Kamstag den 6. Juli 1839. A l l y r i e n. ^as k. k. illyrische Gubelnium hat mit Entschließung vom 23. Mai d. I. die erledigte, unttr dem Patronate des kram. Rtligionsfondes stchcnde Localkaplanei Goldenfeld, im Laibachcr Kreise, dem dermaligcn Pfarrcooperator zu St. Ruprecht, Bar-«helma Pezhnik, verliehen. Trie st, am 3. Juli. Das «Journal de Havre« glbt nachstehendes Verzeichniß der in den Gewässern des Orients befindlichen Kiiegsschisse: ,) Türkische Flotte: 6 Linienschiffe, Sullanieh von t^0, Fevsieh von 9b, Tesrisieh von 96, Menduhilh von 96, Fet-hieh von M, Tevsikieh von 90; 8 Fregatten, Nisa-mich von 6k», Hadieh von 6^l, Tarrlri Vaschri von 60, Surieh von 53, Noviki Baschri von 56, Kaidi Safer von 50, Avnilah von 56, Mirati Safer von 66,- q Briggs von 20 Kanonen: Gai Fcrah, Fesrj> Safer, Kaffi'Safer, 2 Kutteri und zwei Dampfdoote, zusammen 22 Schiffe. — 2) 7leg yp tisch, Flolte: 32 mit Nummern bezeichnete Linienschiffe, l» Fregatten, lf Corvetlen, 3 Brigg«, l Dampfboot, zusammen 29 Schiffe. — 2) Französisches Geschwader: i» Linienschiffe, Jena, Hercule, Triton und Jupiter; die Corvette Favorite, die Brigg Bougainville, zu» fammen 6 Sckiffe. — y) Englisches G e schwatz «r: 9 Linienschiffe, Prinzessinn Charlotte, Ilodney, Vanguard, Vellerophon, Talavera, Asia, Minden, Pembroke,' 2 Fregatten, Castor und Talbot; 1 Cor-vett«, Caryford; die Brigg Iascur; 2 Dampfboote, zusammen 14 Schiffe. — 5) O e st e r re i ch i sch e Division: Die Fregatte Medea, die Corvette Adria und di, Goelette Elisabeth, zusammen 5 Schiffe. — 6) Russist Flotte im schwarzen Meere: 2 Sch'ffe v°n 220, z von 510, 8 von LY, 3 von ?5j ö Fregatten von 6c>, i» von i,^,> 5 Corvetlen von 29, mehrer« Briggs und Dampsboote, zusammen un^fähr 50 Segelschiffe. Die meisten derselben stehen bei Sebastopol, wo sich zugleich 46,000 Mann Truppen befinden. Schifffahrt in Trieft: Am 28. Juni. Messina: Am,a, Lagana, Sicil-, in 20 Tagcn, wit Agrumen. Vraila: Giacomo Giorgio, Goizzotto, Oestcr./ in 5o Tagen, mit Getreide. Galacz: Negina Amalia, Psuruda, Griech., in mit Baumwolle. Prevcsa: Bella Pulla Elcfctrio, Ion., in 17 Tagen. mit WoNe> N e ll t s ch l a n v. Stuttgart, '9. Juni, Gcstcrn Nachmittags zwischen «l und 5 Uhr fand im großen Marmorsaale des königlichen NcsidenzschloffeS die feierliche, von dem HospNdlger, Oberconsistorialrath v. Glüneiscn, vollzogene Trauung Seiner königlichen Hoheit des Erbprinzen Wilhllm Alexander Paul Friedrich Ludwig von Oranien mil Ihrer königlichen.Hchcit dn Prin: 214 zessinn Sophle Frlcderike Mathilde von Würtemberg, zweiten Tochter Seiner Majestät des Königs, Statt. (Slzbg. Z.) Kissing en, 20. Juni. Seine kais. Hoheit der Großfürst-Thronfolger von Nußland hat die Z«it seines Msigen Aufenthaltes meist im Kreise seiner hohen Verwandten des Großherzogs und der Groß-Herzoginn von Sachsen - Weimar k. k. H. H. zugebracht. Küstern Abend traf Se. k. Hohei,! der Prinz Wilhelm von Preußen zum Besuche des Thronfolgers hier ein. Heule Morgen erschienen beide P'rin-zen auf dem Curplatze und reisten sodann — der Großfürst über Meiningei, und Erfurt nach Berlin, Prinz Wilhelm von Preußen über Hammelourg und Asch.lffcnburg nach Ems — von hier ad. (Allg. Z.) U H l e n. Es scheint bestimmt zu seyn, daß im Septem-b'er ein großes Lager bei Warschau Statt haben, und die schon lange besprochene Zusammenziehung der rutschen Truppen in Polen zuletzt auf diesen ostensiblen Zweck hinablaufen wird. (Slz. Z ) Schweiz. Wallis, 1?. Juni. Die Allgemeine Schw. Zeitung berichtet: Der neue Staatsrath von Wallis habe die drei Gemeinden Nendaz, Bramois und Gcimisuat, welche vom Vorort einstweilen »u Ober, wallis gezählt werden, aufgefordert, sich innert ei. ner festgesetzten Frist zu unterwerfen, unter Bedrohung bcs Schicksals von Val d'Illier. Das »arüber entrüstete Vol? von Oberivallis hade zu den Waffen gegriffen und eine Deputation uon Landleuten an die Commifsarien abgeschickt. Durch kräftiges Auftreten hätten diese 50 Deputirtcn den eidgenössischen Commissarien die schriftliche Zusicherung abgenöchigt, daß die bedrohte Besetzung unterbleiben werde. , (Zraukf. Iourn.) Micverlanve. Aus dcm Haag, 19. Juni. In Venloo haben zwischen der Bevölkerung und der belgischen Garnison einige Streitigkeiten Statt gefunden. Das Volk widersetzte sich nämlich der Wegführung der Kanonen, die es für Holland zurückhalten wollte. Zu gleicher Zeit pflanzte eS die Orange-Fahne auf, die mit Jubel begrüßt wurde, und ging in seinen Ausschweifungen- so weit, daß es das Haus des Mannes, welcher nach der Revolution zum Bürgermeister gewählt worden war, ,'n Brand steckte. Von der in den belgischen Kammern proclamirten Verzweiflung der abzutretenden Limburger kann dieß allerdings kein Beweis seyn. (Pr. St,) Frankreich. (Journal des Debats.) Wir haben vor einiger Zeit gemeldet, daß der Seeminister befohlen hab«, einige Tonnen Seewasfer von Havre nach Paris zu schicken, um damit Versuche in Betreff »iner neuen Erfindung zu machen. Der erste Versuch fand am 18. Juni in Gegenwart der Director«« des Seewesens Statt, und der Erfolg übertraf alle Er, Wartungen. Das Seewasftr war, nachdem ,s durch den Apparat gegangen , so gut und so frisch wie Quellwasser. Durch frühere Versuche hatte sich erwiesen, daß der Gebrauch davon so gesund war, wie von letzterm. Der Ver« suchSapparat kann für den Verbrauch einer Schiffsmannschaft von 500 Köpfen dienen. So wäre nun dieses große Problem gelöst, und man kann dieß als eine der köstlichsten Entdeckungen unserer Zeit betrachten. (AUg. Z.) Paris, 19. Juni. Auf dem Posten des Iu» stiz-Pallastes sind einige Arbeiten unleinommen worden, um jeden Ueberfall unmöglich zu machen. Es sind Schießlöcher angebracht worden, und eine Thür steht mii dem Posten der Conciergerie, und eine der Conciergerie wieder mit der Polizei - Präfectur in-Verbindung, wo die bewaffnete Macht versammelt ist.. Es heißt, Schule, welche im Gefängnisse der Abtei zurückgeblieben, wä« ren gestern in Freiheit gesetzt worden. Papineau geht damit um, eine Geschichte der letzten Vorfälle in Canada zu schreiben. (Pr. St.) Paris, 21. Juni. Die der Theilnahme am Mai-Attentat Angeklagten, die Montag am 2^. b. M. vor dem Pairöhof erscheinen sollen, sind vor. gestern Nachts, unter Bedeckung einer starken Abtheilung Municipalgardisten in das Gefängniß d,eS Luxembourg gebracht worden. Der Herzog von Nemours wird sich, nach beendigter Kreuzfahrt an den spanischen Küsten, in's Bad Cauterets begeben, lvo sich in diesem Augenblick auch Hr. Thiers befindet. Diesen Morgen ist Martin Bernard, einer der Conlumaz-Angeklagten vom 12. Mai, in einem Haus auf der Rue Wouffctard verhaftet, und auf die Po-lizeipräfectur gebracht worden. Martin Bernard gilt als einer der Anführer dcr Mai'Insurrection. Seit gestern sollen viele Verhaftungsmandate erlassen und vollstreckt worden fcpn. Diese neuen Verhaftungen hätten Statt gehabt in Folge der Veröffentlichung einer neuen Nummer des «republikanischen Mon5-teurs.« Martin Bernard ist seines Standes ein Setzer. Man glaubt, daß er mit dem Druck und der Veröffentlichung der Nummern dieses VlatttS beauftragt war. — In den letzten Tagen haben zu Montpellier mehrere Haussuchungen Statt gehabt,' der Befehl dazu soll direct aus Paris gekommen seyn. Mehr als je spricht man von einer nahen Aenderung des Cabinelts. Marschall Soult würde das 215 Kliegsportefcuille übernehmen, Hr. von Vroglie das der austyattigen Angelegenheiten, Hr. Duchatcl die Finalen, Hr. Passy das Innere. Paris,22. Juni. Bei einer abermaligen Nachsuchung in dem Zimmer, wo Martin Bernard gefangen gcnommen lvurde, soll man ein Personen-Verzeichniß gefunden haben, welches mehrere Personen stark compromittirt hätte. Es wirb sogar behauptet, Martin Bernard hätte ein neues Complott organisirt gehabt, dessen Ausführung auf den 2l. JuiU bestimmt gewesen wäre,- die Republikaner hätten !n der Nacht die Caserne auf der Rue Mouffctard in Brand stecken, und während die bewaffnete Macht sich dort-hin gewandt hätte, die wichtigsten Puncte angreifen sollen. (Franks. Iourn.) Spanien. Madrid, 12. Juni. Das Marineministerlum ist dem Don Primo de la Nivera, einem tüchtigen, Seemann, übertragen worden. Die Provinzialdepu-lation von Madrid hat an die Wähler dieser Pro, vinz ein Rundschreiben erlassen, worin sie ihnen empfiehlt, ihre Stimmen nur ehrenwetthen und tugendhaften Candidaten zu geben; diese doppelt« Bedingung sey durchaus nöthig, um »dem Strom der Immoralilät, der von allen Seiten überströme,« zu widerstehen. l^eipz. Z.) Madrid, 55. Juni. Die französische Mitwirkung zur See ist nunmehr den Truppen der Königinn zugesichert worden. Mehrere französische Fahr-zeuge sind bereits zu diesem Behuf an der Küste von Biscaya in Thätigkeit. — Aus Aragonien erfahren wlr nur, daß Aperbe am 10. bei Montalban stand, und daß Cabrera sich mit 50 Bataillons in einiget Entfernung von diesem Platz aufgestellt halt,. Der General Valocs ist am Hl. in Ali-cante eingetroffen, und hat sich dort auf der Fregatte Isabelle II. nach Barcelona eingeschifft. Mau wlll hier wissen, der Baron Meer hätte seinen Po, sten bereits in die Hände des Generals Bu«rens niedergelegt. (Wg. Z.) Ein Schreiben von der spanischen Glänze vom 49. Juni (i,i, Constitulionnel) enthält das un-""bürgte Gerücht, daß in Folge von Unterredungen, selche zwischen Maroto und Espartero Statt gefun« ab"aes<^" ^"' ein dreimonatlicher Waffenstillstand ° Bossen worden sey. (Ost. B.) Großbritannien. Grote 7u'f°E^' ^"'' ^" ""^ »es Hrn. skaljut) bei n "brung der geheimen Abstimmung k«. ^-< ^"lamenlswahlen ist im Unterhause in er S.tzung vorn in. nach einer bis 2'/. Uhr verwerten discussion durch 222 gegen 216 Stimmen '"werfen word«, ^. g.) S e rdie n. Von der serbischen Gränze, z?. Iuns. Fürst Milosch hat Serbien in Begleitung seines jün-gcrn Sohnes, des Prinzen Michael, verlassen, indem er sich über Kladova und Czernetz nach seinen Besitzungen in der Wallache! begab, wo er künftig in Ruhe und Zurückgezogenheit zu leben beschlossen hat. Seiner Abreise scheinen nur so lange Hindernisse im Wege gestanden zu seyn, als er die vom Senate verlangten Pcipiere nicht verabfolgt hatte. Wie ich höre, halte der Fürst die Absicht, diese mit aus dem Lande zu nehmen, zu ihrer Forlschaffung^ auch bereits Vorkehrungen getroffen, als der Senat hievon Anzeige erhielt, und sich der oseselöen enthaltenden Kiste bemächtigen ließ. Dir F