^M^ Nr. 12. Pränumeration«pl«<«: Im «omptolt ganzj- ff. 11, halbl- N. 5 50. Für die Zustellung ine H«»e halvl. 50 ll. HM! d?l VoN ssanzi, ft, 15. halbj. si, 7 50, Dienstag, 15. Jänner. Inse,tlon»gebü« - F2« llllne Ins«at« »l» »n < Stilen «5 tr,, aröhere p« Zlile 8 tr., bel 8lt««n 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben nachfolgendes Allerhöchste Handschreiben allergnädigst zu er« lassen geruht: Lieber Herr Sohn Kronprinz Erzherzog Rudolph! Mit aufrichtiger Freude und hoher Befriedigung habe Ich die Ueberzeugung gewonnen, dass Euer Liebden durch Ihr hingebungsvolles Walten als Protector der zu Wien im verflossenen Jahre veranstalteten internationalen elektrischen Ausstellung zum erfolgreichen Velingen derselben wesentlich beigetragen haben. Ich finde deshalb Euer Liebden für diese der Förderung hochwichtiger wissenschaftlicher und gemein« nühiger Interessen gewidmete Thätigkeit Meine vollste Anerkennung und Meinen wärmsten Dank auszusprechen, Wien am 10. Jänner 1884. Franz Joseph m. 9. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom ?. Jänner d. I. über einen vom Minister des kais. Hauses und des Aeußern erstatteten allerunterthänigsten Vortrag den Hilfsämter-Directionsadjuncten Arthur Ritter von Klyucharich zum Chef der Expedition für politische Correspondenzen diese» Ministeriums allernnädigst zu ernennen und dem l. und l. Hof- und Ministerial.Official erster Classe Adam Lukasiewicz den Titel eines Hilfsämter-Directionsadjuricten allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtliche^Theil. M.^'Gestüt der Kaiser haben der Gemeinde A'Mberg im polltischen Bezirke Amstetten in Nieder, osterreich für die durch Hagelschlaa und Wollenbruch lm Monate Juni 1883 verunglückten Gemeinde« Angehörigen eine Unterstützung von 300 fl. aus Aller« höchster Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. Die neuernannten Herrenhausmitglieder. Seit einem Jahre sind bekanntlich 15 Mitglieder bes Herrenhauses gestorben. Im Laufe des Jahres 1883 wurden als erbliche Mitglieder nach dem Tode ihrer Viiier Josef Oswald Graf Thun und Max Fürst von Thür n und Taxis, ferner an Stelle des verstorbenen Erzbischofs Dr. Gollmayr dessen Nachfolger Erzbischof Dr. Alois Zorn, schließlich Fürst Georg Lobkowitz als erbliches Mitglied neuernannt ins Herrenhaus berufen. Die durch den Tod eingelre« tenen Lücken im Herrenhause sind demnach bisher nicht vollständig ausgefüllt gewefen, was erst mittelst Allerhöchsten Handschreibens vom 9. Jänner erfolgte. Wir geben hier einige Daten über die zehn neuernannten Herrenhausmitglieder. Zdenko Graf Kolowatt.Krakowsky ist im Jahre 1836 geboren, k. k. Kämmerer und mit Gräfin Olga Kheveichüller verheiratet und Besitzer der Fidei-commis-H errschaft Reichenau-Czernikovic in Böhmen. Graf Kolowrat-Kralowsty ist ein Sohn des verstorbenen Generalmajors Grafen Theodor Kolowrat. Ernst Wilhelm Walterskirchen Freiherr von Wolfsthal-Pottenburg ist im Jahre 1829 ge-boren. k. k. Kämmerer, mit Gräfin Barbara Wenckheim vermählt und Besitzer der Fideicommiss-Herrschaften Wolfsthal, Hundsheim, Pottenburg und Berg in Nieder, österreich. Der Abt des Benedictiner-Ordensstiftes Ernst Hauswirth, der Nachfolger Helferstorfers, genießt wegen seiner ausgebreiteten wissenschaftlichen Bildung und wegen seiner Verdienste um die Stiflslehranstalt großes Ansehen. Vohuslav Graf Chotet. k. l. Gesandter in Brüssel, ist eine hervorragend bekannte Persönlichkeit. Franz Freiherr von Gondola.Ghetaldi stammt aus einer altadeligen Ragusaner Patrizier-Familie, ist Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Classe, Gutsbesitzer und hat die eingehendste Kenntnis der Landesverhältnisse und die umfassendsten praktischen Erfahrungen auf dem Gebiete der eigenthümlichen Cultulverhältnisfe in Dalmatien. Gondola ist dalmatinischer Landtags-Abgeordneter. Seine Be« rufung in das Herrenhaus ist fchon deshalb erklärlich, weil Dalmatien gegenwärtig gar nicht im Herrenhaufe vertreten ist. Generaldirector Friedrich Julius Schüler und Hofralh Rudolf Eitelberger von Edelberg sind in Wien bestbekannte und allgemein hochgeachtete Per-sönlichleiten. Ersterer, Generaldirector der Südbahn, gilt als einer der hervorragendsten Fachmänner, ins- besondere in commerzieller Beziehung. Letzterer, Director des östei reichischen Museums für Kunst und Industrie, genießt als eine der ersten Autoritäten in Kunstsachen einen europäischen Ruf. Josef Freiherr v. Buschmann, k. k. Sectionschef a. D., hat nach mehr als 40jähriger Dienstzeit den Staatsdienst verlassen, darf wegen seiner volkswirtschaftlichen Kenntnisse als eine vorzügliche Kraft für das Herrenhaus angesehen werden. Graf Justin Koziebrodzki, Generalmajor a. D., ist ein angesehener Großgrundbesitzer in Ga-lizien. Karl Graf Fugger-Babenhausen, jüngerer Bruder des Fürsten Leopold Fugger-Babenhausen, k. k. geh. Rath und Kämmerer, Oberst a. D., wohnhaft in Klagenfurt, hat sich vielfach um die Entwicklung Karn-tens verdient gemacht. Zur Lage. Die «Wiener Abendpost" vom 12. d. M. schreibt: Wie unsere oppositionelle Presse öffentliche Meinung macht, dafür liegt uns heute wieder ein recht charakteristisches Pröbchen vor. Im gestrigen Nbendblatte der Deutschen Zeitung hieß es bezüglich der neuernannlen Herrenhausmitglieder: „Von den neu« ernannten Pairs ist bloß Graf Bohuslav Chotek in weiteren politischen Kreisen bekannt; die übrigen haben entweder gar leine oder nur eine wenig bezeichnende politische Vergangen» heit hinter sich." In derselben Nummer veröffentlichte das genannte Blatt die Biographien der neuernannten Herrenhausmitglieder, darunter die folgenden Daten: „Wie fast alle Kärntner Großgrundbesitzer gehört auch Graf Fugger der liberalen Richtung an; er hat bisher stets mit derVer« fassunasvartei gestimmt...... Baron Franz Gonoola-Ehetaldi ist dalmatinischer Großgrundbesitzer, seiner Abkunft und Bildung nach Italiener; im politischen Leben hat er bisher keine Rolle gespielt. ... Herr Schüler, ein gebürtiger Elsässer, g e h ö r t zweifellos jenerPartei an, welche deu Föderalismus perhorres-ciert, hat es aber bisher unterlassen, im politischen Leben sich irgendwie bemerkbar zu machen." — Heute morgens scheinen jedoch die Politiker der „Deutschen Feuilleton. Der Meinhausler. Erzählung aus dem obderenxsischen Volksleben von (l. N. Kllltenbrunner. (7. Fortsetzung.) Als Leopold's eifrige Vermittlungsversuche nichts wuchteten, eilte er durch eine Seitenthüre hinauS und ^>Ite mehrere Knechte, welche alsbald mit tüchtigen Stöcken erschienen und der Schlägerei ein Ende mäch. ten. mdem sie. unterstützt durch die Partei ihres Herrn, vle stehen Gesellen zur Thüre und zum Hause hinaus, drängten, wo die letzteren nach längerem Schreien und ^chmpfen und unter Aufkündigung ihrer „Kundschaft" zuletzt auch noch ihre Zeche bezahlen mussten. Vor °em gefundenen starken Widerstände und der Ueber-«ahl ihrer Gegner fanden sie es endlich doch gerathen, «om Streite abzulassen und ihr Heil in der Weite in suchen. " . Herr Grundner, den man im Bezirke das Haupt "es großen Besitzes nennen konnte, war sehr befriedigt «nd beruhigt darüber, dass der „verwegene Kleinbesitz" "ne so empfindliche „Lection" erhalten und eine so wirksame Niederlage erlitten hatte. . Sein Sohn aber sah aus geheimen Gründen, die ^n sehr nahe angiengen, die Sache mit ganz anderen "ugen an. Er war schweigsam und konnte sich wegen ^. Innung seines Vaters nicht freuen. Noch an «ernselben Abend hatte er mit ihm einen Sturm zu ,,^. ' t>° 'hn der Vater wegen eines gewissen ver-traute« Verhältnisses zur Rede stellte, einin <^°^ war darauf fehr trübsinnig, und als zur m »V° ""chher V"m von Frau Grundner wieder 'bn -? b'A in die Wirtsküche gerufen wurde, sah " "ne Dlenstmagd des Hauses eine kurze Weile, aber angelegentlich, mit ihr sprechen. Die neugierige Person tonnte hiebei nichts weiter als die bestürzten Mienen der beiden erlauschen. 5. Vater und Tochter. Wir kehren wieder zur Solde Dominik's zurück. Er hatte von dem gewaltthätigen Vorfalle im „Vären"-Wirtshause gehört, und wiewohl er neulich die Anträge Zauner's und seiner Genossen scharf zurückgewiesen und keine Gemeinschaft mit ihnen eingegangen hatte, fo hielt er es doch im allgemeinen mit seinen StandeLgefährten. Dominik fprach sich über den Wirt und dessen hochmülhige Grundsätze mit heftiger Entrüstung aus. Vroni hörte trübfelig zu; sie mufste dem Vater Recht geben, und dennoch war sie ungemein verstimmt. Das einsilbige Wesen der Tochter fiel dem Vater auf. „Was ist dir denn, Vroni?" fragte Dominik mit jener besorgten Theilnahme, die er nur für fein einziges, wahrhaft geliebtes Kind hatte. „Schon feit meh» reren Tagen bemerke ich eine starke Veränderung an dir. Du bist traurig. Sage mir, was dich drückt. Haben dich meine neuerlichen Aeußerungen über deine Zukunft nachträglich so angegriffen?" „Das nicht!" feufzte Vroni. „Und doch ist es etwas Aehnliches." Das Mädchen, mit Blutröthe im Gesichte übergössen, wollte mit der Sprache nicht heraus. „Ich kann es nicht mit ansehen," fuhr Dominik fort, „dass du nicht mehr so heiter bist wie früher! Rede offen, was dir fehlt, und kann ich dir helfen, so thu' ich es gern!" „Bester Vater." antwortete Vroni schüchtern und verschämt, ..ich hätte es dir schon längst sagen sollen, ich habe mich jedoch nie getraut, denn du wirst mich ein thörichtes Kind schelten." Dominik bemerkte gelassen: „Ich kann dir nichts Unvernünftiges zutrauen!" „Du musst es endlich wissen," erwiderte Vroni mit großer Befangenheit. Zögernd enthüllte sie nun ihr bisher verschwiegenes Geheimnis: „Ich habe seit längerer Zeit eine — stille Neigung für — Leopold." „Für welchen Leopold?" fragte Dominik stutzig. Das Mädchen wagte kaum laut zu fagen: „Es ist der Sohn des — Herrn Grundner." Dominik war eine Zeitlang wie von Schrecken gelähmt. „Des Wirtes?" stammelte und fragte er noch einmal, als könne er diesen Widerspruch zwischen Eltern und Kindern nicht glauben oder doch nicht fassen. Als Vroni schwieg, rief er leidenschaftlich: „Unglückseliges Verhängnis!" Seine Liebe zu Vroni verhütete jeden rohen Ausbruch, und er sprach auch nicht davon, dass sie jede Verbindung mit Leopold aufgeben müsse; im Gegentheil sagte er nach einer Weile: „Leopold ist ein achtungswerter junger Mann, seinem Vater ganz unähnlich, leutselig und menschenfreundlich, auch gegen diejenigen, denen das Glück den Rücken kehrt. Und glaubst du. dass er dich liebt?" Freudiger und feuriger als früher entgegnete Vroni: „Er liebt mich ehrlich, ich glaube, er liebt mich heiß, und ich kann feiner Rechtschaffenheit vertrauen." „Weiß der Alte davon? Und was fagt er dazu?" fragte Dominik und zog die Stirne in Falten. Statt eine Antwort zu geben, brach Vroni in Thränen aus. Magdalena, welche nebenbei mit Rübenschälen beschäftigt war und jetzt aufmerksam wurde, legte Messer und Rüben weg, kam herzu, liebkoste Vroni und sagte mit schwer lallender, jedoch den Ihrigen den-noch verständlicher Zunge: „Nicht traurig sein, Vroni!" Die schluchzende Tochter drückte gerührt der Muller die Hand. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 12 92 15. Iiinner 1884. Zeitung" bereits total vergessen zu haben, was noch gestern abends ihre felsenfeste Überzeugung war, denn im Leitartikel des heutigen Morgenblattes heißt es: „Fasst man die einzelnen Perfönlichkeiten ins Auge, welche einer Berufung ins Herrenhaus gewürdigt wur« den, so lann man sich auch nicht des Eindruckes er« wehren, dass der Ministerpräsident noch immer eifrig bemüht ist, seine Allianz mit der feudalen Partei und den föderalistischen Fraction?« noch inniger als bisher zu gestalten." Am Schlüsse des Artikels findet sich folgendes Resume: „Die Reihe» rein ministerieller wie jene der czechischen, polnischen und clericalen Pairs erfahren abermals einen nicht unerheblichen Zuwachs." — Diese Stichprobe genügt wohl, um die Wahrheitsliebe und Objectivität der „Deutschen Zeitung" nach Gebür zu kennzeichnen. Bemerkt sei nur noch, dass «estern selbst die Neue freie Presse ausdrücklich betont hat, dass die meisten der neuernannten Herren-hausmitglieoer der Mittelpartei angehören. Das Vaterland äußert sich folgendermaßen über die neuen Herrenhausmitglieder: „Mit diesen Ernennungen ist augenscheinlich in der Hauptsache nur die Ersetzung einer Reihe von Herrenhausmitgliedern bezweckt, die in den letzten paar Jahren mit Tod ab« gegangen sind. Es geht dies sowohl aus den Ländern wie aus den Stellungen hervor, die dabei berücksichtigt worden sind. Auch nur aus diesem Gesichtspunkte er« klärt rs sich, dass in der Liste der Neuernannten alle Schattierungen des Hauses vertreten sind..... Die Berufung des Generaldirectors Schüler deutet wohl darauf hin, dass die Regierung selber Wert darauf legt, dass ihre eisenbahnpolitischen Nctionen im Herrenhause die gebürende fachmännische Prüfung und Würdigung finden. Die Berufung Eitelberger's wird, mag derselbe in politischen Fragen welchen Standpunkt immer einnehmen, gewiss von allen Seiten nur mit Befriedigung aufgenommen werden." — Die Vorstadt-Zeitung bemerkt in ihrer Charakteristik der neuberufenen Pairs: „Für den Schluss haben wir uns die Mittheilung zweier Er« Nennungen aufgespart, welche man überall dort mit aufrichtiger Freude begrüßen wird, wo man dem Ta« lente und jeder culturfördernden Bestrebung lebhafte Sympathie entgenbringt. Rudolf Eitelberger, „unser E'.telberger", der Schöpfer des Kunstgewerbewesens in Oesterreich — um von den reichen Resultaten der Thätigkeit dieser eminenten Arbeitskraft das Wichtigste zu nennen — hat die ihm jeht gewordene Auszeichnung redlich verdient. Seiner Initiative danken Tausende Erwerb und Wohlstand; er hat daü National« vermögen seines Vaterlandes wesentlich vergrößert. — Durch die Ernennung des Generaldirectors der Südbahngesellschaft Herrn F. I. Schüler hat das Herrenhaus eine Eisenbahn-Capacität allerersten Ranges er« halten." — Die Morgenpost sagt: „Im ganzen dürfte durch den jetzigen Pairsschub im Stimmen. Verhältnisse der Parteien des Herrenhauses keine Veränderung eintreten, da sowohl qoantitativ als quali< tativ nur die durch den Tod im Laufe des letzten Jahres gerissenen Lüten ausgefüllt erscheinen." Die Ghegesetzdebatte im ungarischen Oberhause. Budapest. 12. Jänner. Dns Haus und die Gallerien sind sehr start besetzt. Der Präsident meldet, dass mehrere katholische Gemeinden infolge des Votums des Hauses Dankadressen eingesendet haben. Graf Io< hann Czirüky überreicht aus zahlreichen Gemeinden eingelangte Dankadressen, ebenso auch die Grafen Anton Sztäray, Ferdinand Zichy, Georg Apponyi und Baron Koloman Iosila. Es folgt sodann die Debatte Über das Mischehegesetz. Fürstprimas Simor ergreift das Wort. Das zweitemal — jagt Redner — liegt vor uns die Vorlage über die Ehe zwischen Christen und Juden, und zwar in unveränderter Form. Nun erlauben Sie mir, hochgeborne Magnaten, sowohl in meinem wie im Namen meiner bischöflichen College« zu erklären, dass wir mit Rücksicht auf unsere Glaubens-sahungen, mit Rücksicht auf die uns durch das Ge« wissen gebotene Pflicht, mit Rücksicht endlich auf das Wahre Wohl unseres Vaterlandes, wie wir dies bei der Verhandlung im vorigen Jahre eingehend auseinandersetzten, den Gesetzentwurf auch heuer nicht acceptieren können. (Lebhafte Eljen.Rufe rechts.) Graf Anton Szechen betont insbesondere das Missliche des häufigen Nuntienwechsels, wodurch, wie die Erfahrung lehre, schon sehr viele Fragen verbittert, aber kaum jemals einer ersprießlichen Lösung zugeführt wurden. Redner beansprucht für das Oberhaus das Recht der freien Meinungsäußerung; er lehn daher die Vorlage ab und hält an dem früheren Beschlusse des Oberhauses fest. Obergespan Perczel spricht für den Gesetzentwurf. Er glaubt, das Haus könne sich nicht auf den schroffen Standpunkt der Negation stellen; es müsse nicht nur das W»sen der Vorlage, sondern das Verhältnis zwischen den Factoren der Gesetzgebung in Betracht ziehen, welches auf gegenseitiger Billigkeit beruhe. Es sei wohl ein unbestreitbares Recht dcs Oberhauses, den vorliegenden Gesetzentwurf zu accep, tieren oder abzulehnen, aber die Anwendung dieses Rechtes könne nicht das Ziel weder der Partei noch des Einzelnen sein. Die parlamentarische Discussion sei daher leine Option, sondern die Pflicht, welche gegenüber dem andern Factor der Gesetzgebung nur mit Billigkeit gehandhabt werden kann. Der vorliegende Fall ist kein gewöhnlicher, in welchem auf der einen Seite die Räthe der Krone, das Abgeordnetenhaus, welches die Vorlage fast einstimmig acceptierte, und eine namhafte Minorität des Oberhauses steht. Unter so bewandten Umständen überlasse Redner den Magnaten den zu befolgenden Vorgang der Billigkeit und des Patriotismus. (Zustimmung.) Redner rühmt hierauf die besonnene Art und Weise, wie der Gegenstand von den Gegnern behandelt wird. Nach einer längeren Analyse des Gesehentwurfes fagt Redner, er bestrew nicht, dass die Ehe eine moralische und ethische Institution sei, aber die wissenschaftlichen, dogmatisch politischen Auseinandersetzungen haben nur einen aka< demischen Wert, wenn selbe nicht in das praktische Leben eingeführt werden. Auf Grund des Gesagten pflichte Redner den Intentionen der Vorlage bei, leugnet abec nicht, dass dieselbe in vereinfachter und vielleicht weniger offensiver Form vorgelegt werden könne. Es könne ganz einfach gesagt werden, die lüultu8 äi^aritHZ bllde lein Ehehindernis mehr, die Verfügung des Gesetzartitels vom Jahre 1868 sei bei allen Confessionen gleichmäßig anzuwenden. Redner acceptiert die Vorlage auf Basis der Specialverhand« lung. Es sprechen hierauf Baron Emil Pongräcz und Graf Abraham Gyürky für die Vorlage. In der Debatte über das Mifchehegefetz spricht sich Obergespan Graf Gyürky für die Annahme der Vorlage aus. Die Civilehe sei heute eine Lieblings« Idee, die Schaffung eines Gesetzes bezüglich der Ehe zwischen Christen und Israelite« sei aber eine Nothwendigkeit. Er sei bereit, den § 38 in der Fassung des Dreier-Ausschusses anzunehmen. Nach einer kurzen persönlichen Bemerkung des Obergespans Graefl, welcher das Verdienst für die Aufrechterhaltung der Ruhe im Szabolcser Comitate während der Verhandlung des Tisza-Eszlarer Strafprocesses nicht sich, sondern dem nüchternen Sinne der dortigen Bevölkerung zuschreibt, plaidiert Baron Vin-cenz Pongrücz für die Vorlage, desgleichen auch Baron Nikolaus Vay, welcher insbesondere die Nothwendigkeit betont, das gute Einvernehmen zwischen beiden Häusern nicht zu stören. Wer dem Antisemitismus Vorschub leistet, kräftige den Socialismus, den Kampf der Unbemittelten gegen die Bemittelten, was eben nicht im Interesse des Oberhauses gelegen sein könne. Baron Rosner bestreitet den Ausführungen des Fürst'Primas gegenüber, dass das Wohl des Vaterlandes die Ablehnung der Vorlage erheische; das Vaterland bedürfe vor allem die Aussöhnung des stufenweisen, selbstbewussten Fortschrittes. Die Ablehnung der Vorlage provociere den Kampf, welche, wie selbst die eingelangten Adressen beweisen, ein wirksames Mittel zur Aufstachelung der Leidenschaften biete. Es fei auf der gegnerischen Seite missfällig aufgenommen worden, dass Graf Gyürky die Frage der Einziehung der kirchlichen Güter berührte, und doch habe er nur darauf hinweisen wollen, dass es zwar leicht sei, eine Bewegung zu provocieren, aber oft unmöglich, derselben innerhalb bestimmter Grenzen Halt zu gebieten. Die Bewegung gegen die Vorlage habe bereits solche Dimensionen angenommen, dass schon dies die An« nähme derselben allen jenen zur Pflicht mache, die als Anhänger des Liberalismus betrachtel werden wollen. Graf Csaky verficht das Recht des Staates, die Eheverhaltnlsse zu regeln, ohne in den Rechtskreis der Kirche einzugreifen, und kommt in seiner Argu-mentation zu dem Schlüsse, dass dies dermalen in der That dringend geboten sei und dass hiedurch die reli-giös.sittllchen Gesichtspunkte durchaus keinen Abbruch erleiden. Die Einführung der allgemeinen Civilehe würde zwar seiner Ansicht nach besser entsprechen, doch begnüge er sich mit dem unerlüsslich Nothwendigen, was die Vorlage bietet und stimme er auch für die vom Dreier-Ausschusse beantragte Modification des §38. Graf Stephan Keglevich erklärt sich kurz für die Vorlage, denn eine eingehendere Discussion wäre nur dann am Platze, wenn die Vorlage vorher behufs neuerlicher Erwägung an den Dreier-Ausfchuss zurück« gewiesen worden wäre. Baron Ladislaus Majthönyi verzichtet auf das Wort. Da kein weiterer Redner vorgemerkt war, wurde die Generaldebatte geschlossen. Hierauf ergreift Ministerpräsident von Tisza das Wort. Auf die Ausführungen des Grafen Szcchen inbetreff der correcten parlamentarischen Praxis will er nicht refleclieren, da zur eingehenden Erwägung dieser Frage dann Gelegenheit geboten sein wird, wenn die Frage der Reorganisation des Oberhauses zur Verhandlung gelangt. Da von mancher Seite der Ausdruck seiner Bedenken als Drohung aufgefasst wurde, so inehme er Anstand, wiederholt darauf hin« zuweisen, dass. wenn die vorliegende Frage nicht eine entsprechende Lösung fände, solchen Bestrebungen Vor. schub geleistet würde, welche gewiss nicht im Interesse des Landes gelegen wären. Er wolle die Folgen nicht ausmalen, um keiner Drohung geziehen zu werden, doch fürchte er, dass die traurige Wirklichkeit seine Bedenken rechtfertigen werde. (Zustimmungs - Rufe.) Die confessionellen Bedenken gegen die Vorlage begreife er, wenn er auch felbe nicht zu theilen vermag, doch warum diejenigen gegen die Vorlage sind, welche die Israeliten als für das Land gefährlich erachten, dies könne ihm nicht einleuchten. Wenn es im Lande einen Volksstamm gibt, welcher unstreitig über Intelligenz und Vermögen verfügt und eine besondere Kaste bildet, so mag darin eine Gefahr für die Gesellschaft liegen. In dem Augenblicke aber, wo dieser Volksstamm aufhört, gesetzlich, gleichsam unter der Last eines Fluches stehend, davon ausgeschlossen zu sein, sich mit den übrigen Bürgern des Landes zu verschmelzen, in dem Augenblicke ist diese Gefahr zum größten Theile geschwunden (lebhafte Zustimmung), und die Nämlichen, die gefährlich hätten werden können, werden viel nützlichere Bürger der Gesellschaft und des Staates fein. (Beifall, Widerspruch.) Man habe sich auf die Aeußerungen einzelner Rabbiner berufen. Diefe — fagt v. Tisza — überzeugen ihn nicht davon, wofür sie angeführt worden, wie schlecht nämlich dieses Gesetz sei, und niemand wolle es haben, sondern sie überzeugen ihn nur davon, dass es solche Rabbiner gibt, welche sehen, dass dieses Gesetz ihrer Omnipotenz ein Ende macht. Dagegen aber könne er, Redner, keine Einwendung machen, welcher Omnipotenz immer dieses Gesetz ein Ende mache. Ich wiederhole — schließt v. Tisza —, dass ich einsehe, dass das Argumentieren in dieser Stunde nicht mehr am Platze ist. Ich habe gethan, was ich für meine Pflicht hielt: ich habe meinen Ansichten in Kürze Ausdruck gegeben. Es hängt nunmehr von der Weisheit des hohen Haufes ab, über das Schicksal der Vorlage zu entscheiden. Gebe Gott, dass das Resultat ein solches sei, in welchem wir Beruhigung finden. (Lebhafter Beifall. Rufe: Abstimmen.) Nach dem Schlüsse der Debatte folgte — wie wir es bereits gestern an anderer Stelle berichteten — die namentliche Abstimmung. Es stimmten im ganzen 391 Mitglieder, wovon mit Ja 191 und mit Nein 200. Der Gesetzentwurf ist demnach mit einer Majorität von neun Stimmen abgelehnt. Vom Ausland. Während sich die öffentliche Meinung in England dem Vordringen des Mahdi gegenüber ziemlich gleichgiltig zu verhalten scheint, erklären gerade die angeseheneren Pariser Blätter Tag für Tag. dass die Ueberlassung des Sudan und Nubiens an oe« falfchen Propheten ein Verbrechen gegm die Civilisation fein würde, für welche jene Landstriche durch die vereinten Bemühungen der Europäer soeben erst mühsam gewonnen worden wären. Dieser in Frankreich prävalierenden Auffassung liegt wohl die Beforgnis zugrunde, dass England das kostspielige und wertlose Südegypten preisgeben, dagegen das Nil-Delta mit Kairo, Alexandrien und dem Suez»Cunale in eine eng« lische Colonie verwandeln werde. — Die längst erwartete Namensliste der bei den Kämpfen von Sontai und Hai-Dzuona. Getöoteten und Verwundeten ist endlich in dem Marineministerium eingetroffen. Nach dieser Liste sind gefallen: 4 Osficiere, 28 französische Soldaten und Seeleute. 15 algerische Soldaten (Turcos), 3 annamitische Tirailleurs und 18 vom tonkinesischen HilfLcmps. Ihren Wunden erlagen noch: 5 französische und 8 algerische Soldaten. Summe der Gefallenen 81. Schwer verwundet wurden: 11 Officiere und 35 Mann, leicht verwundet: 11 Officiere und 176 Mann sowie 20 vom tonkinesischen Hilfscorps. Summe der Verwundeten 253. Aus den Verhandlungen der spanischen Cortes lrltt lmmer klarer die Schwierigkeit, ja beinahe Un-Möglichkeit zutage, eine dauerhafte Verständigung unter den liberalen Parteien zu erzielen; im übrigen ist die Sachlage durch diese Verhandlungen kaum geändert worden, die Entscheidung ruht vielmehr nach wie vor bei der Krone. Großes Aufsehen erregte in der Sitzung vom 8. Jänner eine Erklärung des Obersten Por-tuondo, eines republikanischen Abgeordneten, der zwar die Maßnahmen des Kriegsministers billigte, aber gleichzeitig die Monarchie angriff. Per Ministerpräsident Posada Herrera sah sich hiedurch veranlasst, auf die Unvereinbarkeit eines solchen Gebarens mit dem dem Könige geleisteten Eide der Treue hinzuweisen. Tagesneuigkeiten. Der Raubmörder Schenk. Wien, 11. Jänner. Der Raubmörder Hugo Schenk ist bereits geständig. Die Kunde von seiner Verhaftung und seine« Verbrechen, dann die Blutthat in Mariahilf und der N'efenbrand in der Taborstraße bilden heute ausschließlich den Gesprächsstoff der Wiener Bevölkerung- Gestern abends wurde Schenk vom Polizeirathe Breitenfeld im Polizei»Gefangenhause einem meh^ stündigen Verhöre unterzogen, im Verlaufe dessen ihn< alle die gravierenden Indicien vorgehalten wurden, d>e gegen ihn vorliegen. Anfänglich verlegte sich Hug" Lllibacher Zeitung Nr. 12 93 15. Jänner 1884. schenk hartnäckig aufs Leugnen, von der Wucht der Beweismittel jedoch, die Polizeirath Breitenfeld gegen lhn ins Feld zu führen vermochte, erdrückt, legte er zuletzt ein Geständnis ab. Dasselbe kann vorläufig noch nicht umfassend genannt werden, denn Schenk ge-stand nur, die beiden Timal ermordet und außerdem w Gemeinschaft eines anderen Mannes im März v. I. M der Nähe von Lundenburg ein räuberisches Attentat unternommen zu haben. Allein es scheint so gut wie erwiesen, dass Schenk auch die Ermordung der Köchin Theresia Ketterl auf dem Gewissen hat. Welche Bewandtnis es mit dem mysteriösen Morde in der „Grie-chenau" bei Pressburg hat, lässt sich zu Stunde noch nicht feststellen. Es kann jedoch nach dem vorliegenden Materials schon als feststehend betrachtet werden, dass den Vureaudiener Karl Schenk die Schuld an der Verübung der eigentlichen Mordthaten nicht trifft, son« dern dass er nur um die im Zuge befindlichen Betrügereien gemusst. Dagegen wurde durch die gepflogenen Untersuchungen die ganze Angelegenheit in eine neue Phase gebracht. Es ist nämlich constaliert worden, dass Hugo Schenk beiVollführung seiner Verbrechen einen Complicen hatte, und zwar in der Person des Maschinenschlossers Karl Schlossarek, in dessen Wohnung. Rudolphsheim.Lerchengasse Nr. ^(Stourzhgasse Nr. 1), Schenk vorgestern früh verhaftet wurde. Karl Schlossarek, der im 28. Lebensjahre steht, aus Eisenbrod in Böhmen gebürtig und nach Mährisch-Weihkirchen — bekanntlich dem Orte, wo die Leiche ber Iosefiue Timal aufgefunden wurde — zuständig 'st, ist seit kurzem verheiratet und Vater eines drei Monate alten Kindes. So viel sich bis jetzt sagen lässt, scheint Schenk der intellectuelle Urheber der verschiedenen Morde gewesen zu sein, während Schlossarek sich an der Ausübung der Mordthaten betheiligte, western abends wurde Schlossarek in seiner Wohnung verhaftet. Sowohl in der Kammer als auf dem Boden der Schlossaret'schen Wohnung wurde eine große Anzahl von Kleidungs' und Wäschestücken gefunden und saistert, die von den Opfern der Mordthaten Schenkt und Schlossarel's herrühren, ebenso eine goldene Damen» uhr und Kette, welche gleichfalls von einer Ermordeten herrühren dürften. Diese Effecten hätte Schlossarek zu geeigneter Zeit verwerten sollen. Das Stubenmädchen Iosefine Eder, welches seit dm, Jahre 1880 in Diensten des Fräuleins Hedwig Malfattl von Montereggio, Hiching. Kuniglberg Nr. I, Nand und von der gestern irrthümlich gemeldet wurde, dafs auch sie zu den Opfern Schenk's gehöre, ist nicht wegen Verdachtes der Mitschuld an Schenk's Verbre-chen verhaftet, sondern nur einem mehrstündigen Ver-höre unterzogen worden. Iosefine Eder, die 26 Jahre alt und die Tochter eines in Gobelsburg in Nieder-österreich ansässigen Bauern ist, eröffnete Anfangs Oktober 1883 ihrer Dienstgeberin, dass sie die Bekanntschaft eines Ingenieurs gemacht habe. der sie, wie sie sagte, augenblicklich heiraten wolle. Die Bekanntschaft hatte eine Heiratsannonce der Eder vermittelt. Nm 18. Oktober 1883 verließ das Dienstmädchen ihren Dienstplatz, angeblich, um mit ihrem Geliebten in ihre Heimat zur Ordnung der Geldangelegenheiten zu reisen, ^egen Weihnachten traf Iosefine Eder wieder in Wien k'n und sagte, ihr Mann — sie halte nämlich in der Zwischenzeit angeblich den Ingenieur Schenk unter dem Namen Karl Schenk geheiratet — sei auf Reisen. Sie land bei ihrer früheren Dienstqeberin gastfreundliche Aufnahme, und Anfangs Jänner reiste sie wieder nach "inz ab. von wo sie am 8. d. M. gemeinsam mit pugo Schenk, zum zweitenmale seit ihrer Verehelichung, !N Wien eintraf. Schenk logierte sich bei Schlossarek ein, während Iosefine Schent-Eder wie bei ihrer ersten Anwesenheit bei Frl. von Malfatli wohnte. Sie wies auch dieser Dame einen Ehering vor, in welchem die Buchstaben „0. 3." eingraviert sind. Sie hat dem „Ingenieur" Schenk mehrere hundert Gulden von ihrem Vermögen ausgefolgt. 5 Von anderer Seite wird die Verhaftung Schlos» sarek's gemeldet: Gestern abends um halb 7 Uhr erschienen Detectives bei dem Hausbesorger des Hauses Nr. 1 der Stourzhgasse, welche sich erkundigten, ob Karl Schlossarel, in dessen Wohnung Hugo Schenk verhaftet wurde, zu Hause sei. Der Hausmeister verständigte, nachdem er sich unter einem Vorwande von der Anwesenheit Schlossarek's überzeugt hatte, die auf der Straße wartenden fünf Polizisten Dieselben be-Men sich nun unter Führung des Commissars Stuckart m, ^ ^^ und verfügten sich in die Behausung des Maschinenschlossers, welcher eben den Bericht über die «lffaire Schenk aus einem Abendblatte las. Schlos-»arel, beim Anblicke der Polizei-Organe etwas frappiert, grberdete sich sehr ruhig, als ihm Herr Stuckart erklärte, dass er verhaftet sei. Seine Frau benahm sich umso verzweifelter. Sie weinte, jammerte und schrie, oais sie und ihr kleines Kind nunmehr verloren seien, wwchzeitig mit der Verhaftung Schlossarel's wurde "Uly eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Die Polizei U« """lich 'n Erfahrung aebracht, dass Schenk auf >e»ner Neise von Linz nach Wien auch einen lleinen Handkoffer mitgenommen habe, welcher diverse Effecten enthielt, die ein wichtiges Beweismittel bilden dürften. Die erste Frage des Commissars galt diesem Koffer. Der Gefragte erwiderte mit gezwungener Unbefangenheit, er habe von diesem Objecte keine Kenntnis. Allein schon brachte ein Detectio den gesuchten Gegenstand aus seinem Verstecke hinter dem Kasten hervor. Der Koffer wurde geöffnet, er war — leer. Sämmtliche Effecten waren weg. Schlossarek, der in den letzten Tagen beschäftigungslos war, musste sie beiseite geschafft haben. Trotzdem lieferte die Hausdurchsuchung gravierende Beweisstücke. So einen Frauen-rock, mehrere Taschentücher mit der Märke „?. "l." u. a. m. Außerdem fand man Frauenphotographien, ungefähr 15 bis 20 Stück Gratulations-Karten, welche die Namen von Frauen enthielten, die mit Hugo Schenk verkehrt haben. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dafs Schlossarek die Wohnung in der Stourzhgasse nur im Auftrage des Schenk gemietet habe, um diesem einen sicheren Schlupfwinkel bieten zu können. Schlossarek, welcher ungefähr ein halbes Jahr in dem Hause wohnt, hat erst im September 1883 geheiratet. Einen Monat später reiste er mit seiner Gattin ab, und zwar erzählte er, er begebe sich nach Prag, während er seine Frau zu seinen Eltern nach Weißkirchen schickte. Er arbeitete stets wenig, war viel zu Hause und lebte sehr gut. Er sagte stets, er sei bei dem „Ingenieur" beschäftigt und helfe demselben bei Vahnarbeiten. Als das Ehepaar nach 14 Tagen von der erwähnten Reise zurücklehrte, klagte Frau Schlossaret, ihr Mann habe die Bahnarbeit verloren, und es gehe ihnen schlecht. Schlossaret hingegen behauptete, in einer Maschinenfabrik in Altmannsdorf zu arbeiten. Dies war jedoch unwahr, denn wie aus einer an Schlossarek gerichteten Korrespondenzkarte hervorgeht, hatte sich dieser aller-dings um Arbeit beworben, war jedoch abschlägig be-schieden worden. Er lamentierte später wieder über Arbeitslosigkeit, bis es plötzlich hieß, er habe wieder „Bahnarbeit" beim Herrn „Ingenieur" bekommen. Zu erwähnen ist noch, dass die Polizei nach einem Revolver fahndet, der sich im Besitze Schenl's befand, der aber bei der Verhaftung des Mörders nicht vorgefunden wurde. Der Auffindung dieser Waffe wird deshalb ein umso größeres Gewicht beigelegt, weil dieselbe einen Beweis gegen Schenk und Genossen in der «Payer-bach-Affaire" bilden dürfte, und zwar durch Vergleichung des Kalibers des dem Schenk gehörigen Revolvers mit den an der Leiche vorgefundenen Schuss-canalen. __________ Eine Schreckensthat in Mariahilf. Wien, 11. Jänner. Wir haben über die Schreckensthat, deren Schau-Platz die Wechselstube des Herrn Heinrich Eifert in der Mariahilferstraße war, berichtet. Tausende Menschen sammelten sich heute vor dem Schauplatze der Blut« that. Vier Sicherheitsmänner hatten Mühe. die Pas< sage freizuhalten. Das Geschäftslocal des Herrn Eifert blieb heute geschlossen. Seit gestern abends sind Po» lizeirath Stehlina,, Polizeiralh Vidih und Commissär Iurka unausgesetzt in Thätigkeit, um Anhaltspunlte zur Eruierung der Raubmörder zu finden. Eine beträchtliche Anzahl Detectivrs war die ganze Nacht und den heutigen Vormittag in Bewegung, um vorhandene Spuren Verdächtiger zu verfolgen. Mit Sicherheit lässt sich annehmen, dass das Verbrechen ein wohlüberlegtes und von langer Hand vorbereitetes war. Die Mordgesellen, die mit neuen Hacken bewaffnet waren, lauerten, wie durch Zeugenaussagen erwiesen, auf der Straße ihrem Opfer auf, sie wurden mit dem Ein-tritte der Dunkelheit in der Nähe des Thatortes umherschleichen gesehen, und als der günstige Augenblick für sie gekommen, traten zwei von ihnen in die Wechselstube, indes der dritte vor dem Geschästslocale zurückblieb, um allfällige unvorgesehene Störungen hintanzuhalten. Die rastlosen Bemühungen der Polizei-Organe, auf Indicien hin die Spur der Thäter zu verfolgen, scheinen insofern von Erfolg gekrönt zu sein, als bezüglich eines der Thäter nach einer bestimmten Richtung hin recherchiert werden kann. Gestern abends um 8 Uhr hatte man erfahren, dass kaum zwei Stunden vorher im Gasthause des L. Auffischer auf der Maria-hilferstraße Nr. 8 ein ungefähr 30jähriger Mann einen Ducaten wechseln wollte. Der Fremde wurde in die Wechselstube gewiesen, und daraufhin entfernte er sich. Die Personsbeschreibung dieses Mannes stimmt mit jener eines der Thäter vollkommen überein, und dies im Vereine mit dem Umstände, dass Herrn Eifert auch eine Anzahl Ducaten geraubt wurde, lässt die Vermuthung als berechtigt erscheinen, dass dieser Mann einer der Raubgesellen sein könne. In weiterer Verfolgung der Spur dieses Mannes ermittelte man, dass er wahrscheinlich mit einem abgestraften und aus den österreichischen Ländern weggewiesenen gefährlichen Verbrecher identisch fei, der sich hier unter falschem Namen aufgehalten hat. Dieses Individuum ist ungefähr 32 Jahre alt, von großer Statur, breitschultrig, hat braunen Schnurrbart, braune Haare, am Scheitel eine Glatze und war mit dunklem, langhaarigem Winterrocke und schwarzem, niederem steifen Filzhute bekleidet. An der Innenfläche des Handgelenkes hat er einen schwarzen Fleck (Muttermal). Dieses Individuum, das zwei Tage nicht nach Hause kam, wird eifrigst gesucht. Dasselbe heißt Josef Pongratz, ist zu Guns in Ungarn gebür. tig und von Profession Gärtner. In dem Befinden des Herrn Eifert sowie in dem seines Sohnes Heinrich ist keine Verschlimmerung eingetreten. Die Nacht war wohl eine unruhige, doch heute früh war das Befinden beider den Umständen angemessen. Professor Dittel, auf dessen Klinik Eifert und Sohn in Behandlung sind, hat gestern an ersterem eine Operation vorgenommen, die glücklich dulchgejiihrt wurde. __________ — (Stefans-Dom.) Die „Wiener Abendpost" vom 12. d. M. schreibt: Mehrere Wiener Abendblätter brachten gestern die Nachricht, dass an das Comite des Dombauvereins eine Zuschrift des Unterrichtsministers gelangt sei, in welcher eröffnet wird, dass vom Jahre 1884 angefangen der vom Staate bisher alljährlich geleistete Beitrag zur Restaurierung des St. Stefans«-Domes per 15000 fl. mit Rücksicht auf die Finanzlage des Staates nicht mehr geleistet werde. Auf Grund eingeholter Informationen sind wir in der Lage. mit» zutheilen, dass in jüngster Zeit in der berührten Angelegenheit keinerlei Erlass von dem Unterrichtsministerium an den Dombauverein gerichtet wurde. Ebenso unrichtig ist die Bemerkung, dass bisher für den St. Stefans-Dom jährlich 15 000 fl. bewilligt wurden, da aus dem Motivenberichte zum Voranschläge des Jahres 1880 zu entnehmen ist. dass mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Jänner 1876 für die Restaurierung des St. Stefans-Domes für die Jahre 1876 bis inclusive 1879 je 50 000fl. und pro 1880 22 000 fl. genehmigt, und dass diese Beträge nach Zustandekommen der bezüglichen Finanzgesetze auch flüssig gemacht wurden. Seit dem Jahre 1830 wurden weitere Staatsbeiträge für den St, Stefans-Dom nicht mehr präliminiert. Es steht jedoch gegenwärtig ein erst kürzlich eingebrachtes, neuerliches Ansuchen des Dombauvereins um Bewilligung einer weiteren Staatssubvention im Unterrichtsministerium in Verhandlung, dessen Erfolg von dem Resultate der eingeleiteten Erhebungen abhängig ist. — (Ossiacher See.) Aus Ossiach. 10. d.M.. wird berichtet: „Bei ruhiger und klarer Mondnacht und einer Temperatur von — 9 Grad Reaumur ist der Ossiacher See heute gänzlich zugefroren; eine spiegelglatte Eisdecke bedeckt denselben. In dem strengen Winter des Jahres 1879/80 war bekanntlich der See mit einer so starken Eisdecke bekleidet, dass schwere Fuhrwerke denselben libersctzen konnten." — (Gefangene Missionäre undOrdens« schwefle rn,) Wie bekannt, sind vor Jahresfrist die Mitglieder einer katholischen Mission, italienische Ordensbrüder und Ordensschwestern, zu El-Obeid in die Gewalt des Mahdi gerathen. Ein Missionär, welcher kürzlich aus Oberegypten in Kairo angekommen ist, erzählt nun, aus sicherer Quelle erfahren zu haben, dass für das Leben der Gefangenen, von denen übrigens nach frühe« ren Nachrichten schon ein paar gestorben sind. nichts zu fürchten sei. Sie genießen den Schutz des Mahdi, haben eigene Zelte und erhalten dieselbe Nahrung wie dessen Leute. Ja als vor einiger Zeit die Ordensschwestern und Missionäre Besorgnisse äußerten über das Schicksal der von ihnen aufgenommenen und im Christenthume erzogenen Kinder, etwa 150 an der Zahl, die nun verlassen seien, ließ der Mahdi diese Kinder in sein Lager bringen und der Obhut der Missionäre und Nonuen übergeben. —(Feuer in einem katholischen Kloster in Amerika.) Vor kurzem entstand im katholischen Kloster zur „Unbefleckten Empfängnis" in Belleville, Illinois, im Untergeschosse Feuer. Das Gebäude ist ganz eingeäschert. Der heftige Frost behinderte die Arbeiten der Feuerwehr in hohem Grade. Das Haus war von 60 Schülerinnen im Alter von 10 bis 20 Jahren sowie von Lehrerinnen und Dienstleuten bewohnt. Als das Feuer ausbrach, verlor alles die Besinnung. Mehrere Schülerinnen und Lehrerinnen sprangen aus den Fenstern und fanden so ihren Tod oder wurden schwer verletzt. Viele, die daS brennende Haus nicht mehr verlassen konnten, giengen in den Flammen unter, 22 Schülerinnen. 4 Schwestern und die Oberin haben, den bisherigen Erhebungen zufolge, das Leben verloren. Locales. — (Das dritte Philharmonische Gesell-schaftsconcert) am Sonntag, den 13. d. M., bot wieder viel des Interessanten, und wir wollen es ausdrücklich betonen, auch des Neuen. Die Serenade von Hrimali zeichnet sich zwar weder durch Originalität der Ideen und Reichthum an Erfindung, noch durch einheitliche Thematisierung aus, ist aber eine gefällige, stimmungsvolle, hübsch gearbeitete, stellenweise selbst effectvolle Composition, und wurde von unserem Orchester »nter Zührer's Leitung recht wirksam aebracht. N'charo Wagners ..Siegfried Idyll« ist eine der anspruchslosen Arbeiten des berühmten MusikdramatikcrS, hn. P r a g, 14. Jänner. Zur Reichsraths. Ergän« zungswahl aus dem Großgrundbesitze erschienen 170 conservative Wähler, welche in die Commission die Grafen Franz Thun und Theobald Czernin, dann Vincenz Maresch einstimmig wählten. Die Regierung ernannte die Grafen Johann Neipperg, Karl Bliquoy und Baron Heinrich Zehner. Zum Commissionk«Ob-manne wurde Graf Friedrich Ka»l Kinsky gewählt. Zu Neichsraths-Abgeordnetet, wurden gewählt: Baron Iohan Dobrensky, Ultgraf Siegfried Salm und Ritt. meister Drehler. Budapest, 13. Jänner. Die reichstägige Un« abhängigkeitspartei setzte heute die Verhandlung des Budgets fort und stellte den Trxt der Resolution fest, mit deren Ueberreichung Ludwig Mocsary betraut wurde. Budapest, 14. Jänner. Im Abgeordnetenhaus? wurde heute die Generaldebatte über das Budget pro 1884 eröffnet. Vorher wurde das Nuntium des Oberhauses, betreffend die Vorlage über die Ehe zwi-schen Juden und Christen, entgegengenommen ; dasselbe wird nach erfolgter Drucklegung auf die Tagesordnung gefetzt werden. Agram, 13. Jänner. Heute abends findet eine Clubconferenz der Nationalpartei statt. Gegenstand der Berathung bildet die Ausschließung der Terroristen David Starkevik, Pilepie, Tuskan und Pisac^. Der Aanus hat sich bereit erklärt, die Berathungen des Landtages durch Anwendung aller Mittel zu ermöglichen und jede gewaltsam? Verhinderung derselben hintanzuhalten. Der Banus besteht auf der Fortsetzung der Verathungen bis zur Erledigung des vorliegenden Stoffes. Das energische Auftreten des Banus macht den besten Eindruck. Agram, 14. Jänner. Berichterstatter Giurgievic' hat das Referat des Elfer-Ausschusses über den Voj-novic'schen Antrag niedergelegt; an seine Stelle dürfte Miskatovii eintreten. Handel und volkswirtschaftliches. Oefterreichisch'UNgarische Bank. Stand vom 7. Jänner: Banknoten>Umlauf 377245000 fl. (— 3 212000 fl), Silber 121720 000 fl.(> 23000 fl.). Gold 76448000 fl,(-1234000 fl.), Devisen 2 91l1000 fl. (^- 1358000 fl.), Portefeuille 163 638 000 fl. (— 5 707000 fl), Lombard 28691000 fl. l> 344 000 st.). Hypo-thelar-Darlehen 86 937 000 fl. (- 52000 st.), Pfanbbrie umlauf 83 714000 st. (^110 000 fl) slngekommene Fremde. Am 13. Jänner. Hotel Stadt Wien. Deitscher, Schüttner, Weiler, Kohn und Löwenfeld, Reisende, Wien. — Wenger, Reisender, Trieft. Hotel Elefant. Huflaj. k. l. Gcrichtsadjunct, Gurlfeld. — Lad- stätter, Kfm., Wien. — Birmann, ssfm., Graz. — Walzer, Reisender, Cilli. — Krob, Directorsgattin s. Tochter, Krain- burg. — Sonnenbern, Krapina, Hotel Siidbahnhof. Müller August und Franz, Fabrikanten, Prag, Goriup und Rinck, Reisende. Görz, — Mally sammt Frau, Neumarltl. — Lube, Nadlersbura, Verstorbene. Den 12. Iänner. Vincenz Ievnikar. Maurer, 41 I., Alter Markt Nr, 19, chron. Altoholismus. D en 13. I ä n ner. Emilic Baumgartner, Handelsmanns' gattin, 34 I., Rathhausplah Nr. 8, Lunaenfchwindsucht. — Josef Derbitfch. pens. l. l. Bezirkshaufttmann. 74 I., Congress» platz Nr. 14, Erschöpfung der Kräfte. Theater. heute (ungerader Tag) Gastspiel des Herrn Otto Goritz vom Landesthcater in Graz: Die bezähmte Widerspenstige. Lustspiel in 4 Acten von Shakespeare. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. t! - A Sß^ 2 .3 -. " r ^« Z <^3 L^«i D " Z ? 8 ^LZ ____ Z «-LU I '___________^!«^ 7U.Mg. 743.06 -10,8 NO. schwach heiter " 14. 2 „ N. 741,82 — 2,4 NO. schwach heiter 0.00 9 „ Ab. 742.88 — 7.4 NW, schwach heiter Heiter, Abendroth, Nebelglühen, mondhelle Nacht. Das Tagesmittcl der Temperatur — 6,9°, um 4,4° unter dem Normale. ____________________________^______________^^ Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. Eingesendet. Schwarz 8atiu morvoilieux (ganz Seide) fl. 1,15 per Meter bis fl. 8.60 (in 1« verschied. Qual,) versendet in einzelnen Roben und ganzen Stücken zollfrei ins Haus das Seidenfabrils Depot von G. Henneberg (kön. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend. Briefe nach der Schweiz kosten 10 kr. Porto. _______ (49) 9-1 M Mit tiefbctrübtem Herzen geben wir lund, dass W W unser innigstgeliebtes Töchterchen M > IWNcitas > W nach kurzem aber schmerzvollem Leiden im Alter von M W 5»/< Jahren ins bessere Jenseits übersiedelte. M »> Laibach am 14. Jänner 1834. W > Franz Kokalj, Felicitas Kokalj. W W städt. Lehrer. W W Danksagung. W W Ich bin außerstande, jedem Einzelnen persönlich ^ ^ den Dank zu sagen für die vielen Beweilc der Theil- W « nähme anlasslich der Krankheit, des Todes und des W ^ Leichenbegängnisses meines geliebten Sohnes W W daher wähle ich diesen Weg. um den herzlichsten W ^ Dank auszusprechcn der hochw. Geistlichkeit, allen W « werten Freunden und Bekannten, insbesondere aber W W den Spendern so vieler schöner Kränze mit Schleifen. W M den Herren Trägern der Kränze, den Herren Kell» W « ncrn, welche Wachsfackeln trugen, sowie überhaupt W ^ allen, welche in so großer Anzahl am Leichenbegäng« W « llissc theilgcnommcn haben, in meinem sowie im W « Namen meiner Familie. ^ Laibach am 13. Jänner 1684. >W W ^ntou Nioulwiö, W « Gastwirt. W _______95 is«itl ;m Llutillls^s HMma M.12. Dienstag, den 15. Jänner 1884. (257) Cuneurznuzsckreibung. Nr. 137. Vci der Landesregierung in Sarajevo haben zur Besetzung zu gelangen: 1.) die Stelle eines Oberingenieurs in der VIII. Diätenclasse mit 1400 fl. Gehalt, 200 fl. Quarticrgeld und 300 fl. Zulage; 2) die Stelle eines Ingenieurs in der IX, Diätcnclasse mit 1000 fl. Gehalt, 200 fl. Quarticrgcld und 400 sl. Zulage; 3.) die Stelle eines Werkmeisters (Poliers) der XI. Diätcnclasse mil 600 fl, Gehalt, 100 sl. Quartiergeld und Il00 fl, Zulage und 4.) die Stelle eines technischen Diurnisten mit einem Tnggclde von 8lX) sl, jährlich. Feiner haben bei den Krcisbchürden in Bosnien uud Herzegowina zur Vcsctzuna zu gelangen: > v u a ^, ^ !'" ?^^ ^°" zugetheilten Ingenien-a,s, n «^? Dlätenclasse mit je 1000 fl. Gehalt, 200 fl. Quartiergeld und 400 fl. Zulage, dann ^ 6.) eine auf den ordnuuasmähigen Per» sonalstand zählende Stelle nnd vier Stellen von oxtra gwtuiu zugetheilten Ingcnieurur die erste Schwurgcrichtssitzung im Jahre ^»4 bcl dem t. k. Landcsgerichtc in Laibach als Vorsitzender des Gcschworncngerichtcs der t. l. ^''^ssscr'chts-Präsidcnt Anton Gertschcr und aeri)S"' Stellvertreter der l. k. Oberlandes-z^Ufratt) Johann Ka prctz und die t. l. Lan-Lut»ni «?^"^)c Raimund Zhuber v. Olrug und ""» ^aunicher berufen, am 12 ^„"^^.Landesgerichtspräsidium Graz. (233) Hunämackung. Nr. 485. Auf Grund des 8 301 der St. P. O. werden für die erste Schwurgerichtssitzung inl Jahre ! 1884 lici dem k. l. Preisgerichte iu Rudvlfswcrt als Vorsitzender des Gcschworncngcrichtes der l. k. Kreisgerichts'Prnsidcnt Vinccnz Ienniter und als dessen Stellvertreter der l. k, Landes» gerichtsrath Dr. Andreas Vojska berufen. K. k. Ober-Landesgerichtspräsidium Araz, am 12, Jänner 1884. (229-2) iLenrerftetle. Nr. 34^ Die Lchrcrstellc an der cinclassigcn Volts' schule zu hötitsch nächst Littai, womit ein Iahresgchalt niit 400 ft. und das Natural« quartier verbunden find, ist definitiv, eventuell provisorisch zu besehen. Bewerber um diese Stelle wollen ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis Ende Jänner 1884 anhcr überreichen. K. l, Bezirksschulrath Littai , am Kite» Jänner 1884. (228—2) Lekrerstelle. Nr. 30. An der einclassigen Volksschule zu Zaljna kommt die Lehrerstcllc vom 1. März 1884 de» finitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Mit dieser Stelle ist der IahrcSgehalt mit 450 fl. und eine Naturalwohnuna. verbünde«. Bewerber um diese Stelle wollen ihre be» legten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis Ende Jänner 1884 llnher vorlegen. K. l. Bezirtsschulrath Littai, am 8. Jänner 1884. (240—1) Hunllmackung. Nr. 82, Vom l. t. Bezirksgerichte Sciscnberg wird belannt gemacht, dass die behufs Anlegung des neuen Grundbuches für die Catastralgemeinde Weixcl verfassten Besitzbogen bis zum 26. Jänner 1884 hicrgerichts zur allgemeinen Einsicht anfliegen und dass im Falle, als Einwendungen gegen die Nichtigkeit derselben erhoben werden sollten, am 27. Jänner 1884 die weiteren Erhebungen in der Gerichtstanzlei gepflogen iucrdcn. Zugleich wird den Interessenten betannt gegeben, dass die Ucbertragung der nach 3 H8 des allgemeinen Grundbuchsgcsctzes amortisier« baren Privatforociungcn in die neuen Grund" buchscinlagen unterbleiben taun, wenn der Verpflichtete vor der Verfassung dieser Grundbuchs» einlagen um die Nichtübcr'tragung ansucht. K. t. Bezirksgericht Seiscnbcrg, den 12ten Iäimer^ 1884.___________________________ (230—1) AunämllckunL. Nr. 57. Vom l. l. Bezirksgerichte Lack wird bekannt gemacht, dass die auf Grundlage der zum Behufe der Anlegung eines neuen Grundbuches für die Catastrnlgcmcinden Dauöa, Zarz und Daiue gepflogenen Erhebungen verfassten Vesitzbogcn nebst den berichtigten Verzeichnissen der Liegen» schaften. der Mappcncopic und der Erhcbungs» Protokolle bis 26. Jänner 1884 hicrgcrichts zur allgemeinen Einsicht aufgelegt werden, c.n welchem Tage auch, im Falle gegen die Richtigkeit der Nesitzdogcn Einwendungen erHoden werden sollten, die weiteren Erhcbim-gen werten vorgenommen werden. Die Ueber« tragung amortisierbarer Forderungen kann unterbleiben, wenn der Verpflichtete vor der Verfassung der neuen Gruudbuchscinlagen darum ansucht. K„ l. Bezirksgericht Lack, am 10. Jänner 1884. (189- 3) Kunämackunll. Nr. 173. Vom k. t. Bezirksgerichte Adelsbcrg wird hicmit kundgemacht, dass die auf Grundlage , der zum Behufe der Anleguug eiucs neuen Grundbuches für die Catastralgemeindc Dorn gepflogenen Erhebungen verfassten Vesitzbogen nebst den berichtigten Verzeichnissen, den Map-pencopien und Erhebungsprototollen Hiergerichts aufliegen. Sollten Einwendungen gegen die Nichtigkeit der Vesitzbogcn erhoben werden, so wird zur Vornahme weiterer Erhebungen der Tag auf den 20. Jänner 1884 vorläufig in der Gerichtslanzlei bestimmt. ' Zugleich wird den Interessenten bekannt gegeben, dass die Uebcrlragung der nach ß 118 G. G. muortisicrbaren Privalforderunaen in die neuen Wrmidbuchscinlanci! unterbleiben kann, wenn der Verpflichtete noch vor der Verfassung dieser Einlagen darum ansucht. K. k. Bezirksgericht Adclsberg, am 9ten Jänner 1884. (254) Grkenntni«. Nr. 276. Im Namen Seiner Majestät des Kaisers hat das k. k. Landcsgericht in Laibach als Press» gericht aus Antrag der l. k. Staatsanwaltschaft zu Recht erkannt: Der Inhalt der in der Nummer 5 der in Laibach in slovcnischcr Sprache erscheinenden politischen Zeitschrift „81c>voii8ki Hiu-oä" vom 7. Jänner 1884 aus der zweiten und dritten Seite mit der Aufschrist: „1/ 6orico 5. ^unu-varja" abgedruckten Correspondcnz, begumrnd mit ,,Huou,»