für Vaterlands Kunst^ WiisenjHaft und geselliges Zeben. Nedigirt von Johann Hladnik. «H^ S^«^ Dinstag den 37FM^ FKAO. Von dieser Zeitschrift erscheine!! wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und S<»"Na°. Der Preis des Blattes ist im Comptoir ganzjährig 3 fl. halb- jährig i fi. 30 kr. Durch die Post ganzjährig «l fi., halbjährig 2 st. C. M. __________ H a b i ch t. Tragicomische Nouellc uon I. Löwcnthnl. (Schluß.) ^^eine innere Bewegung mußte in jenem Augenblicke sehr heftig gewesen sey,,, denn er hatte, ohne es zu wissen, den Arm seiner Nachbarin gefaßt und ihn so sehr mit sei-ner Hand gepreßt, das; sie sich ihm nur mit Miihe entwin-den konnte. Wiewohl ihr Arm ganz blau vom Drucke war, so fand sie die Scene doch gar zu komisch, als das; sie dar-über ungehalten seyn sollte, und nachdem sie sich recht satt gelacht harte, sprach sie, indem sie aus ihren Arm deutete: »Frau Habicht muß einen eigenen Eindruck auf Sie gemacht haben." Er entschuldigte sich mit einem herzhaften Compliment; so kam das Gesprach auf Luise, und er erfuhr nun zu seinem Erstaunen, zugleich aber zu seiner Freude, daß Luise nach seiner Abreise Alles aufgeboren hatte, seinen Aufenthalt zu erfahren, und als jede Nachforschung vergebens war, Trauerkleider angelegt, und sich bis vor Kurzem von' jeder Gesellschaft zurückgezogen hatte. »Sollte ihr Garte etwa mit Grund —« ' ' ..»Was Grund? Nicht den mindesten hatte er. Frau Habicht führte stets einen musterhaften tadellosen Wandel. Sie sehen auch, mit welcher Rücksicht man ihr von allen Seiren begegnet. Bereits zwanzig Heirathsanträge har sie zurückgewiesen, weil sie ihren Gatten nicht vergessen kann, der wahrlich eine solche Treue, eine solche Anhänglichkeit nicht verdiente.'-'" I" diesem Augenblicke kam Luise herbei. Die beiden Frauen umarmten einander schwesterlich. Habicht war wie versteinert. Er stand Luisen so nah, ihre Kleider berührten sich, er hörte sie sprechen, er sah ihr schwermüthiges Lächeln, er unterdrückte eine Thräne, die sich aus seinem Auge schleichen wollte; seine Brust war beklommen, er mußte in's Freie — „Gott!" rief er, als er sich allein im Garten be-fand, „sie war also unschuldig, sie liebt mich noch, und ich Grausamer konnte sie verlassen! Was soll ich nun rhun? wozu mich entschließen? Vor sie hintreten und mich nennen? Sie wird, sie kann mir nicht glauben. O welchen unseligen ' Dienst hat der Kaschmirer Arzt mir geleistet!" Zehn Jahre seines Lebens und sein ganzes Vermögen würde er jetzr darum gegeben haben, seine ehemalige Nase wieder zu erhalten. Lange noch irrte er im Garten herum. Beim Nachhausegchen traf er wieder mit Luisen zusammen, die so eben, von einem bejahrten Herrn begleitet, zum Wagen ging, wo ein anderer Mann ihrer harrte und ihr einen Pelz um die Schlittern warf. Ein Schein der Lacerne siel auf ihn __ es war Fleur d' Orange. Habicht harre ihm auf der freien Straße um den Hals sinken mögen. — In der schlaflosen Nacht, welche auf diesen für ihn so ereignißvollen Tag folgte, durchkreuzten tausenderlei Plane seine Sinne. Um jeden Preis sollre Luise die Seine werden, und da er als Gatte nicht auftreten durfte, so faßte er den Entschluß, sein Glück als Liebhaber zu versuchen. 6. Luisens Eroberung war nicht so leicht. Luise war das Bild wahrhafter ehelicher Treue und Pflicht. Habicht verbarg sich die Hindernisse nicht, die sich seinem Ansinnen enrgegcnstemmren; alle!» seine Eitelkeit hatte schon so sehr bei ihm tiefe Wurzel gefaßt, daß er dennoch den Versuch nicht scheuete. Luise wollce ihm anfangs den Zutritt in ihrem Hause gar nicht gestatten; vorsichtig, wie sie überhaupt in der Wahl ihrer Gesellschaft war, hatte sie sein nachrheiliger Ruf noch mehr zurückgeschreckt. Endlich gab sie aber doch theils auf Ausuchen ihrer Freundin, theils auch in der Besorgnis) nach, Habicht könnte ihre Strenge gegen ihn fälschlich auslegen und wähnen, daß sie ihn sich für gefährlich halte. So nahm er zum eisten Male an dem Abendzirkel Theil, den sie gewöhnlich ein Mal wöchentlich in ihrer Wohnung gab. Beim Eintrirte in den Saal fiel ihm sein eigenes Portrait sogleich in die Augen. So sehr seine Blicke immer dahin'gezogen würden, hütete er sich dennoch, es näher zu __ 106 — betrachten, mn die Hausfrau in keine Verlegenheit zu bringen. Kaum aber hielt er sich unbeachtet, als er das Bild zum Gegenstände seiner Aufmerksamkeit machte. „So war ich einst!" sprach er, »und im Grunde war ich doch so übel nicht, als ich glaubte; ich floh mein Glück, und nun kehrt >es mir selbst den Nucken —" dann versank er in ein Nach-denken, woraus er durch Fußtritte gerissen wurde, die er hincer sich vernahm. Er wendete sich um: Fleur d' Orange stand vor ihm. Dieser hatte seine Augen überall; aus Freundschaft und Anhänglichkeit war er jetzt Habicht's unbequemer Argus geworden. Habicht sah ein, daß er ihn zu gewinnen suchen müßte, um seinen Zweck zu erreichen; allein Flenr d' Orange durchschaute ihn schnell und war unbestechlich. Scheiterte indessen bei diesem sein Versuch, so war er um so glücklicher bei Luisen selbst. Durch die zarte Aufmerksamkeit, die er ihr bei jeder Gelegenheit bewies, schlich er sich in ihr Vertrauen ein, und es dauerte nicht lange, so gehörte er zum engeren Kreise ihrer Hausfreunde. Je größere Fortschritte er aber bei ihr »nachte, desto aufmerksamer beobachtete ihn Fleur d' Orange. Dieser treue Mensch haßte ihn, ohne selbst zu wissen warum, und er hätte ihn aus reiner Anhänglichkeit für seinen geliebten Herrn eher ermorden wollen, als daß er ihm Luisens , Hand vergönnen sollte. Luise selbst wurde jetzt immer ungleicher Laune, störrisch, phantastisch, unerträglich; sie lachte, und einen Augenblick später weinte sie wieder. Eines Morgens war Habicht unangemeldet in's Zimmer getreten, und hatte sie in einer betenden Stellung vor seinem Portait getroffen, gleichsam als wollte sie ihm die Schuld abbitten, die sie zu begehen im Begriffe war. Habicht schlich auf den Zehen hinaus, um sie nicht zu stören; er gewann nun die für ihn so süße Überzeugung, daß nur er und kein Anderer bei Luisen znm Ziele gelangen könnte. Wie sollte er sich aber aus dem Wirrwarr ziehen? Als Geliebter konnte er sich nicht glücklich fühlen, wenn er nicht auch zugleich ihr Gatte werde; zur Ehe sah er aber wohl, werde sich Luise ohne Kampf nie entschließen, und wenn auch entschlossen, nie glücklich seyn. Endlich faßte er bei der ersten Gelegenheit sich Muth, rückte mic der Sprache heraus, und bot ihr seine Hand an. Luise schwieg, aber an dem heftigen Wallen ihrer Brust, an den Thränen, die ihre Augen füllten, sah er, was in ihrem Innern vorging. Sie brach selbst ,das Beiden peinliche Schweigen. »Ich längne nicht," sprach sie, »das; ich Ihnen von Herzen wohl will, allein mich bindet eine Pflicht — viel-leicht lebt mein Gatte noch — ich darf, ich kann die Ihre nicht werden." Ich mag die darauf folgende Scene nicht skizziren und sage nur, daß Luise Kraft genug hatte, sich energisch sei-ner Beredsamkeit entgegen zu setzen, und daß Fleur d' Orange's Dcizwischenkunft nicht nöthig war, um die Tugend seiner Gebieterin aufrecht zu erhalten. 7. «Mein Herr!" redete Fleur d' Orange am andern Morgen Habicht auf der Straße an, »ich bin nicht der Diene,', ich bin der Hausverwalter der Frau Habicht, ich bin der Freund meines abwesenden Herr,,?"" „„Was wollen Sie damit sagen."" »Ich will lagen, daß Sie mir unter keinem Vorwande Rechenlchafc über einen Schimpf verweigern dürfen, den Sie Heirn Habicht anthm, wollen. Sie müssen sich mit mir schlagen; die gnädige Frau steht allein, ohne Verwandten, ohne Beschützer, der ich ihr seyn will. Bestimmen Sie Zeit und Waffen!" Habicht war vo^ diesem Edelsinne anf's Innigste gerührt und in Versnchnng, diesem Frennde um den Hals zu sinken; doch er hielt inne. Nach einigem Nachdenken sprach er: »»Wohlan! morgen Nachmittag lim vier Uhr im Nischen Garren auf Pistolen."" Am folgenden Morgen erhielt Fleur d' Orange nachstehendes Billet: »Wenn !VIl)N8l6lll' Fleur d' Orange Nachricht von »seinem Herrn zu erhalten wünscht, möge er sich heuce Mittag »in's Gasthaus »zum Löwen" begcben. Herr Habicht »lebt noch. Mehr kann für jetzt nicht gesagt werden." ' Mittlerweile benutzte Habicht seine Zeit. Er ließ sich von einem geschickten Künstler eine wächselne Nase machen, die seiner ehemaligen an Form nnd Farbe täuschend ähnlich war, dann hüllte er sich in einen Schlafrock, setzte die Nachtmütze auf, und erwartete so Fleur d' Orange. Man denke sich die Frende, die dieser empfand, als er den geliebten Herrn wieder sah; man denke sich aber anch seine Überraschung, als Habicht die falsche Nase ablegte und sich ihm unter der vormaligen Gestalt zeigte. Der wak-kere Bursche wäre beinahe in Ohnmacht gesunken; allein Habicht nmarmte ihn, ließ ihn neben sich setzen, nannte ihn seinen lieben Freund, erzählte ihm seine Lebensschicksale, und verbarg ihm auch nicht den mindesten Umstand während der zwei Jahre der. Trennung; dann fragte er ihn um seinen Rath in Betreff Lniscns. Flenr d' Orange schüttelte den Kopf und gestand, daß Luise den folgenden Morgen eine Nei>e nach Italien antreten wollte, da diese aber jetzt nicht mehr nöthig war, so riech er ihm, sich seiner falschen Nase anch bei Luisen zu bedienen und so seine Identität zu beweisen. Sie bestiegen einen Fiaker nnd begaben sich sogleich inLuise n s Wohnnng. Luise saß bei Tische und dachte vielleicht eben an ihre Liebe, da klopfte es leise an die Thüre. — »Herein!" rief sie. Habicht erschien im Schlafrock, Nachtmütze und mic seiner wächsernen Nase. — Luise richtete sich steif wie ein Gliedermann auf, stand so da, eine blasse Niobe; sie sah ihn starr an—ihre Pulse stockten ; einen Augenblick behielt sie das Gleichgewicht, dann stürzte sie auf ein Mal zusammen. Sie war todt. — Einen Moment später war Habicht wahnsinnig. — 107 Ncise - Erinnerungen aus Kram. Von Heinrich Costa. Laibach 18 i9. (Äns dcm „MIcncr Zuschauer.") l S ch l u ß. ) Nachdem der Verfasser von Lueg nach Adelsberg zurückgekehrt war, suchte er die eine halbe Stunde davon ent-fernce Magd alen e n grocte, eine andere sehr interessante Tropfsteinhöhle mir einem See in der Tiefe, auf, ans dem, wie in der Adelsberger Grotte, der „Olm" oder ?iol6„« «1,0»iin,«, das bekannte, in neuester Zeit entdeckte amphibienartige Thier, mir dem Netze herausgefischt wird. Herr Costa bezog aus diesem See sechs dieser Thierche». Er erzählt die Beobachtungen, die er im lebenden Zustande mit ihnen an-stellte, und bemerkt, das; sie nun schon anfangen seltener und kostbarer zu werden. Dieser Umstand veranlaßt mich, die Vermuthung eines noch unbenutzten Fundortes dieser Pro-teusse kier mitzutheilen. Im Salzburg'schen, und zwar im Passe Lueg, befindet sich die, selbst den dortigen Bewohnern wenig bekannte große Tropfsteinhöhle, der Scheu kofen genannt. Ich besah den Schenkofen i. I I84l, und stieg zu dem in einer Tiefe von etwa 8 Klaftern befindlichen See hinab. Beim Anblicke desselben erwachte sogleich die Vermuthung in mir, das; der l^'Nl^il« miß. darin zu finden, da alle Verhältnisse mit jenen in den krainischen Grotten übereinstimmen. Naturforscher, welche sich zu einer dießfälli-gen Untersuchung bewogen fänden, mögen sich, hinsichtlich der örtlichen Lage des Scheukofens und der bei seinem Besuche nöthigen Vorbereitungen, an meine «Reise in Oberösterreich und Salzburg; Wien, Sollinger ,845" halten , wo allein Auskunft darüber gegeben ist. Von der Berg-stadt Idria liefert der Verfasser die Beschreibung und die Geschichte der dortigen Quecksilbeibergwerke, die mehrere Male bedeutend durch innere Brände, deren letzter von 18-16 da-tirt, gelitten hat. Scit Entdeckung des, von den Bergleuten Branderz (Idriatin) genannten Minerals, ist man von dessen Brennbarkeit zu der Ansicht gekommen, das; dadurch die Brände einstehen. In Untertrain bereis'te Herr Co sta den reizenden Landstrich von Laibach nach SaIloch, bedeutender Hafenplatz für den Handelsverkehr von Kram anf der Save mit Croatien, Ungarn und der Türkei. Man kömmt auf dieser Reise-zuglinie an Osterberg, dem Stammsitze der erloschenen O st c r berg e, einer Nebenlinie der Sch arfen b erg e, vorüber, unter welchem der Zusammenfluß der Laibach, Feistritz, Veß-mtz nnd Save. Ferner an dem Gute Lustrhal, vom seligen Kaiser Franz; der schönen Gartenanlagen, sehenswerten Alterthümern nnd der Kunstschätze wegen, besucht. Dann folgt das Schlößchen Poganik (Bogeneck) mit einer trefflichen Aussicht, die bis zmn Markte Watsch reicht. Littai, Markt am Fuße des Berges Sitariuz, ist die Pflanzstatte der krainischen Saveschiffleute genannt. Dort ist der grösite Schiffbau, und drei bedeutende Seilerwerkstacten verfertigen ausschließlich aus italienischem Hanfe (warum?) 20-30 Klafter lange, l'/« Zoll dicke Seile zum Schiffzuge. Von Sava bis Steinbrückeu eine düstere Gebirgsschlucht. Steinbrücken fühlt den Namen von der dort i. I. 1221 vom Herzoge Leopold dem Glorreichen von Babenberg zur Verbindung seiner steyerischen mit den krainischen Besitzungen über die Save erbauten Brücke, welche Friedrich IV. niederreißen ließ,, um die Cillier von ihren Landen nnd Leu-ten iu Kram zu trennen; ein unbekannter historischer Zug. Ratsch ach führt der Verfasser als das pl'iwlnl'iiim I^3!s>-!)ic,0!'l!m die 34. römische Mansion von Aquileja nach Siscia an , und erzählt uns von Stadt nnd Schloß Gur k fe ld, daß dort seit 142! die mächtigen Grafen von Cilly, deren ausgedehnter Besitz beschrieben wird, haus'ten, nachdem die altern Eigenthümer, die Grafen von Orten bürg, erloschen waren. Betrübend ist dagegen die Bemerkung, daß eben auch in Gurk'eld der ausgezeichnete, um Kram hochverdiente Val-vasor den 19. Sept. 1693 in Armnth starb Thurn am Harr nächst Gurkfeld ist die Herrschaft des Grafen Aue,'s-perg (Anastasius Grün). Historische Erinneiungen erweckt das Dorf Viher, das ^(»viociüimm der Römer, in der Endsylbe l!,mmn den celtischen Ursprung unverkennbar andeutend, dünn das Martyrthum der Heiligen Pe lag ins, Heradius, Paulus und Aquilinus. In der Gegend von Iessenitz an der Gränze reichen sich, sagt der Verfasser, drei Provinzen, Steyermark, Krain und Croatien, im Handel und Verkehr brüderlich die Hände. Dort liegt das schöne Schloß Mokritz, berühmt weg.n der lieblichen Aussicht und splendiden croatischen Gastfreundschaft. Die Gränze zwischen Eioatien und Krain bildet das von Mün-kendorf an bis gegen Nenstadt sich erstreckende Uskoken-gebirg, wo, nm die alte Veste Sichelbnrg herum, die Us-koken hausen. Schade, daß uns der Verfasser über dieß noch immer rächselhafte Völkchen keine Aufklärungen bringt. Dagegen macht er Archäologen auf den, Nachforschungen lohnende, Gurkfelder- uud Bartholomäusbcden aufmerksam. Ueber Landstraß führt er nns nach Neustadtl, dessen Vorstadt Eandia doch eine Untersuchung des Namensursprungs verdiente. Neustadtl ward von Rudolph IV. i. I. 1365 erbaut und von ihm Rudolphswörth genannt. Was mag wohl Joseph ll. bestimmt haben, das Andenken des Gründers durch die Umtaufe des Namens Rudolphswörth in ^ Neustadtl, die durch eine Gubernialverordnnng von 1783 geschah, zu verwischen? Die Wiederherstellung des ursprünglichen Namens dieser Stadt «rare ein Act der Pietät an dem hochstrebenden Rnd ol p h dem Stifter. Abermals stoßen wir anf eine Veste, Lueg, Schlupfwinkel des berühmten Raubritters Erasmus Lueg er, wo auch noch der Einfall bosnischer Räuber i. I. I82l anziehend erzählt wird. Bei dem Badeorte Tö plitz angekommen, beklagt der Verfasser gar sehr den geringen Besuch dieser Heilquelle, deren romantische Lage doch so einladend ist, während die Anstalten nichts zu wünschen übrig lassen. Von dem Schlosse Ein öd, einst mächtiges Bollwerk gegen die Osmanen, führt der Weg durch den Hornwald in's Gebirg zu einer sehcnswerthen Eishöhle, zu der man auf Absätzen einer Felswand von beiläufig 75 Graden abwärts steigt. In dieser Tiefe dnrchwan-dert man zuerst ein Schneelager, an dessen Ende der Ein-gang in die Höhle sich befindet. Sie scheint an 60 Klafter hoch, an 100 breit zu seyn. Die Pracht dieses Eispallastcs ist imposant. Wie in der Adelsbergergrotte die Gebilde von Tropfstein, so sind sie hier von Eis. Den Ausflug daher macht man von Töplitz, daher meines Erachtens dieser Eisgrotte der Name Töplitzerhöhle zu geben wäre. Von des Verfassers Ausflug nach dem uralten Stammschlosse der Auersperge und nach G o tt sch ee, will ich, um nicht allzu weitwendig zu werde», bloß des letzter» erwähnen. Es ist 1tt8 geschichtlich bekannt, dasi das Gottscheerlandchen eine dencsche ' Colonie des Mittelalters ist, aber biöhin konnce »ichc ermit- ^ telr und festgestellt werden, ob sie von Kaiser Carl IV. ' oder, wieHormayr angibt, von Maxi mil i a n l. gegrün- ' der ist. Herr Costa sagt: „Es ist geivis;, daß dic Gorcschcer > deucscher Abknnfr sind. Sie selbst haken sich für Franken. ' (Hormayr gibr gefangene Franken und Thüringer an, die j dahin verpfianzt worden wären.) T h oinas Chr oe n, nach- < maliger Fürstbischof von Laibach, soll in dem Archw zn Bi-schofiack eine Urkunde gefunden und eigenhändig copirt haben, wornach Kaiser Carl IV. dem Grafen v. Orten bürg, welcher Gottschee i. I. 1347 vom Patriarchen von Aquileza zu Lehen erhielt, 300 Mann mit Weib und Kind, theils Franken, theils Thüringer, die wegen eines Aufstandeö des Landes verwiesen wurden, als dienstbare Knechte zur Urbarmachung der waldigen Gegenden von Gottschee überlassen härte." Der historische Verein von Kram erwürbe ein besonderes Verdienst um die denrsche Völkergeschichte, wenn er die gänzliche, verbürgte Aufklärung über die Ansiedelung der Goccscheer sich zur Aufgabe setzen wollte. Der Name Gottschee ist ebenfalls Streitgegenstand zwischen den Slaven und Dentschen Jene leiten ihn von Gozhe, ein dichtes Gehölz, diese von ^n!lli-8UVl6) Gochen an der Save ab. Ich fand den i-iv»!ll8 (F<)lxc!l6 bei Meichelbeck. Herr Costa spricht von Spnrcn eiucr, etliche Stunden von Gottschee entfernten, weitreichenden Ringmauer, die »Heidenmauer" genannt, und denkt dabei an die Ueberreste des in diese Gegend versetzten Burnmn. Er erwähnt aber auch noch sogenannter »wilder Gräber" (Heidengräber) auf einer Alpe am Ursprung der Feistritz. Aufgegraben dürfte man vermuthlich Keltengräber finden, wie Schreiber unter demselben Namen am Nhein deren entdeckte. Obwohl der interessante Inhalt der Reisecrinnerung des Herrn Costa die Fortsetzung dieses, kaum über die Mitte derselben geführten Berichtes bedingte, so bin ich doch der Raumbeschränkung dieser Blätter wegen genöthigt, ihn hier abzubrechen und das Publikum auf das Buch zu verweisen; überzeugt, daß diese Andeutungen genügen, es auf seinen Werth, sowohl für die Länderkunde des österreichischen Staates, als sür Reisende, aufmerksam zn machen, welche die an Naturreiz und mannigfache Denkwürdigkeiten reiche Provinz Krain besuchen. Math'ias.Koch. ^Laibacher Schaubühne. Am 26. März d. I, kam die ..Verhängnißvolle F-aschingsnacht." Posse in 3 Akten von Ncstroy, auf die Bühne. Dirs,.- Posse konnte trotz aller Anstrengung der in Anspruch genommenen Krä:te nicht gefallen, denn das kleine Auditorium konnte sich von lcm angenehmen Traum?, »inen L o w e gesehen und gehört zu baden, »och nicht erholen. Das Nämliche müssen wir leider auch bei dem Taas darauf, am 27, Statt gehabten Ve„efi,e des Hr. Bauer, «Der deutsche Michel" oder „Fa.nilien-Un-ruhen«, Zeitbild in 5 Akten von ü-Feld mann, bemerken. I>i auch nicht zu läugnen, daß das Stück viel Wahres und Pikantes enthält, i n g e r'schen Kinder: «Der Mann mit der eisernen Maske," romantisches Schauspiel in 5 Abtheilungen, nack dem Französischen von S ch n e i de r. — Zu welcher Barbarei die Herrschsucht un» das Streben nach dem unaethoill.-n Genusse einer Krön? führt, sahen wir tief erschüttert in Ludwig XI V.. König« von Frankreich, der durch 20 Jahre seinen Bruder in der Vastille büßen ließ. weil io>chen das Geschick zu seinen, Zwillingsbruder machte. Hr. Rott (Gaston) dat h,cr wahrlich gez.igt, das; es ihm ernst um die Kunst zu thun sey. Der stürmische Beifall und das oftmalige Heruorru-fcn werden ihm ein bleibendes Andenken in den Herzen seiner V.rehr.r erhalten. Besonders lob.nlwerlh müssen wir noch der Fräulein P o s i n» ger (Marquise Marie u, Tenecey) und des Hrn, Noulet (2>t. Mars), wie des Hrn- Po sin ger (d'llubigne) erwärmen. Diele haben ihre Aufgabe echt tragisch un» charakterfest durchgeführt, und dem Ganzen !«"? Ansicht gegeben, die der Dichter vor seiner Seele halte, als er auf dem Felde der Geschichte dieses "bedauernswürdige Bild schuf. Die Darstellung war eine sehr gelungen? zu nennen, aber üder zu üb,rfüllten Besuch können wir uns gar nicht beklagen. — Am 3l. war „Großjährig." Lusispie! i,i 2 Ulkten, und „Ein neuer Mensch,» Lustspiel in 1 Akte, als Nachspiel zum Vorigen, von Bauernfeld, und als letzte Vorstellung gegeben. Habe» wir alle Ursache gehabt, in dieser Theater-Saison mit dem glsammten Personale mehr als zufrieden zu seyn, so müss.n wir, nach dieser Vorstellung dems>!ben offenherzig gestehen, daß wir diese allgemein hochgeachtet? Gesellschaft ungern« von uns ziehen seben. Denn wie Hr- Bau tisch >Herrmann). der uns noch als «Wespe," als «Eduarc» in „Einer Familie." als »Ethelran.» iin „Sdlaftrunke.» als „Oskar" im .Vruder N.nn.» als ..Graf Hugo» im «Onflieo.- und als „Chevalier» im ,.Fel!>>!n>st des Teuf.is» im guten An» denken steht, s>ine Aufgabe männlich lösetc, lasjt sich nur sehen und nicht beschreiben. In ihm ist der Äenius der Kunst, der ihn 5urch die Klippen dieses Lebens zum Zonnentempel 0>s Ruhmes liebend leitet. Aber auch Hr- Boulet (Herr Hchmerl, hat unser bereits Gesagtes im Fache d?r Conversation vollkommen gerechtfertigt ; er ist und bleibt in diesem G^nre als Stern erster Größe, den» seine Leistung an diesem Abende war eine eminente zu nennen. An ihn reihen sich Hr. Po sin ger lH»rr Blase). Hr. Schütz (spitz, Hermanns Hofmeister), und besonders die Frau Rose „schön (ttmalie), eie uns abermals V,'wei!'e ihrs guten Humors und ihrer Agilität an den Tag legte, 0er wir uns so gerne noch aus früherer Zeit erinnern, und entlich Fräulein G r o si e (?l»auste), deren Darstellungsgab? wir wahrlich heut? bewunderten und nicht begreifen können, warum eine Frl. Große, die so °„saeze/>d»ete Rouüne be. sitzt, nicht öfters verwendet wurde, da oock niederen Haienten Gelegenheit gegeben wurde, sich hervorzuthun. War sic vielleicht das Opfer einer geheimen Theater-Intrigue? Kchade, das, wir bei solchen Vorzügen auch ! auf Schattenseiten stoßen müssen, die uns wahrlich tief verletzen, Wolle , der Himm.-l die Schuldigen vor solchen Parleillchkeitcn in der Zukunft , bewahren! Somit schließen wir ein Referat, das wir zwar oft kitter, jedoch im-^ mer wahr gegeben zu haben uns schm.icheln, mit dem aufrichtigsten Danke der Direction sowohl, als sämmtlichen hochgeehrten Mitgliedern für alle ihre angewenüele Muhe im Foche der Kunst, mit der Verssch?ru»«. daß es uns besonders freuen wird, aus t>er Ferne zu vernehmen, das» sie treu ergeben dem Genius der Kunst geblieben sind. Gott mit Euch llllen! B a b n i g g. Oeffentlicher Dank Allen meinen Bekannten und «»b'-tani'ltn Zreundei, und Gön- s nern danke ich mil gerührtem Herben für tie viele aufopfernde Theilnahme >- die sie sowohl mir, wie meiner Familie erwiese» haben, und es wäre nur - mein innigster Wunsch, mich s° vieler «"te recht würdig zvi.^, ^ können, t Da nun meines Beruf.s traurige V^!""nung mich verpflichtet, den mir , lieb geworbenen Ort zu verlassen, lo wünschte ich we>,i>jst„,s die Ueber- - zeugung in den Herzen meiner edelmülhiaen Gönner zurückullassen, daß , mein innigstes Vollgefühl fü« Sie a»ch in weifst,r F,r^> nie erlöschen s wird. Dem ganzen geehrt.« Publikum meinen besten, tiefgefühltesten ,- Dank auch für die viele Nachsicht und Aufmunterimg in mein.m lheatra-I- lischen Wirlungs?re!!.'. u»0 wenn mir der Abschied recht schwer fällt. !o ./ ist die wahre Huma">'ät. mit der ich hi,>r in jeder Beziehung behandelt ch wurde, allein daran K^ulü! Mir bl-ibl nur die Bitte übria, daß, wenn mich mein Veruf «och >i„mai in Ihre Mitte führen sollte, mich ,'ceund« n lich aufzunehmen. ^ Ioh. Bauoisch. Verleger: Iguaz 2llois Kleinmayr. "^5^ ^x ! , ^........'__,^f____^___.....^ ' ^.........',^^^., ^"''''^1 ' V"' ^ ^, / ^/siOI^llX^ V ) Kl5../<,«w/,,' ^/>n«:^,^ ^'^,«