Nr. 91 Freitag, 28. AM 1915. 134. Jahrgang, Mbacher Zeitung V»»»»«e»»N«»»p»,i« l Mit Poftve isenbung: ganzMrih »0 X. Halbjahrs lü X. Im Hontor: ganzjährig »» li. h«Ibjühiig 11 X. Für die Zustellung in« Hau« «unzMiig ü k. — I»s«rt»«»«,««l»n?: yür Nein? Inserate bis zu vier Zeilen 8« d, gröhere per Leilc 12 k i bei bfteren Wiederholungen per Ztile 8 l,. Die «Laibachcr Zeiw»«» erscheint täc,lich, mil Ausnahme der Lonn „nd Feiertage. Tie A>n»i»»eltc Äricse werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Ur. der Nebaktwn 52. Amtlicher Geil. Dei, 21. April 191b wurde in der Hof» und Ttaatsdruckerei das 0X7. und CX6IV. Stück der ruthcnischen Ausgabe des Reichsaesehblatles des Iahrssanqes 1914 sowie das XVIII. Stück der böhmischen, das XXXI., XXXII., XXXVIII,. XI.., XI.I. und XI^II. Stück der ruthenijchen Ausgabe des Reichs» «esetzblattes des Jahrganges l81ü ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung> vom 21. April 191b (Nr. 90) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. erzeugnisse verboten: Postkarte mit der Inschrift: «L' vseroito « !k ^l«,rin«, »auo pronti p«r lü. 8r^nä«««i» äoll». katri»,». Rr. 7 «26.jw7 lieme8iulkü» von. Ib. April 1915. Nr. 86 «Vollsrecht» vom 16. April 191b. Nr. 8b «Aussige: Tagblatt. vom 15. April 1915. Nr. 86 «Nordböymisches Tagblatt. vom 16. April 19Iö Das t. l. Ministerium des Innern hat unterm 15. April 1915, I. H377/M. I., der in "New York in russischer Spracht erscheinenden periodischen Druckschrift- «6nlo8 'lruda» auf Grund des tz 26 des Pretzgesetzes den Postdebit für die im Reichsrate vertretenen Mnigreiche und Länder entzogen. HlichtcrmMcher Geil. Eindrücke eines Engländers von der russischen Front. In der „Fortnightly Neview" berichtet der „Kölnischen Zeitung" zufolge Robert (5rozier Long über seim Eindn'icke von einem längeren Aufenthalte bei verschiedenen Teilen der russischen Front. In dem Aufsah wird betont, daß der gute Geist, den der Verfasser auf der russischen Front vorherrschend gefunden haben will, zum großen Teile darauf beruhe, daß die Russen noch in Unkenntnis schwebten über die ungünstige stralWsche Lage, in die sie durch die Mcite masurische Schlacht ge- bracht worden seien. Allerdings bestehe die Hoffnung^ volle „Marsch'gcgen-Vcrlin"-Stinunung nicht mehr; die langen Aufenthalte in' den Schützengräben, auf den Ve-obachtnngspnnkten, auf den Etappenstationen nnd in den Krankenhäusern setzten der „Marsch-gegcn-Bcrlin"-Psy-chose schließlich ein Ziel. Hiezu komm? auch, daß die tüchtigsten unter den russischen Offizieren durchaus darüber ihm Klaren sein, daß die Deutschen unter vorzüglicher Leitung stehen nnd eine sichere Siegeszuversicht haben. Die Russen beurteilen ihre deutschen Gegner wahrheitsgetreuer als die englische Presse, in der mit großen Überschriften behauptet wurde, daß „die Deutschen keine Stiefel mehr hätten und sich gern ergeben möchten", während an unscheinbarer Stelle der Londoner Zeitungen mitgeteilt werde, daß die Deutschen die zehnte russische Armee aus Ostpreußen hinausgeworfen hätten und vor Warschaus Toren ständen! Über das Leben in Warschau berichtet der englische Verfasser, daß die Vevölkemng den Kanonendonner und die Fliegerbomben recht ruhig hinnähme; die Stadt sei glänzend erleuchtet und bilde dadurch einen angenehmen Gegensatz zu London; alle Kinos seien offen, und die ruinierten polnischen Gutsbesitzer tanzten in den Ball lokalen, verspielten ihre letzten Geldzettel und kämen um ihre Ernte und ihre wirtschaftliche Existenz. Die Stimmung werde von der vertrauensvollen Haltung gewisser Offiziere beeinflußte In Polen fand der englische Berichterstatter die schlimmsten Zustände etwa 50 Kilomewr westlich der Linie Warschau-Sandomierz. Dort sehe man nichts als verwüstete Städte; zn Tausenden lebten Polen und Juden in verlassenen Schützengraben: die unglücklichen Bauern hätten dm Soldaten die Kunst abgelernt, unterirdische Kolonien zu gründen; sie führen gewissermaßen ein „Katakombendasein". Politische Uebersicht. Laibach, 22. April. Das ungarische Vurcan veröffentlicht folgende Mitteilung aus Budapest: In der Konferenz der nationalen Arbeitspartei erklärte Ministerpräsident Graf Tisza, daß er dem Vorschlage eines leitenden Politikers zustimme, daß zur Beratung mit dem Kriege zusammenhängender Vorlagen cm besonderer Ausschuß eingesetzt werde, damit die Opposition an der Beratung teilnehmen könne. Doch erhielt heute vor der Sitzung der Ministerpräsident die Mitteilung, daß dieser Vorschlag nicht die einhellige Annahme seitens der Opposition gefunden hat. Der Ministerpräsident hege das feste Vertrauen, daß es keine Partei geben werde, welche vergessen wird, was sie in! diesem geschichtlichen Augenblicke dem Vaterlande schuldet und daß die ungarische Opposition, welche so erhebende Beispiele ihrer Vaterlandsliebe gab und damit zu dem imposanten Bilde beitrug, welches die ungarische Nation in diesem großen Kampfe der ganzen Welt zeigt, wenn sie auch das Recht der Kritik ausübe nnd die Regierung angreife, dennoch dort, wo es sich nm von unseren Feinden angegriffene große Nationalinteressen handelt, mit uns vereint ihre politische Pflicht erfüllen werde. (Allgemeiner lebhafter Beifall.) Der Pariser „Temps" meldet: Prinz Georg von Griechenland, der Bruder des Königs Konstantin, ist am 19. d. in Paris eingetroffen. Der „Matin" vom 20. April meldet aus Marseille: In der Affäre Goupil ist nunmehr auch der Großlaufmann und Zeltfabrikant Busserel verhaftet worden. Busscrel hatte von Gouftil durch Schmiergelder große Aufträge zu günstigen Bedingungen erhalten. Visher sind sechs Personen verhaftet worden. Der „Nieuwe Rotterdamsche Eourant" vom 20sten April schreibt im Leitartikel: Die Erklärung der deutschen Regierung an den niederländischen Gesandten in VeTlin, betreffend die Versenkung des Dampfers „Kat-tuyk", wird allseits Genugtuung crlveckt haben. Dic deutsche Feuilleton. Die Französin. Ein Reiseerlebnis in Kriegszeit. — Von <5. Sierra. (Nachdrucl verholen.) Es war auf dein Bahnhof in Frankfurt am Main. Dichtgedrängt stand der Bahnsteig voller Feldgrauen in Kriegsausrüstung, die sich auf der Reise vom westlichen zum östlichen Kriegsschauplatz befanden und nun auf Wagen warten, die dem D-Zug Frankfurt—Berlin angehängt werden sollten. Wie eine Insel im Strom beharrte in dem lebhaften Gcwoge ein kleines Häuflein Soldaten, um einen nicht zu erkennenden Mittelpunkt geschart. Immer wieder traten neue Grupfteu heran, die sich mit einem Scherzwort auf deu Lippen und einem eigenen Glanz in den Augen von anderen ablösen ließen. Die Neugicrde trieb auch mich hinzu. Bereitwillig machte man mir Platz, und ich sah wich alsbald einem allerliebsten Vologncscrhündchen ge-»enilber, das, sorgsam in eine weiche, warine Kamel-yaardeckc gehüllt, auf dem Arm eines blonden Hünen hockte Mit einem unwilligen Gekläff begrüßte es „das Zlvil" und wandte sich mit offensichtlicher Mißbilligung ab, llm gnädig nnd selbstzufrieden die ihm von seiner feldgrauen Umgebung dargebrachten Liebesgaben und Liebkosungen entgegenzunehmen. Meinem fragenden Blick gab der blonde Hüne Antwort: „Ja, Herr, die gehört zu uns, wenn sie auch 'ne richtige Französin ist. Halbverhungert kam sie zu uns in den Schützengraben. Fünf Monate ist fie nun bei uns. Nun soll sie sich mal die Welt von der anderen Seite ansehen. Bißchen kalt wirb es ja sir das verwöhnte Mattmosellchcn sein. Gelt, mein Iollichen?" Zärtlich strich, die harte, schwielige Hand über das wohlgepflegte seidigglänzende Fell des zierlichen Hündchens. Eine weitere Unterhaltung wurde durch den Ruf zum Einsteigen gestört. Es gab ein lebhaftes Gedränge. Doch wich alles bereitwillig zur Seite, als der blonde Hüne mit der lebhaft kläffenden Iolli in den Zug herantrat. „Erst der Musikcrlarl mit Iolli!" heißt es allgemein. „Sieh man zu, Karl, daß du 'n Eckplatz bekommst. Dii weißt, Iolli liebt es, in die Iejentt zu kucken!" — Als ich im Verlaufe der Fahrt Iolli einen Besuch abstattete, kam ich gerade dazu, wie sie mit wütendem Gekläff und energisch bleckenden Zähnen die ungeschickt derben Liebkosungen eines blutjungen Feldgrauen von sich wies. „Ja, gefallen läßt sie sich nichts," erklärte der Mu-sikerlarl mit einem Lächeln, wie es gelegentlich allzu verliebte Mütter 'sir die Unarten ihres Lieblings haben. „Aber es ist nicht so böse gemeint. Sie ist 'n Maulheld wie alle Franzosen." Dabei drückte er seine Hünengestalt noch mehr in die Eckc hinein, denn Iolli geruhte auf ihrer molligen Unterlage (die in der kalten Nacht dem Besitzer wohl auch gute Dienste geleistet hätte) einen Kreis zu beschreiben und ihren Mtionsradius weiter auszudehnen. Oder tat es die kleine Eitelkeit nur, um mir die elegante schwarze Decke zu zeigen, die, mit roter Seide gepaspelt, ihren steifen Rücken gar prunkvoll zierte? Der blonde Hüne war meinen bewundernden Blik-kcn gefolgt. Fast verlegen sagte er: „Ja, verwöhnt haben wie sie wohl. Es sind ihrer halt zn viele in einer Konipanie. Jeder will ihr was requirieren. Aber im Anfang die Flasche, die nahm sie nur von mir. Gerade, als ob sie gewußt hätte, daß ich sie ihr unter Gefahr meines Lebens ans dem Dorf vor unserer Front herausgeholt hatte. Und unser Kommißbrot, das wollte sie nun einmal nicht essen. Da haben wir mit der Vcrftrovian tierung manchmal unsere Mühe gehabt. Wer weiß, wie das nun in Rußland wird . . ." Er sandte einen sorgenvollen Blick in die dunkle Nacht, als suche er das große weite Land, gegen das sie alle, die hier saßen, nun ihre Kräfte einzusetzen gewillt waren. Das blutjunge Kerlchen, das vorhin so rauh abgewiesen worden war, trat herzu: „Na, Iolli, nun zeig' aber mal dem Herrn, was du bei uns Barbaren gelernt hast. Gib was znm Besten." Als die kleine Französin die Mundharmonika sah, die der Musikcrkarl nuu aus der Tasche zog, sandtei sie ihre lebhaften Augen im Kreise umher, lind erst als sie gewiß war, daß aller Blicke mit ungeteilter Aufmerksam' tcit an ihr hingen, reckte sie sich empor und stieß dem neben ihr Sitzenden ihr schwarzglänzendes Schnäuzchcn in stummer Mahnung gegen den Handrücken, weil dieser nicht schnell genug die störende Unterlage beseitigte. Es war wirklich reizend anzusehen, wie die zierliche kleine Französin nun nach den Klängen eines deutschen Walzers zu tanzen begann. Rührend war aber auch die Bewunderung und Freude, mit der diese krieggewohntcn Männer jeder der possierlichen Bewegungen mi!t den Augen folgten uud unter tindcrfrohcm Lachen reichlich Beifall zollten. An Zuschmiern fehlte es auch nicht, denn aus allen Mteilen quoll es feldgrau herein. Nach Beendigung der Vorstellung schob der Musiken karl mit einer energischen Handbewcgung den Kreis der Bewunderer zur Seite: „Nich immer so bedrängein! Ihr wißt, das liebt sie ganz und gar nicht. Nil soll Iolli aber dem Herrn einmal zeigen, daß sie nicht nur auf Spiel und Tanz dressiert ist, sondern daß sie sich auch dankbar und nützlich zu erweisen versteht —" Im Augenblick warm acht, neun brennende Zigarren vor Iollis Nase. Und auf das „Sei lieb, Iolli", hob sie mit koketter Zierlichkeit das Pfötchcn und streifte der Reihe nach die grauen Aschenringe auf den Boden. AIs ich beim Abschied — zu dem mir Iolli auf allgemeines Verlangen huldvoll das Pfötchen reichte -cinc Paviernote zurücklassen wollte, mit dem Hinweic' auf die Schwierigkeiten der Verproviantieruna cincr verwöhnten Französin im unwirtlichen Rußland, da gab es allseitigen empörten Protest. ^ Schamvoll errötend entfloh ich den vorwurfsvollen Blicken, verfolgt von Iollis »outendem Oeklaff, d.e, wenn anch Nranz5sin, sich doch in ocr Seele ocr so viel geschmähten deutschen Barbaren beleidigt fühlte. Laibacher Zeitung Nr. 91_______________ 702 23. April 1915 Regierung ging damit, ohne Ausflüchte zu suchen, in vollkommen ritterlicher Weise vor, soweit sie wi Augenblicke gehen konnte. Die Amsterdamer Blätter berichten, daß die Verfügung dei' englischen Admiralität, wonach die Post-damftfer der Zeelaud-Linie während einer Woche keine Passagiere befördern dürfen, wieder aufgehoben worden ist und daß der Dienst regelmäßig weitergeht. Die londoner Vlätter melden) vom 21. d., daß die australische Regierung auf Instruktionen aus London beschlossen habe, die Navigationsoffiziere, Deckoffizicre und Ingenieure der deutschen schiffe, die feit Kriegsbeginn in australischen Häfen beschlagnahmt sind, zu internieren. Visher war nur die Mannschaft interniert. Die Offiziere befanden sich auf Parole auf freiem Fuß und erhielten ein Pfund Sterling wöchentlich. Die Zahlung wurde eingestellt. Alle Offiziere der deutschen Handelsschiffe wurden nach Konzentrationslagern gebracht. Das Reuter-Bureau meldet aus London: Der amerika-niscl>e Botschafter in London überreichte dem Staatssekretär Sir Edllxrrd Grey den Protest der deutschen Regierung gegen die Anhaltung des deutschen Dampfers „Pa-tlat", die zu Beginn des Krieges in den chinesischen (bewässern erfolgte. Ter Tampfer führte eine grosze Zahl von Flüchtlingen an Voro. Die Anhaltung wird in der Note als eine Verletzung des Völkerrechtes angesehen. — Staatssekretär Sir Edluard Grey legte in einer ausführlichen Antwort dar, daß, soweit der englischen Regierung bctannt sei, das Priscngerichl in Hongkong noch kein Urteil gefällt l>nbe. Die britische Regierung sei der Ansicht, daß das Schiff als gute Prife erklärt lverden könne, daß der Artikel IV, auf den sich die deutsche Regierung berufe und wonach Schiffe, welche cinc humanitäre Mission erfülle», vom Feinde nicht beschlagnahmt worden dürfen, im vorliegende» Falle nicht zutreffe. Tllgcsucmgtcitclt. — (Der Prinz uon Wales als Depcschcnlräger.» Man erinnert sich, wieviel Aufhebens die englischen und die französischen Zeitungen von der Einstellung des Prinzen von Wales in die englische Front machten und wie sie ihn als einen jugendlichen Helden feierten, dessen Beispiel anfeuernd auf die verbündeten Heere wirken würde. Dann aber wurde es sehr still von dem Prinzen von Wales, der ein schmächtiger, schüchterner Jüngling von zwanzig Jahren ist und weder in seinem Wesen noch in seinem Äußeren etwas Heldenhaftes besitzt. Und jetzt wird alls London gemeldet, daß der Prinz von Wales dort wieder eingetroffen ist. Offenbar ist seine schwächliche Gesundheit den Strapazen und Entbehrungen des Lebens in den Schützengräben auf die Dauer denn doch nicht gewachsen gewesen. Älber um der Sache ein Mäntelchen umzuhängen, wird verkündet, der Prinz habe dem Staatssekretär des Kricgsamtes, Lord Kitchener, wichtige Depeschen vom Oberkommandanten der englischen Streitkräfte? auf dem Fcstlande, Feldmarschall Sir John French, persönlich überbracht. Das ändert freilich nichts an der Tatsache, daß sich der Prinz von Wales wieder weit vom Schuß, in sicherem Gewahrsani, „bei Muttern" befindet. — (Durch Musik das Dcdächtnis wieder erlangt.) AIs erfolgreiches Mittel zur Wiedererlangung des Gedächtnisses hat sich die Musik bei einem kranken englischen Solduten bewährt, der, wie Daily Chronicle berichtet, in einer Londoner Nervenheilanstalt in Behand-lung stand. Der Soldat, der von Beruf Musiker ist, war durch das Platzen einer Granate in einem Schützengraben in Vftrcs vollständig verschüttet worden. Erst nach dreizehn Stunden gelang es seinen Kameraden, ihn aus-zugraben, doch hatte er vollständig das Gedächtnis verloren. Im Spital wurden, zahlreiche Versuche angestellt, um sein Erinnerungsvermögen zu wecken. Unter anderem wurde dem Kranken ein Notenblatt ins Vett gelegt, das allmählich seine Aufmerksamkeit erregte; nach mehreren Tagen konnte er die Noten ganz korrekt lesen. Interessant ist, daß der Kranke die Musilnoten einige Tage früher zu entziffern imstande war als den gewöhnlichen Druck des Titelblattes. —- (Der Oberstabsarzt und sein Duzbruder.) Die „Liller Kriegszeitung" erzählt folgendes Geschichtchen: Neulich mußte ich meinen Vurschcn wechseln. Der Neuangekommene wurde von mir belehrt: „Also hör' mal, mein Sohn, nun tue es deinem Vorgänger gleich; der hat das Einheizen aus dem ff verstanden. Darauf lege ich großes Wert, denn es pfeift einem höllisch in diese alte Bude herein. Wirst du es denn schaffen können?" — „Jawohl, Herr Oberstabsarzt!" — „Du machst mir einen ganz vertrauenerweckenden Eindruck. Was bist du denn im Zivil?" — „Proffesor der Philosophie an der Universität Rostock." — „Ho^' mal, mein Sohn, das ist ja/ausgezeichnet, da wollen wir gleich beim Dn bleiben. Aber sage du auch Du zu mir."' Lolal- und PrMnzial-Nllchiichtcn. ^ (Kricgsauszeichnungen.) Verliehen wurden vom Armeeoberkommando: die Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse: den Infanteristen Alexander Alba und Leopold Vladika — beiden des IR 17; dem Zugs-führcr Franz Galle des FIV 7; dem Leutnant in der Reserve Maximilian Schmiding er und dem Kanonier Roman Naoaja — beiden des FKR 7; den Fähn- richen in der Reserve Heinrich Rauch und Hugo Schauta, dem Einjährig-Freiwilligen Mediziner Feldwebel Viktor Hussa, den Korporalen Johann Lav-ren^i<"- und Johann Resman, dem Reservekorporal Johann VolV-jak, den Gefreiten Johann Horuath, Johann Krolik, Peter Ujaka und Johann Z lift anc, den Infanteristen Josef Hrovati6, Matthias Ierina, Franz III van, Johann Kari5, Metos Lajovic, Franz N o o t, Franz Petric-, Andreas Petfchauer, Anton Sajne und Mich icl Zalokar — alleil Zwanzig des IN 17; dem Legionärkorporal Adalbert Kuminga, eingeteilt beim IR 17; dem Dragoner Alois Petek und dem Neservcdragoner Franz Kljun — beiden des DN 5; dem Stabsfeldwebel Gottfried Seidler, dem Zugsführer Titularfeldwebcl Eustachius Mad crs b ach er, dem Zugsführer Leo Mittlinger, den Korporalen Josef Allabaucr, Franz Iöbstel, Richard Lindner, Johann Moitzi, Johann Posch, den Gefreiten Titularkorporalen Alois Aunitz, Ludwig Tiefcngrabcr, den Gefreiten Anton Alm er, Josef Mai er, Johann Schienedler, den Infanteristen Stephan Aichschmidt, Franz Eder, Alois Eiteljörg, Friedrich Gierer, Franz Hart weg er, Adam Plank, Florian Schu-m i Nikolaus Vogel hub er' den Vlessiertonträgern Johann Koglcr und Anton Zapfl — allen 23 des IN 27; den Jägern Nikolaus Adle5io, Anton Hauptmann, Anton Sever, Michael Ti 6 ax und Anton Zemv a — allen fünf des FIB 7; dem Feuerwerker Franz Lukexi^, den Zugsführern Stephan Egger, Franz Lesi^ar und dem Kanonier Josef Dobcr^ek — allen vier des FKN 7. — (Auf dem Felde der Ehre «efallen) ist der Fähnrich in der Reserve Franz Qevec. ein Sohu des Herrn Hofrates und üandesschuliuspeklors i. N. Franz Levec. Möge der im Laufe der Jahre so schwer geprüften Familie die, allgemeine Teilnahme, die diese Nachricht auslösen wird, ein Trost in ihrem Leide sein! - (Wie stehen wir heute?) Vom ersten Tage des Krieges angefangen verfolgen wir alle mit denkbar größtem Interesse die Vorgänge auf den Kriegsschauplätzen. Jeder Bericht der Gencralstäbe der verbündeten Kaiserreiche wird an der Hand der Karte genau nachgeforscht; von der Küste Belgiens bis zu den Dardanellen, von Mcmel bis Belgrad, von den Argonnen bis zu den Karpathen reichen heute die Kampffronten - oft wird es schwer, aus den mühseligen Aufzeichnungen sich selbst ein klares Bild über den Stand des gewaltigen Vöttcr-ringcns bilden zu können. Darum wurde es allgemein freudig begrüßt, als vor mehreren Monaten die „Krieas-kartcn" erschienen, mit deren Hilfe die von Woche zu Woche auf allen europäischen Kriegsschauplätzen eingetretenen Veränderungen genau verfolgt werden können und die uns ein übersichtliches Bild über die momentane Kriegslage bieten. Auf der Nückseite der Karten befindet sich ein kurzer kalendarischer Bericht über die Kricgs-creignissc. So bilden diese Karten, von denen bisher 28 erschienen sind, nicht nur einen Überblick über die momentane Lage, sondern auch in ihrer Gesamtheit eine abgeschlossene, leicht verständliche Geschichte des Weltkrieges. Den Vertrieb dieser Karten hat nunmehr das Kriegsfürsorgeamt übernommen. Die Karten erscheinen monatlich viermal; der Einzelpreis beträgt 40 Heller pro Exemplar, ein Monatsabonnement kostet 1,60 /^. Drc bisher erschienenen Karten können nachgeliefert werden; zur Sammlung der Karten dient eine Mappe, deren Preis 2,20 X beträgt. Die Bestellung auf diese Karten sowie auf Abonnements und Sammelmappen kann bei jeder Vuchhandluna. sowie bei der Kartenabteilung des Kriegsfürforgeamtes, (Wien, IX., Berggassc Nr. 16) erfolgen. — (Das goldene Vuch der Kinder Österreichs.) Man schreibt uns aus Wien: Dem hiesigen Komitee Mltlclstands-Kinderheim" sind zahlreiche städtische und staatlich geprüfte Lehrkräfte als Freiwillige beigetreten, lim durch ihre unentgeltliche Mitarbeiterschaft in dem zu gründenden Tagesheim für die durch den Krieg in Not geratenen Kinder des Mittelstandes die zeitgemäßen und humanen Bestrebungen dieses Komitees zu fördern. Diese Lehrkräfte wenden sich in einem Aufrufe an die Kinder der wohlhabenden Kreise, daß fie durch Zuwendungen aus ihren Sparkassen oder indem sie auf ein Vergnügen oder Geschenk verzichten, zur Errichtung dieses Heimes mithelfen mögen. Die Lehrkräfte erinnern die Kinder daran, daß unsere Helden oft mit eigener Todesgefahr einen Kameraden aus der Feuerlinic tragen, damit er nicht in die Hände des Feindes falle, und bitten die Kinder im Wohlstande, daß sie ihre vlötzlich durch den Krieg verarmten Kameraden lind Kameradinnen, die auch in der Feuerlinie stehen gleich ihren Heldenvätcrn, aus der Hand ihrer Feinde, der Not und Verzweiflung, retten mögen in ihr Heim. Alle, die eine Krone oder mehr per Post an das Komitee „Mittelstands-^inder-heim" im Gebäude der Handels- und Gewcrbetammer in Wien, I., Biberstraße Nr. 16/18, senden, werden in das vorbereitete Goldene Buch der Kinder Österreichs eingetragen, und zwar Name, Adresse, Alter und was sie für den edlen Zweck gespendet haben. Den Auszug aus dem Goldenen Buche, der betreffenden Seite entsprechend, gleichzeitig ein Erinnerungsblat t an das Kriegsjahr 1915, sendet das Komitee als Bestätigung an die spendenden Kinder ein. Bis recht viel Kinder eingeschrieben sind, wollen sich die Lehrkräfte an hoher Stelle dafür verwenden, daß das Goldene Buch aufbewahrt, werde für' spätere Geschlechter, damit diese auch erfahren, wie Österreichs Kinder ihre kameradschaftliche Liebe bewiesen und was sie, eingedenk des Wahlspruchcs ihres geliebten Kaisers „Viribus Unitis" geleistet haben. — (Lotterie zu (Zünften der Sammlung für im Felde erblindete Soldaten »no der Aktion des Geheimen Natco W. Exner zur Anschaffung von künstlichen Glieomaslc» für Kricgsinvalide.) Gestern wurde die Ziehung inj der Kanzlei des Herrn k. k. Notars Galle veranstaltet, wobei als erster Treffer die Nummer 187, als zweiter die Nummer 123 und als dritter Treffer die Nummer !>l-4 von der Schülerin der ersten Klasse Uta Vambcrg gezogen wurde. Das Ergebnis der Lotterie ist überaus günstig, denn von den 400 Losen wurden 374 Stück abgesetzt, so daß ein Bruttoergebnis von 748 X erreicht wurde. Nach Abzug von ganz geringfügigen Spesen dürfte ein Betrag von 720 /^ zu gleichen Teilen den Samm-lungen für im Felde erblindete Soldaten und für die Anschaffung von künstlichen Gliedmaßen zufließen. Ein so günstiges Ergebnis konnte allerdings nur durch die Opferfreudigkeit jener Damen, die das Bild „Hof in Lussin" erworben und wie der Maler Rupfte die beiden anderen Bilder „Ruine am Meere" und „Kankermün-dllng bei Krainburg" der Lotterie geschenkt hatten, erreicht werden. Vergelt's Gott! — (De Kreditvercin der hiesigen städtischen Sparkasse) hielt unter dem Vorsitze seines Obmannes, des Herrn Franz Xaver Stare, am 16. d. M. seine siebente Generalversammlung ab. Aus dem vom Verwaltungsausschusse vorgelegten Geschäftsberichte ist folgendes zu entnehmen: Der Gang der Vereinsgefchäfte wurde im verflossenen Jahre durch die kriegerischen Ereignisse noch nicht sonderlich beeinträchtigt. Im Gcgenstandsjahre fanden 20 Ausschußsitzungcn und 19 Sitzungen des Dele-giertenkuratoriums statt, in denen neben andnen wichtigeren Vereinsangclegenheitcn 63 Gesuche um neue Kre dite ini der Höhe von 361.485 X und 25 Gesuche um Erhöhung von bereits bewilligten Krediten im Betrage von 81.420 X erledigt wurden. Der gesamte im Jahre. 1914 beansftruchtc neue Kredit betrug demnach 442.905 Kronen. Bewilligt wurden 37 Krcditwerbcrn 188.300 X an neuen Krediten, 19 Mitgliedern aber wurden die schon fmher gewährten Kredite insgesamt um 60.920 X erhöht. Die Summe aller im Jahre 1914 neu bewilligten Kredite betrug daher 249.220 X. Im Laufe der verflos senen Geschäftsftcriode sind nach vollständiger Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten ausgetreten 11, aufgenommen würden 30 Mitglieder, so daß sich die Mitgliederzahl von 2l1 auf 230 erhöht hat. Der Stand der aushaftenden Wechseldarlchen betrug mit Schluß des Jahres 388.246 Kronen 98 /i, jener der in laufender Rechnung ausgenützten Kredite 796.553 /v 13 /i, zusammen also 1,184.800 Kronen 11 /t. Der Saldo der in diesen Darlehen inve-stierten, von der städtischen Sparkasse zur Verfügung gestellten Dotation betrug mit Ende Dezember 1914 383.394 /c 91 /,; die restlichen 201.405 /v 20 /, wurden den eigenen Geldmitteln entnommen, woran der Sicher-stellungsfonds mit 145.115 /< und der Reservefonds mit 41.199 X 66 /, partiziftiercn. Nachdem der Reservefonds bereits mehr als 25 Prozent des Sichcrstellungsfonds ausmacht, dürften im Sinne des 8 16 der Vereinsstatuten die im Jahre 1914 ancrlaufenen Zinsen der Kautionseinlagen, welche den Sicherstellungsfonds bilden, den Mitgliedern ausbezahlt werden. Mit Rücksicht darauf jedoch, daß der Krieg noch nicht zu Ende ist und daß man nicht einmal annähernd vorauswissen kann, welche Folgen er nach sich ziehen wird, hat der Vereins au ssch, iß, um für alle Fälle gerüstet zu sein, beschlossen, die Kau-tionseinlagcnzinsen auch diesmal noch an den Reservefonds zu überweisen, der nun mit Hinzurechnung von 50 Prozent des letztjährigen Geschäftse,rträgnisses die Höhe voll 47.415 X 43 /l, d. i. 32,6 Prozent des Sicher stclllingsfonds, erreichen wird. — Der nach Abschreibung einer uneinbringlichen Forderung von 1000 X sich ergebende Reingewinn beziffert sich mit 12.431 X 54 /i (um !W4 /< 98 /t mehr als im Vorjahre). Der gesamte Geschäftsverkehr betrug 2,194.175 X 48 /t in 1361 Posten. — Der Bericht des Verwaltungsausschusses sowie die vorgelegte Bilanz und der Rechnungsabschluß wurden ohne Gegenrede genehmigend zur Kenntnis genommen. Die im Sinne der Statuten vorgenommenen Wahlen ergabeil folgendes Resultat: Iu den Verwaltungsausschuß wurden alle ausgetretenen Ausschußmitglieder, nämlich die Herren: Auglist Agnola, Ivan Vona^, Alois K u n c, Josef P u ch, Ivan Sokli <> und Anton Steiner wieder, als Ersatzmänner hingegen die Herren August Iagodiü und Andreas Marian neu gewählt. In die Nechnungsrevisionskommission wurden die Herren Josef Fakopi^, Franz Kav^iö und Rajko Luck m ann als Mitglieder und Herr Franz Stuftica als Ersatzmann entsendet. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde über Antrag des Vorsitzenden der Sparkassen erwaltung und ihrer Beamtenschaft für die ausgiebige Förderung der Vereins intercssen, bezw. für die eifrige und gewissenhafte Besorgung der Vereinsamts-gcschäfte sowie dem Advokaten Herrn Dr. Franz Novak für seine umsichtige und von den besten Erfolgen begleitete Tätigkeit als Vereinsrechtskonsulent der Dank der Versanunlung votiert. — Unmittelbar nach der Hanptversammluna, fand unter dem Vorsitze des Herrn Ivan Bonao die konstituierende Ausschußsitzung statt, in welcher in Anerkennung ihrer Verdienste für die bisherige günstige Entwicklung des Vereines abermals die Herren Franz Xaver Stare zum Obmann und Engelbert Franchetti zum Obmannstellvertreter gewählt wurden. Laibacher Zeitung Nr. 9l_____________ 703 23. April 1915 Der Krieg. Telegramme des lt. k. Telegraphen-Karrespondenz-Kureau«. Öfterreich-Ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Wien, 22. April. Amtlich wird Verlautbart: 22sten April 1915 mittags. In Russisch-Polen und in Westgali-zicn vereinzelte Geschi'chtümvfc. An der Karpathenfront wurde ein erneuter Ansturm gegen unsere Stellungen an und beiderseits des Uzsotcr Passes blutig abgewiesen. Vci den heftigen Angriffen, die teils im wirkungsvollsten Feuer unserer Artillerie zusammenbrachen, teils durch Gegenangriffe der Infanterie zurückgeschlagen wurden, erlitt der Gegner abermals sehr schwere Verluste. Vor den Stellungen einer vom Feinde wiederholt angegriffenen Kuppe liegen allein über 4W russische Leichen. Das Infanterieregiment Nr. 13, die Kronstädter und Nen-marlter Honvedinfantericregimcnter Nr. 24 und Nr. 22 fowie die gesamte an den Kämpfen beteiligt gewesene Artillerie haben sich besonder»? ausgezeichnet. 120U Nüssen wurden gefangen. An den sonstigen Abschnitten der Kar-patheufront, dann in Südoftgalizicn und in der Vuko-wina nur stellenweise Geschichtampf und Geplänlel. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Der bayrische Militiir-Max-Iosef-Orden für den Kaiser. Wien, 22. April. Seine Majestät der Kaiser empfing heute vormittag in Schünbrunn den bayrischen Gesandten Freiherrn von Tncher in längerer besonderer Audienz. Freiherr von Tncher überbrachte dem Monarchen das ihm vom König von Bayern verliehene Großkreuz des bayrischen Militär-Max-Iosef-Ordens. Erzherzog Karl Franz Josef in Südoftgalizicn und in der Bukowina. Wien, 22. April. Aus dein KriegÖpressequalticc wird gemeldet: Seine k. uud k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Oberst uud Linienschiffskapitän Erzherzog Karl Franz Josef fuhr am 21. April früh mit Anhn nach Tc-latyn, um dort der Eröffnung des nunmehr micdcr hergestellten gesprengten großen Wfcnb.^hnviaduktcs nb^r den Pruth beizuwohnen. Die Belastungsprobe ii^cr dieses wichtige Objctt, das von unseren ^is^ibahilompa-nicn in vier Wochen hergestellt wurde, sand vor dcm Erzherzog statt, welcher dann selbst die Ärückc passierte und deren Benennung nach höchstseinem Nainen huldvollst gestattete. Nachdein Erzherzog Karl Franz Josef weiterhin ein Infanterieregiment lind ein Iägcrbataillon besichtigt uud Offiziere und Mannschaften beider Tiuppcu-körfter dekoriert hatte, nahm er das Mittagsmahl im Kreise eines Korpskommandostabcs nno fuhr untcr dcm Jubel der Bevölkerung nach Dclatyn znriick. Dortselbst verabschiedete sich der Erzherzog in gnädigster Weise vom Annec-Gruppenkonmiandanten General der Kavallerie Frciherrn von Pflaiizer-Valtin, wobei Höchstdcrselbe seines ersten der Armeegruppe zu Weihnachten in Marma-ros-Sziget abgestattetcn Besuches gedachte und rühmend hervorhob, daß die Armeegruppe Pflanzer seither durch eigene Offensive die ganze Vulowiua und Südostgalizicn wieder in unseren Besitz gebracht und bisher alle Angriffe des stark überlegenen Gegners abgewiesen habe. Teilnahme der Unalchimgiglcitsvartci an der Debatte über die eingebrachten Gesetlcsvurlagen. Budapest, 21. April. (Meldung des Ungar-Vurecms.) Die Unabhängigkcitsftartei hielt heute vormittags unter dme Vorsitze des Grafen Michael Karolyi eine Konferenz ab. in welcher beschlossen wurde, an der politischen Debatte über die Montag eingebrachten Gesetzesvorlagen lebhaft teilzunehmen und im Nahmen der infolge des Krieges gesetzten Grenzen eingehend das Necht der Kri-"l auszuüben. Ungarisches Abgeordnetenhaus. Budapest, 22. April. Präsident von BeuthY eröffnet die Sitzung um dreiviertel 11 Uhr. Es wird eine Reihe von Berichten über die von den Ausschüssen bereits erledigten Negierungsvorlagen unterbreitet. Der Präsident schlägt hicrauf vor. die nächste Sitzung Montag vormittags um 1U Uhr abzuhalten mit folgender Tagesordnung: 1.) Gesetzentwurf, betreffend Abänderung und Ergänzung des Gesetzes über die Üandstnrmdienstpflicht; 2.) Gesetzentwurf, betreffend die Einteilung ungarischer Soldaten in galizischo und Butowinaer Regimenter; 3.) Bericht des Honvcoministers über die Verwendung, des Landsturms im Kriege. Ministerpräsident Graf Tisza will die Gelegenheit benutzen, um seinem Versprechen gemäh das Haus darüber zu orientieren, welche Vitte die Regierung bezüglich der Beratungsordnung an das Haus stellen möchte. Er glaube, es bedürfe keiner weiteren Begrün» dung, wenn er die Notwendigkeit betone, daß zunächst die Vorlagen des Hondedministers erledigt werden. Was die übrigen Vorlagen betreffe, so erheischen insbesondere die dem Finanzausschüsse uud dcm Iustizausschusse zugewiesenen Vorlagen eine gründliche Allsschuhberatung. Das Ersuchen der Regierung gehe dahin, nach den Vorlagen des Houvedministers die dcm Justiz- und Finanzausschusse zuaewieseneu Vorlagen in Verhandlung zu ziehen. Abg. Geza Polonyi: Und die Daner der Sitzung? Der Ministerpräsident sagte: Diesbezüglich sei seines Wissens keine neue Idee aufgeworfen worden. Es sei dies keine prinzipielle Frage, aber, seiner Ansicht nach wäre es jedenfalls zweckmäßig, mit Rücksicht auf die wünschenswerte rasche Erledigung der Vorlagen und im Interesse der Gründlichkeit der Beratungen längere Sitzungen zu halten. (Zustimmung.) Da sich niemand mehr zum Worte meldet, erklärte der Präsident seinen TageZordnnngsan-trag für angenommen, worauf die Sitzung um viertel !l2 Uhr geschlossen wird. Deutsches Neich. Von de» Kriezsschauplztze». Berlin, 22. April. (Meldung des Wolff-Vnreaus.) Großes Hauptquartier, 22. April. Westlicher Kriegsschauplatz: Südlich des La Vassee-Kanales und nordwestlich von Arras nahmen wir erfolgreiche Minensprcn-gungen vor. In den Argonncn und im Gelände zwischen Maas nnd Mosel fanden heftige Artillcrictälnvfc statt. Nach Feuerübcrfall griffen die Franzofen heute nachts im Westtcile des Prieftcrwaldes an, wurden aber untcr schweren Verlusten zurückgeschlagen. Am Nordhange des Hartmannswcilerkopfcs zerstörten wir gestern einen feindlichen Sti'chpunlt und wiesen am Abend einen feindlichen Angriff ab. — Ostlicher Kriegsschauplatz: Die Lage im Osten ist unverändert. Oberste, Heeresleitung. Kaiser Wilhelm und die Jahrhundertfeier Düsseldorfs. Düsseldorf, 21. April. Auf das Hnloignnnstclc-gramm, das bei der heutigen Feier der hundertjährigen Zugehörigkeit Düsseldorfs zu Preußen an Kaiser Wilhelm gesandt wurde, ist folgende Antwort eingelaufen: „Oberbürgermeister Dr. Ohler. Großes Hauptquartier, 21. April: Am heutigen Tage der hundertjährigen Zugehörigkeit des Herzogtums Verg zur Krone Preußens habe ich den erncnten Treueid der Bürgerschaft Düsseldorfs mit Freude entgegengenommen. Gott der Herr hat die Geschicke des deutschen Volles und des Vaterlandes im verflossenen Sät'uluin gnädig geleitet. Er wiro auch die gegenwärtige schwere Heimsuchung in Segen für uns und unsere Nachtommen wandeln. Wilhelm, 1l." Der Seekrieg. Ein englischer Fischdampfcr an der schottischen Küste von einem deutschen Unterseeboote aufgebracht. Berlin, 22. April. Die Abendblätter erfahren von besonderer Seite: Cm diescrtage von einer Unternehmung zurückgekehrtes deutsches Unterseeboot hat den englischen Fischdampfer „Wcncarse" an der schottischen Küste in der Nähe von Aberdeen aufgebracht und ist mit ihm bei langsamer Fahrt unbehelligt über die ganze! Nordsee hinweg in einem deutschen Hafen eingelaufen. — Diese Tatsache kennzeichnet in schlagender Weise die Unhallbarkcit der von englischer Seite verbreiteten Behauptung, daß die britische Flotte die Nordsee beherrsche. Beschlagnahme des italienischen Dcnnpfcrs „Washington". Konstantinopel, 21. April. Wie aus Alexandrette gemeldet wird, beschlagnahmte der französische KreuM „D'Estr6es" die aus Orangen, Fellen nnd anderen Waren bestehende Ladung des italienischen Dampfers „Washington". Die Heeland-Linie. Vlissinaen, 21. April. Die britische Admiralität verfügte neuerdings die Einstellung des Passagierverkehrs der Icelano-Linie. Der Dampfer „Mecklenburg", der jetzt in Tilbury liegt, darf morgen nicht zurückfahren. Der Postdienst wird aufrechterhalten. Der Verkehr zwischen England und Holland unterbrochen. Rotterdam, 22. April. Anch die Batavia-Linie stellte den gesamten Dienst mit England für die nächste Zcit ein, so daß jeder Passagier- nnd Postvertehr zwischen England nnd Holland unterbrochen ist. Amsterdam, 22. April. Hier wird nachstehende amtliche britische Mitteilung veröffentlicht: Unsere Schiffahrt zwischen Holland und dcm Vereinigten Königreiche wird vorläufig eingestellt. Nach Ablauf des 22. April verläßt lein Schiff das Königreich in der Richtung nach Holland. Es wird auch keinem Schiffe gestattet, Häfen des Königreiches anzulaufen. Hoffentlich kann bald wieder ein beschränkter Waren-und Passagierverkehr aufgenommen werden. Für den Posttransport werden besondere Vorkehrungen getroffen. Wiederaufnahme des Dnlnpferverlehres nach Finnland. Stockholm, 21. April. Der Damftferverkehr nach Finnland wurde heute mit drei Dampfern wieder aufgenommen, die von Stockholm abgingen.^ Der Luftkrieg. Flug von türkischen Flugzeuge« von Imyrna nach den Dardanellen. London, 21. April. „Daily Chronicle" meldet aus Athen, daß türkische Flugzeuge aus Smyrna in den Dardanellen ankamen, Die Flieger flogen über die im Golfe von Saros ankernde Flotte der Alliierten und warfen Bomben ab, ohne jedoch Schaden anzurichten. Frankreich. Die Affäre Gonpil. Lyon, 21. ^lpril. „Nouvcllist" meldet aus Paris: Im Zusammenhange mit der Untnschlagungsaffäre Gouftil wurden in Paris zwei Großkaufleute verhaftet. Die Polizei verweigert jede weitere Auskunft. England Zufriedenheit mit dem Erfolge! des Aufrnfcs vo« Freiwilligen. Haag, 2l. April. „Nienwe Courant" meldet aus London: In der heutigen Sitzung des Unterhauses sagte Schatzkanzler Lloyd George: Die Regierung ist nicht der Ansicht, daß der Krieg mit mehr Erfolg geführt werden würde, wenn die allgemeine Wehrpflicht eingeführt wäre. Lord Kitchener ist fehr zufrieden mit dem Erfolge, den dcij Aufruf nut Freiwilligen hatte. Lloyd George über die Auörüftnng des englischen Expeditionskorps. London, 22. April. Im Unterhanse. sagte Lloyb George: Während vor dem Kriege niemand erwartete, daß unser Expeditionskorps größer als sechs Divisionen sein könnte, kann ich jetzt, durch Lord Kitchener dazu ermächtigt, erklären, daß mehr als sechsmal ^soviel Leute vollständig ausgerüstet und gut versorgt im Felde stehen und alle Lücken ausgefüllt werden. (Veifall.) Lloyd George sprach dann ausführlich über das Problem der Munitionsversorgung und die Maßregel, die die Regierung ergriffen habe, und sagte, die Erzeugung sei jetzt 19mal so groß wie im September., Eine Rebe Asquiths. London, 22. April. Premierminister Asquith hielt Mittwoch in Newcastle cine Rede, worin er ausführte, er spreche nicht allein zu den Arbeitern Newcastles und des Tyuc-Bezirtes, sondern zu ganz Nordost-England, da der britische Erfolg in, dem protzen Kampfe nirgends mehr als auf den Anstrengungen der Energie, dem Patriotismus, der Selbstverleugnung sowie der Fähigkeit der Ve-völlcrnng, dem Staate die besten Dienste zu leisten, beruht als hier. Asquith wiederholte, daß Engl<>. April, worin es heißt: Mal, will das Publitnm glau-beu machen, daß der Mann, der dcn Anschlag cnif den Enltan verübte, ein Narr ist, was augenblicklich vielleicht nicht die beste Politik ist. Man hat jedoch mehrere Vcr- haftnngen vorgenommen. Daß man dein neuen Sultan nach dem Leben trachten würde, wurde von vielen erwartet. Mail wuudcrle sich nur, daß dies nicht früher geschah. Hussein Pascha ist in den Augen des Volkes nichts weiter als ein häherer Beamter Englands, der das Land anf englische Weise nach englischen Wünschen regieren wird. Wenn es ihm auch gelingt, bei den höheren Ständen eine gewisse Popularität zu erreichen, besteht doch kein Band zwischen ihm und der Masse der Bevölkerung. Der Anschlag gegen Hussein machte auch keinen größeren Eindruck, als irgend ein anderer Mordanschlag. Im Gefühle des Voltes bleibt der abgesetzte Khedive Abbas Hilmi der Fürst des Landes. Unter dein Volke geht die Legende, daß oer Khedive jede Nacht mit einer Flugmaschine uach seinein Palais komme, um dort zu schlafen nnd morgens wieder wegfahre. Alis diesem primitiven Glauben geht deutlich lfcrvor, daß das Volt, das sich zwar in den neuen Zustand gelassen fügt, noch an dem alten Herrscher hängt lilid den neuen Sultan nicht als Fürsten des Landes anerkennt. Die Bereinigten Staaten vo« Amerika. Die Vcweguull neuen die Ausfuhr vun Kriegsmaterial. Amsterdam, i^l. April. Hier eingetroffenc amerikanische Blätter melden aus Newyort unter dem 15. d. M.: Der gleichzeitig von der „American Association of For-cignc Laguage Newspaper" in allen Newyorter Blättern in der Form einer ganzseitigen Anzeige veröffentlichten Aufruf ail das amerikanische Voll, aus humanitären Gründen ein Verbot der weiteren Ausfuhr voll Waffen und Munition zu erwirken, ist von 431 Zeitungsheraus-gcbern unterzeichnet. Von der Gesamtzahl der Mitglieder der Association weigerten sich nur 21, an der Beweguug teilzunehmen. «Evening Post" schreibt dazu im Leitartikel: Der Aufruf wird sicher einen tiefen Eindruck machen. Die Frage der Ausfuhr von Kriegsmaterial hat vielen Amerikanern Unbehagen bereitet. Einige Fabrikanten, weigerten sich, alif diese Art Geld zu verdienen. Das Geschäft ist unter den bestehenden ameriianischeu Gesetzen erlaubt, trotzdem haben wir das Gefühl, daß, wie immer die Gesetze sein» mögen, die Mehrheit der Amerikaner den Wlinsch habeil müsse, daß der Haildel mit Kriegsmaterial anfhöre. Washington, 21. April. Staatssekretär Bryan teilte dem Botschafter Grafen Bcrnstorff mit, daß ein Aussuhrverbot für Waffen eine direlte Verletzung der Neutralität wäre. Es fei, für die Vereinigten Staaten unmöglich, einen solchen Schritt in Betracht zu ziehen. Die Note des Staatssekretärs Bryan ist die Antwort auf das Memorandum des Grafen Bcrnswrff, in welchem die Vereinigten Staaten des Bruches der Neutralität geziehen werden. Bryan bedauert die Sprache des Memorandums, die als Anzweifluug des gulcn Glanbcns der Vereinigten Staaten anogelcgt werden könnte, indem gesagt worden wäre, es liege in der Macht der Vereinigten Staaten, den, Waffenhandel zu verbieten. Die Unterlassung des Verbotes sei eine Ungerechtigkeit gegen Deutschland. Die Regierung der Vereinigten Staaten meint, daß jede Änderung der Neutralitälsgcsetze die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu dm einzelnen Kriegführenden ungleich beeinflussen würde. Eine ungerechtfertigte Abweichung von dein Prinzip der strikten Neutralität für das Verbot des Waffenhandels wäre eine solche Abänderung. Die Lieferung der Unterseeboote filr England. Amsterdam, 21. April. „Handrlsblaad" meldet: Nach der „New-Iork Tribune" darf die Lieferung von Unterseebooten trotz der Erklärung Vryans fortgesetzt werden. Die Verträge mit der Vethlehem°Stecl-Eom-pany lauteten zuerst auf Lieferung ganzer Untersee« boote. Als dies dann für eine Nentralitätsverletzung erklärt wurde, wurden Teile von Unterseebooten nach Montreal gebracht, dort zusammengesetzt nnd nach England verschickt. So erhält England die bestellten Un« terseeboote trotz der Erklärung Vryans fort. In Quin-zey, sagt das Blatt, ist das ein offenes Geheimnis. Mangel an Farbstoffen. Amsterdam, 22. April. Amerikanische Blätter vom 5. d. M. melden aus Newyort: Nach der „Associated Preß" hat das frühere Äongreßinitglied Hermann Metz in einer Konferenz Industrieller, die ans Farbstoffe angewiesen sind, die Fabrikanten aufgefordert, sofort gegen die Verfügungen Grüßbritanniens bezüglich des Handels mit neutralen Ländern Schritte zn tun, da sonst Hunderte von Fabriten die Arbeit einstellen müßten und mehr als 300.000 Arbeiter arbeitslos würden. Viele amerikanische Fabrikamen sind ganz auf Rohmaterial aus Deutschland angewiesen. Die Teutschen seien es aber überdrüssig, Farbstoffe nach Amerika zu schicken, wenn sie keine amerikanischen Waren, namentlich Baumwolle, bekämen. Wenn dic amerikanischen Fabrikanten England nichts mehr liefern würden, würden sich die gegenwärtigen Verhältnisse schnell ändern und der Krieg rasch zu Ende gehen. Laibacher Zeitung Nr. 91__________________ 705 23. April 1915 Das Sinken der amerikanischen Ausfnhr. London, 22. April. „Daily Telegraph" meldet aus Newyork vom 20. April: Die amerikanische Ausfuhr sank in den letzten acht Monaten gegen das Vorjahr um 221,422.000 Dollar. Der Krieg in den Kolonien Die Kämpfe im Kameruugcbicte. Paris, 22. April. Amtlich wird gemeldet: Nach harten Kämpfen im letzten Monat zogen sich 'die deutschen Truppen von Kamerun gegen das Hochplateau im Inneren der Kolonie zurück. Der Sitz der Regierung wurde nach Iauude verlegt. Während unsere eingeborenen Truppen aus Äquatorial-Afrika im Osten Lomie und im Westen Dume erreichten, gelangte die Kolonne des Obersten Mayer, welche von Edea ausgegangen und der Eisenbahnlinie gefolgt war, zum Kelefluß. (Diese Meldungen stehen teilweise mit für uns günstiger lautenden Nachrichten aus neuester Zeit im Widerspruch. Bemerkung des Wolff-Bureaus.) Die Gefechte bei Khaiber. London, 22. April. (Reutcrmelduug.) Die Gefechte bei Khaiber dauerten mehrere Stunden. Die britischen -Verluste betragen ungefähr 70 Tote und Verwundete. Marilf entkomme«? London, 22. April. „Daily Telegraph" meldet aus Johannesburg vom 20. April: Unter den Dokumenten, die in einem eroberten Depot in Deutsch-Südwestafrika gefunden wurden, befindet sich eines, woraus hervorgeht, daß die Gerüchte über den Tod oder die Verhaftung von Maritz unrichtig sind. Ein Gerücht besagt, daß Maritz über Angola entkommen fei und sich auf einem nach Italien bestimmten Fahrzeuge eingeschifft habe Die Klassenlotterie. Wien, 22. April. 80.00« X gewinnt Nr. 138.409, 10.000 /v gewinnen dic Nummern 34.024, 108.034 und 108.349. Entgleisung eines Straßenbahnwagen,?. Berlin, 2t. April. Vor den: Ncichswgsgcbä'ude ent gleiste um halb 1 Uhr nachts ein Straßenbahnwagen und sauste mit 14 Insassen über das Asphaltftflaster und das Troüoir und nach Zertrümmerung eines Gitters in die Spree. Fünf Leichen wurden von der Feuerwehr geborgen. Die übrigen Insassen kletterten teils auf das Vagendach, tells wurden sie von Schiffern gerettet. Uach ßchwß des Blattes eingelangt. Haag, 22. April. Der Generaldirektor der holländischen Post- und Telegraphendirektion gibt bekannt, dah der Poftucrkehr mit England bis auf weiteres eingestellt ist. Perlin, 22. April. (Wolff-Bureau.) Die „Nord-öcuische Allgemeine Zeitung" meldet: Nach einem tele« graphischen Berichte des kaiserlichen Botschafters in Washington hat die russische Regierung die Frist für die Liquidierung deutscher Handelsunternehmungen in Nuh-land, die am 1. April 1915 alten Stiles ablaufen sollte, bis znm 1. Juni 1915 a, St. verlängert. Berlin, 22. April. Das Wolff-Vureau erklärt von zuständiger Seite: Der am 2. d. M. von einem deutschen Unterseeboote bei,' Caplandcnd versenkte englische Dampfn- „^ockut" hißte beim Sichten des Unterseebootes die norwegische Flagge und vertauschte diese erst nach dem Torpedoschusse mit der englischen. Trotz der durch den Mlßbrauch der neutralen Flagge versuchten Täuschung wurde der Dampfer infolge seines verdächtigen Verhal-lcns als feindliches Handelsschiff erkannt. Budapest, 22. April. (Ungar-Vureau.) Das von n hiesigen Mchsgroßhändlcrn eingerichtete Mehlvertei- musssburenu hat für die Vermittlung eine zu hohej Ge- l'ul,r eingehoven. Infolgedessen beschloß die Hauptstadt, das Bureau aufzulösen. Von heute an erhielten die Kaufleute wieder in der bisherigen Weise die Mehl- 5! Weisungen. Wien, 23. April. („Wiener Zeitung".) Der Finanz-mmister hat als Zeitpunkt, bis zu welchem bei Einreihung der Tteuerpflichtinen in die Steuerklassen Zuwächse und Abfälle berichtigt werden rönnen, für die kommende Ver-anlaaunasperiode der allgemeinen Erwerbsteuer. 1916/17 dcn 1. Juni 1915 bestimmt. __ (Der Anspruch auf den Unterhaltsbeitrag.) Das ^icgsministerium hat mit Erlaß vom 12. d. M. folgendes angeordnet: Während der Mobilität kann die Dek-tung des Arbeiterbedarfes erfolgen: 1.) durch Aufnahme freiwilliger Arbeiter; 2.) durch Verwendung Icrndsturm-ftflichtiger Arbeiter und 3.) durch Heranziehung von Arbeitern auf Grund des § 4 des Gesetzes vom 26. Dezem- ber 1912, betreffend die Kriegsleistungen, zu persönlichen Dienstleistungen. Dcn Angehörigen der freiwilligen Arbeiter steht ein Anspruch auf einen Unterhaltsbeitrag nach dcm bezeichneten Gesetze selbstverständlich nicht zu. T"a-stc^en sind die Angehörigen der herangezogenen land-sturmpflichiigen sowie der auf Grund des § 4 des Kriegs-leistungsgcsctzcö zu persönlichen Dienstleistungen herangezogenen Arbeiter anspruchsbercchtiat und sind unter die lctzwrwahnte Kategorie auch jene Arbeiter zu zählen, die scim'rzcit als freiwillige Arbeiter in Verwendung genommen und später aus militärischen Rücksichten unter das ,Nricgslcistungsgesotz gestellt worden sind. Ob jedoch im konkreten Falle nach den Vcrwandtschafts-, wirtschaftlichen und sonstigen Verhältnissen ein staatlicher Unterhaltsbeitrag gebührt, insbesondere ob bei Berücksichtigung der Höhe der den Arbeitern gewährten Entlohnungen der Unterhalt der in Betracht kommenden Angehörigen gefährdet erscheint, ist jeweils von der kompetenten Untersuchungs-tmumission auf Grund von eingehenden Erhebungen zu entscheiden. Alle Kommanden, Behörden und Anstalten werden angewiesen, im Falle der Entlassung cineZ Arbci-lers wegen rechtzeitiger Einstellung des allenfalls zuerkannten Unterhaltsbeitrages sofort eine Verständigung an die politische Vczirksbchürde des ordentlichen Wohnsitzes der Angehörigen desselben, in Wien an die Urlauber-. Ebidcnthaltung des Wiener Konskriptionsam^'Z ergehen zu lassen. — (Verpflichtn»«, der Schulkinder, an dcn kirchlichen Übungen teilzunehmen.) Der Obcrkondukteur und Hausbesitzer Anlon Kronich in Aussig war vom Bezirksschulrat Aussig mit einer Geldstrafe belegt worden, weil er der Aufforderung, seinen die Volksschule besuchenden Sohn au den kirchlichen Nbungen teilnehmen zu lassen, nicht nachkommen wollte. Nachdem sein Rekurs vom Prager Landes schulrat abgewiesen worden war, brachte .ttronich beim Reichsgerichte eine Beschwerde wegen Ver-schung des durch die Verfassung gewährleisteten politischen Rechtes der Glaubens- und! Gewissensfreiheit ein. Tas Reichsgericht hat nun unter Vorsitz des Präsidenten Dr. v. Grabmcchr ausgesprochen, daß eine Verletzung des durch die Verfassung gewährleisteten Rechtes der Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht stattgefunden hat. In der Begründung wurde hervorgehoben, daß nach dem Neichsvolksschulgesctze die Kinder verhalten sind, den Unterrichtsgegenständen beizuwohnen. Die kirchlichen Übungen bilden nun einen integrierenden Bestandteil des Religionsunterrichtes, infolgedessen müssen die Schulkinder auch an den kirchlichen Übungen teilnehmen. — (Vom Volköschuldienfte.) Der k. k. Bezirksschulrat in Tscherncmbl hat an Stelle des zur Landsturms dimslleistung eingerückten Lehrers Ernst Kuster»i^ dcn gewesenen Supftlenten in Prcloka Johann Vrbinc zum Supftlenten an der einklassigeu Volksschule in Griblje ernannt. — (Sanitäts - Wochenbericht.), In der Zeit vom 11. bis 17. d. M. kamen in Laibach 27 Kinder zur Welt (28,08 pro Mille), darunter 1 Totgeburt; dagegen starben 32 Personen (33,28 pro Mille). Vou< den Verstorbenen waren 13 einheimische Personen; die Sterblichkeit der Einheimischen betrug sonnt 13,52 pro Mille. (5Z starben! an Typhus 3 (alle ortsfremde Soldaten), an Tuberkulose 8 (unter ihnen 4 Ortsfremde), infolge Schlagflusscs 1, infolge Ertrinkens 1, an verschiedenen Krankheiten, 19 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 19 Ortsfremde (59,30 ^) und 21 Personen ans Anstalten (65,60 ?l). Infektionserkrankungcn wur-dcn gemeldet: Scharlach 1 (ortsfremder Soldat), Typhus 8 (alle ortsfremde Soldaten), Trachom 5 (alle ortsfremd), Difththeritis 1, Genickstarre 1. — (Wochcnuiehmarlt in Laibach.) 3luf den Wochen-viclimarkt am 14. d. M. wurden 36 Ochsen, 18 Kühe, 1 Kalb und! 53 Nntzschwcine aufgetrieben. Darunter be-sMden sich 30 Schlachtender. Die Preise notierten für Mastochsen mit 165 bis 180 ^', für halbfette Ochsen mit 150 bis 165 X für 100 Kilogramm Lebendgewicht. — (Zwei diebische Landsturmarbciter.) Der Besitzerin und Gastwirtin Anna Kru^i« in Selo wurden aus der Speisekammer fünf Kilo Schweinefett, Kalbsbraten im Werte von 4 X und über 25 Liter Wein ge- stohlen, dcn sich die Diebe aus einem Fasse in dort aufgefundene Literflaschen abgezogen hatten. Als Täter wurden zwei Landswrmarbeiter ausgeforscht. — (Falsche Zwei-Kronennoten.) In der letzten Zeit häuft sich das Auftauchen falscher Zwei-Krön ennoten. Die wichtigsten Merkmale der falschen Noten sind folgende: 1.) Die Ausführung des Nlaubildes ist mangelhaft; der Gcsichtsausdruck des Kopfes ist auf dem Fal-sum härter als auf der echten Note. Die Guillocherosettc der Ziffer ist weniger ausgefüllt und abweichend in den Linien. 2.) Der braune. Unterdrück Zeigt auf der Vorderseite wagrechte, geradlinige Schraffierung, während er auf der echten Note aus Wellenlinien besteht. 3.) Im Tcxte sind folgende Fehler: n) auf der link,en Seite oben, bei der Wcrtbczeichmmg in den Landessprachen, steht in der sechsten Zeile „Dvue Krunc" statt „Duije Krune"; d) rechts im ungarischen Notentexte fehlt nach dein Worte „Vuda" der Trennungsstrich „Buda-"; <^) im Worte „KornumtM" fehlt der Akzent auf dem Buchstaben „->" und im Worte „Fötanacsos" ist auH dem „ö" nur ein Strich; <1) das Falsifikat ist auf der deutschen Seite vom 3., auf der ungarischen Seite vom 5. August 1914 datiert. Bei der echten Note kommt aus Kontrollrücksichten rechts bei der Sericnnnmmcr der Buchstabe „^" oder „IZ" oder gar kein Buchstabe, links bei der Nummernbezeichnung der Buchstabe „<^" vor. Eine umgekehrte Anordnung dieser Buchstaben wäre dagegen bedenklich. — (Brandlegung.) Wie uns aus Tscherneinbl berichtet wird, brach vor kurzem abends bei der Keuschlc-rin Anna Ko^evar in Nestovlja vaA hinter dem Hause ein Feuer aus, welches das ganze Haus samt Möbeln, Kleidern und einigen Lebensmitteln einäscherte. Nach zwei Stunden griff das Feuer auf dic Dreschtenne und den Stall des Besitzers Johann Fak^a über, worin viel Stroh, Klee und Heu aufbewahrt war. Beide Objekte wurden total eingeäschert. Die Koöevar erlitt einen'Scha-dcn von 4000 X und war auf 2600 /5 versichert; der Schade bei Iat^a beträgt 8000, die Versicherung 1600 Kronen., Verdächtig, das Feuer gelegt zu haben, ist ein Kcuschler aus Podreber, der vor der Gendarmeriepa-trouille die Flucht ergriff, aber eingeholt und dem Ne^ zirksgerichte in Tschernembl eingeliefert wurde. — (Verstorbene in Laibach.) Alois Rome, Arbeiter, 72 Jahre; Maria Kristcm, Schneidersgattin, 66 Jahre; (5gya Falagyarda, Landsturmmann; Helena Elsati, Bedienerin, 76 Jahre; Alois Veiwan, Sanitätssoldat; Johanna Zava-^nik, Besitzerstochter, 18 Jahre; Anna Turk, gewesene Magd, 71 Jahre; Maria Podlesnik, Fabriks-arbeitersgattin, 24 Jahre. Kinematograph „Ideal". Morgen Freitag den 23. d. M. Sftczialabend mit dem großartigen drciakti-gen Näubcrdrama „Der Desperado von Panama". — Samstag und die folgenden Tage das große patriotische Filmtunstwcrk „Dcr Traum eines österreichischen Reservisten", inszeniert nach dem beliebten Tongemalde des k. und k. Hofballmusitdirektors E. M. Ziehrer. 954 Theater. Kunst und Literatur. — (Das Kleine Theater) wird Donnerstag den 29. d. M. die Komödie in drei Akten „Nevarna lew" („Gefährliche Jahre") von Siegfried Trebitsch zur Aufführung bringen. In dcr Rolle dcr Anie Werkmann wird Fräulein Lemka! aus Agram auftreten. Verantwortlicher Redakteur: Anton Fu «tet. Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehöhe 306-2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm '" 2Z R"" I.H <»,. " «»licht T«^ H HZ WZ L wl"' des bimmeil T«Z j__Z__jZ.5K Z° ft^ ^1^"UVN7^'731^7 "jI^ls^ 9.4s O. schwach I » > 3-8 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt II 5°, Normale 10 8°. Regen gestein vor- und nachmittags. Franz Levec, l. l, Hufrat und Lmldesschulinspcltor i. N,, und seme Frau Paula Levee gebcn in ihrem Namen, sowie in jenem ihrer Kinder und Verwandten schmerzerfüllt die Nachricht, daß ihr innigstgeliebter Sohn und seiner Geschwister bester Bruder Franz Levec Hörer dev, Nechte, Fähnrich i d. Mes. im k. u. k. Vetrovavadwev I. U. Uv. 7ft. Kommandant der 3. Kompagnie des Vlll. M. D., ausgezeichnet mit der Silbernen TapferkeitsmedaiUe II. Kl., am 26. März l. I. im 21. Lebensjahre iu den .Karpathen auf dem Bergrücken Teszniczla nördlich von Iablonli in treuer Pflichterfüllung gefallen ist und daselbst seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Die HI. Seelenmessen für den teuren Dahingeschiedenen werden nächsten Montag. Dienstag und Mittwoch um 9 Uhr früh in der Pfarrkirche Maria Verkündigung gelesen werden. Laibach, den 23. April 1915. 953 Laibachec Zeitung Nr. 91____________________________706 __________ _______ 23. April 1915 886 3-3 Št. 8334. Razgias. Lov krajevne obèine Sora se bode dne 27. raaja 1915 ob 11. uri dopoldne na uradnem dnevu v obcinßki pisarni v Škofji Loki potom javne dražbe v zakup oddal za dobo 5 let, to je od 1. julija 1915 do 30. junija 1920. Zakupni in dražbeni pogoji se lahko vpogledajo pri c. kr. okrajnem glavarstvu v Kranju med iiavadnimi uradnimi urami. C. kr. okrajuo glavarstvo v Kianju, dne 8. aprila 1916. Z. 8334. Kundmachung. Die Jagdbarkeit der Ortsgemeinde Zaier wird an» 27. Mai 1915 um 11 Uhr vormittags am Amtstagc in der Gemeindelanzlei zu Vischoslart ini Wege ösfent. ltcher Versteigerung auf die Dauer von 5 Jahren d. i. vom 1. Juli 1915 bis 30. Juni 1920 zur Verpachtung gelangen. Die Pacht, und Lizitationsbedingungen können »dähreud der gewöhnlichen Amtsstunden bei der t. l. Bezirlshauptmannschaft in ftrain. bnrg eingesehen werden. K. k. Bezirfshn««tmannschllft in ssram- butg, am 8. April 191b. .....'-rjiTii— 875 3—3 Fii-m. 220, Gen. V 259/15 Frcmembe pri it vpisani zadrugi. V zadružnem registru se je vpisala dne 10. aprila 1915 pri zadrugi: Kmetijsko društvo za Kamnik in okolico. registrirana zadraga z omej. zavezo, nasleduja prememba: Sklenila se je na obènem zboru dne 28. marca 1915 razdružba in likvidacija zadruge. Tvrdka se odslej tako glasi, da se dosedanjerau besedilu dodate be-sedi „v likvidaciji." Likvidacijo opravi sedaj. naÈelstvo. Upniki se pozovejo se zglasiti pri zadrugi. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 10. aprila 1915. 933 Firm. 241, Gen. Ill 11/23 Premembe pri že vpisani zadrugi. V /adružnem registru se je vpisala dne 14. aprila 1915 pri zadrugi: Mlekarska zadruga na Rovih, registrirana zadraga z omejeno zavezo, naslednja prememba: Obèni zbor od 19. marca 1015 je sklenil spremembo §§ 14 in 20 zadružnih pravil. V naèelstvu so odsiej: predstojnik, blagajnik, tajnik in dva odbornika. Na novo sta izvoljena v naÈelstvo kot odbornika: Janez Pevc iz Žièa St. ] 2 in Franc Prelovšek iz Žièa St. 11. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 14. aprila 1915. 931 Firm. 240, Gen. V 216/21 Premembe pri že vpisani zadrugi. V zadružnem registru se je vpisala dne 14. aprila 1915 pri zadrugi: K meek a hranilnica in posojilnica v Radovljici, registrirana zadruga z neomej. zarezo, naslednja prememba : Izbriše se Leopold Varl, vpiše pa Valentin Mulej, posestnik na Lan-covem. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe V LjUbljani, odd. III., dne 14. aprila 1915.__ _____________ 932 Firm. 255, Gen. II 96/siO Premembe pri iz vpisani zadrugi. V zadružuem registru se je vpisala dne 14. aprila 1915 pri zadrugi: Zadružna zveza v Ljubljani, registrirana zadruga z omejeno zavezo, naslednja prememba: Izbrišeta se Josip Šiška in Josip GrašiÈ. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. Ill, dne 14. aprila 1915.___________________________ 934 Firm 253, Rg C I 25/17 Premembe pri že vpisani firmi. V registru se je vpisala dne 14. aprila 1915 pri firmi: Avtomobilno društvo Rakek-Prezid, družba z omejeno zavezo, sedež: Stari trg pri Ložu naslednja prememba: Ustanovilna pravila so bila spre- menjena s sklepom obènega zbora dne 12. aprila 1915 v toèki „DesetiÈ", ki se glasi odslej: Podpis tvrdke je sledeè: Eden izmed obeh vsakokratnih poslovodij pripiše svoje ime pod od kogar si bodi podpisano ali pa s štampilijo pritisnjeno besedilo tvrdke. Izbriše se poslovodja Peter Haupt-man, vpišeta pa poslovodja Josip Juvanc, dekan v Cirknici, in Ivan Turk, posestnik v Ložu st. 75. C. kr. dež. kot trg. sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 14. aprila l'.»i:>. 892 E 462/14/15 Dražbeni oklic in poziv k napovedbi. Na predlog zahtevajoee stranke hranilnice in posojilnice v Kandiji b.1 dne 21. maja 1915, predpoldne ob 9. uri na-lieu mesta na Vrhu St. b pri Velikem Podljubnu po posameznih parcelah ali skupno na podstavi s tern odobrenih pogojev dražba sledeèih nepremiènin: 1 7 ,-.v, p Cenilna Najmanjši VI. St. injiga U Oznaèba nepremiènin vrednost ponudek 1 K i h K h ' 131 Vel. 151/1 hiša št. 8 na Vrhu 1000 — Podljubeii rodnjak 200 — ! svinjaki 200 — 1 151/4 žitnica 400 1 — , 152 gOBpodarsko poslopje 700 | — 1666 : (J7 i 848/1 goid 369 ! 20 246 14 ' 897 , 72 39 48 26 | 1693/2 » 250 20 166 80 1729 njiva 181 30 120 86 ; 1901/2 travnik 18 50 12 i 34 , 1 1007/1 njiva 552 ! 65 > ,m „c > kozolec 200 - ) ÖU1 224 40 149 ¦ «0 ' 1946 gozd 42 09 28 i <)G i 1950/1 njiva 350 56 233 | 70 i 1951/1 , 168 - 112:; 1951/2 gozd 45 09 30' 06 I 1951/4 » 137 40 91 I 60 i 1951/6 » 351 ' 04 234 j 0* i 1955/2 » 460 i 40 306 i 94 I 1960/2 > 161 ! — 107 ! 34 j 1983/1 » 396 | 35 264 i 24 1 1951/8 njiva 103 38 68 i H2 , 307 1934 » 890 10 593 j 40 392 1940 > 200 30 133 j 54 477 151/2 Stara hiia 400 — 266 66 : 1901/1 travnik (vrt) 207 45 138 , 30 | 1907/2 njiva 540 55 \ AAn ... ' ' » kozolec 120 - /44U ^6 1 1 1958 gozd 215 ! 76 143 \ 84 \ 67 165 vinograd 202 1 — 134 • 66 I 68 164 vinograd 112 j 40 74 ; 94 I . 1 ' I K nepremiènini vl. št. 131 k. 0. Veliki Podljuben spadajo sledece pritikline : 1 okovan voz v cenilni vrednosti 30 K. Pod najmanjšim ponudkom se ne prodaje. C. kr. okrajna sodnija v Rudolfovem, odd. IV., dne 30. marca 1915. ST GEGEN ANSTECKUNG müssen wir unB um so mehr schütten, als jetzt die verschiedenen ansteckenden Krankheiten, -wie: Scharlach, Masern, Blattern, Cholera, Typhus, mit erhöhter Kraft auftreten. Deshalb verwende metra tiberall, 'wo solche Krankheiten vorkommen, ein gutes Desinfektionsmittel, welches in jedem Haushalte bei Bedarf vorhanden sein muß. Das verläßlichste Desinfektionsmittel der Gegenwart ist laut Untersuchungen der Institute von Prof. Löffler, Vertun, Pertik, Vas etc. unstreitig das X-T5T S Q J?1 OR M: welches geruchlos, ungiftig und billig ist und durch jede Apotheke und Drogerie in Originalflaschen (grünes Glas) zum PreiBe von 90 Heller geliefert wird. Die Wirkung des Lysoform ist prompt und sicher, weshalb es von sämtlichen Ärzten zur Desinfektion am Krankenbett, zur Waschung von Wunden, üeBchwüren, für antiseptische Verbände und zur Irrigation empfohlen wird. Hiyso*oi?iML-SeItfe ist eine feine, milde Toiletteseife, welche 1 Prozent Lysoform enthält und antisoptisch wirkt. Sie kann auf die empfindlichste Haut, sogar bei Kindern und Säuglingen verwendet werden. Sie macht die Haut weich und geschmeidig und verursacht einen überaus aromatischen Duft. 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