(Mibacher ^ Z ntunM Dienstag ^ denl4.Nnni 1536. Wticn. vcn 7. Zuni. ^hr« konigl. Hoheiten die Herzoge von Orleans und von Nemours speisten vorgestern bei Sr. Durch' aucht dem Fürsten von Metternich, Haus., Hof und S^aalt.Kanzler "Sr. k. k. Majestät, zu Mittag. — Abends war Ball beim königl. französischen Vothschaf' ter,Grafen v. Saint-Aulaire. Gestern Morgens waren die beiden Prinzen zum Frühstück bei Ihrer Durchlaucht der verwitweten Frau Fürstinn Esterhazy in ihrem Schlosse zu Hütteldorf geladen, und nahmen hierauf den in der Nähe gelegeneu kaiserl. Thiergarten in Augenschein. — Abends verfügten sich Dieselben nach Schönbrunn, um ßung vom i?. M.n d. I,, die Lehrkanzel der thcore-thischen Medicin für Wundärzte zu Laibach, dem Ooc' zor Franz Schiffer, und das gleiche Lehramt zu Salz. bürg, dem k. k. Oberfeldärzte, Doctor Joseph Flö'gel, allcrgnädlgst zu verleihen geruhet. (W. Z.) Nombarvisch-1?en5tianischeg Uanigreich. ', Verona> den 30. Mai. Am 26. traten hier die Repräsentanten der maitalidischen und venetianischen Comissionen wcgen des großen Plams einer Eisendahn von Venedig nach Mailand zusammen, und entwarfen mit vollkommenem Einverständnisse und wechselseitiger Zufriedenheit die ersten Grundlinien zu dieser wichtigen Unternehmung. (V' v. T.) D e u t s ch l a n v. Se. Majestät der König von Sachsen sind am 6. d. M. um il V2 Uhr Vormittags im Schlosse Pillnitz mit Tode abgegangen. — Am nämlichen Tage wal nachstehende Bekanntmachung, das Ab' leben weiland Sr. Majestät Anton Königs von Sach' sen:c. ?c. :c. und den Regierungsantritt Sr. Majestät Friedrich August Königs von Sachsen lc. :c «. betreffend, erschienen: »Wir von Gottes GnadenFrie-drich August, König von Sachsen :c. n. :c., thun. unlcr Entbielhung Unseres Grußes und Unserer könig. lichen Gnade, hiermit kund und zu wissen: Es hat dem Allerhöchsten nach seinem uncrforschlichen Ralhe und Willen gefallen, weiland den allcrdurchlauchtigsten, großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Anton Kö« mg von Sachsen :c. :c. :c,, Unseres hö'chstgeehrlcsicn Herrn Oheims lönigliche Majestät, heute gegen Mittag aus dicier Zeitlichkeit abzufordern. — Wenn nun in Folge dieses höchst schmerzlichen Traucifallcs Wir die Regierung des Königreichs Sachsen, zu deren Theil» nähme Unseres verewigten Herrn Oheims Majestät Uns bereits am 12. September 1330 berufen hatten, nunmehr vermöge d's Nl>cl> der verfassungßmäßigcn Erb« ^olge und nach dem von Unseres höchfta/chrtcsten Herrn Vaters , des Prinzen Mar >' miI! an Herzogs von Sachsen :c. könig!. Hoheit. Inhalts dcr hier beigefügten Renunciatiousacte, zu Unseren Gunsten auf di, Nachfolge geleisteten Verzicht, an Uns geschehenen An» falls der Krone allein übernommen haben; — so verse, hen Wir Uns zu d?n getreuen Ständen, den in öffent« lichen Functionen angestellten Dienern und überhaupt allen und jeden'Unterthanen und Einwohnern UnscreK Reiches, daß sie Uns als den rechtmäßigen Landesherr» wlllig nnd pflichtmäßig anerkennen, Uns unverblüchiiche 186 Treue und unweigerlichen Gehorsam Kisten und in al» len Stücken sich so gegen Uns bezeigen werben, »vie es l«euen Unterthanen gegen ihre von Gott verordnete Landesherrschaft und Obrigkeit gebührt; indem Wir dagegen sie der Fortdauer Unserer auf Handhabung von Necht und Gerechtigkeit und Beförderung des LandeS Wohl und Besten unausgesetzt gerichteten landesvater-lichen Fürsorge hiermit versichern und die bei Verleihung der Verfassung bereits ertheilte Zusage andurch «viederhohlen. — Sämmtliche Staatsbehörden haben ihre Verrichtungen in Gemäßheit der, wegen Unserer bisherigen Mitregcnlschaft Uns bereits geleisteten Pflicht, gebührend fortzusetzen. — Vei den in Unserem Namen ergehenden Ausfertigungen soll sich deö Titels: Wir von Gottes Gnaden Friedrich Augufr, König von Sachsen:c. lc. :c., und eines Siegels, so das herzoglich sächsische Wappen der fünf schwarzen Balken im goldenen Felde mit durchgezogenem Raulenkranze unddar-über gestellter Königskrone, und der Umschrift: l>l^r!
  • ur Verstärkung deS Generals Evans dort eingetroffen, und man »rwartete am folgenden Tag« den General Iaureguy mit 1500 Spaniern, der b«, reits in Socoa angekommen war. Nach Ankunft dies«« Verstärkungen, denen bald mehrere andere folgen sollten, wird die unter General Evans vereinigte Truppe»« Abtheilung aus 2000 Mann von der Legion, «500 Spaniern und 700 brittischen Marmesoldaten und Marine..Artilleristen, zusammen aus ll),200Mann beste» !8? hen, und man glaubt, daß baiin unverzüglich zur Aus: dkhnung derOperacionslinie nach dir Durchfahrt (Pas.' sage) Fuentarabia und Irun geschritten werden »vird, wodurch die Verbindung dn Carlisten mit der französischen Gränze gänzlich abgcschm'tten werben soll. Die 600 neu angekommenen Marine-Soldaten haben am H5. Mai, als sie sich zn Bild no befanden, eine Rccog» noscirung eines Theiles der Garnison von Vilbav'gl« deckt. Die Carlistcn zogcn sich bei d«m Anrücken der -Christines zurück, verfolgten dieselben jedoch, als sie sich zurückzogen, wobei zwei Offiziere der Garnison g« lö'dtet und 50 bis 60 Mann verwundet wurden. Die englischen Marine - Soldaten wurden nicht von den Carl-sten angegriffen. Die Gazelle schreibt aus Saint » Jean »de - 3uz vom 2l. Mai: Die Christines, 1200 Mann stark, haben sich gestern Abends auf unserer Rhcde nach San Sebastian eingeschifft. Noch nie sah man Truppen in einem erbärmlichern Zustande; beinahe nackt. ohneSchu« he, «yne einen Sou, übersäet mit Ungeziefer, in einer -schmählichen Unordnung. Während ihres viertägigen Marsches üb« französisches Gebiet ließ man sie auf beiden Seiten von französischen Truppen und Gendarmen begleiten, um ,sie am Ausreisten zu hindern. Unsere Soldaten hatten Mitleid mit diesen Unglücklichen, die man zur Schlachtbank liefert. Diese Soldaten der Königinn hatten nichts anderes zu essend, alS Brot und Käse und rohe Kohlblätter. Niem.ils hat man einen ahnlichen Grad des Elendes gesehen. Man versichert, der Consul habe gestern Abends den Sold für diese Truppen eingeschifft, den sie erst in San Sebastian «rhalten sollen, damit dieses Geld nicht m Frankreich verschwendet würde. Wir können hierbei das seiner Nation gemäß« Benehmen des Hrn. Düröu nur billi« gen. . ^'^^, Aus V.,yorm« wirb un«rm '22. Mai gemeldet: Non Tog fu Tag wartet man auf die Nachricht, daß Ke brittische Legron die Offensive wieder ergriffen habe. Commodore Lord John Hay hat zu San Sebastian, Sanloua undGuetaria je ein Bataillon englischer See. Soldaten (im Dienste Sr. britlischen' Majestät, nicht sik Dona Isabella angeworben) an d.is Land gesetzt, so daß bald alle spanischen Häfen in der Bai von Viscava w der Hand der Engländer seyn werden. (W. 3) Die Sentmelle des Pyrenees meldet: «Am 2». Mai wurden die Bewohner von Irun dadurch über-pascht, daß sie den kühnen, oft für todt gesagten Priester Merino plötzlich " 'brcr Mitte sahen. Er war btoß in Begleitung von drei Lanciors gekommen. Der Grund, warum 'sich derselbe so schr dcr Gränze genähert, ist Micht ^lmn-'l, wenn er rß inchvvielklirp d/ß- halb that, um sein« geschwächte Gesundheit wieder herzustellen.« Der MoMeur vom 23. Mai enthalt folgende Nachrichten von der spanischen Gränze: »Cordova ist am 2l. von Vittorla an der Spitze von drei Divisionen aufgebrochen. Nach einem Gefechte, in welchem er hie Carlisten auf Onate zurückwarf, und ihnen einen beträchtlichen Verlust zufügte, besetzt« «r die Hohen der Sierra Sau von Adrian bis nach Aran-zazu.. Simon de la Porre, der die Carlisien befehligt«, wurd-e schwer verwundet. Die Christines hatten b«l-läusig 200 Kampfunfähige. Der Brigadier O'Donnel befindet sich unter der Zahl der Verwundeten. In der Nacht vom 22. bemächtigte sich Cordova der Positionen von Arlaban; am 24. marschirle er nach Sa» linas.« Das Iomnal de Paris von 30. Mal äußert sich folgendermaßen übcr die spanischen Angelegenheiten: »Die Ministerialveränderung ist für Spanien ein höchst wichtiges Eleigniß. Hr. Isiuriz, das Haupt des neuen Cabinetts, hat das schwierige Geschäft übernommen, Hie ohne Unterlaß gefährdete O^bnung zu retten, und der Revolution shren wahren Charakter wieder zu geben, indem er dem Thron Isabella's die legal, Freiheit zur Grundlage gibt und vor Allem Spanien von dem Bür« gerkriege, der es Verzehrt, befreit. Man kann sich weder die Zahl noch die Wichtigkeit der Hindernisse verhehlen, welche die Administration des Hs Ministe» rium mußte sich nothwendiger Weise vor,in.et fy/stema« tisch fcmd^Iigen Majorität zuri'ickHiehcn obci «inen Ap< pell an die Nation ergeben lassen. Es bat sich für dieses letztere entschieden. An der spanischen Nation ist ,s nun, zwischen den beiden Systemen, di^ sich einander geglnübclsccbcn, zu wählen. Die »allgemeinen, Wahlen werden den Nivaliläten .der Patten ein wei» tcs Feld eröffnen. Mögen sie unter dem Emfw.ffe,«i« nes aufgeklärten Patriotismus zu Stande kommen Mögen sie Spanien aus der letzten Krisis, in di, ,s verwickelt ist, retten. Cotbova hat bereits dit Offen« 488 sive. ergriffen undMlkllNtM Succe^ begonnen; wir wollen hoffen, daß er auf der Bahn des SiegeS nicht durch das Bedürfniß, für die Sicherheit des Innern zu wachen, aufgehalten werden wird; nie waren den Freunden der'constitutibnellen Monarchie Isabella's Weis« «cheit und Eintracht nothiger, als in diesem Augenblicke.« « .' Einem Schreiben aus Vayonne vom 25. Mai (im Journal des Debals) zufolge, hatte die Nationalgarde von Saragossa auf die Nachricht von del Ministerial« Deränderung folgende Beschlösse gefaßt: „Zwei De« plltirte nach Madrid zu schicken, um sich mit den Pro. >.'«Usaloren der Provinz dal,i,n zu verständigen, daß von ?^er Königinn die Verabschiedung der gegenwärtigen -Minister und die^ Rückstufung Mendizabals, die Ab« 'lf^tzung 'Cordova's und der Generäle Qucsada, San-Noman lt., dann die Aufhebung des Regentschaft^ Rathes begehrt werden solle; — mit den Nation algar-^N-Vsn Catalonien 'und Bäkeneia in Verbindung zu ^ch^n;-— sich bereit zu halten, auf-Madrid zu mar-"MVenV w-enn die Königinn fortwährend unter dem 5tIoche der Camarilla schmachten sollte.«, ?»^ ^^-Dem Memorial Bordelais zufolge sollen sich im ,tHäuprquartiere Cordova's bti einigen Corps der Ar^ 5!wee, welche Mendizabals Antipathie gegen den Oberbefehlshaber der Truppen der Königinn theilen, feindselige Demonstrationen gegen Cordova geäußert, und Don. Carlos in Folge dessen auf der ganzen Linie fei. ^rnen^TIltPpen den Befehl ertheilt haben,, sich vor der Hand in kein Gefecht einzulassen, und die Ereignisse . qZzftwaltenl. .^. , . (Öst. V.) : ^!; ^ui^ s! .^rolZbri tanni en. Durch eine Proclamation des Senats der ionischen Inseln vom ll. April ist die Ausfuhr von Pulver und allem andern Äricgsbedarf nach Griechenland verbothen worden, wenn die Versender nicht eine schriftliche Ei» laubniß voN Galten des griechischen Consuls nachweisen können/5 ?"'? (W. Z.), D« Malta-Gazette enlh5lt Berichte über di« Eu- phrat-Expedition, welche bis zum 20. März gehen. Die beiden Dampfboote waren' endlich nach vielen Schwierigkeiten flott gemacht, bemannt ünd ausgerü-''Pet worden/ ohne'einen Verlust oder eine Beschädigung Zünden Maschinen. Das größere, der'^uphratcs/ hatte ^bereits eine Probefahrt nach Bir gemacht, und die dortigen Behörden des Sultans mic 2l Kanonenschüssen begrüßt. Die Erscheinung des Schisfes hatte unter den Bewohnern von Vir allgemeines Staunen erregt. Das kleinere 'Schiff, der Tigris, erwartete noch einige Vor-«6lt)e''von der syrischen Küste, doch glaubte'man, M Abgang der Nachricht, daß Oberst Chesney in einem oder zwei Tagen seine Fahrt den Fluß hinunter beginnen werde. ' Das Bombenschiff »Terrer,« auf welchem Capi. tan Back seine Reise in die Polar-Gegenden machen wird, ist sehr fest eingerichtet, weil es ursprünglich bestimmt war, den Capitän Roß auf semer Fahrt zur Aufsuchung der verunglückten Wallsischfänger li« begleiten. Capitän Back beabsichtigt, den Fluß Wager so weit wie möglich hinaufzufahren, und glaubt dann die Aufnahm» der Nordküst« des amerikanischen Conti-nents vom Cap Turnagain, welches er bei seiner ersten Expedition erreichte, bis zum Victoria-Cap, wohin er auf seiner letzten Expedition zur See gelangte, vollenden zu können. Am 2?. Ma, hieN Se. Majestät der Konig ein Lever im St. Iaincspallaste. Um l Uhr traf der Herzog von Braunschweig daselbst ein, und halte mit Sr. Majestät eine Unterredung im königlichen Cabi« u«tt, die dis zum Anfange des Levers dauerte, dem Sc. königl. Hoheit dann beiwohnte. Der Prinz von Oranien, feine Söhne, ver rrgicrendeHerzog von Sachsen CoburgGoiha mit den beiden Prinzen, der Prinz von Leiuingen, der Baron von Alvensleben, der Herzog von Cumberland und Prinz Georg von Cambridge wurden in das königliche Privatzimmer eingeführt. Um 2 Uhr betrat der König, von diesen erlauchten Prinzen gefolgt, den Thronfaal. Hier wurde Graf Melara aus Crphalonien, von Lord Glenclg, dem Staalssecre^ tar der Colonien,, vorgestellt. Denr allgemeinen Leuer, welches zu den zahlreichsten der ganzen Saison gehörte, wohnten die fremden Gesandten und Geschäfts« träger, so wie die hohen Staats- und Hofbeamten bei. Nach dem Lever hielt Se. Majestät mit allen in der Stadt anwesenden Ministern ein geheimes Conseil, und gab dann den Lords Landsdownc, Winchester, Conm)ngh,nn, Palmerftoi-!, Minto, Hill und Sir I. Vpvian Audienzen. Abends w.n bei dem König gro. ßes Diner., Am 28. Morgens nun,, als am Tage der Geburtstagsfeier des Königs, ertönten von allen Kirchenthlirmcn der Hauptstadt fröhliche Glockenspiele. (König Wilhelm IV. ist am 2l. August 1765 geboren, aber die königlichen Geburtstage werden, nach englischer Hofsitte, alle in der fashionableu Jahreszeit g«-' feiert, wo die hohe Gesellschaft sich noch in London beisammen findet). Sämmtliche Mitglieder dcr königl,. chcn Familie, die Großwürbcnlräger des Staats, d>« ausivärligcn Hts^ndlen und die meisten Cabinettsmie nister verfüqttn sich nach St. James, um Se. Maje» fiät' zu beglückwünschen. Die Konigmn hielt ein z^ahl» -reiches' und glänzendes Lever scii 3^vii>^ rnom). Di» K>mone/n des.Parks und des Towers feuerten eine ko, nigl,lche Salve, und Abends gaben die Minister und andere hohe Staatsbeamte die üblichen officiellm Di-ncrs. Der Oberbefehlshaber Lord Hill hielt über mehrere Truppenabtheilungen Heerschau, welcher der Prinz von Oralen, der Herzog von Wellington und ein glänMder Gener.alstaab beiwohnten. Der Herzog wurde vom.Vo!ke mit lautem Zuruf,begrüßt. Redacteur: F-r. lav. Wei «rich. Verleger; Zwnaz Al. Sdler v. Rlelnm»3^