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des
k. k. Obergymnasiums
zu Laibach,
veröffentlicht
am Schlüsse <Jes Schuljahres 1888
durch den Director
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Tsukiolo Smolej,
k. k. Sehulrath.
Inhalt.
1.) Der österreichische Feldzuy im Jahre 1812. Vom Prof. Ant. Heinrich.
2.) Schulnachrichten. Vom Director.
Laibach. 1883.
Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg-.
Verlag des k. k. Obergymnasiums.
k. k. Obergymnasiums
zu Laibach,
veröffentlicht
am Schlüsse des Schuljahres 1888
durch den Director
Tsil^oTo Smolej,
k. k. Sehulrath.
Inhalt.
1.) Der österreichische Feldzug im Jahre 1812. Vom Prof. Ant. Heinrich.
2.) Schulnachrichten. Vom Director.
Laibach 1883.
Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & Ped. Bamberg. Verlag des k. k. Obergymnasiums.
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Der österreichische Feldzug im Jahre 1812."
(Mit einer Karte.)
1.) Der Vertrag vom 14. März 1812.
Im Herbste des Jahres 1811 wurde der österreichische Gesandte Fürst Karl zu Schwarzenberg nach Wien berufen, um über die Lage am Pariser Hofe Auskunft zu geben und von Metternich, dem Leiter der auswärtigen Angelegenheiten Österreichs, die nöthigen Instructionen entgegen zu nehmen. Diese waren den Verhältnissen des Kaiserstaales entsprechend. Der Wiener Friede (1809) hatte die Monarchie nicht nur geschwächt, sondern auch durch die schimpfliche Bedingung gedemüthigt, an Truppen nie mehr als 150000 Mann bereit haben zu dürfen. Ihre Kräfte waren durch die vorangegangenen Kriege versiegt, ihre Finanzen vollständig zerrüttet, ihr Selbstvertrauen beinahe gebrochen. Schwarzenberg verlangte ganz bestimmte Information für den Fall, dass Napoleon eine Betheiligung Österreichs an dem Kriege gegen Bussland fordern sollte. Er selbst wünschte ohne Bücksicht auf die Stimmung in der Armee ein Bündnis mit Frankreich, denn Neutralität wurde uns voraussichtlich nicht gestattet; Bussland hatte uns bisher entweder vorschnell und ohne genügende Deckung in Kriege mit Napoleon verwickelt, oder uns vor dem Friedensschlüsse verlassen; 1809 hatte es ihn, den Fürsten, damals Gesandten in Petersburg, mit leeren Versicherungen geradezu so lange hingehalten, bis der Feind unsere Grenze überschritt, es hatte unserem Gegner einen Dienst erwiesen; jetzt stand Alexander, ebenso länderbegierig wie Napoleon, im Kriege gegen die Türkei, besetzte die Donaufürstenthümer, bedrohte Serbien und somit Österreich selbst; Preußens Schwäche gestattete nicht die Ausführung der Metternich’schen Idee eines Dreimächtebundes gegen Napoleon, und nebst alledem kannte Schwarzenberg besser als Einer die ungeheure militärische Überlegenheit Frankreichs in seinen Hilfskräften und in der Genialität seines kriegerischen Oberhauptes: daraus resultierte des Fürsten Entschluss, «er werde nach Paris nicht zurückkehren, wenn ihn nicht der Kaiser in einer von ihm selbst gezeichneten Instruction ermächtigte, ein Bündnis mit. Frankreich zu unterhandeln, falls man hierüber Eröffnungen an ihn richte. Und mit diesem Verlangen drang er gegen Metternich durch». In einer Berathung am 5. Dezember 1811 stimmte Schwarzenberg bezüglich der Truppenzahl für 100000 Mann, doch der Kaiser wollte nicht mehr als 30000, im äußersten
*	Aus einem größeren Manuscripte über den Fürsten Karl zu Schwarzenberg.
Falle 40 000 gewähren * Metternich wandte sich den Anschauungen Schwarzenbergs völlig zu, als er wahrnahin, Napoleon könnte Österreich allerdings aus dem Auge lassen, aber beim Friedensschlüsse auch über dessen Achsel hinweg Galizien für Polen und die Donaufürstenthümer für Russland fordern. Nun stellte er selbst in Paris die Alternative: «Bewaffnete Neutralität oder Bündnis», und Schwarzenberg schloss, nach Paris zurückgekehrt, mit Napoleon am 14. März den Vertrag: Österreich leistet Hilfe, nicht aber Dienste, indem es nicht wie die deutschen Rheinbundstaaten ein Contingent., sondern ein Hilfscorps von 30000 Mann ins Feld rücken lässt, das, keinem französischen eingereiht, unter seinem eigenen Feldherrn steht und von niemand als Napoleon selbst Befehle empfangen darf. Auch das Reservecorps beträgt. 30000 Mann; der im Wiener Frieden bedungene Armeestand Österreichs wird um die Stärke beider Corps, also um 600Ö0 Mann vermehrt.** Napoleon verbürgt Österreich die Neutralität, sein Gebiet wird von keiner Truppenabtheilung der französischen Armee betreten werden.
Der österreichische Minister der auswärtigen Angelegenheiten hatte mit diesem Vertrage vom 14. März 1812 alles geleistet, was sich unter den obwaltenden Verhältnissen erreichen ließ. Das Schriftstück war in seiner Abfassung ein Meisterwerk. So sicherte der dritte Artikel dem Wiener Hofe eine solche Stellung, «um bei der Unmöglichkeit des Friedens, oder falls der Krieg entscheidende Maßregeln erheischen sollte, imstande zu sein, unabhängig zu handeln und unter jeder gegebenen Voraussetzung so zuwerke zu gehen, wie dies eine gerechte Politik vorschreiben würde!» Hiedurch war Österreich mit. einemmal aus seiner Erniedrigung neben seinen Bedränger getreten; es übernahm eine Verpflichtung dem Freunde und Bundesgenossen gegenüber, indem es seinem Besieger das Recht entzog, Pilichten des Unter-thanen zu fordern. Auch der Besorgnis um Galizien und die Donaufürstenthümer entledigte uns der Vertrag, indem Napoleon die Integrität der Türkei und den Besitz Galiziens garantierte; wolle Österreich gegen Abtretungen in letzterem illyrische Provinzen zurückerhalten, so könne darüber verhandelt, werden. — Von Preußen, das Napoleon wie einen Vasallenstaat behandelte, wurde es beneidet, und der russische Kaiser grollte ihm nicht, gab vielmehr das Versprechen, im Falle eines für ihn glücklichen Krieges die galizische Grenze nicht, zu überschreiten. Metternich sorgte dafür, dass die diplomatischen Beziehungen mit Alexander nicht abgebrochen wurden, und legte ihm nahe, dass der von Schwarzenberg abgeschlossene Vertrag durch den dritten Artikel Österreich die Freiheit der Action verschaffe; und in der That, schon jetzt blickte man von Petersburg und Berlin mit der Hoffnung nach der Donau, in künftigen Tagen daselbst Bundesgenossenschaft, zu finden.
Ein Feldherr wie Napoleon an der Spitze von 600000 kriegsgewohnten Soldaten hätte auch einem Manne furchtbar erscheinen müssen, der seine
*	Oncken: «Österreich und Preußen im Befreiungskriege», Berlin 1876 bis 79, II. 72 ff.
** Zwar hatte Metternich seinen Aufenthalt in Paris 1810 benützt, um die Fessel jenes geheimen Vertragsartikels bezüglich des Maximums von 150 000 Soldaten abzustreifen, und es war ihm gelungen, in den Stunden seines Abschiedes dem Kaiser Napoleon die Erklärung zu entreißen, dass er jenen Artikel als nicht vorhanden betrachte; aber die Finanznoth hatte Österreich abgehatten, durch Vermehrung seiner Truppenmacht der doch nur flüchtig ertheilten Freiheit sachliche Grundlage zu geben; und nun musste man in dem Vertrage vom 14. März in der angegebenen Weise jenen Artikel des Wiener Friedens zurückkommen. Oncken a. a. O. p. 70.
Kunst, im Kriegführen seltener zu bewundern Gelegenheit gehabt, hätte, als Schwarzenberg* Wer ahnte damals die Katastrophe auf den russischen Schneefeldern?
Es war demnach vorsichtig, dass der Fürst, in einem der eilf geheimen Artikel des oben genannten Vertrages seinem Vaterlande im Falle des Sieges «einen Zuwachs an Ländern sicherte, der nicht allein die Opfer und Kosten der Bundeshilfe aufwiegen, sondern auch als ein Denkmal der innigen und dauernden Freundschaft, die zwischen den Herrschern Österreichs und Frankreichs besteht, betrachtet werden	soll».
500000 Mann ließ Napoleon in	Frankreich,	Spanien und Italien	zu-
rück, mehr als ebensoviel bot er gegen Russland auf. Diese ungeheuere Armee stand Ende Mai längs der Weichsel aufgestellt.; ihren rechten Flügel bildeten die Österreicher, und Schwarzenberg	erhielt von	seinem	Kaiser den	bestimmten Befehl, dieselben zu führen.	Nur aus schuldigem	Gehorsam über-
nahm er das Commando. Während sich seine Truppen in Galizien sammelten, verließ er Anfangs Mai Paris und gieng nach Wien, um sich für den Feldzug zu rüsten. Zu seiner Freude fand er daselbst durch die Liebe und Sorgfalt seines Bruders schon alles bereitet. Die Stimmung in der Hauptstadt war dem Kriege abgeneigt, und die Militärs hätten lieber gegen Frankreich als für dasselbe die Waffe gezogen. Dadurch wurde die Aufgabe des Fürsten wahrlich nicht erleichtert. Am 30. Mai traf er in Lemberg ein, wo sich das Hilfscorps concentrierte, während die Reserven gegenüber der russischen Donauarmee, die unter Čičagov im Kriege gegen die Türkei sich an das linke Donauufer zurückgezogen hatte, in Siebenbürgen aufgestellt waren. Schwarzenberg zog sie näher an sich in die Bukowina und an die Ostgrenze Galiziens; auch Čičagov marschierte nordwärts, um sich mit Tormašov zu vereinigen, welcher in Wolhynien gegen die Österreicher stand. Mit diesen beiden russischen Armeen sollte es Schwarzenberg zu thun haben; Tormašov commandierte 51000, Čičagov 60000 Mann; der Fürst befehligte im Hilfcorps 30000 und ebensoviel in der Reserve. Die Kräfte waren demnach überaus ungleich.
2.) Beginn der Operationen.
Bei der Übernahme des Commandos hatte der Fürst, welcher diesen Krieg, den Anschauungen Metternichs entgegen, nicht bloß zum Scheine führen wollte, die Aufgabe, in einem Tagesbefehle seine Soldaten für den Kampf und für seine Person einzunehmen. Das Letztere unterlag keiner Schwierigkeit. Er hatte seine Tüchtigkeit oft genug bewiesen, und die Ehrenhaftigkeit seines Charakters war so bekannt und geschätzt., dass Fürst Liechtenstein sagte: «Wo Schwarzenberg steht., kann jeder Ehrenmann stehen.» DasErstere dagegen schien fast unmöglich. Trost brachte jedoch der Satz des Armeebefehls: «Wir kämpfen mit unseren Verbündeten, nicht für sie, wir kämpfen für uns selbst.» Und so war es in der That,. Als ersten Gewinn seiner Handlungsweise konnte Österreich die Befreiung der Donaufürstenthümer und Serbiens von der russischen Besetzung betrachten. Das stolze Selbstgefühl der Armee war geschont., indem sie nicht als Contingent, sondern als Bundesgenosse neben
*	Wer (wie der preußische Major Beitzke) dem Fürsten Schwarzenberg über seine Anschauung Vorwürfe macht, fordert, Schwarzenberg hätte aus der Vergangenheit nichts lernen sollen.
der französischen stritt. «Unzertrennlich bleiben diese auserlesenen Truppen und einzig und allein ihren Generalen anvertraut; für beides bin ich Bürge.» Und in der That wies Schwarzenberg später die Zumuthung Napoleons schroff zurück, einen Theil des österreichischen Kriegsvolkes unter das unmittelbare Commando Frankreichs treten zu lassen. Da er im Tagsbefehle darauf hinwies, Österreich sei den Franzosen zumeist deshalb unterlegen, weil es im Kampfe gegen sie allein gelassen worden, konnte er den Groll gegen Napoleon einigermaßen besänftigen, und vielleicht auf Russland lenken. «Wir wetteifern mit allen Völkern an Tapferkeit, an Muth, an ausdauernder Geduld im Kampfe. Selbst dort, wo die Treulosigkeit der Verbündeten uns tiefe Wunden schlug, treten wir mit Würde und neuer Kraft hervor.» Vor allem aber war es der Hinweis auf die dem Herrscher schuldige Ergebung, auf die Unerlässigkeit des blinden Gehorsams der Armee, wodurch der Fürst seine Truppen zu einem gefügigen Werkzeug seiner Pläne machte. «Die vorzüglichste aller kriegerischen Tugenden, die Anhänglichkeit an Herrscher und Vaterland, lässt sich durch nichts besser erproben, als durch unbedingte Aufopferung für alles dasjenige, was der Monarch den Zeitumsländen angemessen erachtet, und beschließt. Und an dieser Anhänglichkeit übertrafen wir alle Zeitgenossen und geboten ihnen selbst im Unglücke Achtung.»
Napoleon hatte sich öfter geäußert, er bespreche mit Schwarzenberg gerne militärische Angelegenheiten; er fand ja, dass dieser sie verstehe. Die Richtigkeit dieses Urtheils bewies ihm der Fürst zuerst als Bundesgenosse, dann als Gegner.
Am 10. Juni brach Schwarzenberg von Lemberg auf. Sein Corps zerfiel in drei Infanterie-Divisionen und eine Division Cavallerie. Eine von jenen commandierte Bianchi, durch Scharfblick und Entschlossenheit zum Führer geboren, im Kampfe wie in der Ertragung aller Strapazen dem gemeinen Manne ein Muster, durch festen Charakter bei Hoch und Niedrig geschätzt. Unter ihm stand der Brigadier Fürst Alois Liechtenstein; das Maria-Theresien-Kreuz auf seiner Brust zeigte, dass in ihr ein tapferes Herz schlug. An Reitern und Artillerie war Tormašov, mit dem der Fürst in erster Linie zu thun bekam, weit überlegen, wir hatten 4500 Pferde, Artilleristen nur 2000. Mit gutem Grunde klagte Graf Radetzky, dass man die österreichische Artillerie, einst die beste Europas, vernachlässigt habe. Schwarzenbergs Generalstabschef war Baron Stutterheim.
Vom Feinde nicht behelligt, auch ohne Kenntnis von seinem Stande, gelangten die Österreicher am 20. Juli nach Lublin, wo ihnen der Fürst die wohlverdiente Rast gönnte. Sie hatten die gewohnten Lebensmittel entbehrt und dabei in einer grässlichen Hitze, der des Nachts empfindliche Kälte folgte, zehn angestrengte Tagmärsche vollzogen. Doch schon am 22. wurde der Weg nach Siedlec eingeschlagen. Die elenden Ortschaften gaben weder Unterkunft,, noch verbesserten sie die Verpflegung. Die Maroden und Kranken mehrten sich von Tag zu Tag, einzelne sanken während des Marsches um und starben. Um die Hitze zu vermeiden, ließ Schwarzenberg die Truppen des Nachts marschieren, aber wegen der Länge der Märsche musste doch immer auch der nächste Vormittag zu Hilfe genommen werden. Siedlec und die Umgebung war von früheren Durchmärschen russischer Truppen förmlich ausgesogen. Der Fürst sah sich zu seinem schmerzlichen Bedauern genöthigt, Victualien und Naturalien requirieren zu lassen. Das Ergebnis war spärlich, denn ein großer Theil der Bewohner war mit den Hausthieren in die Wälder geflohen; den Zurückgebliebenen wurde nun das Vieh weggetrieben.
Am 26. Juni erfuhr man, dass die große Armee, deren rechlen Flügel die Österreicher bildeten, seit drei Tagen den Niemen überschreite;* am 29. war Napoleon schon in Wilna.** Er schickte an Schwarzenberg den Befehl, bei Drohoczin über den Bug zu gehen und gleichzeitig gegen Tormašov zu operieren. Doch wo stand der? Napoleon hatte davon keine Ahnung. Tormašov lagerte mit 34000 Mann bei Luck (spr. Luzk); er hatte an der galizischen (irenze ein Beobachtungscorps zurückgelassen.
Der Fürst rückte	gegen Drohoczin; die Abtheilung	Russen, die hier gegen
die große Armee operierte, verließ den Ort sowie	auch Bialistock; alle
Vorräthe nahm sie mit, was man nicht fortbringen konnte, wurde verbrannt. Ein Magazin jedoch hatten die Russen zu leeren versäumt, und Schwarzenberg fand darin 30000 Metzen Getreide. Er konnte sie wohl brauchen.
Der Bug wurde	überschritten und der Marsch	gieng nach Bialistock.
In der Niihe zog das	Corps der Sachsen unter dem	französischen General
Reynier, und zwar den Österreichern voraus gegen Slonim. Schwarzenbergs . Truppen dehnten sich bis Kobrin aus, sein Hauptquartier war am 10. Juli in Pruzany. Er trachtete von hier aus erstens nach der Verbindung mit den Sachsen, zweitens ließ er auf allen Seiten nach dem Feinde suchen. Eine deshalb nach Pinsk beorderte halbe Escadron bemächtigte sich daselbst der in einem Magazin aufgehäuften Vorräthe im Werte von drei bis vier Millionen und nahm einen Rittmeister mit. 150 Mann gefangen. Auf die Meldung hievon schickte Schwarzenberg -sogleich eine Compagnie Kroaten nach Pinsk, und diese brachten auf Wagen die Vorräthe, dann 4000 Gulden in Papier und 25000 Rubel in Silber.
Tormašov stand bei Kowel am Pripet. Am Abend des 16. Juli erhielt Schwarzenberg von Napoleon den Befehl, mit. Beynier die Stellung zu tauschen, also nach Neswiecz zu ziehen und diesem die Linie Pruzany, Kobrin, Pinsk zu überlassen. Vergebens blieben alle Vorstellungen des Fürsten gegen Napoleons irrige Meinung, Reynier wäre stark genug, Wolhynien vor Tormašov zu schützen; drei Tage zögerte Schwarzenberg mit der Ausführung einer Ordre, welche auf Unkenntnis beruhte und zu Nacht heilen führen musste; als sie bestimmt wiederholt wurde, gehorchte er. Während Reynier südwärts, der Fürst gegen Norden zog, \vobei sie am 22. Juli unterhalb Slonim einander begegneten, kam die Kunde, dass Tormašov die Offensive ergriffen habe. Mit Resorgnis um das sächsische Corps setzte Schwarzenberg seinen Marsch über Slonim (23. Juli) nach Neswiecz fort. Hier ward ihm die Mittheilung, von der großen Armee sei Davoust. mit, seinem Corps in Mohilew eingetroffen, die Österreicher sollen, um diesen Marschall zu unterstützen, gegen Minsk operieren. Dies war nun geradezu unmöglich, denn Schwarzenberg wusste, dass Tormašov von Kowel nach Rat.no marschierte und dass zu seinen 34000 Mann in nächster Zeit Cičagovs Donauarmee stoßen werde. Sollten die Sachsen geopfert und dadurch das österreichische Corps in die größte Gefahr gesetzt werden? Rei Kobrin besiegte Tormašov am 27. Juli das zehnmal schwächere Häuflein
*	Am 22. Juni erließ Napoleon die Proclamation an die große Armee: «— Russland wird vom Verhängnis fortgerissen, sein Geschick muss sich erfüllen. — So lasst uns den Niemen überschreiten und den Krieg auf sein Gebiet verlegen — u. s. w.» Ausgewählte Correspondenz Napoleons I. Übersetzt von Heinrich Kurz, III. B., p. 327.
** Von hier ist sein Brief vom 1. Juli an Alexander I. von Russland gerichtet, in welchem er diesem den Beginn des Krieges zur Last legt, hinzufügend: «Sie haben Ihre ganze Zukunft verdorben.» Correspondenz a. a. 0. p. 328, 331.
Sachsen, welches Reynier unter dem General Klengel vorgeschoben halte, trotz der heldenmütigsten Gegenwehr. Der Führer musste die Waffen strecken. Die gefangenen Officiere wurden dem Generallieutenant Tormašov vorgestellt und erhielten von ihm ihre Säbel mit. der schmeichelnden Äußerung zurück, dass ihr tapferes Benehmen eine solche Auszeichnung verdiene.
Sobald Schwarzenberg die Mittheilung von der Katastrophe bei Kobrin empfieng, gab er die Vollziehung des von Napoleon ihm wiederholt zugekommenen Befehls, nach Minsk zu marschieren, entschieden auf und beschloss, sich den Sachsen in rascher Bewegung zu nähern und der Offensive TormaSovs ein Ziel zu setzen. Er handelte gegen den Befehl Napoleons, aber mehr in dessen Interesse, als wenn er befolgt hätte, was jener ohne Kenntnis der Sachlage angeordnet. hatte. Er begab sich am 31. Juli auf den Bückweg von Neswiecz nach Slonim, wo am 3. August das im Bückzuge begriffene sächsische Armeecorps zu ihm stieß. Vereint zogen nun Schwarzenberg und Beynier südwärts gegen Tormašov, der bei Antropol ein Lager bezogen hatte. Am 6. August brachte ein französischer Oberst dem Fürsten Schwarzenberg Napoleons Billigung seiner bisherigen Operationen, zugleich aber auch den Befehl, nach Slonim umzukehren und unter Einem auch Warschau und Wolhynien zu decken. Was doch die Österreicher alles thun sollten! Und als ob nicht Napoleon, sondern Beynier die Niederlage bei Kobrin verschuldet hätte, stellte er, der Imperator, seinen braven General unter Schwarzenbergs Commando.
Nun, der Fürst machte ihn durch freundschaftliches Entgegenkommen die Härte seines Gebieters vergessen. Von jetzt an handelte Schwarzenberg ganz selbständig. Napoleon rückte immer weiter gegen Moskau und überließ die Österreicher sich selbst* Und doch hat Schwarzenberg die Interessen der großen Armee mit einer Treue gewahrt, die um so höhere Achtung verdient, je kostspieliger sie war. Freilich wirkte neben dieser Bundestreue eine Sorgfalt für die Erhaltung der österreichischen Streitkräfte, die eben nur einem so menschenfreundlichen Herzen und einem so warmen Patriotismus eigen ist, wie sie den Fürsten Schwarzenberg adelten. Und in der Anstrebung und Erreichung dieser beiden mit einander schwer zu vereinigenden Ziele liegt das Verdienst des österreichischen Feldherrn während seines Kampfes gegen die Bussen. Von Slonim marschierten die Österreicher nach Kosow und drückten die Bussen über den Fluss Jasiolda zurück. Ihre Operationen waren durch die Unkenntnis der feindlichen Stellungen außerordentlich erschwert, Spionendienst leisteten nur unzuverlässige Juden, Bussen gaben sich zu diesem Geschäfte nie her. Unser Vormarsch, aus Hussaren bestehend, stieß oft auf Kosaken oder Tartaren und Baschkiren, die einen Hagel von Pfeilen abschossen, ohne besonderen Schaden anzurichten. Am 8. August wurden 32 von solchen malerisch gekleideten Asiaten gefangen vor Schwarzenberg geführt.
Bei Senewiczi am Wieneczbache stößt der Fürst auf den ersten ernsthaften Widerstand. Da eine von ihm ausgeschickte Umgehungscolonne infolge der unwegsamen Sümpfe zu weit abschweifen musste, erregte der Kampf, in welchem Bianchi verwickelt ward, Besorgnis; da wirft sich General Fröhlich mit seinen Hussaren auf den Feind und treibt ihn aus dem Orte. Doch verloren wir in dem Gefechte bei Senewiczi 864 Mann und den tapferen Obersten Hrovath.
*	Abandonni ä lui-meme par Napoleon, habitaellement sans ordres de lui, il inatieeu-vra dans le but d’etre le plus utile ä Varmie fracaise. Marmonts Memoiren, 6. B., Charakteristik Schwarzenbergs.
In Pruzany trafen die Österreicher den von den Sachsen zurückgeschlagenen russischen Divisionär Lambert, und trieben ihn vor sich her in die Sümpfe von Kozibrod; an einem Damme hielt er daselbst stand. Kein anderer Weg führte durch die Morastwüste. Das Gebüsch rechts und links vor ihm ließ Lambert dicht besetzen, an das im Anfänge des Dammes gelegene Wirtshaus postiert’er starke Infanterie-Abtheilungen und drei Geschütze; die Hauptmasse seiner Division stellt er auf eine steile Anhohe, von welcher aus er das Terrain und namentlich den ganzen, 1200 Schritte langen Damm beherrschen kann. Schwarzenberg beschließt, sich dieses Defiles zu bemächtigen. Oberst Süden erobert mit dem fünften Jägerbataillon das Wirtshaus, zwei Bataillone Infanterie verjagen die russischen Schützen aus dem Gebüsch an beiden Seiten des Dammes; die siegreichen Truppen waten durch den Morast und stürmen die steile Höhe hinan, auf welcher Lamberts Hauptmacht, steht. Aber hier erleiden sie so große Verluste, dass Schwarzenberg sie zurückruft. Er eröffnet einen Geschützkampf und veranlasst gleichzeitig eine Umgehung der Anhöhe, ln kurzer Zeit sind die Österreicher den Russen im Rücken. Da überlässt Lambert das wichtige Defile von Kozibrod dem Fürsten und zieht sich nach Horodeczna zurück. Diese Vorgänge führten zur Schlacht bei Podubnie.
3.) Die Schlacht bei Podubnie.
Tormašov eille mit seiner Hauptmacht, von Kobrin zur Aufnahme des geschlagenen Lambert gegen Horodeczna. Auf dem über eine Anhöhe führenden Weitermarsche vereinigte Schwarzenberg drei Divisionen (am Ilten, 3 Uhr nachmittags); Reynier befand sich damals auf dem Wege, welcher von der genannten Straße nach Brzeslitowsky abzweigt.; ihm folgte die vierte österreichische Division unter Siegenthal und lagerte bei dem Dorfe Podubnie. Die vereinigten Österreicher und Sachsen zählten 38000, der heranrückende Tormašov 34000 Mann. Vor diesem lag ein bewaldeter Sumpf, über welchen ein Holzdamm nach Horodeczna, ein anderer nach Podubnie führte; jenen besetzte der russische Feldherr mit, 30, diesen mit, 12 Geschützen; zu seiner Linken aber dehnte sich ein WTald aus, den er unbegreiflicherweise ganz unberücksichtigt ließ. Diesen besetzte auf Schwarzenbergs Befehl Reynier. Der Fürst verstärkte die Sachsen durch die Reiterbrigade Zechmeister und die dazu gehörige Batterie; denn auf Tormašovs linken Flügel hatte er sein Augenmerk gerichtet, da dessen Fronte und rechte Seite durch Sümpfe gedeckt waren. Reynier sollte nämlich auf der linken Flanke die Russen umgehen, während Schwarzenberg im Cent,rum auf dem vom Feinde mit Kanonen beset zt en Damme Scheinangriffe uni erhielte.
Am 12. August, vormittags um 9 Uhr, begann die Schlacht. Tormašov sah die Sachsen und die österreichische Division Zechmeister von Podubnie her in seine Linke marschieren, errieth aber ihren Plan nicht sogleich, sondern meinte, es handle sich nur um die Forcierung des Dammüberganges nach Podubnie; daher ließ er gegen diesen Damm und gegen die vor demselben demonstrierenden Österreicher die Kanonen feuern. Um den Mittag ward ihm gemeldet, dass ihn der Feind auf der linken Flanke umgangen habe. Nun erkennt er seine verzweifelte Lage. Seine Rückzugslinie nach Kobrin ist in Gefahr, ein kühnes Vorwärts über die Dämme ist unmöglich, da sie keinen Massenangriff gestatten. Reynier besetzt im Rücken Tormašovs einen Höhenzug. Der russische Befehlshaber, erstaunt über diese von ihm nicht vorausgesetzte Kühnheit,
sieht sich genöthigt, seine Fronte zu ändern und sich gegen die Sachsen zu kehren. Er wendet nun dem Moraste, den er vor sich hatte, den Rücken zu, und seine Fronte blickt gegen Kobrin; sein rechter Flügel steht jetzt in Podubnie, wo früher der linke stand. Diesen verstärkt er besonders und trachtet, Revnier wieder durch ein heftiges Geschützfeuer in den Wald zurückzuwerfen. Allein Schwarzenberg verstärkt die Sachsen in der Absicht, hier die Fahne seines Sieges aufzupflanzen. Es ist Mittag vorüber, als er zweiRrigaden zu den Sachsen stoßen lässt. Sie haben die schwere Aufgabe, den Umgehungsweg, welchen die Sachsen in längerer Zeit zurückgelegl hatten, so schnell als nur immer möglich zu machen. Gleichzeitig bedroht Schwarzenberg mit aller Kraft die Dammwege nach Horodeczna und Podubnie. Reide Rrigaden, welche er den Sachsen zu Hilfe schickte, waren von der Division Rianchi; eine derselben commandierte der tapfere Lilienberg. Als dieser bei Revnier anlangt, erhebt sich ein heftiger Kampf. Da stürzt Lilienbergs Pferd tödllich getroffen zu Roden, er selbst erhält eine starke Contusion und muss zurückgebracht werden; so übernimmt nun der Divisionär Rianchi in Person das Commando über die Rrigade. Das Feuer der russischen Kanonen ist furchtbar; unter tausend Gestalten hält der Tod seine Ernte; die Soldaten werden oft handgemein, und Rianchi selbst führt die Regimenter Alvintzy und Simbsch während des Getümmels gegen eine Anhöhe, welche von russischen Grenadieren besetzt ist; diese erwarten den Stoß; ein hitziger Rajonettkampf, Mann gegen Mann, Rrust gegen Rrust, wirft endlich die Grenadiere; aber frische Truppen ersetzen ihre Stelle. Des Feindes rechter Flügel wiederholt unausgesetzt mit Fußvolk und Reilerei seinen Anfall auf Reyniers linken, dem keine Reiterei zu Gebote steht; dennoch wird der Russe immer geworfen. So wüthet hier die Schlacht bis zum Abend, acht lange, blutige Stunden. Resonders im Gedränge war die sächsische Rrigade Sahr. Doch Schwarzenberg schickte ihr von Podubnie her in der Rrigade Hessen-Homburg Unterstützung; diese sollte den rechten russischen Flügel anfallen, damit die in Tormašovs Rücken Kämpfenden Luft bekämen. Allein um ans Ziel zu gelangen, hätte Homburg den 700 Schritte langen, von keinem Damme überbrückten Morast durchziehen müssen. Und doch muss jetzt vorgegangen werden, sonst drängt Tormašov die Sachsen zurück und schneidet sie von Schwarzenberg ab. Daher stellt sich der Fürst in eigener Person, wie immer, wenn die Entscheidung auf dem Augenblicke lag, an die Spitze der Soldaten, jetzt eines Rataillons von Hessen-Homburg, und führt sie zum Kampfe; er bezeichnet dem Major Porubsky eine Stelle, wo der Morast vielleicht zu durchwaten sein dürfte. Nun übernimmt der Rrigadier Prinz Philipp von Hessen-Homburg die weitere Ausführung des Vorhabens. Schwarzenberg sorgt indes für rechtzeitiges Eintreffen der nöthig werdenden Reserve.
Unter unsäglichen Anstrengungen, mit in die Höhe gehaltenem Gewehr, arbeiten sich die Tapferen durch den Sumpf. Er ist durchschritten; der Feind stutzt und wird zurückgetrieben. Allein die Russen kehren wieder und werfen sogar Cavallerie in den Rücken des kühnen Rataillons, um es in den Sumpf zurückzu drängen. Schon weicht Major Porubsky an dessen Rand, aber sieh, hier findet er in einigen von Schwarzenberg abgeschickten Compagnien Succurs, und von den Höhen jenseits des Morastes schleudern österreichische Kanonen Geschosse auf die Russen, dass sie von der weiteren Verfolgung abstehWn.
Während dieser Vorgänge kämpften im Rücken der Russen Rianchi und die Sachsen auf das tapferste. Eine entstandene Lücke wusste jener äugen-
blicklich auszufüllen, indem er den Major St. Jvany, welcher interim das Regiment, Alvintzy führte, zum entscheidenden Angriffe vorschob, während das am Rande des Sumpfes kämpfende Regiment Colloredo seine Anstrengung erhöhte. Endlich dringt Bianchi selbst auf den Centralpunkt der feindlichen Stellung, die Russen weichen, jubelnd folgen, beständig im Gefecht, die Österreicher und Sachsen, erst die Nacht beendigt den harten Kampf: die Schlacht bei Podubnie, die erste, die Schwarzenberg als Armeecommandant geschlagen, sie ist gewonnen. — Nur Eines hatten sich die Russen erstritten, nämlich die Straße nach Kobrin, welche Reynier vergebens ihnen zu verlegen bemüht gewesen war* Der österreichische Verlust in der Schlacht bei Podubnie betrug 1200 Mann an Todten, Verwundeten und Vermissten; die Russen geben den ihrigen auf 3000 an.
Die Sicherung des Großherzogthums Warschau sowie der rechten Flanke der großen Armee und die Zurückwerfung Tormašovs in die Defensive waren die Resultate dieses Sieges.
«Wäre übrigens die Umgehung durch die Sachsen früher begonnen und dieselben noch mehr verstärkt worden, so würde Tormašov vielleicht in die misslichste Lage gerathen und die Kriegsgeschichte um einen großartigen «Finkenfang bei Maxen» reicher sein. Tormašov konnte es den für die Verbündeten ungünsligen Terrainverhältnissen danken, dass dies nicht geschah.»**
Napoleon hatte mittlerweile Wilna verlassen und Smolensk erstürmt. Von hier aus schrieb er seinem in Wilna zurückgelassenen Minister des Äußern, dem Herzoge von Bassano, im zuversichtlichsten Tone von seinen Erfolgen und schloss mit den Worten: «Schwarzenberg und Reynier haben zusammen —	die	Russen geschlagen.» Dann warf er sich	auf	das	Bett,
ohne den Brief	zu	unterschreiben,*** denn seine innere Stimmung	entsprach
der zur Schau getragenen Zuversicht keineswegs; mit Schrecken bemerkte er, dass die große Armee schon 100 000 Mann eingebüßt hatte.1"
Nach seinem Siege bei Podubnie belobte der Fürst die Truppen in einem Generalbefehle: «Ich habe mit. dem größten Wohlgefallen gesehen, wie die Truppen die stärksten Märsche mit vieler Ordnung zurückleglen, Fatiguen mit, Standhaftigkeit ertrugen und mit. dem frohesten Muth an den Feind giengen. Das Vaterland muss mit Wohlgefallen auf seine braven Krieger sehen, ich bin	stolz darauf, ihr Anführer zu sein, u. s. w.»
4.) Yon Podubnie an den Styr.
Während der Verfolgung Tormašovs auf der Straße nach Kobrin gab es Gefechte unserer Avantgarde mit dem russischen Nachtrabe. Tormašovs Hauptmacht zog sich in die Sümpfe von Diwin zurück; dahin sollte sie Bianchi
*	Dass ihnen dabei «zwei Regimenter in Stücke gehauen worden» wären, erzählt nur Butturlin in seiner «Geschichte des Feldzuges 1812 in Russland».
** Gebier a. a. O. Tormašovs Niederlage wurde dem russischen Kaiser gegenüber für einen Sieg ausgegeben; nun, es ließ ja Napoleon die Zeitungen berichten, er habe bei Leipzig gesiegt.
*** Correspondenz a. a. 0. p. 334. t Damals dachte er daran, dem Fürsten Schwarzenberg, wie es in seinem vom 24. August aus Smolensk an Kaiser Franz gerichteten Briefe heißt, «andere Corps anzuvertrauen», und bat deshalb seinen Schwiegervater, «etwas zu thun, was ihm sehr angenehm wäre, dem Fürsten den Grad eines Feldmarschalls zu ertheilen». Correspondenz a. a. 0. p. 335.
in erster Linie verfolgen. Diese Operation war eine der beschwerlichsten, die je in einem Kriege vorgekommen ist, denn man sollte in die schreckliche Sumpfwüste der sogenannten Rokitna-Moräste dringen, eine trostlose, bodenlose Fläche, nur belebt zeitweise durch das Gekrächze aufgescheuchter Sumpfvögel oder das monotone Unken ekelhafter Amphibien — und das im heißesten Monate, in einer verpesteten Atmosphäre, ringsumgeben von faulendem, trübem Gewässer, ohne Aussicht auf einen frischen Labetrunk in der öden, todten Gegend. Zudem waren die ohnehin schlechten Wege durch anhaltendes Regenwetter in den allerelendsten Zustand versetzt worden. Schon bei Rereczw, eine kurze Strecke vor Kobrin, fand man einen ganz grundlosen Dammweg. Um ihn einigermaßen gangbar zu machen, demolierte man die hölzernen Häuser in der Nähe und stellte einen «Prügelweg» her. Durch kluge Benutzung aller Rodenvortheile, welche ihm ein zweitägiger Regen durch Auf-wühlung des Morastes noch vermehrte, brachte Tormašov seine Russen in Sicherheit an den Pripet. Eine Verfolgung durch Sümpfe kann keine große Wirkung erzielen; und doch wurde sie unternommen. Ihren Charakter lernen wir aus der Schilderung der Vorgänge des 15. August kennen. Diese wiederholten sich, bis Tormašov den St.yr erreichte. Der Feind hatte sein Gepäck in den vom Morast überwucherten Wegen stecken und mühte sich, es flott zu machen und weiter zu bringen. Feldmarschallieutenant. Bianchi watete mit den Seinigen am 15. von Nowoselki über Ur nach Diwin auf einem Dammwege bis über die Knie im Wasser; zu beiden Seiten breiteten sich unübersehbare, trügerische Sümpfe aus. Die Truppencommandanten meldeten wiederholt die Erschöpfung der Mannschaft, und manche Stimmen erhoben sich gegen die Fortsetzung des Marsches; allein der Gedanke, dass wenige Stunden früher auch der Feind denselben Weg gezogen, bestimmte Bianchi, auf der Verfolgung zu beharren. Die Fußbatterie und die Munitionskarren mussten freilich zurückgelassen werden, bloß die Gavallerie brachte man weiter. General Zechmeister stieß mit der Avantgarde nach einigen Stunden auf den russischen Nachtrab. Er konnte im Augenblicke keine Meldung nach rückwärts senden, denn er stak mit seiner ganzen Brigade bis an die Knie im Sumpfe und wurde vom Feinde angegriffen. Die Pferde litten unendlich. Sie vermochten mit Mühe die Füße zu heben: wie sollte da attaquiert, werden? Doch mit einer Ausdauer ohnegleichen, obschon nur Schritt für Schritt, näherte sich das Regiment Davidovich den Russen und drängte dieselben von einer Stellung in die andere. Vom Morgen bis zum Abend legte man auf diesem Terrain, den Feind vor sich, im besten Falle eine Meile zurück. Die ganze Strecke stieß man auf russische Fuhrwerke, welche in der Verwirrung seitwärts fortzukommen getrachtet hatten und stecken geblieben waren. Eine halbe Stunde vor Ur traf man auf einen ungeheuren in einander verfahrenen Wagenknäuel, den zu entwirren die Feinde eben im Begriffe waren. Ein russisches Jägerregiment, das zur Verstärkung herbeigezogen worden, bot alle Kräfte auf, dem Vordringen des Begimentes Davidovich Einhalt zu thun. Aber zwei Compagnien dieser tapferen Schar wateten durch den einen halben Mann tiefen Morast, welchen die Russen selbst nicht zu betreten wagten, so muthvoll und geschickt in deren beiden Flanken, dass letztere die Vertheidigung ihrer Wagen aufgaben und sich zurückzogen. An 300 Fahrzeuge mit Leder, Proviant, Medicamenten und anderem Gepäck fielen in die Hände der Österreicher; bei der Unmöglichkeit, sie flott zu machen, wurden sie fast alle verbrannt.
In gleicherweise, unter gleichen Verhältnissen wurde auch am folgenden Tage in den Morästen von Diwin gekämpft; wir verloren am 15. und 16. August 287 Mann.
Um die Verfolgung zu erschweren, steckten die Russen alle Mühlen, Gehöfte und Dörfer ihrer Route und vor allem die Brücken in Brand; unsere Hussaren retteten jedoch manche von letzteren. Als die Russen Diwin räumten, hatten sie schon gegen 1000 mit Proviant beladene Fuhrwerke und 500 Mann an Gefangenen eingebüßt.
Am 21. August erreichte der Fürst auf der Verfolgung seines geschlagenen Gegners Mokrani; Tormašov war auf dem Marsche nach Kowel begriffen. Am 22. räumten die Russen Ratno am Pripet. Da Schwarzenberg für sein weiteres Vorrücken Warschau zur Operationsbasis erkor und somit den Feind vom Westen fern halten musste, so ertheilte er an Reynier, der bei Szack mit den Österreichern Fühlung hatte, den Befehl, zwei Brücken über den Bug zu schlagen. Am 24. warf Reynier die Russen aus Ljuboml, Schwarzenberg marschierte gegen den Pripet, er wollte Kowel gewinnen; es kam zu dem größeren Gefechte bei Stary Wiswa; die Russen wurden geworfen, doch nur unter großen Anstrengungen. Da Tormašov, nachdem er über Kowel hinaus war, von dem Wege nach Luck am Styr nicht abgedrängt werden konnte, beorderte Schwarzenberg die Sachsen, denen er diese Aufgabe zu-gedacht. hatte, gegen Wladimir, das an der Straße nach Luck gelegen ist. Am 29. lagerten die Österreicher bei Kowel, während Tormašov seine Truppen am Styr sammelte und sich in der so günstigen Stellung bei Luck befestigte. Die Brücken an dem rechten Ufer, das höher ist und somit das Terrain, welches die Verfolger einnehmen mussten, beherrschte, ließ er verbrennen. Indessen entdeckten unsere Hussaren zwei Furten, von denen die eine nahe der galizi-schen Grenze war. Tormašov war bisher über sechs Flüsse verfolgt worden, binnen 17 Tagen 36 Meilen weit. Schwarzenbergs Manöver gegen den russischen Feldherrn hatten das bedrohte sächsische Corps und das Großherzog-thum Warschau gesichert; hätte noch mehr erreicht werden können? Der Verlauf der Ereignisse wird diese Frage beantworten.
5.) Am Styr.
Bis zum 4. September beschränkte sich der Fürst, der in jeder Waffengattung geringere Kräfte besaß als der Feind,* auf Becognoscierungen; an diesem Tage unternahm er selbst eine größere von Kowel in der Richtung von Luck und sah, dass Tormašov am rechten Styrufer Verschanzungen errichtete. Während des Marsches stießen zu den Sachsen 4000 Polen, wodurch das Fußvolk Schwarzenbergs auf 33000Mann stieg; ebensoviel hatte Tormašov, aber an Reitern und Artillerie war er uns weitaus überlegen. In Luck wollte er den Anschluss der Donauarmee, 51000 Mann stark, abwarten. Wäre es Schwarzenberg gelungen, über den Styr zu dringen, Tormašov würde sich höchst wahrscheinlich, ohne auch nur eine Schlacht anzunehmen, zurückgezogen und die Vereinigung mit Čičagov doch bewerkstelligt haben. Die vereinigte Macht der Russen würde mit Schwarzenberg leicht fertig geworden
*	Napoleon schreibt am 9. September an Kaiser Franz: «Ich bitte Ew. Majestät wiederholt, den Fürsten Schwarzenberg za verstärken, damit er die Ehre der österreichischen Waffen aufrecht erhalte, wie er es schon gethan hat.» Correspondenz a. a. 0. p. 336.
sein, leichter, wenn sieh dieser durch eine wenn auch siegreiche Schlacht geschwächt hätte. War dies nicht das Schicksal Napoleons? hätte diesem die Aufopferung des österreichischen Corps irgend welchen Vortheil verschafft? Nicht den geringsten, denn er befand sich mit der großen Armee, welche durch die Beschwerlichkeiten des Zuges nun schon mehr als zivei Drittel ein-gebüßt. hatte, auf dem Marsche nach Borodino; hier erkämpfte er sich mit dem Verluste von abermals 30000 Mann* den Weg nach dem menschenleeren Moskau, in das er am 14. September den unheimlichen Einzug hielt. An demselben Tage vereinigten sich die Armeen Tormašovs und Čičagovs. Schwarzenberg konnte ebensowenig für Napoleon thun, wie Napoleon für Schwarzenberg that. Zwar hatte der Imperator sechs Regimenter gegen Neswiecz beordert und eine polnische Division gegen den untern Pripet operieren lassen; doch welchen Zusammenhang konnte Napoleon diesen Streitkräften mit dem vierzig Meilen entfernten Schwarzenberg geben? Oder sollte diesen Zusammenhang der österreichische Feldherr bestimmen? Der hatte weder Kenntnis von dem Stande der großen Armee, noch von dem ihrer Gegner; kaum die Verhältnisse der ihm selbst gegenüberstehenden Corps waren ihm bekannt. Diese so lange als möglich der großen Armee vom Leibe zu halten, blieb das Einzige, was Schwarzenberg für Napoleon thun konnte. Dass er aufrichtiger als die Diplomaten an dem Bunde mit Frankreich festhielt und die Interessen der Franzosen durch längere Zeit, als manch anderer gethan hätte und Napoleon selbst verdiente, förderte, zeigt sein späteres Verhalten. Dass er klüger als Napoleon nicht alles auf Eine Karte setzte und den Krieg nicht abenteuerlich führte, rühmte nach dem Feldzuge dieser selbst; das Vaterland aber war ihm für die Erhaltung des Auxiliarcorps, das den Kern der wiedererstehenden Armee bildete, zu großem Danke verpflichtet. Die bisherige Führung desselben anerkannte Kaiser Franz in einem Belobungsschreiben, welches dem Fürsten am 7. September zugestellt wurde.
Es gab wiederholt Gefechte; wir zogen zumeist den kürzeren, die ungesunden Bivouacs, die fortdauernden sowie die Nachwirkung der überstandenen Aufregungen, verbunden mit der schlechten Verpflegung, erzeugten einen hohen Krankenstand. Schwarzenbergs Bitte um Ersatz der Abgänge blieb wie die Napoleons von Wien aus vorderhand ohne Erfolg. Auch konnte der Fürst, nicht erfahren, ob die österreichischen Truppen, welche in Siebenbürgen eingerückt waren, als Čičagov sich zur Vereinigung mit Tormašov aus Rumänien nordwärts gewandt hatte, das Auxiliarcorps zu verstärken bestimmt waren oder nicht. Auch von Napoleon kam kein Verhaltungsbefehl. Schwarzenberg hatte ihm von seiner Stellung genaue Nachricht gesendet. Die am 4. September eingerückten 4000 Mann waren elendes, zusammengerafftes Volk ohne Disciplin, dessen Kleidung bloß aus Hemd, Kittel und Hosen, dessen Bewaffnung nur aus Lanzen bestand. Ohne Sattel, ohne Steigbügel ritten die armen Kerle die schneidigen Bücken der mageren Mähren. Tormašov dagegen erhielt immer neue Verstärkungen, in jenen Tagen etwa 18000 Mann, und machte Anstalten, den Styr zu überschreiten. Vergebens flogen unsere Colonnen den Fluss auf und ab und zerstörten mehrmals den Bau von Brücken; am 19. September gelang es dem russischen Oberst Knorring dennoch überzusetzen und durch eine List sich am linken Ufer zu behaupten, indem er 15 der deutschen
*	Er selbst freilich gesteht in dem oben erwähnten Briefe vom 9. September nur 8000 bis 10000 Mann.
Sprache kundige Uhlanen in Monturen österreichischer Dragoner steckte und, sie vorausschickend, einen Überfall ausführte, bei welchem die Sachsen 150 Mann, einen Major und drei Standarten verloren. Zugleich mit der Meldung dieses Überfalles lief die von einem anderen Übergange der Russen bei Kolki ein, und dass Čičagov die Vereinigung mit Tormašov vollzogen habe, und gleichzeitig die Nachricht, Napoleon sei in Moskau. Einem übermächtigen Feinde gegenüber, von Napoleon zu weit entfernt, von der Heimat zu weit entfernt, sich selbst überlassen, konnte Schwarzenberg nichts anderes thun, als sich in nordwestlicher Richtung zurückziehen, immer bedacht, dem Corps das Schicksal zu ersparen, das, wie Metternich längst vorausgesagt i^id Schwarzenberg in Paris Napoleon zu bedenken gegeben hatte, der großen Armee im gänzlichen Untergange bereitet wurde, aber auch immer bemüht, seine Gegner von dem französischen Hauptheere fern zu halten. Kaiser Alexander hatte versichert, lieber bis Kasan und Astrachan zurückzu weichen, als mit Napoleon Frieden zu schließen. Dieser Entschluss mit dem beständigen Vorgeben verbunden, man wolle den Krieg durch einen Vertrag beendigen, überlieferte die große Armee des Unersättlichen ihrem ärgsten Feinde, dem «Marschall Winter». Geblendet von jenen Göttern, welche ihn verderben wollten, wartete Napoleon in Moskau einen vollen Monat, so dass die rauhe Jahreszeit ihren Angriff vorbereitete und die Russen sich in den Flanken und im Rücken aufstellen konnten. Auch Schwarzenbergs Corps in das Verderben zu ziehen, war das Bemühen Čičagovs und Tormašovs. Sie vollendeten am 22. September den Übergang über den Styr und trachteten, die Österreicher und Sachsen gegen Grodno zu drängen, also von der Rückzugslinie ins Warschau'sche abzuschneiden. Während Schwarzenberg seine Streitkräfte concentrierte (24st.en und 25. September), gieng Baron Rothkirch als sein Commissär zu Napoleon nach Moskau mit der Anfrage, was man in der Folge von dem Auxiliarcorps erwarte, wie Schwarzenberg zu manövrieren habe, um mit Napoleons Operationen in Einklang zu sein, und auf welche Unterstützung von der großen Armee man mit Sicherheit rechnen könne. Wie die Sache jetzt stand, konnten sich die Österreicher für nichts mehr als einen vernachlässigten Posten ansehen, dem höchstens die Aufgabe geworden sei, jetzt noch 30000 Mann stark, die beiden Armeen der oft genannten russischen Feldherren, über 70000 Mann stark, für Napoleon unschädlich zu machen. War sie zu lösen?
6.) Operationen am Bug.
Die Russen schwenkten sich links, unsere südliche Flanke umgehend. Unter beständigen Gefechten zog Schwarzenberg an den Bug, die Österreicher und Sachsen immer eng aneinander haltend; am 28. traf er in Lju-boml ein. Hier machte er Anstalt, zu einer Schlacht, ohne dieselbe in Wahrheit. zu beabsichtigen. Ein glänzendes Reitergefecht währte vom frühen Morgen bis 4 Uhr nachmittags. Als der Feldherr im klaren war, dass er es in der That mit. der gesammt.en Macht Čičagovs und Tormašovs zu thun habe, ordnete er den Rückzug über den Bug an. Er bewerkstelligte denselben unter steten Gefechten im Angesichte des Feindes durch einen Fiankenmarsch, welcher einem anderen Feinde gegenüber den Untergang des Corps hätte zur Folge haben können. Aber die Russen, «bedächtig und todtverachtend im Angriffe, unglaublich zähe in der Verteidigung, besaßen nicht die Beweglichkeit und Schnelligkeit der Franzosen; ihren beiden Führern fehlte der zün-
dende Funke, welcher Napoleons Unterfeldherren belebte». Es kam ihnen also nicht in den Sinn, sich zwischen die Österreicher und Sachsen und diese dann in die Sümpfe von Mokrany zu werfen, was alles möglich war. Sie kamen, wie es Schwarzenberg berechnet hatte, zu spät, unseren Rückzug zu hindern. Der Fürst hielt sich bei der Arrieregarde auf, bis auch diese bei Wlodawa den Bug glücklich passiert hatte (1. Oktober).
Ein halber Monat war verflossen und die vereinigten 70000 Russen hatten gegen Schwarzenbergs nur halb so zahlreiches Corps noch keinen nennenswerten Erfolg aufzuweisen. Jetzt wurde Tormašov von seinem Kaiser zu einem ander^i Commando abberufen und Cičagov mit dem Oberbefehle über die beiden Armeen allein betraut.. Dieser sollte zuerst Schwarzenberg zurückwerfen und dann nach Minsk marschieren. Allein der Fürst ließ sich eben nicht zurückwerfen, und der Marsch gegen Minsk konnte erst nach siebzehntägigem Hin- und Hermarschieren und vielen Gefechten angetreten werden.
Zu nicht geringem Erstaunen des russischen Feldherrn führte Schwarzenberg seine Truppen am 4. Oktober bei Brzesc-Litowsky plötzlich ans rechte Ufer des Bug zurück. Gleichzeitig sandte er den General Zechmeister den Verstärkungen entgegen, die endlich aus Galizien im Anmarsche waren. Unsere linke Flanke war wenig gesichert, sofort begannen die Russen Operationen gegen sie. Um sie durch Sümpfe und Moräste zu decken, verkehrte der Fürst in der Nacht vom 7. auf den 8. die Front, indem er unseren rechten Flügel an den Muhawiec, den linken an die Lesna lehnte; die Cavallerie stand nun auf den Sandhügeln vor Plosky, bei Brzesc-Litowsky blieben die Sachsen.
Cičagov beschloss, den Fürsten in dieser Stellung anzugreifen. Die von ihm angeordneten Reiterattaquen wurden jedoch von den Österreichern tapfer zurückgewiesen (8. Oktober); dann vergeudeten die Russen die Zeit mit nutzlosem Geschützfeuer aus zu weiter Entfernung. Endlich erkannten beide Theile die Wichtigkeit eines Hofes (des Triszyner Hofes), um welchen nun hart gekämpft wurde. Wir verloren denselben; aber Schwarzenberg bestand auf dessen Wiedereroberung, und sie gelang. Dabei wurde der tapfere Generalmajor Fürst Alois Liechtenstein, als er den zum Hofe führenden Dammweg stürmte, verwundet. — Schwarzenberg verschanzte die beiden Flügel und bot. dem so sehr überlegenen Gegner Trotz. Dieser traf nun Anstalten zu einer formidablen Hauptschlacht, Am 11. Oktober setzten sich die russischen Colonnen in Bewegung, um die Österreicher zu erdrücken; aber Schwarzenberg, welcher den kolossalen Streitkräften Cičagovs gegenüber sich volle acht Tage behauptet hatte, entzog sich diesen Vorbereitungen, indem er so plötzlich wie bei Ljuboml in der Nacht vom 10. auf den 11., zwei Stunden vor dem Aufbruche der gesatnmten ihm gegenüberstehenden russischen Streitkraft,, sich hinter die Lesna wandte; die Vorposten ließ er, um die Russen zu täuschen, bis 4 Uhr stehen, während er den Flussübergang schon um 2 Uhr vollzog. Da Reynier zwei Brücken nicht verbrannte, sondern bloß abtragen wollte, so begann um 4 Uhr ein hartnäckiger Kampf, in welchem die Sachsen alle Mühe hatten, die Feinde vom Übergange zurückzuhalten.
Cičagov schwankte in seinen Operationen, die nach dem erhaltenen Befehle schließlich zu dem Marsche nach Minsk führen sollten. Er wurde von Schwarzenberg so aufgehalten, dass er auch nicht ein einziges Corps gegen diese Stadt abschicken konnte, während es dem Fürsten bisher gelungen war, die Russen vom Großherzogthum Warschau und von der großen Armee Napoleons fern zu halten. Weil aber seine Verbindung mit Warschau doch
bedroht war, so befahl er am 11. Oktober den Rückzug nach Wisoka-Litowsky. Der Zustand seiner Truppen war kein ermunternder. Viele Marode waren in die Hände des Feindes gefallen, die Gesunden marschierten barfuß, in zerfetzten Mänteln, manche hatten einzelne Kleidungsstücke als unbrauchbar geworden weggeworfen. Die Pferde waren abgemagert, ihr knochiger Rücken blutete oft vom Satt eidrucke. Der elende Zustand lockerte die Mannszucht, und es bedurfte der abschreckendsten Reispiele, sie aufrecht zu erhalten. Mit solchen Truppen konnte doch Schwarzenberg einem mehr als zweimal überlegenen Feinde nicht die Spitze bieten! Napoleon freilich wollte an die Überzahl der Russen nicht glauben, wie der aus seinem Hauptquartier zurückgekehrte Graf Paar meldete. Von Instructionen für Schwarzenberg brachte Paar jedoch keine Silbe.
Unter beständigen Gefechten, bei denen sich unsere Hussaren stets auszeichneten, gieng es über Drohoczin an das linke Ufer des Rüg. «Man muss es Cičagov, dem vielleicht einzigen Admiral, welcher zu Lande operiert hat, Dank wissen, dass er nichts Ernstliches unternahm; denn an guten Gelegenheiten gebrach es ihm keineswegs.»* In den Nachhutgefechten machte die Rrigade Fröhlich sogar Gefangene, und am 15. Oktober überfiel der kecke Reiteroberst Scheither, gegen Siedlec streifend, ein neu errichtetes russisches Regiment und machte mehr Gefangene, als er eigene Leute befehligte.
Der Krieg macht frei. Allein wenn auch die Armee in ihren Reihen viele tüchtige Gradaus besaß, ihr fehlten doch auch jene nicht, welche, zu klein für das Große, ihre Größe im Kleinen suchten. So wurde der kühne Haudegen Scheither in Arrest gesteckt, weil er bei der Rückkehr dem Feld-marschallieutenant Frimont entgegnet, hatte: «Soll ich denn zum Holzholen mit dem linken Fuß antreten lassen?» Fürst Schwarzenberg aber war nicht groß im Kleinen und nahm den Mann nicht nach irgend einem schiefen Worte, sondern nach seinem inneren Wert und seinen Thaten. Scheither wurde nach kurzer Zeit General.**
Cičagov schickte zwei Corps über den Rüg, und es kam zu dem bedeutenderen Gefechte bei Riala (18. Oktober). Oberstlieutenant Graf Latour des Generalstabes führte ein Rataillon Eszterhazy und zwei Compagnien Sachsen dem Feinde in die Flanke und eroberte einen Zwölfpfünder, den er sich auch nicht mehr entreißen ließ. Um 3 Uhr nachmittags beauftragte Schwarzenberg den tapferen Rianchi mit einer Umgehung der Russen. Sie gelang ihm, und nun eröffneten vier Geschütze ein wirksames Feuer gegen die feindliche Cavallerie in der freien Ebene, während die Rrigade Liechtenstein von der Seite angriff. Die Russen wichen nachTerespol (gegenüber von Rrzesc-Litowsky, am linken Ufer des Rüg) zurück. Ihr Verlust betrug 250 Todte und Verwundete und 200 Gefangene, die Österreicher und Sachsen verloren 249 Todte und Verwundete und 8 Gefangene. Der Fürst zog seine Truppen zwischen Siedlec und Drohoczin zusammen und gönnte ihnen Ruhe, die Cičagov, der damals 8000 Mann Zuzug aufnahm, durch zehn Tage nicht störte. Unseren Truppen fehlte seit Monaten der Sold; übrigens brauchte man wenig oder gar kein Geld, man bekam nichts zu kaufen, nicht einmal Rrot; an Fleisch fehlte es nicht. Von Napoleons Operationen lief gar keine Nachricht ein, daher konnte sich Schwarzenberg die Unthätigkeit Cičagovs nicht erklären.
*	Gebier a. a. 0. p. 122.
** Das Leben des Generals Friedrich von Gagern, von Heinrich von Gagern. 1. B., Leipzig 1856, p. 72.
7.) Während Napoleons Riickzng.
Als der Imperator in den Tagen vom 19. bis 22. Oktober Moskau verließ, ergieng an Čičagov der Befehl, 26000 Mann unter dem Generallieut.enant Sacken Schwarzenberg gegenüber zurückzulassen, mit den übrigen 50000 Mann aber über Minsk an die Beresina zu marschieren, wo man dem Bück-zuge der französischen Armee den Weg verlegen wollte. Nun kam an Schwarzenberg endlich eine Weisung, die, den Admiral Čičagov an dem Marsche gegen die Beresina zu hindern. War der Fürst mit so wenig Truppen diesem Befehle gewachsen? Was Zechmeister aus Galizien an Verstärkung herbeiführte, waren nur 1500 Mann; zu Beynier stießen zwei französische Begimenter aus Warschau. Ohne genaue Kenntnis der Vorgänge bei der großen Armee und bei den Bussen setzte der Fürst über den Bug und wandte sich an den Narew, obgleich er das Eine wusste, dass Sacken bei Brzesc-Litowsky, also in seinem Bücken, mit einer beträchtlichen Truppenmenge zurückgeblieben.
Welch eine Aufstellung der verschiedenen Streitkräfte! Napoleon auf dem flucht gleichen Bückzuge aus Moskau, südlich in seiner Flanke Bussen unter Kutusov, westwärts sammelte Wittgenstein eine gewaltige Armee, zu welcher auch Čičagov stoßen sollte, hinter diesem marschierte Schwarzenberg, hinter dem stand Sacken. Čičagov erreichte am 3. November Slonim, knapp hinter ihm setzte tagsdarauf Schwarzenberg über den Narew. Es gab Gefechte zwischen unserem Vor- und dem russischen Nachtrabe. Der Winter war eingetreten. Um unseren Truppen die längst als unbrauchbar weggeworfenen Mäntel zu ersetzen, ließ Fürst Schwarzenberg Bauernpelze requirieren. Die Beiter mochten sich alle versorgen, die Infanteristen kamen nicht so leicht daran.* Man glaubte Napoleon in der Nähe, über seine Pläne und Thaten erfuhr man «nichts Authentisches». Als es klar wurde, dass sieh die französische Armee in elendem Zustand und auf dem Bückmarsche an die Beresina befinde, machte sich Schwarzenberg allen Ernstes daran, Čičagov in seinem Vordringen an diesen Fluss zu hemmen. Bei der herrschenden Kälte hatte sich der Gesundheitszustand der Truppen gebessert, doch gab sie ihnen auf den langen Märschen, in denen sie nun den Bussen nachzogen, viel zu leiden. Gegen Sacken ließ der Fürst das sächsische Corps unter Beynier zurück; denn Sacken wollte sich an Schwarzenbergs Fersen heften, um ihn von Čičagov zurückzuhalten. Vordringend stieß er nun an dem Narew auf Beynier, während Schwarzenberg schon in der Nähe von Slonim, Čičagov zwischen Neswiecz und Minsk marschierten. Dass Napoleon auf allen Seiten von einer großen Zahl von Feinden bedrängt werden müsse, ward dem Fürsten immer klarer; doch von der Größe der Streitkräfte, welche dem Imperator noch zu Gebote standen, von dem Umfange des russischen Aufgebotes und den seine Operationen irgendwie bestimmenden Verhältnissen der beiden Gegner bekam er erst lange nach der grässlichen Katastrophe die erste sichere Nachricht. Dennoch erfüllte er die Pflicht des Bundesgenossen mit einer Treue und Gewissenhaftigkeit, wie sie damals kaum mehr in den Wünschen des Wiener Cabinettes lag.
Während er am 14. November seinen Weg gegen Neswiecz fortsetzte, sandte er abermals einen Courier an Napoleon in der Hoffnung auf Mittheilungen, wie er seine Operationen mit denen des französischen Kaisers in Einklang
*	Gagern a. a. 0. p. 73.
setzen könne. Es schien ihm die Herstellung einer Verbindung und eines zweckmäßigen Zusammenwirkens nicht unmöglich, wenn Napoleon, von dem er ja doch immer nur vortheilhafte Meldungen erhalten hatte, am 22. November an der Beresina erschien und Wittgenstein einen ausgiebigen Schlag versetzte. Aber da erfuhr man aus einem aufgefangenen Schreiben, dass Sacken die Aufgabe geworden sei, Schwarzenberg ebenso zu verfolgen, wie dieser Čičagov nicht aus dem Auge ließ, und dass er eben mit 25764 Mann den Sachsen an den Leib rücke. Und in der That. kam es zwischen diesen beiden Generalen an dem Narew und der Rossa zu sehr ernstlichen Zusammenstößen. Reynier zog am 14. November über Isabelin nach Wolkowysk in eine feste Stellung, Sacken postierte sich bei dem erstgenannten Orle. Um 3 Uhr früh des folgenden Tages griff er die Sachsen plötzlich an und vertrieb sie aus ihrer Stellung bei Wolkowysk. Schon am 14. hatte Reynier den Fürsten durch einen Adjutanten dringend um Unterstützung gebeten. Dieser kam hiedurch in nicht geringe Verlegenheit; sollte er Čičagov gestatten, ganz ungehindert an die Beresina zu eilen, oder Reynier seinem Schicksale überlassen? Erlag dieser, so gab es für das österreichische Corps keinen Rückzug mehr. Wir erinnern uns, dass Schwarzenberg einen Sieg Napoleons, genauer gesprochen, seines Marschalls Victor über den russischen General Wittgenstein für möglich hielt; in diesem Falle konnte Čičagov umkehren, und Schwarzenberg würde in der Fronte von diesem, von dem siegenden Sacken im Rücken gefasst worden sein. Während er über eine Entscheidung nachdachte, kam von Napoleons Minister, dem Herzoge von Bassano, die Nachricht, der Kaiser hätte die Russen aus Borisow an der Beresina vertrieben. Dies gab für ihn den Ausschlag; denn es konnLe nun angenommen werden, dass die Franzosen auch ohne die paar Tausend Österreicher mit den Russen fertig werden würden. Man muss sich immer gegenwärtig halten, dass Schwarzenberg von dem wahren Zustande der großen Armee nur in vagen, ungleichen Gerüchten erfuhr und die officiellen Berichte stets voll Zuversicht waren. Ferner schien nun der oben erwähnte Fall sehr leicht möglich, dass Čičagov sich zurückziehe und gegen Schwarzenberg wende und dieser zwischen zwei an Zahl ihm weit überlegene feindliche Heerhaufen gerathe. Der Fürst beschloss also, sich den gefährlichsten von diesen beiden, d. h. den nächsten vom Halse zu schaffen und dadurch zugleich die Sachsen zu befreien. Er zog mit zwei Divisionen dem General Sacken bei Isabelin in den Rücken, während er durch Zurücklassung einer beträchtlichen Truppenabtheilung bei Slonim Čičagov glauben machte, er stehe noch mit der ganzen Macht, ihm gegenüber. Bei einer grimmigen Kälte setzten sich die hungrigen Soldaten, in elenden löchrigen Zeug gehüllt oder auf hinfälligen Pferden reitend, am 16. November in Bewegung, voran die zwei Cavallerie-Brigaden Fröhlich und Wrede, hinter diesen die Divisionen Trautenberg und Bianchi. Dass die dritte Division (Siegenthal) bei Slonim zurückgeblieben war, ist uns erinnerlich. Gegen Sacken reichten die Streitkräfte Schwarzenbergs und Reyniers vollkommen aus. Nahe bei Isabelin stieß die Avantgarde auf ein Kosakenpiket und warf es mit Ungestüm zurück. Zugleich mit den Flüchtigen drangen 60 Hussaren, geführt von den Oberlieutenants Dubrowoy und Legeditsch, in Isabelin ein und richteten ein gräuliches Blutbad an; letzterer nahm mit 20 Hussaren 86 Bussen gefangen. In kurzer Zeit waren die Unsrigen Herr des Städtchens. Gegen Abend rückten die beiden Divisionen nach und verkündigten durch neun Kanonenschüsse den Sachsen die nahe Hilfe, den Sturm auf Wolkowysk.
Alle sächsischen Batterien feuerten; zwei Bataillone der französischen Division Durutte machten ihr Probestück. Der Feind, durch Schwarzenbergs Ankunft in Bestürzung versetzt, wich aus Wolkowysk und trat eiligst den Rückzug an. Es war bereits zu spät, um noch an diesem Tage einen Angriff von Isabelin aus einzuleiten. Die Bussen wurden auf Schwarzenbergs Anordnung nur von Bianchi verfolgt; der überfiel sie um 3 Uhr früh (17. November) und machte 276 Gefangene.
Nach dem Gefechte bei Wolkowysk, «das eine Schlacht genannt zu werden verdient», trieb Schwarzenberg im Vereine mit Beynier unter beständigen Gefechten den General Sacken binnen 12 Tagen (vom 17. bis 29. Nov.) über Kowel bis an den Styr; dabei verloren die Bussen 12000 Mann, worunter 7000 Gefangene, ferner die Mehrzahl ihrer Kanonen und ihr ganzes Gepäck. Schwarzenberg verstand es also, sich den Rücken zu sichern, indem er Sackens Corps unschädlich machte.
Am 21. November kam von Napoleon an den Fürsten die wiederholte gemessene Weisung, umzukehren und Čičagov in den Bücken zu fallen. Viele Gründe sprachen gegen die Befolgung dieses Befehles; zuerst die Stellung. Schwarzenberg stand an jenem Tage bei Szereszew. Um Sackens Verfolgung recht wirksam zu machen, hatte er es so eingerichtet., dass die Sachsen vor den Bussen, die Österreicher hinter ihnen marschierten, woraus sich unsere häufigen, siegreichen Angriffe und die großen Verluste des Gegners erklären. Indem sich Schwarzenberg von Čičagov ab und nach Süden gewandt hatte, waren die Sachsen vor einer drohenden Katastrophe gerettet worden; sollte sie der Fürst wieder in die frühere Lage versetzen? Will man aber geltend machen, Sacken sei nun so geschwächt gewesen, dass er Beynier nicht mehr schaden konnte, so muss, abgesehen davon, dass ja auch die Sachsen Verluste erlitten hatten, auf die zu große Entfernung des Auxiliarcorps von der französischen Armee hingewiesen werden; denn sollte dasselbe zu dem ersten Gefechte, welches Napoleon an der Beresina am 27. November zu bestehen hatte, noch zurechte kommen, so musste es täglich acht bis zehn Meilen zurücklegen, in der eisigen Kälte, mit Truppen, deren Bekleidung und Verpflegung mangelhaft war. Doch wie, wenn der Fürst schon am 18. von dem geschlagenen Generale Sacken abgelassen und sich wieder nordwärts gewandt hätte?* In diesem Falle wären doch sechs bis acht Meilen zurückzulegen gewesen, was auch schon ganz unmöglich war. Auch das numerische Truppenverhältnis, auf welches der Fürst in allen seinen Feldzügen ein besonderes Augenmerk richtete, sprach gegen den Marsch an die Beresina; denn am 21. November hatten die Österreicher durch Kämpfe und klimatische Einwirkungen schon 7000 Mann verloren; die Verluste der Sachsen waren nicht viel geringer, angemessen ihrer etwas kleineren Streitmacht: was hätten diese beiden Corps dem Kaiser Napoleon gegen die Übermacht der Bussen für «ganz unschätzbare Dienste»** leisten können? Hätten sie dessen Kämpfe am 28. und 30. in Siege verwandelt? Hätte die Hitze ihres Angriffes die Kälte von 24° B. für die verhungerten und müden Franzosen weniger empfindlich gemacht? Vor allem ist aber zu bedenken, dass Schwarzenbergs Aufgabe doch vorzugsweise darin bestanden hätte, Čičagov an der Besetzung des Brückenkopfes von Borisow an der Beresina zu hindern. Nun, hatte denn nicht schon
*	Beitzke: «Geschichte des russischen Krieges 1812», Berlin 1856, p. 319.
** Beitzke a. a. 0.
am 7. November der Fürst von dem Herzoge von Bassano die Meldung erhalten, Napoleon habe die Hussen aus Borisow vertrieben? Aus dieser Nachricht schloss ja eben Schwarzenberg, seine Dienste seien an der Beresina nicht mehr nöthig, und zog Reynier gegen Sacken zu Hilfe. War jene Meldung eine Lüge, wie konnten die Franzosen den Fürsten für ihr Unglück verantwort lieh machen? Der Brückenkopf bei Borisow war nicht in Napoleons Händen; sollte Schwarzenberg am 21. November, von welchem Tage jetzt die Rede ist, der eben erhaltenen Weisung des französischen Kaisers folgend dahin aufbrechen? Gerade am 21. November bemeisterte sich Čičagov des erwähnten Überganges über die Beresina, den Schwarzenberg auch dann nicht gerettet hätte, wenn er, Reynier opfernd, schon am 7. November dahin aufgebrochen wäre. Doch selbst in dem Falle, dass Napoleon die Trümmer seines Heeres bei Borisow über den verhängnisvollen Fluss hätte führen können, wäre ihm dadurch die Katastrophe erspart worden? Keineswegs. Und endlich, kam er denn nicht über die Beresina? Als er den Übergang bei Borisow versperrt sah, täuschte er den an Streitkräften ihm fünfmal überlegenen Kutusov und gieng bei dem Dorfe Studianka an einer nur zwei und einen halben Fuß tiefen Furt an das rechte Ufer. Er war gerettet , der Weg nach Wilna wurde durch einen harten Kampf erstritten. Was dann erfolgte, wäre auch geschehen, wenn die wenigen Österreicher das ihnen dreimal überlegene Corps von Čičagov, der ja Napoleons Übergang nicht verhindert hatte, von Napoleons Weitermarsch abgezogen hätten. Der Imperator verlor an der Beresina 30000 Mann. Und hätte ihm Schwarzenberg oder wer immer jeden Verlust erspart, der letzte Act der schaudervollen Tragödie wäre doch zu Ende gespielt worden und die große Armee ihrer Vernichtung nicht entgangen. Das Schicksal Schwarzenbergs aber würde, wenn er ebenso rücksichtslos Folge geleistet hätte, kein anderes gewesen sein, als das des Marschalls Victor, welcher mit 30000 Mann Berlin verließ, auf dem Marsche an die Beresina 16000 Mann verlor, dort angelangt seine übrigen Leute niedersäbeln, ertrinken oder gefangennehmen sah und ohne einen Soldaten unter seinem Commando zu haben, vor den Thoren von Wilna erschien.
So handelte denn der Fürst in jedem Betracht klüger, indem er, dem Bathe seines Freundes, des Grafen Reynier, nachgebend, den bei Isabelin zwar geschlagenen, aber noch nicht unschädlich gemachten Sacken bis zu dessen vollständiger Schwächung vor sich her trieb. — Seines Freundes, sagen wir. In der That hatte sich der Fürst durch sein wahrhaft edles Wesen und Betragen, das geeignet war, Reynier die Rücksichtslosigkeit und Geringschätzung Napoleons vergessen zu machen, dessen ganze Verehrung und Zuneigung erworben. Nie ließ Schwarzenberg es den Grafen fühlen, dass ihn sein Kaiser unter das Commando des österreichischen Feldherrn gestellt hatte. Er zog ihn zu Rathe auch dort, wo er keine andere Meinung angenommen hätte und nur zu befehlen brauchte. Es ist eine auffallende Erscheinung: Jedermann von eigenem Werte schenkte dem Fürsten, wenn er mit ihm in nähere Berührung kam, aus freien Stücken, je nach der Stufe seiner Stellung zu ihm, Achtung, Verehrung, Freundschaft. Schwarzenberg führte den Krieg auf menschliche Weise. Neben den strategischen Zielpunkten und taktischen Noth-wendigkeiten räumte er immer auch dem Bedenken des Loses der einzelnen Soldaten ein Plätzchen ein, während diese von einem gewöhnlichen Feldherrn nur insoweit berücksichtigt zu werden pflegen, als sie Theile der Truppenmenge ausmachen, die in gutem Zustande zu erhalten sein Interesse gebietet.
So ließ der Fürst die von Märschen und Kämpfen, von Kälte und Hunger erschöpften Divisionen vom 25. bis 29. November ruhen; das österreichische Auxiliarcorps überdauerte den menschenverschlingenden Feldzug. Da jedoch der Herzog von Bassano am 29. abermals und dringend die Aufforderung schickte, gegen Čičagov zu marschieren, wandte sich Schwarzenberg gegen Slonim.* Er konnte es jetzt thun, denn im Rücken war er durch Sackens Verluste für lange gesichert, ln Slonim erhielt er am 4. Dezember von Bassano die Nachricht, Napoleon habe an der Beresina — vollständig gesiegt, sei aber auf dem Wege nach Wilna. —
Mochte der Fürst schon früher die glänzenden Mittheilungen des französischen Ministers mit steigendem Misstrauen entgegengenommen haben, jetzt sah er klar und beschloss, eine abwarlende Stellung inne zu halten. Er wusste, dass sein Kaiser, der längst mit Preußen und Bussland diplomatisch in freundschaftliche Beziehungen getreten war, die Erhaltung seiner Truppen von ihm erwartete. Seine Bewegungen waren jetzt nnr noch darauf berechnet, die Rückzugslinie durch das Warschauisehe zu sichern. In den Tagen vom 4. bis 17. Dezember gieng er an die Rossa zurück, von wo aus er entweder nach Grodno oder westwärts nach Bialistock konnte. In beiden Städten befanden sich nämlich große Vorräthe der Franzosen; diese wollte der Fürst wo möglich retten; auch konnten auf der Linie nach Grodno französische Nachzügler aufgenommen werden. Die Sachsen schickte er über den Bug, die Weichsellinie zu decken; denn schon näherten sich die Vortruppen Cičagovs, schon gab es mit ihnen Gefechte; aber die Bussen machten nicht mehr Ernst, Kaiser Alexander hatte befohlen, Schwarzenberg schonend zurückzudrängen; Österreich sollte aus einem Bundesgenossen Napoleons ein Freund seiner Feinde werden. Schon träumte der Czar von einem Besuche in Paris. Schwarzenberg benutzte diese Stimmung seiner Gegner mit außerordentlicher Klugheit, sie durch Unterhandlungen so lange als möglich von der Weichsel fern zu halten. Er war nach Bialistock marschiert, den General Fröhlich hatte er nach Grodno geschickt; dieser schloss daselbst mit dem Kosakenoberst Czuczinsky einen Waffenstillstand und einen Vertrag, ihm Grodno zu überlassen, während den Österreichern der Bialistocker Kreis verbleiben sollte. Schwarzenberg verwarf sowohl die Waffenruhe als auch den Vertrag, doch konnte sich Fröhlich mittlerweile ungehindert zurückziehen; die Bussen giengen über den Niemen. Nun forderten sie (am 22. Dezember) durch einen Parlamentär den Fürsten auf, den Bialistocker Kreis zu verlassen, unnützes Blutvergießen zu vermeiden und sich über die Grenze des Warschauischen zurückzuziehen. Klugheit allein konnte das österreichische Auxiliarcorps, welches neben dem preußischen den einzig geordneten Truppenrest der ungeheueren Armee Napoleons bildete, das näher an Königsberg als Krakau stand und von einem vielmal überlegenen Gegner umschwärmt wurde, Klugheit allein konnte es ohne Schaden ins Vaterland zurückbringen; doch durfte sie die Würde des Fürsten und Feldherrn nicht beeinträchtigen. Schwarzenberg gieng also auf den Vertrag unter der Bedingung ein, dass er im Warschauischen Winterquartiere nehme und von den Bussen nicht belästigt werde. Murat, welcher an Stelle des nach
*	Dass Napoleons Befehlen die Kenntnis der Stellung und des Zustandes der österreichisch-sächsischen Truppen fehlte, beweist der Sehlussatz seines am 27. November aus Studianka an Bassano in Wilna gerichteten Briefes: «Was macht denn der Fürst von Schwarzenberg?» Correspondenz a. a. 0. p. 340.
Paris geflohenen Napoleon das Commando führte, billigte dieses Übereinkommen. Indem nun Schwarzenberg bei Pultusk und Reynier bei Wengrow Stellung nahmen (25. Dezember), wurde Warschau gedeckt, und Poniatowsky, des Fürsten Jugendfreund, konnte daselbst Ergänzungen für die französische Armee werben; zugleich wurde den Nachzüglern von dieser der Rückzug frei gehalten.
Allein die Russen waren nicht gesonnen, den Österreichern Warschau für die Dauer zu überlassen, sie wollten vielmehr ohne Rast die Weichsellinie gewinnen und dann mit Preußen und Österreich wegen Überlassung der Oderlinie und eines Rundes gegen Napoleon unterhandeln. Sie rückten daher trotz des Vertrages mit Schwarzenberg immer weiter nach Westen und Süden, so dass der Fürst eine Einschließung befürchten musste. Sie zu vermeiden, schickte er Rianchi mit dem Antrage eines Waffenstillstandes an die Russen. Sie nahmen ihn nicht an, wohl aber versicherten sie schriftlich, nach allerhöchstem Befehle nichts Feindseliges gegen die Österreicher mehr zu unternehmen; dabei rückten sie immer entschiedener auf Warschau los und gestanden ohne Rückhalt, ihre Absichten. Deshalb erließ der Fürst am 3. Jänner 1813 einen Generalbefehl, in welchem er jedes fernere Parlamentieren mit. dem Feinde auf das strengste untersagte und die selbständig operierenden Truppencommandanten zur Gegenwehr an wies; zugleich verbat er sich künftighin vom Gegner die Rückstellung von Gefangenen. Geschah diese doch auf verletzende Weise. So hatte man jüngst einen Dragoner gebracht, dem man vorher Carabiner, Pistolen und die Kleidung weggenommen hatte, mit. ihm einige in gleicher Weise behandelte Infanteristen. Doch weder die Russen noch die Österreicher wollten sich ferner in einen ernsten Kampf einlassen.
8.) Ende des Feldzuges.
Die Stimmung in Wien war schon Mitte Dezember derartig, dass der französische Gesandte darüber «teuflisch wild» wurde;* unsere Truppen hätten immer lieber gegen Frankreich gekämpft.; am 30. Dezember hatten die Preußen die Feindseligkeiten gegen Russland eingestellt., indem ihr General York, ohne hiezu vom Könige autorisiert zu sein, mit den nordischen Nachbarn zu Tauroggen eine Neutralitäts-Convention abschloss; am 6. Jänner 1813 kam der russische Staatsrath von Arnstädt nach Ostrow zu Schwarzenberg, um auch mit diesem einen ähnlichen Vertrag zu bewerkstelligen. Er war bevollmächtigt., einen Waffenstillstand auf drei Monate abzuschließen, und hatte den Auftrag, Schwarzenberg zur Überlassung Warschaus zu bewegen, worauf Österreich in den Besitz des vormaligen Westgalizien mit Lublin und Krakau treten solle. Was erwiderte der Fürst? Er vergegenwärtigte sich, dass er Commandant eines Corps war, das durch einen internationalen Vertrag die Verpflichtung übernommen hatte, an der Seite Frankreichs gegen Russland zu kämpfen. Der Rundesgenosse war geschlagen, hatte aber mit dem Gegner noch keinen Frieden geschlossen, wohl aber wegen Erschöpfung den Kampf in der That so gut wie eingestellt. Schwarzenberg antwortete daher dem russischen Staats-rathe: Dieser müsse ihn als Befehlshaber' einer Armee ansehen, welche einen Theil derjenigen ausmache, die Napoleon in diesem noch nicht beendigten Kriege befehlige; mit Schmerz werde er das Blut seiner Soldaten fließen
*	Gagern a. a. 0. p. 77.
sehen, aber sein Betragen müsse er nach Pflicht und Ehre, nicht nach dem Gefühle regeln. Da sich Schwarzenberg jedoch gestehen mussle, «jeder Widerstand sei unnütz, sobald die ganze Masse der russischen Armee ihre Operationen fortsetzte», da ihm ferner der Wille seines Kaisers mitgetheilt worden war, dass das Auxiliarcorps in die Nähe von Galizien geführt werde, so lenkte er ein und versicherte Arnstadt, die Treue, mit. welcher Kaiser Franz an jeder eingegangenen Verbindlichkeit feslhalte, sei allgemein bekannt, und ihr gemäß werde er, der Fürst, handeln, anderseits sei er, ebenfalls in Übereinstimmung mit den Gefühlen seines Monarchen, von dem lebhaften Wunsche durchdrungen, dass die Feindseligkeiten zwischen Österreich und Russland aufhören, und er werde hiezu sein Möglichstes beitragen; vorderhand jedoch könne er nicht über einen Waffenstillstand verhandeln.
Darauf bemerkte Arnstädt, er sei weit entfernt, dem Fürsten irgend einen compromittierenden Vorschlag zu machen; daran hindere ihn des Fürsten allgemein bekannter Charakter, welchen auf das zarteste zu behandeln ihm sein Kaiser ausdrücklich anbefohlen habe. Schwarzenberg erklärte nun, er wolle von seinem Kaiser Verhaltungsbefehle einholen, da ihm dessen Intentionen nicht bekannt seien, und forderte den Staatsrath auf, bis zur Rückkunft des Couriers aus Wien alle Bewegungen der russischen Armeen zu sistieren. Ermächtige ihn der Kaiser, so werde er über die Weichsel zurückgehen, seine Stellung könne er jedoch nicht anders nehmen, als dass durch sie auch Reynier — dem die Russen keine Schonung angedeihen ließen — gedeckt werde.
Arnstädt drang darauf, dass ihm Schwarzenberg diese Antwort, schriftlich gebe, auf dass er sie dem Kaiser Alexander vorlegen könne. Der Fürst willfahrte; eine Abschrift sandte er an Metternich nach Wien. Das Schriftstück war so stilisiert,, dass weder Kaiser Alexander noch Schwarzenberg und seines Amtes Würde im geringsten verletzt wurde. Freilich wünschte Arnstädt, der Fürst möchte sich mehr ins Einzelne einlassen, allein dieser überließ das der mündlichen Auseinandersetzung des Staatsrathes.
In dem Schreiben an Metternich befürwortete Schwarzenberg die Genehmigung des Rückzuges über die Weichsel, weil seine Stellung an ihrem rechten Ufer für die Dauer nicht haltbar sei, während die Position jenseits derselben im Rücken der Russen und in der Nähe Galiziens dem österreichischen Staate Respect, verschaffen würde, den man zum eigenen und zum Wohle seines Verbündeten ausnützen könnte.
Soweit, Schwarzenbergs Rericht an Metternich über das Gespräch mit Arnstädt* Die Lücke in demselben, wie nämlich Arnstädt zu der Bemerkung kam, er sei weit davon entfernt, Schwarzenberg irgend einen compromittierenden Act, zuzumuthen, füllt, A. Prokesch** durch die Mittheilung aus, Schwarzenberg habe auf den Antrag einer ähnlichen Convention, wie die zu Tauroggen, geantwortet, der österreichische Soldat sei gewohnt, keinen ändern Willen zu haben, als den seines Kaisers. Auch sei es «nicht, rühmlich», Waffengefährten, mit. denen man gestern noch Noth und Gefahren getheilt habe, heute plötzlich aufzugeben, ihrem Schicksale zu überlassen oder gar feindlich gegen sie zu stehen.
*	Urkunde Nr. 21, p. 427 IT., bei Oncken a. a. 0.; sieh auch p. 213.
** A. Prokesch: «Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls E'ürsten Karl zu Schwarzenberg». Wien 1823, p. 160 f.
Das stolze, vorsichtige und zugleich ritterlich edle Betragen des Fürsten erhöhte das Eigengefühl der Armee, flößte dem Kaiser von Russland die unbedingteste Achtung gegen Österreich und seinen Feldherrn ein, und war doch ganz conform dem damaligen Stadium der Metternich’schen Politik, Österreich zuerst nach allen Seiten hin frei, dann zum Friedensberather, endlich zum bewaffneten, also schiedsrichterlichen Friedensvermittler zu machen; denn Metternich äußerte sich zu dem preußischen Specialgesandten Knesebeck*: er billige Yorks Schritte, «das Verhältnis Preußens zu Frankreich erlaubt ohne weitere Vorbereitungen ein rasches Umspringen zur ändern Seite», denn «Preußen hat mit Frankreich einen gezwungenen Tractat eingehen müssen»; ihn zu lösen sei eine Pflicht der Selbsterhaltung und Unabhängigkeit. «Der Entfesselte entspringt, sobald er seiner Fessel frei ist. Österreichs Verhältnis dagegen erlaubt ein flüchtiges Umspringen nicht, ohne die Würde des Monarchen zu verletzen»; Österreich müsse dahin streben, «von Frankreich selbst der Bande entbunden zu werden, die es tractatmäßig mit demselben eingegangen war». Zu diesem schrittweisen Vorgehen sei Österreich umsomehr verpflichtet, da Napoleon soeben seine Zustimmung zu dessen Vermittlung gegeben habe. «Von dem Augenblicke, dass Napoleon zu dem österreichischen Gesandten, Grafen Bubna, gesagt hat, *j’accepte la mediation de VAutriche»; ist Österreichs Lage gänzlich verändert und die Friedensvermittlung sein Hauptzweck geworden.»
Während der preußische Minister Hardenberg nach Wien den Rath ertheilte, die Friedensvermittlung bald zu einer bewaffneten zu erheben, rieth Österreich dem preußischen Könige, der ohne die Zustimmung des Wiener Hofes nichts Entscheidendes unternehmen wollte, sich der französischen Umklammerung durch Verlegung seiner Residenz von Berlin nach Breslau zu entziehen und sich rückhaltlos mit dem immer drohender zur Entschließung drängenden russischen Kaiser zu verbinden: und bald that Kaiser Franz I. selbst einen Schritt, der noch viel bedeutender auf die Entwickelung der europäischen Geschicke einwirkte, als Yorks Convention zu Tauroggen: er befahl nämlich (unter dem 24. Jänner ^813) dem Fürsten Schwarzenberg, mit den Russen Waffenruhe zu schließen, ihnen Warschau zu überlassen und. sich nach Krakau zurückzuziehen. Als Napoleon hievon Kunde bekam, gerieth er in Bestürzung; er nannte den Befehl des Kaisers Franz dessen Abfall von der französischen Sache, der ihn zwinge, die Weichsel seinen Feinden zu überlassen, durch den es zweifelhaft werde, ob er die Oderlinie werde behaupten können. — Wahrlich, «was York ohne Befehl seines Königs gethan, kam nicht von ferne auf gegen das, was Schwarzenberg auf Befehl seines Kaisers that».**
Der Fürst hatte schon am 24. Dezember 1812 nach Wien berichtet, eine Verteidigung Warschaus gegen die Russen sei unmöglich und die Ver-theidigung auch nur der Zugänge zu demselben würde das österreichische Corps zugrunde richten. Wollte Österreich in die bewaffnele Neutralität ein-treten, so musste es seine Truppen erhalten. Langsam zog sich Schwarzenberg an die österreichische Grenze, Reynier immer vor sich her, damit er, dem die Russen Schonung verweigern wollten, nicht angegriffen würde. Am 7. Februar räumte er vertragsmäßig Warschau den Russen ein. Auf dem Marsche gegen die Pilica erhielt er von seinem Monarchen den Befehl, sich nach Wien zu
*	Knesebecks Brief vom 14. Jänner 1813 bei W. Onken, p. 135 ff. a. a. 0.
** Onken a. a. 0. p. 107 f.
begeben. In der Station Malawics nahm er Abschied von dem Heere und übertrug den Oberbefehl an den Feldmarschallieutenant Baron Frimont. In der letzten Stunde fertigte er noch ein Schreiben an den König von Sachsen aus, worin er ihm das tapfere Benehmen der sächsischen Truppen rühmte; dann eilte er nach Wien. Das sächsische Corps operierte nun selbständig und wurde von den Bussen bei Kalisch hart mitgenommen; Beynier verlor 2000 Mann, darunter 37 Officiere (13. Februar). Vergebens halte der Vice-kftnig von Italien, der nach Murat den Oberbefehl über die französische Armee übernommen, den Fürsten Schwarzenberg gebeten, nach Kalisch zu marschieren; jetzt musste er, wie Napoleon befürchtet hatte, die Weichsellinie aufgeben und an die Sicherung der Oder denken. Diesen Verlust hatte die französische Sache «dem Abfalle Österreichs» und der Niederlage bei Kalisch, die selbst auch eine Folge von diesem war, zu verdanken.
9.) Über Schwarzenbergs Verdienst im Jahre 1812.
«Ungerechter Tadel hat die Verdienste zu verkleinern gesucht, die Fürst Schwarzenberg in dem Feldzuge 1812 leistete. Der Parteigeist verschloss der Wahrheit den Mund. Man beschuldigte ihn, mit Lauheit und zu großer Vorsicht — avec faiblesse et trop de circonspection — gehandelt zu haben. Doch wer die Thatsachen genau geprüft hat, muss ihn von dieser Beschuldigung freisprechen. Fürst Schwarzenberg manövrierte mit Geschick und Talent. Er konnte vernünftigerweise nicht mehr thun, als er gethan hat. Allerdings rannte er nicht muthwillig ins Verderben, als die französische Armee das Schauspiel einer furchtbaren Katastrophe darbot, die nur im Alterthume ihres gleichen findet,.»*
Von jeher waren die Operationen österreichischer Feldherren von dem Hofkriegsrathe in Wien, somit sehr häufig von dem Stande der Dinge auf dem diplomatischen Schachbrette abhängig; Schwarzenberg verstand es aber sogar, die vom Kaiser ihm vorgeschriebenen Bewegungen auf dem Kriegs-
*	So urtheilt der französische Marschall Marmont in seinen Memoiren, 6. B., «Charakteristik Schwarzenbergs». Und selbst, Graf Segur, der in seiner «Geschichte des Feldzuges 1812» die Operationen des Auxiliarcorps nicht genug tadeln zu können vermeint, überrascht sich selbst, da er im 10. Capitel erzählt: «Schwarzenberg beharrte trotzdem, dass Murat einen beweglichen Waffenstillstand zwischen den Österreichern und Russen genehmigt hatte, in seiner rechtlichen Gesinnung. Er setzte den Befehlshaber der großen Armee von allem in Kenntnis, dabei deckte und schützte er mit den von ihm befehligten österreichischen Truppen die ganze Fronte der französischen Linie. Auch zeigte sich dieser Fürst in keiner Art nachgiebig gegen den Feind, glaubte ihm nie auf sein Wort und überließ ihm keine Stellung, ohne sich vorher mit eigenen Augen zu überzeugen, dass eine der seinigen weit überlegene Macht ihn anzugreifen bereit sei. So kam er auf dem Bug und dem Narew von Nur nach Ostrolenlca, wo die Feindseligkeiten aufhörten. Er deckte auf diese Weise Warschau, als am 22. Jänner (soll heißen 24.) seine Regierung ihm Befehl gab, das Großherzogthum zu räumen, seinen Rückzug von jenem des Generals Reynier zu trennen und nach Galizien zurückzukehren. Mit größter Bedächtigkeit befolgte Schwarzenberg diese Instruction und widerstand den dringenden Aufforderungen und dem drohenden Manöver des Generals Miloradovich. Selbst dann bewerkstelligte er seinen Rückzug auf Warschau so langsam, dass die Hospitäler und ein grösser Theil der Mayazine geleert werden konnten. Überdies brachte er eine Capitulation zu Gunsten der Warschauer zustande, die ihre Erwartungen weit übertraf. Ja er that noch mehr; denn obschon diese Stadt am 5. Februar ausgeliefert werden sollte, übergab er sie doch erst am 8. und verschaffte dadurch dem General Reynier einen Vorsprung von drei Tagmärschen über die Russen.» — Bei Gebier: «Das k. k. österreichische Auxiliarcorps», Wien 1863, p. 205.
theater als strategische Nothwendigkeiten darzustellen: Franz I. hatte keinen treueren Diener. Trotz der wiederholten Bitten des Vicekönigs von Italien, nach Kalisch zu marschieren und die Sachsen zu decken (31. Jänner und 3. Februar), vollzog der Fürst den Befehl seines Kaisers und marschierte gegen Krakau, weil, wie er dem Vicekönig zu wissen machte, seine Truppen so ganz und gar ermüdet seien, dass ihnen Ruhe gegönnt werden müsse, und dies umsomehr, da ihm sein Souverän in einem Briefe, welchen er dem französischen Führer der Sachsen, seinem Freunde Reynier, mittheilte, befohlen habe, sein Corps für den nächsten Feldzug in kampffähigem Zustande zu erhalten und sogar, wenn er wolle, einen Waffenstillstand zur Sicherung seiner Cantonnements abzuschließen; auch fügte er hinzu: «alles, was die verbündeten Heere unternehmen könnten, um einen an Zahl überlegenen Feind aufzuhalten, ihm offene Landstriche streitig zu machen, würde sie ganz unnütz erschöpfen; besser wäre es, sich auf ihre Reorganisation zu verlegen; nächstes Frühjahr würden sie mit Leichtigkeit alle Gegenden wieder einnehmen, in denen die Russen sich ausgebreitet und entfernt von ihren Reserven ihre Hilfsmittel aufgezehrt haben würden.
Freilich erkannte der Vicekönig, obgleich er von dem Befehle des Kaisers Franz damals noch keine Ahnung hatte, den wahren Sachverhalt, die Los-reißung Österreichs von der französischen Sache, und sagte, die Bewegungen der russischen und österreichischen Armeen beruhen auf einem abgekarteten Spiele, und Fürst Schwarzenberg führe seine Rolle mit vollendeter Kunst durch *
Diese conciliante Weise, die Absichten seines Hofes, wenn man so sagen dürfte, strategisch zu decken, war später für Metternich einer der Hauptbeweggründe, dem Kaiser gerade den Fürsten Schwarzenberg zum Befehlshaber der österreichischen und zum Oberbefehlshaber aller gegen Napoleon alliierten Armeen vorzuschlagen.**
Auch die dankbare Anerkennung der Truppen vom Divisionär bis zum Cadetten und bis zum (Jemeinen hatte sich Fürst. Schwarzenberg erworben. Am 1. März versammelten sich alle Feldmarschallieutenants des Auxiliarcorps im Hauptquartier zu Miechov und verfassten über die Leistungen des Fürsten ein Memorandum an den Kaiser, an dessen Schlüsse sie baten, ihrem Feldherrn und durch diesen die Armee mit. dem höchsten militärischen Orden der Monarchie, dem Großkreuze des Maria-Theresien-Ordens belohnen zu wollen. Dass der tapfere und edle Bianchi dafür in erster Linie sein Wort erhob, ist gewiss; denn seit dem Gefechte bei Est.reux (1793) bat er «durch sein ganzes Leben nicht aufgehört, den Fürsten zu bewundern».*** Wir erinnern uns, dass die Liechtensteiner unter Schwarzenberg die Ehre ihres hohen Stammes wie die des Staates für gesichert, hielten. Doch was noch weit höher anzuschlagen ist, Napoleon selbst anerkannte die tüchtige Führung des österreichischen
*	Les mouvements des corps d’armie russes et autrichiens ne furent plus que les resultats d’un jeu combine, d’apres lequel les uns s’avanch'ent et les untres reculerent avec mithode et une parfaite entente. — La comedie fut complete et Vacteur principal, le prince de Schwarzenberg, jona son röle avec un art consomme. Sieh Onken a. a. 0. p. 306.
** ... le cas qu’on faisait d’un caractkre noble, desinteresse, conciliant firent choisir unanimčment le prince de Schwarzenberg pour chef suprime. Marschall Marmont a. a. 0.
*** Friedrich Freiherr von Bianchi, Wien 1857, bei Sommer, p. 156. Dass auch die Mannschaft, die «Marlyrerschaft des Dienstes» gerne ertragen hatte, sieh die Briefe Gagerns
a.	a. 0., besonders p. 81.
Hilfscorps. Am 14. Februar langte Schwarzenberg in Wien an. Von da begab er sich über München und Stuttgart, wo er je einen Tag verweilte, wieder auf seinen Gesandtschaftsposten nach Paris. Hier empfieng ihn (am 13. April) Napoleon mit den Worten: «Sie haben einen schönen Feldzug gemacht», und wiederholte lächelnd «Sie!» Als Ergänzung dachte er wohl hinzu: nicht aber ich. Als nach dem Siege bei Podubnie Napoleon die Namen derer zu erfahren wünschte, welche sich einer Auszeichnung würdig gemacht hatten, antwortete ihm der Fürst, der auf Kosten seiner und des Vaterlandes Würde niemandes Freund sein konnte, voll stolzen Selbstgefühles: das unter seinem Commando stehende Corps werde nur von seinem, von dem österreichischen Kaiser Belohnungen annehmen. Und doch ließ sich, wie schon erwähnt, Napoleon die Genugthuung nicht entgehen, von seinem Schwiegervater für den Fürsten den Marschallstab zu verlangen * So wies der Gewaltige selbst auf den Mann hin, unter dessen Führung ihm die Gewalt entrissen werden konnte. Bei der erwähnten ersten Vorstellung trug der Fürst, wie das üblich war, den Marschallstab. Napoleon wollte es ihn fühlen lassen, dass er denselben seiner Befürwortung verdankte, und sprach deshalb in einem wohlberechneten Tone: «Sie haben hier den Marschallstab». Und als wollte er andeuten, dass sich Österreich zwar um die Herstellung eines allgemeinen Friedens bemühe, andererseits aber auch Armeen zur Theilnahrne an dem allgemeinen Kriege gegen ihn ausrüste, fügte er hinzu: «Stock (bäton), das will sagen, denjenigen schlagen (battre), den man vor sich hat.» Voll Selbstgefühl, diplomatischer Artigkeit und Zweideutigkeit entgegnete Schwarzenberg gefasst: «Ja, Sire, man muss es wünschen; es handelt sich nur darum, ob man es kann.»
Der Fürst wusste nämlich schon, dass er für den Kriegsfall zum Com-mandanten der österreichischen Truppen ausersehen war.
*	Das kaiserliche Patent über die Ernennung des Fürsten zum Marschall trägt das Datum vom 2. Oktober 1812 und gedenkt der «ausgezeichneten, dem Kaiserhause geleisteten und für den Staat ersprießlichen Dienste», daher auch die Ernennung «ein öffentliches Merkmal ganz besonderen höchsten Wohlgefallens und Vertrauens sei». Adolf Berger: «Feldmarschall Karl Fürst zu Schwarzenberg», Wien 1863, p. 46, Nr. 18.
Anton Heinrich.
Schulnach richten.
i.
Personal stand.
Am Schlüsse des II. Semesters 1883 bestand der Lehrkörper aus folgenden Mitgliedern:
A.	Für die obligaten Lehrfächer.
	Name und Charakter	Id jj| 1-2	Lehrfach und Classe	1 5 j= 'S :c 3 > C/3
1	Jakob Smolej, Schulrath u. Director	—	—	—
2	Valent. Konschegg, Professor, Custos des botanischen Gartens	Il.a.	Latein II. a. — Naturgeschichte II. a., II. b., VI.	14
3	Jos. Joh. Nejedli, Dr. der Philosophie, Professor	VIII.	Mathematik V. a., VI., VII. (im IV. Quart.), VIII.- PropädeutikVII.,VJIl.	13 (17)
4	Johann Väuru, Professor	III. a.	Latein III. a. — Griechisch IV., VII. — Slovenisch III. a.	17
5	Carl Ahn, Dr. der Philosophie, Prof.	V.a.	Latein VII. — Griech.V. a. — Deutsch V.a., VII.	16
6	Josef Marn, Professor, Weltpriester	—	Religionslehre I. b., c., II. b., III. b., IV. b. — Slovenisch II. b., VIII. (Exhortator)	15
7	Friedrich Žakelj, Professor	II. b.	Latein II. b., VI. — Deutsch II. b.	17
8	Anton Heinrich, Professor, Besitzer d. gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.	—	Deutsch VIII. — Geographie u. Geschichte I. a., III. a., III. b., V. a., VII.	19
9	Valentin Kermauner, Professor	I.b.	Latein I. b., VIII. — Slovenisch I. b.	16
10	Michael Wurner, Prof., Custos d. phys. Cabinettes, Bezirksschulinspector Prüfungscommissär für Volks- u. Bürgerschulen	—	Mathematik I. b., VI. — Physik IV. a. und b., VIL, VIII. (im letzten Quartal krankheitshalber beurlaubt)	18
11	Anton Skubic, Professor	—	Latein V. a. — Griechisch VI. — Deutsch II. a., IV. a.	17
12	Maximilian Pleteršnih, Professor	III. b.	Latein III. b. — Griechisch VIII. — Deutsch III. b. — Slovenisch VI. — Im II. Sem. Griechisch VIII.	16 (5)
13	Matthäus Vodušek, Professor	I.e.	Latein I. c. — Slovenisch IV. b., V. a. — Griechisch IV. a.	17
14	Franz Šuklje, Professor, Mitglied des Landesschulrathes	IV. a.	Geographie u. Geschichte I. b., IV. a., IV. b., VIII. — Deutsch I. b.	18
15	Franz Wiesthaler, Professor	IV. b.	Latein IV. b., V. b. — Slov.V. b., VII. (I. Sem.) statt Latein GriechischV.b.	16 (15)
	Name und Charakter	I Ordinarius i in der CI.	Lehrfach und Classe	| Wöclientl. 1 Stunden
16	Heinrich Gartenauer, Dr. phil. natur., Professor, Custos des naturhist. Cabinettes	—	Mathematik I.a., II. a., III. a., IV. a. — Naturgeschichte I.a., III. a. (II. Sem. Physik), V. a.	18
17	Emerich Nedwed, wirkl. Gymnasiallehrer, Reservelieutenant, Riblio-thekeustos	VI.	Geographie und Geschichte II. a., II. b., V. b., VI. — Deutsch VI.	18
18	Thomas Zupan, Weltpriester, f. b. Con-sistorialrath, Professor, Mitglied d. L. Sch. R. (z. Dienstleist, zugeth.	—	Religionslehre I. a., II. a., III. a., IV. a. — Slovenisch 1. a., 11. a., IV. a. (Exhortator)	17
19	Vincenz Borštner, Professor (zeitw. zur Dienstleistung zugewiesen)	VII.	Mathematik I. b., I. c., III. b., IV. b„ V.b., (seit April) MathematikI.b., I. c., IV. b., V. b. — Physik VII., VIII.	16 (19)
20	Andreas Kragelj, suppl. Gymnasiallehrer (approb.)	III. b.	Griechisch 111. a., III. b. — Deutsch III. a. — (II. Sem.) Slovenisch III. b.	16
21	Alphons Paulin, suppl. Gymnasiallehrer (approb.), Reservelieut.	—	Geographie I. c. — Naturgesch. I. b., I.e., III. b.,V. b. — Deutsch I V.b.(seit April dazu) Mathematik II. b., III. b.	14 (20)
22	Alexander Pucsho, suppl. Gymnasiallehrer (approb.), Reservelieut.	I.a.	Latein I. a., IV. a. -— Deutsch V. b.	17
23	Anton Bartel, suppl. Gymnasiallehrer (approb.)	V.b.	(I. Sem.) Latein V. b. — Deutsch I. a., I. c. — Slov. I. c. ■— (II. Sem.) Griech. V.b.- Deutsch I.a., I. c.- Slov. I. c.,VI.	16 (17)
24	Johann Suetina, Dr. der Phil., Weltpriester, suppl. Religionslehrer, Exhortator, approb. Gymnasial-Lehramtscandidat	—	Religionslehre im Obergymnasium, (seit April auch) Physik IV. a., IV. b.	10 (16)
25	Johann Tertnih, suppl. Gymnasiallehr.	—	Latein und Deutsch III. b. (II. Sem.)	9
26	Johann Pokorn, Probecandidat	—	—	
27	Laurenz Požar, Dr. der Philosophie, Probecandidat	—	—	
B.	Für die nichtobligaten Lehrfächer.
28. Französische Sprache für Schüler von der IV. Classe an, h. 2 St. w., I. u. II. Curs, lehrte Oberrealschulprofessor Emanuel Ritter u. Stäuber.
Italienische Sprache für Schüler von der IV. Classe an, 5 St. w., in 3 Cursen lehrte Prof. Dr. C. Ahn.
Stenographie für Schüler von der V. Classe an, 4 St. w., in 2 Cursen lehrte Prof. A. Heinrich, Mitglied des Brünner Stenographenvereins.
29. Zeichnen für Schüler des ganzen Gymnasiums in zwei Cursen (4 Abth.), 4 St. w., lehrte der Oberrealschulprofessor Franz Globočnik.
Kalligraphie für Schüler des U.-G. in 2 Abth., 2 St. w., lehrte der suppl. Gymnasiallehrer A. Kragelj.
30. Gesang für Schüler des ganzen Gymnasiums in 4 Abth., 5 St. w., lehrte der Domchorregent Anton Foerster.
31. Turnen für Schüler des ganzen Gymnasiums in 4 Abth., 7 St. w. (im I. Sem. 6), lehrte der Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt Julius Schmidt.
Anmerkung: Musikalischen Unterrieht erhielten mehrere Gymnasialschüler in der Musikschule der philharmonischen Gesellschaft und im Collcg. Aloysianum.
GymDasialdiener: Anton Franzi.
II.
Lehrverfassung.
Der specielle Lectionsplan für die obligaten Lehrfächer schließt sich im wesentlichen an den allgemeinen gesetzlichen Lehrplan (Min.-Vdg. v. 10. Sept. 1855, Z. 10312) au, ergänzt nach den seither erflossenen Verordnungen (wie für den geogr.-histor. Unterricht der M.-Vdg. v. 12. Aug. 1871, Z. 8568) namentlich dem h. Min.-Erlass v. 20. Sept. 1873, Z. 8172. Dieser normiert für das k. k. Staats-Obergymnasium in Laibach neben den acht Classen mit deutscher Unterrichtssprache für das Untergymnasium Parallelabtheilungen mit theil-weise slovenischer Unterrichtssprache. Demgemäß werden in der I.b. Classe außer Geographie und Mathematik alle Gegenstände slovenisch gelehrt; in der 11.b. CI. kommt noch beim Deutschen und im II. Semester bei der Naturgeschichte die deutsche Unterrichtssprache in Anwendung, ln der III. b. CI. weiden außer Religionslehre und Slovenisch alle Gegenstände deutsch gelehrt, und dieselbe Einrichtung gilt auch für die Parallelabtheilung der IV. Classe. Im Obergymnasium kommt das Slovenische als Unterrichtssprache nur bei diesem selbst in Anwendung. Das Slovenische ist obligater Unterrichtsgegenstand in den slovenischen Parallelabtheilungen und bei den aus denselben aufsteigenden Schülern; für die Schüler, welche in die I. a. Classe eintreten, ist es facultativ, auch wenn es ihre Muttersprache ist.
In theilweiser Abänderung dieser Bestimmungen wurde mit dem h. Unt.-Min.-Erlasse vom 18. März 1882, Z. 19 277 ex 1871, bei jenen Schülern, die von ihren Eltern als Slo-venen vorgeführt werden, das Slovenische (als Muttersprache) als obligat erklärt. Mit dem h. Unt.-Min.-Erlasse vom 22. Juli 1882, Z. 10820, wurden inbetreff der slovenischen Abtheilungen der Unterclassen nachstehende Normen erlassen;
a) In der I. und II. Classe ist das Slovenische die Unterrichtssprache für alle Lehrgegen-stände mit theilweiser Ausnahme des deutschen Sprachfaches; auf letzteres entfallen 4 wöch. Lehrstunden.
b) ln der III. und IV. Classe ist das Deutsche die Unterrichtssprache für die Lehrgegen-stände «Deutsch» und «Griechisch». Bei den Übersetzungen aus Caesar in der IV. Classe kann neben der slovenischen auch die deutsche Sprache in Anwendung kommen. Wöch. Stundenzahl für das Deutsche in der III. Classe 3, in der IV. Classe 4.
c) In den relativ-obligaten oder freien Lehrfächern ist die Unterrichtssprache (mit Ausnahme des Gesanges) die deutsche, die Terminologie überhaupt in beiden Sprachen zu geben.
Diese Bestimmungen treten successive nach Maßgabe der erfüllten Vorbedingung
—	Verwendung approbierter Lehr- und Lesebücher — in Kraft. — Demgemäß wurde pro 1882/83 das Slovenische als Unterrichtssprache verwendet: bei allen Lehrgegenständen (mit theilweiser Ausnahme des Deutschen) in der I. Classe, bei «Religion. Latein, Slovenisch, Naturgeschichte» in der II. Classe, bei «Religion, Latein und Slovenisch» in der III. Classe.
I.	Classe.
1.) Religionslehre: Kathol. Katechismus. Vom Glauben, von den Geboten, Sacra-menten und Sacramentalien.
2.) Latein: Regelmäßige Formenlehre des Nomens und Verbums, Memorieren der Vocabeln. lat.-deutsche und deutsch-lat. Übersetzungsbeispiele,. im II. Sem. zuweilen häusliches Aufschreiben der in der Schule durchgenommenen Übersetzungen, vom dritten Monate an wöchentlich eine Composition von einer halben Stunde.
3.) Deutsch: (I.a.) Grammatik, Lehre vom einfachen, erweiterten und einfach zusammengesetzten Satze, regelmäßige Formenlehre, namentlich des Verbs. — Lesen, Sprechübungen, Vorträgen. — Ortbograph. und gramm. Übungen, Aufsätze, zumeist Nacherzählungen; im II. Sem. alle 14 Tage eine häusliche Arbeit. — (Abth. b., c.) Formenlehre, Einübung derselben in beiderseitigen Übersetzungsbeispielen; orthogr. Dictate. — Lehre vom einfachen und bekleideten Satze. — Lesen, Sprechen, Vortragen memorierter kurzer Lesestücke. — Alle 14 Tage eine schriftl. Hausarbeit (Sätze, Übersetzungen aus dem Sloven.; später kleine Erzählungen, vom Lehrer erzählt und von den Schülern in der Schule nacherzählt).
4.) Slovenisch:	(Abth.	a) Regelmäßige Formenlehre, slovenisch - deutsche und
deutsch-slovenische Übersetzungsbeispiele, Memorieren von Vocabeln und Phrasen, häusl. Aufschreiben der Übersetzungen; im II. Sem. alle 14 Tage eine schriftliche Hausarbeit. — (Abth. b., c.) Grammatik: regelmäßige Formenlehre, Wiederholung der Lehre vom ein-
fachen Satze; der einfach bekleidete und einfach zusammengesetzte Satz. — Lesen, Sprechen und Vortragen. — Orthograph.-grammatische schriftliche Übungen; alle 14 Tage ein schriftlicher Aufsatz, Aufgaben erzählenden und erzählend beschreibenden Inhaltes.
5.) Geographie: Fundamentalsätze der mathematischen Geographie, so weit als diese zum Verständnisse der Karten unentbehrlich sind und elementar erörtert werden können. Beschreibung der Erdoberfläche nach ihrer natürlichen Beschaffenheit und der allgemeinen Scheidung nach Völkern und Staaten; Kartenlesen, Kartenzeichnen.
6.) Mathematik: Arithmetik: Ergänzung zu den vier Grundrechnungsarten in ganzen und unbenannten Zahlen. Theilbarkeit der Zahlen, gemeine und Decimalbriiche. (Im 1. Sem. 3, im II. Sem. 1 St. w.) — (II. Sem.) Geometrische Anschauungslehre: Linien, Winkel, Parallellinien, Construction von Dreiecken, Veranschaulichung ihrer Haupteigenschaften. (2 St. w.)
7.) Naturgeschichte: (I. Sem.) Säugethiere. — (II. Sem.) Crustaceen, Arachniden. Insecten (besonders Haupenkunde). (Mittheilung des Wichtigsten, auf Anschauung gegründet, Übung im Unterscheiden und charakteristischen Bestimmen.)
II. Classe.
1.) Religion: Der Geist des kathol. Cultus, von kirchlichen Personen, Orden, Ge-räthen, Handlungen und Zeiten.
2.) Latein: Wiederholung und Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, Unregelmäßiges in der Flexion, Adv., Präpos., Conjunct., die wichtigsten Hegeln der Syntax, Accus,
c.	Inf., Participialconstruction eingeiibt in beiderseitigen Übersetzungsbeispielen. Häusliches Memorieren der Regeln und Vocabeln. Präparation. Alle Wochen eine halbstündige Com-position. Alle 14 Tage ein Pensum.
3.) Deutsch: (Abtli. a.) Grammatik. Fortsetzung und Ergänzung der Formenlehre. Worlbildungslehre, Hauptpunkte der Syntax. Satzkürzung, zusammengesetzter Satz. — Lesen (mit sachlicher und sprachlicher Erklärung), Sprechen, Vortragen memorierter Gedichte und pros. Aufsätze. — Schriftliche Übungen und Aufsätze (Erzählungen und Beschreibungen) mit erweitertem Stoff aus der Geographie und Naturgeschichte (je 1 St. w.) Alle 14 Tage ein häuslicher Anfsatz. — (Abth. b., c.) Derselbe Lehrstoff, beschränkt und modificiert nach den Vorkenntnissen der Schüler.
4.) Sloveniscli: (Abth. a.) Übersichtliche Wiederholung der Formenlehre, praktische Wortbildungslehre, Syntax. — Lesen, Sprechübungen. — Schriftliche Übungen. Alle 14 Tage ein häuslicher Aufsatz (zugleich als orthographische Übung). — (Abth. b., c.) Ergänzung der Formenlehre, ausführliche Behandlung des Verbs. Lehre vom zusammengesetzten und abgekürzten Satze (Interpunction). — Lesen, Vortragen, mündliche und schriftliche Übungen, Hausarbeiten wie in der I. Classe
5.) Geographie und Geschichte: (Geogr. 2 St. w.) Specielle Geographie von Asien und Afrika. Eingehende Beschreibung der vertiealen und horizontalen Gliederung Europas und seiner Stromgebiete, an die Anschauung und Besprechung der Karte geknüpft; specielle Geographie von Süd- und Westeuropa. — (Geschichte 2 St. w.) Übersicht der Geschichte des Alterthums.
6.) Mathematik: Arithmetik (I. Sem. 2, II. Sem. 1 St. w.): Rechnen mit mehr-namigen Zahlen. Hauptsätze über Verhältnisse, Proportionen, Begeldetri mit mannigfacher praktischer Anwendung, Procentrechnung, Maß- und Gewichtskunde (das Wichtigste). — Geometrische Anschauungslehre (I. Sem, 1, II. Sem. 2 St. w.) Wiederholung des früheren Lehrstoffes; Vierecke und Vielecke; Größenbestimmung und Berechnung drei- und mehrseitiger Figuren; Verwandlung und Theilung derselben; pythag. Lehrsatz; Verhältnisse der Strecken und Flächen; Ähnlichkeit der Drei- und Vielecke nebst den darauf beruhenden Constructionen.
7.) Naturgeschichte: (I. Sem.) Vögel, Amphibien, Fische. — (II. Sem.) Botanik (Bau, Vorkommen, Verwendung der vorzüglichsten einheimischen Pflanzen).
III. Classe.
1.) Religion: Geschichte der Offenbarungen Gottes im alten Bunde (bibl. Geschichte des alten Bundes von der Urgeschichte bis auf Christus).
2.) Latein: Grammatik (2 St.): Syntax, Allgemeines, Casuslehre, Adjectiva, Nu-meralia, Pronomina. — Lectüre (4 St.) — Präparation. — Alle 14 Tage eine Composi-tion in der Schule, im II. Sem. alle zwei bis drei Wochen; im I. Sem. alle Wochen, im
II.	Semester alle 14 Tage ein Pensum als Hausarbeit.
3.) Griechisch: Einübung der Formenlehre (incl. Accente) mit Übergehung einiger weniger Ausnahmen bis zu den Verben in |xt. Memorieren der Vocabeln. Beiderseitige Übersetzungen aus dem Übungsbuche. Präparation. Im II. Sem. alle 14 Tage ein Pensum, alle vier Wochen eine Cornposition.
4.) Deutsch: (Abth. a.) 2 St. Lectüre mit sachlicher und sprachlicher Erklärung, Vortrag gelesener Musterstücke aus dem Lesebuche. Aus der Grammatik die specielle Casus- und die Hauptpunkte der Tempus- und Moduslehre. 1 St. Aufsätze. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit (Erzählungen, Beschreibungen, Schilderungen, erstere theilweise eigener Erfindung, vorherige Besprechung in der Schule). — (Abth. b., c.) Grammatik: Lehre von den Satzverbindungen und Perioden, Casus- und das Wichtigste der Tempus-und Moduslehre. Wortbildung. — Lesen und Vortragen etc. wie Abth. a. Dazu (wenn thurilich) Übersetzungen schwieriger Erzählungen und Schilderungen aus dem Slovenischen.
5.) Slovenisch: (Abth. a.) Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre; Abschluss derselben. Participialconstruction, Satzverbindungen, Fortsetzung der Wortbildung. — Lesen und Vortragen memorierter Lesestiicke. Alle 14 Tage eine schriftliche Hausarbeit (Übersetzung leichter Erzählungen und Beschreibungen aus dem Deutschen ins Slovenische und umgekehrt). — (Abth. b., c.) Casuslehre, Satzverbindungen, Perioden, Präpositionen, Tempus- und Moduslehre (Wortbildungslehre). — Lesen, Vortragen, schriftliche Arbeiten wie in der vorigen Classe (neben Beproductionsaufgaben auch solche von eigener, freier Bearbeitung, nach vorheriger Besprechung in der Schule.
6.) Geographie und Geschichte: A. Geographie: Specielle Geographie des übrigen Europa (mit Ausschluss der österr.-ungar. Monarchie), dann Amerika und Australien (2 St. vv.)
—	B. Geschichte: Übersicht der Geschichte des Mittelalters und Becapitulation derselben, mit Hervorhebung der charakteristischen Momente aus der Geschichte des betreifenden österr. Landes (Innerösterreich) und ihrer Beziehungen zu der Geschichte der übrigen Theile der Monarchie (1 St. w.)
7.) Mathematik: A. Arithmetik: Die vier Species mit Buchstabengrößen, einfache Fälle vom Gebrauche der Klammern, Ausziehen der Quadrat- und Cubikwurzel, Combination und Permutation. — B. Geometr. Anschauungslehre: Der Kreis mit verschiedenen Constructionen in demselben und um denselben, Berechnung seines Inhalts und Umfangs. (Vertheilung d. St. wie II. CI.)
8.) Naturwissenschaften: (I. Sem.) Mineralogie. — (II. Sem.) Physik: Allgemeine Eigenschaften der Körper. Aggregatzustände, Grundstoffe und chemische Verbindungen, Wärmelehre.
IV.	Classe.
1.) Religion: Biblische Geschichte des neuen Bundes (die Jugendgeschichte, das Leben und Leiden, die Auferstehung Jesu; seine Kirche, ihre Ausbreitung).
2.) Latein (Grammatik): Tempus- und Moduslehre, Prosodie und Elemente der Metrik (3 bis 2 St. w.) — Lectüre von Caesars bell. gall. (3 bis 4 St. w.) mit Präparation; Einübung der Metrik an Ovids Chrestomathie. — Schriftliche Arbeiten wie im II. Sem. der III. Classe.
3.) Griechisch (Grammatik): Kurze Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre, des Nomens und Verbums. Verba in ;j.i und Verba anomala. Im II. Sem. die Hauptpunkte der Syntax, Einübung an beiderseitigen Übersetzungsbeispielen. Memorieren der Vocabeln, Präparation. — Die schriftlichen Arbeiten wie im II. Sem. der III. CI.
4.) Deutsch: Lectüre und Vortragen wie in der III. CI. (2 St. w.) Aus der Grammatik: Wiederholung der Tempus- und Moduslehre; Periodenbau. Hauptpunkte der deutschen Metrik; Vornahme der gewöhnlichsten Geschäftsaufsätze. — Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit.
5.) Slovenisch: Bildungsform der Verba; Wiederholung der Tempus- und Moduslehre ; Periode; Wortbildung, Metrik, eingeübt an den Lesestücken. — Lectüre wie in der
III.	CI. Vortragen. — Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, darunter auch die gewöhnlichsten Geschäftsaufsätze.
6.) Geographie und Geschichte: (1. Sem.) Übersicht der Geschichte der Neuzeit, mit steter Hervorhebung jener Begebenheiten und Persönlichkeiten, welche für die Geschichte des habsburgischen Cesammtstaates eine besondere Wichtigkeit besitzen. — (II. Sem.) Specielle Geographie der österr.-ungar. Monarchie.
7.) Mathematik: A. Arithmetik: Die zusammengesetzten Verhältnisse und Propositionen; Zinsen- und Zinseszinsrechnung; Terminrechnung; Gesellschafts- und Allegationsrechnung; Kettensatz; bestimmte Gleichungen des ersten Grades mit einer (und zwei) Unbekannten.— B. Geometrische Anschauungslehre: Wiederholung der Kreislehre;
einiges über Parabel und Ellipse. — Aus der Stereometrie: Lage der Linien und Ebenen gegen einander; Körperwinkel; Hauptarten der Körper; ihre Gestalt und Größenbestimmung (Verth. d. St. wie in III. CI.) Zeitweise schriftliche Arbeiten in der Schule und zu Hause in allen Classen des Untergymnasiums.
8.) Physik: Statik und Dynamik, das Wichtigste aus der Akustik und Optik; Magnetismus, Elektricität (einige Hauptlehren aus der Astronomie und physischen Geographie).
V. Classe.
1.) Religion: Begriff und Nothwendigkeit der Religion, allgemeiner Theil der kathol. Religionslehre, vorchristliche Offenbarung, Lehre von der Kirche Christi.
2.) Latein: Lectüre aus Livius (namentlich I. und XXI. Buch) und Ovids Metamorphosen (nach einer Chrestomathie), einiges aus dessen Fasti und Tristien. — Präparation.
—	Grammatisch-stilistische Übungen (1 St. w.) — Alle 14 Tage ein Pensum, alle vier Wochen eine Composition.
3.) Griechisch: (Lectüre.) Xenophon mit Auswahl. — Im II. Sem. Homers Ilias. — Präparation und Memorieren der Vocabeln. — Alle acht Tage eine Stunde Grammatik (Syntax), hauptsächlich die Casuslehre und der Gebrauch der Präpositionen mit bezüglichen Übungen. Alle vier Wochen eine Composition oder ein Pensum.
4.) Deutsch: Lectüre und Erklärung von Musterstücken aus der neueren Literatur. Berücksichtigung der Metrik, Übungen im Vortrag (2 St. wöch.) Wenigstens alle vier Wochen ein Aufsatz als häusliche Arbeit.
5.) Sloveniscli: Lectüre von Meisterstücken aus der neueren Literatur mit sachlicher und sprachlicher Erklärung, Übungen im Vortrag; ergänzende Bemerkungen zur Formenlehre. (Erklärung der Tropen und Figuren, Ergänzung zur Metrik, lyrische Poesie und ihre Arten.) — Wenigstens alle vier Wochen eine schriftliche Arbeit.
6.) Geschichte: Geschichte des Alterthums bis auf Augustus, mit Berücksichtigung der hiemit im Zusammenhange stehenden geographischen Daten.
7.) Mathematik: A. Algebra: Die Zahlensysteme, wissenschaftliche Behandlung der vier Grundrechnungsarten (in algebraischen Ausdrücken), nebst Ableitung der negativen irrationalen, imaginären Größen. Allgemeine Eigenschaften und Theilbarkeit der Zahlen; Lehre von den Brüchen und Proportionen (2 St. w.) — B. Geometrie: Die Longimetrie und Planimetrie in wissenschaftlicher Begründung (2 St. w.) Monatlich eine Composition, zuweilen ein Pensum.
8.) Naturgeschichte: (I. Sem.) Mineralogie in enger Verbindung mit Geognosie. — (II. Sem.) Botanik in enger Verbindung mit Paläontologie und geographischer Verbreitung der Pflanzen.
VI. Classe.
1.) Religion: Christliche Glaubenslehre. (Gott an sich, im Verhältnisse zur Welt als Schöpfer, Erhalter und Regierer, Erlöser und Heiliger. — Lehre von der Gnade, den Sacramenten, — als Vollender.)
2.) Latein: Lectüre von Sallusts bell. Jugurth., Ciceros (I.) in Catilinam (Caesars bell, civ.); Virgils Eclog. und Georgica (mit Auswahl), Aeneis. Sonst wie in der V. Classe.
3.) Griechisch: Fortsetzung der Lectüre von Homers Ilias; im II. Sem. Herodot. — Sonst wie in der V. CI. — (Grammatik: spec. Behandlung der Adjectiva, der Tempus- und Moduslehre.)
4.) Deutsch: Lectüre und Erklärung einer Auswahl von Musterstücken aus der deutschen Literatur (bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, mit gedrängter Übersicht des Literarhistorischen. Sonst wie in der V. CI.
5.) Sloveniscli: Fortsetzung der Lectüre im Anschluss an die V. CI., mit sachl. und sprachl. Erklärung und ästhetischer Würdigung (Abschluss der lyrischen Poesie, epische Dichtung). Sonst wie in der V. CI.
6.) Geschichte: Schluss der Geschichte des Alterthums und Geschichte des Mittelalters in gleicher Behandlungsweise wie in der V. CI.
7.) Mathematik: A. Algebra: Lehre von den Potenzen und Wurzeln, Logarithmen; Ergänzung der Proportionslehre, Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten. — B. Geometrie: Stereometrie, ebene Trigonometrie mit Rechnungsanwendungen. Vertheilung der Stunden wie in der II. CI. — Aufgaben wie in der V. CI.
8.) Naturgeschichte: Zoologie in enger Verbindung mit Paläontologie und geographischer Verbreitung der Thiere.
VH. Classe.
1.) Religion: Christkatholische Sittenlehre (allgemeine und besondere).
2.) Latein: Lectüre von Ciceros Reden und Virgils Aeneis. Sonst wie in der V. CI.
3.) Griechisch: Lectüre von Demosthenes’Staatsreden, Abschluss von Homers Ilias. Grammatik; Abschluss der Moduslehre, Relativsätze, Fragesätze, Negationen, Partikeln (alle 14 Tage 1 St.); Präparation; zuweilen ein an die Lectüre sich anschließendes Pensum.
4.) Deutsch: Lectüre wie in der VI. CI. Fortsetzung und Abschluss der neueren Literatur mit kurzer Übersicht des Literarhistorischen. Sonst wie in der V. CI.
5.) Slovenisch: Lectüre wie in der VI. CI. — Abschluss der epischen Poesie, dramatische Dichtung. — Kurze Übersicht der älteren slovenischen Literatur. — Alle drei bis vier Wochen eine schriftliche Arbeit.
6.) Geschichte: Geschichte der Neuzeit in gleicher Behandlungsweise wie V. CI.
7.) Mathematik: A. Algebra: Unbestimmte Gleichungen des ersten Grades, quadratische Gleichungen, einige leichtere höhere und Exponential-Gleichungen, Progressionen, Combinationslehre, binomischer Lehrsatz. — B. Geometrie: Anwendung der Algebra (namentlich der quadratischen Gleichung) auf die Geometrie, Elemente der analytischen Geometrie in der Ebene, mit Einschluss der Kegelschnittslinien. — Vertheilung der Stunden wie in der VI. Gl.; Aufgaben wie in der V. CI. (Lösung auf dem planim., trigonom. und analyt. Wege).
8.) Physik: Allgemeine Eigenschaften der Körper, Abriss der Chemie, Statik und Dynamik fester, tropfbar- und ausdehnbar-flüssiger Körper, Wellenlehre, Akustik.
9.) Philosoph. Propädeutik: Formale Logik.
VIII. Classe.
1.) Religion: Kirchengeschichte, Darstellung des innern und äußern Lebens der Kirche Christi.
2.) Latein: Lectüre des Tacitus und Horaz mit Auswahl. Sonst wie in der V. CI. Statt eines Pensums zuweilen ein lateinischer Aufsatz mit Beziehung auf die Lectüre.
3.) Griechisch: Lectüre aus Platon (Apologie und ein Dialog); ein Drama von Sophokles; Auswahl aus Homers Odyssee. Sonst wie in der VII. CI.
4.) Deutsch: Lectüre einer nach ästhetischen Gesichtspunkten geordneten Sammlung von Musterstücken in Verbindung mit analytischer Ästhetik. Redeübungen. — Arbeiten schriftlich wie in der V. CI.
5.) Slovenisch: Altslovenische Laut-und Formenlehre. — Übersicht der wichtigsten Erscheinungen der slov. Sprache und ihr Verhältnis zu den anderen slavischen Sprachen.
—	Lectüre mit ästhetischen Bemerkungen. — Übersicht der mittleren und neueren slo-venischen Literatur. — Redeübungen. — Schriftliche Arbeiten wie in der V. CI.
6.) Geschichte: (I. Sem.) Geschichte der österr.-ungar. Monarchie, wiederholende Hervorhebung ihrer Beziehungen zu der Geschichte der Nachbarländer. Skizze der wichtigsten Thatsachen aus der innern Entwickelung des Kaiserstaates. — (II. Sem.) Eingehende Schilderung der wichtigsten Thatsachen über Land und Leute, Verfassung und Verwaltung, Production und Cultur der österr.-ungar. Monarchie, mit steter Vergleichung der heimischen Verhältnisse und derjenigen anderer Staaten, namentlich der europäischen Großstaaten.
7.) Mathematik: Zusammenfassende Wiederholung des mathematischen Unterrichtes, Übung im Lösen mathematischer Probleme.
8.) Physik: Magnetismus, Elektricität, Wärme, Optik, Anfangsgründe der Astronomie und Meteorologie.
9.) Philosoph. Propädeutik: Empirische Psychologie.
* Außer den Textausgaben gebrauchen die Schüler im O.-G. auch commentierte Classikerausgaben von Weidmann und Teubner.
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Lehrbücher,
welche im Schuljahre 1883 dem Unterrichte in den obligaten Lehrfächern zugrunde gelegt wurden.
IV.
Absolvierte Leettire in den elassisehen Sprachen.
a) Aus dem Lateinischen.
III.a.	CI.:	Historia antiqua üb. I.. II., III., IV.
III. b.	»	Historia antiqua lib. II., III., IV., V.
IV. a.	»	Caesar, bell. gall. lib. I.— IV., VI. (40 — 77);	V. Privatlectiire.	—	Zur	Einübung
der Metrik: Ovid. Trist. IV. 10; Fasti	I.	469-—542;	II.	83 —118.
IV.b.	»	Caesar bell. gall. lib. I., II., III.; IV. Privatlectüre.	—	Zur	Einübung der Metrik:
Ovid. Trist. IV. 10; Fasli (Arion).
V.a.	>	Livius a. u. c. lib. I. (1—39); XXI. (1—31).
Ovid. Metam. lib. I. 89—415; II. 1—366; VIII. 183 —235; 611 — 729; X. 1—77; XI. 85 — 193; XIII. 1-398. - Trist. I. 1, 3; III. 4; IV. 10; V. 14. — Epist. ex Ponlo I. 3, 8.
V. b.	»	Livius a. u. c. lib. I., XXI. (mit Auswahl).
Ovid. Metam. 1.89 — 415; II. 1 — 366; VI. 146 — 312; VIII. 611—724. — Trist.
IV.	10; V. 14. — Fasti: Arion, Gabii, Fabii.
VI.	»	Sallust. bell. Jugurth. 1—101 (c. 63 — 94 als	Privatlectüre).
Vergil. Aeneid. I., H. (III. Privatlectüre). —	Georg. II., III.,	IV.	(Auswahl).	—
Eclog. 1, 5.
VII.	»	Vergil. Aeneid. VII.— X.
Ciceron. or. in Catil. I., pro Roscio Amerino.
VIII.	»	Horat. Oden I. 1—4, 7, 10 — 12, 14, 22, 24, 28, 31, 34,	37; — II. 2, 3, 6, 7, 10,
13—18, 20; — III. 1—5, 8, 13, 24, 29, 30; — IV. 2,	3, 5, 14, 15; — Epod. 2.
Satir. I. 6, 9, 10. — Epist. I. 1, 2.
Tacit. Ann. I.; II. (mit Auswahl).
b) Aus dem Griechischen.
V.a. CI.: Xenophon (Chrestom.): Anabas. I., II., III. — Kyrop. I. 2, 3. — Memorab. I. (1—20),
II.	(1-19; 49-56).
V.b.	»	Xenophon (Chrestom.): Anabas. I., III., V. — Kyrop. I.,	XIV.
(In beiden Abtheilungen) Homeri Iliad. I., II.
VI.	»	Homeri Iliad. III., IV., V., VI.
Herod. hist. VII. 1—68, 93 —114 und Auswahl aus den	übrigen Capiteln.
VII.	»	Demosthen. orat. phil.: Olynth. I., III., phil. I., de pace, de Cherson. (Privatlectüre
Olynth. II.)
Homer. Iliad. XVIII., XIX,—XX. (Privatlectüre).
VIII.	»	Homer. Odyss. XIII., XIV., XXI,—XXIV (mit Auswahl).
Platon. Apol. Krito.
Sophokles Antigone.
Y.
T h e m a t a.
a)	Zu den deutschen Aufsätzen im Obergymnasium.
V.	a. Classe.
1. Eine Überschwemmung (Schilderung). — 2. Teils Tod (Erzählung nach einem Gedichte). — 3. Der erste Schnee (Schilderung). — 4. Die «Kraniche des Ibykus», in gedrängter prosaischer Wiedergabe. — 5. Wert der Zeit. — 6. Wie unterscheidet sich die lyrische von der epischen Poesie? — 7. Das Osterfest (Schilderung). — 8. Was ist die historische Grundlage der Romanze «der Kampf mit dem Drachen» von Schiller? —
9.	Wer etwas lernen will, der muss dazu drei Gaben, von obenher, aus sich und auch von außen haben. (Aus «Weisheit der Brahmanen» von Rückert.) — 10. Oux iyaftov iroXu-xoipavlT)- Ui xofpavo? eutio, eT{ ßaatXeö?.
V. b. Classe.
1. Eine Ferienreise (Schilderung). — 2. Natur und Menschen zu Allerseelen (Be-	^
trachtung). — 3. Seele des Menschen — wie gleichst du dem Wasser — Schicksal des Menschen — wie gleichst du dem Wind (Goethe). — 4. Die Burgonden in Pechlarn (ein Bild mittelalterlichen Lebens). — 5. a) Weshalb verdient das Nibelungenlied den Namen einer Epopöe? — b) Beschreibung eines schönen Wintertages. — 6. Das Idyllische in dem Stücke «Philemon und Baucis» nach Voss. — 7. a) Ein Abenteuer im Walde (nach Goethes «Novelle»). — b) Erst wieg’s — dann wag’s. — 8. Die Elemente hassen das Gebild der Menschenhand (Schiller). — 9. Johanna Sebus und der Held von Rhodos (ein Vergleich).
— 10. Der hat gelebt, der im Tode viele Thränen sah (Chrie).
VI. Classe.
1. Effodiuntur opes, irritamenta malorum. Ovid. Metam. — 2. Die Wurzel der Gelehrsamkeit ist bitter, die Frucht aber süss. Isocr. — 3. Leben und Charakter des ersten Jägers in Wallensteins Lager. — 4. Welche Ursachen bewirkten den Zusammensturz des weströmischen Reiches. — 5. Die Charaktere in Wallensteins Lager: a) als Repräsentanten ihrer Nation und ihres Regimentes; b) nach ihrem Rang und Stand; c) nach ihrer Stellung zu Wallenstein. — 6. Schillers Prolog zu Wallensteins Lager nach Inhalt und Gedanken-gang, _ 7. Lage der kriegführenden Mächte nach dem Prologe in Schillers «Jungfrau von Orleans». — 8. Die Weltstellung der Babenberger. — 9. Inhalt des ersten Actes der «Jungfrau von Orleans». — 10. Die Friedensmission der «Jungfrau von Orleans».
VII. Classe.
1. Was waren die Beweggründe, weshalb Cicero die Vertheidigung des Roscius übernahm? — 2. Darlegung des Unterschiedes der Handlung der Goethe’schen Iphigenie und der des Euripides. — 3. Ein anderes Antlitz, ehe sie geschehen, ein anderes zeigt die vollbrachte That. — 4. Warum war die Verbannung im Alterthume eine härtere Strafe als heutzutage? — 5. Welche Gründe führt Cicero an, um den Roscius von dem Verdachte des Vatermordes zu befreien? — 6. Welches waren die Rückwirkungen, welche die romantische Schule auf die Entwickelung der deutschen Literatur hervorgebracht hat? — 7. Über die poetische Composition des VII. Buches der Aeneide. — 8. Wie hat Aischylos die Pelo-pidensage dramatisch behandelt? — 9. Quidquid erit superanda omnis fortuna ferendo est.
(Aen. V. 710.) — 10. Wie gestaltete sich das Verhältnis des jungen Deutschlands zur romantischen Schule?
VIII. Classe.
1. Es sind aus irgend einem Monologe eines deutschen Dramas alle Tropen und Figuren anzugeben. — 2. a) Lob des Schlafes. — b) Allerseelen. ■— 3. a) König Lear von Shakespeare und König Oedipus von Sophokles (Vergleichung der Haupthelden). — b) «König Lear» und «Oedipus der König» (Vergleichung der beiden Tragödien). — 4. a) Uber den Unterschied der vier ästhetischen Kategorien. Nach Schiller. — b) Wie sind Goethes Worte zu verstehen: a) «Ein großer Fehler ist, dass man sich mehr dünkt, als man ist, und weniger schätzt, als man wert ist»? ß) «Allgemeine Begriffe und großer Dünkel sind immer auf dem Wege, entsetzliches Unglück anzurichten»? y) «Der Undank ist immer eine Art Schwäche; ich habe nie gesehen, dass tüchtige Männer wären undankbar gewesen» ? —
5.	a) Tasso und Antonio in Goethes «Torquato Tasso» (Vergleichung der Charaktere). —
b) Die beiden Leonoren in Goethes «Torquato Tasso» (eine Parallele der Charaktere). —	6
c) Fürst Alfonso (ein Charakterbild nach Goethes «Torquato Tasso»). — 6. a) Schlacht bei Aspern. — b) Die treuen Tiroler, besonders im Jahre 1809. — c) Wodurch wurde 1809 Österreich veranlasst, an Frankreich den Krieg zu erklären? — 7. a) «Das Vaterland verleiht die allerbesten Gaben» (Goethe im «Faust» I.) — b) «Man kann nicht stets das Fremde meiden, das Gute liegt uns oft so fern» (Goethe im «Faust» I.) — 8. a) Was habe ich am Gymnasium gelernt? — b) Geschäftsmann und Gelehrter. — 9. Die Maturitätsprüfungsaufgabe.
b)	Zu den slovenischen Aufsätzen im Obergymnasium.
V.	a. Classe.
1. Ali gre na vraže verovati? — 2. Egiptovske piramide. — 3. Quot capita, tot sensus. — 4. Vsem ustreči ni mogoče. — 5. Obleganje mesta Sagunta (prosto po Liviji).
— 6. Novo leto. — 7. Livij (životopis i njegovo delovanje. — 8. Čvetere dobe (prosto po Ovidiji). — 9. Stara navada, železna srajca. — 10. Bolje drži ga, ko lovi ga. — 11. Kako se je Kriemhilda maščevala?
V. b. Classe.
1. Ksenofont in njegova dela. — 2. a) Poeta nascitur, rhetor fit. — b) Kyros na smrtni postelji (prosto po Ksenofontu). — 3. Pravljica, pripovedka, legenda. (V čem se strinjajo, v čem razločujejo?) — 4. Prilike in podobe v Koseskega pesni: (»Pohlep oslepi».
— 5. Brez muke ni moke. (Pismo prijatelju za novo leto.) — 6. Železo in njega pomen za človeško živenje. — 7. Arion. (Po Ovidiji v vezani ali nevezani besedi.) — 8. «Okleni se predrage domovine, posveti v blagor jej srce in dušo!» (Schiller-Cegnar.) — 9. Balada in romanca. (Njiju razloček naj se pokaže na podlagi dveh primernih umotvorov.) —
10.	«Hrast se omaja in hrib, — zvestoba Slovencu ne gane. Koseski. (0 veselem prihodu Njegovega Veličanstva na Kranjsko.)
VI. Classe.
1. Jesenske podobe. (Alegorija.) — 2. Delo — sreča, lenoba — nesreča. — 3. Moja rojstna župnija. — 4. Meč in pero. (Načrt.) — 5. Plug in meč. — 6. Gorje mu, ki v nesreči biva sam — a srečen ni, kdor srečo vživa sam! Gregorčič. — 7. Katere razmere in kateri pogoji pospešujejo razvoj narodne epike? — 8. S katerimi lastnostmi in v katerih prizorih se dičijo junaške osebe v srbskih narodnih pesmih o Kosovskem boji? — 9. a) Misli potnikove na razvalinah starega gradu. — b) Ljudske govorice o grajskih podrtinah in drugih ostalinah srednjeveških časov. — 10. Kako potrjujejo naši rojaki dejanstveno besede Koseskega: «Mi čvrsti Slovenci smo, gremo v boj, — Za pravdo, za dom, za cesarja.»
VII. Classe.
1.	a) Kdor drugemu jamo koplje, sam vanjo pade. (Poskus izvirne povesti.) —
b)	Katere nazore pobija Preširen v svoji «Novi pisariji»? — 2. «Dvignite srčno zaklad slovenskega dlana in uma!» Koseski. — 3. «Sveto služimo sveti domovini!» Stritar.
a)	Poskus izvirne poslanice; b) v nevezani besedi. — 4. Človek boreč se s prirodo. —
5.	«Dokler prosi, — Zlata usta nosi; — Kedar vrača, — Hrbet obrača». — 6. a) Naj pesem umetna, — Naj merjena bo, — Nikdar ni prijetna, — Ak’ žali uho». Vodnik. — b) Kako naj deluje tragedija na gledalca? — 7. «Duh plemeniti sam bo nosil boli, — A sreče vžival sam ne bo nikoli». Gregorčič. — 8. Kolikor jezikov znaš, — Toliko mož veljaš.
— 9. Osnovne misli Preširnovega «sonetnega venca».— 10. «Vladarju zvestobo do smrti!» Koseski. (0 veselem prihodu Njegovega Veličanstva na Kranjsko.)
VIII. Classe.
1.	Kolike pornembe nam je sedaj umetnost govorniška. — 2. Dolžan ni samo, kar veleva mu stan; — kar more, to mož je storiti dolžan. (Je-li istina?) — 3. Ogovor učitelja (latinskega ali nemškega ali slovenskega i. t. d.) do učencev v začetku šolskega leta. —
4.	Značaj Rudolfa I. — 5. Cesarjevič Rudolf pred sliko svojega pradeda Rudolfa I. (Samogovor.) — 6. Volitev prosta. — 7. Latinske, helenske, tevtonske učim, — Za pevke slovenske živim in gorim. Vodn. — 8. Ravnikar est spes mea: sunt enim in illo aeque divina velle ct nosse. Kop. — 9. Kopitarjeva borba ilirska, oziroma hrvatska. — 10. Zvest prijatelj zdravilo življenja (Sonet). Svetličič. — 11. Godna preskušnja: Nam tudi bliža se pomlad, — Na radost vabi nas in rad; — A rad poprej, radost poznej, — Ta red naj svet nam bo vselej. S. Gregorčič.
VI.
Freie Lehrgegenstände.*
1.) Französische Sprache.
An diesem Unterrichte nahmen Schüler von der IV. CI. aufwärts in 2 Jahrescursen theil.
I.	Curs (2 St. w.): Lautlehre. Formenlehre des Artikels und des Substantivs. Das Adjectiv. Das Numerale. Das Pronomen. Die zwei Hilfsverben und die drei regelmäßigen Conjugationen. Einübung der sprachlichen Regeln an beiderseitigen Ubersetzungsbeispielen nach der Grammatik und nach dem Übungsbuche (U. St.) von Prof. Dr. Filek Edl. v. Witting hausen. Besuch im I. Sem. 42 und im U. Sem. 38 Schüler.
*	Die Angaben über die Schülerzahl beziehen sich immer auf den Semesterschluss.
II.	Curs (2 St. w.): Conjugation des Passivs. Die reflexiven und die unpersönlichen Verben. Conjugation der unregelmäßigen und der defectiven Verben. Das Adverb. Die Präposition. Die Conjunction. Das Nöthigste aus der Wortstellung. Zugrunde wurde gelegt die Grammatik und das Übungsbuch für die Mittelstufe des französischen Unterrichts von Prof. Dr. Filek Edl. v. Wittinghausen. Besuch im I. Sem. 18 und im II. Sem. 16 Schüler.
2.) Italienische Sprache.
Der Unterricht in dieser Sprache wird für Schüler von der IV. CI. aufwärts in drei Jahrescursen ertheilt.
I. Curs (2 St. w.): Leseübungen. Einübung der Sprachregeln an beiderseitigen Ubersetzungsbeispielen nach Musaffias ital. Sprachlehre (9. A.. Wien 1877), Nr. 1 bis 120. Besuch im I. Sem. 43 und im II. Sem. 39 Schüler.
II. Curs (2 St. w.): Fortsetzung der Übungen nach demselben Lehrbuche (Nr. 86 bis 214). Besuch im I. und II. Sem. 14 Schüler.
III. Curs (1 St. w.): Lectüre: Manzoni, i promessi sposi cap. II., III., IV., V. Besuch im I. und II. Sem. 12 Schüler.
3.) Stenographie.
Der Unterricht wurde in 2 Cursen zu 2 St. w. an Schüler von der V. CI. aufwärts ertheilt.
An dem 1. Curse nahmen im I. Sem. 64, im II. Sem. 57 Schüler theil. Lehrstoff: Die Wortbildung oder die sogenannte Correspondenzschrift. — Lehrbuch: Gabelsbergers Stenographie von Prof. A. Heinrich.
An dem II. Curse betheiligten sich im I. Sem. 39, im II. Sem. 37 Schüler. Lehrstoff: Die Kürzungsarten (Etymologie), die Wortbildungskürzungen nach Bedetheilen (Formenlehre), prakt. Ausbildung nach den syntaktischen Gesetzen (wann gekürzt wird),
d.	i. die Debattenschrift.
4.) Zeichnen.
Dieser Unterricht wurde in 2 Cursen & 2 St. w. mit je 2 Abth. an Schüler des ganzen Gymnasiums ertheilt. An dem I. Curse nahmen im I. Sem. 44 Schüler (besonders der I. CI.), im II. Sem. 39 theil. Lehrstoff: Ebene geometrische Figuren (auf der Tafel entworfen und erklärt), Combinationen daraus, Übergang in die Flachornamentik. Elemente der Perspective, praktische Anweisung an Draht- und Körpermodellen, Ausführung von Seite der Schüler aus freier Hand mit Blei, Feder und Tusch.
II.	Curs im I. Sem. 49. im II. Sem. 44 Schüler. Lehrstoff: Fortsetzung der Ornamente nach Tafelzeichnungen, nach farblosen und polychromen Musterblättern, die thierische und menschliche Gestalt, Gedächtnis- und Perspectivübungen mit Anschluss an die Studien des menschlichen Kopfes in verschiedener Lage, nach Tafelzeichnungen und Gipsmodellen; verschiedene graphische Manieren, Anweisung und Behandlung bei Deck- und Lazurfarben, Pinselführung.
5.) Kalligraphie.
An diesem Unterrichte nahmen jene Schüler der I. bis IV. CI. (2 Abth. in je 1 St. w.) theil, welche von dem Lehrkörper dazu verpflichtet wurden, sodann auch einige, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten, im I. Sem. 88, im II. Sem. 77 Schüler. Zugrunde gelegt wurde beim Unterrichte Pokornys elem. Schreibunterricht, 12 Hefte der Current-, 12 der englischen Schrift (slov. Ausg.), 1. Stufe vierzeilig, 2. Stufe einzeilig in Pollaks Heften. Für geübtere Schüler auch die franz. Rondeschrift nach Greiners neuen Schreibheften.
6.) Gesang.
Der Gesangsunterricht wurde in 5 St. w. in 2 Cursen ertheilt. I. Curs 2 St. Knabenstimmen, 1 St. Männerstimmen; II. Curs 1 St. gemischter Chor, 1 St, Männerchor. Im I. Curse wurde das Elementare der Gesangskunst mit histor. Rückblicken auf die Entwickelung der Tonkunst mit zahlreichen Beispielen ein- und mehrstimmig durchgenommen, u. zw. nach eigener Gesangsschule, bis zum Abschlüsse der Dur-Tonarten unter Anwendung der Notenschrift und der Galin-Paris-Chevß’schen Ziffernmethode. — Im II. Curse wurden Lieder und Chöre geistlichen und weltlichen Inhalts in lateinischer, deutscher und slovenischer Sprache geübt, daneben die Moll-Tonarten und das im I. Curse Vorgenommene wiederholt. Besuch im I. Sem. 158, im II. 145 Schüler. Daneben erhielten die Zöglinge des f. b. Knabensemi-nars besonderen Gesangsunterricht zu Hause (3 St. w. Choral- und Figuralgesang, 2 St. Clavier).
7.) Turnunterricht.
An den Turnübungen betheiligten sich im I. Sem. 114 Schüler in 7 Abtheilungen mit 7 St. w., im II. Sem. 169 Schüler.
I.. II., III. Abth., 3 St. (I. und II. CI,): Ordnungs-und Freiübungen: Reihungen, Drehungen, Bewegungen des Körpers in einfachen Formen, Laufen. — Geräthübungen an der Leiter, dem Barren und Bock, Freispringen, Klettern an den Stangen, Schaukeln an den Ringen.
IV.	und V. Abth., 1 St. (III. und IV. CL): Ordnungsübungen: Reihungen und Schwenkungen, zusammengesetzte Freiübungen. — Geräthübungen: Barren: Reit- und Seilsitze, Fortbewegung, auch mit Schwung. Abspringen vor und hinter der Hand, Kreisen an den Holmenden. Leiter: Hangeln an den Holmen und Sprossen mit und ohne Beinhalten, Hangzucken. Pferd: Hocke, Kreise, Flanke. Wende. Kehre. Bock- und Freispringen. Beugehang an den Ringen. Am Reck: Kniehangs- und Felg-Auf- und Abschwünge.
VI.	und VII. Abth., 2 St. (Obergymn.): Freiübungen mit Belastung. — Geräthübungen in zusammengesetzten Formen, mit Armwippen im Hang und Stütz. Pferd: Weiterentwickelung der Übungen der vorigen Stufe, Grätsch- und Diebssprung, Hinterund Längssprünge. Leiter: wie III. Abth. Reck: Weiterentwickelung, Felgen, Speichen, Abschwiinge. Bock- und Freisprünge in die Höhe und Weite.
Übersicht der Vertlieilung der obligaten Lehrfächer nach den einzelnen Classen und wöchentlichen Stunden.
Lehrgegenstand	I. a.	Lb., e. a	H.a.	II. b.	III.a.	III.b.	IV.a.	IY.b.	V. a.	V.b.	VI.	VII.	VIII.	Zusammen
Religionslehre	2	2	2	2	2	2	2	2	2	2	2	2	2	28
Latein	8	8	8	8	6	6	6	6	6	6	6	5	5	92
Griechisch	—	—	—	—	5	5	4	4	5	5	5	4	5	42
Deutsch	3	4	3	3	3	3	3	3	3	3	3	3	3	44
Slovenisch	*3	3	*3	3	*3	3	*3	3	2	2	2	2	2	37
Geogr. u.Gesch.	3	3	4	4	3	3	4	4	4	4	3	3	3	48
Mathematik	3	3	3	3	3	3	3	3	4	4	3	3	2	43
Naturgesch.	2	2	2	2	2	2	—	—	2	2	2	—	—	20 (l.S.) 16 (11.»)
Physik	—	—	—	—	2	2	3	3	—	—	—	3	3	12 (l.S.) 16 (11.»)
Propädeutik												2	2	4
Zusammen	24	a25	25	25	27 27		28	28	28	28	26	27 27		370
* Relativ obligat.														
VII.
Statistische Notizen.
1.) Zahl der Schüler:
am Beginne «les Schuljahres
öffentliche Pri vatis ten
davon sind
aus der nied. Gl. aufgestieg. haben die Classe wiederholt kamen von außen hinzu. . im I. Sem. kamen hinzu.... » I. » giengen ab...............
am Schlüsse des I. Semest.
öffentliche Privatisten im II. Sem. kamen hinzu . . . • II. » giengen ab . . . .
am Ende des Schuljahres
öffentliche
Privatisten
2.) Dem Geburtsorte nach waren:
a) aus Krain................
u. zw. aus Laibach . . .
aus Oberkrain...........
* Innerkrain............
» Unterkrain ,..........
b) aus and. cisleithan. Land
e) aus dem Auslände:
1.) d. Land. d. ungar. Krone
2.) dem sonstigen Auslande
3.) Von den öffentlichen Schii lern wohnten:
a) bei Angehörigen.............
b) im Collegium Aloysianum
c) ■» Institut «Waldnerr» . .
d) bei anderen Parteien . . .
4.) Dem Religion8 - Bekenntnisse nach waren:
a) römisch-katholisch............
b) evangelisch...................
5.) Die Muttersprache der
Schüler war:
a) deutsch bei..............
b) slovenisch bei..........
c) italienisch *...........
d) czechisch »..............
I.a.	I.b.	I.e.	H.a.	II.b.	III.a.	III. b.	IV.a.	iv.b.|v.a.		V.b.	VI.	VII.	VIII.	Summe
61	67	65	32	60	39	50	31	56	26	47	65	42	48	689
1	—			—	—		—	—						“	“	1
			29	55	29	45	30	50	20	34	55	34	47	428
8	11	8	2	3	6	4	—	4	—	5	7	4	—	62
54	56	57	1	2	4	1	1	2	6	8	3	4	1	200
_	—	—	—	—	—	—	■—	—	—	—	—	—	—	—
4	—	2	1	—	2	—	1	2	—	2	—	—	—	14
57	67	63	31	60	37	50	30	54	26	45	65	42	48	675
1			—	—	—	—			—	—	—	—	—					1
1														1
5	3	5		4	1			1	1	5	3		4	32 643
53	64	58	30	56	36	50	30	53	25	40	62	42	44	
1			1											2
39	63	56	19	54	28	49	23	51	17	40	50	38	41	568
21	14	9	9	11	13	7	13	7	7	1	10	11	7	140
7	23	19	3	20	5	28	4	2\	2	22	17	17	18	208
9	11	13	2	8	3	10	4	12	1	9	6	4	7	99
2	15	15	5	15	7	4	2	9	7	8	17	6	9	121
13	1	1	9	2	7	1	7	1	8	—	11	4	2	67
1		1	1		1			1		_	1		1	7
1	—		2											3
u. zw. mm Dnlmatien 1,					{Ustonland 15, Tirol 2, Kärnten 7,						>teiermark		31, Nieder-Egypten 2.	
österruicli 8,			Hilli men 2		Schlesien 1		; Ungarn 1,		Kroatien (		; Baiein 1			
32	15	10	20	15	23	2	20	11	12	4	23	15	12	214
—	—	—	—	—	—	11	1	11	1	8	4	5	6	47
2					3			1	—	—	—	—	—	1	—	—	7
19	49	48	7	41	12	37	9	31	12	28	34	22	26	375
53	64	58	30	50	36	50	30	53	25	40	62	42	44	643
1 angl.			1 helv.											2
35		1	17		17		18		16		20	9	10	143
17	64	57	12	50	18	56	12	53	8	40	41	33	34	495
2	—	—	2	—	1	—	—	—	—	—	—	—	—	5
	~								1		1			2
Anmerkung. Neben der deutschen wurde bei 19 auch die slovenische, und bei 7 neben der sloveni-schen auch die deutsche als Muttersprache angegeben.
I.a. I.b. I.e. H.a.
ILb. Ill.a.
m.b. IV.a. IV.b. V.a. V.b.
VI. VII. VIII.
Summe
6.) Lebensalter der
Schüler im Solar-jahre 1883:
10 Jahre
11 12
13
14
15
16
17
18
19
20 21 22
23	»
24	>
7.) Fortgang der
Schüler:
a) Wiederholung«- u. Nachprüfungen im
September 1882:
entsprochen nicht entspr.
b) im I. Semest. 1883
Vorzugscl.
I. Classe .
II. »
III. > ungeprüft .
c) im II. Semest. 1883 (excl. Priv.): Vorzugscl.
I. Classe. Wiederh.-Prüf
II. Classe.
III. » ungeprüft .
8.) Schulgeld:
(10 fl. resp. 5 fl. im U. G.) (12 »	»	6 » » O.G.)
a) im I. Semest. 1883:
zahlende . . halbbefreite. befreite . . . (nach der Zahlung abgeg.)
b) im II. Semest. 1883:
zahlende . . halbbefreite . befreite . . . (nach der Zahlung abgeg.)
9.) Stipendien (bis 7. Juli):,
Zahl der Stiftlinge . . .
Betrag der Stipendien fl.
34-1
26
16
12
58
41*
5
2+1
n1
23
14
13
Betrag des Schulgeldes im I. Sem.
11
12
14
26
21
13 b 26 2+1
Gesammtbetrag des Schulgeldes
19
5	15
iO	CD
O •»J1	O (M
15
18
14
20
71+1
19+1
61+1
409
163
4 -J
67
420
66
52
35
3
419
28
229
5
4620 fl.
332 35 278 4+1 8361 fl.
133
10622,58
*	1 in Wien bezahlt.
10.) Unterstützungswesen.
a) An Stipendien bezogen (sieh unter 9.) 133 Schüler fl. 10622,58.
Außerdem wurde die Gregor Engelmann’sche Stiftung pr. fl. 20 an drei arme brave Schüler, und der Ertrag der Dr. Joh. A h aöiß’schen Stiftung pr. fl. 16,80 in kleineren Beträgen (bis auf einen Rest von 11 kr.) vertheilt.
b) Der Gymnasial-Unterstützungsfond (gegr. 1856). Laut Rechnungserledigung vom 5. August 1882, Z. 1421, besaß derselbe am Schlüsse des Schuljahres 1882 (15. Juli) fl. 6725 in Obligationen und fl. 199,31 ’/2 in Barem; dann 711 Hilfs-und Lehrbücher und 128 Atlanten.
Übersicht der Gebarung im Schuljahre 1882/83.
A.	Einnahmen:
Transport aus 1882 (in Barem) ....................................fl,
Ganzjährige Interessen einer krain. Grundentl.-Oblig. pr. 500 fl. CM. »
»	> des Franz Metelko’schen Legates pr. 400 fl.
Kotenrente......................................................>
Ganzjährige Interessen von fl. 5800 gemeins. Papierrente...........»
Laufende Interessen zeitweilig in der Sparcasse angelegter Barbeträge
pro 1882 .......................................................»
An Unterstützungsbeiträgen:
Von dem Herrn Buchdruckerei- und Verlagsbuchhandlungsbesitzer Ottomar Bamberg........................fl.	10,—
Von dem Herrn Institutsinhaber A. Waldherr . . . . »	2,—
»	»	» Prof. Anton Heinrich....................»	3,—
Durch freiw. Sammlung der Gymnasialschüler* . . » 114,8572
zusammen . . fl. 623,98
B. Ausgaben:
In Gemäßheit der monatlichen Conferenzbeschlüsse wurden für dürftige Schüler verausgabt:
1.) für Lehrbehelfe, Schulgeld, Kost, Kleidung und Quartier fl. 359,73
2.) zum Ankaufe von 2 Stück Obligationen gem. Notenrente
ä 100 fl. Non..........................................  .	»	156.40
zusammen . . fl. 516,13 Nach Abzug der Ausgaben pr. fl. 516,13 von obigen Einnahmen per fl. 623.98 ergibt sich ein barer Casserest pr. fl. 107,83. Das Vermögen dieses Fondes besteht sonach am Schlüsse des Schuljahres 1883 aus fl. 6925 in Obligationen und fl. 107,83 in Barem, dann 919 Lehr- und Hilfsbüchern und 150 Atlanten.
Unentgeltlich wurden gespendet: von dem h. Landesausschusse 70 Exempl. «Žepič, vaje» und 40 «Hrovat, slovnica», von den Verlagshandlungen: Bermann (Wien) 5 Bde., Hirt (Leipzig) 3 Bde., Holder (Wien) 10 Bde., Pichler (Wien) und Perthes (Gotha) 10 Bde. und 2 Atlanten; von H. Hauffen 3, von dem Secund.
B.	v. Beyer 2 Bde.
*	VIII. Cl. R. v. Bleiweis-Trst., Kosler & 1 fl., Šavs 50 kr., Verderber 20 kr. — VII. CI. Goltseh, Moravec ä 1 II., Ahazhizh 50 kr. — VI. Cl. Baumgartner, Graf Chorinsky, Fraiss, Goltseh. Pogačar K., Winkler ä 1 fl., Mihelčič 1 fl. 1 kr., v. Hohenbalken, Lukesch, Mantuani, Mauring, v. Schrey, Schreyer ä 50 kr., Foerster, Raiz, Zabukovec, Zupan Jos. ä 40 kr., Ožek, Ribitsch, Rožnik, Šumi ä30 kr., Sever, Zakrajšček ä 25 kr., Cuderman, Hočevar.!., Köstner, Milohnoja, Plečnik. Premrov, Schusterschitsch, Seliškar, v. Zhuber, Zupan Joh.
20 kr.. Cwirn. Schmid. Schweizer ä 15 kr., Vidmar 14 kr., Homan, Jankovič, Jemic. Knez, Mladič, Pcharc, Pfaifar, Pogačar Joh., Rihar, Rudolf, Smolnikar ä 10 kr. — V. ft. Cl.. Kosler 3 fl., Foerster 40 kr. — V. b. Cl. Smitik, Švigelj ä 30 kr., Birk, Kogoj, Majntingcr ii 20 kr., Petrovčič, Šiška i 10 kr. — IV. a. Cl. Baumgartner, Borštner, Egor. Hozhevar, Mayr, v. Premerstein, Seemann a t fl., Plachota50kr., Demol 40 kr. — IV. b. Cl. Pikel 25 kr., Ušeničnik, Zabukovec ä 20 kr. — III. a. Cl. v. Pittoni 4 II., B. v. Baillou, Graf Chorinsky. Kapretz, Valenta, Winkler k 1 11.. v. Gerliczy, Thomitz ä 50 kr. — III. b. Cl. Dolničar, Mejač. Rihar ä 20 kr., Sax, Škerbec ä 10 kr., Lenassi 6 kr. — II. a. Cl. Plachota 4 11. 50 kr., Clementschitsch, Polla, v. Rossignoli ä 4 fl., Auer 3 fl., R. v. Beyer, Bušič. v. Gariboldi, Lassnik. Longin a 1 fl., Zottich 20 kr. — II. b. Cl. R. v, Bleiweis-Trst. 1 fl., Maurer 86 kr., Polenšek 30 kr., Schweiger 29 kr., Petrič 22 kr, Gregorič, Medved Joh. k 20 kr. Debevc, Rovan k 10 kr. — I. a. Cl. Ceconi, Eichelter ii 4 fl., Rudesch 3 fl. 66 kr., Deu, Schwarzenberg ä 2 11., v. Gerliczy, Greenham, Maister, v. Premerstein, Sajovic, Wencel ä 1 fl., Šalamon 90 kr., Cruschiz, Jekler, Kermavner, Rojic, Ahazhizh, Hubingcr, Schollmayr a 50 kr.. Roblek 45 kr., Breschar.Demel ä 40 kr., Deak, Millitz, v. Pulciani, Rotter, Weinborger a 30 kr., Stedry 25 kr., Scharlach, Smerdu a 20 kr., Span 10 kr. — I. b. Cl. Ravnihar 4 fl., Pogačnik, Tekavčič k 50 kr., Dolenc Fajdiga a 40 kr., Kobler 30 kr., Bernik, Meden, Mlakar, Prosenc k 20 kr., Nadrah 17 kr.. Premrov 16 kr.,.Klun, Krištof, Majdič, Petrič, Potočnik, Zdešar, Žvan ä 10 kr. — I. c. Cl. Pollak Joh. und Jos., Škof ä 50 kr., Švigelj 25 kr., Flak, Jordan a 20 kr., Rozman, Turk & 15 kr., Kogoj, Križnar, Verbič, Zupančič a 10 kr. — Aus einer Sammlung geblieben 13</j kr.
199,31V3
23,62
16,80
243,60
10,79
129,85'/,,
Indem der Berichterstatter für alle diesem F o n d e, der die Stelle eines Unterstützungsvereines oder einer sogenannten Schülerlade vertritt, gespendeten Beiträge seinen wärmsten Dank ausspricht, erlaubt er sich denselben den Angehörigen der Gymnasialschüler und anderen Jugendfreunden zu wohlwollender Förderung bestens zu empfehlen.
c) Unterstützungsspende der löbl. krain. Sparcasse.
Wie alljährlich, so widmete auch für das Jahr 1883 der Verein der krain. Sparcasse zur Unterstützung dürftiger Schüler dieses Gymnasiums den namhaften Betrag von 200 fl. hauptsächlich für Lehrbücher und Schulerfordernisse, worüber der Verwendungsnachweis an die löbl. Sparcassedirection bis Ende des Solarjahres geliefert wird.
d) Auch während des Schuljahres 1883 erfreuten sich viele dürftige Gymnasialschüler von Seile der Convente der PP. Franciscaner, FF. Ursulinnen und bamherzigen Schwestern, des hochwürdigen Diöcesan-Seminars, des f. b. Collegiums Aloysianum u. a., sowie vieler Privaten durch Gewährung der Kost oder einzelner Kostage edelmüthiger Unterstützung.
Im Namen der unterstützten Schüler spricht der Berichterstatter allen p. t. Wohlthätern der Anstalt den verbindlichsten Dank aus.
e) Das fürstbisch. Diöcesan-Knabenseminar (Collegium Aloysianum).
Dieses im Jahre 1846 vom Fürstbischöfe A. A. Wolf gegründete und aus den Stiftungsinteressen und den Beiträgen des hoc hw. Clerus und einzelner Zahlzöglinge erhaltene Convict zählte am Schlüsse des Schuljahres 1883 an Zöglingen 47, die als öffentliche Schüler dieses Staatsgymnasium besuchen und nur an dessen religiösen Übungen nicht theilnehmen. Die Leitung dieser Anstalt ist dem hochw. f. b. Consistorialrathe und Gymnasial-Professor Thomas Zupan anvertraut; zur Seite stehen ihm dabei als Präfecten die hochw. Herren: der suppl. Religionslehrer und approb. Gymnasial-Lehramtscandidat Dr. Johann Svetina und Franz Krek.
11.) Aufnahmstaxen und Lehrmittelbeiträge der Schüler.
An Aufnahmstaxen ä 2 11. 10 kr. giengen von 195 neu eingetretenen Schülern ein 409 fl. 50 kr.; an Taxen für Zeugnisd uplicate 3 fl.; an Lehrmittelbeiträgen k 1 fl. von 691 Schülern 691 fl., im ganzen also an Schülerbeiträgen für Lehrmittel 1103 fl. 50 kr. Die Vertheilung derselben wurde in Gemäßheit der h. U.-M.-Vdg. vom 14. Juni 1878, Z. 9290, vorgenominen. Die nach derselben den einzelnen Unterrichtszweigen zugewiesenen Dotationen erleiden aber eine Einschränkung durch die h. U.-M.-Vdg. vom 26. November 1879, Z. 18158, wonach zeitweilig auch die bisherige Studienfondsdotation des hiesigen (im Interesse des Gymnasiums, der Staatsoberrealschule, der Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt sowie des Landes erhaltenen) botanischen Gartens pr. 210 fl. aus diesen Lehrniittelbeiträgen der Gymnasialschüler zu bestreiten ist.
VIII. Lehrmittel-Sammlungen.
1.) Die Gymnasialbibliotheb. Dieselbe stand als Lehrerbibliothek im L Semester unter der Obsorge des Prof. Max. Pleteršnik, als Schülerbibliothek unter der Obsorge des Prof. E. Nedwed, welcher dabei von dem suppl. Lehrer Alphons Paulin unterstützt wurde. Itn II. Semester gieng wegen der Beurlaubung des Prof. Pleteršnik die gesammte Obsorge der Gymnasialbibliothek an Prof. Nedwed über. — Dieselbe erhielt im Schuljahre 1883 folgenden Zuwachs:
I.	Als Lehrerbibliothek:
a)	Durch Schenkung:
Vom h. k. k. Unterrichtsministerium durch den h. k. k. Landesschulrath: Skofiz, botanische Zeitschrift 1883;
vom h. k. k. Unterrichtsministerium: 3 Exemplare der Festschrift der Concordia in Wien «Vindobona»;
von der h. k. k. Landesregierung: Gesetz- und Verordnungsblatt für Krain 1883;
vom histor. Verein für Steiermark: 30. Heft «Mittheilungen» und 18. Jahrgang «Beiträge»; vom H. Prof. Kermavner: Latinsko-hrvatski rječnik;
von der Verlagshandlung Leuschner: Standfest, Leitfaden für den mineralog. Unterricht; von der k. k. Staatsdruckerei in Wien: 7 Bände österr. Geschichte fürs Volk: 1.) Österreich im Refoimationszeitalter, 2.) der dreißigjährige Krieg, 3.) die letzten Habsburger; vom H. Bahnarzt Thomitz in Laibach: Andree, allgemeiner Handatlas; vom H. Prof. Žakelj: Daničič, Poslovice.
Der Berichterstatter spricht im Namen der Lehranstalt für diese Widmungen den verbindlichsten Dank aus.
b) Durch Tausch:
33 Programme baierischer Gymnasien, 270 von preußisch - deutschen Mittelschulen 192 von österr.-ungar. Mittelschulen, 6 von Lehrerbildungsanstalten, 10 von anderen Lehr-anslalten.
c) Durch Ankauf:
a) Zeitschriften:
Verordnungsblatt des k. k. Unterrichtsministeriums (1883). 2 Exempl. — Österr. und Berliner Gymn.-Zeitschrift (1883). — Zeitschrift für das höhere Unterrichtswesen (1883). — Zarnc.ke, lit. Centralblatt (1883). — Globus, illustr. Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde (1883). — Zeitschrift für das Realschulwesen (1883). — Rundschau für Geographie und Statistik (1883).
b) Werke:
Alberti, die Frage über Geist und Ordnung der Platonischen Schriften. — Alphabetisches Namensregister zum vollständigen Ortschaftsverzeichnis der im Reichsrathe vertretenen Länder. — Arendts, deutsche Rundschau für Geographie und Statistik (Bd. I. bis IV.)
— Bertram, Platons Vertheidigungsrede des Sokrates und Kriton. — Eichert, Wörterbuch zu Justin. — Eberhardt, synonym. Handwörterbuch der deutschen Sprache. — Elze, Paul Wiener. — J. U. Faesi, Homers Iliade, 6. Aufl. — Festschrift zur 600jährigen Feier der Belehnung des Hauses Habsburg in Österreich (herausgegeben von den histor. Vereinen Wiens). — Fischer Engelbert, die Großmacht der Jugendliteratur (6 bis 10). — Grassauer, Handbuch für Universitäts- und Studienbibliotheken. — Munk, Geschichte der griechischen Literatur. — Miklosich, vergleichende Grammatik der slavischen Sprachen. — Naumann, Lehr- und Handbuch der Thermochemie. — Peters, die deutschen und österr. Programmabhandlungen des Jahres 1881. — Plüss H., Horazstudien. — La Roche, Homers Ilias,
2.	Aufl. — Rutar, Zgodovina Tolminskega. — Ratzel, die Vereinigten Staaten von Nordamerika (2 Bde.) — Scherer Wilhelm, zur Geschichte der deutschen Sprache. — Stare, die Kroaten. — Tlieden, Führer durch die Jugendliteratur.
c) Geogr.-liistor. Lehrmittel:
Kiepert, Wandkarte von Griechenland. — Spruner-Bretschneider, Wandkarten zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. — v. Haardt, Wandkarte der Alpen (Schulausgabe). — Langl, Bildertafeln zur Geschichte (Forts.) — Hölzl, geog. Charakterbilder.
II.	Schülerbibliothek:
a)	Durch Schenkung.
K. k. Unterr.-Min.: Schnerich Gotthard Dr., Gedichte. — Von den Herren: Hauffen, stenog. Unterhaltungsblätter. — Vrtec 1875, 1876. — Lah, Schlimpert, Vorbilder der Vaterlandsliebe, des Hochsinns und der Thatkraft. — Russ, in der freien Natur (2 Bde.)
— Wenzig, illustriertes vaterländisches Geschichtsbuch. — Žlogar, A. Veber, Sallust. Catilina, prevod; Homerova Odysseja (prevod F. Maretič).—Prof. Marn, Jezičnik. — Prof. Paulin, Quiquerez, Österreich-Ungarn hoch oben im Norden. — Prof. Vävru, Vrtec 1882.
— v. Verleger: Kraus und Landois, der Mensch und die drei Reiche der Natur. — Prof. Žakelj, Viehoff, Tegners Frithjof-Sage. — Von den Schülern: Kuketz (II. a.), Mindermann, der Achatschleifer. — v. Gariboldi (H.a.), Pilz, die kleinen Thierfreunde. — Waegner, die kleinen Pflanzenfreunde. — v. Sehre y (VI.), Dielitz, Hellas und Rom.
b)	Durch Ankauf.
Assmann, Geschichte des Mittelalters. — Andersen, ausgewählte Märchen, bearb. von Werner. — Bachmann, Albrecht I. (aus Hölders hist. Bibi., Bd. 13). — Barack, Richard Löwenherz. — Bücher, die Kunst im Handwerk. — Berndt, das Leben Karls des Großen.
— Becker, Erzählungen aus der alten Welt. — Cohn. Kaiser Heinrich II. — Campe, Lederstrumpferzählungen, bearb. von Höcker. — Campe, Entdeckung von Amerika. — Cooper,
Lederstrumpferzählungen. — Erler, Wanderungen und Staatengründungen der Ost- und Westgermanen. — Gindely, Geschichte des 30jähr. Krieges (3 Bde.) — Hartinger und Dalla Torre, Atlas der Alpenflora. — Heinemann, Lothar der Sachse und Konrad III. — Herchen-bach, ein untergegangenes Grafengeschlecht; König Amalarich von Jerusalem und die beiden Pilger; Aichs Nabors Tagebuch. — Hoffmann F., Selig sind die Barmherzigen; im Schnee begraben; gute Kameraden; das große Los. — Horn, auf dem Mississippi; Lebensbilder aus der Heimat und Fremde. — Kleinschmidt. Lubany. — Koehne. die Ölfarm.
— Kletke, die drei Könige von Jerusalem. — Kluge, Geschichte der deutschen Nationalliteratur. — Krones, Geschichte Österreichs für die reifere Jugend. — Lübke, Vorschule zum Studium der kirchlichen Kunst. — Lübke und Lützow, Denkmäler der Kunst. — Loserth, das Leben und Wirken Rudolf von Habsburg. — Menge, Einführung in die antike Kunst. — Mücke, Kaiser Heinrich IV. und Heinrich V. — Mayer, die letzten Habsburger. — Mücke, Otto II. und Otto III. — Nieritz, die Hunnenschlacht; der kleine Bergmann; die Hussiten vor Naumburg; der Königstein oder der neue Hiob. — Nover, nordisch-germ. Heldensagen. — Osterwald, Erzählungen aus der alten deutschen Welt (Forts.) — Pažout und Tupetz, Österreich im Reformationszeitalter. — Proschko F., der Halbmond vor Wien (2 Exempl.) — Proschko H., Habsburgs Kaiserfrauen. — Riegel, über Art und Kunst, Kunstwerke zu sehen. — Richter, deutsche Sagen des Mittelalters (3 Bde.) — Seemann (kunst-hist. Bilderbogen), Polychromie der Alten. — Sima, Wanderungen durch Krain (6 Exempl.)
— Swift, Gullivers Reisen, bearb. von Werner. — Verne J., die geheimnisvolle Insel (3 Bde.)
— Vilmar, Geschichte der deutschen Literatur. — Umlauft, die österr.-ungar. Monarchie.
— Waegner, deutsche Heldensagen. — Weiß, Geschichte der Stadt Wien (2 Bde.) — Weißer, Bilderatlas zur Weltgeschichte.
Zvon 1882. — Kres 1882. — Vrtec 1882. — Rutar, zgodovina Tolminskega. — Iv. Jenko, pesmi. — Jurčič, rokovnjači. — Gregorčič, poezije. — Šenoa, prosijak Luka. Jurkovič, sabrane poviesti. — Cantü, zdrav razum i pošteno srdce. — Slomšek, zbrana dela 1., 2., 3. — Vrtec 1873—1876. — Cigler, sreča v nesreči (2 Exempl.) — Lavrenčič, Anton Alojzij Wolf. — Außerdem die von der Matica Slovenska in Laibach und vom Hermagoras-Vereine in Klagenfurt herausgegebenen Werke pro 1882.
2.) Das physikalische und chemische Cahinet, unter der Obsorge des Professors M. Wurner und seit 20. April des Prof. Vinc. Borštner, erhielt aus dem Lehrmittel-Dotationsantheile pro 1883 per 300 fl. folgenden Zuwachs: Ein Universalträger, Depretz’ Apparat für Leitungsfähigkeit, Siemens’ Widerstandseinheit, lloffmann’scher Apparat für Spannkraft der Dämpfe, 1 Sammellinse, 2 Zerstreuungslinsen, 1 Ablesefernrohr, 1 galiläi-sches Fernrohr, 1 Taschenspektroskop, 1 achromatische Linse, 1 achromatisches Prisma, 1 Flintglasprisma (auf Stativen), 2 Quarzkeile, 1 Quarzplatte, X/4 Platte, 4 Quarze, 1 Nicols Prisma, Krystallobjecte.
3.) Das naturhistorische Cabinet, unter der Obsorge des Prof. H. Gartenauer, erhielt aus dem Dotationsantheile pro 1883 per 100 fl. folgenden Zuwachs:
a) durch Ankauf: 100 Species Insecten; Blei und Zinn; Scioptikon mit einer Collection geologischer Bilder; Zeitschrift «Der Naturhistoriker», Jahrgang 1883;
b) als Geschenk: Sepia offic. (vom Herrn Dr. Moriz Oppenauer); Kalksinter [versteinertes Moos (vom Herrn Stationschef Gustav v. Habit)]; ein Stück Zink (vom Schüler der 5. a. CI. Paul Samassa).
Die öffentliche k. k. Studienbibliothek mit einer jährl. Dotation vonl200fl., unter der Verwaltung des k. k. Custos Herrn Dr. Gottfried Muys, steht unter den gesetzlichen Vorschriften sowohl dem Lehrkörper als auch den Schülern zur Benützung offen. Dieselbe enthielt am Schlüsse des Solarjahres 1881: 31863 Werke in 47693 Bänden, 4937 Hefte, 1777 Blätter, 420 Manuscripte, 238 Landkarten.
Der k. k. botanische Garten, derzeit unter der Leitung des Gymnasialprofessors V. Kon sehe gg und der Obsorge des Gärtners Joh. Rulitz. — Die Benützung desselben steht allen Lehranstalten zu, dem Publicum ist er an regenfreien Nachmittagen zugänglich; Zuwachs und Ersatz des Abganges. Die zunächst im Interesse der Zöglinge der k. k. Lehr erb ild un g s anst al t adaptierte Obstbaumschule genügte den Forderungen des betreffenden demonstrativen Unterrichtes vollkommen, entfällt aber künftighin. — Die bisherige Studienfondsdotation zur Erhaltung desselben per 210 fl. wurde auch im Schuljahre 1883 aus den Lehrmittelbeiträgen der Gymnasialschüler bestritten. Außerdem leistet die Stadtgemeinde einen jährlichen Beitrag von 105 fl.
Das Landesmuseum mit sehr reichhaltigen Sammlungen aus allen drei Naturreichen, von Alterthümern und culturhistorischen Objecten, erweitert durch reichhaltige Pfahlbauten- und prähistorische Funde in Krain. Dasselbe ist an regenfreien Donnerstagen, resp. Sonntagen, von 10 bis 12 Uhr allgemein, sonst über specielles Ansuchen zugänglich.
IX.
Maturitätsprüfungen.
A. Themen für die schriftlichen Maturitätsprüfungen:
Im Septembertermine 1882:
a) Übersetzung aus dem Deutschen ins Latein: Grysars Stilübungen I. Nr. XIX. (Croesus und Solon).
b) Übersetzung aus dem Latein ins Deutsche: Liv. 1. VIII. c. 7.
c) Deutscher Aufsatz: Wie wurde Österreich ein europäischer Großstaat?
d) Aus der Mathematik:
1.) In eine Bank, welche die 5% Zinsen jährlich capitalisiert, deponiert jemand 20000 fl., und nach Ablauf jedes folgenden Jahres 1000 fl.; in wie viel Jahren wird ihm die Bank ein Capital von 60000 fl. schulden?
2.) Das Volum eines dreikantigen senkrechten Prisma = 2304 %*•, wie groß sind die Seiten und Winkel der Grundfläche, wenn zwischen den drei Seiten und der Höhe das Verhältnis 3:4:5:6 stattfindet?
3.) Eine Parabel ist durch die Gleichung y- = 10-c gegeben; man suche die dem Punkte //, = 5/2 entsprechenden Berührungsgrößen.
Im Julitermine 1883:
a) Übersetzung aus dem Deutschen ins Latein: Grysars Stilübungen I. S. 58 (Untergang des Manlius Capitolinus).
b) Übersetzung aus dem Latein ins Deutsche: Liv. 1. VIII. c. 3, 8 bis c. 4. 8.
c) Übersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche: Plato. Phaedo. c. LXVI.
d) Deutscher Aufsatz: «Ans Vaterland, ans theure schließ dich an,
Das halte fest mit deinem ganzen Herzen.»
e) Slovenischer Aufsatz: «Nam tudi bliža se spomlad, — Na radost vabi nas in
rad;
A rad poprej, radost poznej, — Ta red naj svet nam bo
vselej.» (Gregorčič.) (V kateri razmeri bodi delovanje in radovanje z letih mladostnih ?)
f) Aus der Mathematik:
1.) Infolge halbjähriger Capitalisierung der Zinsen belief sich ein Capital nach sieben Jahren auf fl. 14373,70, und nach abermals sieben Jahren, jedoch bei um 7*% erhöhtem Zinsfüße auf fl. 21375,20. Wie hoch war in beiden Fällen der Zinsfuß? Wie groß das ursprüngliche Capital?
2.) Der cubische Inhalt eines Pyramidalstutzes, dessen Höhe = 3	, beträgt 35 djn3; eine Grundfläche desselben = 20 djm-. Wie groß ist die andere Grundfläche? Wie groß die Ergänzungspyramide?
3.) In einer Ellipse, deren Gleichung 16a;2 + 25y2 = 100, sind durch die beiden Brennpunkte parallele Sehnen gezogen. Die durch den auf der positiven Seite der Abscissenachse laufende schneidet die Ellipse in dem Punkte M (y = —c/5, x = 2). Man suche a) die Gleichungen und ß; die Entfernung der beiden Sehnen.
B. Ergebnis der Maturitätsprüfungen im Schuljahre 1881/82:
Im Märzlermine wurde ein im Julitermine 1881 zurückgetretener Externer für reif erklärt. Für den Julitermin hatten sich alle 38 öffentlichen Schüler der VIII. Classe und 2 Externe (darunter 1 zum zweilenmale) gemeldet. 2 öffentliche und 1 Externer traten vor der schriftlichen Prüfung zurück. Nachdem noch vor der mündlichen Prüfung 2 überhaupt, 4 wegen Krankheit zurückgetreten, 1 wegen mehrfach ungenügender Leistungen im II. Semester zurückgewiesen worden waren, so erschienen zur mündlichen Prüfung im Juli 29 öffentliche und 1 Externer, von denen 9 als «reif mit Auszeichnung», 12 öffentliche und der Externe für «reif» erklärt wurden, 8 Abiturienten die Wiederholungsprüfung bewilligt wurde. Im September erschienen der neuerdings zugelassene Externe zur ganzen, 4 öffentliche zur mündlichen, 8 öffentliche zur Wiederholungsprüfung. Von diesen trat der Externe neuerdings während der schriftlichen Prüfung zurück, 7 wurden für «reif» erklärt, 4 auf ein halbes Jahr, 1 auf ein ganzes Jahr reprobiert.
Übersicht der Matnritätsprüfungsresnltate im Schuljahre 1881/82.*
Naman der approb. Abiturienten
Ort und Jahr der Gebur
Ort und Dauer der Studien
Angeblicher Beruf
Bilc Anton	Zagorje bei Grafenbrunn 1863		Laibach 1875—1882	jurid. Stud.
Businaro Ludwig	Laibach	1862	dto. 1874—1882	dto.
Dolenc Franz	dto.	1860	dto. 1873—1882	Theologie
Dorotka v. Ehrenwall W ilhelm	dto.	1864	Kremsmünster (U.-G.) Laibach (O.-G.) 1875—82	Militär
Geiger Andreas	Košana	1861	dto. 1874—82	Theologie
Golf Franz	Essegg (Slav.)	1864	Lai hach ^II.—VIII.) ‘875-82	Medicin
Händler Josef	Gottschee	1861	lSTH 1873~82	jurid. Stud.
Hauffen Adolf	Laibach	1863	dto. 1875—82	Philol. (deutsch)
v.Carl-Hohenbalken Theodor	Clausen (Tirol)	1863	Innsbruck (I.— III.) <u_r Laibach (IV.-VIIl.)10/6-82	jurid. Stud.
Kačar Johann	Laibach	1863	dto. 1875—82	Theologie
Konschegg Georg	dto.	1864	dto. dto.	jurid. Stud. Theologie
Koiir Franz	Bischoflack	1863	dto. dto.	
Krob Alfred	Laibach	1862	Krainburg (U.-G.) 1874_Ho Laibach (O.-G.)	dass. Philologie
Kunauer Johann	dto.	1862	dto. 1875—82	Theologie
Mali Anton	St. Martin bei Stein	1861	dto. dto.	dto.
Pavlič Johann	Krainburg	1862	«»-«	dto.
Pfefferer Ernst	Laibach	1863	dto. 1875—82	jurid. Stud. Medicin
Pfeifer Heinrich	dto.	1864	dto. dto.	
Ponebšek Johann	St. Martin bei Littai	1861	dto. 1874—82	Philol. (slav.)
Rosina Franz	Leskovica » »	1863	dto. 1875—82	jurid. Stud.
Rožnik Moriz	Möttling	1864	dto. dto.	Medicin
Rupnik Johann	Schwarzenberg bei Idria 1861		dto. dto.	dass. Philologie
			Laibach (I., II., V.	
Supan Victor	Laibach	1864	bis VIII.) 1875—82	jurid. Stud.
			St. Paul (III., IV.)	
Šušteršič Franz	Gleiniz bei Laibach	1864	Laibach 1875—82	Theologie
Vidic Jakob	Idria	1861	dto. dto.	Naturwiss.
Benedikter Richard	Gottschee	1865	Ä&l'1 1875~82	jurid. Stud.
Wrus Josef	Littai	1862	SM-vili.)18^	Medicin
v. Fladung August	Laibach	1861	dto. (Realschul-Abit.)	jurid. Stud.
Galle Anton	dto.	1863	dto. Graz (Privatstudien) 1874—80.	dto.
Am Schlüsse des Schuljahres 1883 meldeten sich alle öffentlichen Schüler der VIII. Classe (48), 2 aus dem Vorjahre (darunter 1 zum zweitenmale und 1 Externer) zur Maturitätsprüfung. Letzterer konnte krankheitshalber die schriftlichen Prüfungen nicht abschließen. Die schriftlichen Prüfungen fanden am 29., 30., 31. Mai, 1. und 2. Juni, die mündlichen unter der Leitung des mit der Inspection der Mittelschulen betrauten Berichterstatters, nachdem 4 öffentliche Schüler abgegangen waren, die jedoch als Externe zur Fortsetzung zugelassen wurden, am 4. bis 10. Juli statt. Das Ergebnis wird im nächsten Jahresberichte ersichtlich gemacht werden.
X.
Zur Chronik des Gymnasiums.
Veränderungen im Lehrkörper seit dem Schlüsse des vorigen Schuljahres.
Unmittelbar nach dem Schlüsse des Schuljahres 1882 wurde der supplierende Gymnasiallehrer Clemens Diepold zum wirklichen Lehrer am Gymnasium zu Troppau ernannt (Unt.-Min.-Erl. vom 19. Juli 1882, Z. 9378) und schied, nachdem er am 8. August seiner Dienstleistung enthoben worden, nach dreijährigem ersprießlichen Wirken von der Lehranstalt. Mit Allerh. Entschließung vom 2. Juni v. J. wurde der Religionsprofessor am Obergymnasium, Ehrendomherr und Director des fürstbischöfl. Cleriker-Seminars, Dr. theol. Johann Gogala zum wirkl. Domherrn des Cathedral-Capitels in Laibach ernannt (Unt.-Min.-Erl. vom 2. Juni 1882, Z. 9057) und schied vor dem Beginne des neuen Schuljahres aus dem Lehrkörper der Anstalt, an der er seit Beginn des Schuljahres 1860 durch 22 Jahre
*	Durchschossener Druck bedeutet «reif mit Auszeichnung»
als Religionslehrer und Exhortator am Obergymnasium in sehr ersprießlicher Weise gewirkt hatte. Doch blieb derselbe mittelbar im Verbände mit dem Gymnasium, da er an die Stelle des resignierenden hochw. Herrn Canonicus Dr. Heinr. Pauker Edler v. Glan-feld zum fürstbischöfl. Religionscommissär an den Mittelschulen (und L.-B.-A.) in Laibach ernannt wurde (Ord. vom 13. August 1882. Z. 1345). Zum suppl. Religionslehrer für das Obergymnasium wurde der hochw. Herr Präfect des Aloysianums Dr. Johann Svetina ernannt (Ord. vom 28. August, Z. 1332, L.-Sch.-R. 15. Sept., Z. 1677). Mit dem h. Min.-Erlasse vom 3. September 1882, Z. 13 188, wurde der Professor Vincenz Borštner (vom Gymnasium in Klagenfurt) mit Beginn des neuen Schuljahres dem h. o. Staatsgymnasium zur Dienstleistung zugetheilt. An die Stelle des zum wirkl. Gymnasiallehrer in Troppau ernannten Clem. Diepold wurde der gewesene Supplent am Triester Staatsgymnasium Anton Bartel berufen (L.-Sch.-R. 5. Okt. 1882. Z. 1987, genehmigt). Mit dem Schlüsse des Schuljahres 1882 schied nach zurückgelegtem Probejahre auch der Gymnasial-Lehramts-candidat Johann Verhovec von der Anstalt (Unt.-Min.-Erl. vom 8. Sept. 1882, Z. 14 978) und trat mit Beginn 1882/83 als Supplent an die hiesige Staatsoberrealschule über.
Auch während des Schuljahres blieb der regelmäßige Unterrichtsgang nicht ohne Unterbrechung. Infolge der mit dem h. Min.-Erl. vom 9. Februar 1883, Z. 1787, eingetretenen theilweisen Beurlaubung des Prof. M. Pleteršnik trat eine Änderung in der Lehrfächer-Vertheilung ein und es wurde der Gymn.-Lehramtscandidat Joh. Tertnik als Aushilfslehrer berufen (seit 26. Februar). Außerdem traten infolge kürzerer und längerer Erkrankungen einzelner Lehrer mehrfache Störungen ein. Prof. M. Wurner, der schon während des Wintersemesters sein Lehramt nur schwer versah, musste im letzten Quartale den Unterricht aussetzen (seit 20. April) und erhielt krankheitshalber Urlaub bis zum Ende des Schuljahres (Min.-Erl. vom 24. Mai 1883, Z. 8856). Am 30. Mai musste Prof. Val. Kermavner, da sein längere Zeit anhaltendes Halsleiden sich nicht beheben ließ, den Unterricht bis zum Ende des Schuljahres unterbrechen. Ebenso war Prof. J. Marn an einem Bronchialkatarrh durch drei Wochen an der Ertheilung des Unterrichtes gehindert. Zu diesen beiden und mehreren anderen Fällen von vorübergehenden Erkrankungen und Verhinderungen einzelner Professoren haben die Collegen in bereitwilligster Weise deren Stunden suppliert, Prof. Dr. Nejedli den Berichterstatter zeitweilig vertreten. — Mit dem h. Min.-Erl. vom 18. April, Z. 7153, wurden die approbierten Gymnasial-Lehramtscandidaten Ignaz Pokorn und Dr. Laurenz Požar dem h. o. Gymnasium zur Probepraxis zugewiesen und traten dieselbe am 21. Mai an.
Die Professoren A. Heinrich und M. Wurner fungierten auch heuer als Prüfungs-commissäre bei den Aspiranten des Einjährig-Freiwilligendienstes. Prof. M. Wurner wurde auch zum Prüfungscommissär bei den Prüfungen der Lehramtscandidaten für Volks- und Bürgerschulen (L.-Sch.-R. 21. August 1882, Z. 1597) und zum k. k. Bezirksschulinspector für Gurkfeld ernannt (Unt.-Min.-Erl. vom 12. Oktober 1882, Z. 14446). Prof. Fr. Šuklje trat als Vertreter der Stadtgemeinde, Prof. Th. Zupan als Mitglied des Lehrstandes für die neue sechsjährige Periode in den k. k. Landesschulrath ein (Präs.-E. v. 8. Dezember 1882, Z. 2608). Ersterer wurde auch zum Gemeinderathe und Landtagsabgeordneten gewählt. Den Professoren J. Vävru und Dr. C. Ahn wurde die fünfte, A. Skubic und M. Wurner die vierte Quinquennalzulage bewilligt. Mit dem h. Min.-Erl. vom 21. Februar 1883, Z. 2926, die Verwendung des Prof. Dr. C. Ahn für den unobl. italienischen Unterricht am Laibacher Gymnasium genehmigt.
Das Schuljahr 1882/83 wurde am 16. September 1882 mit dem «Veni sancte» feierlich eröffnet. Die Aufnahms-, Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen wurden am 14. bis
17. September abgehalten.
Am 4. Oktober feierte die Gymnasialjugend das Allerh. Namensfest Sr. k. und k. Apostol. Majestät unseres allergnädigsten Kaisers Franz Josef I. durch einen solennen Schulgottesdienst mit Absingung der Volkshymne; in gleicher Weise am 19. November das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth. Der Lehrkörper betheiligte sich sowohl an dieser Feier, als auch an dem feierlichen Hochamte am
18. August aus Anlass des Allerhöchsten Geburtsfestes, sowie er auch bei den feierlichen Seelenämtern für Mitglieder des Allerh. Kaiserhauses am 9. Februar, 2. März und 28. Juni vertreten war.
In der Erledigung des Jahresberichtes pro 1882 (L. Sch. R. 25. Dez. 1882, Z. 2093) wurde der im ganzen befriedigende Zustand der Lehranstalt zur Kenntnis genommen.
Die Privatistenprüfung im I. Sem. wurde am 7. und 8. Februar abgehalten, am
10.	Februar das I. Sem. geschlossen und am 14. Februar das II. Sem. begonnen.
Aus Anlass des am 22. Februar 1883 in Zara erfolgten Ablebens des k. k. Landes-schulinspectors Johann Solar, der durch mehrere Jahre am hiesigen Gymnasium als Professor und sodann als Landesschulinspector der hierländigen Mittelschulen gewirkt hatte, bezeigte der Lehrkörper seine warme Theilnahme, indem er in seinem Namen eine Kranzspende auf seinen Sarg legen ließ.
Am 18. Februar brachte eine Deputation des Lehrkörpers Sr. Hochwohlgeboren dem k. k. Landespräsidenten von Krain, Andreas Freiherr von Winkler, aus Anlass des ihm von Sr. Majestät verliehenen Ordens der eisernen Krone II. Classe seine ehrfurchtsvollsten Glückwünsche dar.
Im Verlaufe des Monates Mai wurde die Lehranstalt von dem Berichterstatter einer Inspection unterzogen.
Die schriftlichen Maturitätsprüfungen wurden am 29. Mai bis 2. Juni, die Versetzungsprüfungen vom 13. bis 23. Juni, die mündlichen Maturitätsprüfungen am 4. bis 10. Juli, die Privatistenprüfungen am 9. und 10. Juli abgehalten.
Dem sonn- und feiertägigen Gottesdienste während des ganzen Schuljahres wohnte die Gymnasialjugend gemeinschaftlich, u. zw. das Obergymnasium in der «Deutschen Ritterordenskirche», das Untergymnasium in der Ursulinnenkirche, am werktägigen (am Dienstage und Freitage — mit Ausnahme der rauheren Jahreszeit) in der Domkirche unter vorschriftsmäßiger Aufsicht bei. Das Oigelspiel besorgte der Sextaner Anton Foerster, den Kirchengesang leitete im Obergymnasium der Sextaner Johann Cwirn, im Untergymnasium der Quartaner Stef. Primožič. Zur heil. Beichte und Communion giengen die Gymnasialschüler vorschriftsmäßig dreimal im Schuljahre; am 24. Juni (in der Aloisi-Octav) giengen mehrere von ihren Katecheten vorbereitete Schüler der untersten Classen zur ersten heil. Communion. — Außerdem betheiligte sich das Gymnasium auch an dem feierlichen Frohn-leichnamsumgange.
Der Gesundheitszustand der Gymnasialschüler war im Schuljahre 1883 nicht ungünstig; selbst von den häufig auftretenden Krankheiten: Blattern, Diphtheritis, Scharlach, Typhus kamen unter der Gymnasialjugend sehr wenige Fälle vor, wohl aber durch die aus diesem Anlasse angeordneten prophylaktischen Maßregeln der Fernhaltung der Schüler aus contumazierten Häusern empfindliche Störungen des regelmäßigen Schulbesuches. Zwei brave, strebsame Schüler verlor die Anstalt durch den Tod. Am 15. März starb der Schüler der II.b. Classe Bartol Anton an Diphtheritis, am 14. Mai in seiner Heimat Sedej Matthäus aus der V.b. Classe an Tuberculose. Außerdem starb der krankheitshalber ausgetretene Schüler der V.a. Classe Bernot Ado an Wassersucht und Logar Mathias, absolv. Sextaner, der, an Tuberculose leidend, heuer die Studien nicht mehr fortsetzen konnte. In den Fällen, wo dies thunlich war, gaben abgeordnete Mitschüler und Sänger den Dahingeschiedenen das letzte Geleite. Mögen sie in Frieden ruhen!
Der Schluss des Schuljahres erfolgt am 15. Juli mit einem Dank-Gottesdienste um 8 Uhr in der Ursulinnenkirche, und der darauf in den einzelnen Classenabtheilungen stattfindenden Vertheilung der Semestral- und Maturitätszeugnisse und mit der Entlassung der Schüler.	____
Das schönste Fest feierte die Lehranstalt in der letzten Woche des Schuljahres, indem sie sich an der Jubelfeier betheiligte, welche zur Erinnerung an die vor sechs Jahrhunderten erfolgte Vereinigung des Herzogthums Krairi mit den übrigen österreichischen Landen des kaiserlichen Friedensstifters und Begründers der glorreichen Dynastie Habsburg Rudolf I. von dem ganzen Lande veranstaltet wurde. Die gehobene, patriotische Stimmung, mit der sich die von den Gefühlen treuester Ergebenheit und dankbarster Anhänglichkeit an das seit 600 Jahren im Lande väterlich waltende Regentenhaus Habsburg erfüllte Bevölkerung des Landes rüstete, um die am 11. Juli 1283 geleistete Huldigung und den Eid unverbrüchlicher Treue zu erneuern, erweckte in den Gemütliern der studierenden Jugend unserer Lehranstalt den lebhaftesten Wiederhall, der noch verstärkt wurde, als der Allerhöchste Besuch Sr. Majestät unseres Allergnädigsten Kaisers während der Jubelfeier in Krain in Aussicht gestellt wurde. Der nähere Bericht über die Art und Weise, wie sich das k. k. Staatsgymnasium an dieser Festfeier betheiligte, wird erst im Jahresberichte für das Schuljahr 1883/84 ausgeführt werden können, da der diesjährige vor dem Beginne der Festwoche abgeschlossen wurde. Für die Betheiligung des Gymnasiums an dieser Jubelfeier, die den Gefühlen der Liebe und Treue zu unserem Allergnädigsten Kaiser und Herrn, dem angestammten Kaiserhause und dem großen Gesammtvaterlande Österreich Ausdruck geben sollte, war Folgendes festgesetzt worden.
Am 11. Juli, als dem historischen Erinnerungstage, an dem die allgemeine Gedenkfeier beginnt, findet zunächst eine interne Schulfeier statt, an der sich die gesammte Gymnasialjugend und der Lehrkörper betheiligt, u. zw. um balb 8 Uhr Festgottesdienst in der
Domkirche, hierauf Versammlung der Jugend (mit Rücksicht darauf, dass der Anstalt kein geeignetes Locale zur Verfügung steht) im ersten Hofe des Lycealgebäudes, welcher während der in der Woche von 4. bis 10. Juli stattfindenden mündlichen Maturitätsprüfungen von den Schülern der Anstalt in entsprechender Weise decoriert wird, der Ansprache des Directors über die Bedeutung dieser patriotischen Jubelfeier überhaupt und für die studierende Jugend des Gymnasiums insbesondere folgt ein Chor der Sänger, eine (slovenische) Decla-mation, ein Chor der Sänger, ein Vortrag (enthaltend einen kurzen historischen Überblick über die Entwickelung des Herzogthums Krain von 1283 bis 1883), gehalten von einem Professor der Geschichte, woran sich ein Chorlied, eine (deutsche) Declamation anreiht. Alle Vorträge und Chöre beziehen sich in ihrem Inhalt auf die Jubelfeier; den Abschluss bildet die Absingung der Volkshymne. Aus Anlass des Jubelfestes wird zur Unterstützung einem braven Schüler an diesem Tage und so alljährlich wieder zur bleibenden Erinnerung eine Stiftung von zwanzig Gulden übergeben. Außerdem werden unter die Schüler der untersten Classen kleine, auf die 600jährige Regierung des Hauses Habsburg sich beziehende Gedenkschriften, eventuell Denkmünzen auf die Jubelfeier vertheilt und Gedenkbücher in mehreren Exemplaren (deutsche und slovenische) der Schülerbibliothek einverleibt. Ebenso soll eine Schilderung der ganzen Jubelfeier in Krain seinerzeit in diese Bibliothek eingestellt werden.
Am 11. Juli nachmittags beim feierlichen Einzuge Sr. Majestät bilden unter anderen auch die erwachsenen Schüler des Gymnasiums (ca. 350) in der Südbahnstraße Spalier und nehmen abends, theils als Sänger, theils als Fackelträger am Fackelzuge theil. Am zweiten Festtage (12. Juli), an welchem vormittags die Directoren der k. k. Mittelschulen und der k. k. Lehrerbildungsanstalt Sr. k. und k. Apost. Majestät im Namen ihrer Lehranstalten die Huldigung darbringen, findet abends während der Stadtbeleuchtung die Aufstellung der theilweise mit Fackeln versehenen Gymnasialjugend vor dem festlich decorierten und beleuchteten Lycealgebäude auf dem Valvasorplatze statt, um für den Fall einer Rundfahrt Sr. Majestät Allerhöchstdieselbe beim Vorüberfahren zu begrüßen. — Am 3. Festtage (13. Juli nachmittags), wenn das k. k. Staatsgymnasium des Allerhöchsten Besuches Sr. Majestät gewürdigt wird, findet am Hauptthore die ehrfurchtsvolle Begrüßung Sr. Majestät durch den Director statt, dann durch die Gymnasialjugend, welche theils in dem mit der kaiserlichen Büste, mit Fahnen, Laubgewinden und Blumen geschmückten Hofe versammelt wird, theils Spalier bildet und beim Allerhöchsten Eintritte die Volkshymne anstimmt; hierauf Empfang Sr. Majestät durch den Lehrkörper im ebenerdigen, entsprechend decorierten großen Saale des Landesmuseums, welcher von der Museumsleitung zu diesem Zwecke bereitwilligst überlassen wird, beim Heraustreten Absingung eines Festchors und wenn Se. Majestät die Anstalt verlässt, Absingung der Volkshymne. Die gesammte Ausschmückung des Schulhofes, des ebenerdigen Corridors und des Museumssaales durch sinnige Gedenkblätter, Reisiggewinde und Blumen wurde von den Schülern der Anstalt, welche das Decorationsmaterial theils beistellten, theils zusammenbrachten und im regsten Wetteifer mitwirkten, unter der besonderen Leitung des Prof. E. Nedwed ausgeführt.
XI.
Erlässe der h. k. k. Unterrichtsbehörden.
(F.-M.-E. v. 23. Juni 1882, Z. 17211), Maturitätszeugnisse und Duplicate unterliegen dem Stempel von einem Gulden.
(U.-M.-E. v. 22. Juli 1882, Z. 10820), betreffend die Ausdehnung des Lehrgebietes der slo-venischen Unterrichtssprache.
(U.-M.-E. v. 14. Juli 1882, Z. 7759), § 59 des Org.-Entw. inbetreff des zurückgelegten 9. Lebensjahres bei der Aufnahme in die I. Classe wird in Erinnerung gebracht.
(U.-M.-E. v. 22. Aug. 1882, Z. 13441), inbetreff der Organisation zur Veranstaltung von Ferialreisen für Studierende.
(U.-M.-E. v. 11. Sept. 1882, Z. 15 214), Joh. Jesenkos «občni zemljepis za I. razred» als zulässig erklärt.
(U.-M.-E. v. 6. Okt. 1882, Z. 10992), Programme mit histor. Abhandlungen der Redaction des Instituts für österr. Geschichtsforschung zusenden.
(U.-M.-E. v. 11. Nov. 1882, Z. 18961), V. Kermavners »vadbe v lat. skladnji» und das lat.-slov. Lexicon für Corn. Nepos, hist. ant. und Caesar als zulässig erklärt.
(U.-M.-E. v. 17. Nov. 1882, Z. 19012), «Aritmetika za I. in II. razred» nach Moöniks Lehrbuch von J. Celestina als zulässig erklärt.
(U.-M.-E. v. 24. Nov. 1882, Z. 20151), betreffend die Erthoilung des Unterrichtes in den freien Lehrfächern an Staats-Mittelschulen.
(U.-M.-E. v. 28. Nov. 1882, Z. 20416), Erlass inbetreff der Lehrfächer-Vertheilung und des Aufgabenwesens an Gymnasien und Realschulen.
(U.-M.-E. v. 5. Dez. 1882, Z. 12324, und 25. Febr. 1883, Z. 3225), 311 Tauschprogramme für Deutschland einzusenden.
(U.-M.-E. v. 7. Dez. 1882, Z. 1277), Gehaltsvorschüsse auf Besoldungen, die mit Privatforderungen belastet sind, können nur über minister. Bewilligung gewährt werden.
(L.-Sch.-R. v. 25. Dez. 1882, Z. 2093), Erledigung des Jahresberichtes.
(U.-M.-E. v. 7. Jänner 1883, Z. 22207 ex 1882, L.-Sch.-R. v. 10. Febr. 1883, Z. 117), J. Čebu-lars «Fizika» I. Theil für die unteren Classen zulässig erklärt.
(U.-M.-E. v. 26. Jän. 1883, Z. 1225), Močniks geometrische Anschauungslehre für die I. und
II.	CI., slovenisch bearbeitet von J. Celestina, als zulässig erklärt.
(U.-M.-E. v.	15.	Febr.	1883,	Z. 2566), 33 Tauschprogramme für Baiern einzusenden.
(U.-M.-E. v.	15.	Febr.	1883,	Z. 259), die Benützung der Postsparcassen wird empfohlen.
(U.-M.-E. v.	10.	März	1883,	Z. 4119), Heinrichs Lehrbuch der Stenographie zum eigenen
Gebrauche beim Unterrichte zugelassen.
(U.-M.-E. v.	12.	März	1883.	Z. 21329 ex 1882), Abänderung der Norm über das Ausleihen
der Bücher aus	öffentlichen Bibliotheken außerhalb ihres Standortes.
(U.-M.-E. v. 26. März 1883, Z. 5485), Norm für Abkürzungen der metrischen Maße und Gewichte erlassen.
(U.-M.-E. v. 30. März 1883, Z. 5901), ärarische Lieferungsarbeiten thunlichst bei Strafanstalten zu bestellen.
(U.-M.-E. v. 23. Mai 1883, Z. 9131), Senekovič’ «Fizika» für die Unterclassen der Mittelschulen allgemein zulässig.
XII.
Mittheilungen, den Beginn des neuen Schuljahres 1883—1884 betreffend.
Das Schuljahr 1883/84 wird am 17. September 1883 mit dem h. Geistamte eröffnet werden.
Neu eintretende Schüler haben sich in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter am 13. oder 14. September bei der Gymnasialdirection mit dem Geburts(Tauf)seheine und eventuell mit den Studienzeugnissen des letzten Jahres auszuweisen, etwaige Schulgeldbefreiuungs- oder Stipendienbeträge mitzubringen und eine Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. nebst einem Lehrmittelbeitrag von 1 fl. zu erlegen, die im Falle nicht gut bestandener Aufnahmsprüfung zurückerstattet werden.
Für die Schüler der I. Classe, welche sich, wenn sie ihre Vorbildung an einer öffentlichen Volksschule erhalten haben, in Gemäßheit des h. Unt.-Min.-Erl. vom 7. April 1878, Z. 5416, mit dem diesfälligen Schul(Frequentations)zeugnisse mit den Noten aus der Religionslehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen ausweisen müssen, wird am 15. September eine schriftliche und an den folgenden Tagen eine mündliche Aufnahmsprüfung abgehalten werden. Für dieselbe wird nach dem h. Unt.-Min.-Erl. vom 14. März 1870, Z. 2310, verlangt: in der Religion jenes Maß von Wissen, welches in den ersten vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann; in der Unterrichtssprache (deutsch, resp. auch slovenisch für die Abth. b) Fertigkeit im Lesen und Schreiben auch der lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre, Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze, Rekanntschaft mit den Regeln der Orthographie und Interpunction und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben; im Rechnen Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen.
Nach dem 14. September finden keine Aufnahmen neu eintretender Schüler mehr statt.
Auch diesem Gymnasium bereits angehörende Schüler haben sich längstens bis zum 15. September mit dem Semestralzeugnisse zu melden und einen Lehrmittelbeitrag von 1 fl. zu erlegen.
Nach Wohnort und Familienverhältnissen dem Gymnasium in Krainburg zugehörige Schüler werden in die Unterclassen in Laibach nicht aufgenommen,
Von anderen Gymnasien neu eintretende Schüler müssen ihr letztes Semestral-zeugnis mit der Entlassungsclausel versehen haben, auf welchen Umstand auch jene hiesigen Schüler aufmerksam gemacht werden, welche ihre Studien im nächsten Jahre anderswo fortsetzen wollen.
Die Verzeichnisse der pro 1883/84 dem Unterrichte zugrunde zu legenden Lehrbücher sind in der Anstalt oder bei den hiesigen Buchhandlungen einzusehen.
Die Aufnahmsprüfungen für die übrigen Classen (außer der I.), sowie die Nach-und Wiederholungsprüfungen werden in den Tagen vom 15. September an abgehalten werden.
Laibach im Juli 1883.
Der Director.
Anhang.
Rangordnung der öffentl. Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1883.*
I. a. Classe.
Rojic Anton aus Wippach.
Sajovic Rudolf aus Laibach.
Winkler Raplmel aus Idria, R.
Moro Andreas aus Mitschig.
Greenliam Albert aus Triest, R.
R. v. Födransberg Constantin aus Laibach. Rožič Josef aus Egg ob Podpeč.
Bihlmayer Josef aus Sternberg in Baiern. Sedmak Jakob aus Opčina im Küstenlande. Kovač Hermann aus Franzdorf, v. Garzarolli Max aus Adelsberg, R. Ojsteršek Johann aus Ratschach.
Breschar Richard aus Klagenfurt.
Rotter Adalbert aus Illyrisch-Feistriz.
Kunc Karl aus Laibach, R.
Stangl Oskar aus Wien.
Eisbacher Victor aus Tüffer in Steiermark. Röder Eduard aus Laibach.
Smerdu Franz aus Adelsberg.
Droll Jakob aus Laibach.
Ceconi Victor aus Klagenfurt.
Jekler Matthäus aus Veldes Kermavner Friedrich aus Cilli.
Krajec Othmar aus Nabresina.
Schollmayr Johann aus Laibach, R.
Treo Emil aus Laibach.
Cruschiz Guido aus Laibach.
Hubinger Adolf aus Salloch.
Jeglič Franz aus Laibach.
Ahazhizh Josef aus Laibach, v. Gerliczy Emil aus Wolfsbüchel.
Demel Friedrich aus Adelsberg.
Maister Ernst aus Landstraß.
R. v. Prernerstein Friedrich aus Laibach. Weinberger Victor aus Töpliz.
Stedry Guido aus Liebenau in Steiermark. Dcak Josef aus Laibach. R.
Zabukovec Thomas aus Laibach.
Roblek Hugo aus Radmannsdorf.
Eichelter Pongratz aus Trifail.
Rudeš Anton aus Illyrisch-Feistriz.
Salomon August aus Gries in Tirol.
Millitz Rudolf aus Laibach.
Vencajs Eduard aus Illyrisch-Feistriz. Peternel Karl aus Moräutsch.
Vidmar Wilhelm aus Laibach.
Wencel Heinrich aus Laibach.
Scharlach Franz aus Pressburg, R.
Eppich Johann aus Gottschee.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Span Josef aus Laibach.
Mayer Karl aus Laibach.
Hönigschmid Victor aus Laibach.
Jeršan Johann aus Laibach, R.
I. b. Classe.
Kenk Ludwig aus Brezovica.
Hribar Vitus aus Obertuchein.
Knavs Franz aus Laserbach.
Štrukelj Johann aus St. Veit bei Laibach. Vodušek Theodor aus Görz.
Nadrah Ignaz aus Sittich.
Žener Josef aus Gurkfeld.
Prosenc Franz aus Sava bei Littai.
Plehan Johann aus Laibach.
Bernik Franz aus St. Veit bei Laibach. Zdešar Anton aus Horjul.
Funtek Josef aus Kronau.
Gorišek Johann aus Sittich.
Turšič Johann aus Sittich.
Wisjan Leopold aus Unterschischka. Opeka Michael aus Oberlaibach.
Rant August aus Karner-Vellach, R. Traven Franz aus Flödnig.
*	Fette Schrift bedeutet allgemeine Vorzugsclasse.
Dolenec Valentin aus Lack, R.
Kovač Max aus Altenmarkt bei Laas. Jerala Franz aus Horjul.
Sax Alois aus Preska, R.
Nastran Alois aus St. Veit bei Laibach. Tomažin Johann aus Obergurk, R. Jaklič Franz aus Gutenfeld, R.
Kompare Valentin aus Laibach.
Klun Albin aus Adelsberg.
Lazar Josef aus Töpliz bei Sagor. Kržišnik Josef aus Pölland.
Marčič Valentin aus Wocheiner-Feistriz. Malič Anton aus Laibach, R.
Benčina Franz aus Laserbach.
Knižek Felix aus Laibach.
Kobler Karl aus Littai, R.
Oven Josef aus St. Veit bei Sittich. Ahlin Josef aus Laibach.
Globočnik Franz aus Laibach.
Kuralt Ludwig aus Semič.
Mlakar Andreas aus Steinbüchel.
Cerar Johann aus Laibach, R.
Ravnihar Vladimir aus Laibach.
Juvane Augustin aus Laibach, R. Krištof Josef aus Oberlaibach.
Meden Franz aus Vigaun bei Zirkniz. Fajdiga Franz aus Sodražica.
Finžgar Franz aus Bresniz.
Petrič Johann aus Gutenfeld, R.
Jama Mathias aus Laibach.
Vehar Johann aus Unter-Pirnitsch.
Premrov Ludwig aus Hrenovice.
Pustoverh Vincenz aus St. Katharina.
Kalan Rudolf aus Radmannsdorf.
Mežan Raimund aus Laibach.
Tekavčič Josef aus Laibach.
Žvan Anton aus Steinbüchel.
Pogačnik Johann aus Laibach.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung
Sterbenc Josef aus Altenmarkt.
Potočnik Franz aus Bischoflack.
Sax Johann aus Zayer.
Dolenc Anton aus Laas.
Černe Paul aus St. Martin bei Littai. Majdič Johann aus Stein.
Ahlin Franz aus Laibach.
Roth Emanuel aus Rudolfswert.
I.e. Classe.
Benedik Johann aus Veldes.
Juvane Josef aus St. Veit b. Zirkniz, R. Prevec Josef aus Zirklach.
Kokelj Alois aus Afriach.
Mezeg Anton aus Trata.
Dolenec Anton aus Adelsberg.
Uršič Ignaz aus Laibach.
Kogej Anselm aus Brezovica.
Keržič Josef aus Vodice, R.
Peršin Mathias aus Laibach, R.
Štefančič Franz aus St. Marein.
Klopčič Franz aus Cemäemk.
Regen Johann aus Trata.
Skof Johann aus Marburg.
Oswald Franz aus Idria.
Kos Anton aus Blagovica, R.
Müller Ignaz aus Tschernembl, R. Hafner Franz aus Bischoflack.
Globočnik Franz aus Eisnern.
Dolenec Johann aus Unterfeichting.
Turk Hugo aus St. Veit bei Sittich. Rozman Johann aus Presser.
Torkar Franz aus Stranje.
Puc Anton aus Altosliz.
Biancani Johann aus Unterplanina. Čemažar Johann aus Selzach.
Kanec Alois aus St. Veit bei Laibach. Verbič Josef aus Franzdorf.
Plešič Anton aus Brezovica.
Kosiček Karl aus Seisenberg.
Rak Johann aus St. Veit bei Egg.
Flak Albin aus Laibach.
Tertnik Anton aus St. Marein.
Blaž Josef aus Laibach.
Peterlin Franz aus Pölland bei Reifniz. Lovšin Johann aus Reifniz, R.
Križnar Josef aus Karlstadt.
Hribar Mathias aus Gurkfeld.
Velepič Max aus Adelsberg.
Švigelj Josef aus Franzdorf.
Steska Friedrich aus Laibach.
Šega Mathias aus Ravnidol.
Skulj Franz aus Großlaschiz.
Zupančič Jakob aus St. Marein.
Gabrovšek Franz aus Horjul.
Žitnik Johann aus Zirkniz.
Mahkovic Josef aus Prežganje.
Gorjup Paul aus Laibach.
Knoblehar Mathias aus Heil. Dreifaltigkeit bei Nassenfuß.
Pollak Josef aus Stein.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Nagode Anton aus Laibach.
Rant Johann aus Billichgraz.
Neubauer Franz aus Neudegg.
Ambrožič Franz aus Laibach.
Götzl August aus Laibach.
Cvar Andreas aus Sodražica.
Jordan Franz aus Landstraß.
Pollak Johann aus Stein.
ü. a. Classe.
Sajovic Josef aus Laibach.
Plachota Karl aus W.-Neusladt.
Longin Emil aus Leoben.
Ledenig Adolf aus Littai.
Macak Johann aus Tolmein im Küstenlande. Kucketz Anton aus St. Max in Steiermark. Kosem Albin aus Neustein, R.
Steinmasl Heinrich aus Oberdöbling in Niederösterreich.
Bušič Alexander aus Alexandrien in Egypten. Fleischmann Rudolf aus Laibach.
Götz Bertram aus Machalla l’Kebir in Egypten.
v. Rossignoli Georg aus Spalato in Dalmatien. R. v. Gariboldi Adolf aus Oberschischka. Navinšek Josef aus Laibach.
Lapajne Karl aus Idria.
Auer Georg aus Laibach.
Božič Franz aus Tabor bei Laserbach. Clementschitsch Johann aus Eberstein in Kärnten.
Jelovšek Anton aus Illyr.-Feistriz.
Hinner Alois aus Sagor.
Čuček Max aus St. Leonhard in Steierm., R. Wirk Karl aus Laibach.
Hočevar Mathias aus Großlaschiz.
Zottich Karl aus Laibach.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Lassnik Rudolf aus Laibach.
Milač Johann aus Sagor.
Turk Anton aus Weixelburg.
Persche Alois aus Laibach.
Polla Richard aus Pola.
Matthes Ernst aus Laibach.
ü. b. Classe.
Bihar Matthäus aus Billichgraz.
Pečjak Gregor aus Hinje.
Polenšek Georg aus Trata.
Hudovernik Paul aus Radmannsdorf.
Cvar Johann aus Reifniz.
Bulovec Anton aus Radmannsdorf. Schweiger Karl aus Tschernembl. Grampovčan Mathias aus Oberlaibach, R. Maurer Wilhelm aus Graz.
Peternel Albin aus Laibach.
Bregar Alois aus Laibach.
Pipan Valentin aus Bischoflack.
Rovan Alois aus Planina.
Terpin Johann aus Eisnern.
Starec Johann aus Großlaschiz.
Gregorič Alois aus Laserbach.
Regally Franz aus Laibach.
Sturm Josef aus Möttling, R.
Dostal Franz aus Laibach.
Kromar Johann aus Nfederdorf.
Rožnik Thomas aus Horjul.
Rome Martin aus Altendorf.
Knific Josef aus Terboje.
Zavertnik Josef aus St. Marein.
Leben Johann aus Laibach.
Ramovš Franz aus Flödnig.
Medved Johann aus St. Veit bei Sittich. Potrebin Leopold aus St. Martin bei Littai. Volc Josef aus Wurzen.
Robida Johann aus Laibach.
Debevc Max aus Stein.
Suchy Rudolf aus Stein.
Schaber Theodor aus Adelsberg.
Juvan Franz aus Bischoflack.
Andolšek Johann aus Reifniz.
Kos Johann aus Laibach, R.
Medved Anton aus St. Veit bei Sittich. Žagar Michael aus Soderschiz.
Dermastia Johann aus Udmat bei Laibach. Geiger Karl aus Zarz.
Čebašek Anton aus Flödnig.
Novak Josef aus Laibach.
R. v. Bleiweis-TrsteniSki Demeter aus Laibach.
Mlakar Anton aus Eisnern.
Tomšič Theodor aus Laibach.
Sone Anton aus Ježica.
Žnidaršič Josef aus Gutenfeld.
Egger Leopold aus Laibach.
Klinc Bartholomäus aus Watsch.
Podgornik Anton aus Planina.
Pollak Anton aus Stein.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Pfeifer Ferdinand aus Littai.
Kozlevčar Josef aus Sittich.
Čop Johann aus Bresniz.
Razpotnik Franz aus Heil. Berg bei Sagor. Rainer Felix aus Görz.
lil. a. Classe.
Rutzner Alois aus Sissek in Kroatien. Kavčič Johann aus Idria.
Blahna Franz aus Reifniz.
Pengov Ludwig aus Cilli.
Šarc Felix aus Laibach.
Perše Karl aus Rudolfswert. Kapretz Eugen aus Laibach. Kalin Wilhelm aus Laibach. Dolenz Victor aus Krainburg. Čik Karl aus Laibach.
Gruden Josef aus Laibach.
R. v. Pittoni Georg aus Prag.
Kuchler Max aus Völkermarkt,
Freiherr v. Winkler Alfred aus Tolmein im Küstenlande.
Postl Adolf aus Laibach.
Sajiz Heinrich aus Cilli.
Habit Gustav aus Laibach.
E. v. Hofbauer Hugo aus Wr.-Neustadt, R. Schumi Richard aus Unterschischka.
Horvat Rudolf aus Laibach.
Kanec Anton aus St. Veit bei Laibach. Murnik Jakob aus Laibach.
Zbašnik Josef aus Niederdorf, R.
Gestrin Johann aus Laibach, R.
Valenta Alfred aus Laibach.
Tauses Franz aus Idria.
Thomitz Johann aus Laibach.
Roth Josef aus Gerbin bei Littai. Schusteršič Reinhold aus Sagor.
Venutti Caesar aus Volosca in Istrien, R. Petrič Johann aus Idria.
Zotter Josef aus Reifniz.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
v. Gerliczy Paul aus Wolfsbüchel, R.
Graf Chorinsky Victor aus Tschernembl. Viditz Alois aus Laibach, R.
Krankheitshalber ungeprüft blieb: Megušar Albin aus Möttling.
III.	b. Classe.
Ušeničnik Alex aus Pölland.
Zupan Johann aus Kropp.
Vilman Anton aus Karnervellach.
Rihar Stefan aus Billichgraz.
Medved Anton aus Stein.
Gabrovšek Josef aus Unterplanina. Janežič Anton aus Laibach.
Cestnik Anton aus Čemšenik.
Ažbe Franz aus Afriach.
Zabukovšek Victor aus Landstraß.
Petrič Augustin aus Wippach, R.
Polak Martin aus Laibach.
Zanoškar Josef aus Wurzen bei Kronau. Höffler Alois aus Laibach.
Gregorin Franz aus Mannsburg.
Benkovič Josef aus Stein.
Podlipnik Georg aus W urzen bei Kronau. Flere Anton aus Homec.
Oražen Johann aus Landstraß.
Arhar Franz aus Pölland.
Japel Franz aus Bevke bei Oberlaibach. Žvan Franz aus Steinbüchel.
Jager Franz aus Freudenthal.
Svetič Josef aus Trifail.
Lenassi Karl aus Laibach.
Urankar Josef aus Neuthal.
Šarc Karl aus Radomlje.
Koller Gustav aus Laibach.
Kos Johann aus Billichgraz.
Potokar Bartholomäus aus Radomlje b. Stein. Oswald Johann aus Idria, R.
Sachs Franz aus Preska.
Mežan Vincenz aus Veldes.
Škerbec Matthäus aus Altenmarkt bei Laas. Dimnik Franz aus Jarše.
Legat Johann aus Selo bei Breznica.
Reil Victor aus Laibach.
Zupančič Josef aus Dobrova bei Weixelburg. Žužek Franz aus Großlaschiz.
Rupar Simon aus St. Andrä bei Bischof lack.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Reil Hugo aus Krainburg.
Dolenc Vincenz aus Oberplanina.
Strnad Josef aus Idria.
Suchy Josef aus Stein.
Rabič Sebastian aus Radmannsdorf.
Mejač Anton aus Möttnig.
Dolničar Franz aus St. Martin a. d. Save. Zupan Johann aus Žerovnica, R.
Draclisler Josef aus Laibach.
Mal Bartholomäus aus Peče b. Moräutsch, R.
IV.	a. Classe.
R. v. Premerstein Anton aus Laibach. Strecker Johann aus Laibach.
Rožnik Felix aus Möttling. Baumgartner Johann aus Laibach. Eger Ferdinand aus Laibach.
Jenko Johann aus Laibach.
Kosem Josef aus Deutschdorf.
Wetsch Heinrich aus Laibach.
Cernstein Ottokar aus Laibach.
Skumovitsch Anton aus Kapellen in Steierm. Plachota Theodor aus Wiener-Neustadt. Demel Johann aus Adelsberg.
Stegu Cajetan aus Adelsberg.
Babnik Karl aus Pettau.
Šarec Alois aus Preserje.
Renier Johann aus Cilli.
Seemann Friedrich aus Laibach.
Satran Anton aus Koritniz.
Gerstenmeier Franz aus Schischka. Seigersclimied Josef aus Idria. Hozhevar Franz aus Laibach. Železnik Karl aus Prevoje. Borštner Heribert aus Graz.
Pregel Friedrich aus Laibach.
Pirc Daniel aus Kropp.
Koshir Josef aus Laibach.
IV. b.
Ušeničnik Franz aus Pölland.
Pešec Franz aus Brunndorf.
Debevc Josef aus Vigaun bei Zirkniz. Gorup Philipp aus Slavina.
Rupnik Johann aus Schwarzenberg b. Idria. Kenk Franz aus Brezovica.
Kunstelj Johann aus Polšica.
Podpečnik Anton aus Assling.
Steska Victor aus Laibach.
Gregorič Rudolf aus Andriz bei Graz. Kropivnik Franz aus Grad bei Zirklach. Majdič Franz aus Jarše.
Sturm Karl aus Möttling.
Antončič Anton aus Altenmarkt bei Laas. Končar Matthäus aus Laibach.
Torne Johann aus Dravlje bei St. Veit. Meršol Simon aus Radmannsdorf.
Lovšin Johann aus Reifniz.
Hribar Anton aus Obergurk.
Furlan Anton aus ßrunndorf.
Pikei Matthäus aus Adelsberg.
Zabukovec Johann aus Laas.
Kalan Johann aus Bischoflack.
Kurent Josef aus Laibach.
Brešar Josef aus Unterperau bei Stein. Kosec Mathias aus Vujsko bei Vodice. Taučar Josef aus Praprotno bei Selzach. Pavlin Max aus Krainburg.
V.a.
Kremžar Anton aus Laibach.
Habat Josef aus Sagor.
Pour Ludwig aus Seitenhof bei St. Marein. Fabjani Edmund aus Cobdil bei St. Daniel im Küstenlande.
Jesenko Karl aus Laibach.
Mladic Adolf aus Gurkfeld.
Kalin Heinrich aus Laibach.
Rom Adalbert aus Gottschee.
Bezeljak Johann aus Schwarzenberg b. Idria. Čerin Josef aus Kommenda.
Barteime Johann aus Klindorf bei Gottschee. Glatz Mathias aus Grafenfeld bei Gottschee.
V.b.
Ivanetič Johann aus Möttling.
Smitik Simon aus Kropp.
Zakrajšček Johann aus Oblak.
Kolnik Leopold aus Laibach.
Mayr Wilhelm aus Laibach.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Jagodiz Fidelis aus Weitz in Steiermark.
Krankheitshalber ungeprüft blieb:
Fatur Franz aus Spital in Kärnten.
Classe.
Janež Dominik aus Sodražica.
Raustehar Valentin aus Laibach.
Januš Franz aus Rudolfswert.
Peterlin Anton aus St. Veit bei Laibach. Tušek Michael aus Agram.
Filic Josef aus Stein.
Podgornik Johann aus Oberplanina.
Domicelj Sylvester aus Zagorje.
Indof Franz aus Laibach.
Gornik Georg aus Žigmarica bei Sodražica. Povše Heinrich aus Mariathal.
Debelak Johann aus Neumarktl.
Primožič Stefan aus Freudenthal, if.
Bajc Franz aus Laibach.
Elsner Johann aus Sagor.
Pavlovčič Jakob aus Laas.
Košmerl Franz aus Assling.
Hafner Josef aus Bischoflack.
Jelenc Johann aus Dobrava bei Podnart. Andolšek Bernard aus Jurjevec b. Reifniz, E. Križnar Josef aus Terboje.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Gruden Josef aus Oblak.
Benkovič Alois aus Stein, R.
Rasp August aus Laibach.
Erzin Alois aus Großlaschiz.
Classe.
Dekleva Josef aus Triest.
Samassa Paul aus Laibach.
Wildner Josef aus Laibach.
Kapus Josef aus Mahrenberg in Steiermark. Schitnik Franz aus Littai.
Ledenig Leopold aus Sechshaus bei Wien. Tschech Rudolf aus Cilli.
Pirch Johann aus Triest.
Grimm Konrad aus Laibach.
Foerster Wladimir aus Pcher in Böhmen. Kosler Josef aus Laibach.
Gliebe Mathias aus Kukendorf bei Gottschee. Vrbnjak Otto aus St. Nicolai bei Friedau.
Classe.
Šiška Johann aus Hrastje.
Kunovar Johann aus St. Veit bei Laibach. Miklavčič Franz aus Trata.
Rajčevič Franz aus Trata.
Kogoj Franz aus Loitsch.
Cegnar Josef aus Safniz.
Loj Josef aus Nassenfuß.
Fik Franz aus Bischoflack.
Vintar Josef aus Prečna.
Peterlin Anton aus Unterschischka. R. Mraöe Mathias aus Zapotok bei Sodražica. Hubad Matthäus aus Vodice.
Novak Mathias aus Gradac.
Schiffrer Ludwig aus Laibach.
Tomšič Josef aus St. Martin unter Großgallenberg.
Pirc Method aus Krainburg.
Birk Franz aus Jarše.
Matijan Jakob aus Oberschischka, R. Peterlin Johann aus Pölland.
Logar Raimund aus Laas.
Krumpestar Franz aus Teiniz.
Jakelj Valentin aus Lengenfeld.
Vaksel Alois aus Haselbach.
Petrovčič Anton aus Horjul.
Piber Johann aus Veldes.
Oblak August aus Oberlaibach.
Pianecki Johann aus Kozarše bei Laas. Abram Johann aus Idria.
Bilbau Mathias aus Seebach bei Flödnig. Ulčakar Josef aus Trata.
Lampe Johann aus Brezovica.
Švigelj Anton aus Franzdorf.
Majntinger Josef aus Landstraß.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Mandelj Josef aus St. Veit bei Sittich. Pfajfar Johann aus Kerschdorf, R.
Pavlič Franz aus Podgorje.
Kavčič Matthäus aus Sairach, R.
VI.	Classe.
Graf Cliorinsky Rudolf aus Tschernembl. Zakrnjšček Karl aus Oblak.
Raiz Egydius aus Klagenfurt.
Erker Ferd. aus Mitterdorf bei Gottschee. Vidmar Franz aus Vigaun bei Zirkniz. Jankovič Johann aus Landstraß. Cuderman Johann aus Terstenik.
Pogačar Karl aus Wiener-Neustadt.
Ožek Josef aus St. Margareth (Steiermark). Plečnik Andreas aus Laibach.
Bartol Gregor aus Sodražica.
Cerjak Josef aus Hörberg in Steiermark. Smolnikar Lukas aus Loke bei Untertuchein. Mantuani Josef aus Laibach.
Mihelčič Rudolf aus Sagor. v. Carl-Hohenbalken Max aus Klausen in Tirol.
Rihar Leopold aus Billichgraz.
Kresse Johann aus Oberloschin. Baumgartner Camillo aus Laibach.
Bescheg Theodor aus Radmannsdorf. Milčinski Franz aus Laas.
Zupanc Victor aus Mariafeld.
Knez Alois aus Tüffer in Steiermark. Goltsch Wilhelm aus Laibach.
Havptman Peter aus Vače.
Rožnik Rudolf aus Möttling.
Jemic Anton aus Davča bei Pölland. Schusterschitz Alois aus Reifniz.
Schweitzer Wilhelm aus Laibach Schreyer Erich aus Laibach.
Köstner Josef aus Hohenegg bei Gottschee. Kikel Josef aus Altlag.
Milohnoja Johann aus Commenda.
Hoenigmann Alois aus Windischdorf. Mauring Johann aus Weixelburg, R.
Pogačar Johann aus Commenda, R. Žnidaršič Anton aus Gutenfeld, v. Schrey Robert aus Laibach.
Šumi Lorenz aus Krainburg.
Hočevar Josef aus St. Canzian b. Auersperg, R. Fraiß Karl aus Graz.
Zabukovec Ciryll aus Laibach.
Schmid Anton aus Selzach. v. Zhuber Franz aus Laibach.
Oštir Johann aus hl. Kreuz bei Landstraß. Legat Johann aus Selo bei Breznica. Lukesch Rudolf aus St. Martin bei Littai, R. Mladič Johann aus Gurkfeld.
Cwirn Johann aus Möschnach, R.
Frh. v. Winkler Philipp aus Cormons. Premrov Johann aus Martinsbach.
Ribitsch Heinrich aus Franz in Steiermark. Pfajfar Anton aus Selzach, R.
Rudolf Alois aus Schwarzenberg bei Idria. Sever Josef aus Ježica.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Foerster Anton aus Zengg.
Hočevar Joh. aus St. Canzian bei Auersperg. Kainz Karl aus Mureck in Steiermark. Seliškar Alois aus Laibach.
Zupan Johann aus Visoko.
Zupan Josef aus Breznica.
Wegen Krankheit ungeprüft geblieben: Peharc Karl aus Pettau in Steiermark.
VII.	Classe.
Goltsch Franz aus Laibach. Ufarkič Michael aus Krainburg. Moravec Gustav aus Laibach,
Janežič Konrad aus Radmannsdorf. Perne Franz aus Terstenik. Ferjančič Josef aus Gočc,
Pirc Cyrill aus Krainburg.
Sock Paul aus Laibach.
Peterlin Franz aus Unterschischka. Kržišnik Josef aus St. Leonhard.
Müller Johann aus Safniz, R.
Gestrin Franz aus Laibach.
Gusel Franz aus Sestranskavas.
Pavlin Franz aus Flödnig.
Reich August aus Laibach.
Mrhal Karl aus Teschen in Schlesien. Frh. v. Gerlach Alexander aus Wien. Jerovec Paul aus Laibach.
Sturm Heinrich aus Möttling.
Krek Johann aus St. Gregor.
Čebašek Johann aus Terboje.
Bohinc Peter aus Visoko.
Detela Otto aus Oplotniz in Steiermark. Gustin Julius aus Rudolfswert.
Rekar Franz aus Laibach.
Pokorn Franz aus Bischoflack.
Logar Max aus Laas.
Kreiner Johann aus Windischdorf.
Jamšek Johann aus Laibach.
Bogataj Bartholom, aus Altlack.
Pollak Ludwig aus Krainburg. v. Formacher Primus aus Laibach.
Gostiša Franz aus Idria.
Ahazhizh Victor aus Laibach.
Marschall Arnold aus Treffen.
Gregorač Franz aus Idria, R.
Cvek Valentin aus Bischoflack.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung.
Böhm Ludwig aus Gottschee.
Mayer Franz aus Lichtenwald in Steiermark. Počivalnik Ignaz aus Neumarktl.
Klinar Victor aus Radmannsdorf, R.
Sušnik Johann aus Laibach, Ä.
VIII.	Glasse.
Mayer Frauz aus Krainburg.
Kržišnik Josef aus St. Leonhard.
Kuhar Andreas aus Ravne bei Stein. Žužek Alois aus Planina.
Oblak Johann aus Jama bei Mavčiče.
Pirc Maximilian aus Laibach.
Zakrajšek Franz aus Oblak.
Pessiak Victor aus Laibach.
Vovk Jakob aus Čatež.
Bonač Franz aus Laibach.
Heinzmann Albert aus Pernegg (Steiermark). Langof Adolf aus Mosel.
Šavs Johann aus Höflein.
Samotorčan Josef aus St. Jobst, v. Jabornegg Heinrich aus Neumarktl. Vrhovšek Franz aus Haselbach.
Češenj Andreas aus Tacen.
Lesar Johann aus Reifniz.
Hladnik Johann aus Gereuth bei Loitsch. Verderber Alois aus Gottschee.
Steska Eduard aus Stein.
Kreiner Alois aus Koflern.
Gusel Franz aus Hotavlje bei Trata.
Drukar August aus Krainburg.
Oblak Johann aus Bischoflack.
Zupanc Ignaz aus Krainburg.
Seitner Karl aus Assling.
Kosler Johann aus Laibach.
Košenina Peter aus Zeier.
Göstl Franz aus Graz.
Pleiweiss Karl aus Laibach.
Mikš Johann aus Hotederšica.
R. v. Bleiweis-Trsteniäki Johann aus Krainburg.
Pellegrini Josef aus Windischdorf.
Pauser Josef aus Laibach.
Pešec Anton ans Brunndorf.
Lenassi Paul aus Oberlaibach.
Fajfar Georg aus Dražgoše.
Seigerschmidt Mathias aus Radoboj in Kroat. Bohinec Adolf aus Nassenfuß.
Hofmann Rudolf aus Laibach.
Geiger Johann aus Košana.
Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung:
Ankerst Emil aus Gurkfeld.
Preshern Dominik aus Radmannsdorf.
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