Tatback er Zeitung. '30." Freytag, den,14. A p r i l 1826. ' Wien, den 20. April. ^e. Majestät der Kaiser sind mit Ihrer Majestät der Kaiserinn gestern, Mittags um 12 Uhr, zum eisten Mahle seit der Genesung ausgefahren. Eine zahllose Volksmenge aus allen Ständen hatte sich auf der Vellaria, wo Ihre Majestäten einstiegen, dann auf dem äußetn und innern Vurgplaye, in den Straßen der Stadt und an den Fenstern versammelt, um den geliebten Monarchen nach glücklich überstände« ner Krankheit wieder zusehen. Als Ihre Majestäten erschienen,' wurden Sit mit tausendstimmigem Freudengefchrey begrüßt; im jauchzen» den Gedränge umgab das entzückte Votk den kcnserl. Leihwagen, und begleitete denselben auf dem ganzen Wege unter ununterbrochenem Iubelrnfe nnd Schwen» ken der Hüte und Tücher. Nur wer Zeuge dieses allgemeinen, rauschenden Entzückens W2l, nur wer es gesehen, wie da« Volk mit Freudenthra'nen an den theuren. lang entbehrten Iü» gen des Antlitzes Sr. Maiestat hing, und wie sich jeder glücklich pries, wenn es ihm gelang, den Mantel des Kaisers beym Ein« oder Aussteigen zu berühren, kann fich eine Vorstellung von diesem schönsten aller Volksfeste machen, bey welchem die Nähe des angedetheten Monarchen^Hllem hinreichte, die von allen Seiten zu, sammen geströmt«, freudcnttunkene Masse in denSchran» ken der strengsten Ordnung zu erhalten- Abends wurde zur Feyer dieses glückliche« Tages die Stadt und die sämmtlichen Vorstädte aus freyem Antriebe festlich beleuchtet. Ihre Majestät die Kaiserinn geruhten mit den höchsten Herrschaften durch die Stra» ßen der Stadt zu fahren und die Illumination zu besichtigen. LomdardifchlVenetianischtS Königreich. Auf Anordnung Sr. k. k. Hoheit heZ Erzherzogs Viee'Köuigs wmde z,uM a i lan d in der Metropolitan, Kltche am 28. y.M. ein feyerNcheZ Hochamt und Ts Deum zur Danksagung für die glücklich wieder erlangte Gesund» bill Sr. Majestät des Ka-serZ, abgehalten. Ihre k. k. Hoheiten der Erzherzog Vice»Ksnig und die Erzherzoginn Vice» Königinn begaben sich aus der Hofburg in feyerlichem Zuge nach dem Dome, wo Höchst° dieselben am Eingänge von den k. k. geheimen Rathen und Kämmerern, so wie nach dem Eintritt« von Sr. Eminenz dem Cardinal« Erzbifchofe, an der Spitze der Geistlichkeit, empfangen wurden. Indem Dome hatten fich bereits die PaUasidamen, die Civil- und Militär Beholden, das Municipal-Corps und der hoffähige Adel Versammelt, umdieftl Feyerlichkeit beyzuwohnen. Se. Eminenz celebrirte das Hochamt und stimmte das Te Dtum an, welches von den Capellfängern aus» geführt wurde. Während desselben gaben die auf dem Domplatze aufgesteltten t. f. Truppen die gewöhnlichen Gewehrsalven, welche von den Kanonen auföenvCasteU« erwiedert wurden. . Der Dom war zu diesn Feyer efZends ausgeschmückt, und über dem HaupttinganH^ sah man die Veranlassung zu dirselben Vulch folgende Inschrift bezeichnet: DEO HOMIKtJM . VITAE . ARBITRO HOSTIA . SÖLLEMNIS ET EVCHARISTICVM .- CARMEN A . HAm-EBIO . ARCBIDVCE INSVBMAM . VEWE.TUSQ . V . Š . MODERATE QUOD FRANCISCO . I . IMPERATOKE . ET . REGE LETHALIS , MQRBI . VI . SVBDYCTO POPVLIS . PAREKTEM SIBI: FRATREM . AMANTISSIMVM . AVGVSTVm SOSPITAVERJT SACRO . CHRISTIA3NO . RIT.VI REGNI . PROCERIBVS SEN.4TV . REI . GERVKBAE ET , VHIVERSIS . MAGISTRATVVM ORDINIBYS-ADSTANT1BYS * Ust^^^va OMKIQYE . GAVDIO . CYMVLATIS !l8 Abends war das Theater alla Seals besonders be« leuchtet, wo II. kk. HJ. von dem versammelten Publi, cum mit den lebhaftesten undwiedllhohlten Äußerungen tee Freud« empfangen wurden. Auch in allen übrigen Pfarrkirchen der Lombards wurde dieses Dankfest feyerlich begangen , und allent« halben von den Vewohnetn die heißesten Gebethe für die lange Erhaltung deß güligsten Landesfürsten zum Him, mel gesendet. PHpstlicheVt aaten, Das Diario di Romavom25.Märzenthsttfol» genden Artilel: ^Die Nachricht von der Krankheit Sr. Majestät des Kaisers v o n O stereeich, welche am Hi. d. M. in Rom angelangt war, hatt« daselbst tiefe und allgemeine Belrübniß.unddle unzweydeutigste Theil« nähme erregt. Die Seazshne«Aom's erinnerten sich lebhaft an die Tage, wo sie Gelegenheit hatten, die erha« denen Eigenschaften, welche diesen erlauchten Monarchen auszeichne«, in d<« Nah« zu bewundern. Se. Heiligkeit und Se-Em.derCardlnal-Decandes heiligen CMeglumS und ScaatZftcretär (della Somaglia), ließen dem k. k. Geschäftsträger Hrn. von G« no tte, welcher sie in Kenntniß von dem Krankheits» Zustande Sr. Majestät gesetzt halte, ihrs «nnlge Theilnahme an sinem ss detrü» benden Ereignisse zu nkenn«n gebtn. Mehrere ander« Cardinale, di« Mitglieder des diplomatlschenSsrps, Ue in Rom sich aufhaltenden kaiferl.ssterrelchischcn Unterthanen, der Adeldieser Hauptstadt, viele Prälatenund «ine große Anzahl von Personen ausalltn Ständen legten gleiche Gesinnungen und Gefühle an den Tag. D'e öffent» lichen Gebethe, .welche der Herr Geschäftsträger, in Ver« bindung Mit Msgr.R U spoli, Iläiwreck sacra rota fü« Osterreich, auf den^22.,in der kaiserlichen Kirche von 5. MHriKäeU'aniN2 angekäMgt hatte, wurden von einer zahlreichen Meng« yon Pilsynen aus allen Ständen be» sucht. um Vyn dem.Mmächtigen die Genesung eines Ms» narchen zu erstehen, an.dfssen Erhaltung die Interessen der Religion und des Shrsnes sy eng geknüpft sind. Ge, siern Morgens erhielten wir nun die erfreuliche Nachlicht der glücklichen Genesung des Kaifers, welche «in»n unbeschreiblichen Jubel verbreitete." In Ancsna verspürt man feit einer Woche Erdde» ben. Am 17. d. um l2 ».lmMt ertönte. Alle Pariser Zeitungen gedenken des Herzogs Mathleu von Mo n t morsn cy mit geziemender Achtung und einstimmigem Lobe. Welche ehrenyalle Volle derseloe m seiner kurzen,ministeriellen,Laufbahn gespielt hat; wie thätig und rein scin,Antl^ii an den so wichtigen Verhands lungen des Congresses Hon Verona gewesen, ist ^anz Europa bekannt und wild gewlß von allen Freunden der gesetzlichen Ordnung, stets nach Gebühr gewürdiget wer° den.—W>r thellen u.ns«rn.Lesern nachstehende Skizze sei-nes Lebens mit, die wi« in.der Waz e.tte d e France «om 2ä. o. M. gefundtn hab«H,. Di« Tage des „Gerechltn sind gezahlt; oft ruft ihn Gott mUttn in dtn,«ldaullchsten Übungen seines Le, hens zu sich. DleserunvVlhtlgesehen« Tod, so schmerzlich füldie Übell«.ben0en,,chak nichts Schreckliches für den Gerechten undFromtMn, der immer.herettlst, vordem höchsten Nichter zu erscheinen. In welchem Augenblliie der Tod auch den Herzog Mat hl Arme«; nachdem sich aber die Republik auf den Trümmern ! der Constitution von 1790 erhoben hatte, verließ Hr. Von Msntmorency, Frankreich» Er ging nach der Schweiß, in "9 welchem Lande er einige Zeit umher irrte, bis ihm end« Uch Frau ron Stael in Coppeteine Fceystatie und ebel« wüthige Unterstützunggewahlle.Ungeacktetd^rVerschie« denhcit ihrer politischen'und rellgiösen Docllinen bildete sich bald ein inniges FcemMchaftS-Verhältn,ß zwischen Hrn. von Montmorency und dieser berühmten Flau. Der edle Flüchtling genoß in Copp«t Der Ruhe und der Wohlthat der llebenZmütdlgstenGassfteundfchaft, als e« erfuhr, daß sein Bruder Montmotcy »Laval, kaumH0st abermahlö vom P«rdachce Vtlfc.lgt.jog er sich ganz«« dleElnsamkell zuiüct, und ee» fchie« erst nach de^'Revolutisn vom löVrumant witdtr auf Vem Schauplätze die Welt, shne jedoch andere, als seinem Hcrzen theure und selneredlen Stele würdige Functio» nen anzunehmen^ die Wohlthäte« der Menschheit zählten idn in ihren Rechen; e« würd« zum Admmislratol der Hospttäler. und zum Kikchenvorstther seiner .Pfarre (Sc>n«t Thomasvon Aquin, in «elche« K«rche er be. kannllich Üaeb) erAannl. — Frau von Vlaei war in» twlschen nach Pac^s gekommen, und Hr^von Montmo, rencn besuchte häufig das Haus d,efer ausgezeichneten Frau. an welche,ihn treue Feeundschaft und lebhafte Dankdarkitt knüpften. Diese Verblndung fioßte dttd». tnahligen Negl«cung elnigesM^ßtrauen em.Anfangg eme« strengen Aufsicht unterworfen, erhielt ir bald nachhe« (im Jahre 1811) vie Wiilung. sich aug der HauptstHdt zu entfernen, wohm «l zwar spater wieder zurück kehren , durfce. aber bey allen semen SchrMen^genau deZbachtet wurde. Als endlich dle Ereigniss« vom ^ahre 1814 i^lrü' ten, degab fl des,A!t«rs nichts uonlhrer,Anmuth verloren hatte. Wer stimnne mchc nnt Beyfall ein in jene.Stelle in der 'äntworts-Rede des Grafsn Daru: >,.»Was Ihren Worten vorzügliche Kraft »»verleiht, ist die Mäßigung Ihres C halakcers.die liefe »»Üoerzeugung eines edlen Herzens und vor AUem die »>,T«gendtn, Mit welchen Sie geschmückt slnd. So groß „>.ist die Gewalt, die nicht sowohl der Mann, der einen ^^erlauchten Nahmen tragt, als her Mann von dulchau» „.rechtlichem Charakter ausübt, 0aß man, ehe man ihn „»noch hört, schon sein« Gesinnungen und Gefühle zu ^„theilen wünscht; dieß ist die tlnj!g< Eltelkcil, die man, »»s«ch - Ihnen gegenüber, srlaudcn darf;"" und »n zene andere GteUe, wo ftch der Vorsteh«« 0er Akademie, bey Beantwortung des Theiles der Rede des Hrn v,Montmorency, worin der edle Herzog ein Bild deZ heil.Vlncenz von Paula entworfen h^tte,folgendermaßen ausdrückte.: »>,Dieß ist eine von jenen SchUderungen. die man nur „„dann richtig aufzufassen verlliht, wenn man das Muster ,^dav0n imInntN'.seineZ ligenenHerzen9 gesunden hat."" Aber del Herzog von Mommor«ne Gefühle, welche die .Völker beym,Tooe ihrer Monarchen an.den Taq legen, stets als Vorbothen des Mtheilg. welches die Nachwelt über ihre Regierung auZsprichs, gegolten haben, so kann es wohl kein zmyosanlereg, kein,allgemeineres, kein un» Velwerfiicheres Zeugniß zu Gunsten oer Regierung A l e» Zander I. geben, als die Erzählung von jenem Trauerzuge, der sich vsn den Ufeen des schwarzen Mee« ^es bis.an die Gestade der Ostsee erstreckte. Auf e,ner Strecke von mehrals 2000 Wersten erneuerten sich bey ;c° dn Person,. «»! 'n^''"«"»^«^ udr.ge The,! der ^rche. ^ Tag^^ ve 'chlou^^ 'N schwarz auS^schlagen. u^d v.e ^a ^^ ^^^^ wölbe umwunden. WMWHßM !!.^-,!U?.,'-3::,!«!:.,"".'...- joUte am Vonnaoend ven 2b. Mar, ^arrpn^^ Fr e md en-An z 3 l ge. Angekommen den ?. April »826. 5^, Luiai Porta, Dr. der M^icin u. Cb'lurqle, yon I'e^nach Mailand. - Hr. 2°^«« Veltram,. Dr. der Clnru'q,«. von Men nach Dresc^a. - Hl. c^acab Koben, Banquier. oon Tr.est nach W-er, Den 8. Hr/v. S5?nckendolf. k. vreuß'!chel h.aol' tän.Hr. v. Taubenheim Unlerlieut. de^ der ^ wur« 'tim^sg. Leibgarde zu Pftrd. « H^. Iol. B.v -Rov^, Handelsmann, alle drey von Wien nach T"en. >)r. Joseph Rothe u.Hr. Carl Bch:v?!gel, Handelsleute, bey^ de von Tciesl nach Wien. — Hr.Franz Steßel, Hand« lungs ' Compagnon . von Wien n^ch Trn'N. Den 9. Hl. Heinrich Füsndelr y. HeUdyrf, Güter« besther, von Neapel nach Wien. Den !a. Hr. Leonhard Pelegcim und Hr. Paul Colte, Hanvelsleuce, beyde von Grätz nach ULine. — Hr. Pompejus Rudi«?, Handelsmann, von Görz nach Callftadt. — Hr. Florian Sieger, Han0«lsmann, von Wien nach Trieft. Den ,1. Fr«nl Maria GiamceM, k. k. Landrechts^ GüteriSchatzmc'steks, Gattinn, und Hr, Felix a«I.»go, Kaufmann, beyde von TrieN nacb W>en. — Hr. Peter Cadeo und Hr. Aloys Noseda, Handelsleute, beyde V. Wa,lan2 nach W>en. Abgereist den 7. Apr?! 1826. Hr. Carl Pachnet,HandlungI-Agent, nach Wien- Culsvom 6. April 1826. Wittelpreis. StHatSschuldverschteidungen zu Z v.H. (in CM.) 89 i5/2. Verloste Obligationen u-Hra^zu5 v.H. /^ — rial-Obllgationen der Stande Hu4i/2v.H.^ . 825/8 ^ l — Bankaccien pr> Stück 1071 ij5 in C-M. Wechssl'Cours. (inC.M.) Amsterdam, füriooThle^urr.Rthlr.^^^ sWoch. Augsburg, für laa Guld. Curr. Guld/"" "^ ^°' Hamburg, fü« .ooThlr. VancoRthlr.^ ^ ^H' London, Pfd. Sterl. ° , Guldens"'" ^A°"' Paris, für Zoo Franken . Guldens ^^^I^' Wasserfiand des Laibach«Flusses am Pegel der gemauerten Kanalbnnte: Den lZ. April:: Zoll K Linien ohsr ' demNullpuncte, Ignaz Aloys Edie« v° «lemmayr. Verleger und Redacteur.