herrschen wird. Vorgänge in Frankreich. Das französische Abgeordnetenhaus ist am 10. d. M. in die Budgetdebatte eingetreten und steht gegenwärtig bei der Generaldiscussion. Aus dem Etat geht hervor, daß die von der Regierung geschätzten Einnahmen die Summe von 2,751.326,070 Francs betragen, und daß der Budgetausschuß dieselben auf 2,749.091,800 Francs herabfetzte, das heißt um 2.234,270 Francs weniger. Das Enfemble der von der Regierung beantragten Ausgaben beträgt 2,749.282,9W Francs; der Ausschuß führt sie auf die Summe von 2,747.996,308 Francs zurück, das heißt um 1.286,598 Francs weniger. Der Ueberschuß der Einnahmen beträgt folglich nach dem Regierungsentwurf 2.043,164 Francs und nach den Anträgen des Ausfchusses 1.095,492 Francs. Am 12. d. M. fand in Chislehurst das feierliche Begräbnis des Prinzen Louis Napoleon statt, zu dem sich alle bonapartistischeu Spitzen und gegen 7000 Franzosen eingefunden hatten. Einen nichts weniger als günstigen Eindruck macht es, daß die bonapartistischen Parteigänger noch knapp bis vor ihrer Abreise nach England den Zank um die Erbfolge des Verstorbenen fortgesetzt haben. Eine Zuschrift des Herrn Robert Mitchell an das „Pays", in welcher dieser in seiner Partei nicht ganz einflußlose bonapartistische Abgeordnete sich sehr eifrig für den Prinzen Napoleon, als den einzigen rechtmäßigen Erben der Kaiserkrone, ausspricht, enthält folgende bemertenswerthe Stelle: „Um ihn (den Prinzen Ic'rüme) anzuerkennen und anzunehmen, brauchte ich mich blos in Gedanken in die schon ferne Zeit zurückzuversetzen, da der Prinz Napoleon, das wahre Interesse des Landes niit scharfem Blick erkennend, sich bemühte, die kaiserliche Politik in Bahnen zu lenken, welche uns zu einer friedlichen 3te-geluug unserer Differenzen mit Deutschland geführt hätten. Wie der Kaifer selbst, so war auch der Prinz Napoleon offen und entschieden gegen den Krieg, und ich habe einigen Grund, dies nicht zu vergessen; denn weil ich seinen Eingebungen folgte, bin ich von einer wüthenden Menge, deren Kampfgier sich leider auch durch unsere ersten Niederlagen nicht beruhigen ließ, beschimpft, bedroht, beinahe gesteinigt worden. Doch warum diese traurige Vergangenheit heraufbeschwören? Die Zukunft allein befchäftigt, beinahe möchte ich sagen, beunruhigt mich, wenn mir nicht deine sder Brief ist an Paul de Cassagnac persönlich gerichtet) unbedingte Hingebnng für das Land nnd unsere Sache bekannt wäre. Der Tod unseres Prinzen hat uns das Herz gebrochen, aber nicht in unserer Stärke erschüttert; kein Abfall ist in unseren Reihen ausgebrochcn; wir werden siegen, wenn wir auch ferner einig bleiben." Darauf antwortet Cassagnac: „Das Kaiserreich der Rede von Ajaccio, das Kaiserreich der Empörung gegen deu Kaiser, das Kaiserreich der skandalösen Freundschaften mit einem Renan in Glaubensfachen, die gefährlichen und unpopulären Freundschaften mit einem Emile Ollivier auf politischem Gebiete, das Kaiserreich des Abgeordneten, der sich gegen den Kandidaten des kaiserlichen Prinzen wählen ließ, dieses Kaiserreich wollen wir nicht und werden wir nie und nimmer annehmen." Und nach einer langen Tirade, in welcher er dem Prinzen Napoleon vorhält, daß ein echter Prätendent auch vor Kampf, Noth und Lebensgefahr nicht zurückschrecken dürfe, schließt der Führer der Iungbonapar-tisten: „Monseigncur, sind Sie bereit? Wir sind es, und schon lange, und wenn Sie uns das Vertrauen einflößen, welches znr Stunde unferom Herzen noch fernliegt, wenn wir im Kampfe für Sie jene beiden Hälften Gottes, von denen der Dichter spricht, den Papst und den Kaiser, nicht zu trennen brauchen, siud wir bereit, den Adler in der Hand, bis zum letzten Athemzuge zu fechte». Wenn Sie dagegen schweigen, was die Bestätigung einer Vergangenheit wäre, die Frankreich zuwider ist oder mindestens ein bedauerliches Zaudern vor der Gefahr, nun. dann wolle» wir uns sammeln, vorderhand Frankreich allein dienen und mit unerschütterlichem Glauben geduldig warten, bis der junge Prinz Victor, den unser vielgeliebter Prinz uns bezeichnet hat, uns von Gott gegeben wird, da ihn sein Vater uus nicht geben will. Wenn man aber in dieser Weise durch seine eigene Schuld eiu Hindernis für die Vorfehuug wird, welche die Rettung eines Landes will, dann währt dieses Hindernis niemals lange, Monseigneur!" Der Fürst von Bulgarien in Konstantinopel. Der offizielle Besuch, den der junge Fürst Alexander von Bulgarien kürzlich dem Sultan in Konstantinopel abgestattet hat, war von mehreren seltsamen und noch weuig bekannten Zwischeufällen begleitet, über welche ein Bericht der „Pol. Korr." aus Konstantinopel vom 12. d. M. folgendes mittheilt: Die bulgarische Colouie in Konstantinopel, die mehr als 12,000 Seelen zählt, hatte zu Ehren des juugeu Fürsten ei»e Demonstration projektiert, die innerhalb der Grenzen der strictesten Gesetzlichkeit sich bewegen sollte. Einige reiche Notable hatten vier Dampfschiffe gemiethet, um auf denselben dem Fürsten entgegeuzufahreu. Die Schiffe sollten etwa 5000 Bulgaren au Bord haben, darunter 50 Zöglinge des Robert-Collegiums, 20 junge Mädchen der bulgarischen Schule von Bcbek, sowie Zöglinge der bulgarischen Schule des Phanar und der amerikanischen Schule von Skutari, endlich sollte» auf jedem Schiffe eine Musikkapelle und ein Buffet sich befinden. Um ja nicht gegen die Gesetzlichkeit zu verstoßen, wnrde der Hafenpräfett um die diesbezügliche Erlaubnis angegangen. Letzterer berichtete hierüber dem Marineminister Rassim Pascha, der ehemals Gouverneur des Donau-Vilajets liche Tiefe uud lauschte. Keiu menschliches Aechzen und Stöhnen drang an sein Ohr. „Sie ist todt!" sprach er wieder und wieder bei sich selbst. „Sie ist todt! Und nun kommt ihr Vater an die Reihe!" Aber Alexa war nicht todt! Die Vorsehuug, welche bisher alle Gefahren glücklich von ihr abgewendet, hatte auch jetzt wieder ihre schützende Hand über sie gebreitet u»d sie vor dein Untergänge bewahrt. Als sie den Felsen hinabstürzte, fiel sie nicht mehrere huudert Fuß tief in die See, wie ihr erbitterter Feiud es hoffte, fondern war in ihrem »Falle von einem Gebüsch, welches in einer Tiefe von etwa zwölf Fuß in den Ritzen eines Fclsenvorsprunges Wurzel gefaßt, aufgehalten worden, wo sie bewußtlos uud hilftos hängen blieb. Ihr wilder Schrei war noch von anderen Ohren vernommen worden, als von denen Renards. Ihr Vater war seit einigen Minuten in der Nähe des Schlosses hin- und hergegangen, auf seine Tochter wartend. Er hatte sich schweigend wie ein Schatten der Unglücksstätte genähert in dem Augenblick, als die uichtswurdige That vollbracht wurde, uud war Zeuge derselben gewefen. Einen Moment stand er wie an dem Boden fest-gewurzelt. Mit Blitzesschnelle fuhr ihm der Gedanke durch den Kopf, daß seine Tochter das Opfer war und daß Pierre Renard es feiu mußte, der sie hinab ins sichere Verderben schleuderte. Dann, als der Diener forteilte, erwachte er aus seiner Erstarrung und stürzte wie ein Wahnsinniger die Felsenstufen hinab zur See. Er trug Zündhölzchen bei sich, aber bei ihrem flackernden Schein fand er den zerschmetterten Leichnam, den er zu finden erwartete, nicht. In wahrer Todesangst suchte er eine Weile zwischen deu Klippen und im Wasser, aber vergebens. „Nicht hier!" flüsterte er. „Mein Gott! Wo ist sie?" Eiue plötzliche Hoffnung durchzuckte seine Seele wle em rasch aufblitzender Lichtstrahl. Er eilte die Stufen wieder hinauf und langte keucheud und enttäuscht auf der Terrasse au. War die ganze Szene nur eine Vision gewesen? War es ein Phantasiegebilde seines erregten Grhirns, welches zu lange und zu sehr angestrengt worden war? War er wahnsinnig geworden? Er warf sich auf der Terrasse nieder und blickte über den Rand des Abgrundes in denselben hinab; aber in der Dunkelheit kounte er keinen Gegenstand erkennen. Er brannte mittelst eines Zündholzes ein Stück Papier an, welches jedoch bei dem starken Winde sofort erlosch; ein zweites Stück loderte rasch auf und verbrannte, ehe er sich damit wieder über den Abgrund beugen konnte; ein drittes Stück entfiel seiner Hand, siel brennend in die Tiefe und blieb in dein Busch auf dem Felsvorsprunge hängen, wo es fast in demselben Moment erlosch. Jedoch hatte es lange genug gebrannt und die Szenerie genug beleuchtet, so daß Mr. Strange deu Vorspruug uud das Gebüsch bemerkte. (Fortsetzung folgt.) war. Ein bulgarischer Notabler, russischer Unterthan, begab sich gleichfalls in diefer Angelegenheit zu Rassim Pascha; dieser erklärte jedoch in nicht gar höflicher Weife, daß er die Erlaubnis nicht ertheile und auch allen Kaitdjis (Kalk-Führern) untersagen werde, einzelne Bulgareu zum Dampfer „Großfürst Eonstanlin" zu führen, mit welchem Fürst Alexander eintraf. Der Marineminister hielt fein Wort, uud an beiden Ufer» des Bosporus wnrden strenge Befehle ausgegeben, daß mit Ka'lks nur Musclmauen befördert werden dürfen, doch fei es den Christen gestattet, sich der großen Schiffe der Gesellschaft „Schirket Ha'irie" zu bedienen. Es ist wahr, daß diefe Vorsichtsmaßregeln nicht blos gegen die Bulgaren, sondern auch gegen die Griechen und die von Bulgarien geflüchteten Mnselmauen ergriffen worden waren. Man befürchtete Manifestationen oder gab sich wenigstens den Anschein, als ob man derartige Besorgnisse hegte. Etwa zehn bulgarische Notable, unter Führnng des Dr. Kanakonowski und eines 90jährigen Greises, schifften sich auf eiuem die russische Flagge führenden Dampfer der russische» Agentie ein nnd erreichten den „Großfürst Eonstantiu" gerade in dem Momeule, als Fürst Alexander sich ausschiffte, um sich in das Palais zu begeben. Als der Fürst später die getroffene» kleinliche» Maßregeln erfnhr, bedauerte, er, dies nicht früher gewußt zu haben, weil er sich beim Sultau darüber beklagt hätte. Der „Großfürst Conslaulin" warf zwei Stunden von dem lais. Paläste Dolma-Aagdsche entfernt Ani>r. Fürst Lobanoff stellte den Fürsten dein ersten Dragoman des Divans und Einführer der Botschafter Mumr Bey vor. Fürst Lobanoff begleitete deu Fürsteu nicht ins Palais, sondern wartete dessen Rückkunft auf dem Dampfer ab. In Begleitung Munir Äey's befand sich ein Adjutant des Sultans. Fürst Alexander wnrde durch den Mldiz-Kiosk-Park ins Palais geführt uud im Thronsaale vom Sultau stehend empfangen. Der Fürst trug die bulgarische Gem'ralsuniform, nämlich dnntcl-grünen Rock, dunkelgrüne Hose mit rothem Streife und eine» nach Preußischem Muster geformten Slülphelm mit weiß-rothem Federbusche. Der Sultan glaubte, dem Fürsten sagen zu müssen, wie sehr er bedauere, ihn nicht mit größeren Ehren empfangen zu köüm'U, doch wäre er genöthigt, der Stimmung der Bevölteruug Rcchnuug zu lragcu nnd Manifestationen hintanzuhalten, die sowul dem Fürsten als ihm selbst unangenehm gewesen wären. Der Fürst, der schon einmal, und zwar nach Abschluß des Friedensvertrages von San Stefauo. in Gesellschaft des Großfürsten Nikolans a„ einem Diner im Palais theilgenummen hat, erwiderte, er bezweifle nicht die wohlwollenden Gefühle det Sultans für seine Person, er hege achtungsvolle Au< hänglichkeit an den Sultan, sei von der Wichtigkeit seiner Aufgabe durchdrungen und werde sich bestreben, das ihm anvertraute bulgarische Volt glücklich zu machen. „Ich hoffe dies auch — antwortete der Sultan — und ich rechne auf Ihre Bemühungen, auf daß das bulgarische Volk gute Beziehungen mit meiner Regierung unlerhaltc." Nach einigen höflichen Worten zog sich der Fürst zurück, um sich in den Saal zu begeben, wo Erfrischungen serviert wurden. Sodann kehrte er an Bord des „Großfürsten Eonstantiu" zurück, wo et von den Dragomans der fechs Signatarmächte des Berliner Vertrages erwartet uud beglückwünscht wurde. Er empfing sodann die zehn bulgarischen Notablen, von denen oben die Rede war, und begab sich hierauf mit dem russische» Botschafter Fürsteu Lobanoff nach Bujukderc zum Diner. Um <1 Uhr abends fchiffte sich der Fürst nach Varua ein. Deu Iuveftilurs-Aerat hat Fürst Alexauder uoch nicht erhalteu; derselbe wird ihn« erst später durch einen Spezialgesandten des Sultans überbracht werden. Tagesneuigkeiten. — (Robert Schlumberger f.) Der bekannte Weingrußhändler Herr Robert Schlumberger ist Sonntag plötzlich in Vöslau bei Wien am Herzschlag gestorben. Er war erst tagsvurher vou Marieulmd zurttcl-gekehrt und sollte uei der auf Montag den 14. d. B anberaumt gewesenen Bürgcrmeistcrwahl an Stelle Buroü Naule'ö gewählt werden. Schlumbcrger erreichte eiu Altel von 68 Iahreu. — (Die Negierungsdruckerci in Sera' jewu) ist in vollster Thätinkeit uud die. einzige öffentliche des Laubes, deuu die tNusterdruckerciell in Banja' luka ullt) M'star sowie eine in Scrajcwu neu etablierte Visitkarteu-Druckerei kauu mau nicht als öffentliche Anstalten rechncu. Die älteste Druckerei Bosnie^ war nl,er schon im 10. Jahrhundert im Kloster Mil"' schcnw (im heutigen Paschalik Novibazar) etabliert, a"s welcher zahlreiche altslavische Kirchenbücher hervorgi«' gen, von denen noch Exemplare in Belgrad. Eetinje nN° einzelnen Klöstern existieren. Mit der Zerstörung t>es Klosters durch die Türken ging auch die Drucken i^ gründe; erst vor wenigen Jahren bei der NestaurierUl>s von Miloschewl) fand man die. Presse nnd die Typ^ unter den Trümmern. Die Klusterdruckereicu in 31^ star und Vanjaluta bestehen schou geraume Zeit, '" Serajewo wurde eiuc solche aber erst in den sechzig Jahren durch einen Senllincr, Soppron, errichtet, n>e^ ,375 cher dieselbe dem türkischen Gouvernement verkaufte. Von Journalen erschienen hier unter türkischem Regime nacheinander „Vosanski Wjestnik" (serbisch), „Gjul-schen5 Saraj" (türkisch), sowie das Amtsblatt „Bosna" (türkisch und serbisch). Nur das letztere erhielt sich bis zur Einnahme Serajewo's am 19. August, um dann der «Bosanstu-Herccgovacke Novine" (lateinische und cyrillische Lettern) Platz zu machen. — (Geistesgegenwart einer Lehrerin.) In Casalmaggiore bei Cremona wurde durch die Geistcö-gegenwart einer Lehrerin einen, große» Unglück vorgebeugt. Wahrend dieselbe sür 48 Kinder die Arbeitsschule abhielt, entstand ein furchtbares Gekrache, woraus ste entnahm, daß das Dach im Einstürzen war. Oh»e Zett zu verlieren, schrie sie den Kindern zu, daß sie sich sofort uuter ihre Bänke verkriechen sollten. Die Kinder gehorchten, und einige Minuteu darauf waren sie sämmtlich unter den Ruinen der eingestürzten Zimmer- und Dachdcckc begraben. Unter großem Jammergeschrei der unglücklichen Eltern wurden die Trümmer weggeschafft, um wenigstens die Leichen der Kinder zu finden. Glück-ucherwcise war es nicht so. Das Gebälk war auf den hauten und Zimmermöbeln liegen geblieben nnd bildete so eme Art Schutzwand für das herabfallende Gestein, ^lebenundzwanzig Kinder waren mehr oder weniger Wver verletzt, aber keines zeigte bisher eine lebensgefährliche Verwunduug. — (Monument Pins IX.) Bekanntlich hat °le klerikale Partei schon seit einiger Zeit beschlossen, ^"s IX. ein Monument in Mailand zu errichten, wofür "le ckurm einer Statue gewählt wurde. Diesertage be-gcwc,l sich die Mitglieder des zu diesem Zwecke gcbil-otten Comites in die Kirche von Sant Ambrogio, nm orn Passendsten Platz für die Aufstellung diefer Statue zu ermlttcln, und man befchloß, daß dieselbe ihre Stelle Ulltcr dem zweiten Bogen rechts der Kirche, wenn man ourch das Hanptpurtal eintritt, finden solle. Die Statue ljt ein Wert des jungen Bildhauers Lonfalonicri. , ^ (Journalistisches.) Vom 0. d. M. ab hat dlc in Serajclm' ausgegebene „Bosnische Korrespondenz" nach ncnmnunatllchcm Äostandc ihr Erscheinen eingestellt — (Nenc Secte.) Aus StarobjelSl, Gm.ver.' ncment Charkow, wird der „Küluischeu Zeitung" ac. schrieben: „Bor cniger Zeit kehrte der Bauer S aus den südl.chen Gouvernements ill seine engere Heimat das l'ieloturakmsche Genieindegebiet, zurück. Bald merkte Nickt ^tt""^?" Sonderheiteli au. so hurte er auf, a k?, s^"^^!"^" seuicßeu uud in die Kirche zu 3e '^ '"^' ^"' ^ hinein brannte Licht in eü , ^ ^' ^^ ""^ " dM trieb, tonnte niemand 2mm^ <^^^ l^ dicht verhängt blieben. An bestimmten Tagen traten dicht vermnmmte Persönlich, leiten an die Hütte heran und führten eine sichtlich verabredete Anzahl von Schlägen an die Thür dann onnetc stch ihnen dieselbe und sie traten ein. Die Po» Uzei stellte in S/s Hütte Nachsuchungen an und fand zunächst 22 Manuscripte, die das Räthsel lösten: ^- gehörte zur Sectc der Chlysten, und mit ihm zahlte «eme ganze Familie zn dieser gefürchtcteu Religions-gemeinschaft S. hat durch seine im heimatlichen Gau vetr.cbeue Propaganda eine nicht geringe Anzahl von Anhangeru für jene Scctc gewonnen. S.e waren es, die in ^.^" ^^""^ "" leine Hütte klopften nnd dann ä füll 3 lü ^"'" ^"""^ f"hnten. Ein ,nit Wasser Wacbste«5^^' .!'? "^ches cine Menge brennender Amn/r? "^^'" """e. stand in der Mitte des Stu^ ringsum wandelten mehrere den ^ . . ^.^' sanatisierten. Geißeln in den Häu-und :,. l' . '"^ "ner vor Uebermüduug zu taumeln di. «n -? " ""' lo wurde er durch die Geißelhiebe, lan. .^^"' "lstheiltcll, zu neuen Nundgängeu gewalt-'""' "^" angereizt. War die Ceremonie beendet, so N.3 ""'^ heim, schweigend mid still. Es sind di35""ä"? getroffen worden, ein weiteres Umsichgreifen ^>" Sette zu verhindern." ^ (Eine Hochzeits-Ceremouie), die an Prägnanz nnd Einfachheit nichts zu wünschen übrig läßt. ,°?. /" ,^' """ """" ''l'chlcr zu Kankalee, Inoiana. befo gteu Methode. „Willst sie?" - ,Ia." - „Willst Ml" — „Ja." __ „Verheiratet; 2 Dollars." fokales. Aus dem l. l. VandeSschulrathe für Krain. "uszug ails dcm Prototollc übcr die mdcntlichc Sitzung ^ t. k Landcsschnlrathes für Krain vom ^^ ?' ^ ' "'""' ^''" ^"rsitze des Hcrrn Landes- k t. Hufratljcs Dr. Anton ^cyuppl Ritter uun Sonnwalden in Anwesenheit von sicben Mitgliedern. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Hrrrn Vor-Ntzendcn trägt der Schriftführer die seit der letzten ^Mttn erledigten Geschäft3stückc vor, deren Erledigung zur zlemitms genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. v ' a ^ Ueber Bericht der Direction der Staals-Ober-^a^chule lu Laibach weiden bezüglich Anpassung des für die hierortige Staals-Obcrrcal-d / Schlüsse gefaßt. — Der Bericht der Direction "" t. l- Prüfungskommission für allgcmelilc Volks- und "Uigerzchulen iu Laibach über die im Apriltermine! 1f<79 abgehaltenen Lehrbefähigungsprüfungen wird Mr Kenntnis genommen. — Wegeil Ernennung der Mitglieder der Prüfungskommission für allgemeine Volksund Bürgerschulen m Kram für die nächste Fnnctions-dauer wird an das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht Bericht erstattet. — Eiucm Mittelschul. Professor wird die dritte Quinquennülzulage zuerkannt. — Im Einvernehmen mit dem üandcsausschusse wird die Erweiterung der dreillassigen Volksschule in Zirkniz zu cincr vicrtlassigen bewilligt. — Zum Behufe der Vollendung uud inneren Einrichtung ciner Volksschule wird das Ansuchen der betreffenden Schulgcmeindc um eine Unterstützung aus dem truinischcn Normal-schulfonde unterstützend an dcn Landesausschuß geleitet. Ueber die Vorstellung einer Schnlgemcinde in Angelegenheit der Abfuhr einer Rcalitätcnnutzung an den Nornialschnlfond wird von der Einbringung dcr betreffenden Leistung für dcn gedachten Fond abgesehen und hievon dem trainischcn Landcsausschusse behufs Abschreibung beim Normalschulfunde die Mittheilung gemacht. — Ueber Recurs eincr Gemeinde inbetreff des Gciiusses der Naturalwohnung eincr Mädchen-lchrerin wird das diesbezügliche Ertelintnis dcs l. t. Bezirlsschulrathes thcilweise anfgehobcn und dem Einvernehmen der eingeschulten Ortsgemeinden und des Orts-schnlralhes überlassen, ob nnd nntcr welchen Äedmgnn-gcn der betreffenden Mädchcnlchrerin dcr fernere Gcnnß dcr Wohnung zu belassen sei. - Bezüglich Erlassung ciner Instrnclion für die GcschäftöbchaMung und Äinte-sührung der Ortsschnlräthc werdcn endglltigc Beschlüsse gefaßt. — Das Gchaltsvorschußgcsuch eines Volkschullehrers wird abweislich oerbeschieden. Der Bericht eines k. l. Bezirtsschnlrathes, betref-fend die definitive Bestellung eines Lehrers zum Oberlehrer an einer zwriklassigen Volksschule, wird dahin erledigt, daß vor Besetzung dcs derzeit vacanten zwcitcn Lchrerpostens in dic definitive Bcsctznng der Oberlehrcrstelle nicht eillgegmigen werden tanll. — Die von der Direction der t. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildnngsanstalt in Laibach vorgelegten Lchrpläne pro I«7<.>/80 werden genehmigt. — Dcr Bericht des k. t. Lnndesschnlinspetiors für Volksschulen bezüglich der Inspicierung einiger Voltsschuleii wird zur Kenntnis genommen und die Erlassung der entsprechenden Wei-ungen an den betreffenden k. l. Bezirtsschulrath beschlossen. — Das Gesuch eines Priuallchrcrs um Bewilligung zur Ablegung der Rcifepriifung im September l. I. wird aowcislich beschicdm. - Wegen Besetzung der Üehrerinnenstelle an der Uebnngsschule der k. k. Lehrerinnen'Aildungsllnstalt in Laibach wird dem t. k. Ministerium für Cultus nnd Unterricht der Vorschlag erstattet. — Ueber Antrag des Lehrkörpers dcr k. k. Lehrerillnen-Aildungsanftnlt in Laibach wird dreilil Zöglingen dcr Fortgcnuß von Slaatsstipmdicn wegeu nicht gehörigen Fleißes enlzogcn. — Nrcurje m Schul-versäumuis ° Strasi'ällcn, dann mehrere Geldaushilfs-und Remunerationsgesuche werden erledigt. Aus der Handels- und Gewerbelammer für Krain. (Forts.) Die Gemeindevorstchllng von Zirkniz bemerkt, daß die Aufhebung des Wuchngcsctzcs das Gegculheil dessen bewirkt habe, als man erwartete; cs wnrde dcr Zinsfnß gesteigert und trat eine ttapitalsvcrthcuc-rung cin. Dic Einführnng gesetzlicher Bestimmungen gegen den Wucher wird dic Krcdltvcrhaltnissc nicht erschüttern oder gar eine Verstopfung dcr nolhiocndlgci, itrcditquellen nach sich ziehen. Die Vorstchuug spricht sich für Errichtung von Sparkassen odrr Geldleih-institllten ans. Es kommen Fälle vor, wo 10 Perzent nnd mehr intabuliert werdcn. Sie würc dahcr be« in-labulicrtcil Forderungen für cin Zinemaximum von 6 Perzent, hingegen bci Fordcruligcn dcr Geschäftswelt uicht für Fchstcllung cmcö Zinsulaximums. Ezccu-tive Verlause kommcu aiu häufigsten indulge dcr Ucoer-gabcn von Rtalilätcn, dic imt unverhälluismähig hohen Erbthcilauszahlungrn bclastct sind, vor. Bcl Mangel an Kapital nnd bei dcr großeil Anzahl dcr Ncalilälcn, die ansgeboten wcrdcn,' geschieht es hänfig, daß sie tief unter ihrem Werthe im Exccnlionsnicge veräußert werdcn. Dcr Wucher kommt dort meist in der Form vor, daß intabnlicrte Forderungen (gewöhnlich Erb-theile) an Wnchcrer um einen schr gcringcu Betrag verkauft und dann voll eingetricbcn wcrdcn. Die Gemcindcvorstcl)U!lg von Obcrloitsch ist für Erlaffuug von Mahrcgcln grgcn dcn Wuchcr. Dort wcrdcn lhclls hohc Zinsen gcfordcrt, theils äußert sich dcr Wuchcr beim Holzgcschäfte. Es werden nämlich Holzlicfcluugcn gcgcn dem abgrschlosfcn, daß die vom Krcdillichmcr ui'lcr dcm Wcrthc vcrspruchcn'' Ablicfernng von cincr blstimmten Quantität Holzcs im Falle dcr Nichteinhaltung dcs Vertrages gcgen Vcrfall dcr doppellen Darangabe stattfinden sollc. Eme Erschütterung des Kredites wird Nicht befürchtet. Dic Gemcindevorstchnngen von Ratsch ach, Eisnern und Idria bemerken, daß Wucher in dcn dortigen Gegenden ihres Wissens nicht getrieben wird. Dic Gcmcilldcvorstehullg uon Ncumarktl be» liäilet. oaß I2"/<> Zinscu sogar intabulicrt crschcinen, erklärt sich für cin Zinsmaxinlulu von 6"/^ bei inta- bnlierten und für 7"/<, bei anderen Forderungen und für die Einführung des Gesetzes vom 19. Juli 1877, R. G. Bl. Nr. 66. Die Gemsindcvorstehung von Iablaniz hält dafür, daß die Einführung des Gesetzes vom 19. Juli 1879 für Krain nicht einmal die ärgsten Ausschreitungen des Wuchers beseitigen würde. Die Ursachen der executive« Verläufe sind nicht in der Aufhebung dcs Wuchrrpatentes, sondern insbesondere in dem Man» qel an Gcldinsiitutcn für den kleinen Grundbesitz und Gcwerbsmaun, in dcr schlechten Einrichtung der Grundbücher und in dcr mangelhaften Gesetzgebung gegen die Devastation dcr Pfandrealitäten zu suchen. Die Gemeindevorstehung von Krainburg ist für Erlassnng von Maßregeln gegen den Wucher und bcsnichtct hicourch keine schädliche Einwirkungen auf den Ktcdit. Sie spricht sich sin eine raschere Rechts-führnng aus und befürwortet die Erlassuug eines Ge-sctzcs gcgen fraudulofc Bcsitzabtretuugcn uud Deoasta-tioncn dcr Rcalitätcn. Es kommen selbst Fälle mit 60°/„ Intcrcsscn vor. Die Gcmeindeuorstchnng von Wipp ach erklärt, daß dic Einführung dcs erwähnten Gefctzrs für Gali-zirn auch für Kram wünschenswert!) und nothwendig wäre. Die Gemeindevorstehnng von Unterloitsch er-llärt sich auch sür Vorkehrnngrn gegen den Wlicher. Dic Gemrindrvorstchnng von Dornrgg sagt, daß cs dort nolorischc Wucherer gibt, die 18 bis 69 Perzent, ja sogar 14tt Perzent pro Jahr nehmen. Für Sistiernngcn von Executionen lassen sich solche Wucherer häufig noch Rcmniieraliuncn von circa 49 sl. zahlen. Sie sieht in dem Ellassen von Vorkehrungen gegen den Wnchcr nur Vortheile für die lredltsuchcnde Be-völkcrnng. Neifniz erklärt sich für die Einführung des Gcsctzcs für Galizien und Bukowina auch für Kram, nur solltc cin Maximalzinsfuß eingeführt werden. Es kommen dort scit einiger Zcit Fälle vor, daß 24 Per» zenl gefordert werden. Der Kreditverein der trainischen Sparkasse endlich ficht in dem Errichten von Kreditvereinen das bestc Mittcl, nm dem Wucher Einhalt zu thun, nur müßten diese Vereinc nicht derart mit Steuern überbürdet wcrdcn, wie es hier in letzter Zeit geschah, mm, sollte vielmehr dahin strcbcn, solche Vereine so weit als nur möglich zu unterstützen. (Fortsetzung folgt.) — (Kaiserliche Spende.) Se. Majestät der Kaiser hat deu am 30. v, M, durch Brand verunglückten Bewohnern der Ortfchaft Sagraz im Laibacher Bezirke eine Unterstützung uon 399 Gulden aus der kaiserlichen Privatschatulle zu spenden geruht. — (Betheilung der Reservistensamilien) Der trainische LandrsauSschuh hat aus dem Reservisten« Untcrstühungsfoudc einen Betrag von 142 st. 59 kr, für dcn Monat Juli d. I. in folgender Bertheilungsweise an 38 Familien dcr noch in Bosnien und der Herzegowina Dienenden angewiesen, nnd zwar an die s. l Ve-zirlshanptmannfchaft: Adelsberg für 2 Familien 7 ft. 5>9 kr.. Gottschce für 3 Familien 14 st. 5,9 kr., Gurlfeld für 7 Familien 28 st.. Krainburg für 2 Familien 3 fi, 59 kr.. Laibach für 7 Familien 39 st. 59 kr.. Littai für 8 Familien 32 fl, 59 kr., Loitsch für 1 Familie 3 st., 3iadmannsdorf für 2 Familien 6 fl., Rudolfswerth für l Familie 2 st., Stein für l Familie 3 fi., Tschernembl für 3 Familien 19 fl,, Gemeinde Obervellach für 1 Familie 2 si. — (Auf Sommerfrische.) Der Herr Oberstaatsanwalt Pichs hat sich vorgestern auf mehrwüchent-lichcn Urlaub nach Overtrain begeben. Wie wir vernehmen, hat sich derselbe Würzen zur Sommerfrifche auscrwählt. — (Schluß des Schuljahres.) Mit dem hcutigrn Tagr schließen die hiesigen Mittel- und Uebungs» schulen das heurige Schuljahr. Nach dem üblichen Schluß» gottesdienstr rrsolgt die Vrrtheiluug der Zeugnisse An dcn städtischen Volksschulen in Laibach dauert der Unterricht noch bis zum Ende der nächsten Woche. — (Gräberfunde in Krain.) Die von mehreren Grazer »md Wiener Blättern gebrachte und auszugsweise auch in unser gestriges Blatt übergegangene Nachricht übcr neue Gräberfunde in Krai» wirb von Hcrrn Deschmann im „Laib. Tagbl." dahin richtiggrstcllt, daß sich die erste Fundstätte uicht iu St, Barthelmä, sondern in St. Margarethen in Unterlrciin befindet, und ! daß sich die bci Ratschach angeblich aufgefundene Todtcn-colunie auf eine in der vorigen Woche von drn Herren Ritter v. Gntmannsthal und Forstmeister Scheyer über dcm Wcge. drr von Ratschach nach Scharfenbera führt, anfgcdeckte Gomile beschränkt, in der drei Skelette mit Berusteinpcrlen und Äronccringen zutage gefördert wurden. Uebrr beide hier erwähnten interessanten Funde wird übrigens in dcr demnächst in Laibach stattfindende» Anthropologen-Versammlung von dcn Herren Deschmann und Schcyer in besonderen Vorträgen vericht erstattet werden. — (Vom Schiehstande.) Beim vorgestrigen Bcstschießen der hicsigcn Rohrschützengefellschafl wurden dic Beste auf der Standscheibe von den Herren Johann 137« Kurzthaler und Theodor Ladstätter und jene auf der Feldscheibe von den Herren Franz Doberlet und Josef Ienari erschossen. — (I. Bl umlach er.) Die Nummer 6 der in Komotau erscheinenden Monatsschrift „Der Iitherfreund" vom heurigen Jahre bringt an der Spitze des Blattes das Porträt nebst einer begleitenden, sehr anerkennend gehaltenen Biographie, sowie eine neue Composition des feit einem Dccennium in Laibach wirkenden Zitherlehrers Herrn Josef Blumlacher. — (Eine verhängnisvolle Gewitternacht.) Ueber Unterloitsch und die angrenzenden Ortschaften ging in der Nacht zum 10. d. M. ein ungewöhnlich heftiges, mit zahlreichen Blitzschlägen verbundenes Gewitter nieder, das leider auch mehrfaches Unheil anrichtete. Ein Blitzstrahl streifte die Telegrafenleitung bei Cevce, jedoch ohne zu zünden, und fuhr eutlang einer Telegrafeustange unter Zurücklassung von Branospuren in die Erde. Ein zweiter Strahl fuhr in die Telegrafenleitung am Bahnhofe in Unterloitsch und beschädigte daselbst zwei Coxtrollsapparate, ein dritter zerschmetterte einen zwischen Flcckdorf und Kirchdorf gestandenen Weidenbaum. Ein vierter Blitzstrahl endlich setzte das Stallgebäude des Grundbesitzers Franz Geroadovnit in der Nähe von Unterloitsch in Brand und tüotete gleichzeitig einen im Stalle eingestellten, dem Inwohner Antun Iazbar gehörigen Ochsen im Werthe von 140 fl. Merkwürdigerweise wurde der im Stalle schlafende Bursche Franz Iazbar durch den Blitzschlag gar nicht beschädigt, auch ein zweiter, fast unmittelbar neben dem getödteteu gestandener Ochse blieb vollkommen unversehrt. Das Stallgebäude ging unter dem heftigsten Sturmwinde biunen kurzer Zeit in Flammen auf, und war auch für die naheliegende, nicht sehr feuersichere Ortschaft Unterloitsch die grüßte Gefahr vorhanden. Die Weltcrverbreitung des Feuers hätte auch sicherlich statt, gefunden, wenn nicht die, erst vor kurzer Zeit organisierte freiwillige Feuerwehr nebst der Gendarmerie auf das erste Feuetsigual zur Hilfe herbeigeeilt und in der anerkennenswcrthesten Weise thätig gewesen wäre. beider haben hiebei zwei Feuerwehrmänner nicht unerhebliche Verletzungen davongetragen. Der dem Besitzer durch den Brand zugefügte Schade beziffert sich auf 500 st., ist jedoch durch die wechselseitige Branoschadcnversiche-rungsanstalt in Graz bis zur Höhe vou 200 fl. gedeckt. — (Erledigte Pfarren in Krain.) Infolge Resignation des Herrn Johann Iaklic auf die ihm verliehene Pfarre Nasscnfuß wurde letztere neuerdings zur Bewerbung ausgeschrieben. Gesuche um Verleihung derselben sind an die Inhabung des Patronatsgntes Nassenfuß zu richten. Desgleichen wurde die Pfarre Tschermoschniz erneuert ausgeschrieben. Gesuche nm dieselbe sind an Se. Durchlaucht den Fürsten Carl Wilhelm von Aucrspcrg, Herzog von Gottschee, zu richten. — (Stipendien sür Mädche n.) Wir werden ersucht, mitzutheilen, daß der österreichische „Zchnkreuzcr-vcrein für Errichtung höherer Töchterschulen" sür das Schuljahr 1879/80 einen bestimmten Betrag zur Ertheilung von Stipendien, und zwar in der Höhe des jeweiligen Unterrichtsgeldes: am Mädchcnlycenm in Graz 3 Stipendien zu 60 fl., am deutschen Mädchenlyceum in Prag 2 Stipendien zu 100 fl. uud 70 fl.. und an der höheren Töchterschule in Brunn 2 Stipendien zu 25 fl., ferner 10 Handstipcndicn zu je 30 fl. an Lehrerinnen-Aildungsaustalten in Hauptstädten der im Neichsrathe vertretenen Königreiche uud Länder gewidmet hat. Bewerberinnen um solche Stipendien haben ihre Gefnche längstens bis 20. August an das Präsidium des Zchn-kreuzervereins (Adresse: Hofrath Baron Falke v. Lilien» stein. Wien, Stadt. Herrengasse 7) zu richten und in denselben die Eignung zur Aufnahme in die bezeichneten Anstalten, ferner den Familienstand der Eltern, dereu Bezüge (Pensionen, Gnadengehaltc :c.) und ihre Mittellosigkeit nachzuweisen. In den Gesuchen ist schließlich, womöglich unter Beifügung der betreffenden Mitgliedcr-tartc, auch anzugeben, ob die Bewerberinnen oder ihre Eltern Mitglieder des Iehnkreuzervereins oder auch des ersten allgemeinen Beamtenvereins sind, da nach den Statuten bei gleicher Anspruchsberechtigung vor allem jene Competentinnen in Betracht gezogen werden, deren Väter oder Mütter sowol dem Zehnkreuzervereine als auch dem „Ersten allgemeinen Beamtenvereine" als Mitglieder angehören oder bei ihrem Ableben angehört haben, wobei verwaiste Töchter von Beamten vorzugsweise berücksichtigt werden. Allfällige weitere Auskünfte werden vom Präsidium des Zehnkreuzervereins bereitwilligst ertheilt. — (Neue illustrierte Zeitung.) Die Nr.42 dieses Blattes bringt folgende Texte und Illustrationen: Baron Vela Wcnckheim. — Kairensische Tänzerin. — Die Ankunft der Kaiserin. Nach einem Aquarell von A. Greil. — Jahrmarkt im Schwarzwald. Gemälde von F. Peinke in Düsseldorf. — Ried. — Königin Victoria in Baveno. — Icitungslcser. Federzeichnungen von L. v. Frecskay. — Zwei Krenzhcrren. Roman von Lucian Herbert. (Fortsetzung.) — London unter der Erde. Von Leopold Katscher. II. Das Trinkwasser. — Der alte und der neue Khcdiuc. Von 8, 1^. — Ein armer Schnllehrer. Eine Erinnerung von Carl Guutram. — Ein neues Gebiet des menschlichen Wissens. Von Robert Waldmüller^Dnboc. — Kleine Chronik. — Schach «. Neuestspoft. Original-Telezu anliiie der „Laib. Zeitung." Wien, 15. Juli. Der Kaiser verlieh dem Fürstbischöfe uoil Vreslau, Förster, in Anerkennung seines vicljährigcn verdienstvollsten Wirkens für Kirche und Staat das Grußkreuz des Leuvoldmdens; ferner in Anerkennung berufseifrigeu und Verdienstvolleu Wirkens dem Fürstbischöfe vou Lavmtt, StepischueM, das Groß» kreuz des Frauz-Iosef-Ordeus; dem Bischöfe von St. Polten, Binder, das Commandeurtreuz des Leo« poldordens. Minister Stremayr wurde bei der Nachwahl in der erster Curie des Vukowi.mer Großgrundbesitzes einstimmig gewählt. Die „Presse" meldet aus Sofia den vorgestrigen feierlicheu Einzug des Bulgarenfmsten. Berlin, 14. Juli. Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Ernennung des Arbeitsministers Maybach znm Chef des Reichs-Eisenvahnamts,Hofmannszmn Handelsminister, Putlkammers zum Cultusminister und Lucius' zum Landwirthschaftsminister. London, 14. Juli. Bourke erklärt: Das russische Kubinet dementiert, daß die Operationen an der Atret-mnndung einen Vormarsch auf Merw bezwecken. Wien, 14. Juli. Ueber das Ergebnis der in Wien gepflogenen österreichisch-serbischen Eisenbahn-Verhandlungen theilt die „Montags-Revue" folgendes mit: „General Ranko Alimftit, der serbische Com-municationsminister, und Baron Schwegel verlassen heute Wien. In den wiederholten erschöpfenden Aus-einaudersctzuugeu derselben, welchen Delegierte der österreichischen und der ungarischen Regierung beiwohnten, wurde ein vollständiges Einverständnis dahin erzielt, daß Serbien sich verpflichtet, alle Eisenbahn« auschlnsse, wie sie im Berliner Vertrage im Sinne Oesterreich-Ungarns specificiert sind, herzustellen. Diese Vereinbarung wurde unterzeichnet, die definitive Giltig-keit derselben jedoch von der Genchmiguug der österreichisch-ungarischen und der serbischen'Regierung abhängig gemacht." 'Berlin, 13. Juli. Siebzehn Mitglieder sind gestern aus der national - liberalen Fraction ausgetreten. Chislehnrst. 12. Juli. Das Leichenbegängnis des Prinzen Louis Napoleon hat heute in dcr hiesigen Kirche mit militärischen Ehren stattgefnnden. Der Prinz von Wales, die Herzoge von Ediuburg, Connaught und Cambridge, der Prinz von Monaco, Prinz IKVme und dessen Söhne waren an der Spitze der Leidtragenden. Die Königin, die Prinzessin von Wales und die Prinzessin Beatrice blieben während der Feier bei der Kaiserin in Cambdenplace. Zahlreiche Persönlichkeiten der französischen Diplomatie, der Armee, Marine und Verwaltung und Deputationen von Paris und anderen Städten Frankreichs wohnten der Feier in der Kirche bei. Rom, 12. Juli. (N. fr. Pr.) Die Eidesleistung der neuen Minister vor dem Könige wird morgen stattfinden. Bonelli hat interimistisch das Marine-Portefeuille übernommen. Der Zusammentritt des Parlaments wird Dinstag oder Mittwoch erfolgen. Tirnovo, 13. Juli. (N. Wr. Tagbl.) Aus offizieller Quelle verlautet, daß infolge der Vereinbarungen, die zwischen dem Fürsten von Bulgarien und dem Großvezier getroffen wurden, der Tribut Bulgariens im ganzen eine halbe Million Francs jährlich betragen wird. __________ Telegrafischer Wechselkurs vom 14. Juli. Papier«Reute 67 15. — Silber - Rente 68 60. — Oold« Rente 7« 90. l860er Staats.Anlehen 126 25.. . Vank-Actien 82«. - Kredit» Act im 2712'. — London 115X0. - Silber — —. K. l. Münz-Dukaten 5 47. - 20. Franken. Stücke 9 20. - 100.Ncichsmllrl 56 75. Handel und GolkswirUchastliches. Der letzte Wochenausweis der l. l. priv. österreichisch» ungarischen Van! weist im Verhältnisse zu drm der Vorwoche iol-gcndc Veränderungen cms: Mclallschcch sl. 15,4.571,685, Zu« „ahme fl. 2.936.Nj2; in Metall zahlbare Wechsel fl. 19.029.826, Abnahme fl. 24,085; cscomfttierte Wechsel nnd Effekten Gülden M».04:i,442. Abnahme sl,242.U::4; Darlehen nenn, dandpfand sl. 24.428,600. Abnahme sl, 1.484,800; Stcmlsnotcn sl, 1.847 4s>!> Abnahme fl. !.2!>4,018; Hypothekar Darlehen sl. l0U,Oi5''»4^ Zunahme fl.2»,,., Meteorologische Beobachtungen in Laibach. - ^^ R^Z ös <. -r 5^ß s ^ G ': Z «^ 'kZ ?U.Mg. ?I«0!l ^r-14 l iSÖ^Icwüäck,—Nla'e'n-------------- "3-3?. ?'^ I?"'SW."N wNt ^ 9 ^lb, 7.^182 >l.^4 SW. schwach bewölkt wegen ^ Morgens und tagsüber öfters »legen, dreimal kurzes Oe< wit er nach <> Uhr Regenbogen. Das Tagesmittel der Wärm« -^ 182". um 08" unter dem Normale. NcrantNwrllicker Redacteur: Ottomar N^mbcra.. ^M'senl>ei'li^)t 3^'v ^m?"^' ^ Ul,r.) Die Vörsc verkehrte unter den Zeichen ganz günstiger Tendenz, aber nicht mit besonderer Lebhastigleil. Die Kurse stiegen, dock schien dies O0llrllV(l»V^. mehr den Mcmungen der Speculation als den realen Bedürfnissen des Marktes zu entspringen. " ^ '^ «elt Ware Papicrrente........W90 67 Silberrente........6835 6845 Goldrente.........78 80 78 90 üose. 1854........116 50 N7^~ „ I860........12650 12? - _ 1360 (zu 100 fl.) . . . 129 25 129 75 ^ 1864........157 75 15825 Ung. Prämien«Nnl.....103 75 104 - Kredit'2..........16? 50 168 - Rudolfs.«.........17 25 17 75 Prämienanl. der Stadt Wien 1!2 112 25 Donau.Rcgulierungs.üose . . 108 25 108 50 Domänen > Pfandbriefe . . . 142 50 14« -lDeslerr. Schatzfcheine 1881 rück» zahlbar.........101'-- -'— Oesterr. Schatzscheine 1882 rücl« zahlbar . .......10080 101 — Ungarische Goldrente .... 93 70 9380 Ungarische EisenbahN'Anleihe . 110 60 111 Ungarische Gsenbahn'Anleihe, Cumulatiustücle......110 25 110'75 Ungarische Schahanw. vom I. 1874..........-- - " ?Inlchcn der Stadtgemeinde Wien in Ä. V......9980 100 - «elb Wa« vrundentlastungs Dbllgatione». «ahmen.........10250 103 50 Nicdcrüsterrcich......105 - —' — Galizien ... . . 90— 9050 Siebenbürgen.......83 25 84 - Temeser Banal......83 75 84 50 Ungarn..........8625 8675 Nctleu von Vanlt«. «elb «.it. Anglo.österr. Vanl..... 12520 12540 Kreditanstalt...... 268 70 26330 Depositenbank....... 174 175 - Kreditanstalt, unaar..... 256 > 256 2.'. Ocslcrrcichisch-ungarische Banl 824- 825 Uniunbanl , . 86l,0 86 75 Verkehrsbant ...'''. 11650 11675 Wiener Vantverein..... 12«) 50 121-— Actien von tranSportNnterneh-mungen Oeld Wait Alfold'Nllhn.....13675 137 .. Donau.Dllmpsschiff..»..... ,66 50 167-^ Südbahn n 3°/,...... 11959 ,19.75 5«/....... 100 7o 101 ^ Devlsen. Auf deutsche Plätze..... 5535 5550 London, kurze Sicht .... l l5 85 l!5^ London, lange Sicht . . N5-90 116^ P"ris.......... 45 50 45 ^ «eldsorten. Dukaten . . , . 5 fl. 49 kr. 5fl.50 tl- Napolconsd or . 9 20'/ 9 21 - Deutsche Reichs. " /'" " Noten .... 5« ^ 80 _ 56 . 65 < Silbcrgulden . . 100 ^ — 100 . Krainische Grundeittlastuugs'Obliaatioilcll: . , ,. , Weid 9150. Ware --. Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 66 95 bis 67 05. Silberrente 68 35 bis 68 45. Goldrente 7630 bis 78 90. jkredit 268 50 bis 268'70 Analo I25'10 b>s 12530, London 1l5 85 bis 116—. Napoleons 9'20 bis 3'20'/,. Silber —'- biS —' -. ^