LailmchelMMtung. Nr. 89. Prä » umelationsprcis! I»I Comptoir ssanzj. fi. il. baldj. ft. 5».5s'. ffllv die Zusteaung in« Haue! halbj. 5» lv I'iit dev Post ganzi. ft. 15, !>all>i. sl. 7.5», Mittwoch, ili.Apnl 3nsertion«geb. !im. «ll., 3m. l(> lr. u. s. w. Inscrtionsstcmpcl iebcsm. «o fr. l87I. Nichtailltlicher Theil. Kaistrrlift. (Ongmalcolnspondttiz dcr „Wicnn-Abendpos!.") Aus Trient. 14. April. Der gestrige Tag fand noch seinen brillanten Ab« schluß. Hatte tagsüber doch die geschäftliche Obsorge den Einen oder den Anderen daheim gefaselt, so gab sich mit Anbruch der Abendstunden Alles der Muße hin und man sieht cs diesen stillen alten Häusern kaum an, welche Fülle lebhafter Wesen sie bch^bergeu. Durch Vorsoigc ber Cmuilnu'c waren die Halifttstraßen mittelst besonders geschickt angebrachter Gascandelader fast taghell erleuchtet; km sternenklarer, wahrhaft italienischer Himmel wölbte sich über diesem Stück tiroler Bodens und die Milde beb Klima's mahnte an eine erfrischende Sommernacht. 6mc Militärmusikbandc durchzog mit klingendem Spiel und Lampions die Gassen und vom DoS herab blitzten Schwälimr und Feuerkugeln mit den Sternen um die Wette. So vereinigte sich denn Alles, um den Tausenden, die sich da schwatzend und lachend, schauend undbe« schaut durch die Straßen drängten, das Vergnügen eines solchen l'lli- ni^nw zu erhöh?n. Nnr in der Nähe der Residenz ballte sich dcr Knäuel iii'Mcr fesl-'r und undurchdringlicher und bildete bald eine lebendige Hecke bis äutn Theater, so dicht, daß es die wackeren städtischen pompiers, welche sowohl die Wache vor der Rcstdcnz, "ls den öffentlichen Ordnungsdienst besorgten, viele gute ^orlc und rauchen rechtschaffene» Puff kostete, den für ^e Passage iiolhwcndigen Raum freizuhalten. Viau ^ußtc nämüch, daß Sc. Majcstät die von der Commune ^ranslaltetc Nedoutc mit Allcrhöchstseinem Gcsuchc beehrn werde, und harrte der Auffahrt des h. GastcS. Ur-'priin,'.lich lag eö in der Absicht des Municipiums, eine ^Pcrngcscllschaft zu citiren, allein man entschied sich für einen öffentlichen MaSlnwall, um auch dem Volke Gc^ lcgenheit zu bieten, sich an dcm Feste zu bcthciliacn und diesem selbst dadurch uicht blos exclusive» Charakter zu gebe». Der Gedanke erwies sich als ein richtiger. Denn obgleich die Loaen die Crömc der hicsi-gcn Gesellschaft bargcn, füllten daö Parterre Personen aller Oescllschaftst'lassl'n, darunter mancher Eoutadino, dem das Parquet cin nicht minder ungewohnter Boden, als die Polka-Mazur, so man darauf tankte, eine fremd-artige Bewegung der unteren Extremitäten war. Dort. wo seine Rebe glüht, dreht man sich beim Tanze nicht s°, als gälte cS einen „eiugclassencn" Fußboden glänzen zu machen. Das Theater selbst ist von jener Einfachheit dcr Form, aber auch von jener Ausdehnung, wie mau dcnl in allen Städten italienischer Anlage begegnet, ."i'chne und Parterre waren, wie bei den Maskenbällen '" cincm Wiener Vorstadlthcatcr. zum Raum für die ''Hußgängcv" hergerichtet und durch eine Holztrcppe uer-buudcn, die ein Miscrjägcr" scherzhaft „'au Gangsteig" "a»ntc. Die Logen, in fünf Rängen bis an die Decke pichend und etwa ^0 an der Zahl, umfaßten, wie schon ^'Nerlt, dic Elite der adeligen u»d bilrgcrlichcn Gcscll->"1asf, Herren und Damen m grober Toilette und nn-kr den Letzteren gar manche liebliche Blume. Neben ^ Familien der Wolt'cüstciu. Lodrou, Firmiau. Sar-^cilli^ Ippoliti sah man auch eine tlciuc englische Co-°>Ne, oercu weibliche Angehörige in Ballparure das I^lze Albion würdig icftrüscnlivten. . . Das Maskcntreid?" selbst erinnerte allerdings lcb-^s^ nn die heimischen Calamitäteu der DonncrStagsre-^'^, duch erhärteten glaubwürdige Gewährsmänner, u es nicht unter dcm hier normalen Niveau des Car-^"ls zurückblieb. Im Ganzen fülltcu mehr als 1200 ^'sonen die fchr günstig belcnchtctcn Näumc, zu denen ^" durch ein Vestibule gelaugte, das mit Camelicn '"d Lorbcerzwcigen und allerlei Laubwerk zu ciucr Gar-veranda umgewandelt schien. Gegen 10 Uhr fuhr Sc. Majestät, der Podesck °^'allf. bei dem Thcatcr vor. ledhaft begrüßt von der '"l langem und unter nicht geringer Aufopferung har- ^"b"' Menge, am Portale ehrerbietigst empfangen von "ll Viccbürgcrmeister und einer gcmcinderälhlichen De- Station. Im Augenblicke, als der Mouarch. der die "Nlsorm eines Obersten des den Allerhöchsten Namen niN'ndcn Jägerregimentes trug. in der Hoflogc erschieu, ll>)!ttcn die «länge der Volkshymne und begann eine "nation, deren Wärme und Innigkeit den Monarchen "Mich cla.!-^. I,n Parterre schwang Alles die Hüte. "2 dcn Logen schwcnklm die Damen Tücher und Bon- "Uets, während die Herren ^ nach Landesbranch —- in die Hände klatschten, und stehenden Fußes hörte man die Volkshymnc an, die zweimal gespielt werden mußte. Se. Majestät, an dessen Seite sich anfangs nur der Herr Gencralaojulant Graf Bellegarde befand, ließ auch die Herren Graf Hohcnwart, Graf Lodron und FM?. Freihcrrn v. Philippovich in die Hofloye rufen, wo der Herr Miuislcrraths-Vorsitzende den Platz unmittelbar zur Seite Sr. Viajestät einnahm. Ueber eine Stunde verweilte der Monarch im Theater, während auch dem Tanzvergnügen schüchtern gehuldigt wurde. Um 11 Uhr zogen sich Se. Majestät zurück, beim Heraustreten aus dem Theater abermals mit Acclamation begrüßt. Die Gesellschaft scheint noch lanar sich dem frohen Treiben hingegeben zu haben, bis lange nach Mitternacht hörte man frohe Laute von der Straße herausdringen. Unter dcn Personen, welche Sc. Majestät heute in Audienz zu empfangen geruhte, befand sich auch der Bauer Valgoi, derselbe wackc'-c Mann, der kühn sein Lcbcu einsetzte, um den am nahen See von Caldonazzo vcrunalückicu General Grafen Welsershcimb aus dem Eise zu retlcu. Leider blieb sein Bemühen erfolglos, er felbst rang eine halbe Stunde mit dem cifiqeu Tode. Se. Majestät geruhten dem braven Manne eine nam° hafte Geldspende aus Allerhöchsten PrivaNuitlcln zuzuwenden und ihm auch eine besondere Allerhöchste Auszeichnung zu gewähren, cin Gnadenact, der hier um so dankbarer aufgenommen wird, als der Verunglückte allgemciu beliebt war und man seincS tragischen Endes nicht ohne Zeichen des tiefsten Mitgefühls erwähnt. Wie», N.April. Das „Laibachcr Tagblalt" glaubte vielleicht einen besonders gelungenen Wurf gemacht zu habcu, als cs in seiner Frcitagsnummer unter der Uebcrschrift „Ein bedenklicher Reisebegleiter" das „Neue Fremdenblatt" nachdruckte, welches gerade dicsnial es bedenklich gefunden hatte, daß der Mimsterpräsideiit Graf Hoheowart Se, Majestät den Kaiscr auf Allclhöchstdesscn Reise nach Tirol begleitete. Das Blatt ging in seimm bekannten Windmühlenkamvfe bereits so weit, augcsichts der cleri-calcu Opposition in Tirol und der Vorstellungen der wälschtirolischcn Gemeinden wegen Gewährung politischer und administrativer Selbständigkeit, dic Verfassung preisgegeben zu sehen. Wärcu diese Annahmen wirklich so richtig, wie sie es uicht sind, so mußte sich gerade daraus tic politische Bedeutung der Kaiserreise und die Nothwendigkeit ergeben, daß der Krone cin konstitutioneller Minister zur Sciic stehe, und man sollte glauben, daß dic Berufung Gr. Excellenz dcs Grafen Hohenwart nach Tirol auf die allgemeine Zustimmuug der öffentlichen Meinung, und somit auch des „N. Fremdenblatt" zählen konnte. Allein politische Conscqucnz gehört liicht gcrade zu den starken Seiten dieses Blattes, und wir erinnern unS, daß dicscs Blatt sich sehr beunruhigt fühlte, als bei der ersten tiroler Kaiscrrcisc zu Weihnachten v. I. sich im Gefolge des Monmchen keiner der Herren Minister befand. Als diesmal dcr Ministerpräsident dcn Ruf erhielt, sich nach Tirol zu begeben und dcn Monarchen auf seiner Reise durch das Land zu begleiten, da habcu selbst die Gegner des Ministeriums Hohcnwart diese Berufung als eine Bürgschaft des verfassungsmäßigen Regims und gewissermaßen als einen Schntz gegen allc rcichöfeiiidlichc» Aspirationen begrüßt uud lediglich dcm „N Frcmdcnblatt" blieb es vorbc-hciltcn. diese Nciscbcglcitulig als bedenklich! zu bezeichnen. Die Thatsachen solllcn abn das Blatt eines Besseren 'oclchrcu, denn, wie wir den Berichten aus Trient entnehmen, hat der Monarch der Deputation der Wälsch-tiroler gegenüber den Standpunkt der Verfassung entschieden betont und die Erledigung ihrer Wünsche auf dcn gesetzmäßigen Weg, also mit Betheiligung aller con-stitutionellen Factorcn vermiesen. Diese Antwort, dercu constüutionellc Correctheit seither so allgemein uud auch von jenen aneikannt worden ist, welche die Bekämpfung der Negicrungsaktc mit Vorliebe, ja geschäftsmäßig betreiben, ward sofort telegraphisch gemeldet und merkwürdig, gerade an dem Ta^e, an welchem das „Laibachcr Taablatt" durch Abdruck des ,.N. Fremdcnbl." einen gelungenen Wurf gemacht zu haben glaubte, war die Antwort des Monarchen im gan-zcn Reiche — sohin gewiß auch in Laibach — zur allgemeinen Kenntniß gelangt. Der Wurf deS ..Tagblatt" '?ar daher diesmal ein durchaus mißlungener imo unglücklicher und beweist, wic leichtfertig manche Provinzora^ne fich zum Colpor-liren folchcr Wiener Zcilungsstimmcn hergeben, deren Ungereimtheit sie bei unbefangener Erwägung sofort er» kennen müßten und deren vollständige Unvcrlählichkcit, was ihr politisches Urtheil betrifft, schon so oft durch die spätere Erfahrung constatirt worden ist. «aibach, !8. April. Nach der „Indcpendance," welche einen Bericht aus Paris vom 15. April bringt, ist daS Ende der Kri» siS nahe. ..Die Affaire bei Asnisrcs am 15. Morgens war für die Insurgenten oerhänanißvoll. Der Kampf« platz war mit ihren Todten angefüllt. Cluscret'S Bericht auS Paris vom Sonntag Abends sagt- Das Fort Vanocs hielt einen fünfmaligen Angriff aus. In Neuilly gab es einen erbitterten Kampf' jedes Haus muhte be» lagert werden, die Kanonade ließ auf der Südseite nach, dagegen war sie sehr lebhaft gegen den Trocadero. Den Föderirten ist cs noch nicht gelungen, gänzlich Neuilly und die Brücke zu occupircn. Die Haltung des größten Theiles der Pariser Bourgeoisie ist pajsio. Die öe-bcnsmittcl vcrtheuern sich. Der Verlauf des Pferde» fleischcs hat wieder begonnen. Ein Bericht aus Paris von, 16. April 8 Uhr Morgens, sagt: Dic Positionen der Kriegführender, im Süden von Paris sind folgende: Die ssödcrirten stehen außerhalb der Fo,tS und Dürfer von Issy und Vanves, welche durch Barricade» vertheidigt werden und halten auch die Ortschaften in der Nähe der Forts Bicötre, Montrouge, sowie Gaquct und Gruyercs besetzt. Die Versailles- Truppen sind im Besitze von Sccaux. Plessis-Piquct. Chcvilly, L'Hay und Bcrny. Nachrichten der Commune melden, daß General Dombrowsti gestern dir Versailler in Ncuilly an< griff, dieselben aus den Häusern bei der Kirche vertrieb und 400 eingeschlossene Soldaten zur Ucbergabe zwang; um Mitternacht waren die Föderirten beinahe Herren der Brücke bei Courbevoic. Die Truppen, welche in Lonachcmiftg campirtcn, zogen sich in der Richtung von Slwrcs zurück. Das Gefecht dauerte in der Nacht fort, um (i Uhr erwartete man einen wiederholten Offensivst oß. Ein militärischer Bericht an die Commune constatirt. daß die Forts Vanves und Issy am 14. und 15. April mehrere aufeinanderfolgende erbitterte Angriffe der Persailler mit großem Verluste für die Letztereu zurückwiesen. In diesem Augenblicke wird der Trocadero vom Mont Valerien aus heftig bombardirt." Aus Versailles, 16. April, Nachts, wird gemeldet: Heute hat sich keinerlei wichtiger Vorfall ereig» utt, blos Vorpostcngcfcchtc fanden statt. Die Insurgenten erneuerten in der letzten Nacht von den Forts Van-ueS und Issy die Kanonade iuS Leere; die Negierungs-truppcn hatten blos ciuen Verwundeten. Die Behauptung der Orqane der Commune, daß Domdrowsli in Ncuilly 3000 Gefangene gemacht habc. entbehrt jeder Begründung. Veranlaßt durch die Erklärung, welche D ö l l i n-ger an den Erzbischof erlassen hat, haben die katholischen Pfarrer M ü uchcns eine Gegenerklärung erlas' sen, welche von den Kanzeln verkündet werden soll. Die Pfarrer Protestiren gegen die Beschuldigung, als ob sie zu den „Tausenden" gehörten, wclchc dic neuen Glau» bcusartikcl für unannehmbar halten, oder auf welche die Behauptung passe: ..Kein Einziger glaubt daran;" sie führrn dann die Gründe an für das „gläubige Fcsthal« ten an den bisherigen Beschlüssen des vaticanischen Con» cils" und erklären, daß sie ..als katholische Christen, als katholische Priester und als Staatsbürger an jenen Be-schlüssen festhalten müssen." Der ..International" glaubt zu wissen. Cardinal Antonelli werde demnächst die schon lange projectirtc Rundreise an die europäischen Höfe unternehmen. Zweck derselben wäre es angeblich, die Mächte zu veranlassen, ihre gcgeuwärlig am Floreutiner Hofe accreditir-ten Gesandten nicht nach Rom ;u sende», um hiedurch die Frage der Anerkennung Roms als Hauptstadt Ita« licns gewissermaßen zu präjudicircn. Vraf Dcust und das Vlirantiegrsch. Wien, 14. April. Die Aeußerungen der Ultra« montanen, als habe Graf Veust in einer neulich nach Floren; entsendeten Note über das Garantiegesetz den bisherigen correcten Weg seiner römischen Politik vc,> lassen, werde» nach Erkundigungen an gulunlerrichteter Stelle vom ..Pester Lloyd" dahin berichtigt: «Der 240 Schritt, welchen dcr Reichskanzler in Florenz unternommen, wurdc von ViSconti-Vcnosta als ganz dcrcchligl bc^ funden, und vermag auch nicht im mindesten da« gute Einvernehmen zwischen den Höfeu von Wien und Florenz irgendwie zu stören. ViSconti-Veuosta beeilte sich, im Princip den Vorschlügen des Reichskanzlei3 duzn-pflichten lind die Erklärung abzugeben, daß er jeden Äus.cndlick bereit sei, dic von dcr österreichischen Regie« rung aufregten drei Punkte zur beiderseitigen Zufrieden-l,cil zu crlcdigcu. Der italienische Finanzmituster Hella mag wohl aus rein pecnniären Grüllden seine Bedeu-len gegen die Wünsche des Wieucr Cabinets hegen, wird sie jedoch ohne Zweifel zu unterdrücken wissen. Diese drei Punkte, deren Würdigung daö österreichisch - ungarische Cabinet der Erwägung der italienischen Regierung an--hrimgestelll hat, beziehen sich ans den schuh dcr kirchlichen Institutionen internationalen Charakters, jener Klöster oder Collcgicn, welche unter dem Protcrlorat der östreichisch-ungarischen Regierung stehen, sowie solcher Instilutc, auf die österreichisch-ungarische Unterthanen ein unbestrittenes EigeiUhnmi'rccht haben. Es sollrn der italienischen Regierung jene Klosttl-, Collcgicn und Institute, die unter dem Protcctorat Oesterreich llngarns stehen, namentlich benannt worden seien. Die Gebäude, in dencu die Ordensgenerale ihren Sitz haben, welche bekanntlich ihren Wirkungskreis auf di: in sämmtlichen Bändern Europa's zerstreuten OrdcuSconvcutc erstrecken, sind gleichfalls dcr Fürsorge der italienischen Regierung empfohlen wordeu. Bon einer Einflußnahme anf die Lage des Papstes oder gar auf eine eventuelle Wiederherstellung dcr weltlichen Herrschaft Sr. Heiligkeit war in den Vorstellungen dcr österreichischen Regierung ltinc Rede." Dic Nclwlulwn in Paris. Dus militärische Hauptereigniß des II. April war dic große,Demonstration, welche die Regierungsarmee gegen verschiedene Punkte der Festungswerke von Paris machte und die in dic Abendstuuden fiel; zuvor hatten nur eiuigc uubedcntcndc Engagements in Ncuilly und Asnii-rcs stattgefunden; der Monl Valerien und die Batterien von Pulenux, sowie Issy und das Plateau von Chalillon, halten ein intcrmittireudes und nicht sehr wntsames Feuer uutcrhalieii. Um 8 Uhr 5)5 Miu. 'Abends aber clschüttern gewaltige Kanonenschüsse die Luft, und gleichzeitig hört man vom Coucordicnplatz aus das Knattern eines wohlgenährten Pelotonjeucrs. Eine Panik verbreitet sich durch ganz Paris. Es heißt, daß dic RegicrungItruppcn die Porte Maillot bewältigt hätten, und daß dcr Kampf schon in dic Avcuuc dcr Elyseischen Felder selbst vorgedrungen sei. Die Läden Uno Caf^S schließcil sich; die Boulevards sind verödet. Um so lebhafter acht eS in den Vorstädten zu. Der Rappel! wird geblasen, und von allen Seileu eilen Na» limilllgardcu herbei; alle erhöhten Punkte, von dcncn mau den Triumphbogen gewahr werden kann, die Seine-l'l'i'ckcn, die Quais des linteu Users bedecken sich mit Neugierigen. Der Feind hat in der That, wie es all» gemein heißt, untcr dem Commando Mac MahonS einen angriff an drei verschiedenen Stellen zugleich unter' uommcn. In Neuilly ist es ihm gelungen, ein Bataillon der Nalionalgardc zu übcrrulnpcln und in die Flucht zu schlagen; am Thore verweigert man aber dcn Flüch- tigen den Einlaß: ihre Führer sfticchen ihnen neuen Muth ein und führen sic in den zlnmpf zurück. Bald erhalten sie Vcrställung und das Gefecht verlängert sich bis gegen Mitte: nacht, ohne daß cS d>n Versaillern ae^ länge, Terrain zu gcwmncü. Ein vicl slärlcrcr Artillerie-Angriff erfolgte zu derselben Zeit von Chatilk'N nnd Elamart aus auf die Forts von Issy, Montrougc und Vanves; von beiden Scitcn wird bald auch Infanterie ins Treffen geführt und es entspinnt sich cin blutiger Kampf. Die Nalioualgarden zerstreuen sich als Plänk-ler gegcnübc', den feinülichen Positionen von La Tour-auz>Auglaiö nnd vom Mouliu dc Pierre; gleichzeitig werden Mitraillcuscn deinaökirt uud namentlich das Feuer der lctztern richtet verheerende Wirkungen in den Reihen der Regicrungstruppen an. Hier wird die ?I> me: schlichlich mit großen Verlusten zurückgeschlagen; der Kampf halte anderthalb Stunden gedaucit. Ein dritte, Angriff erfolgte gegen die HcmteS ^ Bruyörcs und daS Fort dc Üitoulrougc «>och insbesondere; um h^lb 11 Uhr sprengten von dort Staffelten durch die Rue be ReuueS und die Avcuue dc Vaugirard. „Ihr könnt euch schla» sen legen!" rufen sie den Gruppen zu, welche sich neu» gierig an ihren Weg drängen, „die Versaillcr sind zu-lückgcschlagcn worden." DaS Volk antwortet mit dem Rufe: ES lebe die Commune! Gegen Miüerl.acht war überall wieder Ruhe eingetreten; den Rest dcr Nacht verbrachte man auf den Festungöwerleu mit Ausbesserung der Schäden, welche die Kanonade angerichtet hatte, und in Montrougc insbesondere mit der Anlegung starker Barricadcn. Heute früh gegen 6 Uhr begann das Ocschützfeuer von Neuem, uud slicg bald zn derselben Intensität wie gestern Abend. Die Organe der Commune preisen diese Affaire als ciueu großcn Sieg der Nlllionalgarde; ihnen zufolge sei das Gros dcr Armee von Versailles im Feuer gewesen und habe so große Verluste erlitten, daß man hoffen dürfe, die Truppen werden sich weigern, noch einmal gegen Paris auszuziehen. Nach dem „Cri dn Pcuple" sandte dcr Commandant Dombrowsli um halb 15? Uhr Nachts fol-geudc Depesche auf das Stadthaus.- „Die ^age hat lciucn bedenklichen Charakter. Möge Paris Vertrauen habeu. Der Augriff dcr Vcisailler, welchen man seit zwei Tagen vorausgcfehcu hatte, wird nicht gelingcn." Wic dcr „Mot d'Ordre" meldet, war cS gestern Nachmittags gegen 4 Uhr Nationalgardcn gelungen, drci Osficicre der Lime, einen O^rstcn, eincn Major und einen Hauptmann, die sich auf cinen hervorragenden Punkt in der Nähe von Moulineaux vorgewagt hatten, einzuschließen und gefangen zu nehmen. Dieselben wurden uuter Escorte nach der Stadt gebracht. Ueber die Vorgang vom 12. April vor Paris sind folgende ofsiciellc Depeschen erschienen: 12. April 1871. 12 Uhr 50 Min. Nachmittags. Ministerium deö Innern an das „Journal Osficicl." Ich erhalle vom General Dombrowsli vortreffliche Nachrichten. Wir find im Besitze von drei Vicrthcilen von Ncuilly. Wir führen gegen den Ort c^ucn förmlichen BelagcruugSkricg. Die Gärten fallen einer nach dem anderen in unfere Gewalt. Ich hoffe, heute Abends auf dcr Brücke von Ncuilly zu stehen. Der Oberst, Chef des GeneralstalicS: Heu r y. Fort von Issy. l3. April, 1 Uhr Morgens. Gestern, den 12. d. Abends, hat sich ein MnSkctcn» fencr auf der Front!inie des Forts von Issy entwickelt. Der Fcind wind?, nachdem er dreimal hinter eincwd-c angegriffen, mit sehr großen Verlusten in seine ^ >-zu'.ückgcworscn. Dir Artillerie des Forts unter der Lcl-lung :es Hauptmcnü'S Montcvillc brachte ihm bcder-lcl!dc,'<'cilustc b)il von Vunvrs, 13. April, 2 Uhr Mo^gcns. Gest'.rn, den l2. Abends, gegen 9 Uhr entwickelte sich cm lebh.cheS Gewehrfeuer zwischen unseren Vorposten und dcu Versaillcr Truppen. Dcr Schanzgrabcn rechts von, Fort, welchen das 179. Bataillon besetzt hielt, wlnde zuerst angegriffen. Die feindlichen Truppen wur dcu von diescul Batmllou mit Energie cmpsangcn und mußten sich in Unordnung zurückziehen; die Artillerie des Forts brachte cine wahre Paniquc in ihie Reihen. Ocr Coiumaudant des FortS beglückwünscht daö !^6. Ba^ taillon wegen seiner schönen Haltung und dankt dem 179. Bataillon wegen des Beistandes, den es geleistet hat. D^r Coinmandcmt des ForiS von Vanves : ^ cdru x. Fort von VauvcS. 1)i, April. Der Hauptmann vom Gcncralstab, Biunschwiq, ist. alv er scincn Verwaltungsdienst versah, von einem Bombensplitter am Kops und an dcr Hund verwundet worden. Seine Nnndcn bieten, Dnnt dcr sorgfältigen Pflcgc, die ihm zu Theil wurdc, keine Gefahr. Trotz seiner Vlcssnrcn wollte dieser tapferc Officicr seinen Dicnst sarlsctzcn. Der Stabsarzt: E. Roge r. Die „Times" erhält auS Paris von, l^l. d,, Abends, sagende Nachrichten: „DaS Pompier^itcgi' ment, welch.c militärisch organisirt war, ist a!s Civil-coipo reorga»isirt worden. Dcr „Affranchi" theilt mil, daß gestern zwischen Villiers und CuiirccllcS 2000 Ge^ flnigcne geinacht wurden, meist Gendarmen ünd Sergents de Bill^. Das Blutt mahnt die „Patrioten" daran, ihr Versprechen zu halteu und den Tod von FlolüenS und 80 Nlllionalgardistcu dadurch zu rächen, daß dreimal so viel Gefangene erschossen werden. Bedeutende Qnantilä" ten Munition wurdcu heute iu Grenclle euldeckt. Die^ selben w6,cn durch die Regierung des 4. September dort aufgehäuft worden. Sieben Kirchen wurden letzte Nacht untcr dem Vurwande der Nachsuchung nach Was^ fen erbrochen. Die Ambulanz der Presse ist nach dcr Nuc dc la Pompe verlegt worden, wo 5)00 von Bom-bcnsplitten, Verwundete liegen. Dombruwski verbrennt und zcrstört, seinem Versprechen gemäß, alle Häuser, deren er sich bemächtigt. Ncuilly selbst befindet fich noch in den Häudcn dcr Vcrsailler, wird aber wahrscheinlich den Insurgentcu übcrlasscu wcrdün, da die Trnppeu sich, um Proviant und Munition zu fassen, nach dem Boi<< de Boulogne zurückziehen werdeü. Dann hat der Monl< Valerien freies Feld vor sich unk kann die inneren I i-slrictc bomd-ndiren. Während dcS Tages dcschoß cr d.» durch dic von Auteuil und Passy lounuendcn Straßen abgegrenzten Theil dcr Enccinte in dcr Gegend dcr B>^ slion ^a Muctte. Aulaß dieser verändcUcu Richtung dcS BombardcmcutS ist die Absicht, den Vormarsch dcr Vcrsailler an dcr Seine von Snrcsucs aus zu decken. Dem „Mot d'Ordre" zufolge, ist Durisscr, Commandant Johann Vppol)er s. Schwer waltet das Verhäugniß über dcr alten Garde dcr Wiener medicinischeu Schule. Noch nicht cin Hltonat ist vorüber, daß der einc ihrer ruhmreichen Führer, Skoda, frciwilllg von der Kanzel schied, aber der Wissenschaft erhalten blieb, — und die rauhe Hand des TodcS reißt den anderen climviirligen Kämpen mitten aus dcr vollcu Thätigkeit als Lehrer uud Arzt. Professor Johann Oppolzcr ist Sonntag nach fünftägigem Krankenlager verschieden. In ihm verlor dic ncuc physiologische Medicin wohl nicht einen ihrer Begründer, doch eincn ihrer bedeutendsten, ja den bedeutsamsten Vorkämpfer, der die große Aufgabe übernahm und glücklich löste, dlc ärztliche Praxis im Geiste dcr neuen ^chre zn rcformiren. Der schroffc Gegensatz zwischen der Schule bcr physikalischen Diagnostik und der anatomischen Pathologie uud dcr alten Schule der Empirie ward durch ihn ausgeglichen und er war es auch, der die neue Methode dem Bcdürfuissc der ärztlichen Alltäglichkeit zurechtlegte, die Errungenschaften Rulitansty'ö und Skoda's in der medicinischen Wrll populär machte. Gald hallc cr die Aerzte uud das Publicum für die neue Schule gewonnen. Noch jung an Jahren zählte cr unlcr die bedeutendsten Aerzte, untcr die vorzüglichsten Lehrer Deutschlands. Beides mit vollem Rechte. Als Lehrer zumal genoß cr tineu mehr als luropäischcu Ruf. Im Saale seiner Klinik traf man unter den Huuderten von Hörern Vertreter aller Racen und Sprachen, die selbst über den Occan gekommen waren, und oft nur mit dcm Taschenwörterbuch in der Hand dem Vortrage dcS Meisters folgen konntcn. Dabei bot er seinen Hörern zugleich das lebendige Beispiel emes Arztes, der nicht nur die Krankheiten, sondern vor Allem die Krauten zu behandeln hat. Er verstand es wie kein Zweiter, auf das Gemüth der Kranken cinzu« wirken; ein befreiender rettender Engel erschien an ihrem ^agcr, mit jcdcm Worte erwachte der sinkende ^ebcns-mulh dcr Kraukeu von Neuem; und wenn er auch nicht allen leidenden Hilfe brachte, Trost hat er Allen gebracht. Mit derselben herzgewinnenden Liebenswürdigkeit trat er auch den Gesunden gegenüber auf. Sie war der Ausfluß seines WcfcnS uud gewann ihm im Sturme die Herzen dcr Studenten, dcnen cr der liebevollste Freund und Vater gewesen. Was Oppolzcr der Gesellschaft gewesen, bedarf keiner weiteren Ausführung. Fraget einen ganzen Welt' theil, und von den Mitgliedern fürstlicher Häuser bis zum letzten Arbeiter der Vorstadt werden sie Euch sagen, daß sie Alle in dem zu früh Heimgegangenen ihren Freund und Wohlthäter betrauern. Sein Verlust wird lauge noch als ein unersetzlicher cmpfundeu werden. Johann Oppolzer, von Geburt cin Deulschböhme, hat das 63. Lebensjahr erreicht. Dic Medicin studirtc cr in Prag, wo cr auch im Jahre 1838 promovirt ward und Assistent dcS berühmten Krombholz wurdc. Nach mehrjähriger Privalprazis wurde er nach Kromb» holz' Tode im Jahre 1848 zum Professor dcr Medicin in Prag ernannt. 1850 folg! ^"ürdige Stärke besaß, hatte schon vor mehr als 14 !a,M bei verschicdencn Gelegenheiten sich bc-klagt, dau er gcdächtnißschwach geworden sei, zudem war dcr Gang uud die Sprache schleppend geworden. Er selbst hielt sein Leiden für ein typhöses, und wiederholt blickte er auf seine Brust, ob die charalteri« stischen Flecke nicht zu sehen wären. Um 1 Uhr 35i Minuten erlosch sanft das Leben dls großen Manncs. (Pr.) Vom Düchertisch. Gottlieb. Ein Stilleben von Cajetau Ccrri. Leipzig. Verlag von W. Engelmann. 1871. — Ein bescheidenes Büchelchen, das der durch seine Dichtungen in deutscher und italienischer Zunge seit den vierziger Jahren rühmlichst bekannte Verfasser „seiner treuen Le beusgcführtiu Charlotte" widmct, cine Dichtung aus dem Hausc und für das HauS. Es ist eine tief empfundene Idylle cines duldenden und liebenden, entsagenden Dich' tcrgcmüths. das sich in ruhelosem Treiben, in der hastigen Genußjagd der Großstadt alle seine Frische, seinen Glauben an die Menschheit und an die Ideale der Knnsl und Poesie bewahrt. In dcm „armen Poeten" Gottlieb, dcr uns in so tief gcmüthoollcr Weise seine deschränttc über glückliche Häuslichkeit schildert, seine Gedanken übcr die ihm allenthalben entgegen grinsende Corruption und Charatttr!osi.!lcit dcr Zeit mit aller Wärme eines rechtlichen Gemüths offenbart, dürfen wir wohl ein Bild dcS Dichters felbst erblicken. Sinnige Gemüther, welche nicht nach Schätzen der Außeuwtlt jagen, sondern innere Be fricdiguug iu eiucr stillen beschaulichen Häuslichkeit, in der Liebe zur Natur und Kunst. >n dem Glauben an die Mcnschhch nnd an ihre höchsten, jedem Guten er-reichbaren Ziele suchen, werden sich von dem Büchlein 611 der Kanonenboote auf der,Seine, verhaftet worden. Das 116. Bataillon, aus dcm Quartier St. Ocorge, weigerte sich, dem Befehle, auf tue Wälle zu gehen, Folge zu leisten. NlS ihm mit Entwaffnung gedroht wurde, erklärte es, sich gewaltsam zu widersetzen." Die Nachrichten uus Paris vom 1^. April, 7 Uhr Morgens, behaupten, daß die Nalionalgarden die Seinrbrilcke wieder genommen haben. Bon anderer Seite wurde die Nachricht noch nicht bestätigt. Mac Muhon's Sturm (am 12.) gegen die Forts mißlang vollständig. Die Versailler kamü, zwar bis auf hundert Metres vor den Forts an, muhten aber dann in wilder Flucht da» vongehtli, da sie zwischen dcn beiden Forts in ein furchtbares Kreuzfeuer gekommen mären. In AöuicreS schlug man sich am 12. wieder sehr heftig. Dombrowski, der dort und in ^liilN) d^s Oberkommando fiihrl, leitet die Operationen sehr geschickt. In Paris wurden wieder zahlreiche Personen verhaftet, unter denselben befand sich der Intendant des Stadthauses m>d der General» Inspector der Hallen uno Märlte von Paris Dreihundert Widerspenstige wurden am 12. ans dem Goule-vard Magenta und auf der Place du Chateau festgenommen und zu den Vorposten von Ncuilly gesendet. Ein Theil derselben machte sich aber durch und ging zu den Truppen über. Die Studenten sind fast alle anti-com' Munistisch. Auch George Sand, die sonst ziemlich radical ist, hat sich in einem offenen Schreiben sehr ener« gisch ausgesprochen. Telegramme. Paris, 14. April. Die Nationalgaiden behanpten, daß sie auf der Iarre«Inscl 4000 Gendarmen umzingelt haben. - 14. April. Abends. Der heutige Tag verging verhältnißmäßig rnhig. Die Gefechte, die bei Asnieres, Passy lind Autcuil stattfanden, waren unbedeutend Pa-lis ist verödet. Die Milchzufuhr hat aufgehört. Die Bersailler Truppen scheinen sich bei Meudon zu conccntriren. Beiderseits werden neue Porber.'itnngen zum Kampfe getroffen. Man zählt nicht mehr auf eine Versöhnung. In dcn Wohnungen Faure'S und Gallifet'S wurden auf Befehl der Commune Siegel angelegt. Die Verhaftungen von Journalisten dauern fort. Versailles. l4. April, Abends. An die Präfec-ten erließ heute Thiers folgendes Circular: „In den letzten zwei Tagen ist kein bcdcutcndes Ereigniss vorge« fallen. Dic Ncgicrung hat fortwährend lediglich organi« sirt und noä> nichts Ernstes gegen Paris unternommen. Die Kanonade bei Chatillon im Snocn war unbcdentcnd. Der Ausfall der Rebellen wurde zurückgeschlagen. Die Behauptung, der Feind habe eine substantielle Vcwcgnng gemacht, ist absolut falsch. Die Negicrungstruppcn sind vor dem Feuer der Insnrgentcu geschützt. CavaUerie-M-theillmgcn haben die Orleansbahn abgeschnitten und so dcn Nebelten alle Verlnudungen niit dcn Provinzen genommen. Der Brückenkopf von Ncuilly wird vom Maillotthore aus beschossen. General Wolfs machte ciucn AnS-fall auS Neuilly. Die Rebellen hallen bedeutende Verluste. Das Feuer gegen die Valtcricn der Insurgenten wird fort-gefetzt und Asnicrcs von uns in Schach gehalten. Der Entscheidungsschlag wird bald erfolgen. Die Annahme dcs Municipal'GcsctzcS fcitcns dcr Nalional-Vcrsammlnng beweist, daß wir Paris dieselbe Gemeindefreiheit geben wollen, wie sic dic bcgünsligtcsten Städte haben." sympathisch angeweht finden uud sie werden es, wenn einmal gelesen, wie einen wahren erprobten Freund lieb» Newinncn. Um dem ^cser eine Probe von der Bchand» luügswcisc des Stcffcs zu geben, wählen wir dcn „Mor-«ln des Dichters" : Vorüber ist die Nacht, Es graut der Morgen; Der Mann steht auf uud öffnet still da« Fenster -Ach! wie daö lMlt dic Schläfe, he,s; von Sorgen, Wie labend scheucht dic ^uft die ^lachlgcspenstcr! Er schlüifl vonl Balsam, faltet uüld die Hände, llnd dnnll deiu Wcllgcist fur dic fuße Lpeude. Das Gottgepräge wahrer Menschenwürde Ist Dautbartcit, und sic gcbilhrt — das wisset — Vollauf auch der 3ln!nr, die unö die Alirdc, Den Kelch des Seins erleichtert und versüßet. Sch't: dieser Vauni trug selbst der Sonne Glutheu Nr uu«, als wir in seinem Schatten ruhten. Tief flihlt e? Gottlieb, uud wie er so innig Den, Freunde dautt, d,r warm die Hand ihm drucket i Dautt er der Erde auch, die licbvoll stnuig Des Aermsteu Pilgerfahrt beschützt und schmücket. Zumeist dautt rr dafür der cM'gen Erde. Daß f« ihn einst zur Ruhe betten werde, Ihm dault nnt Duftgrus, aus der Feustereckc Velstiindnißsiunig die Refedablumc, Die er fo sorgsam Pflegt, auf daß sie wecke "Ms ucue Kraft auS 'sich. sich selbst zum Ruhme; ^- llißt sie halb uud lispelt: „Guten Morgeu!" Sie aber weiß: sie ist auch heut' geborgen. Und sich': am Dach hllpft froh hiuauf. Himmler ^M Sperling, zwitschernd, fern vom Weltgctnebe; ^2ie nrm da« llcine Ding und doch wie munter, ^l« ahut' es: über ihm wacht auch die Liebe! Der Schreiber* lächelt: lanu auch daS bestehen, "l>e sollt' cin Meuscheuseill gauz untergehen? b«!. ^ D"' Held des lleincn Idtills ist Beamte iu eiuer Neinen ""tr'schen Siadt, London, 14. April. Die „Times" schreibt w ihrem Leitartikel: Das Genehmer! der namenlosen Leiter der Commune gibt eine große Idee von ihrer Energie. ES wäre ungerecht, zu leugnen, daß sie in dem höchst ungleichen und hoffnungslosen Kampfe ihr Möglichstes gethan haben." Hagesnemgkeiten. — (Gebührenbegüusligungen.) Die Wahrnehmung, daß den (Hesuchen um die Zuwendung der in dem Gesetze vom 3. März 1868 begründeten Gebührenbefreiun-gen bei Gruudtäuschen zur besseren Arrondirung des Besitzes nicht in allen Fällen die abgeschlossenen Originalverträge Über den Grundtausch beigelegt werden, sondern daß häufig blos unter Bezeichnung der Tauschobjecte um die gebühren« freie Behandlung eines erst abzuschließenden Tauschvertrages eingeschritten wird, hat das Finanzministerium zu der Erinnerung veraulaßt, 'daß sowohl das Gesetz vom .'l. März 1866, als auch die Vollzugsvorschrift vom 7. März 1866 offenbar von der allgemeinen Voraussetzung ausgeht, daß zur Zeit des erhobenen Anspruches aus die GebührenbegUn-stigung der betreffende Vertrag bereits abgeschlossen ist, weil bei Erlediguug des Gesuches nothwendiger Weise die gelrof» fenen Vereinbarungen bekannt sein müssen. Zu den nöthi» gen Behelfen solcher Gesuche gehört demnach auch der ab» geschlossene. Vertrag und ohue Beibringung desselben wird unter Umständen ausuahmsweise und bedingnißweise die Gebührenfreiheit von den Iinanzbehöroen allenfalls in Aussicht zu stellen sein, niemals aber vor Beibringung deS Vertrages endgiltig bewilligt werden lönnen. — (Das Wiener Hilfscomitö des Deut» schen Vereins) versendet einen summarischen Bericht über seine Wirksamkeit. Nach demselben haben die Sanun« lungen 42.296 si. in Barem und einen nahezu ebenso hohen Werthbctrag in Naturalgaben erreicht, so daß das Gesammtergebniß in runder Summe sich aus «0.000 fl. beläuft. Der Verein entsendete die Doctoren Steiner, Mayer« hofer, Pfleger und Kudlich, suwie fünfzehn Barmherzige Schwestern auf den Kriegsschauplatz. Die Sendungen von Liebesgaben erstrecken sich auf die Lazarethe in Dresden, Leipzig, Berlin, Hanau, Mainz, Frankfurt, Köln, Linz am Rhein, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und München. — (Tegctthoff über Soldaten < Ehen.) „Soldat sein und verehelicht sein" — erwiderte der gefeierte Sceheld im Sommer vorigen Jahres einer Dame, die meinte, daß er doch heiraten solle — „das verträgt sich nicht mit einander! Wer ein guter Soldat sein will, kann lein guter Gatte und Vater sein. Schon in meiner frühesten Jugend las ich es mit großem Verdrusse im Homer, wie den zum Heere eilenden Heklor seine Gattin und seine Kinder aufzuhallen suchten. Wer sich einmal dem Soldalenstandc gewidmet, der lann fein Herz mit Niemandem theile», der muß ganz seinem Valerlaude angehören." — (Das Truppen-Aufgebot im letzten Kriege.) Im Ganzen sind m diesem Kriege von Seite Deutschlands 1,126.727 Mann mit 236.347 Pferden und 2050 Feldgeschützen aufgestellt worden, welche Gesammt-ziffer sich mit den Garnisonöbataillonen sicher auf über 1,200.000 Mann erhöhen dürste. Die französische Grenze haben davon überschritten die gesaunuten Truppculheilc der stehenden oder activen nord- und süddeutschen Armee und, soweit bisher berechenbar, 172 preußisch-norddeutsche, 10 baierischc, 2 badische Landwehr-, 18 preußische, 4 sächsische Garnison-. 2 preußische Neserve-Iägerbatailloue, 24 preu« ßische Reserue'Cavalleric-Regimenter, 52 preußisch-norddeutsche Reserve-Batterien, oder zusammen gewiß 800.000 Mann mit 1746 Geschützen. Es wird von diesem Trup-pcnaufgebot das Napoleons 1. 1812 gegen Nußland noch um mindestens 250.000 Mann und gegen 500 Geschütze übertreffen, während das Gesammtaufgebot der Verbündeten 1813 dagegen noch um etwa 120.000 Mann und 300 Geschütze zurücksteht. Das Gesammtaufgebot Frankreichs im Verlause des ganzen Krieges darf hingegen noch um einige hnnderttaufend Mann höher angenommen werden, wovon freilich aber mindestens 600.000 ganz ungeübte mobili-sirte Nationalgardeu. Unmittelbar sind beiderseits zwischen! 1,600.000 biö 1,800.000 aufgebotene Mannschaften in" Verwendung getreten, eine Ziffer, die das höchste Aufgebot der Befreiungskriege um mindestens 400.000 Mann übcr< ragt, und feit den Zeilen der Völkerwanderung wohl noch niemals erreicht fein dürfte. Das höchste Aufgebot der Süd' und Nordstaaten von Amerika hat Ausgangs 1863 und Anfangs 1864 zusammen 1,400.000 Mann betragen, wovon factifch aber wohl wenig mehr als die Hälfte oder ^ höchstens zwei Drittel wirtlich vorhanden gewesen sein dürf-, ten. Auch dieser Krieg ist demnach durch den letzten Riesen- ^ kämpf in den Zahlenverhältnissen noch überboten worden, und möchte eine Steigerung dieser letzteren höchstens wohl nur bei einem Gesammtlampf von ganz Europa möglich erscheinen. - — ^ Locales. Aus dem kraiNischen Landes-Ausschuffe. Antwort deß Landesausschusses auf eine Eingabe der Logen besitze r. Der Landesausschuß — verpflichtet, die Rechte des Lande« in jeder Beziehung unversehrt zu erhalten - - könnte daS mit der Eingabe vom 28. Februar d, I. angespro- chene vermeintliche MiteigenthumSrechl der Logenbesitzer am Theatergebäude, ja noch mehr am gesammteil Theaterfonde selbst dann nicht anerkennen, daher den ^'»qcubesitzern einen Einfluß auf die Verwaltung dieses Fondes selbst dann nicht zugestehen, w('nn diese« vermeintliche Eigenthumsrecht wenig« stenS scheinbar begründet wärc. Ein solches Recht ist von den Logenbesitzern nie angesprochen oder geltend gemacht, auch nie ausgeübt worden, ßs ist aber auch ganz und gar unbcgrüudel uud beruht auf einer gänzlicheu '3erteunuug der zu Grunde liegenden Rechtsverhältnisse. Die Logenbesitzer siud nicht einmal Eigenthümer ihrer Logen im' juri< bischen Sinne des Wortes, sondern sie haben nur ein sehr beschränktes Gebrauchsrecht derselben, wobei weder die Zeit noch die Art, noch die Bedingungen der Benützung (Entröe) von ihrem Willen bestimmt werden. Ohne in eine nähere Erörterung dieses juridischen Theiles der Frage einzugehen, soll nur noch kurz angedeutet werden, daß ausschließlich „die Stände in Krain" (also gegenwärtig drren Rechtsnachfolger d. i. die Landesvertretung) sich an der bücherlichen Gewähr ocö Thealergebäudes befinde», daß die Logenbesitzer noch nie für die bedeutenden Conservationstosten dieses und der übrigen dem Theaterfonde gehörigen Gebäude, und ebensowenig für die nicht minder bedeutenden Anfchaffungslosten deS Thea« terinventars einen Aeitraa. geleistet, auch für den Theaterfond als solchen kein Opfer gebracht haben, und daß es sehr fraglich, ob sie sämmtlich einverstanden wären, Mit« eigeuthümer dieser Gebäude, dadurch aber auch Mitschuld« ner jcner 19.000 fl. C. M. zu werden, welche noch heute auf deul Theaterfonde zu Gunsten des Landesfondes haften! Der Ausschuß der Logenbesitzer wünscht einen Einfluß auf die Verwaltung des Theaterfondes zu erhalten, um die slovenischen Vorstellungen zu beseitigen, da er in diesen den Grund der mißlichen Theaterverhältnisse Laibachs erblickt und den Theaterfond als ausschließlich für deutsches Thea» ter gewidmet betrachtet. Beides ist ein Irrthum, welcher durch die Geschichte unseres Theaters vollständig wiederlegt wird. Daß der Theaterfond ausschließlich dem deutschen Theater gewidmet fei, ist eine ganz unbewiesene Behauptung, welcher auch die Thatsache entgegensteht, daß im Laibacher Theater Produc« tionen jedweder Art, insbesondere auch italienische Opern und flooenische Vorstellungen gegeben wurden, hievon die erste bereits im Jahre 1790 von Dilettanten aus den ersten Kreisen der Gesellschaft unter außerordentlichem Beifalle. Wer sich näher hierüber und über die weitern slovenischen Vorstellungen in den Jahren 1803 bis 1860 informiren will, findet sehr genaue Daten in den „Blättern auS Krain" Jahrgang 1863 MF. 70 h>., dann Jahrgang 1865 MA. 66 bracht hat, obgleich es bisher nur mehr ein Bergnügungs-ort eines kleinen Bruchlheilcö seiner Bevölkerung war, auch eine Stätte bieten muß der Entwicklung der heimischen Kunst, der slowenischen Dramatik, welche der ganzen stove-nischcn Nation zn Gute kommen wird. Nebrigcns ist der Vandcöauöschuß fest überzeugt, daß durchaus nicht sämmt< liche Logenbesitzer die in der Eingabe vom 28. Februar l. I, dargelegten Ansichten theilen. Will der löbliche Ausschuß der Logenbesitzer das deutsche Theater für die kommende Saison sicherstellen, fo mög? er, anstatt unbegründete und unstatthafte Ansprüche zu erheben, eine recht ausgiebige Subvention von Seile der Logende-sitzer garantiren, in welchem Falle der Landesausschuß dem Ausschüsse der Logenbesitzer jenen Einfluß auf die Wahl der Person des Unternehmers des deutschen Theaters und der an diesen zu stellenden Anforderungen mit Vergnügen ein« räun.en wird, welchen aus gleichem Grunde bisher das Counts der Theaterfreunde gehabt hat. — sDem Todtenamte für Tegetthoff), welches der Verein „Slovenija" gestern Pormittag in der Domtirche veranstaltet hatte, wohnten der Landespräsident Baron Conrad, der Brigadier GM. Pirler und das Ossi-cierscorps, der Landesausschuß, der Gcmeinderath, die Handelslammer und sonst zahlreiche Andächtige bei. Den Katafalk schmückte ein Lorbeertranz mit einer breiten schwarz-gelben und einer kleineren blau-weiß-rothen Schleife. — (Constitutioneller Verein.) In der gestrigen sehr zahlreick besuchten Versammlung wnrde 1. eine Resolution, welche den Ncichsrath zur Durchdringung der dircclcn Wahlen mit allen, selbst den äußerste« verfassungsmäßigen Mitteln auffordert und denjenigen Abgeordneten, welche den Protest der lrainischcn Landtagsmajvrität gegen die trainer Neichsrathöwahlen unterstützten und den verfassungsmäßigen Standpunkt wahrten, den Dank ausspricht, uno 2. eiue Zustimn ungsadressc an Döllinger mit Bezug auf dessen Erklärung gegen die Unfehlbarkeit, fowie eine Petition an liieichsralh uud Regierung um Zurückweisung der im Gefolge des Unfchlbarteitsdogma's drohenden kirchlichen llcbergriffc durch legislative Maßregeln — beschlossen. — (Zu gsverspälu ng — (5 ine Interpellation an die SU d va hn-Gesellschaft.) Gestern Nachmittag erhielten wir folgende Mittheilung: Nachts fam der Triester Postzug Nr. 5 mit einer Verspätung von 1 V, Stunde hier an. Dem Vernehmen nach mußte dieser Zug in der Anschlußstation Nabresina auf den italienischen Postzug, der sich aus hier unbekannter Ursache verspätete, warten, wodurch diese Verspätung auf diesseitiger Linie ein« trat. — Wir erkennen die Gefälligkeit der Mittheilung dieser Nachricht an, nur wünschten wir, sie hätte nicht auch an dem von uns bekämpften Uebel der Verspätungen gelitten. Ihren Zweck würden solche Mittheilungen nur dann erfüllen, wenn die löbliche Südbahngcsellschaft uus dieselben, wenn sie die Nachtzüge betreffen, schon am Morgen darauf oder doch bis 9 Uhr Vormittags zumitteln wollte. Wir er< lauben uus, das löbliche Bahnamt >m Interesse des Pulli, cnms ausdrücklich darum zu ersuchc». — (Vcncsizc der Lehrerin im sloveni. fchen dramatischen Verein, Dragojla Ody.) SamStag am 22, d. M. sindcl das Benefize der Lehrerin und Operetteusäugerin Frau Dragojla Ody statt. Zur Aus< führung gelaugt das dreiactigc Origmallustspicl: „V I.jud-ijnm) ^o äiiMo" von I. Ogrinc, eine Arie aus der Op^r „Maria di Nohan" von Donizetti und eine Scene aus dem vierten Acte der Oper „Trovatore" mit Sopran, Tenor uud Chor. Frau Leopoldiue Grcgorizh übernahm aus besouderer Gefälligkeit die Arie aus „Maria di Nuhau." Die künstlerischen Leistungen derselben sind in unserer kunstsinnigen Stadt zu sehr bekannt, als daß wir zweifeln dürften, daß sie ihren Part meisterhaft durchführen wird. ,,V I^u1)iM0 ^o äaMo" ist aus der vorjährigen erstmaligen Aufführung vortheilhaft bekannt und wird dieses aus dem Lebe» gegriffene wirksame Lustspiel noch mit entsprechenden Couplets bereichert werden. Da wir Gelegenheit hatten, die Leistungen der Vcneficiantin als Sängerin sowohl wie als Schauspielerin zu würdigen, so sehen wir einem genußreichen Abend entgegen. In Würdigung der vielseitigen dramatischen Thätigkeit der Bencficiamin werden die Freunde dramatischer Kunst das Theater sicher in allen Räumen füllen. — (Kronprinz Rudolfsbahn.) Vom Iten Mai ab verkehrt auf der Strecke Laibach - Tarvis täglich ein zweiter Zug. Derselbe geht Morgens <> Uhr 40 Mi, nuten vom Laibacher Südbahnhofe ab und erreicht um 11 Uhr 30 Minuten Tarvis, das er um 5 Uhr 40 Minuten Nachmittags verläßt, um Abends 10 Uhr 30 Mi' nuten wieder in Laibach einzutreffen. Während der bis jetzt auf der Strecke verkehrende eine Zug für die Strecke Laibach-Tarvis eine Fahrzeit von 0 Sluudeu brauchte, wird der vom 1. Mai ab verkehrende zweite Zug nur 4 Stunden 50 Minuten bcnölhigen, um diefelbe Strecke zurückzulegen. Für Tagespartien ist die Benützung desselben sehr vortheilhaft, fo z. B. kann man, fährt man mit demselben Morgens von Laibach ab, sich uahezn 10 Stunden in Veldes aufhalten uud am Abende desselben Tages wieder in Laibach zurück sein. — (Nordlicht.) Gestern Abends von 9 bis Vzii Uhr wurde hier ein ziemlich starkes Nordlicht beobachtet. — (Schluß Verhandlungen !>eim k. k. Lan. desgerichte Laibach.) Am 19. April. Valentin Vidic und Johann Sclan : schwere körperliche Beschädigung; Lorenz Pancc: öffentliche Gewaltthätigkeit; Valentin Koäir und zwei Genossen: Diebstahl. — Am 20. April. Matthäus Maudelc uud zwei Genossen: schwere körperliche Beschädi» gung; Michael Prelesnik: schwere körperliche Beschädigung; Franz Petric: öffentliche Gewaltthätigkeit. — Am 21. April. Franz Goriöek: fchwere körperliche Beschädigung; Joses Steblaj: schwere körperliche Beschädigung; Franz Pogacnik und zwei Genossen: schwere körperliche Beschädigung. Ntueste Post. (Oriqiual-Telegrammc der „Laibacher Zeitung.") Vt ünchen, KU. April. Der Erzbischof excummullicirte Döllinger. Wien, ,». April. (ReickSrath.) Gin Autrag deS Nekrutiruugsausschusseo, wegen Differenzen bezüglich des sanctionirten tiroler LandeSvertheidlgungsgesetzeS einen Ausschuß einzusetzen, wurde angenommen; ebenso wurde der Antrag Fux' ans Ginsetzung eines Aus' schusseö zur Revision der Preftgcsetzgebung einstimmig angenommen. Der Kaiser überraschte heute die Mutter Tegetthoffs mit einem Kondolenzbesuche uud bestimmte sür selbe eine Iahrespension von »5<><> Gulden. "PariS. »7. April, Abends. DaS <3r- g^l'nift der <5oll,munalwahlen ist zumeist eine stlcd?l««'»«t. Die Henrn: Somazzi, Tncst, — Burger und Burtho, Adclsberss. — Majer und Hatelj, Wippach. — Sls> ter, Online, — Notyschul, Wcixrlburg, !» HL »." n ^ ^ ^ » '3? K l^ ,.. ! - L «LZ:' l " ^° ^ , " ""> "M ! tt U ^'lq 825 . 1»!ü., N. 324.ui -i-14.8 SW. schwach haldheiw- 0„„ zi!)., Ab. 325>o7 s- ;,.« SW. schwach j stomrnhcll Angniehm^r Tag, wechselnde Vrwiiltinig, Abcndrull, Dc,H Taacsmiittl der Wärme ^- 10 6". um .'l2' llbcr bcm Normale. Verantwortlicher Nedactmr: Ignaz u. Kleinmalir. M^lllnki'/il'i»! 2Uie», 17. 'April. Der Ormldziia, dcr hciU^?» Börsc war Flauhcit. Mit Ausnahme uou Cr^ditactieii nnd ^omliarden gingen alle SpecnllllioiKjcfscctrn, so weit in dcnsel-V;nfl?lvrn!^z. lm, ülicrhailpt Vcrtehr ftaltfcind, dcdenlend znrllct. So wnrde in Ai'sslll ^72, in Union 26li gemacht, während Crcditac'tien 278.50 nach 277.^0. Lombarden ilbcr 1«3 notir-ten Auch l>ci OisendahuftaPieren welche nicht der Tageijspecnlatiun angehören, traten «hcilwcisc Niianaiige ein. So waren z. B, Pardill'itzer lii fl. und war Rente beider Gattungen ein gcsnchter Artikel. Im weiteren Verlanfe trat wieder eine Erholn,!, au,' ber ganzen Linie ein. Von Devise» warm vorzugsweise Thalerftlichc gesucht. ssür 100 st. Oe'd Waai- ^nlhntlich? Slaaisschuld zu 5 p y I. I8ij9..... 287.50 288.50 „ „ l854 (4 "/<,) zu 250 'I. 89.75 90 25 ., 1860 zu 500 st. . . 96.30 96 50 ., „ 1860 zu 100 si. . . W8 50 108.75 „ 1864 zu 100 fl. . 124 - 124.25 Slaals-Domäueil-Pfauddriesr zu l20 sl. ü,W. iu Silber . . I'^2.75 123.25 ». GrillNd.utlastllttaK-vbllgatiouell. Fllr 100 st. >üe<" Waare ^iihmei.....;u5^t 94 50 95.50 Galizie» .... ,. ü „ 7450 75.-Lieder-Oesterreich. . « li « 96.50 97.— Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 94.— 95 — SicvendUrgel! . . . „ 5. „ 74 40 75.10 ^!«',erm^!'' ... .. 5 < 93 — 94 — Ungarn .... „ 5 „ 79 40 80.— t'. Andere öffentliche Anlehen Dm>llurea.nlnnnaMsc zn 5 pEt. 95.50 95.75 llng. Eiscukaliuanlehen zu 120 st. o. W. Silber 5«/„ pr. Slücl 107 40 107.60 Uug Prlimienanlchen zu 100 st. 0.W.l?bft. Einzahl.) pr. Stück 92 50 93- Wiener Communalanlehe«, rllcl- Geld Waare zahlbar 5 pEt. fllr 100 st. . . 87.25 87.75 U. Actirn von Bankinstitute,,. Gtld Waare Anglo-österr. Baut.....272^272,50 Vanlucrein.......241.- 242.— Boden-llreditauslalt . . , > 260 - 262.— Lreditanslalt f, Handel u. Gew . 278 70 r ^ra^^^asfvb«^!^'? ... ?97.— 197 5>5 ?embern-, Omiss.) 94 75 95,25 FerdinaudS-Nordb. in Silv urrz. 104.70 105.— ffranz-Ioscph^V'^n .... 97.- 9725 O.tarl-VndwB i V.mrz.l Vm. 104.— 104 50 Otfterr. Äordw^dnhu . . . 95.60 96 30 Ocl!> Waarr Siebend. Vahn in Silber urrz. . 89.— 89 25 StaalSb. G. 3"/« ^ 5>00Fr. „l, . 74) ^ 500 Frcö pr. Stllll . . 241 - — Ung, Oftbahn ftlr 100 st, . , 84,90 85 10 «l. Privatlose lper Stück.) Kreditanstalt f. Handel ii. Gew. Geld Wam e zu 100 st. ü,W......16275 163.25 Nudolf-Stislung zu 10 fl. . . 14 50 15 50 Wechsel (3Mm,,) Gelb Wuaie Augsburg fur 100 fl, sudd. W, 104 30 104.60 Franlsnrt ll,M. 100 st. dectu 104.70 104.85 Hamburg, sltr 100 Marl Galic? 92.20 92 3" London, für 10 Pfund Sterling 125,25 »25.35 Paris, sllr 100 FruucS . . . —.— -.- Geld Waarr lt. Miluz-Dueatt» , 5 ft. 89 s', 5 st. 90 tr. !^'tapoleon«d'or . . 9 ., 96; .. 9 „ 97 ,. Preuß. Cassenscheine, 1 .. «4^ 1 « 85j ,, Silber , . )22 „ 50 ,. l?3 „ 75 „ «rainische Orundentlastungs «Obligatiouen, Pxi-> »lltuotiruu«: 96.— Geld, — Waar«,