1«!^. 2N2ZMMNN3UU tnr Annst, Wifi'enschatt und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 83 . Montag an: I.3. Februar ^84 3 ^H ^ Von o,e,er Zeitschrift ericheinen wöchentlich zwei il.'ummern, iedes Mal e,n halber Noaen. !Dcr Preis des Nlatlcs ist,« ?«ibach »an^äoriaü, dalbilldria , n. 2>»ll« die t. s. Post unter Onuveri ,,»1 porloireier 3u,en0i,na nunziädria », baibindria » sl. s. M., uni> will, balbiäbria «orau», be<»oll. ^IUe l. l. Posiamier neomcn Pränumeraiion an. In Laibach rränunieriri man beim 2>crleaer am Haan, Nr. >yu, im ersten Slocle. Krainische Volksgesänge, i« deutscher Sprache nachgebildet. 24. DllsreifnitzerTludchen. °) Etch t schon Reifnitz dort zumal. Steht dort im rcifnitzer Thal. Trudchen ward geraubt alldort Und entführt nach türk'schem Ort, Weizen schneide» ging sie hier. Und die Türtinen mit ihr. Da wo das Geschäft sie hat. Führt vorbei ein ebner Pfad. Stellt sich drauf ein Krieger dar, Schöner Krieger, Held fürwahr; Jedem Weibchen ist er gut. Und auch dir ist cr's, Gertrud. »Sehnst wohl sehr nach Hause dich 7« Trudchen läßt «ernehme» sich: «Sehr! o Gott, erlöse mich!» Auf das Pferd ei jetzt sie schwingt» Schnelles Laufs nach Reifnitz dringt. Steht die Frau »m Fenster dort Und ergießt sich in dies Wort: »Dank und Preis, » Gott, sei dir! Heim lehrt uusrr Trudchen hier! Trudchen nimmt sie auf so froh, Aber nicht den Krieger so. D» wird ihm ums Herz gar schwer, I n den Garten wandelt er, Piiückt dort einen Apfel ab. Einen rothen Apfel ab. Spricht, indem er in der Hand Hält !>ie Frucht, zum Baum gewandt : «Apfelbaum, « Näumchen du, Hab' zu Hause Glück und Ruh'! Pflanzte dich uor manchem Jahr, Als ich noch ein Knabe war! « Wieder wird nm's Herz ihm schwer. Und er weint und weint so sehr; Auf das Roß sich schwinget er, Eilt im Fluge fort nach Wien, Und spricht so in seinem Sinn: «Jetzt dem Kaiser diene ich» Ach dies Haus sieht nimmer mich!« ') Siehe der »8l<)venN Ii enische Neisebilder. Von Eduard S il e si us, (Foilsetzuüg.) Mailand giebt, au? der Entfernung betrachtet, ja selbst in unmittelbarer Nähe, durchaus keinen großartigen Anblick; es fehlt hier an einem Berge, ja selbst an einem Hügel zur umfassenden Ueberstcht. Nur der Dom, jene gigantische weiße Geistergestalc aus ernster Vergangenheit, blickt uns von allen Seiten her schon aus der Ferne in stiller Erhabcnheican und erwecktin uns einen, sonst hier allem Uebri­gen so heterogenen, romantischen Schauer. Von seiner Be­dachung herab ist — hier nebenbei gesagt — der eigent­liche Ueberblick über Mailand, den Berge hier nicht gewäh­ren können; wie ein Labyrinth liegt die Riesenstadt mit ihren Palästen und ihren weiten schönen Siraßen unter uns; um sie schließt sich die unübersehliche Fruchtebene der Lombardie, letztere in blauer Ferne, den ganzen nördlichen Horizont entlang, von den dämmernden Alpen begränzt, den sicbengipfiigen ««»it-<>«!» an ihrer Spitze. Es ist viel über den Kunstwerth des Mailänder Do­mes gesprochen und debattirt worden; welche Meinung man aber auch immer, dafür oder dagegen, theilen oder selbstsiändig aufstellen möge, einen unauslöschlichen, wahr­haft ewigen Eindruck trägt der sinnige Beschauer gewiß mit sich fort; die Idee des Erhabenen und zugleich jene des Anmuthigen ist ihm verkörpert in einer innigen Ver­schwisterung gegenüber gestanden, wie er sie, ob er auch die ganze Welt durchpilgere, nie mehr hienieden finden wird. Es ist nicht jene ernste Grandiösität, wie in St . Ste­phans erhabenem Dome zu Wien, obgleich der Mailänder Dom nach der Sc. Peterskirche wohl das größte Gottes­haus der Christenheit — am Umfange weit größer, in seiner Oebäulichkeit weit massenhafter; es ist nicht jene schöne Formreinheit der acht italienischen Kirchenbauten — es mahnt uns aber an Beide, es ist nach Kr ei l's treffendem Ausdrucke „ein hoher Gränzstein zwischen Süd und Nord, zwischen italienischer Schönheit und deutschem Ernst." Leider betrat ich sein Innerstes nur einmal, da der gewöhn­liche Eintritt damals verwehrt war, und zwar wohl in dem glänzendsten Augenblicke, der seit Jahrhunderten in den erhabenden Dom hineingeleuchtet, der aber keineswegs geeignet war, mir ein Bild seines gewöhnlichen Zustandes zu geben; ich sah ihn nur in seinem reichsten Toiletten- Der Dom, auch nur von Außen besehen, ist wahr, lich das Sehenswercheste in Mailand, Schon sein weißes Colorit, welches ihm, nicht eben zu seinem Vortheile, an manchen Stellen fast ein überciinchces Ansehen gibt, macht an einem golhischen Bauwerke einen höchst originellen Ein­druck. I n seiner Anlage eben nicht schön zu nennen, ist er ein unu i>Iu« ult>l> einer bis ins Kleinste hinein vollen­deten , obgleich mehr künstlichen, als eigentlich künstlerischen Ausführung. Ein Voll von Statuen, möchte man sagen, ist — bei 400U an der Zahl, an allen äußeren Wände», auf Dach und Spitzen ringsumher gelagert. Ein Heer von Thürmen und Thürmchen steigt auf allen Seite» empor, mir Heiligen in Lebensgröße gekrönt, die jedoch in ihrer Höhe zu Kindergestalien einschrumpfen. Reich ge. zierte Gallerien mit schön gemeißelten Schnörkeln und Rosen ziehen sich von einer in dreifacher Erhöhung übet einander emporragenden Thurmetage zur andern, und »er­binden die auf dem riesenhaft-geräumigen Dache durchein. ander laufenden Steinlabyrinthe, die zum Theile fast oas ausschweifende Phcmtasiegemälde verwirklichen, welches äl­tece Maler von dem unvollendeten Babelthurme entworfen. I m Mictelpuncte aber, wo die Arme des Kreuzes im in­nern Bau auseinander greifen, läuft eine schöne weile Kuppel in eine glänzend vergoldete Spitze hoch hinan, ohne daß jedoch, der Eigcnthümlichkeit des Baues wegen, diese bedeutende Höhe, von unten aus betrachtet, sinnlich hervorträte. Zweihundert hohe Stufen führen von dem Domplatze bis zum Steinaeländer des Daches, und unge­fähr eben so viele von dem letzteren auf die letzte erreiche bare Höhe des obersten Thürmchens. Wahrhaft staunenerregend ist die Wanderung durch das auf dem massiven Dache lastende Steinlabyrinth. Wir wandeln durch drei Reihen von spitzigen gothischen Thürm­chen voll Capellche» und Nischen, mit Heiligenbildern geschmückt, und durch Ballustraden von durchbrochener Arbeit verbunden. Ringsum Gallerien voll Säulenknciusi und gothischer Verzierungen, überall, in zierlichster Ord­nung und Zusammenstellung, Treppen und Gänge mit Steingeländern, von einer Gasse dieser hochluftigen Mar­morstadi in die andere führend. So wandern wir Treppe auf, Treppe ab, schreiten durch lange Gänge und unter schönverzierien Thoren hindurch — bis auf des Riesen­baues höchste Krone, das spitzig auslaufende Thürmchen, hoch über der obersten Kuppel auf seiner Wendeltreppe kaum für einen beleibten Menschen, und in seiner obersten Gallerie kaum für wenige Menschen, hinlänglichen Raum darbietend. Es wogte mit mir ein großes Gedränge hin­an, was in diesem beschränkten Räume ein sehr beängsti­gendes Gefühl erweckte, aber zugleich, im Vereine mit dem herrlichen Sommersonntagsmorgen, einen ganz wunder­voll imposanten Eindruck bewirkte. Seit langen Jahren waren diese mittelalterlich starren Räume von keiner s» buntlebendigen Staffage überfüllt. Lassen Sie sich be­züglich auf die unvergleichlich-herrliche Nah- und Feui 335 ficht von der schwindelnden Höhe herab mit den früheren Andeutungen zufrieden gestellt sein; welche Worte ver­mochten sie wohl würdig zu schildern? Und als jetzt tief unter mir die schweren vollen Glocken erklangen, da fühlte ich mich wahrlich in höhere Regionen versetzt und von Ein­drücken durchschüttelt, die lebenslang in mir fortleben wer­den. Dennoch ist, wenn ich mir jetzt das Bleibende dieser Eindrücke zurückrufe, in nur mehr das Gefühl grosiartiger Eleganz, als jenes erhabener Schönheit zurückgeblieben, und in der That ist erstere eigentlich der das Ganze die­ses gewalligen Bauwerks beseelende Geist. Ja , ich werde, aufrichtig herausgesagt, eines des erhabenen Gegenstan­des denn doch nicht ganz würdigen Bildes nicht los; die­ses großartige Ganze mit seinen zahlreichen Thürmen, Thürmchen, Gängen und Gallerien, Hunderten von Bö­gen und Säulen, Tausenden von Statuen, woran jede ein­zelne von Kunstwerrhe, und dies; Alles zusammen in das kunst­reichste Netz von Decailverzierungen verwickelt, welche man „die Filigranarbeit der architektonischen Bildhauerkunst" nennen und bei deren Anblicke man an des Nürnbcrgers Peter Vischer fabelhafte Kunst, die Sceinblöcke zu weichem Teige zu tnecien und sie nach vollbrachter Formung wie­der zu Stein zu erhärten, glauben möchte — es mahnte mich beinahe an einen Tafelaufsatz im höchsten gigan.. tischen Style, etwa von einem Zucker- oder Pasteten­bäcker zu Brobdignag für die riesenhafte Tafel seines Kö­nigs zusammengebacken. Dennoch ist und bleibt der Mai­länder Dom eines der größten Weltwunder der hieran so armen Gegenwart. Der Domplatz und die sich in densel­ben einmündenden Hauptstraßen bilden — bis zum Corso hinaus eine der anziehendsten und belebtesten Promenaden, wenn man sie auch nicht, wie ich, zu einer Zeit zu durch­wandeln Gelegenheit hatte, welche selbst das rührige be­lebte Wien fast zu einem Krähwinkel herabdrückie. Der dichteste Menschenstrom zieht uns nach dem eigentlichen Mittelpuncte der eleganten Promenaden, der znllsrill c>8 OiLtnlui-iü, einer großartigen Halle, einer Art von Bazar, mit Glasfenstern gedeckt und von den elegantesten Kaufläden und Kaffehhäusern geschmückt. Letztere sind in Mailand, wie in Italien überhaupt, ein Lieblingsaufent­halt der Bewohner, die überall anderswo lieber, als in ihren häuslichen Räumen zu verweilen scheinen. Sie sind meistens mir großer Eleganz eingerichtet, mir trefflichen Getränken und Eissorten versehen und zum Theile auch treffliche Speisehäuser; wer aber hier eine Cigarre, oder seine in Italien gar nicht übliche Pfeife zu schmauchen vermeint, ist in großem Irrthume, denn der nicotianische Duft ist hier, wohl des Damenbesuches wegen, gänzlich verbannt und nur in den äußeren Räumen, gegen die Straße zu, darf der lieben allen Gewohnheit ein beschei­denes Opfer dargebracht werden. Die Wirths - und Gasthäuser bilden — besonders, wenn man aus der eleganten Schweiz oder auch von Wien herkömmt — keine so glänzende Perjpection des öffentli­chen Lebens, sowohl in Bezug auf ihre äußere Ausstattung, als auch auf die Eleganz und Mannigfaltigkeit der Speise. karte. Doch muß man, um gerecht zu sein, zugestehen, daß für das Notwendige trefflich gesorgt ist und beson­ders die Fleischsonen und Gemüse vortrefflich srnd. Aeu­ßerst niederschlagend für die reellen Gelüste des deutschen Magens ist die leidige Sitte des Italieners, den seini­gen des Abends mit den halbätherischen Spenden der Kaffehhäuser abzufinden, und in der That siel es mir recht schwer, mich nach einem recht langwierigen Theaterabende in der «eüll» in der zunächst daran liegenden Otto«» ver­gebens nach einem warmen Gerichte umzusehen. Jedoch halte ich diese Sitte, besonders bei dem heißen italienischen Klima, für schwächere Mägen sehr angemessen und für einen Hauptgrund, daß dem Italiener sein entnerfend­warmes Klima und dabei sein übertriebenes Nachtschwär, men so gut bekommt. Uebrigens ist es ganz natürlich, daß man in dem warmen Mailand in der Regel weniger Hunger verspürt, als etwa in Hamburg oder London. Schon der erste Abend lenkte mich in die weltberühmte d'o»Ili, Es ist das erste wahrhaft großartige Theater, das ich je betreten, und selbst das Theater an der Wien in Wien wird mir von nun an nur wie eine kleine Winkel, bühne erscheinen. — Obgleich der allerhöchste Hof noch nicht in Mailand anwesend, so hatte doch seine festbrin­gende Nähe schon eine große Menge Fremde der ohnehin zahlreichen Bevölkerung beigesellt; obgleich nun von dieser theaterlustigen Bevölkerung und Fremdenlegion ein guter Theil anwesend, und die meisten Logen, gewiß bei 400 an der Zahl, mit schönen und geputzten Damen besetzt waren, deren Parüre sich in der splendiden Beleuchtung glänzend ausnahm, so war doch das Parterre nichts weni­ger alö überfüllt. Allerdings war aber die damalige Encrue (wenn ich nicht irre, 5 !>>!eiln, c'nnobiiil»!,!,, beide, obwohl von weit bedeutenderer Große, als die Theater in Wien, doch beinahe winzig erscheinend im Vergleiche mit der ungeheuren »«n,il>. I m Ersteren erfreute ich mich herzlich an mehren, mir kostlicher Leben­digkeit dargestellten italienischen Komödien, obgleich aus dem Bereiche einer niederen Komik, wie man derselben zu Wien wohl nur in den Vorstadrrheaiern den Eingang gestatten würde. Die dargestellten Situationen mochten den bestehenden Sitten und Zuständen der mittleren Volts­classen wohl ziemlich getreu angepaßt sein; wenigstens be­merkte ich bessere Aufmerksamkeit und lebhafteres Interesse des Publicums, als in der 8o<»I», wo man freilich mit den steifen Helden und Tyrannen der oimi-» seri« und den Halbgöttern und Nymphen des Ballets wenig Berührung­puncte findet, und im Ganzen intercssirt uns ja doch nur eigentlich Dasjenige, was mit unserem eigenen Leben und Treiben in irgend einem Rapport steht. (Fortsetzung folgt.) Neues aus der Monarchie. Von einem wüthenden Hunde. Die „agramer politische Zeitung" berichtet aus Sla­uonicn die Details der schauderhaften Unglücksfälle, die ein wüihender Haushund größter Gattung in dem gradiscaner 8. Gränzregimente anrichtete, indem er im Dorfe Sutopka, wo er der Verfolgung entkommen, dann auf der Haupt­straße und in mehren an derselben gelegenen Orcen, ferner zur Nachtzeit wieder in drei andern Ortschaften, Alles, was ihm an Menschen oder Thieren unterkam, verwundete, und erst am 2. Tage (29. December), nachdem er 5 Mei­len Weges zurückgelegt, erschossen wurde. Ungeachtet aller schleunigst und bestens angewandten Vorsicht zeigten sich doch nach wcchei'langer Behandlung der Verwundeten bei mehren derselben Symptome, bei einigen sogar Ausbrüche von Wuch, und einer der Kranken wurde das Opfer des gräßlichsten Todes. Auswärtige Neuigkeiten. (Reife Erdbeeren.) Am 23. December v. I . hat man in einem sonnigen Garten der Scadt Freiburg reife Erdbeeren gepflückt, welche von einer Menge Veil­chen umgeben waren. Die Einen wie die Andern waren im Freien aufgewachsen. — (Von Hamburg aus) wird mit bedeutenden Mit­teln ein deutsches Haus in China gegründet. — Korrespondenz. Lnrabieii — Adelsberg 2. Februar »842. An Nun 8i1vi<> Ni>nu«1 Hj«x Llllnn ^regui in Laibach. Ich gewinne gern, wo es nur angeht, ollen Mon­^ den unseres Lebens lie Sonnenseite ab. Jean Paul. Wenn auch nicht, den vielfachen Prophezeiungen noch, in diesen Tagen die Welt plötzlich mit Mann und Maus zu Grunde ging, »der durch eine feurige Schlange Stück für Stück Verschlungen wurde, so ist doch nicht lan­ger zu bezweifeln, daß in den höheren Regionen diplomatische Differenzen eingetreten, daß die Elemente sich beim Kopf genommen, und ein wenig durcheinander gebeutelt haben müssen. Hier, wo sich sonsl >,m diese Jahreszeit alle Gräuel nördlicher Nch<,„< derscencn, über Dach und Fach der friedlichen Bevölkerung Adelsbergs ausgebreitet, wo jedes lebende Wesen, das sich aus der Zelle wagte, vom borabicnsischen Windssurm-Ungchcuer zerzaust, und der Gefahr ausgesetzt wurde, theilwcise in verschiedene Himmclsgcaenbcn getrauen zu werden — hier — fasse» Sie sich, Don Aregui, auch die Freude kann tödien! — hier ist dies Jahr, im Monate Februar — ein Winter Neapels! — ja, in diesem Augenblicke ein Frühlingstag, eine Sonnenwirtsamkeit und linde Wärme in der Luft, daß man im Sommcrrock und weißen Pantolons spazieren gehen tonnte. Glauben Sie mir , man sann, wenn die Stürme nicht toben, Adels­ birg mit viel freundschaftlicher!! Blicken anseilen, und man crkemn da„„, daß es hier gar nicht übel ist — wenigstens möchte ich, außer L»,bach, n»ch hier am liebsten leben. Auch an geselligen Agrements verschiedener Art fehlt es nicht — ich habe am Donnerstage einer abendgesellschaftlnden Unterhaltung bei der u,!> gorischcn Krone, wo der Salon und die mehren Ncben-Appartemeüts sehr geeignet sind, beigewohnt, und einen Kreis recht liebenswürdiger, sich gegenseitig herzlich geneigter Danie» und Herren angetroffen, die sich durch verschiedene Spiele nmüsirte», und den Abend mit einem kleinen Tänzchen schloffen. Für den nächsten Sonntag ist großer Ball im Gasthause zur »Adels, lerger Grotte» angekündigt. Auch hat bereits ein ziemlich besuchter Voll in Planina stattgefunden,I und man erwartet nächstens dort eine» zweiten. Der hieroriige Cassnoverci» hat jetzt ein recht hübsches Locale mit Billard und Lesezimmer, welch' letzteres eine Anzahl deutscher und italienischer Zeit« lchriflcn besitzt, und der tägliche Concenlrirnngpunct der Gebildeteren ist. Auch hat sich Adelsberg durch neue Gebäude und Kaufgewölbe seit einiger Zeit um vieles verschönert, und die Ankunft und Durchreis« so Vieler Fremden, oft hoher Personen, die bei dieser Gelegenheit gewöhnlich die berühmte Grotte besuchen < gewährt immer eine momenianc Verbind»,,«, mit der Außenwelt und LiinnerungslLchamrungen aus dem Siadtleben. Nur L,ns, ach Des Lebens ungetrübte Freude Word keinem Sterblichen zu Thcil! — Ich erkundigte mich in der letzten Societtit um die Fortschritte in der Quadrille lrnncüi««, erzäoltt, daß i» Laibach kein Haus mehr cristire, w» nicht 5rl»ic»i5«, wenn auch nicht getanzt, so doch spazieren gegangen werde, — da sprach der Casmo-Custos mit lächelnd verweisendem Blick zu mir: KIui» cner 8cn>n— KrM. »lieber die einfache Polka hinaus Geht hier kein sterblicher Schritt.» — Also nicht einmal doppelle! — wollte ich ausrufen; das Wort erstarb mir auf der Zunge, und ich zog mich betroffen in meine Appartnients zurück. Noch Lins, für Sic, Don Aregui und die Garrons der anaränzenden Orte, und der Hauptstadt selbst, zur Richtschnur: Wer Heiratsabsichten hat, soll um Gotteswillen sich nicht nach Adelsberg verirren, — denn bei­nahe alle Schönen hier — sind bereits «erhe,rathet. Herr von ... , welcher Sie vielmals grüßt, ist gleich mir von der Idee schwärmerisch eingcnon» men, einen Aufruf an etwaige supernumeräre Mädchen der Hauptstadt, zur Uebersscdlung und Bildung einer Colonie in Norabien zu erlassen. Ich und Herr von . . sind eben ernstlich daran, rücksichtlich des hiesig gen Mädchenmangels Note» an die Gesandtschaften der Höfe Preußen, Florenz, Mcklenburg-Schwerin, Schleswig-Holstein und Brasilien »bzusen den, und um Intervention für eine Mädchenansiedlung an den Quellen der Pois devoteste Gesuche zu unterlegen. Trotz der hier milde» Witterung erzählt man jedoch, daß die Bora i,n Monat Jänner, namentlich in Albona und Liunie, auch Heuer periodische Unfllge angerichtet, im ersteren Orte Kähne zertrümmert, in Fiunie aber in der Stadt am Platz zwei Schilderhäuser aus ihren Fuge» gerissen, und in die Lüfte getragen habe. I n manchen Rücksichten ist's hier auch recht ökonomisch zu leben; f» z. N . erspart man viel an Handschuhen: ich habe erfahren, daß man hier ausgelacht wird, wenn man Handschuhe trägt. Der Wein ist gut, famos lieber Aregui, Holz haben wir genug, und ich wohne so bequem, daß ich in der Schlafmütze und in Pantoffeln ins Casino gehen kann. H revnir! Heinrich Schm-^tpsi. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasuik.