^ »» Wttwoch den 4. Mai 1881. XX. Jahrgang^ Vit „Marbusge, Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Areitag. Preise — fiir Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig I fl. S0 kr.; fiir Zustellung ins Haut monatlich 19 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 tt., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. per Zeile. Wagt and Ichwcrt. Marburg, 3. Mai. Der Entwurf der neuen Zivllpryzeb-Ordnung ist nun oem Abgeordnetenhause vorgelegt worden. Dieser Ei^twurf ist der sünfte seit vierzehn Jahren, denn bereit« am S5. Februar 1867 wurde eine solche Vorlage eingebracht. Die letzte gleicht im Wesentlichen der ersten und wir haben somit auch hier wieder die Tugend de« geduldigen Warten» sruchtlo« geübt. Jede« betreffende Gesetz, welche« überhaupt nur auf den obersten Grundsätzen der Oeffent-lichkeit und Mündlichkeit beruht, wäre hier ein bedeutender Fortschritt gewesen gegen das alte Versahren mit seiner schwersülligen Heimlichkeit und Schriftlichteit, mit seinem ganzen Anhang. Wäre der Entwurf vom Jahre 1367 ange-nommen worden, fo hätten wir seither praktisch die Mängel de« Gesetze« kei^nen gelernt und könnten jetzt an die Verbesserung desselben gehen, könnten die eigene Erfahrung von vierzehn Jahren benützen, um ein dauernde« Werk zu schaffen. Mit der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit de« Velfahren« in Streitsachen war jede Re« gierung und jede Mehrheit de« Reichsrathe« einverstanden und dennoch wurde diese noth« wendige Reform de« Rechl«leben« unterlassen. Da« machten: die Scheu vor anstrengender Arbeit und die Furcht, ein Feld zu betreten, auf welchem noch kein Minister, kein Abgeord» neter selbstthätig gewesen. Bei festem Entschluß wäre auch diese Pflicht erfüllt worden. Muster fanden sich ja genug in Frankreich, in der Schweiz, in Deutsth-land — Muster, nach welchen sich da« dringendste Bedürfnib unsere« Volke« wohl befriedigen liehe, und mehr bietet auch der jetzige Entwurf nicht. Gesetzanwendung und Gesetzgebung werden und müssen auch diese Recht«- anstatt fortbilden, denn gleichwie andere Staaten stch gezwungen sahen, einen Versuch nach dem anderen zu wagen, bi« cine vollendete Schö» psung erzielt war, so darf auch Oesterreich nicht hoffen, ja gar nicht wünschen, von diesem Ent-wicklung«drange verschont zu bleiben. Da« Abgeordnetenhau« hat den Entwurs der givilprozeb Ordnung dem Justizau«schufse zugewiesen. Bei dem Vorherrschen nationaler Leidenschaslen und reaktionärer Gelüste in diesem Hause und bei dem Zeitmangel für ernste, dem Parteigetrieb entrückte Geschäfte können Monate, vielleicht auch Jahre in« Land gehen, ehe die neue Ordnung eingeführt wird, die Rechtssicherheit eine bessere Gewähr erlangt, die volkathümliche Rechtspflege angebahnt, die Rechtshilfe schneller und wohlfeiler geleistet wird und da« Vertrauen zur Göttin mit Wage und Schwert wiederkehrt. Franz Wiesthaler. „Protscht Worte". Deutsche Worte! — betitelt sich ein neue« politische« Journal, da« am 1. Mai in Wien auagegeben wurds und monatiich zweimal erscheint. Die neue Zeitung hat sich zur Ausgabe gestellt, alle jene unter ein Banner zu fchaaren. die deutsch sind, nicht blob heißen, die e» treu und ehrlich meinen mit dem Deutschthum. Da« Wesen und die Ziele, die diese Zeitschrist verfolgt, können nicht deutlicher und klarer gekennzeichnet werden, als wenn wir einen der Artikel, die in der ersten Nummer de« Blatte« erschienen sind, hier wortwörtlich wiedergeben. Derselbe lautet: „Heben Sie die Hände wie zum Schwüre empor l" Also apostrophirte Dr. Joses Kopp die beim deutschen Parteitage im Sofiensaale in Wien versammelten Tausende, al« e« galt durch eine einmüthige Kundgebung die Zusammenge^ Hörigkeit aller Deutschen in iöesterrelch zu mani. festiren und vor aller Welt darzuthun, daß diese Einmüthigkeit das unerschütterliche Bollwerk sei, an welchem die BersöhnungSpolitik, welche nur eine offene Hand für alle zentrifugalen Elemente im Reiche hat. zerschellen mtlsse. Und unter denen, welche da die Hände „wie zum Schwüre" erhoben, befanden sich nicht Wenige au« Deutsch-Böhmen, ja beim abendlichen Bankette, da waren es zumeist deutsch-böhmische Abgeordnete, welche das Wort führten, und sie, die Deutsch-Böhmen waren e« ja zumeist, welche alle Ursache hatten sich sür ihre Nationalität zu wehren, da ja in den innerösterreichischen deutschen Alpenlätidern nur der Ultramontani«mu» als Feind sein Haupt erhol», eine Gefahr, die weit geringer genannt werden muß, weil es ja schließlich nur einer entschiedenen Anstrengung bedarf, um den mittelalterlichen Spuk zu bannen, zumc^l die Sonne der Ausklärung so hoch am Zeitenhorizonte heraufgestiegen ist, daß die schwarzen Reaktio« näre nicht mehr im Stande sind, ste mit ihren Kutten zu verhängen. Die koalirten Parteien hatte»» aber für den deutschen Parteitag nur ein mitleidige« Achselzucken und sie hatten leider Recht; die Tschechen aber kannten viele ihrer deutschsprachigen Nachdarn schon so gut, daß ste überzeugt sein konnten, es werde die erste beste Geldfrage der Welt da« beschämet^de Beispiel bieten, dab die Einigkeit dieser Deutsch-Oesterreicher nur eine Phrase sei, die verschwindet, sobald der Champagnerkelch dem Arbeitstage weichen muß. Und wie die Tschechen e« vorher wußten, so kam e« auch; die Grundsteuerfrage ließ viele auf den Schwur im Sosiensaale vergessen, die Grundsteuersrage erbrachte den Beweis, daß die deutsche Sache Hinsort aus die Mitwirkung der deulsch'böhmischen Abgeordneten verzichten müsse, die Grundsteuersrage brachte es an den Tag, daß Deutsch-Böhmen nicht da» Land sei, welche« wirklich deutsch nationale Abgeordnete in» österreichische Parlament entsendet. A e u i c l e t o n. Die sltbtn Mädchea va» Vrrdu«. (Schluß.) Und Ein» sollten die dreiunddreißig Opser einer schmachvollen Justiz vor vielen ihrer vorangegangenen Leiden»gefährten voraushaben, nämlich den Trost der Religion, denn mit ihnen in dem dunklen Saal eingefchlossen, wo ste die Henkersknechte erwarteten, übten die gleichzeitig mit verurtheilten sünf Geistlichen durch Entgegennahme der Beichte und Ertheilung der Absolution ihr Amt aus. Auch den nicht zum Tode verurtheilten Mädchen hatten die mitleidigen Kerkermeister gestattet, die letzten Stunden ihrer Freundinnen und Geschwister mit diesen leben zu können. Da tritt plötzlich der Scharsrichter mit seinen Gehilfen ein, von denen einer stch Barbe Henry nähert, um ihre Haare unter sicherer Scheere fallen zu lasten. In der Hoffnung, so mit den Reigen sterben zu können, jügt stch die junge Heldin willig dem rohen Gebahren, ihre älteste Schwester jedoch entreißt sie den Händen des Henkelknechtes, und so wird Barbe Henry gerettet. Als sich die verhängnißvollen Karren nach dem Revolutionsplatze in Bewegung setzten, war der Tag bereits der Nacht gewichen und nur das unsichere Licht einiger Fackeln, bei deren Scheine damals öfters Hinrichtungen stattfanden, leuchtete den Unglücklichen auf ihrem letzten Gange. Wie sonst solgte auch ihnen eine große Volksmenge, aber diesmal ohne in die gewohnten Rohheiten auszubrechen, selbst die entmenschten Weiber der Guillotine waren ge« rührt. Rings um das Schaffot hörte man Schluchzen, ja Lamartine erzählt, daß sogar Samson, der Henker, Thränen vergossen Hobe. Nach einer Stunde war Alles vorüber. — Am solgenden Morgen wurden Elaire Tabouillet und Barbe Henry in Trauerkleidern auf eine»n Schaffot ausgestellt. Ueber ihren Häuptern war die Inschrift angebracht, daß diese schwachen Wesen die Stadt Berdun dem Feinde überliefert hätten, indem sie ihn mit Lebensmitteln und Kriegsmunition versorgten. Sechs Stunden dauerte diese Pein, aber die Menge, menschlicher als die damalige» Gewalthaber, hat nicht ein einziges Mal die armen Opfer insultirt. Die daraus folgenden Zeitereigniffe gaben ihnen nach achtundzwanzigmonotlichem Gesängniß ihre Freiheit wieder. — Zwanzig Jahre waren verfloffen. Die stolzen Adler de« Kaiserreiche« lagen im Staube, und wiederum besand sich ein preußischer König aus sranzöstschem Boden, aber jetzt als Sieger. Im Mai de« Jahre« 1314, als Friedrich Wilhelm der Dritte noch in Paris weilte, sollte er auf eigenthümliche Weise an die erzählte Episode erinnert werden, die ihn umsomehr inter-essiren mußte, als der Kriegszug seine» Vater« die unmittelbare Veranlessutig zu derselben gewesen war. Barbe Henry, welche ihre Gefährtin, überlebt hatte, wandte sich mit einem Briefe an den König, der ihn nach dem Moniteur vom 3. September 1815 folgendermaßen beantwortete: „Ihr Brief vom 25. Mai hat mich an eine» der traurigsten Ereignisse der französischen Revolution erinnert, eine Schandthat, deren Andenken da» Herz des verstorbenen Königs, meines Vaters, mit Bitterkeit erfüllte; ich halte es ftr meine Pfticht, dem Opser, welches diese schreckliche Frevelthat überlebt hat, ein Zeichen meiner Theilnahme zu geben. Ich habe mir vorgenommen, Ihnen von Berlin au» einen Schmuckgegenstand zu senden, der Ihnen den Antbeil ins Gedächtniß zurückrufen soll, den ich an Ihrem Schicksal und dem Ihrer unglllck-lichen Gesäl)rtinnen genomlnen habe. Im Hauptquartier zu Paris, 2. Juni 1814. Friedrich Wilhelm." Dabei muß aber ausdrücklich erwähnt werden, daß gerade im deutsch'böhmischen Volke die bravsten und tüchtigsten nationalen Elemente vorhanden, und daß e« daher doppelt schmerzlich berühren muß, wenn gerade deutsche Abgeord« nete diese« Landes aus kleinlichen Sonder-interessen die Zusammengehörigkeit aller Deutschen in Oesterreich durch iljr Votum negiren. Ein deutsch'böhmischer Abgeordneter war es, welcher in der Grundsteuer-Eenttalkommisiisn bei jenen famosen Abmachungen mitwirkte, durch welche die deutschen Alpenländer zu Gunsten Böhmens und Galiziens ungerecht be-lastet wurden und der Name des verfassungs-treuen Budweiser Advokaten Dr. Wendelin N2iha wird sortan aus der schwärzesten Seite im Geschichtsbuche Deutsch-Oesterretchs stehen und ein deutsch'böhmischer Abgeordneter war es, der ihm hiebet getreulich hellend zur Seite stand und so wird denn auch der Name des Bürgermeisters von Mies, Streer von Streeru-Witz, aus derselben Blattjeite eingezeichnet werden müssen. - Vergessen war der Schwur, deutsch und einig sein zu wollen, als der Versucher mit dem Trinkgeld an die Deutsch-Böhmen herantrat und die Thatsache, daß dieses Trinkgeld au» der Tasche der deutschen Landwirthe Nieder-und Ober-Oesterreichs und der Steiermark be« zahlt wird, macht die Handluug nur um so beschämender für die, welche ste verübten. Nicht leichten Herzens sprechen wir es aus, dab hinfort bei allen Bestrebungen, die Deutsch« Oesterreicher unter einer Fahne zu sammeln, sorgfältig darauf geachtet werden muß, daß Keiner angeworben wird, der stch bei jener unseligen Abstimmung über das GrundfteuergeseK ins Lager der deutsch feindlichen Abgeordneten begab, da diese Leute jederzeit bereit stnd, um einen neuen Sündenlohn wieder Ueberläuser zu werden. Die Sache des Deutschthums braucht ganze und verläßliche Männer; die Helden der Trink-gelder-Theorie mögen aber in Gottes Namen bleiben, wo ste wollen, aber sie sollen die deutsche Sache nicht wieder damit schänden, dab ste vorgeben, wirklich Deutsche zu sein. R. V. 3. Die Zeitung ist ein Volksblatt im edelsten Sinne des Wortes. Mögen die „Deutschen Worte" zündend fallen in deutsche Herzen, dann wird auch für die Deutschen Oesterreichs baldigst der Auferstehungstag erscheinen. Zur Geschichte des Tages. Die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses über den Staatsvoranschlag lassen die Mehrheit wieder als eine geistesarme Partei erscheinen und wir können frei nach dem schwe- Das Geschenk, welches der König ihr erst bei seiner zweUen Anwesenheit in Paris übersandte, bestand aus einer Bonbsnnivre, auf deren Deckel zwanzig prachtvolle Diamanten seinen Namenszug bildeten. Nachstehender Bries degleltete die Sendung: „Die Ereignisse, die so rasch auseinander folgten, stnd die Urfache, daß ich mich nicht früher des Versprechens entledigte, welches ich Ihnen, Madame, in meinem Briese vom 2. Juni 1814 gegeben habe. Ich bitte Sie, die beifolgende Bonbonniöre mit meinem Namenszuge anzunehmen a'S Erinneruns^ des Interesses, welches ich dem Leiden gezollt habe, das Sie 1792 erduldeten. Paris, Aug. 1815. Friedrich Wilhelm." Ueber das weitere Schicksal dieser merk« würdigen Z^rau ist uns nichts Näheres bekannt; ob sie, wie die Schwester Robespierre's, die Flucht Karl des Zweiten, oder wie eine Tochter Fouquier-Tinvillk's, die Februarrevolution er« lil^t hat, wissen wir nicht. 18bl deckte ste bereits der grüne Rasen. bischen Staatsmanns ausrufen: »Volk von Oesterreich, du weist es nun, mit wie wenig Verstand dein Geld bewilligt wird." Die Geistes« armuth einer Vertretung hat immer die Aer» armung der Vertretene»! zur Folge. Der Kanzler Deutschlands kehrt auf den Standpunkt des Krautjunkers zurlick, von welchem aus er seine ösfentliche Lansbahn begonnen. Berlin soll nach Bisuiarcks Drohung nicht mehr die Hauptstadt Preußens und des Reiches sein, weil ihm der Gemeinderath eine zu hohe Miethsteuer vorgeschrieben. Me erdenklichsten Vorkehrungen zum persönlichen Schutze des KaiserS von Rußland gewähren diesem noch keine Beruhigung. Von achtzig wohlbewaffneten Kosaken wird sein Schlafzimmer bewacht und trotzdem schließt stch der Selbstherrscher zur Nachtzeit auch von diesen Getreuesten ab. Wie ganz anders lebte jener deutsche Fürst, der stch rühmen durste: „Daß in Wäldern noch so groß, ruhig ich mein Haupt kann legen jedem Unterthan in den Schoß." Nach Paris wird amtlich telegraphirt, die Bevölkerung von Kef und Umgebung (in Tunis) fcheine die französische Herrschaft zu wünschen. Ist nur einmal das Land mit fran-zöstfchen Truppen befeht und kann unter dem Schutz ihrer Bajonette das Volk befragt werden, fo wird dieses bei der »freiwilligen Abstimmung" stch mit jener Allgemeinheit äußern, daß Frank« reich nicht widerstehen kann. Vermischte Nachrichten. (Den Freunden einer guten Ha-van ah.) Papierzigarren, nicht etwa in Papier gewickelte Zigaretten, sondern Zigarren aus Papier sollen von Euba aus als Havanah-Zigarren verbreitet werden. Eine große Fabrik von Strohpapier in Ehatham, Staat New« Uork, hat vor Jahren von einigen bedeutenden Firmen in Euba beträchtliche Austräge aus ein Papier von besonderer Feinheit und Dünne erhalten und ausgesührt, ohne daß man stch über die Verwendung dieses Fabrikats den Kops zerbrach, bis ein Zusall aus die Entdeckung fahrte. Das Papier wird mit einer Brühe von gekochten Tabakabfällen getränkt, getrocknet und dann in Formen gepreßt, welche ihm das Ausfehen feinster Tabakblätter geben. Der beste Tadakkenner foll diese Papierblätter nicht ohne genauere Unterfuchung von echten unterscheiden können, und aus ihnen werden Zigarren aus die gewöhnliche Weise gewickelt, die unendlich viel wohlfeiler herzustellen sind als Zigarren aus ordinärem Tabak, »oährend ste, wie gesagt, als seine Sorten verkaust werden. Als das einzige Mittel, den Betrug zu entdecken, wird das Wägen der Waare angegeben, indem die Strohpapier-Zigarren etwas leichter stnd, als die echten von gleicher Größe und entsprechender Qualität. (Soldaten in Tunis.) Ein deutscher Offizier, welcher stch längere Zeit in Tunis aufgehalten, fchreibt über das dortige Militär: »Die Soldaten des Bey muß man stch zunächst nicht vorstellen als „stramme Militär»", wie wir ste in Deutfchlanv zu fehen gewohnt stnd. Da diefelben zugleich den Polizeidienst in der Stadt versehen, so kann man ste allenthalben beobachten. Betrachten wir eines der zahlreichen in der ganzen Stadt verstreuten Wachtlokale. Eine Thür besttzt dasselbe nicht; es ist ein ein« faches tellerartiges Gewölbe ohne jegliche innere Ausstattung, selbst die sonst allerorten angebrachten Bänke längs der Mauer fehlen hier. Auf dem Fußboden, in seltenen Fällen auf untergelegten Matten, kauern acht bis zehn in schwarze, unreinliche Gewänder gehüllte Gestalten, alle mit irgend einer Art Handarbeit beschäftigt, während in einer der beiden Ecken die betreffenden Feuerwaffen zusammengestellt sind; vor diesem Lokale fitzt dann an jeder Seite eine gleiche Gestalt (die aufgezogenen Posten); auch sie haben ihre Feuerwaffen friedlich bei Seite gestellt und stnd Beide eifrigst Mit einem Strickzeuge befchäftigt, nicht etwa, um Strümpfe anzufertigen — den Luxus kennen Sr. Hoheit Kriegsknechte nicht — nein, mn weißbaumwollene Nachtmützen zu verfertigen, die von denselben unter dem Fez, wi« fast von allen Arabern unter dem Turban, über dem glattrastrten Schädel getragen werden. Da« ist da« gewöhnliche Aussehen einer tunestschen Militär- und Polizeiwache; erheben sich nun die Jnsaffen derselben und — um einen uns geläufigen Ausdruck zu benützen — tritt die Wache in« Gewehr, uns so Gelegenheit gebend, ihre ganze Ausrüstung und Unisormirung genauer zu betrachten, so wird der zuerst empfangene Ausdruck dadurch nicht aufgebessert; die Mannfchaften tragen einen weiten fchwarzen Nock ohne jegliche Taille, mit hinten herabhängender Kapuze, und gleichfarbige Beinkleider; aber nichts ist reinlich und blank. Weniges auch ganz heil; der Eine von ihnen hat die Kapuze über den Kopf gezogen, deren Zipfel steil zum Himmel zeigt, der Andere trägt einen rothen Fez mit langer blauseidener Quaste, und wieder Andere haben eine Art von Militärmütze aus; Einer hat kurze, hinten niedergetretene Schuhe, der Andere hohe Stiefel, an denen Sohlen und Oberleder nur noch nothdürftig zufammenhängen. Bewaffnet stnd Alle mit Gewehr und Seitengewehr, nur daß das Gewehr des Einen in Länge und Kaliber keineswegs mit demjenigen seines Nebenmannes übereinstimmt. Ob bei besonder» festlichen Gelegenheiten noch dessere Ausrüstungen für diefe Kriegsknechte vorhanden stnd, meid ich mit Gewißheit nicht zu sagen, denn während de» höchsten mohammedanischen Feste», dt» Ramadan,zzeigten ste keinerlei bessere Equipirung. In der That läßt sich für ein an militärischen Ehic gewohntes Auge kaum etwas Trostloseres als diese Bande in ihrer abgesetzten europäischen, irgendwo alt aufgekauften Equipirung. die den Leuten offenbar unbequem ist, und dazu in entsetzlich verwahrlostem Zustande iich befindet, denken. Später lernte ich im Bardo, dem Sommer-Palais unv der Residenz de« Bey, die Leibwache desselben kennen; da« waren zwar auch keine Soldaten nach preußischem Muster, aber ste machten in der ihnen bequemen asrikanischen Lande«tracht, im Beduinen-Mantel mit dem Turban, bewaffnet mit den sast sech« Fuß langen Flinten, dem krummen Säbel und dem Dolchmesser im Gürtel, einen echt kriegerischen, an Add-el-Kader und seine Genossen erinnernden Eindruck. Die reguläre Reiterei zu sehen, war mir leider nicht vergönnt, da der vorhandene Bestand an Reitpferden, respektive Maulthieren, während des Krieges gegen Rußland nach der Türkei gesendet worden und seitdem die noch vorhandenen Kavalleristen nicht wieder veritten gemacht waren. Die umfangreiche Kavallerie-Kaserne stand leer." (Leibrenten und Versicherungs-Aktiengesellschasten und die Versteuerung des Einkommens.) Die Eheleute A. und B. haben eine ihnen gemeinschaftliche eigenthümliche Realität im Werthe von Ib.OlZV fi. der ^ssieura^ions (Zeusrali in Triest unter der Bedingung in« Eigenthum überlassen, daß die Gesellschaft, so lange Beide am Leben stnd, jährlich 1500 st. unv nach dem Ableben eines Theiles jährlich 450 st. als Leibrente zu zahlen habe. Diese Leibrente haben die Finanz-behörden im Jahre 1879 nach Z 13 der Voll-zugS-Vorschrist zum Einkommensteuer-Gesetze und nach dem Gesetze vom 14. Juni 13S8 auf 900 fl., d. i. 6 Perzent de« Kapitals von I5.()l)0 st., richtiggestellt und die Elnkommen-steuer nach der dritten Klasse mit fünf Perzent des so ermittelten Einkommens bemessen. Gegen diese Bemessung wurde Beschwerde vor dem Verwaltuttgsgerichtshofe geführt, die Einreihung in die zweite Klasse des Einkommens begehrt, wonach, da nur ein Einkommen von mehr al« 600 fl steuerpflichtig ist, die gänzliche Steuerbefreiung angefprochen wurde, weil jedes der beiden Gatten nur 450 fl. beziehen würde, und «eil die Steuerbehörden bisher derlei Renten in diefem Sinne behandelt haben, und ferner die Versicherungs-Gesellschaften, wenn diese neue PraxlS sanktionirt würde, nicht mehr bestehen könnten. Diese Bemessung verstoße gegen die Bestimmung des K 4 lit. b des Patente«, wonach das Einkommen, das an stehenden Jahres-bezügen aus Versorgungs- oder Lebensverstche-rungS'Anstalten, für welche die Einlagen in diese Anstalten geschehen, Jemandem zufließt, in die zweite Klasse de» Einkommens gehört. — Von Seite des Unauzministeriums wurde die Einreihung in die dritte Klaffe damit gerechtfertigt, dab es sich im gegebenen Falle nicht um einen solchen Bezug aus einer Versorgungs. oder Lebensversicherungs-Anstalt handelt, worunter offenbar nur die aus wechselseitige Unter« Mtzung der Einleger slir sich oder ihre Ange. hörigen gerichteten Anstalten begrifsen wurden, sondern um eine Leibrente, welche beiden Ehe^ galten kumulativ als einer Einheit gegen Abtretung der Realität von der ^ssieura^ioui elsllvraU, einer auf Aktien gegründeten, die Versicherungsgeschäfte gewerbsmäßig betreibenden Handelsgesellschast, ausbezaljlt wird. Derlei Leibrenten gehören aber nach s 4 des Patents, da sie nicht in der zweiten Klasje begriffen sind, in die dritte Klasse, und weil nach Z 13 der Vollzugs-Vorschristen bei derlei Renten die Norm gilt, dab von der Steuerbemessung derjenige Betrag auszuscheiden ist, um den die Leibrente höher ist als das Maß der gesetzlichen Zinsen (e Perzent hier), so war die Annahme der Summe von 900 fl. skr Veide gesetzlich. Unter Zugrundelegung dieser Motive hat der Berwaltungsgerichtshos die Beschwerde als un-begrllndet abgewiesen. (Goldmark -j-.) Dr. Josef Goldmark ist nach kurzer Krankheil am Ostermontag in New-Uork gesiorben. — Die Geschicke des Dr. Joses vsoldmark, dieses Mitgliedes des Achtundvierziger Reichstages, find wohl bekannt; sie wurden neuerdings in Erinnerung gebracht, als Dr. Goldmark im Jahre 1867 aus seinem neuen Baterlande Amerika hieher zurlicktehrte, um seine Freisprechung von dem im Jahre 1848 wegen angeblicher Thetlnahme an der Ermordung Latour'» über ihn verhängten Toves-urtheile zu erwirken. Joses Goldmark wurde am 15. August 1818 zu KereSztur in Ungarn geboren. Er studierte in Wien Philosophie und Medizin. Die Chemie bildete seine Lieblings-Disziplin, und man schreibt ihm die Erfindung des rothen Phosphor», der bei der damal» neu austauchenden Zündhölzchen-Fabrikation in An« Wendung kam. zu. Kurz vorher erst Doktor geworden und im allgemeinen Krankenhause als Assistenzarzt beschästigt, entrib das Jahr 1848 ihn seiner friedlichen Beschäftigung und zog ihn in seine Wirbel. Goldmark, ein Mann von leidenschastltchem Temperamente und radikalen Ansichten, stand bald in der ersten Linie Jener, welche durch ihre Worte besonder» die Jugend immer von neuem zur Begeisterung entflammten. Als Hauptmann in der Sludenten»!^gion, Mitglied des Sicherheits-Ausschusses und de» Reichstage» nahm Goldmark an der Bewegung de« Jahres 1848 theil. Im Reichstage, deffen äußerster Linken er angehörle, nahm Goldmark an den Debatten den lebhastesten Antheil; in allen Fragen von Bedeutung ergriff er das Wort, wo seine heißblütige, stürmische Art zu sprechen und gegen die Regierung wie gegen die gemäßigten Parteien die heftigsten Angriffe zu schleudern, slets den stürmischesten Beifall der aus den Galerien versammelten Universitäts-jugend sand. Die Katastrophe der Ermordung Latour's wäre für Goldmark fast verhängnißvoll geworden. Man beschuldigte ihn, das Volk zu dieser That aufgereizt zu haben und somit zu den intellektuellen Urhebern derselben zu zählen. Als Wien erobert worden war und die Kriegsgerichte ihre Kerker und Tod bedeutende Thätig-kett begannen, da figurirte auch Goldmark in der langen Reihe der Angeklagten; aus Grund der Auesagen von Individuen, die während der ganzen Bewegung der Polizei gute Dienste geleistet halten, wurde er wie Andere zum Tode verurtheilt. Glücklicherweise erreichte ihn der Arm dieser „Gerechtigkeit" nicht mehr, denn es war Goldmark unmittelbar nach der Auflösung des Kremsierer Reichstages gelungen, zu ent-stiehen und ungefährdet über's Meer zu gelangen. Er ließ sich in New-Aork nieder, wo er später eine chemische Fabrik errichtete. Goldmark vermälte sich dort mit einer Oesterreicherin und lebte in geordneten Verhältnissen. Als sein Vaterland Oeiterreich sich auf der Basis der EtaatSgrundgesetze sreiheitlich konstituirt hatte, wurde das Verlangen in ihm rege, von dem Verdachte befreit zu werden, der durch das Ur- theil de» Kriegsgerichtes aus ihm hastete. Er begab sich nach Wien und stellte sich, nachdem ihm freies Geleite gewährt worden war, den Gerichten. Die Untersuchung wurde ausgenommen, aber alsbald wegen Mangels eines jeden Thatbesiandes wieder eingestellt. Rehabtlitirt kehrte Goldmark in sein Adoptiv-Vaterland zurück. In Oesterreich war man auch vorher von seiner Schuldlosigkeit überzeugt gewesen. Man wußte, daß er im Gegentheile vereint mit Fischhos und Anderen sich in der lebhastesten Weise bemüht hatte, den unglücklichen Kriegs-minister vor der ihm drohenden Gesahr zu retten. In New-Aork erfreute sich Goldmark der Achtung seiner Mitbürger in hohem Grade. Markurger Rericht«. (Spende.) Der Kaiser hat der Feuer» wehr in Rohitsch hundert Gulden gespendet. (Sparkasse-Ausweis.) Im Monate April wurden von 538 Parleien fl. 12l.ö41'66 eingelegt und von 832 Parteien fl. 144.076 80 herausgenommen. (Aushilfskasfa-Verein in Marburg.) Im Monate April 1881 betrugen die Sinnahmen 48.023 fl. 99 kr. — die Ausgaben 45.818 fl. 40 kr. (Volkszählung.) Die Bezlrkshaupt-mannfchaft Marburg (ohne die Stavt Mar-bürg) hat eine Bevölkerung von 85.057 Seelen (41.012 männlichen und 44.045 weiblichen Geschlechtes) und entfallen hievon auf den Gerichtsbezirk Marburg 48.751 (23.640 männl.. 25.141 weibl.) St. Leonhardt 17.608 (8223 m., 9385 w.) — Windisch-Feistriß 18.668 (9149 m., 9519 w. Geschlechtes). Nach der ^Umgangssprache" gibt es 9321 Deutsche, 75.531 Slovenen, 37 Kroaten, 26 Tschechen, 127 Magyaren, 15 Italiener — nach dem Religionsbekenntntb: 85.021 Katholiken, S6 Pro testanten, 7 Israeliten, 3 Armenier. Des Schreibens und Lesens kundig sind 87.407, des Lesens kundig 6924; weder schreiben noch lesen können 40.726. Der Viehstand beträgt: 4317 Pferde, 46.345 Rinder, 5118 Schafe, 42.623 Schweine und 2886 Ziegen. (Hopsenbau.) Im Sannthale sind bereit» 37 Joch mit Hopfen bepflanzt und wächst dort ein ausgezeichnetes Produkt. Der Reinertrag hat sich von einem Joch im Durchschnitt auf 542 fl. belausen. (SteirischerBauernverein.) Dieser Verein zählt 600 Mitglieder und hat sich am 1. Mai in Graz konstituirt. Im Ausschuß befindet sich als Vertreter des Unterlandes Herr Michael Wretzl von Rothwein. (Giftmord.) In St. Oswald, Gerichtsbezirk Mahrenberg, ist der sechsjährige Matthäus Kutsche an Gist gestorben und wird nun aus Grund des gerichtsärztlichen Befundes die Untersuchung gesührt. (Streit um ein Gemeindevermögen.) Bei Anlegung des neuen Grundbuches in Luttenberg haben daselbst die Besitzer von siebenundachzig „Bürgereien" das Gemeindevermögen als ihr Eigenthum beansprucht. Letzte Poft. Die konstituirende Versammlung des steiri-schen Bauernvereins ersucht die Sparkassen, den Zins sür Hypothekardarleihen wenigsten um V« Perzent herabzusetzen und petilionirt im Herren-lzause um die Ablehnung der Grundsteuer^ Hauptsumme. Der Vollziehungsausschuß der Rechten hat silr die Bewilligung des Dispositionsfondes bereits Vorkehrungen getroffen. Bei dem neuen Herrenschub soll namentlich Ostgalizien berücksichtigt werden. Im Süden von Rußland (Elisabethgrad, Snanienska, Golta . . .) wurden viele Juden ermordet, die Häuser derselben ausgeraubt und angezündet. Die Khrunirs konzentriren sich um das Grab ihres Heiligen Sidi'Addalah und soll es dort zum Entscheidungskampfe kommen. Landwirtyschaftkiches. Die Wiesenpflanzen. Nachfolgend sind einige Grassammenmen« gungen angegeben, wie sie sich für einzelne unten bezeichnete Bodenarten eignen, jedoch wird es auch Verhältnisie geben, in welchen Grassamenmischungen neu zusammengestellt werden muffen, um dem Bestehenden Rechnung zu tragen. Häufig werden zur Einsaat voa Leerstellen auf der Wiese sogenannte Heublumen verwendet ; es sind das Abfälle de« Heucs, die sich am Heuboden ergeben und bestellen aus verschiedenartigen kleinen Samen und Pflanzen« stücken, von welchen letzteren der größte Theil der Maffe geliefert wird. Die Anwendung ist in manchen Fällen von günstigen Erfolgen begleitet, besonders wenn man das Gras auf der Wiese längere Zeit stehen läßt, so daß die Grassamen gehörig ausreifen können. l. Grassamengemenge sür Wiesen für das österreichische Joch aus gutes frische« Kalkland: Französisches Raygras.....3 Kilo Wiesenrispengras und graues Rispengras zusammen......3 „ Wiesenschwingel.......2 „ Goldhaser.........2 „ Luzerne.......... ^ Rothklee......... 1 „ Hopsenklee......... 1 „ Weißer Klee........ 1 „ Schotten klee........1 „ Englisches Raygras als Schutzgras. 6 „ Spitzwegerich........ V« v II. Aus seuchten. nur wenig versaugten Boden: Rispengras........2 Kilo Wiesenschwingel.......2 „ Honiggras.........2 „ Schottenklee........ IV«,» Bastardklee. . ........2 „ Spitzwegerich ........ 2 „ Thymotheusgras.......2'/«,» III. Aus Sandboden, welcher der Dürre sehr zugeneigt: Thymotheusgras.......2 Kilo Wiesenschwingel.......2 Wielenrispengras.......2 „ Rother Schwingel......3 „ Englisches Raygras......2 „ Weißer Klee........2 ^ Rother Klee........1 „ Schottenklee........1 „ Spitzwegerich und Honiggras . . . 4 Klausch. Eingesandt. Die Reisergasse hat da« Glück, zur Sicherheit der Passanten läng« der Gesängnißmauer einen Militärposten stets aus^ und abmarschiren zu sehen, der aber nun dadurch etwa« unan-genehm wird, daß er in neuerer Zeit sogar beim hellichten Tage jedem Paffanten schon in einiger Entsernung den bedeutungsvollen Rus zugehen läßt: weg vom Trottoir, oder aber durch eine deutliche Handbewegung zu verstehen gibt, hier hat Niemand da« Recht zu gehen. In Wien und Graz sind in d?n lielebtesten Stratzen derartige Wachposten aufgestellt, ohne den Passanten auch nur im Entferntesten zu hindern, den öffentlichen Weg zu benützen. E« ergeht daher an den löblichen Sladt^ rath da« Ansuchen, diesem Mißstande abzuhelsen. oder aber, wa« noch besser wäre, dahin zu wirken, daß der Posten, welcher gerade an der Hauptpaffage eine ganz unnütze Rolle spielt, da jeder Flüchtling jedenfall« nur die unbewohnte Nordfront benützen wird, in den Hofraum zu verlegen. Kokoschinegg. ossfoi'l'. Al^enlöncjei's!. I 2 kl ^il >! Eingesendet. Wie allgemein bekannt, ist am 9. tzeber d. I. mein Nerkaufßgewölbe gänzlich ausgeplündert worden. Durch ISügen und falsche Andeutungen eines bösen Menschen hat ftch das Gerücht ausgebreitet, daß der Einbruchsdiebstahl von mir nur fingirt sei und ich die verschwundene Waare aus betrügerischer Habsucht selbst beseitigt Hütte. Solche schwerfallende Ansinnnngen gaben meinen vielen Brotneidigen den längst ersehnten Anlaß, auch meine auswältigen GeschästSfrennde gegen mich in Verdacht zu sehen und jo meinen Ruin herbeizufiihren. Dieses für jeden Gemeindenkendln und Gefiihllosen so leichte Spiel ist auch ihnen gelungen, da man mir schonungslos daS noch erübrigte sonstige Waarenlager nnd Mobilar mit Beschlag belegt, und mir nnnmehr nichts anderes übrig bleibt, als die bange Erwartung der in wenigen Tagen stattfludenden tzeilbietung. Die so unerwartet eingetretene glückliche Wendung der mir angethanen Schmach, welche mich so lange mehr als der Verlust all' meiner Habe niederdrückte, sollte stch nun in dem vielbewährten Sprüchworte bewahrheiten: „Wenn die Roth am höchsten, ist Gottes Hilfe am nächsten-. Ein Theil der geraubten Gold- nnd Silberwaare ist endlich mit Hilfe der lobl. k. k. Postdirektion in Triest in dem dortigen k. k. Zollamts aufgefunden worden und dadurch die Eruirnng des ruchlosen Unheilstifters in sichere Ausficht gestellt, zumal auch die PersonSbeschreibung de» Hinterlegers dieser meiner anfgefnndenenWaare dortselbst vorliegt. — Ueber die Wahrheit dieses Sachverhaltes kann stch Jedermann bei dem hiesigen löt»!. t. k. Bezirksgerichte erkundigen. — Jetzt wird aoch mir gestattet sein, Demjenigen, wel-cher öffentlich in Gegenwart eines meiner Freunde laut werden ließ: „wean er der Richter wäre, er wüßte schon wo der Wotruba die Pretiosen versteckt hat", zu entgegnen: daß er ja 2'/, Monate Zeit gehabt, die Beschuldigungs-klage vorzubringen, und daß jeht an mir die Reihe ist, ihn für diese schändliche Ehrenraubung gerichtlich zn be-langen. Denjenigen Freunden aber, welche sich a»ch in mei-ner so arg angezweifelten traurigen Lage als theilnehmende Freunde erwiesen und meine Unschuld in überzeugungs-voller Weise verfochten, spreche ich meinen innigsten Dank »uäolf kWäkü vouL Aller Ulltör Ltsirer k'e8t^<)(;d6 in Maröurgec Kekm^enoerein. Kinladung zur Hauptversammlung am K. Mai l. z. Abends 8 Uhr im Cosino'Speisesaale. TasttSor dn ung: 1. Wahl eines Schriftführers und eines Schühenrathes. 2. Prüfung der Schießordnungen für das Scharfschießen und für das Kapselschießen. g. Rechnungslegnng und Wahl von Revisoren. 4. Bestimmnng der Leggelder, der Kostenadzüge nnd der t!hrenpreise für das Scharfschießen. ü. Verwerthung des ausgeschossenen Bleies. lZ. Anschaffung der Auszeichnungen. 7. Beginn der Uebungen. 5. Einladung des?. I'. Offizierskorps. 9. Anträge der Mitglieder. 497 Ich ersuche Jedermann, der eine was immer für Namen habende Forderung gegen meine Frau namhaft machen kann, dieselbe in der Zeit z^vi' schen 11—12 Uhr Vormittag« bis längstens Samstag den 7. Mai bei mir einkasfiren zu wollen, nach welcher Frist ich mich sodann außer Obligo erkläre. Marburg, 2. Mai 1881. (491 Josef Ntimanek. ev. tttty. Pfarrer. Möblirtes Zimmer zu vermiethen bei einer ruhigen Partei. Aussicht Stadtpark; Thorschlüssel. S. Stock, SofiLNplo^ Rr. 3. voimals Kriehuber'sches Haus. (492 Gin Gasthans mit Sitzgaete« aus sehr srequentem Posten ist zu verpachtlN. Auskunft im Comptoir d. Bl. (4VZ .Io8vtltitum»nn'ij Vlkiijetillauei'«! befindet sich jetzt in der Uostgaffe Wr. 9 vormals „alte Bierquelle". Dankend sür das bis jetzt geschenkte Brr trauen, bitte auch in diesem Lokole um gütigen Zuspruch und zeige zu^^leich rrgebenst an, daß ich btkes Mastochstnfleisch per Kilo zu 4tt kr Kalbfleisch guter Qualität zu 4l) Kr. und Schweinfltisch zu kr. ausschrote. 478) Hochachtungsvoll I. Baumaml. Vkli, I. I!ol»vri»trli>s l ck«!» ^oerkanut vorüüxlivliv üücde dei wässixen kreisen, llinoi'8 ü prix fix ot Ä Ii» Karts ZU jv«loi'lag«szoit. A^usseklivsslioli I'ilsnoi' kior »us äsw dnrAl. Lr»u!mu«e u»ck lil. 8oll«»ovliat0l' l.agoi'. Die destev vriAinal-jn» unä AugltiNllsi'-Rkoino von äen renommirtesten V^eltLrweo.____^494 Rilrkiirzer kzeiiiiMbM. 8tanlt ltvr Kslövinlagsn »w 30. >^pr>I 1881: (4SK O«. S. ,94. lu l)vlVaarvn im ^usvvrkknL^Kv^ölde IIvrrvNKA88e ^r. 17, voriu äsr Vsrkaut en (iötail Qur kur»v ILvit mvkr ariäauert, ^as im ^l'ltgvZbotvn" (^actiselirift) bereits sebon anZe^viZt vurcle. 486) Il0Lbaebtuvß3V0lI Kronprinz ^moW Mlt den Porträts S. K. H. des Kronprinzen Rudolph und I. K. H. der Prinzessin Stephanie von Belgien, mit deren Geburts-, VerlobungS-und Vermähluvgs-Daten als Avers, und einem Sonn- und Feiertags-Kalender des JahreS 1881 als Revers. Von Carl Fromme, k. k. Hofbuchdrucker, Wien. I. Fein Silber, geprägt im k. k. Münzamte, in elegantem Etui . . . . 5 fl. II. Bronce, in eleganter Kapsel . . 80 kr. III. Volks- und Schulausgabe: Britannia-Metall in Kapsel . . 40 kr. Diese hübschen Medaillen zur Erinnerung an das h. Fest sind im Comptoir dieses Blatte« zu haben. S. 247. Edikt. (47b Eine Wohnung 485 im ersten Stock mit 3 Zimmern, separate Eingänge, Küche. Holzlage. Keller und Boden, ist sogleich zu vermitthen: Psarrhosgasse Nr. 17. im össentl. Arankenhause Marburg am »an Simon, Taglöl)ner, K4 Zahre, an ?b»ig. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird bekannt gtmacht: Es fei über Ansuchen des Herrn Dr. Tripold die exekutive Versteige« rung nachstehender, dem Herrn Alois Edlen v. Krilhuber gehörigen Realitäten, alS: I. Urb. Nr. 69 kä Spielfeld in der St. G. Gams. im Schätzwerthe per 4ö84 fl. 45 kr.; II. Urb. Nr. 1046 Aä Burg Marburg in der St. G. Leitersberg und Dobreng, im Schätzwerthe pr. 6943 fl. 28 kr.; III. Einlage 27 der C.