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Dinstag den 20. Getober.
I l l y r i e n.
/^ie k.  k.  illplischt  Landtbstllle  hat  bi«   bei dem neu errichteten   l.   f. provisorischen VeznkScom' missariate erster Classe zu NadmannSdorf zu besetzende Lezilkscommissars. Stelle,   dem   bisherigen   Bezitts^ Commissar und Richter bei dem I. f. Piov. Veziiks. commissariats III.   Classe  Senosetsch   zu   Prawald, Carl Schmit) dle Steuer-Einnehmeröstelle daselbst b,m blöherigen Steuer »Einnehmer   j«   VelbeS,   Ios. Zettel, und die beiden AmlsschreiberSstellcn b«i die' sem  35tzirk6conlmissariate, und   zwar   bi«   erste  d,m Titus Vallentschilsch, bisherigen Amtsschreiber zu VeldeS, die zweite d,m Anton Tomz,   Kanzleiprac« likanten bei dem l. f. Nezirkscommissariat« der Umgebung LaibachS verliehen. — Ferners  hat die Lan-desstelle die Einnehmers« und   zugleich Actuarsstell» bei dem l. f. prov.  BezlrkScommissarlat» Hl. Classe zu Neumarktl,   dem  hisher   in Privatdiensten gestandenen BezirkScommissär Emanuel Matauschek; die erste AmtSschreibersstelle daselbst den, bisherigen zwei' ten Amtsschreiber  bei  dem  l. f.  prcv. BezirkScom» missarial« Ponovitschzu Wallenberg, Ioh. Elen er, und dit  dadurch  erledigte   zweite   AmtöschreiberSstelle dem Kanzlekpraclikanten daselbst, Franz  Galle, verliehen. — Im Einvernehmen  mil dem k. k. Appel« lationsgerichle  zu Klagenfurl  hat   aber  di« Landes-stelle die Bezirks-RIchlerSstelle   bei  dem   l. f. prov. Bezirköcommissariate zu NadmanuSdorf,  dem  bish«^ rigen Bezirticommissärzu VeldeS, Ioh. Krischner dieAllliaröstelle zweiler Classe daselbst dem Concepts praclikanten bei dem Bezirkscommissariale Umgebun,, L^bachS, Florian Konscheg,   und die Bczirkscom wissärs- und NichltlssteN«  bel dem l. f. prov. Be zicescommissaiiale Neumarktl.   dem bisherig«n erste Actuar bei btM l. f- prov. Bezirlscommissatiate Um gedung Laibachs, Ios. Pajk,   und die dadurch erl, bigl« Actuarsstelle «rster  Classe   d,m   bisherigen B< zilksaccuar  zu Veldes, Mich. Amb rösch, verliehe, Laibüch am ^l5. October I8w.
Trie st, ^3.   October.   Herr Alessanbro Bra» dicich, Capilän der an der neapolitanischen Küste g«» scheiterten   österr.   Brigg   „Ulak"  stattet  un«   a»« Neapel  einen  Bericht ab,  dem  wir   Folgendes entnehmen: Am 30. August von Fiume abgesegelt, halte die Brigg „Ulak«   öfter  mit  Gegenwinden  zu käm» pfen, undste befand flch  daher erst am <5. September im Angesicht«   der  Insel   Pvnza,   wo sich gegen Mittag ein so heftiger Orkan erhob,   baß   man v»r-geben«   die Segel zu  streichen  sucht,.    Di« Wellen hoben sich haushoch,  der Sturm   riß die Segel aus ihren Bändern, der Strudel ergriff das Schiff, schleu« derte es in die Hohe und  bald wieder in die Tiefe, und nur vom   großen Mäste zurückgehalten, sank es nicht unter   und   hielt  sich   an der linken Seite auf der Meeresfläche.    Mit  genauer  Nolh   retteten   sich sämmtliche   Leut«   an   Bord   nach   der   rechten Seile b«S Schiffes,   wo  sie sich mit Stricken an die Vrü« stung binden mußten,  um  nicht  von den hoch üb,r sie weggehenden Wellen fortgetrieben zu werben.  In dieser verzweiflungsvollcn Lage verblieben sie bis zum l?., also  achtundvierzig   Stunden   obne Speise und Trank uud ohne daß irgend ,in Schiff zu ihrer Rettung herbeigeeill wäre. Nachdem de« Sturm,« Wuth elwaS nachgelassen halle, beschlossen sie,  au« Rahen eine Floße zusammen  zu   stellen,   und   zu versuchen, bb sie darauf di»   2a Miglien   entfernte Insel Aen« ,   dulena erreichen könnten.    Von  Hunger, Durst und dem fortwährenden Kampfe   mit Sturm und Wellen :   völlig erschöpft, gelang es ihnen dennoch mit unglaudli-2   chet Anstrengung   in  24   Stunden die Flöße zusam-,   menzubringen, und nach ?2 sillndigen Leiden erreich. ,   ten sie  endlich   das  ersehnte  Ziel.     Die Bewohner >,   d,r Ins«l  Vendulena   nahmen   die   Schiffbrüchigen ,-   gastlich auf,  und   leisteten ihnen brüderlich allen er.' >«   forderlichen Beistand.    Leiber konnte der Bruder des .-   Capitäns   und   ein  Matrose   die  Leiden  nicht   über-l.   stehen und sie starben in den Armen ihrer Unglücks, geführten. Die Brigg   wurde von tin'gen Barken in
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den Hafen  von Baja bugsirti allem sie sowohl als die Ladung ist im kläglichsten Zustande.       (Ost. L.)
VN   i   e   n.
Se. k. k. Apostol. Majestät geruhten mittelst Allerhöchstem Handschreiben vom 4. October d. I., den k. k. Vothschafter am kaiserlich russischen Hof,, Ftldmarschall-Lieutenant, Carl Ludwig Grafen von Ficquelmont, zum Staats - und Confetenz-Mi-«ister, unter gleichzeitiger Enthebung von seinem BothschafterSposten, zu ernennen; in welcher Eigen: schaft derselbe am ?. d. M. den Diensteid in die Hände Sr. Majestät abgelegt hat.             (W. Z.)
Frankreich.
Französische Blatter bringen Briefe aus Oe<ln vom   18.   September.    Zwei   französische   Soldaten, die von   den Arabern gefangen und ins Innere ge» schleppt worden,  gelang   es,  nach Arzew zu fliehen. Von dort brachte  man  sie nach Oran,  wo   sie dem General Lamori'clere  /ehr  wichtige Aufschlüsse   über den  Stand  der Dinge   im   Innern gaben.    Ein.r dieser Soldaten  halte  einige Zeit in Te?»demt zuge, lü-acht.     Diese    von   Abd-El-Kader   neugegründels Stadt ist, erzählt der gewesene Gefangene, nur durch «ine schwache Ringmauer vertheidigt. Ueber di, Entfernung   Tek»dcml3>on   Maskara fehlen noch immer genaue   Angäben.    Einige    neuere   Berichte   schätzten dieselbe  nur  auf 20 bis 25 Lieues.    Wahrscheinlich ist sie aber bedeutender, denn jener Soldat versichert, die arabischen Neiter   brauchten   drei   Tage zu  dieser Reise,  und   die   französische  Infanterie  könnte   den Weg   nicht   unter   sechs   Tagen zurücklegen,   wonach man also auf «ine Entfernung von   mehr als dreißig Lieues schließen kö'nnle,  da   die arabischen Neiler nie unter zwölf Li«ueS Wegs täglich zurücklegen. — Abd-El'Kader befindet sich mit seinen angesehenste Häuptlingen   i»  der Umgegend   von   Maekara.    Die Gar-ravaS, einer d,r streitbarsten,   dem Emir ergebensten Stämme,  haben   ihre Duar«   von der Ebene Tlelat nach   den   Ufern   des   Sig  verlegt.    Sie   können z? bis   2500 bewaffnete   Neiler   stellen.    Alle Stämme greifen   in Erwartung   der bevorstehenden Erpedition zu den Wissen.    Abo «El-Kader  soli n!chl Willens seyn,  Maskara und Tlemsan zu vertheidigen, sondern beabsichtigen, di, Franzosen tiefer W das unwirthbar« innere Land zu locken und dann  bei  ihrem Rückzug« ihnen scharf zu Leibe   zu gehen.    Wahrscheinlicher ist aber doch,   daß   er   bei  der Ghetna von Sidbi-Ma-hiddin  und   bei Kascuruh,   wo   sein   Vater  begraben liegt, erst einen heißen Kampf versuchen wird, ehe er
diese Familienheiligthumtr ln ble Hände der Fran-zosen fallen laßt. — Mit Tidschini, dem Maradut von Ain-Maadi, soll Abd. El-Kader ausgesöhnt sevn, doch halle man hierüber teine zuverlässigen Nachrichten.
Toulon, 2. October. Das Dampfboot Phare, welches   Algier   am  23.   September   verlassen,   hat heule aus unserer Rhede Anker geworfen.   Marschall Valee hat  durch einen   arabischen Eilboten,  der den Biban passirte, Depeschen vom General Galbois folgenden InhaltS erhalten. Am 6. September ist dieser Obelcommandanl der Provinz Constantine mit allen verfügbaren   Truppen (etwa 2000 Mann)  in Setis angekommen.    Add. El-Kaders    Bruder   halte   llch nach seiner Niederlage beiMedsergah mit den Trum» mern selner Arme, nach dem Süden der  Medschana zurückgezogen.    General Galbois organistrle eine Co.-lonne   von   3500   Mann   und   verfolgte   den Femd. Dreißig LieueS   vou Setif   stieß die Colonne, welch« unterwegs durch viele Arabersiämm» verstärkt worden, auf die Truppen Hadschi Mustapha's, und zwang fi< den Kampf anzunehmen.    Auf  beiden Seilen scklng man sich mit großer Erbitterung; endlich räumte der Von allen Seiten  bedrängte Feind   das  mit   Leichen bedeckte   Schlachtfeld   und   trug   seine   Verwundelen fort. Man glaubt, Hadschi Mustapha habe die Hä'ift« seiner   Leute   »«rloren.    Alle    Ccheikhs    südlich   von S,tlf   haden   sich    dtn   Flanzos,n    unterworfen    und Geiseln ihrer Treue gestellt.    Die Ruh« wir!» ln d<r Medschana  auf lange  gesichert  sepn.    In Algier ist man wegen der Kliegsgeriichte in fortwährender Ne-sorgniß.    Man   glaubte   nicht nur,   die   Expedition nach Maskara   und   Tedekedemt   werde  nicht   Stall sinden, sondern es hieß auch,  der   Marschall erwarte den Befehl, Medeah  und.Mili'ana räumen zu lassen. Die Hospitäler  sind   immer   noch   stalk   gefüllt.
(Allg. Z.)
H   p   a   n   i   e   n.
Der Moniteur vom S. October enthält fol, gend, Nachrichten aus Spanien: «Der General Es< partero, von der Königinn mit Vildung des spani' schen Ministeriums beauftragt, hat sein (progressives) Ministerium folgendermaßen zusammengesetzt: Hr. Ioaquin Ferrer lPläsldent der Provinzialjunla zu Madrid), Vilevräsident des Conseils, Minister der auswärtigen Angelegenheiten; Hr. Chacon, Kriegsminister; Hr. Ioaquin FriaS, Marineminister,- Hr. Gomez Vecerra, Iustizministcr; Hr. von Gamboa, Consul zu Bayonne, Finaniminist»r; Hr. Cortina, Minister des Innern.«                             (Oest. N.)
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^             Großbritannien.
Cine zweite Aufiaze der heutigen 2imcs tetich« let aus Sheerneßvom 2 Oct.lAbendS 8 Uhr  (Sheer' neß isi das  feste Schloß,   das den  Eingang   zu dem vom  Ausflüsse   des   Medwap  gebildeten   Hafen  von Chacham deckt): „Heule Abends wurde  der  Versuch gemacht,   das im hiesigen Haf«nbasin ligende   Schiff Campeidown von 420 Kanonen in Brand zu stecken. Das  Feuer  wurde   zuerst   im  Schlafraum    (berlli) d<s Midshipman entdeckt   und glücklich gelöscht, nach-l»em es bloß einen Schrank entzündet hatte,-  bei wei« lerem Nachforschen  entdeckte man   aber eine wohlan, gelegte,  aus Kolophonium,   Kalfatwerg und  Zündholzchen  bestehend«   Zündlinie  in   b,n  Magajinräu. men.« Der Globe jfugt   über diesen diabolischen An.-schlag  Folgendes   aus   officiellen   Erhebungen   b«i: ,^Als die Arbeitsleute gestern Abend  das Werft verlassen   wollten,   entstand   Feuerlärm   an   Bord   des Camperdown,  ganz nahe an dem Schupp««, wo der Achilles liegt. Das Feuer würd» zuerst von demMa-gazinaufseher des Schisses entdeckt, der aus der 2auen< kammer    (cock - pit)   Rauch    hervordringen    sah. Di» Offiziere   waren  augenblicklich  zur Stelle, und man fand,  daß  das  Feuer in der   Schlafstelle des Midshipman an der Backbords<ite in «inem der dor, ligen Schranke ausgebrochen war.    Es wurde schnell gelöscht.   Als  man   den Schrank wegriß, fand man einen  Birkenbesen   über   einem   Bund    Kalfatwerg (aufgedriestller Seile),   das   mit  zerstampftem Kolophonium   und   H<u  umlegt  war.    Dieser   Zündstoff lag zwischen dem Kastcn und den Schiffsbalken. Nach dltser  Entdeckung   forscht»   man   weiter, und   fand ädnlich«« Bltnnmalttlal   im  Trallwerk   d,S SchiffS-l.'.,uchcs, im Magazinraum, versteckt.    Nachdem man d,n Campeldolvn  von  oben   bis unten,  und ebenso den Monarch, Achilles und Cornwall durchsucht, ward eine Hauptmannswache   von   der Garnisen  berufen, und  die   äußern   Schildwachen  verdoppelt.    Andre«« seits haben   wir  das Vergnügen   melden zu können, daß die bisherigen Ergebnisse d«r   in Plymouth eingeleiteten Untersuchung mehr und mehr den Verdacht entkräften,  daß  der Brand auf den dortigen Werf. ten durch Feuerlegung entstanden.    Lord Minto und Si, Charles  Adam   von  der   Admiralität   sind  auf ergangene Anzeige   schleunigst  nach   Sheerneß  abge-"iSt.«                                                         (Allg. Z.)
Gsmanisches   Neich.
Die neueste Post auö Consiantlnopel vom H0. September bringt über die in unserem 3!,^,e vom HZ   d. M. gemeldeten Ereignisse in Syrien folgend«
nähere Nachrichten, die durch tas englische Kriegst dampfboot »Phönix« jam 26. nach Constanlmopel gelangt waren:
Die Admiräle Stopford und Bandiera verlie» ßen am 6. d. M. die slhede von Alerandrien, um nach der syrischen Küste zu segeln, ersterer mit den Linienschiffen «Prinzeß Charlotte" und »Bellero-fhon" und .dem Brigg „Zebra," letzterer mit den Fregatten „Mtdeah" und »Gueriera.« Vor Al«-pandrien blieben die englischen Linienschiffe „Asia" und »Implacable" und die Corvette «Daphne," so wie die österreichisch« Lcrvelte »Llemenza," welch, Schiffsabthcilung beauftragt wurde, die im Hafen geankert« ägpptische-linkische Flotte zu beobachten. Daö große englische KriegLdampfboot «Cyclops- befand sich stit dem 5. im Hasen genannter Stadt.
Während der Fahri nach Syrien vtleim'Zttn sich milder österreichisch - englischen Escadte die Dampfdoote ^Phönix«^ und «Hydra," letzteres von Constanlinopel kommcnd. Am 3. begegnet« diese Eöcadre in einiger Entfernung von Saida dem aui einem Linienschiff, 2 Fregatten, 2 C«rvtllen und 26 Transportschiffen bestehenden ürcßhelilichlM Geschwader, unter den Befehlen des Capiläns Walker, welcher zum ottomannischen Conlrcadmiral erhoben wurde. Am 9. Nachmittags ging die vereinigte eng-lilchlösterreichisch türkische Flotte auf der Rhede von Beilui vor Anker, wo sich bereite die vom Com-modor» 3?upier befehligte, slchs Linienschiffe siatke Abtheilung befand, deren vier längs der Stadt auf dreiviertel Kanonenschußw«ile aufgestellt waren. Die k. k. Corvette „Lipsia« war edensalls in größter Nähe der Stadt gearkltl. Utbndieß waren auf die» ser Rhede die königl. französislit Coivtlt« »Diligt«: te« und der Grigg »Baugainuille.« Sämmtliche in Beirut wohnhafte Ccnsuln und Europäer halten die Stadt verlassen und sich auf die Kriegsschiffe zurückgezogen.
Die Siadi Beirut uud ihre Festungswerk, wa« ren von S bie I0,000 Mann ägyptischer Truppen unter den Befehlen Soliman Pascha's (Selvee), besetzt. Die Armee Ibrahim Pascha's befand sich in der Ebene von Coelesprien zwischen Balreck und Zahle aufgestellt, und «r selbst nahm Recognoecirun-gen in der Umgegend von Beirut vor. Wie auS guter Quelle versichert wurde, n»ar Soliman Pascha entschlossen, die Stadt zu vertheidigen; falls er jedoch genöthigt würde, selbe zu räumen, gedachte er, die allen Festungswerk« in die Luft zu sprengen und sich an einen, auf einer dominirenden Anhöhe gele-e   legenen, bereits mit 20 Slück Geschütz besetzten Ort
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zurückziehen, von wo aus er hoffte, die etwa aus-Ilschifften feindlichen Truppen zu beschießen und au« der Sladt zu vertreiben.
Am 10. Morgens machten die Kriegsschiffe eine allgemeine Bewegung^ gleichsam als ob sie auf verschiedenen Punkten Truppen ans Land setzen woll' ten. Sämmtliche türkische Kriegsschiff« und vier eng' lische mlt türkischen Landungstruppen und einigen Compagnien englischer Marine-Infanterie beladen« Dampfboote begaben sich ungefähr zehn Seemeilen nördlich von Beirut, wo sie zwischen dem Dorfe Dschunieh und dem Flusse Kelbsu «ine Landung bewerkstelligten, und zwar ohne daS mindeste Hinderniß, da Sollman Pascha seine Anstalten gegen eine Landung südwärts von Beirut genommen zu haben schien. Die Truppen wurden auf einer Anhöhe ver« «heilt, in deren Mitte sich die nach dem Inneln des Libanon führende Straß« befindet; diese Landung hatte zum Zweck«, die Verbindung mit den Gebirge bewohnern zu eröffnen. — Die k. k. Fregatte „Gue-riera" und die Corvette »Lkpsia" hatten sich vor ei« ner Brücke unterhalb Beirut und die k. k. Fregatte „Medea" in derselben Linie aufgestellt, wie die englischen Linienschiffe, welche auf dreiviertel Kanonen« schußwtit« längt der Stadt geankert waren. Den zanzen 2ag hindurch feuerten die vor Veirut aufge« stellten Kriegsschiff« auf all« Punkte, »o sich ägyptische Truppen zeigten.
Am lt. Morgens schickten die Admirale Sto» pford und Bandiera eine Sommation an Soliman Pascha, worin sie ihn, zur Vermeidung unnützen Blutvergießens, aufforderten, den Platz zu räumen, um von selbem, im Namen d<S Sultans, Vesih er« greifen zu können, und ihm hierzu anderthalb Stun« den Bedenkzeit ließen. Da lnefe Aufforderung in englischer Sprache abgefaßt war, welch« der Pascha nicht versteht, so ersuchte «r, man möchte sie ihm französisch, türkisch oder arabisch zusenden, wonach man ihm selb» französisch zukommen ließ. Er erwie« derte jedoch alsogleich, daß er derselben keine Folge leisten werde. Indessen schien die ägyptische Garni» son sich in der Nacht vom !0. auf den 11. aus der Stadt zurückgezogen zu haben, da von den Kriegs» schiffen aus kein einziger ägyptischer Soldat darin wahrgenommen wurde. — Um <»'/4 Uhr Nachmic» tags begannen die vier Linienschiffe „Benbow,-»Ganges." »Bellerophon« «nd «Edinburgh." und die Fregatte «Mcdea,« mit v.llen Lägen auf die Festungswerke zu feuern, wobei sie die Stadt möglichst zu  schonen suchten.   DaS  Feuer   wurde  nach einer
Stunde eingestellt. Die Wirkung davon war die bei. nahe gänzliche Zerstörung der Festungswerke, wobei auch einige ganz nahe an den Wällen stehende Hau« ser beschädigt wurden, worauf sich der Schaden, welchen die Stadt erlitten hat. beschränkt. Die wenigen Kanonen, die auf den Batterien der Aegyptier standen, haden fortwährend geschwiegen.
Am 12. und 12. fuhren di» vor Beirut aufgestellten Kriegsschiffe fort, einig« Werke, welche nicht ganz zerstört waren, zu beschießen. Der an diesen Tagen in- und außerhalb Beirut den Aegypliern bei« gebracht« Verlust wird auf ungefähr 1000 Mann an Todten und Verwundeten berechnet.
Am i5. begab sick die k. k. Fregatt« „Guerilla," auf Einladung des Admiral« Slopford, zu dem bei Dschunieh und Kelbsu, wo die oltomannlschen Truppen gelandet hatten, errichteten Lager, um da' selbst die disponiblen Marin«,I,,fant»rlelruppen der drei österreichischen Kriegsschiffe ans Land j« sehen. Am la. verfügte sich der Contre«dmiral Bandiera mlt der Fregatte »Medea" ebenfalls dahin, um in der Nähe deS englischen Abmiralschisses vor dem Lager zu ankern.
Dieses Lager besteht aus drei Abtheilungen; im Centrum befindet sich ein Corps von 2700 Mann tückischer Truppen; am nördlichen End, ein anbe« «es türkisches Corps von 2000 Mann. beide unter den Befehlen Selim Pascha'6; die Stellung gegen Süden nehmen die «nglisch-österreichischen Marine-truppen ein. DaS Lager wurde sogleich verschanzt. Einige dort befindliche Häuser und Kirchen, deren Mauern äußerst fest sind, und auf welchen grobes Geschütz aufgestellt wurde, erleichtern dessen Verthei» digung, um so mehr als der Feind von den Bergen herab kommen müßte, um «S anzugreifen, und das Feuer b«r Kriegsschiffe so wie der vier ganz nahe am Ufer befindlichen englischen Dampffregatten, ,vel« che mit 80 Pfündern ä, I2 I^ixllans versehen sind, ihm das Näherrücken sehr «rschweren wütde.
Am 12. wurde «ine Abtheilung von 210 Eng» ländcrn nach dem befestigten Dorfe Dfchebel abgeschickt, welches die Straß« von Tripoli nach Beirut beherrsche; dle „lvanefischen und ägyptischen Soldaten, die einen sehr starken Thurm daselbst besetzt hielten, leisteten den ganzen Tag hindurch hartnäckigen Wider» stand, und brachten den. Engländern einen Verlust von 4 Todten und 15 Verwundeten, worunter eil» Offizier, bei. Des NachlS jedoch räumten sie den Thurm,  welcher   sofort   durch   bewaffnete   Maroni-
t«n befttzk nmev».  »^, Die Gebirgsbewohner begeben
fiä»
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sich schaarenweise an die Küste und in das Lager, um daselbst Mittel zu ihr«r Vertheidigung zu erhal-ten.
Der CleruS der Maroniten aus der Provinz KeZruan, »n welcher sich das Lager btsindet, begab sich am IN. in dasselbe, um sich dem ollomannifchen Befehlshaber, Selim Pascha, vorzustellen. Am Abend desselben Tages wurden zum Beweise der Unterwerfung dieser Provinz und zur Aufmunterung deS Volkes, alle Kirchen und Klöster beleuchtet.
Am «5. stattet« b«r Emir Abdullah, Neffe Emir Beschirs und Gouvernlur der Provinz Kes-ruan den linkischen Befehlshabern einen Besuch ad. Selim Pascha nahm ihn mit Gute auf und bcstä^ tigle ihn im Gouvernement dieser Provinz und verlieh ihm ein Ehrenzeichen im Namen dcs Sultans. Die Rückkehr dieses Häuptlings zum Gehorsam ge. gen die Pforte brachte auf das Volk die beste Wirkung hervor.
Die  bewaffneten Maroniten  hatlcn   bereits  angefangen, die Aegyocier  zu   beunruhig«.,.     In   eincm zwi!ch«n selben  und den Vorposten Ibrahim Pascha's vorgefallenen   Scharmützel   blieben   letzter«   im Nach» theil. Uebcrdicß bemächtigten sich die Maronitcn mit Gewalt  des DorfeS   Bodrum,   unweit  Tripoli,  verjagten die Aegyplier aus demselben   und machten 25 Gefangene.    Von docl aus rückten   sie dem Vernehmen nach gegen letzlere Stadt vor.   Vierhundert Al.-banesen und Aegyplier hatten   ihrc Reihen   verlassen und  sick  mit  den  otlvmannischen  Truppen   vereinigt. Ibrahim  Pascha   unternahm   mit   einem   aueer. leslnen   Eorps   zu   wiederholten   Mnlen   Recognosci-tungen in der Nähe deS Lagers. Er schien die Stellung zu stark gefunden zu haben, um  einen Angriff zu wagen, weil er   sich so'then   nach Meruba,   zurückzog und am 19.  sechs Stunden   von   demselben ent. fert   stand.   Die   Maromten,  von   einem   Bataillon ottomannischer   Truppen   unterstützt,    sielen   feinen Truppen in die Flanken, und nöthigten sie, sich mit einigem Verluste «ine Halde Stunde   weit   zurückzie. hen. Die Desertion unter d<n Aegyptiern schien mit jedem   Tage   zuzunehmen.    Ibrahim   Pascha    hatte bei   sich   ungefähr   7 700   MaiM    Und    andere    7000 Mann   befanden   sich   «nter   Soliman   Pascha   bei TeilUt, Von einem Marsche des ersteren nach Con-stanlinopel   kann   unter    solchen   Verhältnissen   nichl mehr die Ncde   seyn,   theils   weil   die   Aegyptier  in
Syrien vollauf zu thun haden, theils wtil tcr Schnee in dieser Jahreszeit berens anfangt, die G.'birg« d»3 TauruS zu bedecken.
Am l9. kamen von Cypern die k. k. KriegS-dampfboote .Marianna« und das österreichische Dampfboot »Seri Pervas«, an dessen Bord sich der Muschir und Seciasker von Syrien, Iz;ct Mchemed Pascha, befand, an der syrischen Küste an. Auf o,n blitzn Dampfbooten waren l!00 Mann lurtischec Truppen eingeschifft, welche sogleich anS Land ge« setzt wurden,   um das  tückische  Lager   zu   vllstarkcu.
Der Geist  d.l Vivölkerung   sprach   sich   immer mehr zu Gunsten des Sultans   aus.    In   demselben Maße vorloren die Aegyptier ihren Einfluß   auf daS Volk; denn  obgleich den Bewohnern   der   durch   die Landungsarmee   belehten   Dörfer    auf   das   strengste' untersagt war, in selben zu verbleiben, so kehrten sie doch  in großer Anzahl, Männer und Weib,r,   zuiüH unb in  ,in,m  derselben  war   bereits  ein   förmliches Markt eröff»«t worden.
Auf dem am 26. zu Constantinopel eingelaufenen englischen Kriegsdampsboole „Phönix« ist der kö'nigl. großbrilannifche Oberst Sir Charles Smith dasllbst angelangt. Selber war von einer Unpäßlichkeit befallen worden, die ihn nöthigte, eine Reise nach dieser Hauptstadt zu unternehmen. Er befindel sich jedoch bereits auf dem Wege der Genesung, und gedachte am t. October am Bord desselben Kriegsdampfbooles, auf welchem er angekommen war, wieder abzureisen«
Am 25. September um 9 Uhr Abends ist in Constantinopel» in der Gegend von Odun Kapussi, nahe an der Brücke, welche über den Hafen führt, Feuer ausgcbrochen. Bei dem starken Nordwinde breiteten sich die Flammen so schnell aus. daß man erst um 1 Uhr nach Mitternacht derselben Meister werden konnte. 150 Kaufläden und einige Häufer wurden in Asche gelegt.                                                 ^
Das österreichische Dampfboot „Scri Pcrvas«' ist am 2?. September von Syrien nach Constantino-pel zurückgekommen.
Der öffentliche Gesundheitszustand   ist   fortwährend   befriedigend; dagegen haben in Philippopcl ei' nige Pestfälle Statt gefunden, welche   die Regierung ^   veranlaßten,  Maßregeln  daselbst   gegen die   Vtrdrei-l    tung der Seuche anzuordnen,                    (Ost.  B)
Verleger:   Ig^z Alois  Edler v. Kleinmayl..
(Zur Laib. Zeitung Nr. 34.  ,8'40.)     ,
Anfang zuv Im^^erHeiimm.
(7ollrg liam 15. October 1840.
StaatZ!chuldvtrschreibung.zu5    v. H   (in CM)  101,^4 detlo      detto             zu ä    v. H. si„ CM.)    98
detto      detto              zu 3    v. H. <in CM.)    ?5
Darl. ln'll Verlos, v. I l85ä für 5c»o st. (in CM.) 6.i5 detto      detto      v. I. ,839 ssir ,5o fl. (in CM.) 278 3j^ detto      i?etto     v.J. iljZg für  5a fi.(in CM,)    55 3l4 Wien. Stai>t-Bai,co'Obl. zu 2 l^2v. H. (inCM)    6c>»»2
Aerar. Domest.
Obllqa<iontn d«, Tt<i«de^                     > (C-M.) (C.M-)
v   lXierroch untlr uni)^zu2     V. H ^i    — cb der (3nng, von Nöh» Izu » ijlv.H.^    6c»            —
in«« . Mähren , Schle-5 zu 2 1^4 v.H. )>    —            —
sie«,3»t<yelmast. itärn» ^zu 2      v.H ^     ^—            —
desW.Overt.Amtes   '.                ?/
<NetreiV Durchschnitts - Preise
in Laibach am »7. October 1L40.
Marktpreise. Ein Wien. Metzcn Weihen   .   .   Z fl. ,2 ^ kr
—            —       Kukuruh      . — » —       u «-           —       Halbfrucht    . — » —       ,
—                —       Korn   .   .    .    2 „    72/4,
—              —       Geiste.   .   . — „ _^
—              —        H,rse   ...    ,  „ 57        « —        Heiden     .    .    , „ 54        ,,
—              —        Hafer   ...»,,  »ü        „
Vermischte Verlautbarungen.
Z. l5/2.   (1)
So eben ist in der Sarl Z)att6'ichen Buchhandlung   in Wien   erschienen,   und   bei
Ngna5 Edlen  v.   TNeinmaUr,   Buch-handler in Laidach, zu haven:
Der wohlunterrichtete österreichische  Nechtsfreund mid Nathgeber,
oder f^bllcbe Anwcisuna, wle man sich in vorkommenden Nechtsfällen zu benchmen hn, um Störungen in Geschaffen und kost'piclige Prozesse zu vermeiden. Mit besonderer Rücksicht auf daS bürgerlich?, Gesetzbuch durch Mustcr und   Beispiele erläutert,   von Joseph
Hoffer, Dr. der Ncchte m Wien. gr. Octav,4oo Seiten, Velm-Papler, in Um-
schlag geb. 2 si. 20 k^. E. M. Uiber den Werth dieses W<rkcs  »st nur <ine  Stimme: Es ist  erschöpfend und  m,t
«
gründlicher Sachkenntniß bearbntct. ein t'et'er  ' N'üh^eder  in   allen   Fällen   des   bürgerlichen Rechtes.
Z.  1579.    (1)
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EHllmer-NMassers
der Ellse  Mußella.
Dieses, bei der Toilette, so wie auch bei sonstigem häuslichen Gebrauche mit vortheilhafter Wirkungskraft sich äußcrndc Erzeugmsi, aus den feinsten, der Gesundheit zuträglichsten Pflanzen und Riechstoffen dcstillirt, erfreut sich wegen seiner wohlcrprobten Echtheit, den besten Eigenschaften und doch sehr dilligen Preises einer zahlreichen Abnahme in den meisten soliden Handlungen Steyermarks, Oesterreichs u. Kroatiens, sogar mehrerer Versendungen nach England und Griechenland; daher sich die Unterzeichnete auch in dieser Provincial-Hauptstadt einem ho-hcn Civil- so wie Militär-Adel und dem verehrten Publicum für den Abgang dieses aromatischen Schönheit- und Gesundhcitö-Wassers bestens empfiehlt.                                            ,^
Es kann mit reinem Wasser vermengt * und unvermengt gebraucht werden. Bei und nach dem Bade, dem Waschen und nach dem Nasiren gebraucht, conservirt es die Haut vor dem Aufspringen, macht sie rein, zart, weiß und jugendlich, verscheuchet dcn unangenehmen Geruch der Seife, erfüllt dcn Dunstkreis mit duftenden Wohlgerü'chcn. Es dient zum Auöspühlen des Mundes, zur Reinigung der Zahne, stillt die Schmerzen derselben und , macht sie sehr weiß, heilt jeden Ucbelgcruch und stärkt das Zahnfleisch. Mit einem kleinen Versuche wird man sich von der Güte desselben überzeugen.
Zu haben ist eS fortwährend bei der Fabrikantinn selbst am Schulplatze, Haus-Nr. 282, im 2. Stockwerke, das Fläschchcn vom feinsten zu 30 kr., vom mittelfeinen zu 20 kr., vom ordinären zu 25 kr.
Olise FNussella.
Fabrikantinn.