2il7 Donnerstag den 4. ÄPril 1833. Freihafen von Criest. DsN Zl.'März. O'ie k. k.Oocletle, ^Sphlrix," lief heute um n Uhr Molgens nach einer Fahrt von neun Tagen vc!n (Zsrfu in unseren Hafen eitt. Sie bringt die Nachricht Mit, Vah sie aM 27< März die k. k. Fregatte/«M ed ea"> im Hafen von Lissa gesehen habe, die daselbst vor Anker lclg< Diese Fregatte tömmt von den spattischen Küsten, und ist nach Tricst be« stimme V r e u L e tto Berlin/ ,5< März« Mittelst sablneltsor< dre sind unsere Bataillons auf Zweidrittel ihrer Stärke, nämlich 56a Mann, rcducilt worden, wodurch der Staat eine Grsparniß von 7 Millionen (nach Andern nur von 4 liiü 5 Millionen) bewirkt. Aus dieser Ursache sin2 unsere Papiere in den letzt «en Tagen gestiegen, denn man betrachte! diese Maßregel alö oaä sicherste Zsichen des Friedens^ und einige glauben > daß die so ersparten Millio« nen zum Schultentilgungöfonv geschlagen werden dürften. — Die einjährige Dienstzeit dcr Frciwil« ligcn ist auf 9 Monate reducirt, und für oas nclch^ fie Jahr werden gar keine Elsahmannschaften aus-gehoben. Diese Verfügungen sind es> mit welchen vcr General v. Wihlcbcn, als provisorischer Kriegs« Minister, seine Wirksamkeit beginnen will. (Korsp. v. u< f. D.) Den nenesien Nachrichten aus Königsberg in Preußen zu Folge, hat die Grippe dort schr um sich gegriffen, und eö ist fast kein Hauö von dieser katarrhalischen « epidemischen Krankheit verschont geblieben. Kcxf, Hals und Brust le,5,n am mei« sien, doch ist das Ucbcl sonst nicht bo'Sanig. Meh' nre Schulen sind geschlossen melden. Dll? Orlppe hat sich in Posen und Kroto« schin gezeigt. Am ersteren Orte hat sie in dem dortigen Schullehrer-Seminar, begünstigt durch La« calverhältmffe, eine allgemeinere Verbreitung gefunden, so, daß innerhalb vier Tagen von 35 Se« Minaristen 72 yavon ergriffen worden sind. (Oest. B.) V s l e n. Von der polnischen Gränze,^.März. Eg heißt, der Fürst Pattcwitsch sey nach Peters« bürg berufen worden, um über den Zustand Po» lens zu Nathe gezogen zu werden, da man einige Veränderungen in oer Administration dieses Landes eintreten lassen will. — Os heißt, der Kaiser Ni« colaus weroe im öaufe des Maimonats nach War« schau kommen; man wolle also alles Mögliche an« wenden, um die Gemüther einigermassen zu beruhigen, und Alles aus dem Wege zu räumen, waZ an die Revolution erinnern könnte. Die russischen Truppen sollen' im künftigen Monate ihre (Zantönnitungen verändern, und mehr von der westlichen Gränze entfernt werden. Ihre Stärke in Polen wird auf 84,000 Mann und ^«Kano» nen angegeben. Die Grippe grassin in Warschau, besonders unter dem Militär. (Allg. Z.) M i e v e r t a tt d e. Ein holländisches Dampfschiff ist mit mehreren kleinen Fahrzeugen vor Lillo angekommen; wahrscheinlich sollen sie zur Erleichterung der lZsm» munication zwischen den Forlä dienen. Der Ge.» neral Buzcn ist nach dem andern Ufer abgereist. Auü dem Haag, 18. März. Die AeKam. mer der Gcneralstaaten Hal den Gcsehesentwurs über die Mahlstcuer mit 53 gegen, >5 Stimmen angenommen. IlO Haag, 2l. März. Gestern iK Baron Zuy-lcn van Nycvclt von London zu Rotterdam angekommen. — Nachrichten aus Lillo zufolge fahren die Belgier fort, am Fort Frederick Hendrick und om Doel,,Battericn zu errichten. Dee Unsrigen arbeiten ebenfalls an Vermehrung der Befcstigun« gen ron Lillo und Litflenshock. -^ Von der eng« lisch-holländischen Escadre hat man seit ihrer neu« lichen Erscheinung in der Nahe von Harlem und dem Helder nich'ts mehr vernommen. V e l g i e n. Die Eisenbahn von Antwerpen nach der preussischen Gränze wird zu Stande kommen, und um so geschwinder, je mehr Schwierigkeiten die Holländer rücksichtlich der Binncnwasser,machen werden. Diese Eisenbahn wird auf i5 Millionen Fr. Kosten geschätzt, deren Zinsen und Amortisations« Quote der Staat garantiren wird.. Lebhaft hält das Publicum diesen wichtigen Gegenstand im Au-gcnmcrk. (Allg. Z.)" Frankreich. Der Messagerschrcibt aus Bona vom25. Februar ': ' „Die Krankheiten richten fortwahrend große Verheerungen unter den Truppen an. Die (Zcmpagnicn, bei ihrer Ankunft 104 Mann stark, sind auf ?5 herabgekommen. Die Ursachen dieser Krankheiten sind insbesondere die außerordentlichen Arbeiten, die schleckte Easernirung unddasschlcch-te Nasser. Es fehlt auch,an Spitälern. Es herrscht, in dem Departement der Marine, eine große Thätigkeit-, welche man der Lage,der Dinge im Orient und der bevorstehenden Expedl-, tion nach Konstantine zuschreibt. Frankreich besitzt in diesem Augenblicke »2a Kriegsschiffe aller Große in der See, welche 169,2 Kanonen tragen, in den Häfen.liegen 178 mit 6L06 Kanonen. Darunter sind i5 bewaffnete Dampfschiffe, und 7 neue sind binden Werften, wovon 4 im Laufe des Jahres fettig werden. Man hat große Hoffnungen auf die Anwendung dcr Dampfmaschinen-auf Kriegsschiffe gebaut, die sich aber bis jetzt nicht realisirt haben; aber jedes Jahr bringt neue Erfindungen, welche nach und nach die Unvollkommenhcitcn aufheben. Ganz neuerlich hat der Acadcmikev Seguier ein System von Dampfmaschin'en für Kriegsschiffe er» fmiden/ welches das Springen derselben unmöglich lnacl?t,'.die Maschinen auf einen weit kleineren' Raum ret>ucirt>uttd zwei Siebentheile des Brenn» materials erspart; die im Bau begriffenen Schisse nerven nach diesem Systeme eingerichtet. Aher noch sind große Schwierigkeiten, im Bau zu über^ rvlnden, indem die Dampfschiffe bis jeHt. keine Artillerie von schwerem Kaliber ertragen. Das Mi» nisterium wird einen großen PreiS auf die Lösung dieses Problems aussehm. Man erfährt aus Toulon, daß die französs. sche Escadrc Befehl erhalten hat, nach dem Bos-phor unte/ Segel zu gcchen. D'as Luiicnschiff Süperbe ist von Toulon nach Bona abgesegelt, wohin es 5ou Mann bringt; das Linienschiff Marengo soll 5 bis 6ao Mann des 66stcn Regiments nach Oran transportiren. Wir erhalten aus Vigo Nachrichceu von Opor-to bis zum 4. März. Damals bereitete sich General Solignac zu einem Auffalle vor, der, am ,o. statt finden sollt«.. Die Herrschende Krankheit machte nicht mehr so viele Verheerungen, und seit zwei Tagen hatten'die Regen aufgehört. Das Geschwader des Admirals Sartorius hat Vigo am 4. vcr< lassen, mn vor den Tajo zurückzukehren. ' '' ^ ^' '' (Allg. Z.) ^ Der Moniteur vom 23. März enthält fol' gendek. Ordonnanz: Der Generallicutenant,,Graf Horaz Sebastiani, Mitglied der Deputirten-kammer, ist zum Minister und Mitgliede unseres Ministerraths ernannt,worden. Unscr Minister und Sta^tssecretär i.n Departemente des Krieges, und Präsident unseres Ministcrr.lthes, ist mit dcr Vollziehung des Gegenwärtigen beauftragt. Z panie n. Die bisherigen Minister die H 5>. Zea Bcrmu^ dez, Gen'eral'Eruz und Graf Ofalia sind entlassen worden. Der erstere ist bci den auswärtigen An< gelegenheitcn durch den Herzog von San Fernande, dcr zweite bei dem Kriegswesen durch den Grafen von Aarthagena (Morillo), der dritte bci dem Innern durch Hrn. Martin von San Martin, Generalintendanten der Polizei, ersetzt. (Allg. Z.) Wo p tu 3 a l. Zufolge der letzten'Nachrichten aus Op o.pt 2 hatten die Truppcn d'c's Herzogs von Braganza am 9. noch keinen Ausfall gemacht; ihre Lage warvon der Art, daß auf die letzten Hoffnungen die grösi^ Vevzwejftüng gefolgt ist. Die Truppen Don M^ guels rückten beständig gegen die Stadt vor, un> warfen Tag und Nacht Bomben, welche zu Oporto den grüßten Schaden anrichteten. Ganze S?aot-vierteln boten den traurigsten Anblick dar, den man sich vorstellen kan.n,. Abgebrannte yder noch d^cu' Ill nende Hauser und Straßen mit Schutt und Trümmern angefüllt. Don, Pedro's Arme? muß sicl) vom Pferdefleisch nähren. Zu Oporto zu bleiben ist eben so gefährlich als einen Ausfall zu machen. Süpimlirt man nicht bald, so werden dicse Unglück« lichen vor Hunger sterben, oder sich dem gewissen Tode weihen, wenn sic in ihrer Verzweiflung sich durch die Miguelisten, die sie von allen Seiten umringen, durchzuschlagen versuchen. (B. v. T.) DicGazzetta di Gen ova vom 25. März gibt Nachrichten aus Lissabon bis zum 6. ge« dachten Monats, welchen zufolge durch den Telegraphen der Bericht von einem am 4. d. M< am Ausfluß des Douro Statt gefundenen mehrsiündi« gcn Gefechte in Lissabon angelangt seyn sollte. Non dem Resultate sei bei Abgang obiger Nach« nchten im Puhlicum noch nichts bekannt gewesen. (Ocst. B.) Großbritannien. 2lm i5. März Nachmittags kamen Se. Ma> je^stät aus Windsor nach London und wurden im St. IamcspaNaste vom Herzoge von Cumberland empfangen. Um 3 Uhr wurde der Baron van Zuylen van Nyevelt, außerordentlicher Gesandter des Königs der Niederlande am Londoner Hofe und Botschafter bei der ottomanmschen Pforte, von Lord Palmcrsion bei Sr. Majestät eingeführt, um sich dem Königc vor seiner Adrclsc von England zu empfehlen. Dann ertheilte der König uoch dem Grafen von Albcmarlc und Sir William Frccmantle Audienz^ und kehrte Abends nach Wincssr zurück. Am i5. d. M. hatte der ausserordentliche Ge« sandle der hohen Pforte, Namik Pascha, Abschieds-audienz bei Sr. Majestät, indem er im Begriffe sieht, London in diesen Tagen wieder zu verlasse». Der niederländische Gesandte, Hr. Dcdel, hatte am ,6. März abermals eine Konferenz imt Lord Pa lmer ston. Am 17. März Nachmittags wurde ein Cabi« nettZrath bci Lord Althorp gehalten, welchem sämmtliche (Zah^necisministcr beiwohnten. (Oest. B.) lZs ist wieder ein hoNändischcs Fahrzeug von c'in Haselbst vorüber» gehend Statt gefundenen Verände eittgcstellt hatte, die Flaggett und Wappen ihrer respectivett Höfe öon 6eil Eonsulatsgebäuden abnahmen, Und nicht eher wieder aufpflanzen zu Wollen' erklärten, bis die vom Sultan, als recht« nläßlgem «Aouverain, eingesetzten Behörden wieder itt volle Ausübung ihrer Functianen getreten seyn Würden. Nachdem dieß geschehen, wurden die re» spectiven Flaggen am 6. s.' M. wieder aufgezogen und von sen im Häfen liegenden österreichischen, französisches üno englischen Kriegsschiffen, wie auch von dem türkischen Fort mit 2R Kanonenschüssen begrüßt.' Emin Offettdi hat mit ungefähr hun« Vert seiner Anhänget die Flucht ergriffen, und die Autorität der Pforte ist in diesem Augenblicke in Smyrna vollkommen hergestellt; Ibrahim Pascha sol! erklärt haben, daß der momentane Umsturz derselben ohne sein Wissen und gegen sei. «en Wissen Statt gefunden habe. Ibrahim selbst ist mit der ägyptischen Armee fortwährend m Kutahia und hat den in seine Gefangenschaft ge«> »athenen Grohwesir, Reschi,d Mehmed Pa^ scha, freigelassen, welcher vor einigen Tagen bß« leits m dieser Hauptstadt eingetroffen ist^ Die russische Flotte liegt fortwährend m der Bai von Bujukdere vor Anker. Am 9. d. M. wurde der Contreadmiral Lasare ff eingeladen, slch mit einigen seine? Ossiziere in die großherrli« che Münze zu begeben, wo in seine? Gegenwart goldene uNd silberne Medaillen zum Gedächtniß der Anwesenheit der russischen Flotte im BosphoruZ geschlagen, und an den Admiral Lasare ff m,2 seine Offiziere als ein Zeichen der Dankbarkeit des Sultans für die ihm von Seite Sr. Majestät des Kaisers von Ruhland mit so vieler Bereitwilligkeit geleistete Hülfe vertheilt wurden. Der Kapudan-Pascha hat zu Ehren des russischen Admirals ein großes Bankett gegeben, und gleiche Ehre ist näch. ster Tagen von Seite des Scraskicr-Pascha dem General Murawicff zugedacht.- Das neueste Blatt des türkischen M 0 niteur 3 Macht den' del Ernennung Nauf Pcischa's zuin Großwesir erlassenen (Zhatti'Scherif bekannt, wel« che? unter Anvern auch die Versicherung enthält, daß die ägyptische Angelegenheit eine baldige Aus" gleichung hoffen lasse. Uebrigcns beobachtet dieses Blcllt über die neuesten Ereignisse in diesem Reiche das tiefste Stillschweigen,' Bei Abgang del Post halte man" iii Kon^an^ tinopcl noch keine Nachricht von dem Erfalge der Sendung des Admirals Roussin an Mehlned Ali aus Alexandria erhaltet (Oest. B-) T)ürch Schisscrnachrlchtc'n erfährt mart, daß die k. russische Flotte fortwährend im Bosphorus vor Anker liege. Von einem Vorrücken der russischen Truppen auf der Landseite ist jetzt nicht mehr die Rede; im Gegentheile hofft ,nan auf eir so wie auch auf den Werften voll Galixidi im Meerbusen von Ko-rinth, baut man neue Schiffe. (Allg. Z.) BEKANNTMACHUNG, di) in» Atrt Charsreitagöj d* u den S,, dieses Mss* fiats Abends um 6 Uhr, vvirrl von tier philharmonischen Gesellschaft „Haydens Oratorium,*4 dös Heilands letzten sieben Worte, in der Stadtpfarrkifchd zu St. Jdcob «ur Aufführung gebracht Werdon. Nevacteur: Or< ^av. Mein rich. Verleger: Mnaz Al< ^oler v. Rleinma^r.