Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien Echriftleitung und Verwaltung : PreLernooa ulica 5, Telephon Nr. 21 (irtfcrurbnn) 1 Bezug,preis« (ür da» Inland : Vierteljährig 40 Dia, halbjährig 80 Di«, ganz-«nkündigungen »erden in der Verwaltung zu dilligsten Gebühre« entgegengenommen f jährig >V0 Din. Für da» ««»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din l.S» Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum mm Sonntag I Celje, Donnerstag, den 11. Juli ISSS | 54. Zahrgang Nummer 54 Die Weizenflut Dieses Kanada mit seinen unermeßlichen Weizen-seldern und mit einer dünngesäten Bevölkerung droht immer mehr, die alte Welt mit einer Flut von (tetreidelörnern zu überschütten, die der europäischen Landwirtschaft schwere Tage bereiten wird. Es ist keine allgemeine Klage, die hier erhoben werden soll, vielmehr soll auf zwei in diesem und im nächsten Sommer im kanadischen Verkehrswesen bevorstehende Ereignisse hingewiesen werden, die für Europa eine fast tragische Bedeutung haben. Zunächst wird um die Mitte Juni die 700 Kilometer lange Hudson-Eisenbahn vollendet und im August in Betrieb gesetzt werden. Was bedeutet das? Die neue Linie bildet die kürzeste Verbindung zwischen den kana-dischen Weizenprovinzen Manitoba, Saskatschewan, Alberta und der Hudsonbai und sie bringt diese (Getreideländer den europäischen Märkten um 1B00 Kilometer näher. Die Folge wird nicht nur eine entsprechende Vermindernng der Frachtkosten, sondern auch eine ganz kolossale Steigerung der Anbaufläche in den sogenannten Prärieprovinzen sein. Gegenwärtig liegt in diesen Landschaften noch viel Land brach, der Anbau lohnte eben nicht wegen der schlechten Verkehrsoerhältnisse. Heute wird bereits aus diesen Provinzen schon soviel Weizen exportiert wie aus allen anderen Weizenausfuhrländern des Erdballs zusammen. Durch die Vollendung der Hudsonbahn wird nun der Anbau von Getreide ungeheuer gesteigert werden; er wird Ausmaße erreichen, die alles übertreffen, was bisher irgendwo auf dem Erdball erreicht worden ist. Glicht nur die europäische Landwirtschaft, soweit sie noch Getreide baut, auch die indische und australische werden in einem Jahrzehnt vor den ernstesten Ausfuhrschwierig' keiten stehen. Aber die Eisenbahn nach der Hudson-Bai ist nicht die einzige Verkehrsoerbesserung, die Kanada sich zulegt. 2m nächsten Sommer wird der Welland-Kanal fertig sein, der die Schiffahrt auf dem Wer ist tapferer, Mann oder Frau? Eine psychologische Untersuchung Von Dr. Eduard Fuchs Ist es nicht Widersinn, überhaupt die Frage zu stellen, wer tapferer sei, Mann oder Frau? Der Mann wird sofort darauf hinweisen, daß er es ist, der alle Schlachten der Weltgeschichte geschlagen hat. Ist er nicht von der Frau als Beschützer anerkannt? „Gerät die Frau nicht sofort aus der Fassung und fürchtet sich, wenn sie eine kleine, winzige, harmlose Maus sieht? Würde ein weibliches Wesen nachts durch einen finsteren Wald ohne Furcht gehen? Hätten die Nerven der Frau die unerhörte Wucht der Schlachten des Weltkriege ertragen? Schon Cicero erklärt ja, daß es Tapferkeit ohne kühle Ueber-legung gar nicht gibt. Besitzt das weibliche Geschlecht, das mehr auf Gemüt als Verstand angelegt ist, diese kühle Ueverlegung des Verstandes?" Sehr viele Frauen dürsten sich mit diesen Aus-führungen vom männlichen Standpunkt aus ohne weiteres einverstanden erklären, da sie ja den Vorzug der Tapferkeit gar nicht für sich in Anspruch nehmen. Tapferkeit ist doch nach landläufiger Ansicht eine kennzeichnende Eigenschaft des Mannes, nicht der Frau. St. Lorenzstrom ohne Umladung bis Montreal ermöglichen wird. Bisher mußten die Getreideschiffe den Weg über die unteren Seen nehmen, die nur vier Monate im Jahr eisfrei sind. Die Kosten des Kanals betrugen l20 Millionen Dollars. Er wird von 2! Drehbrücken überbrückt. An jedem Ende des Kanals sind riesige Hafenanlogen erbaut worden, Speicher von gigantischen Ausmaßen sollen Getreidemengen aufnehmen, aus denen die ganze Erde versorgt werden kann. Kanada kennt in seiner Weizenproduktion, sowohl was die wirkliche Erzeugung als die Zukunftshoffnung anbetrifft, keine Grenzen mehr. Dieses Land will die Kornkammer des Erd-balls, mindestens Monopolerzeuger von Weizen, werden. Auch mit der Verbesserung der Weizenkultur selbst hat man sich in Kanada mit Erfolg befaßt. Vor einigen Iahren brauchte der kanadisch^ Weizen noch 105 Tage zum Reifen. Jetzt ist eine Pflanze gezüchtet worden, die nur 95 Tage zum Reifen braucht. Durch die Verkürzung der Reifezeit ergeben sich wiederum Möglichkeiten, die nördlich gelegenen Gebiete von Saskatschewan und Alberta, die bisher für Weizenkultur unzugänglich waren, mit heran-zuziehen. Wenn bereits der Panama Kanal, durch Ver-kürzung des Seeweges von dem pazifischen Aus-fuhrhafen Kanadas Vancouver um rund 7000 Kilometer, das Vordringen des kanadischen Weizens in Mitteleuropa unterstützte, wie wird es damit erst nach der Ingangsetzung der Hudsonbai-Bahn und des Welland-Kanals stehen! Daß gegen die kanadische Weizenflut, die immer gewaltiger werden wird, aus die Länge keine noch so hohen Zollmauern standhalten können, liegt aus der Hand. Diese weit-wirtschaftliche Umwälzung kann nicht dadurch be° kämpft werden, daß man Europas Bewohner zwingt, höhere Getreidepreise an inländische Erzeuger zu zahlen, also ihren Nahrungsmittel-Spielraum einzuschränken, was zweifellos auch zur Einschränkung der Kinderzeugung, zu größerer Kindersterblichkeit, Nicht wenige Angehörige des weiblichen Ge-schlechtes werden aber solche Verzichtleiftung auf den Ruhm, auch tapfer zu sein, weit von sich weisen. „Hat es nicht seit den Zeiten der Amazonen immer Frauen gegeben, die ihr Geschlecht verheimlichten und dem Kriegshandwerke nachgingen? Kämpft nicht in den nordischen Sagen die Frau oft neben dem Manne? Hat nicht die Jungfrau von Orleans ihr Vaterland von den Engländern befreit? Verherrlicht nicht Martin Opitz die Weiber von Gleiwitz, weil sie im dreißigjährigen Kriegt mit heißem Hirsebrei die Stadt vor den Schweden retteten? Wie oft spricht nicht der Atann von seiner „tapferen Frau?" Sind alle Männer tapfer? Gehen alle furchtlos durch einen finsteren Wald? Haben die Nerven aller Männer im Weltkriege die Prüfung gut bestanden ? Wer ist in Krankheit geduldiger/wer leidet Schmerzen gelassener? Würd« ein Mann Schwanger-schaft und Geburt überhaupt ertragen können? Wenn die Männer Kinder kriegen sollten, dann stürbe die Menschheit sicherlich bald aus." Der Arzt wird den grauen gewiß recht geben. Der Atann ist gewöhnlich schon bei einer leichten Krankheit unwirsch und nörglig. Auch im Opera-tionssaal ist die Frau zweifellos tapferer. Verliert der Student, der im ritterlichen Zweikampfe muttg feinen Mann gestanden und bei keinem Hieb des Gegners gezuckt hat, nicht oft beim Nähen der zur Herabdrückung der Konsum- und Kauftraft führen muß. Als Robert Malthus die Einschränkung der Menschenzahl predigte, ging er von dem Satz aus: „Die Menschen wachsen rascher als das Korn". Heute ist es gerade umgekehrt: Das Korn wächst rascher als die Menschen. Daraus ergibt sich das tragische Paradoion, daß die Ueberfülle des Korns-zu schweren wirtschaftlichen Störungen, ja zur Hungersnot führen kaun (Hunger als Bedürfnis nach allen Arten von Kulturgütern genommen wenn nicht durch Vermehrung der Menschenzahl auf dem Erdball eine Vermehrung des Getreideverbrauches eintritt. Das ist der Standpunkt, auf den sich die eu-ropäische Wirtschaftspolitik einstellen muß. Es besteht keine große Hoffnung, daß sie es tun wird. Viel-mehr ist zu befürchten, daß die kanadische Weizen-flut ernste Agrarkrisen und Unruhen in Europa hervorrufen wird, denen man vergeblich mit ver alteten Rütteln wird zu begegnen versuchen. Politische Rundschau Inland Dalmatienreise des Königs S. M. König Aluander machte dieser Tage eine Reise durch Dälmatien. welche sich zu einem wahren Triumphzug gestaltete. Der Monarch wurde überall vom Volke unter dem Geläute der Kirchen-glocken mit größter Begeisterung begrüßt. Ein halbes Jahr Regierung Zivkovic Der Ministerrat hielt am 6. Juli eine Sitzung ab, auf der anläßlich des halbjährigen Bestandes der Regierung die Bilanz der bisherigen Tätigkeit gezogen und Richtlinien für die nächste Zeit auf-gestellt wurden. Gleichzeitig ging eine amtliche Ver lautbarung hinaus, die 3urch das königliche Manifest neue Ziele gesteckt wurden, die nach einer besseren Ordnung der Dinge streben. Sodann wird ausführlich die Tätigkeit der Negierung auf den einzelnen «»edieten der Staats-Verwaltung dargelegt. Eine der wichtigsten Aufgaben des neuen Regimes sei die Tätigkeil für die ©e» sundung und Vereinheitlichung der Staatsverwaltung. Der «Grundgedanke der ganzen Reform sei in dem Gesetz über die Einrichtung der obersten Staats-Verwaltung ausgedrückt, durch welches die Zahl der Ministerien herabgesetzt wurde. Durch die Ver-ordnungen über die Organisation der einzelnen Ministerien wurde die Zahl ihrer Abteilungen und Referate, sowie die Gesamtzahl der Stellungen und des Personals festgelegt. Die Wirkungen dieser ganzen Reform sind folgende: Verringerung der Beamten-zahl, die dadurch ersparten Summen belaufen sich bei einzelnen Ministerien in die Milioven, Systemi sierung der Stellungen und der Zahl der Beamten. Schaffung der Ständigkeit der Beamten. Gleichzeitig mit der Reform wurde die Gesundung der Ver-waltung durchgeführt. Die erste Maßnahme war der Akt des Innenministers über die Einsetzung der Verwaltun^sbeamten. Diese wurde deshalb durch-geführt, um die Beamten aus jenem Milieu herauszunehmen, mit dem sie unter dem Druck der Partei-Verhältnisse, die vor dem 6. Jänner herrschten, stark verwachsen waren. In der Verwaltung aller Ressorts wurde und wird noch immer die Säuberung von der unfähigen oder unwürdigen Beamtenschaft durch-geführt. Eine Menge solcher Beamten wurde aus dein Dienste entlassen. Die weiteren ausführlichen Darlegungen der Verlautbarung umfassen die Tätigkeit der RegieiAng auf folgendem Gebiet: innere Verwaltung, Gesetzausgleichung, Ordnung der Finanzwirtschaft, die finanzielle Entlastung des Bauernstandes, die Hebung der Landwirtschaft, die Handelspolitik, Verkehr, öffentliche Bauten, Sozial-kürsorge und Gesundheitswesen und schließlich die ttnterichtspolitik. In diesem Kapitel wird unter anderem ausgeführt, daß vom Unterrichtsministerium folgende Gesetze ausgearbeitet worden sind: Mittel-sch.ilgesetzentwurf, VolisschuIgejLtzentwurf, Gesetz über die Lehrbücher, Gesetzentwurf über die Lehrerbildungsanstalten. Das neue Jnvalidengesetz Der König hat am 3. Juli in Bled das neue Jnvalidengesetz unterschrieben, das am 8. Juli in den „Slujbene Novine" verlautbart wurde. Darnach haben auf die Invalidenpension Anspruch alle Kriegsinvaliden, ihre Familien, die Witwen und Waisen der im Kriege gefallenen Offiziere und Soldaten. Außer unentgeltlicher ärztlich« Hilfe, losten-sowie Bevorzugung bei Staatsanstellungen u. dgl. loser Fahrt in den Personenzügen der Eisenbahn, steht den Anspruchberechtigten eine Invalidenpension zu, deren Höhe von den Invaliditätsprozenten (100 '/, mit notwendiger fremder Hilfe. 100"/, ohne diesen Krieg ziehen, sind Ausnahmen. Ganz richtig stellt Oswald Spengler in seinem „Untergang des Abend-landes" das Verhältnis zwischen Weib und Mann als im Grunde feindselig hin. Was die Frau in tausend und abertausend Wochenbetten unter Schmerzen und Stöhnen an Leben schafft und mit unerhörter Entsagung großzieht, das setzt der Mann in einer einzigen Schlacht ohne Bedenken aufs Spiel, um seinen politischen Willen ui erzwingen. Für die weibliche Seele ist das unfaßbar, grausam, lieblos. Sie würde lieber Unrecht leiden als das Leben teurer Angehöriger opfern. Daß der Mann, der weiter sieht und in kühlem Denken das Wohl der Allgemeinheit wägt, es unter dem Zwange politischer Verhältnisse tut, das macht ihn dem Weibe fremd und hassenswert. Freilich gibt es auch viele Menschen, die standesamtlich zwar als männlich einmal ge-meldet wurden, aber in dieser Angelegenheit durch-aus weiblich empfinden. Wenn im folgenden von Mann und Weib gesprochen wird, so ist stets der echte Mann und das echte Weib gemeint, nicht jene seltsamen, aber leider nicht seltenen Erzeugnisse menschlicher Entartung, die als Weibmänner und Mannweiber in ihrer seelisch leiblichen Zwitterhaftigkeit gesundes und na-tiuliches Denken und Empfinden verhöhnen. Sie sind lebendige Warnungstafeln der Natur, die jede menschliche Willkür und Verkchrtheit bitterlich straft. Der echte Mann ist auf Tätigkeit eingestellt. Seine Tapferkeit liegt also im zielvollen und mutigen Han- Zusatz, 90%. 80%I 70'/.. 60«/.. 40»/. und 30°/.) abhängt. Jährlich empfangen die einzelnen Gruppen der invaliden Soldaten: A. 1. Gruppe «400 Din, 2. Gruppe 4800 Din. 3. Gruppe 3l20 Din, 4. Gruppe 2K4>> Din, 5. Gruppe 2160 Din. 6. Gruppe 1800 Din, 7. Gruppe 1440 Din, 8. Gruppe 720 Din und 9. Gruppe 540 Din; B. invalide Offiziere, Kap^lmeister und Militärgeistliche: 15.600 Din, 9600 Din. 6240 Din, 5280 Din, 4320 Din. 3600 Din. 2880 Din. 1440 Din und 1180 Din; E. invalide höhere Offiziere, höhere Kapellmeister und höhere Militärgeistliche: 18.000 Din, 12.000 Din. 8.640 Din. 7.680 Din. 6320 Din. 4400 Din. 2640 Din und 2160 Din: D. in-valide Generäle und Admiräle: 21.000 Din, 15.000 Din, 11.040 Din. 10.080 Din. 8320 Din, 7200 Din, 5880 Din. 3400 Din und 3240 Din. Auf die Invalidenpension haben nur Personen ein Recht, welche kein eigenes Vermögen besitzen. In-valide in Selbiwcrwaltungsdiensten beziehen die halbe Invalidenpension, Invalide im Staatsdienste haben kein Recht auf diese Pension, wohl treten jedoch sowohl die ersteren als die letzteren in den vollen Genuß der Invalidengebühr, sobald sie in Pension gehen. Anne Familien nach im Kriege gefallenen Soldaten erhalten nachfolgende Unterstützung: Witwen ohne Kinder 40%, mit 1 Kind 65%. mit 2 Kindern 75%. mit 3 oder n,ehr Kindern 100»/«, der Invaliden-gebühr der 4. Gruppe. Witwen nach im Kriege ge-fallenen oder vermißten aktiven Offizieren, Staats-beamten oder aktiven Unteroffizieren empfangen nach-folgende Unterstützung: Witwen ohne Kinder 70°/... mit 1 Kind 75%, mit 2 Kindern 85%, mit 3 oder mehr Kindern 100% der Invalidengebühr der 4. Gruppe. Den Kriegswaisen stehen nachfolgende Unterstützungen zu: 1 Kind 65%, 2 Kinder 80"/.. drei oder mehr Kinder 100% der Invalidengedühr der 4. Gruppe. Kinder erhallen diese Unterstützung bis zum 16. Lebensjahr, wenn sie studieren, bis mm 23. Lebensjahr. Witwen verlieren die Unter-stützung, wenn sie wieder heiraten, erhallen aber als Abfertigung die Unterstützung eines Jahres. Eltern von im Kriege gefallenen Söhnen, welche sich nicht selber erhalten können und keine weiteren volljährigen Söhne haben, erhalten eine Unterstützung von 40% für einen und 60% der In-validengebühr der 4. Gruppe für beide Elternteile. Die Invalidität wird auf Grund einer kommissio-nellen ärztlichen Ueberprüfung zuerkannt. Jeder In-valid hat das Recht, eine neuerliche Ueberprüfung ,u verlangen, wenn er glaubt, daß seine Invalidität stärker geworden ist. Das Recht auf die Invaliden-gebühr geht verloren: Wenn bei einer neuen Ueber-prüfung festgestellt wird, daß die Invalidität auf-gehört hat; beim Austritt aus der Staatsbürger-schast: wenn falsche Angaben zum Zweck der Er-reichung der Invalidengebühr gemacht wurden; wenn die zuständige Steuerbehörde vom veränderten Stand des Vermögens nicht verständigt wurde; wenn jemand gegen den Staat arbeitet oder wegen einer Handlung gegen den Staat und seine Ein-richtung verurteilt wurde; wenn jemand wegen Majestätsbeleidigung verurteilt wurde; wenn jemand dein und Wagen. Hindernisse beseitigt er, wenn es nicht anders geht, gewaltsam. Gelingt ihm dies nicht, o geht er lieber zugrunde, als daß er sich leidend ügt. Ganz anders das echte Weib! Ihr ganzes eelisches Wesen hat die Natur für das Leidenkönnen eingerichtet. Nicht harter Wille und scharfer Verstand sind ihre Vorzüge, sondern ein tiefe«, fein empfin dendes und leicht bewegtes Gemüt. Darum gestaltet das Weib nicht sein Leben, sondern es erleidet es. Weibliche Tapferkeit ist, tapfer zu leiden. Darin über trifft die Frau den Mann. Die Frage: Wer ist tapserer, Mann oder Frau? ist also dahin zu beantworten, daß es pei Arten von Tapferkeit gibt, die tätige Tapferkeit, die dem echten Mann zukommt, die leidende Tapferkeit, die das echte Weib ziert. Die beiden Begriffe der Tapfer keit lassen sich nicht miteinander vergleichen, da sie ganz verschiedenartig sind. Wir können höchstens sagen: der Mann ist tapferer im Handeln, die echte Frau im Leiden. Lassen wir uns die folgenden Verse aus einer Dichtung, die 1519 zu Basel gedruckt wurde, in unserer verweiblichten Zeit eine ernste Mahnung sein Die Natur sieht's also an: Das Weid sei Weib, und Mann sei Mann! Wo es anders wird gehandlet, Ein Mann in weibisch Art verwandlet, Da ist natürlich Art verkehrt Und anders, denn die Natur das lehrt. um Tod oder zu Kerker oder zum Verlust der »ärgerlichen oder militärischen Ehre verurteilt wurde; wenn jemand zu 1 Jahr oder mehr Arrest wegen einer eigennützigen Handlung verurteilt wurde; wenn emand durch sein Benehmen das Ansehen der Armee chädigt: wenn sich jemand dem Trunk oder einem unmoralischen Lebenswandel ergibt. Die Invaliden-»ension, die Invalidenunterstü tzung und die Zulagen 'öniitn nicht gepfändet werden. Ausland Ein jugoslawischer Schritt roegen der österreichischen Heimwehren Die Wiener fozialdemokratische „Arbeiter Zeitung" >at dieser Tage Nachrichten veröffentlicht, denen-ufolge zwischen der österreichischen Heimwehr und 'en italienischen Faschisten geheime Abmachungen »estehen sollen, die angeblich auch auf Jugoslawien Bezug haben. Auf Grund dieser Veröffentlichung. >at der jugoslawische Gesandte Dr. Miloje Milo evic beim Bundeskanzler fteundschaftliche Vorstellungen erhoben, auf welche Kanzler Streeruwitz versicherte, daß die Angelegenheit genau untersucht werden soll. Mit der Antwort gab sich der jugo-flämische Gesandte zufrieden. Wie es den Anschein hat, wollen die österreichischen Mariisten, welche ihre Alleinbeherrschung der Straße durch die Heim-wehrbewegung in Frage gestellt sehen, die Regierung mit allen Mitteln zwingen, gegen die Heimwehren vorzugehen, wobei sie selbst vor Ausstreuungen nicht zurückschrecken, welche ihrem Vaterland auf dem <5>ebiet der Außenpolitik beträchtliche Ungelegensten zu bereiten geeignet sind. Die Nachricht des sozialistischen „Abend" über eine neuerliche Demarche unseres Gesandten bei der österreichischen Regierung wurde von kompetenter Seite dementiert. Lügen der bulgarischen Presse Die bulgarische Presse serviert auf Grund von italienischen Zeitungsinformationen ungeheuerliche Lügen über die angebliche Vorbereitung Jugo-slawiens, im kommenden Herbst gewisse Grenzgebiete Bulgariens zu okkupieren. Es ist gewiß bezeichnend für die Lage in Mittel- und Osteuropa, daß gerade gegenwärtig aus dunklen Quellen stammende und bewußt falsche Zeitunysineldungen den Zweck ver-folgen, die Außenpolitik der Staaten zu beunruhigen. Attentat auf das Auto des bulgarischen Ministerpräsidenten In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde in der Nähe von Philipoppel das Auto des bul-garischen Ministerpräsidenten Ljaptschew, in welchem sich dieser aber nicht befand, weil er mittelst Bahn nach Sofia zurückgekehrt war. von 5 oder 6 voll ständig bewaffneten Männern beschossen. Hiebei wurde der Ministerialsekretär Wassiljew durch Kopf-schuß getötet. Mihglückter Staatsstreich in Rumänien Am vorigen Sonntag wollte in Rumänien eine Verschwörergesellschaft. bestehend aus Anhängern des früheren liberalen Regimes und aus gewissen Militärkreisen, die Regierung Maniu stürzen. Den Anlafj zu dem Anschlag bot das Gesetz über die Einteilung des Staates in Provinzen, welches für die zentralistische Wirtschaft der altrumänischen Kor-rupttonisten die Sterbeglocke bedeutet. Die Regierung kam jedoch dem Plane auf die Spur und verhaftete die Rädelsführer. Sie ist im ganzen Lande, in welchem volle Ruhe herrscht, Herrin der Situation. Ein türkisches Urteil über Mussolini und Macdonald Der Abgeordnete von Adrianopel Zeki Messud veröffentlicht im „Milliet" einen Artikel, in dem er sich mit der gesamteuropäischen Lage und dabei mit den leitenden politischen Persönlichkeiten befaßt, die eine über ihr Land hinausgehende Autorität be sitzen. Als solche bezeichnet er Briand, Mussolini. Tschitscherin und Macdonald, von denen er für die zmei bedeutendsten Mussolini und Macdonald hält. Mussolini ist, so führt Zeki Messud aus. trotz seines lebhaften Temperamentes ein ernster Realist, der zu schaffen und zu erhalten versteht. Nach der Ansicht Mussolinis gehe Europa außerordentlich schweren Krisen entgegen, da eine Sanierung des gegenwärtigen unhaltbaren Zustandes ohne große Um-wälzungen nicht denkbar sei. Umwälzungen, die sich um 1935 vollziehen dürsten und einen neuen Krieg nicht ausschließen. Macdonald betrachte ebenfalls die gegenwärtige Lage als unhaltbar, glaube aber, Nummer 54 Deutsche Zeitung Seite 3 daß sie sich innerhalb der nächsten zehn Jahre auf friedlichem Wege bessern lassen und man hiebei zu den Vereinigten Staaten Europas gelangen werde. Als Voraussetzung hiefür betrachte es Macdonald, daß besonders die kleineren europäischen Staaten sich modernisieren und aus ihrer inneren und äußeren Politik alle Konfliktsstoffe ausschalten, in denen gegenwärtig die größte Gefahr für den Frieden liege. Beide Ansichten, so meint Zeki Messud, hätten manches für sich und darum fei es am bestcn, Friedenspolitik zu machen, sich aber für den Krieg vorzubereiten. _ Aus Stadt und Land Ueberprüfung der Kraftfahrzeuge. Dieser Tage hat in dem Verwaltungsgebiet Maribor die jährlich zweimal stattfindende behördliche Ueber-prüfung der Autobusse und Autotaris begonnen. Am Montag wurde die Revision der Kraftwagen aus Maribor und Umgebung vorgenommen. Für die übrigen Bezirke findet die Ueberprüfung am KL 17. und 24. Juli in Maribor am Trg Svo-hobt statt. Falls sich genügend Interessenten melden, wird die Revision für die einzelnen Bezirke in der Provinz stattfinden,, und zwar am II. und 15. in Celje. am 18. in Cakovac, am 20. in Ptuj, am 25. in Murska Sobota, am 27. in Prevalje und am 31. in Rogaska Slatina und Poljcane. Die „Here von Vladimirovac" ver-urteilt. Am vorigen Samstag hat das Gericht in Pancevo das Urteil im Giftmischerprozeß gegen die 92-jährige „Baba Anujka" und ihre Kunden gefällt. Und zwar erhielt diese letztere 15 Jahre Zuchthaus, während die 44-jährige Stana Mami-row wegen vollbrachten Giftmordes an ihrem Gatten Lazar zu lebenslänglichem Zuchthaus, der 48-jährige Angeklagte Simon Mamirow wegen Teilnahme an dem Giftmord an seinem Vater Rilola zu zwanzig Jahren Zuchthaus, dessen Frau, die 4«) jährige vsofia Mamirow, wegen Anstiftung und Teilnahme an dem gleichen Verbrechen zu sechzehn Jahren Zuchthaus und deren Tochter, die 18-jährige Olga >sturza, wegen vollbrachten Giftmordes an ihrem Großvater zu acht Iahren Zuchthaus verurteilt wurden. Mitten in der Urteilverkündigung stürzte die uralte Giftmischerin. welche anfangs teilnahmslos zugehört hatte, mit in die Höhe gehobenen Armen zum Richtertisch und kreischte: „Ich bin eine unschuldige alte Frau! Wo ist die Gerechtigkeit?" Auch die anderen Ver-urteilten jammerten und weinten laut durcheinander. Der Gerichtspräsident hob hervor, daß sich die alte Frau noch wegen 6 anderer Giftmorde zu verant-worten haben wird. Bekanntlich hat den Anstoß zur Aufdeckung dieser mittelalterlich anmutenden Giftmischerei der bekannte Grapholog Wintern) ge-geben, der gegenwärtig, so oft er sich von seiner erfolgreichen Tätigkeit in Ljublana freimachen kann, in Celje zur Erholung weilt. Celje Die letzte Sitzung des Gemeinderates vor den Ferien findet am Freitag mit dem Beginn um 6 Uhr abends statt. Der hiesige Verschönerung»- und Fremdenvertehrsverein wird auch Heuer jene Hausbesitzer bzw. Mieter, deren Wohnungssenster bzw. Balköne am schönsten mit Blumen geziert sind, mit Preisen beteilen. Zu diesem Zweck stehen 6 erste und 6 zweite Preise, bestehend aus verschiedenen Dekorationspflanzen (halmen k.) zur Verfügung. Die Schätzungskommisston, in welche auch Vertreter der Stadtgemeinde, der Hausbesitzer und der Mieter berufen werden, wird die Schätzung in der ersten Hälfte des Monats August vornehmen. Angestelltensteuer. Die Steuewerwaltung in Celje verlautbart: Die Arbeitsgeber werden aufmerksam gemacht, das; die Angestelltensteuer für den Monat Juni bzw für das II. Vierteljahr 1929 am 1. Juli L I. zur Zahlung verfallen ist. Diese Steuer muß zur Verminderung von Kosten bis 15. Juli 1929 gnahtt werden. Wichtig für Steuerzahler! Die Zahler der Gedäudesteuer, der Erwerbsteuer, der Renten-steuer, der Gesellschastssteuer und der Umsatzsteuer werden aufmerksam gemacht, dah diese Steuern am 1. Juli zur Zahlung verfallen sind und bis spätestens 15. August 1929 erlegt werden müssen. Motorradunfall. In der Straßenlurve gegen-über dem „Grenadier" ist der Holzhändler Herr H. Hofbauer aus Frankolovo, welcher Frl. Ivanka Pilih aus Gaberje zu einer Fahrt auf dem Soziussitz nach Lasko eingeladen hatte, mit dem vom Chauffeur Georg Rebersak gelenkten Lastenauto des Kauf-mannes Rojnik aus Slooenjgradec zusammengestoßen. Die Mitfahrerin Frl. Pilih wurde so heftig mit dem Kopf auf den harten Boden geschleudert, dah sie das Bewußtsein verlor und ihr das Blut aus dem rechten Ohr zu fliehen begann. Herr Dr. Franz Hrasovec, welcher sich in einer Kabine des Diana-bades befand, hörte den Zusammenprall und mit Hilfe der beiden Fahrer brachte er die Verunglückte in das Haus des Schuhmachers Ursic, von wo sie dann ein vorüberfahrendes Auto in das hiesige Spital überführte. Sie hat gefährliche Verletzungen, Gehirnerschütterung und Bruch der Schädelbasis, erlitten, ist jedoch wieder bei Bewußtsein und ihr Zustand läßt die Hoffnung auf Genesung zu. Der Motorfahrer wurde leicht verletzt, sein Rad erlitt beträchtliche Beschädigungen an dem Vorderrad und an der Lenkvorrichtung. Beim Baden ertrunken ist am Samstag nachmittags der Lehrer Miha Kramer in der Save bei Trbovlje. Der Veninglückte hatte erst im vorigen Jahr maturiert; seine Eltern — der Vater ist Merksauffeher — hatten ihn mit großen Ent-behrungen studieren lassen. Das Unglück trifft sie auf das allerfchwerste. Maribor Trauung. Am Sonntag, dem 7. Juli, schlössen in der Franziskanerkirche Herr Franz Seiler und Fräulein Hermine Stibernegg den Bund fürs Leben. Als' Beistände fungierten für den Bräutigam Herr Johann Thür, Drogist, und für die Braut Herr Rudolf K i f f m a n n, Stadtbaumeister. Der Marburger Männergesangverein ehrte seinen Sanges-bruder durch den Vortrag des Trauungschores „Hand in Hand". TeN von ONotar Kernstock, vertont von unserem Meister Frisch. Beim Ver-lassen der Kirche wurde das Paar von den Sängern sowie von den vielen Neugierigen, unter welchen wie üblich das zarte Geschlecht vorherrschend war. herzlich beglückwünscht. Den Folgen des Motorradunfalles bei Kamnica ist die hiebei verletzte Frau Auguste Leyrer am Montag im hiesigen Krankenhaus erlegen. Das tragische Unglück der allseits beliebten Dame hat in allen Kreisen warmes Mitgefühl ausgelöst. Eine Drahtseilbahn von Bistrica aus noch St. Wolfgana am Bacher plant ein Konsortium zu bauen. Die Rentabilitätsrechnung ergibt, dah man mit einem Fahrpreis von 15 Din pro Fahrt und Person bei einem jährlichen Verkehr von rund 70.000 Ausflüglern das Auslangen finden würde. Es wäre sehr zu wünschen, daß dies Projekt verwirklicht werden möchte, da vielen die Schönheiten des Bachern dadurch erschlossen werden würden, die bisher aus mannigfachen Gründen darauf ver-zichten mußten. Da sich für dieses Projekt nicht nur die Gebietsverwaltung und die Stadtgemeinde, son-dern auch die Vertreter der Gastwirtegenossenschaft, des Handelsgremiums und der Gewerbetreibenden interessieren, ist mit einem Gelingen des Projektes zu rechnen. Nur Kunfteis. Eine Verfügung des Stadt-Magistrates bestimmt, daß alle Kaffee- und Gasthäuser sowie Zuckerbäcker und Verkäufer von Nahrungs-Mitteln aller Art m ihren Betrieben nur Kunsteis verwenden dürfen, da das Eis von den Gewässern unrein ist. Das verwendete Kunsteis muß in reine Tücher gewickelt sein. Zuwiderhandelnde werden streng bestraft. Einen Selbstmordversuch wegen Ar-beltslosigleit verübte am Sonntag vormittags der 43-jährige Arbeiter Alois Ticar, indem er sich am Drauuser den Hals durchschnitt und schwer ver-letzt in den Fluß sprang. Er wurde den Wellen entrissen und von der Rettungsgesellschaft ins Krankenhaus überführt. Lebensüberdrüssig kam eine Arbeitersfrau aus die Reichsbrücke und traf Anstalten, dieser schönen Welt Valet w sagen. Da sie aber vorerst unter ge-hörigem Aufwand ihrer Stimmittel ihren Schirm und die Handtasche dem Spiel der Wellen übergab, hinderten sie die inzwischen aufmerksam gewordenen Passanten an ihrem Vorhaben. Der Grund für den verzweifetten Versuch soll in den mißlichen Wohnungs-Verhältnissen liegen. Die Bedauernswerte wohnt nämlich in einem Pferdestall. Wie der Vorfall.zeigt, ist das Wohnungsproblem noch lange nicht gelöst und der, wie wir hören, bereits begonnene Bau von vier Baracken ist wirklich sehr begrüßenswert. Plötzlich tobsüchtig geworden ist dieser Tage im Magdalenenpark der Arbeiter Mathias Weißenbacher, wobei er dem Puplikum gefährlich zu werden begann. Der Rettungsabteilung gelang es nach schwerer Mühe, den Rasenden zu überwältigen und ins Krankenhaus zu bringen. Ein Einbruchsdiebstahl wurde beim Kauf-mann Laufer in der Alerandrova cesta versucht. Der Täter, der die schmiedeeiserne-Querstange bereits durchschnitten hatte, wurde durch heimkehrende Haus-bewohner verscheucht. Ein Fahrradmarder entwendete am 8. Juli vor dem Cafe „Orient" dem Handelsreisenden Ivan Persolja ein Puchrad. Die hievon verständigte Polizei konnte ihn bisnun nicht erwischen. Wenn die Melde-pflicht in irgendeiner Form auch auf Fahrräder ausgedehnt werden könnte, wäre diesem Gelichter leichter beizukommen, da hiedurch die Verkaufs-Möglichkeit gestohlener Fahrräder wesenttich herab-gemindert wäre. Das Hotel „Graf", diese altehrwürdige Behausung, nahm einen gewissen L. E. (Lesfig Erich) wegen körperlicher Beschädigung einstweilen auf. Auch'sechs Schädlinge, die aus dem benachbarten Oesterreich kamen, fanden dort eine gastliche Stätte. Ferner erzählen die Reviermeldungen von Einbruchsdiebstählen, Körperbeschädigung. Trunken-heit, Tierquälerei, Übertretungen der Straßenpolizei Ordnung, der Autovorschristen, sowie von Fund- und Verlustanzeigen. Wie man sieht, ist die heilige Hermandad voll beschäftigt. Die MUitärwache hinter dem Hauptbahn-hofe bemerkte nachts, wie sich ein verdachtig aus sehendes Individuum dort herumtrieb, und nahm es kurzerhand fest. Der Trunkenheit simulierende Mann entpuppte sich auf der Polizei als der aus dem Stadtbereich verwiesene Franz Cus aus Gajevri bei Ptuj. der zur Zeit von der Gendarmerie wegen eines EindruchdiebstaHles, begangen im Pfarrhofe zu Polensak, verfolgt wird. Die Speckbauern sind ob der Fleischbe-schau, die, wie wir uns überzeugen konnten, den ergangenen Verordnungen genau entspricht, ungehalten. Die Verordnung besagt, daß nur halbe Schweine auf den Markt gebracht werden dürfen. Da dies unsere Fleischhauer auch tun müssen, ist wirklich kein vernünftiger Grund vorhanden, es nicht auch auf die Speckbauern auszudehnen. Dies beschleunigt sehr erheblich die Fleischbeschau und der Tierarzt kann sein verantwortungsvolles Amt auch gewissenhafter versehen. Eine diesbezügliche Ver-Imitbanmg der Stadtgemeinde ist beretts ergangen. Da aber jede Verlautbarung des Stadtmagistrates nur innerhalb der Stadtgrenzen Geltung hat, wäre es nach unserem Dafürhalten angezeigt, wenn der Gebietspräsident eine analoge Verordnung für das ganze Verwaltungsgebiet erließe, um dadurch eine entsprechende Belehrung der Speckbauern von Seite ihrer Gemeindevorsteher, die am flachen Lande als Fleischbeschauer fungieren, zu bewirken. Ptuj Piouierübungen auf der Drau. Inder Zeit vom 15. Juli b«s Ende Oktober werden auf der Drau Uebungen des Pionierbataillons im Raume zwischen der Straßenbrücke und 500 Meter abwärts von der Eisenbahnbrücke abgehalten werden. Deshalb ist an Werktagen von 5.30 bis 11 Uhr und von 15 bis 19 Uhr das Befahren dieses Raumes mit Flühen oder Kühnen untersagt. Etwa 1300 Meter von der Draubrücke aufwärts wird während dieser Zeit am rechten Fluhüfer eine mit einer rot-weihen Signalscheibe versehene Wache Aufstellung nehmen. Sobald Flösier und andere den Fluß befahrende Personen diese Scheibe bemerken, haben sie höchstens 300 Meter flußabwärts am Ufer anzulegen. Zwischen dem 1. August und 31. Oktober werden in dem angegebenen Raume auch Nachtübungen abgehalten, weshalb das Befahren des abgegrenzten Flußteiles auch von 20 bis 2 Uhr nachts strengstens verboten ist. Besondere Wachen werden während der Nacht zeit nicht aufgestellt. Aus diese Verlautbarung des Pionierbataillons wird die Bevölkerung aufmerksam gemacht, um Unannehmlichkeiten oder gar Unglücks-fällen vorzubeugen. An Sonntagen sowie an den Feiertagen am 15. August und 8. September werden Militärübungen nicht abgehalten, weshalb an diesen Tagen das Befahren der Drau im obenangeführten Raume gestattet ist. Ljubljana Herzliche Aufnahme der Kärntner Gewerbetreibenden. Am Sonntag weilten 128 Gewerbetreibende aus Klagenfurt. Feldkirchen und Villach in Ljubljana. Unter den Gästen befanden sich u. a. der Sekretär des Villacher Gewerbetrei-bendenverbandes Herr Schwalbe, ferner Landtagsabgeordneter Ingenieur L. Schauer, der Obmann des Landesverbandes der Gewerbetreibenden Herr Furian aus Klagenfurt sowie mehrere Mitglieder Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 54 der Handels- und Gewerbekammer in Klagenfurt. Auf dem Bankett im „Bellevue' wurden herzliche Trinkiprüche aus gegenseitige fteundjchaftliche Nach-barschast ausgetauscht. Englische Archeologen in Ljubljana. Am Sonntag sind von München unter Führung des Präsidenten des Archeologenvereines in London Prof. O. T. Flower eine größere Zahl von englischen Archeologen mit ihren Damen hier eingetroffen. Sie wurden am Bahnhof vom Obmann des Museums-Vereines für Slowenien Dr. Andrejka, dem Uni-versitätsprofess or Dr. Balduin Sana. Direktor Dr. Mal. Prof. Dr. Kelemina und der Lektorin für englische Sprache an der Universität Mrs. Copeland empfangen. Die Gäste sahen sich die Nationalgalerie und verschiedene interessante Denkwürdigkeiten an. Auch machten sie einen Autoausflug nach Bled. Am Montag abends setzten sie ihre Reise durch Iugo-slawien nach Zagreb fort. Ein Rachemord in Litija. Der in Litija hochangesehene Holzhändler Herr Ivan Rotar wurde am Dienstag gegen '/,7 Uhr abends auf der Straße von dem auf ihn zutretenden Arbeiter Pold« Jevnikar mit einem Küchenmesser von rückwärts durch den Hals gestoßen, so daß er bald starb. Jevnikar hatte mit Rotar am selben Tage eine Gerichtsverhandlung gehabt, auf welcher er zu 6 Tagen Arresi verurteilt wurde, was feine Rachegelüste entfesselt haben dürfte. Der Ermordete war erst 44 Jahre alt und Bater von 3 Kindern. Der Mörder. welcher nach seiner Tat in ein nahegelegenes Gasthaus geflüchtet war und dort ein Viertelliter Essigsäure ausgetninlen hatte, wurde von den Gendarmen bewußtlos auft gefunden. Nach Auspumpen seines Magens wurde er in das Gefängnis des Landesgerichts in Lfub-Ijana überführt. Kurze Nachrichten In Nürnberg ist dieser Tage aus einen, Zirkus ein Tiger ausgekommen, welcher dann auf den Straßen spazieren ging. In einem Restaurations-garten versuchte ihn das Zirkuspersonal wieder anzufangen. der Sohn des Dschungels sprang aber über einen hohen Gitterzaun, auf dessen Zacken er hängen blieb, wobei er sich tödlich verletzte. — 2n Preßburg fand in der Gummiwaren-fabrik des Ingenieurs Hernes eine Erplosion statt, welche die ganze Fabrik zerstörte und 12 Todes-opfer, zum Großteil Mädchen, forderte. — In Novi vrbas schoß ein Fahrgast, der in ein Nachttokal geführt werden wollte, dem Auto-tarichauffeur Jakob Bohr eine Kugel in den Nacken. AIs der Angreifer sah, daß er sein Opfer nicht tödlich getroffen hatte, griff er es mit dem Messer an und versuchte es zu erwürgen. Der Chauffeur konnte sich in seiner Todesverzweislung des Verbrechers erwehren, welcher flüchtete. Bohr schoß ihm alle Kugeln seines Revolvers nach, von denen eine den Flüchtenden in die Lunge ttaf. Er blieb liegen und wurde erst um 4 Uhr morgens in der Nähe eines Brunnens bewußtlos gefunden. Er heißt Bladimir Mßiacko. Wirtschaft u.Berkehr Die Wirtschaftslage in Jugoslawien. Aus Beograd wird berichtet: In den hiesigen und den Zagreber Winschaftskrcisen wird die Lage im allgemeinen nicht günstig beurteilt. Die Handels-bilanz weist einen Rückgang des Außenhandels auf, aber auch die Jnlandskaufkraft ist weiter zurückge-gangen. Der BieNeljahrsbericht der Nationalbank beschäftigt sich eingehend mit der augenblicklichen Wirtschaftslage und muß feststellen, daß die wirt-schaflliche Tätigkeit im ersten Iahresviertel einen Rückgang aufweist und die Zahl der Arbeitslosen um 10"/, gestiegen ist. Während man am 31. März 1928 im ganzen 6823 Arbeitslose zählte, war die Zahl am 31. März dieses Jahres auf 11.779 gestiegen. Ebenso haben auch für den gleichen Zeitabschnitt die Konkurse sich vermehrt, und zwar auf 303 ge-genüber 266. Der Außenhandel ist von 3209 Mil-lionen auf 2900 Millionen Din zurückgegeangen und ebenso haben sich die Zolleinnahmen vermindert, desgleichen aber auch alle Staatseinnahmen, und zwar auch der Ertrag der Monopole. Die „Priveda", das Organ der Zagreber Handelskammer, beschäftigt sich ebenfalls mit der Wirtschaftslage und kommt u, dem Schlüsse, daß die Hauptursache der wirtschaft-lichen Depression in Jugoslawien in der geringen Rentabilität der Landwirtschaft zu suchen sei. die vor allem unter der sinkenden Tendenz der Welt--Marktpreise leide. Trotz der ausgezeichneten Ernte im vorigen Jahre erreichte die Rentabilität einen Tief-stand. Alan hielt deshalb mit der Ausfuhr zurück, steht aber jetzt vor der Tatsache, daß die Preise noch weiter um beinahe 50"/„ gefallen sind. Es mache sich deshalb ein verstärkter Zug der Landbe-völkerung zur Stadt bemerkbar, der wiederum die Erwerbsoerhältnisse in der Stadt schädige. Die In-tensioierung des Ackerbaues sei nach dem genannten Blatte nicht möglich, da man nicht über genügend geschutte Kräfte und das nötige Kapital verfüge: eine Besserung könne nur erzielt werden, wenn man zu neuen Kulturen, wie Zuckerrüben, Hanf, zur Ge-flügelzucht und zum Obstbau übergehe und die MölkereiwiNschaft auf einen höheren Stand bringe, um wenigstens in diesen Artikeln die Einfuhr zu vermindern. Vom Hopfen. In Bayern hat der in der vorigen Woche in Oesterreich und Salzburg aufge-treten? Wirbelsturm einen großen Teil der Feld-anpflanzungen vernichtet. Auch die Hopfengebiete wurden einigermaßen mitgenommen. Ferner wird aus Saaz gemeldet, daß in einem großen Anbau-gebiete der Umgebung ein starkes Hagelwetter großen Schaden angerichtet und stellenweise die Anlagen ganz zusammengeschlagen hat. Hopfen zieht an. Laut Bericht der Deutschen . Sektion des Hopfenbauverbandes in Saaz war in den letzten Tagen sowohl am Saazcr Platze als auch am Lande ständig Nachfrage zu verzeichnen, die infolge Zurückhaltung der Eigner nur teilweise befriedigt wurde. Die täglichen Umsätze beliefen sich auf 50 bis 60 Zentner, der gesamte Wnchenumsatz in Saazer Hopsen auf gut 500 Zentner. Am Platze haben die Preise für Mittelhopfen und geringere Zvare etwas angezogen, wodurch sich der Preis rahmen verengte. Es notieren 1928er Saazer Hopfen je nach Beschaffenheit der Ware von Ki 750 bis Kc 950 per 50 Kg, erst. 2 Prozent Umsatzsteuer. Ein jugoslawischer Eisenbahnliefe-rungsauftrag in der Tschechoslowakei zu-rückgezogen. Der jugoslawische Finanzminister hat einen an dir mährische Fabrik „Kolben" verge-denen Auftrag auf Lieferung von Eisenbahnmaterial wegen Mangels entsprechender Kredite storniert. Die tschechische Presse bemerkt hiezu einigermaßen indig niert, daß Jugoslawien eine Bestellung auf 130 Lo-komotiven bei der deutschen Firma Borsig nicht zurückgezogen habe, obwohl diese nicht auf Reparation?-konto geht. Deutschland erhöht die Agrarzölle. Die neuen Getreidezölle in Deutschland, welche am 10. Juli in Kraft getreten sind, weisen eine Erhöhung für Weizen auf 6.50 Mark, für Roggen aus 6 Mark und für Hafer auf 6 Mark auf. Ferner hat der Reichstag am 26. Juni die Er-höhung des Kartoffelzolls auf 4 bzw. 2 Mark und des Butterzolls auf 50 Mark beschlossen. Allerlei Eine künstliche Schädeldecke. Zum ersten male meldet die Wissenschaft von dem guten Ver-lauf einer Schädeldecken-Transplantation aus Italien. Und zwar setzte man dem Patienten, einem Ver-letzten, eine neue Schädeldecke aus Bakelit, einem Kunstharz aus Phenol mit Formaldehyd ein, die mit Menschenhaut überzogen wnrde und sehr gut einwuchs. Ant. Nud. Legats Einjähriger Handels-kurs in Maribor. 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