Cillicr Zeitung Zeitschrift für Stadt und Land, mit besonderer Rücksicht ouf deutsche und slavische Interessen. Erscheint irtm Dinstag und Freitag Abends S Uhr. — Preis vierteljährig l fl. 15 kr.; »nt Postver sendung 1 fl. 30 kr. Eonv. Münze. - >17, Verantwort!. Redaction: LineenzPrasch, k. k. Professor. Dinstag am >9. Sept. 18-13 P r ä n n in e r a t i o n s - A nk ü n d i gn n fl. D, 'ie Verbreitung unscrcr »ach allen Richtung»» der Monarchie, verbunden mit den anerkennenden Stimme» der Journale (Laibacher Zeitung, Zwanglose Blätter, österr. Lloyd ?e. je.), so wie der sich immer erweiternde Leserkreis, mache» eö uns zur angenehmen Pflicht, den Dank für die unserem Unternehmen gezollte Theilnahinc öffentlich auözusprechen. Die mit vielem Interesse attfgenonimcnc» leitende» Orginal Artike-werden auch fortan mit freimüthiger Schärfe das Staatsleben in seinen wichtigsten Aeußerungen umfassen, während eine große Anzahl von EorreSpondenten die Tagesereignisse und besondere Mitarbeiter die Verhandlungen deS Reichstages in vollem Umfange besprechen. Präuumeratioil wird in Eilli bei der Redaction (Postgasse Nro. 29) und in der Kreis' buchdruckerei deS I». «Irret in mtt 1 fl. 15 kr. S. M. vierteljährig angenommen. Dein, Bezugs durch die Post wolle der Betrag von l fl. 30 kr. dem zunächst gelegenen Postamt, übergebe» werden. Nedaction und Verlag der Cillier Zeitung. A? o l k S s cl, u l e n. Von Dr. Julius Galba. I. Der Entwurf über das öffentliche Unterrichts wefen bestimmt im §. 11. Die Erhaltung der DolkS-schule» und ihrer Lehrer ist künftig eine Gemeinde-angelegenheit, und nur, wo die Kräfte der Ge-meinde nicht ausreichen, treten die Provinzialmittel und für die Provinzen die StaatSmittcl mit ihrer Aus» hülfe ein, über deren Größe die Provinziallandtage und Reichstage entscheiden. Diese Bestimmung scheint darauf zu beruhen, daß die Gemeinde am liebsten für eine Anstalt zahlt, deren Nutzen sie täglich gleichsam mit den Fingern greifen kann, und welcher zunächst ihr inSbesonderS zukommt. Wir glauben jedoch, daß wenn die Volksschulen in Betreff ihrer Einrichtung und der Anstellung der Lehrer, kurz ihrem geistigen Leben nach von der Au- torität der Staatsbehörden abhängen, überall gleichförmig organisirt und somit als eigentliche Staatöanstal-ten behandelt werden, man füglich auch die Erhaltung derselben dem Staate zuweisen soll. Es spricht hiefür 1. die Eonsequenz, welche jede gute Geseygebung auS-zeichnen soll; alle Halbheiten und Flickereien erregen Widerwillen und lassen die Jämmerlichkeit deS gestürzten SistemS als Nachgeschmack zurück. ES spricht hie für 2. das Ansehen deS LehrerS. Derselbe besorgt ein höchst wichtiges Geschäft in der staatlichen Gesellschaft und befand sich bisher in einer wahrhast entwürdig-ten Stellung. Der Lehrer mag zwar unter der Controlle der Gemeinde, wieferne diese zunächst die öffentliche Meinung darstellt, stehen, allein er soll sich nicht alS Gemeinde sondern als Staatödiener fühlen und nicht der Ansprache deS nächstbesten Bauers oder SchusterS ausgesetzt sein: Du ißt unser Brot, folglich mußt da auch unseren Willen thun. Hat man den Kirchenstrick beseitiget, so soll man füglich auch den Gemeindestrick beseitigen. ES waltet 3. dagegen auch keine finanzielle — 170 — Schwierigkeit ob. Der Staat nimmt die Mittel zu seinen Ausgaben eben daher, woher sie die Gemeinde nimmt, von eigenen Besitzihümern und von den Abga-ben der einzelnen Bürger. Nachdem die Schulen sonst in jeder Beziehung vom Staate abhängen, so ist eS keine Erleichterung, sondern nur eine Erschwerung und Vervielfältigung der Manipulation zuerst die Gemeinde, j dann die Provinz und endlich den Staat ins Mitleid zu ziehen. Die Gemeinde mag für da» sorgen, wor- > über sie selbstständig zu verfügen hat. nicht aber über Schulen, welche wegen ihres wesentlichen EinflußeS auf die StaatSwoblfahrt, wegen der gleichförmigen Organisation, wegen der nöthigen Sicherheit ihrer ordent- [ lichtn Erhaltung und wegen deS gesetzlichen Schul-zwange» gegen Altem, die ihre Ainder verwahrlosen, als StaatSanstallten behandelt werden müßen. II. Der $. 12 sagt: In den Landschulen wird künf- ! tig kein Schulgeld bezahlt, in den Stadtschulen steht die Erhebung desselben von den Zahlungsfähigen der Gemeinde frei. Es ist 1. gerecht und zweckmäßig, daß Jeder für eine besondere Leistung auch besonders zahle, wo nicht wichtige AuSnahmSgründe bestehen. Das Schulgeld ist daher eben so angemessen, wie die Stempelabgabe bei gerichtlichen Einschreitungen und die Fahrtaren auf der Staatobahn. Viele Ältern werden 2. ihre Kinder mehr zum Fleiße anhalten, damit sie daS Schulgeld nicht umsonst zahlen. ES spricht 3. ' kein Grund dafür, die Landschulen vom Schulgelde , ganz zu diSpensiren, weil es auch auf dem Lande viele Reiche, Wohlhabende und Zahlungsfähige gibt. ES ist 4. verkehrt die Bezahlung deS Schulgeldes dem Be» , lieben der Gemeinde zu überlaßen, weil die Zahlung | als Grundsatz mit Gestaltung von Befreiungen für Dürftige ausgesprochen, und überhaupt Ungleichheiten möglichst vermieden, werde» sollen. Ein mäßiges Schul-geld von jährlichen 2 fl. E. M. würde 5. Jeder gerne zahlen, weil die Gegenleistung zu deutlich in die Au-gen springt, und diese Summe dürfte im Allgemeinen wohl ein Vierttheil der Kosten decken. III. Die Bestimmung deS §. 14, daß die Pfarrgeistlichkeit außer dem Religionsunterrichte auch einen Theil dcS übrigen Unterrichtes besorge, erscheint nur dann wünschenswert!), wenn die Geistlichen kennt-nißvolle, sittlichwürdige, humane Menschen sind. Zur Erwerbung dieser Eigenschaften im Allgemeinen würde die Aufhebung deS EölibateS gewiß wesentlich beitra-gen. Darum nimmer geruht, bis wir im Interesse der echten Volksbildung diesen Sieg errungen haben! IV. Der im § 23 vorläufig beantragte Gehalt eines SchullehrerS von 200 fl. CM. ist offenbar zu ge- ring. Ein guter Dorfschulmeister ist nothwendiger als ein Universitätsprofessor, denn jener ist für die Kleinen unentbehrlich, wenn sie etwas lernen sollen, dieser ist häufig ganz entbehrlicht?)' weil sich reifere Jünglinge auch durch Lektüre und Conversation ausbilden können. Man spotte daher deS LehrerstandeS nicht, indem man ihm bloße Brodkrumen vorwirft. Man mäßige die Ausgaben für den StaatSluruS, der freilich auch nicht ganz entbehrt werden kann, und befriedige vor allen die StaatSnothwendigkeiten. Wir schlagen alS Mini-mum 300 fl. CM. nebst freier Wohnung, einem klei-neu Garten und Holzdeputate, als Marimum dagegen für größere Städte 700 und 800 fl. CM. vor. Die-se Gehaltöbemeßung erscheint um so nothwendiger, als die Privatleetionen der ordentlichen Lehrer in große-ren Städten aufzuhören haben, und den Lehramiskan-didaten zur Erleichterung ihres Unterhaltes und zur nöthigen Einübung zu überlassen sind. V. Bedenken erregt der § 31. Die Regulirung der Schulen der Akatholiken wird durch besondere Ge-setze erfolgen. Wozu EonfeßionSschulcn? Die profanen Lehrgegenstände bilden den Hauptstoff deS Unterrichtes und sollen für Christen, Juden und Muhamcdaner gleich sein, der Religionsunterricht wird ohnehin von den be-treffenden Geistlichen ertheilt. Durch ConfeßionSschulen werden nur die Kosten vermehrt und die Kräfte zersplittert, die Schule wird zu einer kirchlichen Anstalt gemach», und der Geist der Unduldsamkeit von früher Jugend an genährt. Dieser Punet wird um so wichtiger, als künftig hin gewiß viele Gemeinden Angehörige verschiedener Kirchenparteien zählen werde». Zum Schluß? fleben wir mit aufgehobene» Hän-den um Beseitigung deS unendlich abgeschmackten bisherigen Katechismus*), und um Einführung eines Lehrbuches, welches die religiösen Wahrheiten und Sittengesetze in einfacher, gemüthlicher Sprache dem Herzen und Verstände der Kinder nabe führt. In wel-cher Klemme befand sich bisher ein aufgeklärter Vater, Bruder oder Instruktor, wenn er auf manche Frage des kindlichen Scharfsinnes, warum denn die Wiegen-kinder ohne die Taufe ewig verdammt sein sollen, waS die stumme oder sodomiiische Sünde sei, ;e. antworten *) Der KaiechiSmuS wurde erst im IG. Jahrhunderte auf kaiserlichen Befehl von Peter CanisiuS verfaßt. Die Form seiner Einkleidung gewährte den Schein einer sokratischen Lehrmethode, führt jedoch bei näherer Untersuchung zum trockenen Mechanismus, zu einem gedankenlosen Frage und Antwortspiele, welches bekanntlich von allen neueren Lehrern der Methodik als die schädlichste Vortragsweise bezeichnet wird, sobald die Frage ein für allemahl gegeben erscheint. A. d. R. — 171 — sollte. Schreiber dieses erinnert sich noch mit inniger Freude eines 9sährigen Knaben, der eS durchaus mit Gotteö Eigenschaften nicht reimen konnte, daß die Hol-lenstrafen ewig dauern. Sein Vater, für sich aufgeklärt, suchte ihm mit vieler Sophiflik die ewige Dauer der Strafen begreiflich zu machen, allein der scharfe Ver-stand deS Knaben ließ sich nicht übertäuben. Wir bu-ten nochmals, lehret die Kinder Wahrheit und nicht die Lüge. **) **) Wir brauchen wohl nicht zu erinnern, daß dieses Wort nur im prineipiellen Sinne zu nehmen sei. Anm. d. Red. Mailand am 3. Sept. 1348. (Bon einem k. k. Offifiere des Landwehr Bat. Kinskp). Verehrte Redaktion! Ich ersuche Nachstehendes in Ihr gelesenes Blatt aufzunehmen, und die Briefe an unser Regiment nach Mailand zu adressircn. Am 3t. August rückte daS Landwehr Bataillon KinSky hier ein, und vereinte sich nach wenigen Ta-gen hier mit dem eigenen Regiment?, (den Helden von Custozza und Lolta), nachdem selbe den Parteigänger Garibaldi über die Gränze vertrieben hatten. Auch im* ser 3. Bataillon kömmt von Conegliano wo eS jetzt steht, am 18. d. hieher in Garnison. ES sollen in Folge der letzteren glorreichen Waffenthaten noch 1 Theresien ftrmtz 5 Leopolds- und eiserne Krön Orden zur Bertheilung an Ossieiere im Regimente beantragt sein. Zwei Feldwebl Otto und SchaUmayer erhielten auf dem Schlachtfeld? allsogleich goldene TapferkeitS-Medaillen, da selbe bei einer Batterie, wo die Bor-meiste? bereits gefalle» waren, unaufgefordert Kanonen bedienten, und durch wohl angebrachte Schüße eine Stellung behaupteten. Der greise Feldmarschall bei dem ich am Ein-rückungS Tage die Ehre hatte, zu Tisch zu erscheinen sagte: „Sie können stolz sein in einem solchem Rcgi-mente zu dienen, die Steierer, ganz vorzüglich die Untersteierer sind ein sehr tapferes Volk." Unser Marsch bis hieher führte uns von Udine durch das Venetianifche über alle Kampfplätze. Alle Brücken waren abgebrannt und durch Nothbrücken er-setzt, überall Verheerungen, abgebrannte Häuser, gefällte und zu Barrikaden verwendete Alleen. Die Umgebung v. Vicenza u. jene v. Verona zeigen bei jedem Schritte die Schrecknisse des Krieges. Der Ort Tastet nuovo ist ein Schutthaufen, in der Festung PeSchiera jede« Haus durch Bomben durchlöchert. Der schöne piemontesische Bela-gerungSpark von G8 schweren Geschützen befindet sich unter Sequester noch daselbst, und wird erst wieder frei gegeben, bis die Bedingungen des Wassenstillstan-deS,— Abberuffung der piemoniesischen Land und See Truppen von Venedig ie. erfüllt sein werden. Mailand am l 1. Sept. Gestern war große Kirchparade und Bertheilung russischer Orden. Hiezu rückte die ganze Garnison in Parade aus. Am Waf* fenplatze stand die imposante Streitmacht von 29 Bataillons Infanterie, 2 Husaren Regimentern und 13 Batterien Artillerie. Am Schluße war die Medaillen Bertheilung. Goldene TapferkeitS Medaillen erhielten im ei' genen Regimente: Feldwebl Franz Modritsch (6), *), Korp. Anton Legwarth (6), Gft. Markus Maper (1), Korp. Franz Ertel (5), Korp. Franz Münder (5), exprop. Frid. P'ckhard (2), Feldw. Ios. Ratgan (2), Tamb. Ioh. Tiquitsch (1), Feldw. Ioh. Schallmayer (3), Feldw. Ios. Otto (12). Summa 10. Letztere beide als bereits deeorirt, erhielten noch den russische» Georgs Orden. Silberne Medaillen 1. Classe: Gem. Franz Nizzati (6), Gem. Ios. Sorretz («), vxprop. Ioh. Karner (G), Feldw. Andrä Pichler (4), oxpeop. Konr. Seidl (3), Feldw. Franz Turnscheg (7), Feldw. Pottertsch (10), Feldw. Wellag (7), Korp. Weiß (3), Korp. Blas. Lovetz (12). Summa 10. Silberne Medaillen 2. Classe. Korp. Martin PriSlan (6), Korp. Ios. Powtsch-"ig (6), Gft. Ios. Pollak (G), Gem. Ios. Schocher (G), Gem. Franz Novak (G), Gem. Ioh. KorbuS (6), Korp. Ios. Novaselz (7), Gft. Georg Sagode (7), Gft. Franz Friedrich (3), Gem. Math. Fiausch (3), Gem. Sim. Damisch (3), Gem. Sim. Duch (3), Georg Pischotteg (8), Korp. Hriberscheg (10), Gft. Scheppetz (10), Gem. Georg Oroscher (12), Gft. Anton Moiser (12), exprop. Leopold Fritz (7J, Rgltf. Eadet Konr. Seidl (3), Gem. Georg Wochel (G), Korp. Val. Kraschatz (5), Korp. Franz Smodey(5), Gem. Werlouschnig (5) Gem. Wallner(S), oxp^p. Schlichting (4), Gem. Bartl. Wuttolen (6). Summa 27. Zu österreichischen Orden beantragt: Major Fürst (Theresien Orden), Oberst Bia»chi, Hauptman» Graf SaliS, Oberlieutenant Regiments Adjutant Krij, Oberlieutenani Heußer, Oberlieutenant Schäfer, Summa G. Besondere Belobung erhielten 1-t Offiziere und Unierchirurg Lackner. * Die Zahlen bezeichnen die Compagnie. Neuerdings beabsichtigte man, Mailand zum Schau* platze einer Verschwörung zu machen, welche jedoch durch energische Maßregeln deS F. M. Radeyky rechtzeitig unierdrückt wurde. Die Verlängerung deö Waf-fenstilstandeS bestätiget sich. Auf der Rhede von Triest befinden sich gegen-wärtig folgende französische KriegSfahrzeuge: DaS KriegSdampfboot Solon mit 2 Kanonen und 100 Mann, das Dampfboot Brassier mit G0 Mann und - 167 — 2 Kanonen, daS Linienschiff Jupiter mi« 350 Mann und 86 Kanonen, die Fregatte Psyche mit 350 Mann und 30 Kanonen; ferner» daS englische Kriegedampf. boot Loeust und die Fregatte Spartan. Die Dlokade von Venedig hat wieder begonnen; 2500 päpstliche Zreischaaren sollen dort unter Durando au» Aneona eingtroffen sein. Unser Geschwader hat die Richtung gegen Venedig genommen. Frankfurt 11. Sept. M. In der heutigen Sitzung wurden folgende Paragraph? der Grundrechte angenommen. $. 14. Jede ReligionSgescllschast (Kirche) ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbstständig. bleibt aber wie jede andre Gesellschaft im Staate den StaatSgesetzen untmvorfen. Keine ReligionSgesellschaft genießt vor anderen Vorrechte durch den Staat. ES besieht fernerhin keine Etaatökirche. Reue ReligionSge-sellschasten dürfen sich bilden, einer Anerkennung ihre» Bekenntnisse« durch den Staat bedarf es nicht. — Der Antrag auf gänzliche Unabhängigkeit der Kirche vom Staate wurde mit 357 gegen 99 Stimmen verwor-fen. §. 15. Niemand soll zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit gezwungen werden. Die Form des Eides soll eine für alle gleichmäßige, an kein religiö-feS Bekenntniß geknüpfte sein. Der $. 16 bebt die Scheidewand zwischen Juden und Christen so wie die ärgerlichen Streitigkeiten bei gemischten Ehen auf. Er lautet: Die bürgerliche Gültigkeit der Ehe ist nur von der Vollziehung deS EivilaetS abhängig. Die kirchliche Trauung kann erst nach der Vollziehung deS Livilac-tes stattfinde». Die StandeSbücher werde» vo» den bürgerlichen Behörden geführt. Aus Berli« schreibt man: Der Militärkrawall in Potsdam war von keiner politischen Bedeutung. Bei der für die verwundeten Soldaten der Märzrevolution veranstalteten Sammlung glaubten sich manche übergangen und stießen Drohungen aus. Die deßhalb arretirten wollten ihre Kameraden mit Ge-walt befreien; der Kampf enlbrennt, eS erheben sich Barrikaden, viele auS dem GardecorpS und daS ganze Füfelicr Bataillon weigern sich zu schießen, die Ruhe wird aber durch die Bürgerwehr bald hergestellt. Homburg a. d. H. Der Landgraf Gustav ist am 7. d. M. mit Tod abgegangen. Sein Bruder Fer-dinand hat die Regierung übenommen. Eilli. Sonntag am 17. d. M. wurde ein so-lener Gottesdienst zur Feier der in Italien erfochtenen Siege abgehalten, wozu die volle Garnison und die Nationalgarde ausrückten. Abends veranstaltete Herr Friedland anS Gratz einen Ball mit MaSkenzug, und bewies auch dieses Mahl durch sinniges Arrangement sein anerkanntes Talent. Gestern am 13. Abends ist der spanische Prinz Don Carlo» sammt Gefolge von fc\net|eld angekommen, und hat heute seine Reise »ach Italien fortgesetzt. Schnellpressendruck und Spielfeld am 17. Sept. N. Don EarloS halte während seiner Anwesenheit häufige Eonfere»zen mit der Herzogin v. Berrp, und wir hören, daß auch Graf Montemolin, zu dessen Gunsten in Spanien eine Znsurreetion statt findet, hier weilet. Die legiiimisti-scheu Tendenzen in Frankreich dürften vielleicht manche abgeblühte Hoffnung zum frischen Keime erwecken. Windischgray 14. Sept. II. Am 12. d. M. wurde hierorts ein solennes Seelenamt für die in Italien gefallenen Krieger und am folgenden Tage daS Dankfest für die errungenen Siege gefeiert, wobei die N. Garde früh Morgens zur Kirchenparade ausrückte, der hieraufdie religiöse Feierlichkeit folgte. Derselben wohnte auch die eben auf einer militärischen Ereursio» begriffene Kadetten Compagnie auS Gratz bei. Bei der Mittagstafel von 86 Gedecken wurden viele sinnreiche Toaste ausgebracht. Abends folgte ein Zapfenstreich der N. G. Banda mit Beleuchtung und ein glänzendes Ball-fest, bei welchem sich die Herren Kadetten durch ihr gebildetes Benehmen als beliebte Tänzer auszeichnete». Von der Drau ^—r. DaS österreichische Mi-»isterium besteht auf folgenden Vorbedingungen um weitere Verhandlungen mit Ungarn und Croatien ein-leiten zu können. Alle Rüstungen und Feindseligkeiten sollen augenblicklich eingestellt, die Maßregeln gegen den Ban und Metropoliten zurückgenommen, welche» letztere auch bereits erfolgte, die Milüärgränze soll provisorisch dem Wiener Ministerium zugewiesen und Je--lacii: selbst oder seiu Bevollmächtigte den Verhandlungen in Wien bcigezogen werde». Diese Punkte, als Inhalt eine» a. h. Handschreibens mußten doch wobl dem BanuS bereits bekannt sein, auffallend ist eS daher, daß denselben keine Folge geleistet wurde. Beim Uebergange über die Drau sollen von ungarischer Seite an 120 Mann geblieben sein, leider vernimm! man bereits von Verwüstungen der Weingärten und Plün-derung auf der sogenannten Insel, selbst auf der steiermärkischen Gränze beginnt man aus ähnlichem Gründe bereit» die Lese. Außer dem bekannten Obser-vationSeorpS befinden sich am ungarische» Cordou »och die Reserve EScadronS von Windischgrätz Cheveaur legerö und Bopneburg Dragoner. Die Macht des Ba-nu« mit Inbegriff de» Landsturmes und des serbischen Cordons wird auf 174,000 Mann angegeben. Die ungarischen Truppen unter Graf Teleki sind übergegan-gen, und 2 Bataillon Infanterie nebst einer Division Husaren zogen sich vor der Uebermach» znrück. Auf einer durch Generalmajor ZeiSberg errichteten Schiffbrücke hat daS Gro» der Armee die Mur überschrit-ten, Letenye und Kanisa besetzt. P t st. Erzherzog Stephan übernimmt da» C o m-m a n d o deS ungarischen HeereS. Eine Deputation, Deal an der Spitze, ist nach Wien abgegangen, den Reichstag um Hülse gegen Jelatit: z» ersuchen. von I. B. Jeretin. Zntelligenzblatt znr Cillier Zeitung. Anzeigt» jeder Art werde» gegen Entrichtung der JnscrtionSgebühr für die gespaltene Cicerozeile mit 3 kr. für rinmalige,' 4 kr. für zweimalige »nd 5 kr. für dreimalige Einschaltung im hiesigen Verlags ZeitungS Comptoir deS I. B. Ieretin angenommen. ]\ro. Dienstag den 19. September 1348. Licitations - Ankündigung betreffend die Verlaß-Nealitäten der (5'heleute Zakob n»id Maria Deutsei,-nimm lidcfift , 179 uud 179 1 j cindikntnde Äeingartrealität in der Gemeinde Schlosibcrg nächst Cilli, welche auö: Weingarten.....1 Joch 1538 s~) Klftr. Wiesen......1 w 1160 w Hutweiden ..... — „ 115,, Gemischter Waldung . . 2 „ 466 „ Bauarea......— » -*>0 « Zusammen «ach der Catastral- Vermessung .... 6 Joch 129 ^jKlftr. und zu welchem zwei theils gemauerte tbeilS gezim-merte Gebäude mit Wohnung, Preßt, Kevcr und Stal lung gehören, wird ausgerufen um 1000 fl. EM. sammt der Fechsung. Jeder Licitan« hat ei» Vadium mit 10°g vom AuSrufSpreisc vor der Versttigeruug zu erlegen, eine Hälfte deS MeistbotheS ist in zwei 'Raten zu bezahlen, die andere Hälfte kam« auf den Realitäten erliegen bleiben, die übrigen LicitationS-Bc dmgnisse können bei dieser Abhandlung»-Instanz oder aber bei Frau Anton iaSckellander in Eilli eingesehen werden. Abhandlung» - Instanz Herrschaft Neueilli am 12. September 1848. L i c 11 a t i o u eines Weingartens in Vordernberg bei Gonobitx. Aon der Grundobrigkeit Gut Süssenheim mit Dobiabof wird hiermit allgemein kund gemacht: ES sey auf Ansuchen der löbl. Abhandlungen-stanz Magistrat Gonobitz in die öffentliche Versteigerung de» dem Gute Süssenheim sub Dom.-Nr. 18, dienst baren laudemialmäßigen Weingartens in Vordernberg, welcher nach der verstorbenen Julicma Kartin am 14. August d. I. sammt Anhang gerichtlich aus 565 fl. E. M. geschätzt wurde, nebst der Hangende» Wtin* fechsung pr. 100 fl. C. M., somit zusammen um 665 fl. E. M. al» Au»ruf»preiü gkwilliget, und hierzu die JeilbicthungStagsayung auf den 29. Sep' tember d. I. Vormittags um 10 Uhr, im Orte der Realität angeordnet. Die dießfälligen von der Ab, ° handlunzSinstanz Magistrat Gonobiy gestellten Licitations - Bedingnisse können täglich in der l'ierortigtn Aint»kan;lti eingesehen werden, solche werden aber auch von der Licitations - Commission kundgemacht. Schließlich wird noch bemerkt, daß in diesem Weingarten der allgemein bekannte rothe Gonobitzer» Wein wächst, wozu Kauflustige zahlreich erscheinen wollen. Grundobrigkeit Gut Süssenbeim am 13. Stp-tember 1848. Auf 3 Jahre wird verpachtet 1. Ein Acker am Langenfeldk. 2. Ein Acker sammt Wiese uud Harpse am Stadtgraben. 3. Ein Acker am Galgenberge. Dirßfälligr Anfragt ist zu stellen bei der Eigen • thiimerin in der Herrengasse Nr. 19. Verkaufs Anzeige. Im Bezirke Weitenstein, Gemeinde Dorf Weiten-stein wird eine an der Krentzstraße in der Richtung gegen Gratz und Eilli schön gelegene Realität, bestehend aus einer seueruchcr gebauten gemauerten Hus und packtnschmiede, Hau» »nd Wirthschn'tSgcbäudc wobei sich 3 Joch Acker befinden, gegen billige ZablungSbe-dingniße sogleich verkaust. Anzuftagen in portofreien Briefen im Comptoir der Cillier Zeitung. Baltl»>s»r Holzmnn», Posanientircr in Cilli empfiehlt sich den P. T. Herren und Damen mit allen Gattungen Posamentirer Waaren in halb und ganz Seide Knöpfen, Fransen und Krepinen, Borden, Leviten, Quasten, Fahn Fransen, Cmgerlilm, Strick Baumwoll, Zwirn. Seide' uvd Watta zu den billigsten Preisen, hat sein Gewölb in der Herrngasse, Hau» Nro 7. Kundmachung. Das Stndienjahr 1849 beginnt am f. k. Gymnasium inHCilli den 4. Oktober. Die in die erste Klasse deS Gymnasiums eintre-tenden Schüler werven am 2. 3. und 4. Oktober in der Präfeetur vorgemerkt werden. Von der k. k. Gymnasial Präfeetur zu Cilli am 15. September 1843. In der KreisbUchdruckerei in Marburg wird ein Lehrjunge aufgenommen. Anzufragen dortselbst. Cillier Marktpreise. Weizen der Mep. 4 fl. 24 kr. Korn 3 fl. 30 kr. Hafer 1 fl. 30 kr. Türkisch Weizen 2 fl. 40 kr. — in C. M. ' Csure der Etaatspapiere in Wien. SiaatS-Obl. zu 5 proc. 79 — 79'/,. Bankaktien — 1087 — 1092. Nordbahn — 105 — l05'/2. Gloggniyer — 95—96. Bei «V. D. Jcretin. Buch- Kunst und Mu-sikalienhändler in Cilli ist zu haben: Politische Nachtg«dankcn.l>ncr Lichtputze, von M a r L a n g e n s ch w a r z. Preis 18 kr. «. M. S ch ii t t. Dichtungen von AnastafiuS Grün. Preis t fl. 30 kr. C. M. Befreite Lieder. Dem jungen Oesterreich von Siegfried Kapper. Preis 40 kr. C. M. So sieht's ans! oder Pinselftriehe zur Kenntniß der G e g e n n> a r f VON Salz mann dem Jüngern. Preis 34 kr. C. M. Der italienische S p r a ch m e i st e r im Haus und ans der Reise, - oder die italienische Sprache in einer gedrängten für daS praktische Leben und den schnellen Überblick zweckmäßigen Darstellung. Von ©io. B. Aldini und I)r. W. Becker. Preis 33 kr. C. M. Verstorbene in der Stadt Eilli. 13. September. Leopold Kn,schaureck, Schuster, meisters Sohn, 10 Monathe alt, in der Neugasse HauS Nro. G2. an Auszehrung. Schvtllpressendruck „i,d Verlag von 3- >8. 3»r»ti».