PoStntna plafana v gotovtnl. Deutsche eituna Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat echristleitung »nd verwaltong i Pr«z»n,ooo «ttka 5, Zclepl)oti «». 21 (Interurban) r.nfänblguns»« »erben In der Stnsaltung ,» billigsten »tbübren entgegengenommen Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samsta-g früh mit dem Datum vom Sonntag ♦ Stjagtprtlle für ba» 3nlon>: ©lerteljäbtlg 40 »In. halbjährig 8« »in, gan,. («hrtg IfiO »In. Für bat «uslanb enr(j>redj«nb» Erhöhung. einjeUummc; Di» 1\S0 Nummer 91 Celje, Donnerstag, den 12. November 1936 61. Jahrgang S. ct. H. Prinzregent Paul nach London abgereist B e o g r a b, 10. November. S. ct. H. Prinzregent Paul unb I. ct. H. Prinzessin Olga sinb zum Be-such bes Herzogspaars oon ctent nach Lonbon ab-gereist Lonbon, 10. November. Havas berichtet: S. K. H. Prinzregent Paul trifft Aiittwoch um 17 Uhr in Lonbon ein. Der Prinzregent wirb eine noch nicht nähn bestimmte Zeit bei bem Herzogs-paar von ctent verbringen. In jugoslawischen Kreiftn wirb versichert, bog bieser Besuch rein privaten Charakter tragen werbe. Trotzdem ist es wahrschein-lich, baß S. ct. H. Prinzregent Paul seinen Aufent-halt in Lonbon dazu benutzen wird, mit bestimmten angesehenen Lonboner Persönlichkeiten in Fühlung zu treten. Die britischen politischen ctreise sehen bem Besuch S. ct. H. des Prinzregenten Paul mit großem Interesse entgegen. Dr. ctorosec in Zagreb SrNarung **tx bif kroatisch« Frag« ÄUS Zagreb wirb gemeldet: Innenminister Dr. ctorosec traf Samstag aus Maridor kommenb hier ein. Er suchte Bonus Dr. Ruz>c unb den Vize-donus Mihaldzic auf, mit denen er längere Be-sprechungen halte. Auch bei Erzbischos Dr. Bauer und in der Polizeidirektion stattete er Besuche ab. Dort gab er den Vertretern der Presse folgende Erklärung ab: Ich bin sehr froh und zufrieden, wieber im schönen Zagreb zu sein, bas sich trotz ber schweren wirtschaftlichen Lage schön entwickelt. Heute fühle ich mich besonders wohl, weil so schönes Wetter ist. Aber Ihr Journalisten seid gewiß nicht neu-gierig darauf, deshalb will ich euch etwas über die Kroatische Frage erzählen. Ich bin nicht sentimental, sondern schaue immer gerade aus. Die Kroaten lieben mich bald mehr, bald weniger, oder besser gesagt, sie hassen mich bald mehr, bald weniger. Ich bin aber nicht so mild, wie das Monbeslicht, bas dalb trüb, balb freundlich auf die Erde scheint. Ich habe das kroatische Volk immer geliebt unb geehrt unb mein heißester Wunsch ist es, batz ich meine politische Laufbahn bamit beenbe, den Kroaten in biesem Staate bie Zufriedenheit zu verschaffen. Dr. Vlatto Macek in Audienz beim Prinzregenten ct r a n j, 9. November. S. ct. H. ber Prinzregent Paul empfing im Schloß Brdo bei ctranj Dr. Matko Macek in Audienz und lud ihn auch zum Mittag-mahl ein. Zagreb, 9. November. Wie der heutige „Hroatski Dnevnik" meldet, ist in ber vergangenen Nacht ber Präsident der SDK, Dr. Vlatko Macek, aus Brbo (bei ctranj) zurückgekehrt. Gestern morgen hotte fij) Dr. Macek zu S. ct. £>. bes Prinzegenten Paul, ber bekanntlich in Brbo weilt, dorthin begeben unb wurde oom Piinzregenten in längerer Audienz empfangen. Dr. Macek'wollte über die Audienz beim Prinzregenten nichts Näheres sagen. Der heutige „Obzor" bringt gleichfalls die Nach-richt von ber Audienz Dr. Maceks beim Prinz-regenten und bemerkt hiezu, daß Dr. Maiek bereits im Vorjahre oon S. ct. H. in Aubienz empfangen warben sei. Die Kanzlei Dr. Maceks veröffentlicht gleichfall» die Nachricht von ber Aubienz Dr. Maceks unb teilt zugleich mit, Dr. Macek habe bei bieser Gelegenheit S. königl. Hoheit den Dank für das Inter-esse ausgesprochen, bas der Prinzregent gelegentlich da Krankheit Dr. Macek» für dessen Befinden bekundet habe. Stratzenkämpfe in Madrid Die endgültige Eroberung Madrids schreitet wegen erbittertster Kampfhandlungen und großer Verluste auf beiden Seiten nur langsam weiter. Haus um Haus, Straße um Straße muß im blutigen Kampf erobert werden. Bis Dienstag sind fast alle Vormte eingenommen worden. Nun wüten die Kämpfe im Stabtinnern. Die Nationalisten müssen immer neue Verstärkungen heranziehen, aber auch bie Kommunisten bekommen aus Katalonien immer neue Banben. Die Regierung ist schon lange nach Barcelona geflüchiet unb will von bort ben Kampf um bie Rückeroberung ganz Spaniens weiterfuhren. Dazu werden sie fortbauernb von ben russischen Kommunisten aufgefordert, die auch täglich durch bie Dardanellen neue Munitions«, Flugzeug- und Tanktransporte an die spanische Ostküste absenden. Nach neuesten Meldungen sollen auch schon Kampftruppen aus Rußlanb unterwegs sein. Die national» Regierung aber ist gewillt, nach der Einnahme Madrids auch noch die restlichen von ben Kommunisten besetzten Teile Spaniens zu er-obern und wirb niemals erlauben, baß auf spanischem Boden auch nur ein kleinster Landstreich kommunistisch bleibt. Bekannt ist ja, daß auch Italien und Deutsch-land eine kommunistische Teilregierung nicht zulassen würben. In Berlin ist unlängst am Gebäude der spanischen Botschaft schon die Fahne der Nationalen Regierung des Generals Francs gehißt worden. Hitler über die Sicherheit des Deutschen Reiches Berlin, 9. November. Anläßlich der jährlichen Gedenkfeier am Vorabend des 9. November hielt Reichskanzler H i t l e r im Münchener Bürgerbräukeller eine Ansprache an die alte Garde der nationalsozia-listischen Partei. Einleitend begründete Adolf Hitler, warum er den Putsch oom Jahre 1923 für nötig gehalten habe. Der Reichskanzler verherrlichte dann die neue deutsche Wehrmacht. Wie die alte Armee für das damalige Reich gekämpft halte, so würde die neue Armee, wenn je bie Stunde kommen sollte, kämpfen und sich schlagen für das neue Reich. Es bestehe nur ein Unterschied. Als die alte Armee einst ins Feld zog, war sie gegen alle Was-fen des Gegners gerüstet, nicht aber gegen die Waffe der politischen Propaganda unb ihre Zersetzung. Heute trägt bie Armee in ihrer Kriegsflagge zugleich oor sich her ben Talisman der politischen Immunität gegen jeden Versuch, diese Armee noch einmal von außen her zu zersetzen. Heute wage man es nicht mehr, mit Deutschland umzuspringen wie noch oor wenigen Jahren. Die Welt wisse, baß sie einen Staat unb ein Voll oor sich hat, das sich nicht behandeln ließe wie ein Zu-lukafferstaat. Dann wanbte sich Adolf Hitler ber bolsche-wistischen Gefahr zu, betonte aber gleichzeitig die außerordentliche militärische Stärke Deutschlands, die es ermögliche, zuversichtlich zu sein. Unser alter Feind, sagte er, droht überall und versucht, Staat um Staat zu zersetzen, um bie Welt umzustürzen. Aber zum erstenmal kann ich es offen aussprechen, er wirb Deutschland nicht überrennen können. Um Deutschland hat sich ein innerer Panzer gelegt; nun ist die Zest gekommen, da wir ohne Furcht und A n g st in die Zukunft blicken tön-nen. Sollte der Kommunismus je Lust bekommen, wieder mit un» oon außen anzubinden, bann wird e» ihm genau so ergehen wie es ihm im In-nern ergangen ist. Sicherheitspolitik der Mächte Die Bewohner unseres Kontinents haben mit Interesse gelesen, wie Herr Eben „aus ben Fenstern des Foreign Office" bie Landschaft der großen europäischen Politik sieht, nämlich allenthalben mar-schierende Männer und darüber drohende Gesckwa-der in der Luft. Dies gilt ihm als einem politischen Philosophen für ein Zeichen menschlicher Torheit, als britischer Staatsmann fordert er aber im gleichen Atemzug die Aufrüstung seines Landes bis zum letzten Mann und meint, es sei fast ein Gemeinplatz, daß je stärker heute England sei, umso größer die Gewißheit des Friedens. Was in England weise ist, dürfte also auf dem Kontinent nicht gerade völlige Torheit sein, zumal kein Volk leichtfertig und leichten Herzens für sich jene „Stärke des Willens und der Waffen" anstrebt, die Herrn Eden für die „friedliche Insel" jenseits des Kanals unentbehrlich erscheint. Auch Deutschland will eine wehrhafte In-sel des Friedens sein und bleiben, freilich in sehr viel komplizierterer Lage, was die Nähe marjchie-render Armeen unb fliegender Kampfeinheilen an-derer Mächte angeht. Mussolinis militärische Bereit-schaft wiederum sieht nicht weniger unbebingt im Dienst des nationalen Friedens und der Sicherheit, als die britische oder die französische Ausrüstung. Betrachiet man bie neuesten Forderungen des Krieg»-Ministers Daladier, der zwar nicht marschieren, wohl aber Festungen gegen die neutralen kleinen Staaten Belgien »nd Schweiz bauen will, dann begreift man. wie gefähillich die Verwirrung über den Be-griff der rechten Sicherheit in Europa heute zu werden droht. Herr Even hat die Stärkung des Völkerbundes und „das Aushandeln einer europäischen Regelung" sozusagen als das indirekte britische Programm ne-den das direkte der Aufrüstung gestellt. Das Foreign Office hat gleichzeitig die inzwischen vollständig ein-gegangenen Meinungsäußerungen zu der geplanten Westpaktkonferenz den übrigen vier beteiligten Mäch-ten zusammenfassend mitgeteilt. Nach englischer Auf-fassung seien die Unterschiede in der Auffassung ber früheren Locarnomächte über bie Zukunft zwar wichtig, aber weder überraschend noch unüberwindlich. England legt jedenfalls Wert auf die Feststellung, daß eine Westpaktkonferenz ebensosehr im Interesse der anderen beteiligten Regierungen liege wie im britischen Interesse. Diese Feststellung wird in Deutsch-land voll und ganz geteilt, allerdings mit ber Fol-gerung, baß gerade beshalb Sinn, Zweck unb Form eines künftigen Westpaktes gar nicht klar genug ab-gegrenzt werden können. Die italienischen Bedenken betreffen bekanntlich die Frage, wie ein Regional-pakt am Rhein eigentlich Italiens Sicherheit im Mittelmeer garantieren soll, eine Sicherheit, die Eng-land anerkennt mit dem Zusatz, daß der Weg oon Gibraltar bis Suez auch für bas Britische Reich eine Hauplaber ber Sicherheit bilde. Frankreich seiner-seits, das ben Sowjetpakt mit bem Regionalprinzip nicht für unvereinbar gehalten hat, möchte anscheinend ben Rheinpakt ausgedehnt wissen zu einer Garantie bes Kolonialbesitze», also über bie halbe Welt! Hält man dagegen die belgische Reutralitätservärung, so wird man sie als eine heilsame Rückkehr zum Wrsenllichen, nämlich zur Befriedung Westeuropa», begrüßen dürfen. Denn zur Debatte steht ja nicht der Völkerbund und nicht die höchst anfechtbare These der kollektiven Sicherheit durch Regionalpolte, sondern der Kriegsverzicht am Rhein, wie er zwischen Deutschland und Frankreich im ersten Locarno garantiert war und — unter den Voraussetzungen der Gleichberechtigung — deutscherseits wieberum vorbehaltlos gewünscht unb angeboten wird. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 91 „Freie Hand im Osten!" rufen da diejenigen Friedensfreunde im britischen Parlament und ander-wärt», die Deutschland immer noch mit den Augen der Kriegspropaganda von einst betrachten und im Grunde ihres Herzens das englisch-französische Bund-ni» jener Art oon Freundschaft vorziehen würden, die sich nach Eoens Worten niemals gegen einen Dritten richten soll. Diese Leute haben in der eng-lischen Unterhausdebatte eine Lehre aus dem eigenen Lager bekommen, nämlich oon Herrn Churchill, der seine Freundschaft für Frankreich, sein Mißtrauen gegen Deutschland und seine wie aller Welt Ersah-rungen mit Sowjetruhland verglichen hat. wobei er zu einer rückhaltlosen Anklage gegen die rote Frie-denssobotage kommen mutzte. Moskau trage durch feine Wühlereien in Spanien die ganze Schuld an dem dortigen Bürgerkrieg und es fei unter solchen Umständen völlig unmöglich, an das „andere Nutz-land" zu glauben, da» angeblich in Genf den Frie-den garantiere und selbst oon den Westmächten mi-litärisch garantiert sein wolle. Sollte Herr Churchill den doppelten Boden des Sowjetpaktes und der mit ihm verbundenen Kriegipolitik im Völkerbund und damit auch die wahre Lage im Osten Europas begriffen haben? Solche Erkenntnisse in England und in Frankreich sind jedenfalls höchst nützlich, um das Vorfeld für den Westpak! zu klären, gerade wenn er der erste Schritt zum allgemeinen Neu-aufbau werden soll. Trauerfeier auf dem deutschen Kriegerfriedhof in Beograd B e o g r a d, Montag, den 9. d. M., fand auf dem Kriegersliedhof Banovo Brdo, wo die in den Kämpfen um Beograd gefallenen deutschen und serbischen Soldaten ruhen, eine Trauerfeier statt, zu der sich der deutsche Gesandte von Heeren mit sämt-lichen Herren der Gesandtschaft, der deutsch« General-konsul Ing. Neuhausen und zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie in Beograd, ferner die Ge> schäftsträger Oesterreichs und Ungarns, die Herren von Troll und Rotkugel und mehrere Offiziere als Vertreter des jugoslawischen Heeres eingefunden hatten. Nachdem ein evangelischer Geis'licher ein Gebet gesprochen hatte, spielte eine Militärkapelle: „Ich hatt' einen Kameraden". An der Pyramide, welche die Gebeine der gefallenen Krieger birgt, wurden zahlreiche Kränze niedergelegt. Pariser Habsburg-Visionen Die Abreise des Grafen Ciano nach Wien hat in Paris wieder eine Flut von Vermutungen über das weitere Schicksal der Donauländer ausgelöst. Man spielt wieder einmal mit Königs- und Kaiser-krönen. Nach einer sensationellen Meldung des römischen „Inttansigeant"-Korrejpondenten soll Oesterreich jetzt im Begriff stehen, die Monarchie wieder einzuführen. Erzherzog Otto von Habsburg werde erklären, datz er sich als einen deutschen Fürsten bettachte, und eine feierliche Gewähr dafür übernehme, den deut-schen Charakter des österreichischen Staates zu achten und zu erhallen. Die Stellung Oesterreichs zu Deutsch-land werde die einer „relativen Autonomie" sein, so wie Irland sie im Verhältnis zu Großbritannien besitze. Auch die Verlobungsgerüchte über Habsburg-Savoyen fehlen in diesem Zusammenhange nicht, wobei noch hinzugefügt wird, die Vermählung solle unmittelbar aus die Thronbesteigung folgen. Die Wiener Konferenz (A) Wien, 10. November. Gestern um 16 Uhr fand im Bundeskanzlerpalais die erste politische Zu-sammenkunft des Grafen Ciano, des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg und des Staatssekretärs Dr. Schmidt statt. Sie dauerte bis 18 Uhr. Nach einer Stunde erwiderten der Kanzler und der Staatssekretär dem italienischen Außenminister in seinem Hotel den Besuch. Im Festsaale des Schönbrvnner Schlosses gab Dr. Schuschnigg zu Ehren des Grafen Ciano und seiner Gemahlin ein Festnachtmahl. Außer dem Ge-folge des Grafen Ciano waren die Oberbeamten der italienischen Gesandtschaft, mehrere Mitglieder der österreichischen Regierung. Fürst Starhemberg, der ungarische Gesandte, der österreichische Gesandte in Rom und hohe Funktionäre ?e» Bundeskanzleramtes anwesend. Havas meldet: In diplomatischen Kreisen wurde besonders vermerkt, datz am festlichen Mittagsmahl bei der italienischen Gesandtschaft, das der italienische Gesandte Salata zu Ehren des Grafen Ciano gab, auch der deutsche Botschafter v. Papen teilnahm, der nach mehrwöchigem Urlaub nach Wien zurückgekehrt ist. In politischen Kreisen verlautet, v. Papen, der am Samstag aus Deutschland zurückgekehrt ist, habe in Berlin mit dem deutschen Außenminister v. Neu-rath und am Sonntag mit Hitler in Berchtesgaden eine lange Aussprache gehabt. Die Besprechungen hätten sich auf die Wiener Zusammenkunft der Rom-paktoertreter bezogen. Die Agentur Stefani meldet: Der ungarische Außenminister Kanya trifft heute abend in Wien ein, um an den Arbeiten der Rompaktstaaten teil-zunehmen. (A) Rom, 10. November. Havas meldet: Der Kommentar Virginia Gaydas im „Giornale d'Italia" zu den Wiener Besprechungen wird hier vermerkt. E» heißt darin, die Untersuchung gewisser Probleme bei den Wiener Besprechungen würde Gegenstand „konkreter diplomatischer Dokumente" sein, in denen sestgestellt würde: 1. die Lebenskraft der in den römischen Protokollen festgelegten Ab-machungen, 2. die Möglichkeit einer Ausdehnung dieser Protokolle auch auf andere Länder. — Da-bei gibt Gayda zu verstehen, datz er hier an Deutsch-land denke. Die italienische Presse über die Bedeutung der Dreierkonferenz Rom, 8. November. (Tel.-Komp) Der Dreier-konserenz in Wien wird in Italien große Be-deutung beigemessen. „Stampa" schreibt, die Konferenz bilde eine bedeutungsvolle Bekräfti-gung der Politik der römischen Protokolle und des deutsch-österreichischen Abkom-mens oom 11. Juli. Die deutsch -Italien i-fchen Besprechungen in Berlin und Berchtes-gaden verleihen dieser Zusammenkunft der Unter-zeichnn der römischen Protokolle neue Wichtig-fett Die Reise des Grafen Ciano sei als Kund-gebung der Realpolitik Mussolinis zu betrachten, die wiederholt zur Klärung und dauer-haften Befriedung Europas beigettagen habe. Der amerikanische Schiffahrtsftteik dauert wel-ter an. Dr. ZriH Zangger: Prinzessin Pumphi's Glück und Ende (Schlutz.) An einem Frühlingstage vor drei Jahren ging ich vom Schlotzberg in die Stadt. Als ich an der Sann dahinwanderte. hörte ich auf einmal ein leises jämmerliches Miauen. Gleich darauf erblickte ich einen Alten mit einem großen Sack, aus dem der Klagelaut kam. Ich fragte ihn. was er vorhabe. „Ich mutz eine Katze in» Wasier werfen". — „Was fällt ihnen ein. sind Sie verrückt?" — „Ich mutz, ich habe schon 50 Para dafür bekommen". — „Na, da haben sie 3 Din und kommen sie mit mtt!" — Er folgte mir mit Sack und'Katze in meine Woh-nung. Meine Quartier frau war nicht sehr erbaut über den Familienzuwachs, da wir schon eine kleine Katzenherde hatten, die jeden Morgen auf „die Alm" 8o heißt bei uns der Dachboden) getrieben wurde, ber in ihrer grotzen Tierliebe nahm die gute Frau das kleine Gerippe doch aus dem Sack und gab ihm sogleich Milch. Noch während das Vieherl gie- rig trank, kam meine Nichte Lotte, um sich vor ihrer Abreise nach Graz zu verabschieden. „Onkel Fritz, könntest du mir nicht ein Katzerl für meine Kleine mitgeben?" — „Mit größtem Vergnügen, soeben höbe ich dieses Verreckerl oor dem Tod errettet. Steht zur Verfügung." Lotte war einverstanden, und schon mit dem Nachmittagsschnellzug reiste das Kätzchen, in eine Zuckerschachtel eingepackt, nach Graz. „Seltsames Schicksal," dachte ich, „um neun Uhr früh warst du noch dem Tode geweiht, — ja, wenn ich eine Minute später vorbeigekommen wäre, hätten dich jetzt schon die Fische verspeist, — und jetzt fährst du schon nobel nach Graz." Durch Mo-nate hörte ich nichts vom Tierchen. Im Sommer einmal kam ein österreichischer Neffe auf Besuch. Sofort nach der Ankunft überreichte er mir eine ziemlich gewichtige Schachtel. Bevor ich noch gefragt hatte, was darin sei, sagte er: „Lotte läßt dich schön grüßen und schickt dir Pumphi (auf diesen noblen Namen war die Katze inzwischen getauft worden) wieder zurück. Alle hatten Pumphi sehr gern, aber sie ging immer in die Krankensäle (der Mann meiner Nichte ist Primariur» am Evangelischen Pflege-Heim in Graz) und einige Kranke regten sich darü- Die Achse Rom—Berlin und die Donauländer Die „Neue Züricher Zeitung" schreibt: Wien, 6. November. Die Donauländer stehen am Vorabend wichtiger außenpolitischer Beratungen. Nachdem der Besuch des Grafen Ciano in Berlin den Austakt zu einer weitgehenden deutsch-italieni« schen Zusammenarbeit gebracht hat, soll die Wiener Konserenz der Außenminister von Italien. Ungarn und Oesterreich zahlreiche Einzelheiten auf dem Ge» biete der Ostpolitik festlegen. Der Beginn der Be-ratungen wird durch rege Reisedispositionen der Staatsmänner angezeigt. Die Einleitung bildet der zweitägige Besuch des Grafen Ciano in Wien, an den sich bie Dreierkonferenz anschließt Dann fährt Graf Ciano nach Budapest, um den letzten Besuch Gömbös' und o. Kanyas in Rom zu erwidern. Der österreichische Staatssekretär Guido Schmidt wird sich nach Berlin ungefähr zur gleichen Zeit begeben, in der Reichsverweser Horthy. Minister-Präsident Daranyi und Außenminister v. Kanya in Rom auftreten. Italien will diesen Staatsbesuch noch im Dezember in feierlicher Form erwidern, aber auch der österreichische Bundespräsident Miklas wird noch oor Weihnachten in Budapest erwartet. In beiden Fällen handelt es sich um die ersten Staatsbesuche des ungarischen Reichsverweser und des öjterreichi-schen Bundespräsibenten im Ausland. Man nimmt an, daß um die gleiche Zeit ein deutscher Politiker in Wien eintreffen wird, wobei man es noch für fraglich hält, ob Reichskanzler Hitler Göring oder Neurath entsendet. Ueber Themata und Einzelheiten der bevoriteh-enden Beratungen wird strengstens Stillschweigen bewahrt. Wesentlich ist. daß der Berliner Besuch des Grafen Ciano, oon dessen realpolitischen Er-gebnissen das B-irchtesgadenrr Protokoll nur ein unvollständiges Bild gab, die deutsch - italienischen Beziehungen auf eine neue Basis gestellt hat. Das Einvernehmen zwischen Rom und Berlin wirb jetzt als ziemlich langfristig beurteilt. Bei anscheinend teilweiser Ausschaltung der verschiedenen Gesandten wird offenbar im Rahmen der vier Staaten unter italienischer Patronanz der persönliche Kontakt zwi-schen den Außenämtern maßgebend. Auch der Ball-hausplatz will im Verhältnis zu Rom, Berlin und Budapest die sogenannte Methode der „direkten Diplomatie" bevorzugen. Oesterreich hat dem Au»-bau der deutsch italienischen Beziehungen bereit- in-sosern Rechnung getragen, als Wien nach der letzten Rekonstruktion des Kabinetts nicht nur die römi-schen Protokolle, sondern auch den Modus vivendi vom 11. Juli als dauernde Richtlinien der aus-wältigen Politik bezeichnet. Obschon alle Kombina-tionen über eine im Gang befindliche neue Block-bildung kategorisch dementiert werden, dürste die nächste Woche mit ihrer demonstrativen Reisetätigkeit «ine moralische Wirkung üben, die sich nach deutscher Meinung gegen die französisch russisch« Kontinental-Politik und nach italienischer Ausfassung gegen die britische Mittelmeerpolittk richten soll. Neue albanische Regierung (A) Tirana, 10. November. Die albanische Agentur meldet: Die neue Regierung ist folgender-maßen zusammengesetzt: Präsidium und Vertretung für Wirtschaft und Bauten: Kocokok, Aeußeres Ekrem Libohova. Innere» Musa Juka, Justiz Oro« loga, Finanzen Koikci, Unterricht Fajksatku. ber auf." Ich ärgerte mich zunächst. AI» ich aber die Katze ausgepackt hatte, war ich gleich versöhnt. Pumphi war in der Zwischenzeit ein schwanen-weißes, rundliches, entzückend zuttauliches Prinzeß-chen geworden, dem der Name „Pumphi", den ja sonst nur Prinzessinnen bekommen, sehr gut stand. Pumphi kam, sah und siegte. Schon am nächsten Tage verliebten sich zwei Jungen, die bei uns zu Mittag aßen, in Prinzessin Pumphia und baten mich um alles in der Welt, ihnen das kleine Wun-der zu überlassen. Da ich wußte, datz Pumphi es nirgends besser haben könnte als im Elternhaus« der beiden Knaben, willigte ich ein, und schon am gleichen Tage fuhr Pumphi in ihre neue Heimat, einem nahegelegenen Fcibriksort. Pumphi erobert« sich alle Herzen im Sturm und war schon nach wenigen Tagen die erste Person des Hauses. Was sich kein Tier in dieser Familie je hatte herau,-nehmen dürfen. Pumphi durfte es. Nicht nur daß ihr die ganze Wohnung offenstand und sie an den Mahlzeiten teilnehmen durfte, — sie durste sogar zum Familienvater in» Bett, mtt einem Wort, sie führte da» Dasein einer wirklichen Prin^ssin und wurde von Tag zu Tag herziger und schöner. Nummer 91 Deutsche Zeitung Seite 3 Polens Außenminister Beck in London ,« „Der gegenwärtige Augenblick zwingt uns. mit dem Wanken und vielleicht mit dem Zerfall der bisherigen Bündnisse und internationalen Institutio-nen zu rechnen. Die Tutsache, daß die Maßstäbe der bisherigen internationalen Politik untergraben sind, bringt einen Umschwung mit sich, der die bisherige Automatik in den politischen Beziehungen tiefgreifend verändern muh." Diese beiden Sätze finden sich in einem offen« sichtlich inspirierten Artikel, mit dem der „Kurser Poranny" zur Londoner Reise Becks Stellung nimmt. Das Blatt dringt weiter zum Ausdruck, dag der Besuch Becks, soweit sich bisher übersehen lasse, weniger der Besprechung von Einzelfragen als vielmehr der Klärung der europäischen Gesamtlage dienen solle. In der Tat erhellt die oben wiedergegebene Bemerkung des „Kurjer Poranny" den Hintergrund dessen, um was es Polen gegenwärtig vor allem geht. Der Kontakt zu England ist ihm wichtiger als alle diskussionsfähigen Einzelergebnisse. Man empfin-det die europäische Situation in Warschau als völlig im Flusse. Die Unklarheit über die weitere innen-politische Entwicklung in Frankreich und die Folgen der Neutralitätserklärung des Königs oon Belgien sind nicht ganz ohne Rückwirkungen auf das Ver-trauen in die außenpolitische Aktionsfähigkeit der Franzosen geblieben. Diese unausgesprochene Skepsis trifft zusammen mit der starken Beeindruckung durch die englische Aufrüstung. Aber man kennt auch die englischen Sargen und Wünsche und hofft, den Engländern in einer Reihe von Punkten zu begegnen. Allen voran in der Frage der Sicherheit auf dem Kontinent. Schon in unserer letzten Nummer berichteten wir aus Warschau von verstärkten Bemühungen Polens, sich in ein künf-tiges Westpaktsystem einzuschalten. Diese Bemühungen bestehen fort, auch wenn die Verwirklichung eines neuen westlichen Sicherheitssystems hier als nicht so unmittelbar bevorstehend betrachtet wird. Doch dieses Thema ist nicht ganz ohne Klippen. Man kennt die Hindernisse, die eine Verbindung der west-lichen und östlichen Sicherheit in Europa gegenüber-stehen. Man kennt auch die britische Abneigung, die Bindungen Englands auf dem Kontinent zu er-weitern. Ob die Stunde zur Formulierung beson-derer Wünsche nach Zusicherungen Englands schon gekommen sein wird, erscheint mehr als zweifelhaft. Gemeindervahlen im Drinabanat Bon 431 ?Ibjtimnmng5gtmcii>d«n 316 fiir die IRZ (A) Beograd, 9. November. Bei den Ge-meindewahlen im Drinabanat, die am 8. November d. I- stattfanden, wurden in 435 Gemeinden ab-gestimmt. In 6 Gemeinden wurde die Abstimmung verschoben, in 431 vollzogen. Von der Gesamtzahl der Gemeinden erhielten: 1. die Jugoslawisch-Radikale Gemeinschaft 316 Gemeinden; 2. die Vereinigte Opposition 57 Gemeinden; 3. Parteilose 22 Ge-meinden; 4. die ehemalige Kroatische Bauernpartei 13 Gemeinden; 5. die Bauernpartei 11 Gemeinden; 6. die Jugoslawische Nationalpartei 5 Gemeinden; 7. die Bauernbewegung V. Gjorgjevic 4 Gemeinden; 8. Bürgerliche Liften 2 Gemeinden; 9. Ljotic' ..^bor" 1 Gemeinde. © 990 v m Beim Kauf unserer Mäntel ENTSCHEIDET DIE QUALITÄT! Jeder Mantel stellt 100 °|0 seines Wertes dar! Auch Sie, gnädige Frau, sollten sich von der Qualität und Vollkommenheit unseres Schnittes überzeugen. 333 Der 9. November in München (A) Berlin. 9. November. DNB meldet: Heute wurde in München und im ganzen Reiche wie in den Vorjahren der Jahrestag des Marsches vor der Feldherrnhalle am 9. November 1923 in würdiger Weise begangen. Der Führer und Reichs-kanzler Adolf Hitler wohnte der Gedächtnisfeier für die gefallenen Opfer der Bewegung in München persönlich bei. Antisemitische Kundgebungen in Budapest B u d a p e st, 9. November. Heute vormittag fanden an der hiesigen Philosophischen Fakultät antisemitische Kundgebungen statt. Die Studenten drangen zum Zentralgebäude der Universität vor, wurden aber durch die Polizei zerstreut. Aber Gott sei's geklagt, auch das Schöne muh sterben, Ganz in der Nähe wohnte ein alter Jäger, der allen Katzen den Tod geschworen hatte. Er gab vor, die Vögel schützen zu wollen, in Wirklichkeit war es ihm nur um die Felle der Tiere zu tun. Wie weit es mit seiner Vogelliebe her war, bewies eine oon ihm aufgestellte Spatzenfalle, die so ein-gerichtet war, das; das herunterfallende Brett mit einem Schlag eine ganze Schar von Spatzen zerquetschte. Meine beiden Tischgenossen gerieten in große Angst um ihren Liebling und baten mich,' dem Katzennimrod im Namen einer anderen Partei, der er soeben eine Katze weggeschossen hatte, einen Brief zu schreiben. Allein der Alte kümmerte sich nicht im geringsten um meine Warnung und setzte seine Schießerei ruhig fort. Nach kurzer Zeit war oon allen Katzen der Umgebung nur mehr Pumphi am Leben. Nun wußten wir, datz auch ihre Tage ge- ßU seien. Die Aufregung der beiden Jungen wurde ner größer, sie wagten es kaum mehr, das Haus zu verlassen, da sie immer fürchteten, Pumphi nicht mehr lebend wiederzufinden. Aber alle» Bangen um das geliebte Tier, alles Aufpassen war vergeblich. Das schöne weihe Prinzeßchen wurde erschossen. Wir waren alle sehr traurig und trösteten uns mit der Redewendung, die wir so gern gebrauchen, wenn ein Mensch einem uns teuren Wesen etwas zuleide tut: „Das wird ihm kein Glück bringen!" Einige Wochen später ging im Eilzuge aus der Strecke Zidani most -Zagreb eine Bombe los. Eines der Opfer war bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet. Erst auf Grund anderer Umstände wurde der Ver-unglückte als der Sohn des Katzenjägers erkannt. Kune Zeit später starb auch der Alte selbst. Es fällt mir nicht ein. zu behaupten, daß der Bombenanschlag und der Tod des Alten mit der unbarmherzigen Vernichtung der Katzen in einem ursächlichen Zusammenhange steht, obwohl es zwei-fellos viele Dinge gibt, von denen sich unsere Schul-Weisheit nichts träumen läßt. Sicher ist auch, datz Menschen, die gegen ihre Mitmenschen oder gegen Tiere lieblos oder gor grausam sind, kein Glück ver-dienen. Im übrigen möge sich jeder selbst seinen Reim auf diese Geschichte machen. Ich bin zufrieden, wenn nur einer oder der andere Katzenseind sich hinter dem Ohr kratzt und denkt: „Teufel, Teufel, ich laß die Katzen lieber in Ruh' sonst passiert mir am Ende auch was. Man kann nicht wissen!" I Englisches Paktangebot an Italien Paris. 10. November. Der heutige „E-celsior" bringt eine aufsehenerregende Nachricht über die Annäherung zwischen Italien und Großbritannien. Das Blatt erfährt aus sehr gut unterrichteter Quelle, der britische Botschafter in Rom habe Ciano vor dessen Abreise nach Wien eine Denkschrift der britischen Regiening überreicht, in der die Grundlinien für die Normalisierung der britisch-italienischen Re-gierung bezeichnet seien. England schlage einen Pakt mit folgenden Punkten vor: 1. Seestütztpunkte, 2. Verstärkung beider Flotten, 3. Zusammenarbeit der Flotten an status quo im Mittelmeer. Das Kaiser-reich wolle England aus innerpolitischen Rücksichten «st nach ?iner entsprechenden Genehmigung der Sachlage durch den Völkerbund anerkennen. Italien und England London, 9. November. In einem Interview mit dem Londoner Journalisten Prince bezeichnete Mussolini ein Gentlemeen-Agreement als einzige Lösung des italienisch-englischen Konflikts im Mittel-meer. Mussolini betonte, es hätte keinen Zweck, noch einen Pakt abzuschließen. Ein Gentlemen-Agreement solle die gegenseitige Gemeinschaft der beiderseitigen Interessen im Mittelmeer zwischen Italien und England verbürgen. Mussolini ist überzeugt, daß es nicht schwer sein werde, eine Formel für diese Ver-ständigung zu finden, doch sei hiezu eine neue Atmosphäre notwendig. Neue Streits in Paris Paris, 9. November. Nachdem dieser Tage die 3000 Arbeiter und Angestellten der Automobil, werke Panhard & Levassor in den Aufstand ge-treten sind und die Werke besetzt haben, haben heute die Pariser Elektrotechniker einen 24stündigen Sym-pathiestreik beschlossen. Verschiedene Arbeitgeber ha-ben daraufhin erklärt, daß sie ihre Arbeiter, wenn sie wirklich streikten, sofort entlassen würden. Außer-dem streiken die Tagesarbeiter auch auf den ver-schiedenen Bauplätzen der Pariser Weltausstellung für 1937. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 91 Aus Stadt und Land Großer Erfolg des CDMGV in Zagreb Ueber Einladung der Ortsgruppe Zagreb des SDKB veranstaltete der „Cillier Deutsche Männergesa »gver^e in" am vergangenen Sonnabend in „Kalo"-Saal zu Zagreb einen Kon-zertabend, der diesem ältesten Gesangverein des Draubanates vollen Erfolg brachte. Im schön geschmückten Saal, der dichtgefüllt war, wobei man unter anderem als Gäste auch den Konsul des Deutschen Reiches, Dr.Freundt, den Großindustriellen A. Westen, Zagreber Universi-tätsprofessoren und viele andere hervorragende Per-sönlichkeiten der Zagreb« Gesellschaft und aus der Provinz sah, trat der kunstsinnige Dirigent und Ehrenchormeister Dr. Fritz Zangger mit einer 40köpfigen Sängerschor auf und bot der begeisterten Zuhörerschaft die Früchte seiner langjährigen Arbeit in der Pflege wertozllsttu Männergesangvereines. Es war keine der vielerorts noch üblichen „Lieder-tafelei", sondern bester Chorgesang. Besaht sich doch der CDMGV schon seit Iahren mit der Pflege solchen Chorgesanges, wobei ganz besonders Chöre Mozarts, Haydn», Wagners und Schuberts eingeübt werden. Vor allem wurden vom Verein die Chöre von Schuberts, der ja bekanntlich der Meister des deutschen Chores ist, dem Zagreder Publikum vorgetragen, die auch gröhle Begeistern^ hervorriefen: 'Der „23. Psalm", „Nachtgesang im Walde", „Nachthelle", das „Ständchen" (Grill-parzer) und Schuberts berühmtes Chorwerk „Ge-sang der Geister über ven Waisern". Nach jedem Chor gab es stürmischen Beisall. Lei dielen Chören zeichneten sich ganz besonders Herr Erich L l e ch i n-ger als Solist beim „Ständchen" und Herr Willy Löschnigg als Solist bei „Nachthelle" aus. Den Wortlaut zu „Nachlhelle" hat Johann Gabriel Seidl geschrieben, der selbst viele Jahre lang als Gymnafialprofesfor in Celje gewirkt hatte. Mit sei-nem wundervollen Bas errang sich das Vereins-Mitglied Dr. Z i m m e r stürmischen Beifall. Er sang den „Leiermann" oon Schubert und mit Chorbe-gleitung eine Arie aus der „Zzuberflöte". Im zweiten Teil des Konzertes wurden der ergreifende Chor „Die drei Zccher" von Viktor Keloorftr, ferner Soldaten- und Rheinweinlieder gesungen. Auch diese Lieder fanden reichen Beifall und muhten zum TeU wiederhol! werden. Den Abschluh des Konzertes bildete das Lied „Volk und Heimat" unserem heimischen Komponisten Eduard Interberger. Dieses Chorlied fand begeisterte Aufnahme: die „Vereinigung deutscher Hochjchüler in Zagreb" bat sogleich um Tert und Noten, um es in ihren Liederschatz aufzunehmen. Dem verdienten unermüdlichen Dirigenten und Ehrenchormeister Dr. Z a n g g e r wurden zwei Herr-lich schöne Lorbeergewinde mit Schleifen der blauen Zagreber Stadtfarbe als äuheres Zeichen der An-erkennung und des Danke» überreicht. Die Leistung Dr. Zangzers ist umso anerkennenswerter als er infolge plötzlicher Erkrankung de: Klavierbegleiters die Chöre am Flügel selbst begleiten muhte. Im Namen der Ortsgruppe Zagreb wurden die Gäste durch Herrn Schriftleiter Karl Peharz mit herzlichen Worten begrüht, mit ebenso herzlichen Worten dankte Dr. Zangger für die freundliche Ausnahme und für die Ehrungen. Nach Abwicklung des Vortragsprogrammes traten die allseitsbeliebten „Lustigen Bier" auf. Schon ihr Erscheinen löste jubelnden Beifall aus; der sich im Laufe der Vorträge noch steigerte. Bei Gesang, Musik und Tanz blieb man in fröhlichster Laune noch bis in die Morgenstunden beisammen. Leset und verbreitet die „Deutsche Zeitung"! Celje Bin Kloser für eine gebrauchte, jedoch noch im gut* n Zustande befindliche Schreibmaschine neaesten Typ«. Angebote unter Nr. S34 an die Verwaltung den Blatte«. Jung«« deutsch*prochende« Mädchen 14—IS Jahre alt, wird all Lageritiin aufgenommen. Angebote unter .Nr. 336* aind tu richten an die Verwaltung de« Blatte«. Schön möbl. /immer gaaaenseitig, tu vermieten. Adresse in der Verwaltung de« Blatte« unter Nr. 332. Aoltere bessere Köchin 28» wünscht bei kleinerer Familie unterzukommen. Geht auch gegen kleinen Lohn. Adresse erliegt in der Verwaltung d. Bl. Spätherbstgewitter über Celje. Dienstagnachmittag. bald nach 1 Uhr entlud sich über Celje und Umgebung ein heftiges Gewitter mit Blitz, Donner und Regenschauer. Gleich zu Beginn schlug der Blitz zweimal in die Blitzableiter, einmal auch in die elektrische Fernleitung, wodurch die Stromleitung für längere Zeit unterbrochen wurde. Das erste Konzert des Musikvereines der Postangestellten von Celje findet Sams-tag, den 14. November um 8 Uhr abends im „Narodni dom" statt. Das Interesse für diesen Abend ist schon heute sehr groh. Wer aus Versehen keine Einladung erhalten hat, möge diese bei der Briefpost anfordern. Trauung. Herr WalterWoschnagg, Groh-industrieller in öostanj und Fräulein Dora Held, Tochter des Herrn Obersten Held-Bürg! in Bern (Schweiz), wurden am Dienstag, dem 10. d. M, in der Churhauskapelle zu St. Stefan in Wien getraut. Unsern herzlichsten Glückwunsch! Trauung. Am Samstagnachmittag fand in der Mariborer Marienkirche die Trauung des Herrn Hermann Treo, Beamter des Spar- und Vor-fchuhoereines in Celje, mit Frl. Josefine Brino- > vec aus Celje, statt. Den Ehedund segnete mit herzlichen Wünschen Pater Gratus Kostanjöek ein. Dem lieben jungen Paar wünschen auch wir alles Liebe, Gute und Schöne! Ueberfüllung des Krankenhauses. Im städtischen Krankenhaus befinden sich derzeit rund 315 Kranke, mithin weil über die normale Anzahl. Die Übernormale Zahl hielt das ganze Jahr hin-durch an, denn seit Jahresbeginn wurden im städt. Krankenhaus schon 7000 Krank« aufgenommen. In der Gebäradteilung des Krankenhauses wird ein Stockwerk dazugedaut. Mit dem Bau des Arbeiterpalais' soll schon nächstes Jahr begonnen werden. Die Stadt-gemeinde stellt den Bauplatz kostenlos zur Verfügung und zwar den Vrazoo irg, hinter dem Stadttheater. Der Kostenvoranjchlag beträgt 2,850.000 Dinar. Die Pläne stammen oom Herrn Jng. Mursic. Todesfall. Am 9. d. M. ist hier Frau Maria Videmsek, Gerichtsoberoffizialsgaltin nach kurzer Krankheit im 65. Lebensjahre verjchie-den. Die Verstorbene erfreute sich ob ihrer vorbild-lichen Eigenschaften als Gattin, Mutter und Haus-frau allgemeiner Beliebtheit und Wertschätzung. Das Leichenbegängnis fand am 11. d. M. unter zahlreicher Beteiligung, insbesondere aus Damen-kreisen, statt. Friede ihrer Asche. Jahreshauptversammlung des Phlla« telistenvereines „Celeja" in Celje! Zu der am Dienstag, den 17. November 1936 abends um V, 8 Uhr stattfindenden Hauptversammlung, welche im Sonderzimmer des Ski-Klubs (Gasthaus zur Grünen Wiese) abgehalten wird, stellt die Vereins-leitung das Ersuchen, dah sämtliche Mitglieder voll-zählig und pünktlich daran teilnehmen. Freunde der Philatelie sind zu dieser Versammlung eingeladen. Kino Metropol. Donnerstag: Ton-Wochen-bericht und „Prinzessin Marietta", Operette mtt Jeanetta Mac Donald und Nelson Eddy. Freitag: Ton-Wochenbericht und „Weiberregiment". Kino Union. Donnerstag und Freitag: Ton-Wochenbericht und „ La route imperiale", Liebe und Heldentum im Kamps zwischen brittscher Kavallerie und Aufständischen. M a r i b o r Der Gemeinderat von Maribor hiett am 6. November eine ordentliche Sitzung ab. Die Pläne für eine neue Markthalle sind gröhtenteils schon ausgearbeitet, doch konnte in der Frage, wo die Markthalle errichtet werden soll, bisher noch keine Lesseres möbliertes Zimmer möglichst mit separiertem Eingang, wird gesucht. Anträge an die Verwaltung d. Bl. Einigung erzielt werden. Auch die Frage der Be-deckung der Ausgaben, die grohe Summen erhei-schen werden, ist noch nicht gelöst, Der obere Teil der Frangipcmgasse wird im Frühjahr reguliert werden. Bei der Stadtgemeinde wurde unlängst ein Fonds zur alljährlichen Verteilung eines Slomsek-L.'iteraturp?eises sür Mariborer Schriftsteller ins Le-ben gerufen. Der Gemeindebeitrag beträgt jährlich 3500 Dinar. Die städtischen Vertragsdediensteten und Diurnlsten werden auch Heuer eine Weihnachts-Zuwendung erhalten. Die Gemeinde wird die aufge-lasfene Tchotlergrube in der Kärntnerftrahe zum Preis oon 100.000 Dinar ankaufen und sie als Ablagestätte für den Kehricht verwenden. Dos städ-tische Wasserwerk wird selbständig gemach! und zu dessen Leiter der Beamte Planinsek definitiv ernannt. Archäologische Grabungen bei Race. Bei Rcice setzt Unioersilätsprofessor Dr. Saria aus Ljublana die Ausgrabungen fort. Er hat be-teils neue Erfolge zu verzeichnen. Bekanntlich legte Professor Dr. Saria in der dortigen Gegend eine alle römische Wasserleitung bloß. Die bis Ptuj führte und die ganze Gegend mit Bacheinwasfer versorgte. Jetzt sind weitere Teile der Leitxng blohgelegt woiden. Die Gemeindewahlen in Pesnica wur-den endgültig auf den 15. Nooember anberaumt. Eingereicht wurde nur eine Kandidatenliste, die der JRZ. Ptuj Der Gemeinderat von Ptuj hielt am 5. November eine otdenttiche Sitzung ob. Bürgermeister Dr. R e m e c berichtete über die Angliederung der Umgebungsgemeinden. deren Uebernahme am 1. April erfolgen wird. Der Rechnungsabschluh der «adtge-meinde für das vergangene Voranjchlagsjahr weist einen Ueberschuh oon 34.884 Dinar auf. Das Ge-meindeoermögen beträgt 2,956.401.28 Dinar. Der Wert der städtischen Immobilien stellt sich auf 4,975.072.12 Dinar. Die Schulden der Stadtge-meinde bei der Städtischen Sparkasse in Ptuj de« tragen 2,189.056.55 Dinar, bei der Städtischen Sparkasse in Ljudljana 882.170 Dinar. Die Ueber-nähme der Schuldenlast und des Vermögens der angegliederten Gemeinden wird auf Grund eines besonderen Schlüssels erfolgen. In diesen Gemein-den wird demnächst eine Volkszählung vorgenom-men werden. Bei der Katasteroerwaltung wird die Ausarbeitung eines genauen Planes der angeglie-dnten Parzellen angefordert werden. Zagreb Bischof Dr.Popp theologischer Chren^ doktor. Die Universität Sreslau hat aus A^ Iah ihrer 125 Jahrfeier dem Bischof der Deutschen Evangelischen Landeskirche A. B in Jugoslawien. Herrn Dr. Philipp Popp in Anerkennung seiner Verdienste die Würde eines theologischen Ehren-doktors verliehen. Die Promotion erfolgte am 7.No-vember d. I. in feierlicher Form und gilt laut der Ehrenurkunde „demvolkstümlichenKirchen-führer der Deutschen Evangelischen Kirche Jugoslawiens, der entscheidend die äuhere Verfassung und innere Ge-staltung dieser Kirche gefördert und ihre Verbindung mit der deutschen evangelischen Mutterkirche tatkräftig durchgeführt hat". Durch diese Auszeichnung hat die seit anderthalb Jahrzehnten dauernde uner-müdliche kirchlich organisatorische Arbeit des Bischofs Dr. Popv die höchste Anerkennung gefunden, die ein evangelischer Theologe und Kirchenmann cr-hallen kann. Eingesendet*) Warnung! Ich warne hiermit jedermann, besonders Gast-statten, meinem Sohn Franz Artenjak, Fleisch-hauerbursche bei Firma Albin Urban in Celje, irgendwelche, wenn auch das geringste Quantum Alkoholgelränke zu verabfolgen, da derselbe kein Geld besitzt und für dessen Schulden niemand auf« Die Mutter Marie Artenjak, Kaufmannsgattin, Ptuj. *) Form und Inhalt dieses .Eingesendet" über-nimmt die Schristleitung kein« Verantwortung. Drucker, SerUger und Herautgeber: venwsbuchdruckerei „ötleja" in Celje. — verantwortlich für den Herausgeber und »erantnwrtltcher Schriftleiter:.Jakob P^rah « Celje ,84i die Druckern verantwortlich^' Kadriel G»ene»i m Celje.