für Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. Medigirt von Leopold Kordesch. M KG3. Freitag am JH. April Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchenllich zwei Nummern, jedes Wal ein halber Bogen. Der^reis des Blattes ist in ?<>iback »anzjühr'a l>, Halbjahr,g » fl. Durch d,e s. f. Post unter (!ou,ert m,t portofreier Zusendung aan^jährig », halbjährig 4 !>. C.M., und wird Halbjahr,g voraus­bezahlt. Alle l. f. Postämter nehme» Pränumerat,»» an. In Laibach pränunierirl man beim Verleger am Raan, Nr. lyll, im ersten Elocke. Prättumerations - Cillladung. ei dem herannahenden Ende des zweiten Jahrganges dieser Zeitschrift erlauben wir uns, unsere p. 'l. Herren Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränumeration für den folgenden, mit 1. Mai beginnenden ersten Se­ mester des dritte n Jahrganges, so wie überhaupt zur bald machen zu wollen, damit die Auflage des Blattes bleibt der bisherige. Naibach, am lg. April 1840. Die edle« Grafen von GoeH. Historische Ballade von Ioh. Nep. NoZI. 5as ist doch für ein Treiben zu Wien auf Thurm und Wall?-Wie blitzt es dort oon Waffen, wie donnert's Knall auf Knall? — Das sind die tapfer'» Wiener, beseelt von Treu' und Muth, Die also kühn noch trotzen der Moslinis grimmer Brut. Wohl treibt der Mustap h Aga , vo» blut'ger Gier gefacht, Lein feiles Heer zum Sturme hi»a» in jeder Nacht. Wohl schmettert da die Bombe, wohl stürmt's der Hölle gleich, Doch schallt's nach jede», Sturme hinab: »Hoch Ocsterreich!« Nicht also ist's im Innern der hartbcdränZtcn Stadt, Da würgt die grimme Seuche, und würgt sich nimmer satt. Verödet sich'» die Gassen, versperrt ist jedes Thor, Nur hie und da noch blicket ein bleich' Gespenst hervor. Auf Markt und Platz u»d Strassen liegt hilflos hingestreckt sin ganzes Heer von Siechen, die Glieder taum bedeckt; Da schallt nur banges Wimmern, da stöhnt nur tiefe Oual, Dazu heult Schmerz und Hunger den gräßlichen Choral. Nicht lang', so greift Verzweiflung mit ihren Tiegcrtlau'n Iu' s Herz der Hilfelosen, die keinen Reiter schau», Den» Jeder ist der Nächste sich selbst in dieser Stund', Nicht kümmert ihn der Bruder, der draußen todeswund. Und höher steigt und höher der Aermstcn Qual und Noth, Da hilft nicht Fleh'» und Rasen, da hilft nur »och der Tod, Erkrankt liegt selbst, o Trauer, der Starhcmbcr g in. Schloß, Und all' die Ander» flüchten vorbei de,»steche» Troß. Doch steh', mit eine», Male, wer naht der bleichen Schar, Das Ang' dnrchflammt von Glute», im wallenden Tatar?-Sagt, ist's ein Engel, welche» der Himmel hat gesandt. Weil sich der Mensch von» Menschen so treulos abgewandt? Pränumeration mit der Bitte einzuladen, die Bestellungen darnach bestimmt werden tonne. Der Preis der Zeitschrift Der Verlag und die Nedaltion. Es ist ei» greiser Priester, Von Schnee mnflockt das Haupt, Deui nicht die Himmclsperle: das Mitleid, ward geraubt; Es ist von Wnrk der Bischof, dcß' Herz nur glüht für's Recht, Vo» Goi-ß') nennt schon manches Jahrhundert sein Geschlecht, Der naht mit seinen Dienern in cdelmüth'gcr Hast, Den Heiland selbst zu schauen. Vermeint ein Jeder fast. Den» liebreich, so wie dieser, reicht selbst des Milde» Hand De»! Hung'rigcn die Labe, dem Nackte» ein Gewand. Der läßt die Dürft'gen bringen sogleich in sich'rc Huth, Und richtet den Verzagte» auf's Neu' empor den Muth, Der nimmt, ei» zweiter Vater, die Waisen in sein Haus, Und theilt den letzten Pfennig für die Verarmten aus. Im Spittcl selber wachet der Edle Tag und Nacht, So wie ein Spittclmcistcr noch niemals dort gewacht. Und pflegt die Siechen alle, wie groß auch die G>fahr, U»d reicht die letzte Zchrung den Sterbende» »och dar. So wird er »immer müde in seinem edle» Thun, Wie er auch schwach an Kräften, so maa er doch nicht ruh'»; Es ist, als stund' der Himmel den» Bischof selber bei. Daß er ei» glorreich' Muster der Menschenwürde sen. Wohl hundertfält'Zcr Segen begleitet seinen Pfad, Und Dankeszähren fließen, wo er nur immer naht; Doch rasch entweicht er immer, sobald sei» Werk vollbracht. So birgt sich hinter Wolke» ein Stern in dunkler Nacht. Horch auf! Da schallt's von Jubel, roth flammt's vom Kahlenberg, Die Retter sind gekommen, nun flieh' du TUrkenschcrg', Auf's Neu' ist jetzt erschlossen jedwedes Herz der Lust, Und wieder drückt der Bruder de» Bruder a» die Brust. ') I°H. Bapt, Freiherr von G o e ß, (geboren 1611, gestorben is> virtut^« 5u»e c>uculuer> t» edenz.« (A,e n,c a s SyIvius über Andreas N a u,m Nrch e^.) ^,err Carl Pren n er hat sich durch Mtttheilung so mancher werthvoller Aufsätze gewiß um den freundlichen Leser dieses Blattes ,viel Verdienst gesammelt. Untrer den geistigen Produkten dieses wackeren Schriftstellers dürfte der Aufsatz: „die Banmkircher" besonderen Beifall ge­funden haben. Längst schon haben erfahrene Geschichtsforscher sich zur ehrenvollen Aufgabe gemacht, über d,en Helden An­dreas Baumkircher zu schreiben; leider geschah dieses Nicht immer mit der nöthigen Vorsicht, Kenntniß und Wahrheitsliebe. Bald Hob man den unglücklichen, verführ­ten Kriegsmann in poetischer Einkleidung zu den Sternen empor, während andere nur von einem verworfenen, ge­meinen Verräther und Rebellen sprechen, worüber der ge­lehrte Herr Professor Anton von Muchar (in der steier­märkischen Zeltschrift der ersten Folge, Heft viil. , Seite 29) sich dahin ausspricht, das; man den „biederen, un­glücklichen Baumkircher" durchaus nicht mit ^über­wiesenen undankbaren Rebellen« — nicht mit ei­nem Zrini und Frangipani, deren Köpfe, wie bekannt, am 30. April iZ?i unter dem Schwerte der Gerechtigkeit, und erst nach genauer Untersuchung und in Voll­streckung eines rechtskräftigen Urtheils fielen, in eine Paralelle setzen dürfe. — Um so mehr Lob verdient der Aufsatz: „die Baum­kirch er", da der ehrenwerthe Herr Verfasser die goldene Mittelstraße zu hatten sichtbar bemüht war. Möge der gütige Leser auch diese Zeilen gut aufnehmen: Als die mächtigen Dynasten Leothold und Ulrich von Wildo n im Jahre 122? (weder Tag noch Ort ist in der Urkunde ausgedrückt) ihr Landgut zu Goberniz dem Dom­stifte Seckau schenkten, lesen wir unter den adelichen Zeu­gen zuerst einen Gundacherus >< (Morgenrölhc) für dos Jahr i«4N hat so eben in der Universitätsbuchdru­ckerei die Presse verlassen. Er zeichnet sich, wie seine früheren Jahrgänge, sowohl durch seinen Inhalt, als auch durch eine größere Eleganz aus, und ist mit dem wohlgetroffenen Nildniß Sr. k. k. Hoheit, des Erzherzmss Franz Carl geziert. (Mailand,) Die Herren Tendier und Schäfer in Wien ha­ben auch in der Hauptstadt der Louibordie eine deutsche Buchhondlung etablirt. (Wien,) Bei Tendier und Schäfer om Graben erscheint näch­stens ein Band Gedichte vo» Ludwig Foglor. Ein neues Wert von der gefeierten Caroline Pichlc r ist bereits unter der Presse und wird nächstens erscheinen. Der Literat Schuselto läßt bei Gerold einen Bond sotyrisch­humorisiischer Schriften unter den, Titel: »Wclttlngheiten" erscheinen. Theatralisches Potpourri. Im vorigen Monat wurden auf de» Pariser Theatern 3 Dramo's, 4 Lustspiele und 12 Vouoevilles, im Ganzen 1Y neue Stücke von 5ö Ver­fossern gegeben. Außerdem fanden noch 1« außerordentliche Vorstellungen und 7 Dcbuls Statt. OttoPrechtlcr in Wien, dessen neues Lustspiel: »Waffen der Liebe« zur Aufführung bereit liegt, Hot ein Dromo: »Predito« beendet, dos den Beifall aller Kenner dramatischer Kunst hat. Der Tenor Nopoleone M o rion i gefällt in Wien auf cine'ous­nehmende Art, und ist die Zierde der itolienischen Oper. Tschuggmol l verläßt Wien, wo er sehr gut aufgenommen wurde, und reist mit seinen Automaten nach Prag. Die nächste Novität, welche im f. k. Hofburgtheater in Wien nach Halm s »dos milde Urtheil« zur Aufführung gelongt, ist «Ines de Ca­stro« von Wiesner. I n Preßburg befindet sich gegenwärtig eine italienische Opernge­sellschoft. Direttor Nörnstei n mocht mit seiner deutschen Schauspielergesell­schaft in Triest mehr Glück, als es sich erwarten ließ. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Blasnik.