Mbacher Zeitung. Nr. 21«. Prän»m«rall»n»prti«: Im «omptoir ganzj. N. 1l, halbj. L.50. sslli blt Zustellung «ns Hau» halvj. s.l» li. Mit der Post ganzj. fi. ib, h»lbl- fi. 7.50. Mittwoch, 23. September 3 » ltltion » g « bl! hl: Fill Nelne I«l«l«tt bi» »» 4 Zrilen « lr., ««ßn, pi. Zlil« « l»., b»l »ft«. ren «vitbllhewn«»» pi Zeik » k. 1874. Nichtamtlicher Theil. Die Action der Iungczechen. ..Narodni Llsty" s.tzen ihie Polltil gt^en die Or. »um der «ltc zechen sott und schildern die Nachtheile. welche die Passivllälspolllit. die altczechische Politik überhaupt, felt 14 Ia»,".>n dem czechlschen Volke verur-»ochlt. Was habt ihr Herren zu stände gebracht in den 44 Yakren, seit welchen euch das Volk seine Geschicke «lnoeuraut hat? Ist nicht das c^chlsche Voll das tlnzlß: von allen größeren Nation», Oesterreich«, welches ^r d^n Augenblick nichts, «in gar nichts besitzt? Die p°lln lohnen wenigstens auf einige kostbare Errungen- chastcn ihrer Politik Hinweis^,, um so mehr die Kroa-len, die sich einer auSgitbigm Autonomie erfreuen. Wir ^sitzen nichts, obwohl sich leil>:m andern Volle so oft w t nil« günstig Gelegenheit bot. etwa« zu erlangen, "ltr haben es so weit mit unserer Politik gebracht, ««e. wie die Juden stets a,lf den Messias, so auch «lr nuf irgend einen ..Ausgleich" warten. Doch von A" soll er kommen? Weil üun die liberale czeckifche v"ltll die verderblichen Wirkungen der Passivitülepolilil Malmte, so beschloß sie, ohne Rücksicht auf die übrigen ^>'.btagsava.tordntttn die Entsendung ihrer 7 Mitglieder n den Landtag. Wenn an einem Wagen 2 Pferde vorn "^d 2 hinten eingespannt sind, so kann er sich nicht vom platze bewegen, soll ers aber doch. so müssen entweder "t vordern oder hintern Pferde ausgespannt werden, ^n derselben Situation befand sich derzeit unsere Na« >°n. NbtrünnioM und Zerwürfnis sind hohle Phrasen, umsomehr als ganz gewiß die Übrigen czechischen Nbge. Kneten unsern sieben in den Landtag nachfolgen wer-?,"' sobald dies geschieht, ist daS Zerwürfnis zu Ende. "no handelt eS sich den altczechlschen Orgauen in Wirk. ^"lt um die Einigung der Nation, so mögen sie ihren ""geordneten rathen, in den Landtag einzutreten." K^.> "Czech" befürchtet, daß die jungczechlsch-2' s . b" Regierung in die Hände arbeite; ihr letztes A" ski die Germanistcrung der Lanzen Nation. Hiezn "" nicht immer josefinische und Bach'sche Mittel erden c^' ""^ die d.m czechischen Volle zu gewähren« ^scheinbaren Concessionen werden zum Ziele sühren. "llt jedem Tage gewinnt das Deutsckthum in Böh. bl m "" Spielraum. Langsam aber sicher schreitet e Germanlsatlon ""^^^ von Gemeinde zu Gemeinde. "Nd wenn auch noch nicht in Jahren, so könne doch in ^'Hunderten da« Ziel erreicht sein. Die oerfas. '"n«streue Partei ist jetzt gekräftigt, zumal die cze-u)'>a,en Renegaten erklärt haben, daß sie den deutschen "veralismus als den ihrigm acceptleren und Verbün« "« der VerfassunnSpartei sein wollen. Der ^P. Lloyd" schreibt: ..Der Eintritt der Jung-ljtlyen in den böhmischen Landtag ist eine vollzogene Thatfache. Nlle Drohungen und alle Elnschüchterungs. versuche vonseite der oltczechischen Partei waren nicht ausreichend, um ihre einstigen Bundesgenossen von einem Schritte zurückzuhalten, welcher den seit langer Zeit durch di< Solidarität der nat onalen Opposition in Böhmen klaffenden Riß vor aller Augen blcöiegt. Was die Jung. czcchen noch bei den Wahlen au« Gründen politischer Taktik nur leicht berühren zu sollen glaubten, haben sie nunmehr zu einem vollständiger- Programme zusammengefaßt. Ihre Erklärung im damischen Landtage ist ein Actenstück von ungewöhnlicher Bedeutung und den wich. tigften politischen Consequenzen. Gewissermaßen darf sie wohl als der Beginn einer nenen Entwicklungsphase der böhmischen Wirren betrachtet werden. Noch Pallllly hat in seinem vielbesprochenen Schlußworte allen Hohn auf die Partei gehäuft, die es wagte, von einem Verlassen des passiven W'berftanbes, von einem Einlenken in positivere Gähnen der Politik zu sprechen. Ihre Einsicht und ihre Urthellskraft, wie ihre patriotische Gesinnung wurden gleich schonungslos verdächtigt. Selbst der unwürdige Vorwurf blieb ihr nicht erspart, es handle sich ihr nur um die Erreichung augenblicklicher Popularität bei der Gegenpartei, um ein frivoles Spiel mit ernsten Dingen. Und wie den Jung-czechen die Anklage der „Nledrlglclt ihrer Motive" ins Angesicht geschleudert wurde, so glaubte man ihnen auch jede Hoffnung auf den Erfolg ihrer Politik benehmen zu müssen. Sie würben nur das Eine erreichen, von der nationalen Partei zu den Todten geworfen zu wer» den; niemals aber dürften sie die Erwartung hegen, bei der Verfassungspartei Berücksichtigung ihrer Wünsche, Schonung ihrer Gefühle zu finden. Denn der böhmische VerfassungSftrelt sei ein Kampf der Rasse gegen die Rassc und er werde von der VcrfafsungSftartei mit allen Mitteln roher Unterdrückung und brutaler Gewalt ge» führt. Weder den Persönlichkeiten noch den U,de drei Nächte hindurch die „Burgfrau." Die ..Burgfrau" soll sich nun drei Nachte hindurch gezeigt haben, zum letzten male ln der Nacht als die Gräfin erkrankte —" ..Wer sah sie?" unterbrach hier Herr von Faller den Redefluß der Dame. Arabella Lemulo« schien einen Moment »» die Antwort verlegen. „Ich möchte e« eigentlich nicht sagen", lautete ihre unter Errölhen gegebene Antwort. ..allein, wenn Gle e» wünschen, so muß ich wohl. Ich selbst sah in den beiden ersten Nächten line Gestalt mit einem Lichte in der Hand durch den Ahnensaal schleichen." Herr von Faller lachte — sichtbar au« vollem Herzen. Arabella Lemulos wurde von dieser Heiterkeit vollftsndia angesteckt. „Sehen Sie. schmollte fie mit reizender Naivetät, „ich hätte Ihre Frage nur lieber nicht beantworten sollen — jetzt lachen Sie mich au«." ,.O. nicht doch. nicht doch, beruhlgen Sie ftch" entgegnete Herr von Faller. noch immer in heiterer Stimmung und scheinbarer Unbefanatlchti!. Wo laden Vie denn die Burgfrau?" ,">« 1«»°" 1340 czechlsche Partei nicht ln allen gerechten und billig.'!, Dingen aus die möglichste Rücksicht vonsell< der Vanb« tagSmajorilät zu rechnen hätte. Es handelt sich darum, fi« in der Auffassung zu bestärkn, die sie lu den Landlag geführt hat. den Eintritt ln den lltzteren in elne Etappe zur Reichsrathslieschickuna umzuwandeln. Was gegenübkr dir nationalen Opposition in Mähren und ge< genüber den Iungslovenen gelungen, kann in Vüh« men nicht als hoffnungslose Aufgabe betrachtet werden. Nlllln di« Voraussltzung dazu ist. daß im czechischen Gtamm mehr und mehr die allmälig emporleimend« Ueberzeugung geweckt wurde, daß nicht im passiven Wider« ftande, sondern im lebendigen Anschlüsse an das üssent-Nche Leden, in ausdauernder opferwilliger Arbeit das Heil der Nation ruhe, und das scheint uns, ohne daß wir damit thörichten und unüberlegten NusgleichSversuchen das Wort reden wollen, mindestens so sehr in der Hand der Verfassungspartei ftlbst zu liegen, als in jener der staatsrechtlichen Opposition. Zur politischen Lage in Spanien bringt die „Montags'Rtvut" vom 21. d. an leitender Stelle folgenden Artikel: „Der ..Qialtsi ttsai", ein carliftisches Vlatt. dessen Verläßlichkeit oder Unverläßlichtcit bisher noch lelner ernsteren Probe unterworfen worden zu sein scheint, hat zuerst die Nachricht von einem überaus verbindlichen und ermunternden Schreiben gebracht, welches Kaiser Alexander an Don CailoS gerichtet haben soll. Die Richtigkeit dieser Meldung wird abzuwarten sein. Kaiser Nl«xander gehört nicht zu den demonstrationssüchtigen Monarchen und die Überraschungen im Style Ludwig Napoleons, dcs Impromptus des geflügelten Wortes, die ftyllstlschen <Üous)3 äe w2m einer unvcrmulheten Kundgebung sind dim ernsten und ruhigen Sinne de« Kaisers von Rußland fremd. Indessen jedermann lennt seine tilfcons«lvatioen und legitimistischen Ueberzeugungen. NlllM republllanischen Wesen abhold, der natürliche Ver« treter gefesleter und im geschichtlichen Rechte ruhender Slaalsformen lann ihn die neueste Entwicklung Spanien« nur mit Wlderwillen und gewissen Nnlhipalhien erfüllen. Es mag wahr sein. daß dcm Behenscher des nordischen Reiches die Pttsönlichteit Serrano« selbst nur geringe« Vertrauen ellflüßt. Jedenfalls hat das Peters, burger Cabinet trotz mannigfacher Anforderungen und Erwägungen, über welche es ganz gewiß nicht leicht, sinnig hinweggegangen ist, sich nicht veranlaßt gchhen. die europäische Anerkennung der in dcm Herzog della Torre vellöipertm Exekutivgewalt Spaniens auch die selnige hinzuzusügen, und objectiv genommen, ist es dah.r nlcht schlechthin unmöglich, daß das angebliche Schreiben Kaiser Alexandel's eine Nuthencität besitzt, die man auf den ersten Vlickhin jedenfalls zu bestreiten geneigt wäre. Allein auf alle Fülle dürfte es gerathen sein, bei dieser vielleicht schon etwas weitgehenden Annahme stehen zu bleiben, und nlcht nuhr oder minder gewagte Schlüsse auf dieselbe aufzubauen. In ber That scheint uns dies bei der journalislischen Erörterung des „Ereignisses" ein wenig der Fall aewesen zu sein. ES ist wahr. R.lßland hat in einer Frage, auf deren emvelständliche Lösung daS berliner Eaninet einigen Werth zu legen schien, seine eigenen Wege eingeschlagen. Es hat dem Marschall Serrano eine diplomatische Unterstützung versagt, die ihm von anderer Seite bereitwilligst entgegengebracht wurde, es hat dadurch dem Earlismus möglicherweise wenigstens indirect seinen starken Arm geliehen. Preußen- Deutschland sicht sich in der Frage von der Mltwirluug der befreundeten Macht getrennt. Es hat mit wachsender Energie Partei gegen den Aufstand genommen und eine so positive Kundgebung wie sie in dem angeblichen Schreiben deS Kaisers Alexander läge. würde einer ge« wissen Vcbeutung gegenüber der Politik des berliner CabineteS allerdings schwerlich entbehren. Um indeß diese Bedeutung in ihrem ganzen Umfangt zu würdigen, müßte vor allem festgestellt sein wie viel oder wie wenig Gewicht ln Verlin sowohl als in St. Petersburg auf die ganze Angelegenheit gelegt wird. Täuschen nlcht alle Anzeichen, so ist die spanische Nner-tennungsfraae nur in der Journalistik mit so überaus wuchtigem Ernste behandelt worden. Fürst Bismarck würde wohl ebenso wenig, als Fürst Gortschaloff gelten lassen, daß sie jemals zum Prüfstein der zwischen Rußland und Deutschland herrschenden Beziehungen werden könnte. Man scheint in der That das bedeutsam« Mo» ment, das in alten und gefefteten Allianzen ruht, ein »enlg zu übersehen, wenn man annimmt, Fürst Bis« marck hätte sein Verhältnis zu Rußland preisgegeben, um die noch nicht flügge gewordene Kraft Serrano's seinen Zwecken dienstbar zu machen, oder Rußland opfere dle bewährte Freundschaft Deutschlands auf. um in irgend welchen leaitimistischen Doctrlnen äußerlich die Eonstquenz zu wahren. Führte Deutschland ähnliche Gt« danken im Schilde, es hätte bessere Gelegenheit zur Zeit deS Krimlrieges und der polnischen Frage dazu gehabt. Hätte Rußland jemals die Absicht gehabt, sich von Deutschland loszusagen, eS hätte ihm nlcht im Kilege vom Jahre 1870.71 sclne Unterstützung zuzuwenden gebraucht. Man wird sich daran gewöhnen müssen, die Ge« zlehungen Rußlands zu Dlutschland, verstärkt wie sie nunmehr durch den Veitritt Oesterreich-UngarnS sind, als einen feststehenden Factor der europäischen Politik zu betrachten auf lange Zelt. Große bewegende Ereignisse müßten eintreten, um an dem Gestände dieser Po« litlschen Gliederung zu rütteln, und sicherlich wird vor allem tVine der drei Mächte selbst sich veranlaßt schcn, in leichtsinnigem Ueberwuth« die zerstörende Hand an dieselbe anzulegen. Man weiß in Petersburg, wie in Berlin und Wien zu gut, welche Bedeutung diese Verbindung für die Elhaltung deS Friedens und dm Schutz der europäischen Rechtsordnung imiewohnt, um ihr, so well «S nur immer nölhia erscheint, nicht jedes Sonder-interesse, jeden individuellen Standpunkt unterzuordnen. In der spanischen Anetlennungsfrage hat man daS offenbar nicht für besonders riölhig gehalten. Auch wußten wir wirklich nicht, warum die persönlichen Anschauungen deS Kaisers Alexander ln dieser Beziehung nicht respec« tiert werden sollten. Die republikanische Bewegung in Spanien, wie sie sich bisher gestaltet und zur Dictatur deS Herzogs delta Torre geführt hat, flößt unS nicht so viel Achtung und Sympathie ein, daß wir eine beson« dere Pression auf das Cabinet von St. Petersburg irgendwie für geboten halten würben. Die spanische Frage schtint unS ganz darnach angethan zu sein, jeder Macht ihre eigene Politik zu ermöglichen, ohne daß dadurch der europäische Frieden, das gute Einvernehmen der drei Vormächte dieses Friedens irgendwie gefährdet erschiene. Jedenfalls glauben wir, m!t gutem Gewissen versichern zu dürfen, daß wenigstens die Haltung Oesterreich. Ungarns ln dieser Frage zwar in Berlin mit lebhafter Genugthuung begrüßt worden ist, ln St. Petersburg aber auch nlcht dem leisesten Bedenken, nicht emcm Schallen von übelwollender Kritik ober von Mistlauen begegnet ist." „Ich sagte eS schon", schmollte Arabella LemuloS noch immer, ,.im Ahnensaale." „Ich meine von wo aus." „Von meinem Zimmer auS." „Nonnen Sl« denn von hier aus den Ahnensaal Übersehen?" fragte Herr von Faller verwundert. „Bitte, haben Sie doch die Hüte, mich gleichfalls dorthin einen Vlick thun zu lasslu — ich denle mich recht lebhaft in Ihre Lage hinein." «rabtlla wurde verwirrt, sie ha'te sich eine Blöße gegeben, aber sie besann sich doch schnell wieder. «Nicht von diesem Zimmer aus — Sie werden doch nicht annehmen, daß Arabella LemuloS sich mit linem Z»mmer begnügen muh", gab sie unbefangen zur >Ntw0lt. ..Und wer soh den Ocift ln der drittln Nacht?" fragte Herr von Faller. „Die Dienerschaft." „Ah. und wann erkrankte die Frau Gräfin?" Abermals besann sich Arabella. „Ich muß um rasche bestimmte Antworten bitten", lagte Herr von Faller plötzlich in durchaus verändertem Tone. «Sie werden begreifen, Fräulein Lemulos. daß lch in meiner Stellung als Elimmal.Veamter hier im Schlosse leinen Besuch ohne Zweck mache." Der Ueberaang von dem convtrsationellen Tone in einen andtlen war so rasch geschehen, daß Arabella dieser Ausgab« nicht gewachscn war, so s
M AussühnungSversuche zwischen ThterS und den Orleans den angebahnt und conftatierl die Sympathien dls GlOÜ' iütsten für Thiers. — Die .Itullc" vciöffeulllcht l" Schreiben auS Tunis, welches meldet, da» Fra" ' reich bei dem Vey wiederholt Schrttte weg« fraüMsche Genieoffiziere auf dem Gebiete vo» Tun" und genau ln jener Zone, deren Abtretung Franlttl» erlangen will, mehrere kleine FortS errichten lassen. « wird hinzugefügt, daß England und Deutschland an ^ Regierung des Bey lebhafte Reclamatlonen gerichtet >M In Holland wurde die Ka mmersessio» °° 21. d. M. eröffnet. Die Thronrede dcs Königs hcbt °" freundschaftlichen Beziehungen zu den gesammten 2M ten und das Gedeihen dlS Staates infolge zjünM Finanzverhältnifse und der guten Ernte hervor; bltom Trockenlegung eines Theiles des ZuidelsecS, d,c theiln"' Revision der Gesetzbücher und stellt die Abänderung °° UnterrichtSgtsctze in Nu«sicht. Die Nachrichten aus" schin lassen hoffen, daß die Klugheit und «luSdautr "^ den Widerstand siegen werden. Die Thronrede i°" schließlich der Marine wie der Armee ihr volles >." und bezeichnet den Zustand der Colonien als befriedigen' Die Operationen im Norden Spaniens h^ begonnen. Die Divisionen der Generale Lasern», "" rioneS und Ceballos haben eine comblnierte Bctvegu^ ausgeführt. — Die in der Umgebung von Esttlla lag"' den ausglhungerten Carlisten begehen Ausschreitung aller Art gegen daS Eigenthum der bereits ruiniec' und aufs höchste erbitterten Landleute. ^ Am 12. d. wurden in Rio de Janeiro ° brasilianischen Kammern mit einer kaiserl^ an die versammelten Stnaloren und Deputierten s richteten Thronrede geschlossen. Der Kaiser danlt derselben zunächst für den Ausdruck der Theiln«?" anläßlich des Ereignisses, von welchem die Kroiiprinze!! betroffen worden, die glücklicherweise wieder hergell ist. Er constatiert, baß im ganzen Reiche Ruhe he">^ mit Ausnahme des DistricteS San Leopold, in wel« Fanatiker Unruhen beging?«, deren Unterdrückung ^ wendig war, so wie, daß die schlmunen ErscheiniM im öffentlichen Gesundheitszustände vclschwuuocn !< . Der Kaiscr betont sooann die guten Beziehungen allen auswältigen Mächten. Er spricht die b°>>?^ aus. daß die Saaten in diesem Jahre eine reiche ^ liefern werden, und sagt welters, daß Landwilth!^ Eisenbahnen und der gewerbliche Unterricht noch ^. erheischen, für welche indeß die Zunahme oeS ^atlo z relchthums reichliche Entschädigung oietcn wird. .^ l,eue Mililärgesetz werde die Milltärlasten miMteM" Weife urtheilen. ^ „«ußer der Prüfung dlS allgemeinen Reichs« c — fährt der Kaiser fort — erwähne ich noch, als^l Vaterlandsliebe würdige Aufgaben, der WahlrcsoiN', ^. Reorgalilslilung der VoltssHul» und dcs l,ö^llN U ^ richteS und der Unterstützung des AckcitiaucS- , wünsche, daß die nächsten Wahlen berclis auf ^ ^e eines neuen Gesetzes vor sich glhcu mö^cn, welche ^ Misbräuche vclhmdert und eine freie Kundgcblws ^ VoltsoolumS verspricht. Ich bin überzeug, ouß ^? , Zwischenzeit bis zur nächsten Session Iyre ^l»'"^ gen für daS Glück Brasiliens fortsetzen werbet,, "" ^ die Natur alles gegeben hat, was erforderlich '^^< groß und glücklich zu sein." Dl« Thronrede ist »" ^ net: „Pedro II.. constitulioncller »aiser und l"' währender Verlheidiger Blnsiliens." Das neue Metermaß. ^ Die lltzte Wochenbellage des „P. ttloyb" e" ^, einen belehrenden Artikel über da« neue Melcrm^ seine Einführung, der', wir hier nachfolgen lassen- ^ Kaum 16 Monate trennen uns „och voni ^> ^c ner 187«, jmem Zellpunlte nemlich, a„ welche» ycl nach dem Wortlaute des VIII. GesetzartllelS vou» s" 1874 über die „Einführung des MeterlN"''^ unsere bisher benutzten österr..ungarlschen M^ A' Gewichte beseitigen und ein ganz ncues Maß' "" ^li»' wlchtsMem im Handel und Verkehre anwenoen " ^l Diese Gesetzesanordnung ist in dem P""" ß^ GeschäftSlebcn von solch tief einschneidender Natur. ° ^ es sür unsere Aufgabe erachten, auch daS gcs«^ ^« wirlhschaflliche Publicum auf die Wirkungen ^ neuen MaßsystemeS aufmerksam zu machen und s ^l zu dlssen leichterer Vchandlung und EmfuhruNg ' als möglich AnhallSpuntle an die Hand zu 9"«'^' WaS zunächst die Vortheile dieses nlucn ,^ betrifft, so muß in erster Nclhe hevorgehobtN ^l-daß durch Einführung desselben der WlllyaMl ^, ordentlich erleichtert wird, nachdem dieMen ^"P 184l Gtwlchte von den größten Eontlnentalftaaten. wle Frank-rech, Deutschland, Orgien u. s. w. eingeführt norden und von den übrigen Staaten noch eingeführt wcrden. Infolge dieses, in allen Ländern gltichmaMen Maßes, wird in Zukunft jede Specialtenntnis der aus. andlschen Maße sowie deren Umrechnung in unsere Alaße und Gewichte vermieden, wodurch der ausländische Handel ungemeiu erleichtert wird; es bleibt demnach nur noch zu wünschen übrig, daß auch das Münzsyflem der verschiedenen Staaten in einheitliche Schranken ge-nracht werde, um den ausländischen Handel dem inlän. bischen völlig gleichzustellen. äs lft einleuchtend, daß aus dieser Erleichterung üts externen Handels vorzugsweise unseren landwlrth. lchllftlichen Großproducenten ganz außerordentliche Vor-»btle erwachsen ltwnen. well es ihnen geboten ift, nicht nur die Rolle des Producenten, sondern auch jene des ^P Alanten r seither zu rechnen genöthigt werden; denn um z. V. zu wissm, wle viele Pfunde 185 ^ythe qeben, mußten wir mit 32 dividieren, weil 1 Pjund 32 Lothe hatte; oder wenn wir wissen woll. 'ln. wie viele Loth: in 64^ Pfunden enthalten s,ien. uwßtm wir wieder 32 mulliplicieren, was immer eine langwierige Rechnung vtrurjaltte. Beim Decimalsysiem ist Multiplication und Divi-ston leichter, weil man hier statt der Multiplication tlnsach an die Ganzen 1 Nulle für das lOlache. 2 Nul-l" für das 100sllche, 3 Nullen für das lOOOfache :c. «nzuhä'igen; statt der Division aber von den Ganzen "t lttze Ziffer für den zehnten, die zwei letzten Ziffern ur dm hundertsten, die drei letzten Ziffern für den lausendslen Theil abzuschneiden braulyt. — Z. V. ^Kilogramm hat 100 Dekagramm und 1000 Gramm, sollen wir nun wissen, wie viele Dekagramme ln 68 "'lourammen knthalten sind, brauchen wir nur zwei "ulltn anzuhängen anstatt der Multiplication mit 100 Ub ha'en das Rlsullat, nemllch 6800 Dekagramme, ^'llcn wir aber wlss n, wie viel 763 Dclagramme in ^ar.oVmen ftnd, so schneiden wir stall der Division "ll 100 die zwei llhten Z'ssern ab. also ? 63 und er. «allln als Rtsultat 7 Kilogramm und 63 Dekagramm. ^ Wollten wir wissen, wie viele Kilogramme 835 '»ramme ausmachen, so müßten wir mit 1000 divldle. "n, also von der ganzen Zahl drei Ziffern abfchnei. vtn; hg ahzr „^ drei vorhanden find, so setzt man vor °" "ft« Ziffer eine 0, also 0N35. und erhält dann "«65, n«mlich 0 Ganze und ""/^«o Kiloqramm als "nsultat. Wären nur zwei Stellen ooer Ziffern dage-«'tsm, z. B. 35 Gramme, so hätte man zwei Nullen vorgesetzt, also 0035, und hätte erhalten 0 065 — 0 A"'^ '°/lo«° Kilogramm. Die vor dem «lvschuilte ^Punltt) stcljlndln Z'sstrn geben immer die Ganzen, °le erste Z'ff«r nach dem Abschnitte die Zchntel. die '""e die Hundertstel, die drille dli Tausendstel u. f. w. bts Ganzen an. Es ist einleuchtend, daß dadurch, daß da« Münz. und Maßsystem gleichmäßig nach dem Declmalsystem "ngethtllt wird. die Gerechnungen im Handelsverkehr «ngemeln erleichtert werden, weil man alle bisher noth-«"ndig gewesenen gemeinen Bruchrechnungen nicht mehr "Nölhigt. E«n dritter Vorthlll besteht in der geichmäßlgen ^entnnung sowohl der einzelnen Maßeinheiten in den °tlschieocnen Ländern, wo das Metersyflem eingeführt wird oder ist, als auch in der Benennung der Maß. ^tllungln. Vioh«r halle jcde« Land seine eigenen Maße. be» nannte sie besonders und hatte wieder besondere Maß-/M unyen mit eigener Benennung. So z. V. hatte der °a°»lche Schuh seine eigenthümliche Länge, die weder ^ dem österreichischen, noch preußischen, württembergl-lw!"r' baltischen oder pariser Fuß übereinstimmte. Dieser ^dlsche Schuh theilte sich in 10 Zoll und 10 Linien. A° W badlsche schuhe waren eine Ruthe. — In "lNtrrtich hutte man den Fuß mit 12 Zoll und 12 5z "und 6 Fuß waren eine Klafter. - - Ebenso war lübrt .^r« gtWgleits. und Trockenmoßtn. Baiern die W 5 ^tahlanne, Frankreich das Litre. Oesterreich Nn... 5 P«ußen das Quart, England die Gallone. Ben.n 0 die Hlllmaß u. s. w. - Aber nicht blos lo», »?"^°"b"r« auch der Inhalt der diversen Maß. Vla5 5> Heilung der Elnhelt des EimelS in Halbe. reilbilckVp"« ' Gallone:c. war verschieden; denn 1 üfter. N 4.^^? ^°"' ^ Maß oder 80 Halbe, 1 würt. ""wacher E^«r dagegen ISO Hellmaß und I würt. tembtrglscher Elmer war gleich 5-2 Vfterrelchlsche Eimer, während anderersell« wieder 1 österreichischer Elmer so viel war wie 56 6 franztlftsche Litre, oder 8 9 preußisch? Eimer, oder 0'9 baierifche oder 0 85 sächsische Eimer. Eben dieser Gallimathia« von Maßcn und Maß. Einlheilungen erschwerte den Welthandel und machte den» selben nur jenem möglich, der sich in bil verschiedener! Maßsysteme des In« und «uslande» und in die Ver« hllltnlszahlen derselben zu einander gut eingeschult hatte. Ulle diese Schranken sollen nun durch das Metermaß fallen. Wir werden nun mit dem «uslande ein gleiches Längen, und Körpermaß mit dem Meter, gleiches Gewicht mit Gramm, gleiches Hohl-und Flüssigkeit«, maß mit dem Liter, gleiches Feldmaß mit dem Ar als Grundeinheit mit gleichmäßiger Benennung und Theilung besitzen und werden die Benennungen der Ein. heitSthellungen ebenfalls gleich sein, und zwar: 1. Für das Vielfache der Grundeinheit: Deka für das lOfach: beim Gewicht, also Deka» Gramm — 10 Gramm. Hetto für das lOOfache beim Hohl- oder Flüssigkeit«, maß und beim Feldmaß, also H^lto.L'ter ---100 Liter, Hekt-Nr -- 100 «lr. Kilo für das lOOOfache beim Gewichte und Längen« maß, also Kilo »Gramm -- 1000 Gramm, «llo.Meter — 1000 Meter. Myriafür da« lO.OOOfache beim Längenmaße, also Myria.Meter -- 10.000 Meter. Tonne für das I.OOO.OOOfache beim Gewichte, also -- 1 Million.Hramm oder 1000 Kilogramm. 2. Für die Verkleinerung berGrundein« heilen werden gebraucht: Decl. für V,o Theil, Eentl- für V.«.o. Milli. für V.„«<» Theil der Grundeinheit; alfo: beim Länden- und Körpermaß Decl.Mtter -- ^/ _ Meter, Centl-Meter — V,°« Meter. Milli-Meler --V.°°° Meler; beim Hohlmaß Deciliter -- Vio Liter. Centi-V'ter -- V.°« Liter; beim Gewichte: Decl. Gramm — '/,., Gramm, Eenti.Gramm '/»«» Gramm, Milli-Gramm — '/,oou Gramm. Es werden sonach auch die seitherigen Benennun-ßen vereinfacht, indem man beim Längenmaße leine! Klafter, Schuh. Zoll. Linien, oder beim Gewichte keine Zentner, Pfunde, Lothe Quinte, Unze. Drachmen, Slru» pel und Grane mehr kennt. ____________ (Schluß folgt.) Haüe5>neulgkeüen. — (Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich) wkd ihre Mckieise nach Wien am Iten Ollober auf dem Wege über Faltestone.Sllahburg.Munchen antreten. — (Kaiser Wilhelm) ift in Begleitung der Prinzen Karl und Friedlich Kllll, des Großherzogs von Mecklenburg.Schwerin. des Grafen Mollle, des Minifteis DelbtUck und des Genelals Treelow am 20. d. in Kicl elngetlvffen. — (Ernennungen.) Dä« l. l. Oberlandes, gericht in Graz hat den lärnlnetilchcn Auscullanlen Iusrf Vrunat und die Rechlspralllcanten Karl Nadamlenely, Stefan Wahltuchler, Julius v. Derschatla. Camillo Kornd und Moriz Hohcnburger zu «uecullanlen sür das Herzog, thum Stelelmail und den «echleplüllicanlen Blclor Höf, finger zum Nuscullanlen für das Herzogthum Käinteu ernannt. — (Zur Gefchühsrage) bemeilt die ,W. Ztg.", daß die Lnischelbung in der Angelegenheit der Geschütz, beschaffung noch immer ausständig sei, ja es fei vielleicht auch möglich, daß da« Kiupp'sche gar nicht zur Annahme gelangt, falls nemlich die vom Obersten Uchallus vorae, schlagene Cowvosilion von Stahlbronze. mit welcher dermalen Versuche im Arsenale angestellt werden, sich bewäb. «en sollte. — (Die Landeslehrer. Eonferenz in Kür nten) foßte jolgende Resolution: „Die Dauer des Sommercurses sei vom Aufange «plil bis 15. September festzustellen." — (Geringe Sterblichkeit in Graz.) Am 17. d. M. hat in Graz. wie die „Gr. Zig." meldet, außer emem 2 7,jährigen Knaben bei einer Vevöltetuug von 90.000 Pelfonen kein Slerbefall sich ergeben. «^, ^ (Die Naturforscherverfammlung) wählte Graz zum nächstjährigen Velsammlungsort. — (Feuersbrunst.) Eine Feuersbrunst zerstörte am 19. d. eine Granilmlihle in Fall.River, 29 Personen wurden gelödlet, gegen 30 verwundet. Der Schade beträgt über eine halbe Million Dollars. _ ^(verkehr.) Das Poftdampssch'ff .Thuringla«, Kapitän I. Meyer, welches am 2. d. M. von Hamburg abgegangen, ift am 16. d. M. wohlbehalten in Newho»! angekommen. Locales. Zur Schonung des Wildes. In jede« gercgelten hauShalle finden wir eine Tage«, orbnung vor, nach deren Inhalt sich die Aeschäfle zeitenl. sprechend abwickeln sollen. Die Außerachllassung dieser Tage«, ordnung führt in den meisten Fälleu den „Klach", den Nuln dls Haushaltes »nbarmherzig lm Gefolge. Hallen wlr Umschew ln jenen Provinzen de« öfter« reichischen Kaiserftaates, in welchen der angemessenen Pflege und Erhallung des Wllbftandes ein wachsames und sorg, same« Auge zugewendet, in welchen die Vchnhzeit des Wilde« genau eingehalten wird, in welchen große Jagdgebiete bestehen, in welchen zur NusUbung und Aufsicht des Jagd. dienfteS sachkundige und befähigte Personen aufgestellt sind, in welchen endlich die Jagd auch ein Reinerttäani« ab-wirft und aus national.ökonomischen Mclsichlen hochgehallen wird. Hallen wir Umschau namentlich in Vöhmen und Mähren, werfen wir einen Vlick auf die Scbußlabellen der dortigen großen Vulsgebiete, die ln der Negel dulch Pach. tungen auch im Vesitze de« Iagdrechle« «f Vemewdl, jagdgebieten stehen, so gelangen wir zur Ueberzeugung, daß bort eine geregelle Iagdausübung für den fremden Con« fu», für die eigenen und Veweiuderenten sehr c,Unftige Resullate abwirft. Veispiel«welse wird zur Beleuchtung des Vesaglen er. wähnt, daß auf eine« der fürstlich Schwarzenderg'schen Güler in Vöhmen jiihrlllt, durchschnittlich 6- bi» 8000 Hasen. 300 Rehe. 20 Hirsche, 40 Thiere, 4. bis 0000 Rebhühner, 4« bi« 600 Wildenten abgeschossen werben. Wir finden oft ein aus zehn und mehr Kalaftralgemeinden bestehendes Gemeindejagdgebiet vor, welches den Gemeinde» lassen einen jährlichen Pachlschilling von 12. bi« 1500 fl. zur Vertheilung zuführt. Die Hauplursache diefer günstigen Iagdresnllale liegt in der rationellen Ausübung nno strengen Aufsicht des Iagdrechtes, ln erster Linie in der genauen Nefolqung der Vorschriften über die Schonung des Wildes, in der genauen Einhaltung der Schußzei». Dem trainer Lindlage liegt eben jetzt ein Regie«unzs-Gefehenlwurf über die Emhaltung der Schonzeil des Wildes vor. Diese Vorlage lautet: „s 1. Vei Ausübung der Jagd ist folgende Schonzeil zu beobachten: I, 3ür Haarwild. Für Hirsche vom 10. Ottober l'i» einschließlich 24. Jan». Für Alt» und Schmallhiere vom 7. Jänner bis 15. September. Für Wlldliilber vom 7ten Jänner bi« 30. November. Für Vewsböcke und Gems» gaisen vom Ib. Dezember bls 15. August. Für »em«llhen das ganze Jahr. Fur Rehbvcke vom 1. Februar bi« 31ften Mai. Für Rehgaisen vom 1. Februar bi« 30. September. Für Rehkitzen vom 1. Februar bis 30. November. Fnr Feld- und Alpenhasen vom 15. Jänner bi« 31. August. II Für Fcwwilo. Für Fasanen vom 1. März bis 15. September. Für Auer- und V>rlhühncr vom 16. Juni bis 31. März. Für Auer- und Nnlhennen das ganze Jahr. Für Neb,, Hasel», Schnee, und Sleinhühner, Wildtauben und Wachleln vom 1. Februar bi« 31. Juli. Für Wald. und Suwpsichnevfen vom 1. bis 31. Juli. Für WUdgänse, Wiltenlen und Rohrhuhner vom 1. März bis 30. Juni. Beim Rehwilo und bei Oewsen gill da« Jungwild als Klh bis zum 1. Juli des nach der Geburt solgenoen Iah, es. tz 2. Während der Schonzeit ift da« Jagen, Töolen und Mnfangen der oben angeflihrlen Wildgaltungen ver-bolen. Auch darf 14 Tage nach eingetretener Schonzeit und während der Dauer derlelben lein SlUck von den zu schonenden Wildgattungen zum Verlaufe gebracht werben. In der geil vom 1. Februar bis 15. August dars millelft ^ Brackhundln nicht gejagt werden. Da« Aussetzen des Hoch» wildes mittelst Hunden aus cullivierten Grundstücken ift jedoch den Iagdberechligteu jederzeit gestaltet. § 3. Daß Fanten von Wild aller Art m Schlingen, das Vernichten und Sammeln der Eier, das Auenehmen de« jungen Wilde« au« ten Nestern, sowie da» Zerstoben der Nester lft verboten, «usnahmsweise ift da« Sammeln von Giern behufs Ausbrlilung durch zahme hllhnerallen, sowie das Einsangen des Federwild,« nur den Jagdberech, tiglen oder dem von ihm bestellten Hilsepelsonale gestattet. § 4. Aul ltlllgurg von Wild in eingefriedeten Thier» gärlen und Fasanerien findel diese« Gesetz leine Anwendung. Der Verlauf de« in solchen Thiergärten und Fasaneien während der Schonzeil erlegten Wildes ift jedoch nach Maßgabe der Bestimmungen der ßß 2 und 7 untersagt. tz 5. T>ie nach 11 de« Iagdpatente« vom 28. Februar 1766 von den polllischen Behörden anzuordnende angemes» sene Verminderung des zum Nachtheile der Kultur Über» mäßig gehegten Wilde« kann auch während der Schonzeit stallfinden." (Die §z 6, 7 und 8 enthalten die Strafgesetze bei Nichtbeachtung der vvrftehenden Vefti«»ungen.) — (Aus dem Sanilälswochenberichte de« laibacher Stadlphysilale«) vom 13. bl« inclusive 19. September entnehmen wir folgende«: I. Mordilitäl. Dieselbe war eine mäßige. Vor. herrschend noch immer D'ph'heriti«. doch in enlfchiedencr Abnahme gegen die Vorwoche, vereinzelt Tvph»«, Durch, fälle und acute Gran'heme. Kalarlhalische Zustünde der Nespirationsorgane. sowie Verschlimmerungen von Tuber, culosen kamen nicht selten zur Behandlung. II. Mortalität. V« starben in dieser Woche LOPersonen, (gegen 19 in der Vorwoche). Davon waren 7 männlichen und 13 weiblichen Geschlechtes, 9 Erwachsene und 11 Kinder. Im ersten Lebensjahre starben 2 Kinder an D»lchfall vom 2. bl« 20. Jahre starben 9 Personen, und zwar an D'phlhellli« und Typhus je 2. an 5'hifteber, Keuch, husten, Lungenlähmung, Sllvfeln M zuMa «lilienen Per, letzungen je 1 Person; 7842 Vom 20. bis 60. Jahre starben 6 Personen, und zwar an T«berculose 3, an Lungenödem, Magenkrebs uud Pya'mie je 1 Person; Ub« 60 Jahre alt starben 3 Personen, und zwar an Lnngenblmsturz, Marasmus und sterbend llberbrachl je 1 Person. Häufigste Todesursache: Tuberculose 3«al, d. i. 1b 0 "/,, Diphthentis. Durchfall und Typhus je 2«al, d. i. 10 0"/, aller Verstorbenen. Im CwUspital« starben 8, im Ilisabet»Kluderspitale 2 Kinder, in der Stadt und den Vorstädten 10 Personen. Diese v«nheil«n fich wie folgt: Innere Stadt 1, St. Peters» Vorstadt b, Polanavorftadt 0, Kapuzinervorftadt 0, Gradischa« Vorstadt 1. Kralau< und Tirnauvorstabt 2, Karlstädtervor« ftadt und Hllhnerdorf 0, Moorgrund 1. — (Verleihung.) Dem Herrn I^obPrAdica, Lehrer an der Landesdllrgerschule in Ellli, wurde eine Haupt» lehrerftellt an der hiesigen l. l. Lehrerbildungsanstalt verliehen. — (Kra in er Landtag.) Tagesordnung sllr die heulige Sitzung: 1. Lisung des Protokolls der dritten Slhung. 2. Millheilungen des i?andlag«lpräsidiu«s. 3. Ve» richt des Landesausschussc«! libcr die Wahl des Vandtagsab« geordneten ndfchulgeseh?s dahin, doß das Ernen» nungsrecht dem Oll«schulra»h genommen und dcm Landes» schultalh Übertragen we»de. 6. Der Vollsschullehrer soll nach drtlßig Dienftjahren pensionssähig sein. 7. Die Sen» düngen sür die VezillolehrerVlblivlhel sollen Poftfreiheit genießen. Auf der nächsten Tagesordnung stehen die Themen: Abhilfe des Lehrermangels, Behebung des schlechten Schul, besuche« und Vermehrung der Lehrmittel. — (Generalversammlung.) N« 21. d. fand in Laibach die Generalversammlung des lrainischen Lan, deslehrervereines statt, an der 74 Mitglieder theil» nahmen. Dieser Verein zählt bereit« 145 ordentliche und 103 unterstützende Mitglieder. Der Geschäftsbericht betont, daß der Verein durch Petitionen und die „Laibacher Schul« zeilung" flir die Aufbesserung der waderiellen Lage der Voltsschullehrer eifrigst gewirkt und fllr Fortbildung der Lehrer gesorgt hat. Der Stand des Vereinsvermögens wird als ein günstiger bezeichnet. Die Gründung von Bezirls-vereinen wurde beschlossen. In den Ausschuß wurden ge» wählt die Herren Ritter v. Gariboldi (Obmann), Sima (Secretär), Linhart, Raltelj. Eppich (Kassier), Wisiak, Velar und Küster. An die Versammlung knüpfte sich eine musikalische Abenduulerhallung. -.(Unglücksfälle.) Vor 14 Tagen fiel der Sohn des der hiesigen Geschäftswelt wohlbekannten Herrn Lenlsche in Lauerza von einem Vonme herab, brach Arm, Fuß und Rippen, wurde sofort in das hiesige Cioilspital übertragen, in welchem derselbe starb. Der Verunglückle besuchte die hiesige Realschule. — Am 21. d. nachmittag« um 6 Uhr wurde in Snebeije, Gemeinde Mariafeld. Vezirl Umgebung Laibach, der Grundbesitzer Ialob Lolru au« Te, ßenca, Gemeinde Dobruino, beim Hinaustreten von einem Pferde derart geschlagen und liirperUch schwer verletzt, daß der genannte Mann nich Ablauf einer Stunde starb. — (Ein Schadenfeuer) brach am 19. d. M. abend« im Haufe deS Grundbesitzers Johann Rifelj in Kürbisdorf, Vezirl Nudolfewerlh, aus, welches das Wohi,. haus, Kellerdach, 15 Metling Getreide, dann Kleidungs, und Einrichtungsstücke einäscherte. Der Gefammlfchaden beträgt 344 st.; derselbe war nicht versichert. Zur gefälligen Nachricht. Vei der am Samstag im Hotel „Europa" abgehaltenen Soltöe zum Vesten der Verunglückten Unterllains und Oberlaibachs wurde on Einnahmen erzielt 151 fl. 10 kr. an Ausgaben für Musik :c.....30 . 53 , vnbleibt milhin der namhafte Betrag von 120 ft. 57 kr. welcher Betrag dem hohen Landespräsidium zur gleichen Velheilung an Benannte übergeben wmbe. Danksagung. Nllen, welche sich an dem bei« Herrn Pellcs zum Besten der wailjch'glemlher Feuerwehr veranstalteten Best. tegelschieben belheiliget haben, insbesondere dem Herrn Pelles für die uneigennützige Ueberlassung der Kegelbahn den innigsten Dank. Das Comits. Neueste Post. (Tria.inal < Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Wien, HH. September. Die ..Wiener Zeitung" meldet: Der Kaiser verlieh mit «Handschreiben vom 2O d. dem Oberlientenant Payer und dem vinienschiffölieutenant Wey precht in Anerkennung ihrer mit hingevnngs« voller Aufopferung, unter den größten Lebens gefahren und mit seltener Vnergie und Thatkraft im Interesse der Wissenschaft geleisteten Dienste daS Ritterkreuz deS üeopoldordens. Pest, HH. September. In der morgigen Generalversammlung deS Vtunicipiums wird alS Snbscriptionsbeitrag zum Ehrengeschenk für die Nordpolexpedition die Summe von 34VOO Gulden beantragt werden Paderborn, »H September. Vischof Martin wurde wegen seines Hirtenbriefes vom >4. März zu viermonatlicher Festungshaft verurtheilt. Madrid, «H. September. General Pavia erstürmte die Positionen von Pobleta, Eognbla und Maestrazzo. Pest, 2l.Geplemblr. Se. Majestät der Kaiser ist heute Mittags 12 Uhr mittels SlparatzugeS in Oea.lei. lung der Erzherzoge Albrecht und Ios.f und deS Com-mandierendln Varon Edeleheim nach Nrao abglieist. — Der Finanzminister Ghycch hat sich nach Vim beglben. Vayonne, 2 l,. September. Nach einer carllft^ schen Depesche von Tolosa, 19. d. M.. erzählten tlpM lanische Unteroffiziere, welch: dlsertierlen, daß Morionls den General Laserna mlt Vtlstältungen erwartet^ "«n, einen LebenSmittel.Transport nach Pamplona gelangen, zu lassen. Laserna sei am 17. d. M. eingttsoffen. D« ^ Republikaner in Bilbao beschossen di« caillstlschen M" mit Kanonen und erhielten hllbei Signale vom Mo»' Aoril. wo sich Moralts mit den Eommnndanten dlr deutschen Kanonenboote befand. Die Carablniere Pll>^ derten und verbrannten sieben Häuser. Die „Cpoca" versichert, daß Don Nlfons ln iM elnaeriickt sei. Der republikanische General Garcia N"'» wurde ahgchtzt, weil er Über den Kampf mlt Vlllala-", in welchem er geschlagen wurde, die Wab/l,eit velhlh»e> Telegraphischer Wechjelcurs vom e««.?llll?htl: 109 00. — «0, Veremsbant^i- , Hypolhetarrenteubanl 15'-, aUgeM"« Vaugesellschllft t li 50, Wiener «aubanl 5t —. Unloubllubllnl ^' Wechslcrhllllbanl >52ü, Brigiltenllller 16^0, SlaatSbahn ^"'"' Lombarden 147—. Lommunallose —. Fest. Angekommene Fremde. Äm 22. Sevtember. . j<« N»tel «tn««t HV»«7„. Queisrr. Buchhändler, und OM' Hhrisiinc und Maria, Amstcltcu. Dr. banger, OutsbM' Pagan,,. — Äecler; Fischer, Rubin. Rc,smoe, und 5u«i^ GcschiiilSmcmn, Wi li. — Palisich, l, l. Po>ld>icctor, Gsrz« Mad. Oswald, Pliv., Slriermall. — Mandl, Eid'Swa»»' »<»»»> ««^s»««. Graf Varbll, Kroiscnbach. — T<">"' Psllner. Watsch. - Graf Pace, Ponovllsch. - «cvl, M«, Kogfj, Vresouiz. - ^ngelmann, Ncubegg. — Ridnilar, ^ > lhal. — ?l>rrncelo Nicolo, Nov,gno. Parth. SängH - Elardt, Alademifer. und Elard', Lack. — Kochmcycr, ^ tzungslefercnt, Gnrlfeld. — Trojer, Lehrer, PeldeS. — ^^ ner, Kllufm., Trieft. ^ «»»«> ««^»,5«. Dimih, Forsirevident, und u. V°>". Görz. — v. Volschwing, Stciublilck, — Wulsarch mil ^°' l. t. Bcamle, und Hribar, Wicn. — Olth, Graz. >lnl««'l»e>,«»»' »»<'. Nccher, Wien, ,.,). »^.»l<«^^ v«« »<>,»!?>5>'«,»V>». Lcvstel, Lehrer, Gutem. — Lonriö, Lehrer, Tirbclno. — Wrcsitz mil Tochter, V°>"U, -. Gasperin. Lehrer, Gutticld. — Kuliaro, Winhlchaftcr,^'" graz. >«^,, UN»«»'«»». Urlan mit Frau. Agram. — Pröle, Dr. <"',« Admont. — Bobii, l. l. Militär-Alademiler, Wien. — W O, ner Plncenz, Nenstadt. — Rcßmaun, Finanzaufslhsr; Lllge uud Peschle F., Private. Trl»fi. — KociulM, Äcsiljcl, " var, — Vadovinac und ilntovic, l, l. i!iculcliai!ls, AoyeN», Meteorologische Beobachtungen in Laibach^- k '1 W nl ' ! u S Sll.Mg. 740,o ^l2 2 , wind!!,» f. ganz bew.^ . 22, 2 „ ^1l. 740 »2 -»23 4 2W. mäsjig ,.Hälfte bew. ""' 10 „ Ab ,' 741.15 -j-!«4 ! windstlU , halbheitcr ^ Warmer Herbsitag, wechselnde Bewölkung. Alirndroth ,f. Tagr«millcl der Wilrme -f- 17^°, um «0 llber oe,N '^"l" ' Vcranlniorllichcr Redacteur: O t t c> m a r Vambc > lv^ » Danksagung. »> ssllr die nns so vielfach ^rwoideneu Acweise he/l' ^ licher Theilnahme auö Anlaß dls Todes uuslrcs ilMM W geliebten Sohnes W Schülers der II. Klasse der laibachcr Nealscl'ull', W uud fllr das zahlreiche Geleite zu dessen letzter N«^' M statte sagen wir hiemit allen und insbesondere "" M Schillern der Realschule den tiefgefühltesten Dalli. M ?auerza, 22. September'i«74. > > Michael und Maria Lentfche » W im Xiamen aller Angchorisscll^^^W —______________ _______ __________________________________________^7>a' ^.^sol^^^t Wien, 2l. September Des israelitischen VcrsübnungSfestc« wegen war die Vürse uugcmeiu schwach besucht und bllcb da« beschilft auf weuiae Schlllssc i» de" "^, «l)l'z,s<.^r» z»^l. barsten Effecten beschränkt. So weit unter solchen Umständen überhaupt von Stimmung der Burst die Rede sein tann, ist dieselbe als ziemlich Mstili zil chalalcrl!" ^' Geld Ware ««l. ) ,^.. (.....7l 85 71^5 Ftbrn«.) """ < . . . . . 71 35 7, 55 Jam,«.) ^,^. i . . . 74 bb 7465 »,«U. ) «««re"« j . . . 74 bb 74 bb ««st, 198»...... . 27b - 280 — » l8si4.......102 M 10Z - . I860.......K.975 Ils- , I860 »u 100 st. ... 11325 H875 , 1?0 9« Un, «istuba^n.Nnl. . . . . 9» 25 9950 Un,. 5;tlmi:u.»ul..... 8b 7b 86 — W«n?r Tomnuulal.Uulehm . 90 - 90 20 Actien von Banken. Geld Ware «nglo.Nanl . . , . . 15« '66 V»utl!lr«m . ^s)^ ^. 1< 3 - «odtnlrld»t»nft,lt '__________ chlllch«ft . . . 195 - 198 . Uuloub«,« . 7 ... 1»it7b 133.. V«lw«»«ll.......21- 8125 Vtrklzrttanl.......112.-113 — Actien von Transport«Unternehmungen. Geld Ware »lföld.Nahn.......14» - 143 bo «arl.liubVig.Vahu . . . . ' 246 75 24? -Vonan»Dampfschiff.,Sefelllchaft 508— 505 — «lisal>eth.«Fl,»hu. ... . 2((» - A)0bl> «lilabtth.Vahn liiwi.Vndwtiln, ^»r,ck,>....._....._ FerdinandS-Norbbahn . IW0 — 19U5 -Franz-Joseph-Bahn . 138 50 194- i!emb.-Lz»n.-I°ssy-Vahn 152 - 1k2-5l Lloyd-VeseÜsch. 456- 460- Vlsterr. «ordwestbahn 168 2ö 1«9 j Geld Ware «ud«lfe»V»hu.....154— 154 50 Gla»t?b«»hu......311—312 Gtldbahll........14« - 14 Ungarische «ordostliichu . . 120 50 I2I/50 Uugarische Oftbahn . . . . 53 - 54 25 ?ri»wntz.Veslllsch..... 14!)-— .. .. NaugeseUschaften. Nllz. ösitt^r. «augtMch^t . . 5675 57 — «ten« Vangtsellschaft. . . . --- — — Pfandbriefe. »ll,«w. ilstl«. «»deuerldit . . 94-- 94 50 dto. i» 3li Iahr^l 67-- H7 50 »»tioualllani il. ». . . ^ . 9375 93-Ub Ung. Vndticrldlt..... ß« - 8S 25 Prioritäten. ülisabeth.-V. 1. Lm..... 9425 94-50 Ferd.-Nordb. S...... 104 »0 105 — Franz'Ioseph'V...... 101 — 101 20 Gal. Karl-i.'udwig:V,, I. Cm. 106--^10« 50 Oesterr. 3ioidwen-B. 96-96 25 Eltbtnburger 82- K2 25 Vta»t«bal)n , 197— 197 50 Geld H?ö G^b»5ui3'.......^50'^ Vü^3hn, V?us . ' ' ! 233'^^'^ Nng. Oftdob"......?ii"U Privatlose. ^ lretit.L.........1655" ^ Rudolf«.',.'........l^"^ Wechsel. gl^ Ps-r!,........ 4öb" Geldsorten. ^e. Geld . ^ ^j^ Vucatm . . . 5 fl. 26 tt. 0 si 7^ - Napalmu«b'or . . 8 ^ ?9 ^ ? ^ 61 Nmtz. «^tns«