MbllcherWMtlmg. Nr. 73. Pränumerallonspttl»! i,>m Eoniplolr »^anzj. fi. li, bald, N. 5.5>«. stur die ZuNcUu>,ss in« H>>l!^ d>i!l>j,5, ,ll. ^)l,l dül Post „,!!!,,. st. >5>, d<"l'i.t!. ?.5»i. Mittwoch, l. April ^»lerrl v ««net li Hl h lu,^tl!cn: ima! «« ' ., «!!!.!<> lt. u. s. w. ^! Uhr Vormittags erfolgt, das Tedcnln nm I I Uhr Vormittags, in dem Falle alier, als der erste Kanonenschuß nach 9 Uhr Vormittags gelöst wird, um l i Uhr deS darauf folgenden Tages in der Domtirchc abhalten. Lalbach. 31. März. In der auswärtigen Polilil Nuß land« isi die Aufhebung des Königreichs Polen ein nicht zu unter-schätzender Wendepunkt. Er zeigt, daß die panslavistischc Partei daS Ucbergewicht erlangt hat und sich nun stark 2lliug fühlt, um die Gegner znm Kampf hcraus^usor' b"n. Der Mas bedeutet, wie „Warrens Wochcuschrift" äffend hervorhebt, so viel, daß Rußland öffentlich aus-lplach: wir sind jetzt nicht allein start genug, um Polen jll vernichten, sondern auch so mächtig, um es Europa iu verlünden uud Denjenigen Hohn zli sprechen, welche !'ch hierüber beklagen möchten. Redet Frankreich jctzt, so ltoet cö vergebens. Schweigt es, so documcntirt die Legierung gegenüber den Franzosen hicdurch cntwcder lhre Schwäche, oder sie zeigt, daß sie mit den Vorbe» rcttungen uoch nicht zu Eildc ist, um ihrer Sprache Nachdruck zu gcbcn. Rußland würde aber ein so cnt. ichlcdencs Auftreten vermieden haben, wenn cS Prcxßcns 'ucht sicher wäre. Die allrussische Partei, welche während ^" letzten Wochen zu Macht aclan^l ist, wciß Preußen« "lihäügigkcit voll Rußlands Politil mit Talcnl ans,;»» l'iltzen. Sic lann assgrrssiu gegcn Europa auftrelen, weil sie weiß, daß Preußen ihr Schild sein muß, welches die gegen stc gerichteten Hiclic zunächst anfznfangcn hat. Falls der Westen Europa's Miene machen solllc gegen Nußland in der Polnischen Angelegenheit Stellung zu nehmen so mußte jenes Deutschland, welches in Preußen aufgegangen ist, zu Gunsten der Vernichtung Po- >?" ?"' ^"^" greifen uud sich mit dem Westen lur den ^,tcn schlagen. Wer glaubt, daß sich Rußland Ml der bescheidenen Rolle begnügen werde, Preußen, aus eö angegriffen würde, zn Hilfe zu eilen, der un. tcrschützt die Klugheit der moSkowilischen Politik. Prcu» ven muß auch für rufsischc Interessen Gefahren bestehen, "uß deutsche Interessen für jene opfern nnd nöthigen. falls für sie inS Feuer gehen. Bald werden wir sehen,! welche Dienste Prenßcn dem russischen Eabincllc anch in der uricntalischeu Frage wird zu leisten haben. Dic Zukunft dcr katholischen Zirchc in Vestllllich^ ii. (Schlnsi.) Sehen wir nicht ans wenige Individuen, sondern auf die Völker im ganzen, so hat niemals dcr nackte cpilureischc Unglanbc die Welt regiert, noch hat der Lchrstnhl einer ernsten und würdigen Philosophie den Altar verdrängt. Auch iu den Menschen unserer vielfach umgestalteten und wnnderbar beweglichen Zeit liegen ans tiefstem Grnndc der Seele zwei Bedürfnisse dicht neben einander: dcr Drang nach Freiheit, nach Vcn»c< gnng, nach Selbstbestimmung dcS eigenen nnd des staat» lichen Bebens, und das Verlangen, in der Mitte alles Wechsels einen sestcn Punkt des Beharrens zu wisscu, einen sichern Anlergrund für deu Nachen des Lcbcns, Und indem der rastlos forschende Geist dem Gebiete dcS Wissens weitere nnd weitere Grenzen zieht, sti'ßt jeder Einzelne in seiner lhcilwciscn Eroberung und Bchcrr» schuug dieses Gebiets doch immer wieder an ein unvc» griffcncs elmaS, an welches das Myslcrinm des Grabes slcls v^n neuem in besonders crüslcr Weise mahnt. So ist noch heul in dem geistigen Lcbcn dcr Menschen ein fruchtbarer Boden vorhanden für die Pflege des rcli« giöscn Bedürfnisses und für den Einfluß einer Kirche, wclll'c sich ihm in würdiger Weise widmet. Und gleich» wohl — wer möchte cs verkennen? — ist seit langer Heil die Abneigung oder die Gleichgültigkeit gcgcn die Kirche, und mit ihr gegcn die Lcbcnsgcwohnhcitcn. dnrch wclckc das religiöse Gcfnhl Ansdruck, Bestand und Festigkeit gewinnt, in starkem Wachsthum. DicS gilt vor allem von dcn geistig licw^ denlct worden. Im übrigen hätte sie wohl mehr und allgemeiner in Erwägung gczogcn werden dürfen. Für die Zukunft bleibt die crnstc Frage: wie in ^rullllilill. V Hasel. 3^ sscbulN'i! in dru, Tl>ale sltht cm Kirchlem. A°" n>, Thm'in» lang! dlr sttaxss ;u emei:! (Mcklli», ^'^ s« a.ar lcbendiss in dm> lkixm ssiichlrili, l ^"l!ll mich drr Sll'äna, gar eifrig cm dcm N' H^ isl dirs gtlifiü't!ri!s Kil'chlsin, ^'' in Hsu, Thun,, ist die Pcimmsl da« Olöcllei,,. Wn< blb6cl>t>g trill dcr (Alande still i»« Kirchlnu. ^'l zu Hl'ird' mid Liüllncht feicvlich das Oloclleii,; ^M„t> kill dif Hl>ssi!U!iq «äglich in da« ssilchlcin, ^"sft lifslci„di^ »ach dm« Strang u»d schwillst das (Mcklrill ^.'urmisch al,^- knüllt die l'irl's d rauf i»s .ftllchlfin. ''">1t daa S^i, ^, siiamü! — da schweigt wohl auch da« (Mclllili. Vicior Einaiuicl Käser. ^'r sucht, ^>cr sindet, und wcr nicht sucht, slndcl auch. Erzählung u°ü I. Tch,,nedl. (Tchlich.) <;. Krcnz. ."Uc und Wilhelm hatten einander gesucht und glück< «^'Pfunden, und Laura mit mir halten einander nicht i><^l uud doch auch gefunden. Nun handelte es sich H m. den lieben Fuud für immer zn gewinnen. Unsere lich/tl '"" h^^. ^^^^ ^^ Vortheil, denn dic freund--Ututter Laura's ließ sich nicht lange nöthigen, eine Neigung zu billigeu, dic unscr beiderseitiges Glück begründete nnd leinen anderen Wunsch übrig ließ, als den einer gleichen Gewährung bei Emilicn nnd Wilhelm, nm sodann cin und denselben Vcrlobungstag recht bald festsetzen zu tonnen. In dcr nächsten Eonsercnz, die wir aus dieser Veranlassung hielten, nnd in dcr meiner Alliir-ten - - Laura's — Scharfsinn präsidirtc, wnrdc beschlossen, anf das schleunigste zu wirke», nm auch des zweiten Liebespaares Hindernisse ans dcm Wrgc zu räumen. Mit dcr Beschleunigung war ich schr einverstanden und wollte schon beifügen, dnjz daS Rasche cin bewährtes Mittel wider Lannen sei — wovon jedoch Wilhelms bit-tender Blick und seine frühere Versicherung mich abhielt, daß er in Emilicns Besitz aller Lanncn Herr sein werde. In dcr Wahl dcr Millcl zur Durchführung unsc« rcS Entschlusses herrschte noch Stimmcnvcrschicdcnhcit, und es war O'Nagcn vorbehalten, hierin Einigkeit zu bringen. Er kam gerade schnellen Schrittes, Knndc zn bringen über eines unserer Hcnivthindcrnissc - Emilicns Onkel - - und berichtete: Lcfour hätte sccbcn im Gast' hose zur „Freundschaft" mit cincm jungcn, scurigcn Italiener Vtreit bekommen, dcr ihn sogleich zum Zweilamvfc herausgefordert und dcm dcr altc Franzose um so wcni. ger gewachsen sei, als sich kein Sccnndnnt für ihn fin. dcn wollc. wcil das Recht auf dcr italienifchcn Seile zn sein scheine. Sogleich wurde Wilhelm einstimmig, wcnn auch nicht ohne Fnrcht nnd Zagen, zum 3ccnn» dantcn bestellt, von welchem Schritte man sich gulc Fol. gen versprach. Emilic bcsicgcltc dicsc ehrcnvollc ?lnstcl. lung mit eincm diplomalischcn Knssc, versichernd, daß dicsc Hilfeleistung daS probateste Mittel sci. dcn Onlcl — dcr, abgesehen von seiner Spiellcidenschaft und dcr Vcrl'induiil, mit ihrem ränkcvollcn Vormnndc, cin see-lengutcr Äiann sci - für immer zu gewinnen, zumal da sie ihm sein bisheriges Auskommen zuzusichern bereit sei. Der Ort der Herausforderung war bcim „schwär» ;en Krcu;c" im Walde am Ecc, und dahin eilte Wilm wie vom Sturme getrieben, denn cs galt seine Braut. Schon sand cr die Dncllanlen in Position, wobei cs cia.cn an;nsehcn war, wic dcr ricscnhohc Lefonr hart am schwartn Kreuze — das auf sein nahes Ende zn dcutcn schicn ^ ganz allein Poslo gefaßt; auf dcm ihn, Ncgcnübcr liegenden ,vechtcrslcinc ldcr von häufigen daselbst vorfallenden Zwcitampfen scincn Flamen führte) dagegen dcr muthigc Italiener, angefeuert von seinem Anhange, die schlagfertige Rechte g gen dcn grauen Käm. pscr ausgestreckt halte. Schon wnrcn sic zum Gange bcreil, als Wilm mit cincui kräftigen Hult! dazwischen sprang und erklärte, siir Lczonr Ä.ann'zu sein. Kaum halle dcr Italiener seinen nunmehrigen Gcgenpart er» bückt, als cr sogleich die Wasfc wcgschlendcrte und leinen Streich gegcn scincn Protector zu machen schwur. Als nun Wilm von dcm italirnischcn Helden, der niemand andcrcr als Malcr Bassi war. erfuhr, baß dicscr Ehrcnkampf dnrch einen Streit über srin Favorit-Porträt dcr Donna Emilia entstanden sci, welches Lcfour „Sudelei" gescholten, hallc cr volle Gclcacnhcit, diesem Rcncontrc, das für dirsmal fo qut abgelaufcn war, durch die nölhigen Auflliirungrn dic Spitze abzubrechen und sich znglcich bcl Vcfour als Neffe m ^i>. zu prä» fcnlircn. ^'/atüilich, das? cr von dicscm nach so offen-baren, Beweise scincr Älchänalichlril mit offenen Armcn empfangen wurde und zugleich daS Vcrfprcchen erhielt, 544 Oesterreich die Kirche in die neue Phase eintreten wird? Wird sie auf dcr neuen Grundlage mit friedlichem Geist «n ihr Werl gehen, zu ihrem eigenen Segen? Oder wird sie auf Kampf und Streit sinnen? Gewiß könnte sie damit dcm Staat manchc Verlegenheit bereiten; abcr noch gewisser ist es, daß sie mit neuen Wunden und ncucn Narben aus dem Streit scheiden würde. Denn, mau vergesse es nicht, die« ist lein Streit, in welchem die Glorie des Martyrthums sich um ihre Stirne lcgcn würde; dies ist kein streit, wo dcr Poli« zcistaat dic Frciheit der Kirche auf ihrem eigenen rein kirchlichen Gcbictc mit Füßen zu treten unlcrnühmc. Im Gegentheil, stc hoch und sicher zu stellen, ist dic Alisicht. Vci dcr Wichtigkeit dcr Frage mag cS gestattet sein, hier auS cincm dcr classischen Werte Tocqucville's eine einschlagende Betrachtung thcilwclsc folgen zu lassen. Man weiß, daß fast jcoeS Capitel feiner uniidcrtrcffli. chcn Werke Zeugniß gibt von einem tief rcligiöfen Einu und von einer gut katholischen Gesinnung. Bon den amerikanischen Priestern sagt er u. a.: „Sie haben lieber die Stütze dcr weltlichen Gewalt verlieren, als ihre Wechsclfülle theilen wollen." Dann auf! europäische Verhältnisse übcrgehcnd, sagt er u. a.: „Zwei ^ großc Gefahren !,cdrohcn den Bestand der Religionen,! die Spaltungen und Gleichgültigkeit. In den Iahrhun-^ derten der GlaubcnsinnicM tritt bisweilen eine Reli« ^ gion an die Stelle der andern. . . . Die einen ent-! fernen sich von ihr im Zorn, die andern verharren in ihr mit verdoppelter Hingebung. Der Glaube wird ein anderer, die Irreligiosität ist unbekannt. AuocrS, wo ein Glaube durch Lehren, dic ich negative nennen will, all« mählich untergraben wird." ... ^ ..In solchen Jahrhunderten verläßt man seinen Glauben weniger aus Haß, al« aus Thciluahmlosigteit. Man stößt ihn nicht zurück, man wird von ihm uer< lassen. Der Glaubenslose hört wohl auf, die Religion für wahr zu halten, aber sie gilt ihm noch als nütz« ^ lich. . . . Er vermißt noch den Glauben, nachdem er ihn verloren hat, und für seine Person eiucs Gutes be- ^ raubt, dessen ganzen Werth cr kcnnt, fürchtet er, es de<, uen zu entziehen, die cS noch besitzen. i „Umgekehrt hat dcr, welcher noch gläubig ist, lein Bedenken, seinen Gla«vcn öffentlich sehen zu lassen. Er sieht in denen, wclchc scinc Hoffnungen nicht theilen, eher Unglückliche als Gegner; cr weiß, daß er ihre Ach. tung erringen kann, ohnc daß er ihrem Beispiel folgt; so ist cr mit niemandem im Kampf; und da er die Gesellschaft, in der er lebt, nicht wie einen Kampfplatz betrachtet, auf welchem die Religion unaufhörlich gegen tausend erbitterte Feinde zu kämpfen hat, licbt er seine Zeitgenossen, während er gleichzeitig ihrc Schwachheit verdammt und sich über ihrc Irrthümer betrübt. Da die, welche nicht gläubig sind, ihren Unglauben verbergen, und die, welche Glmibcn haben, ihn ze>gen, so bildet sich einc der Religion günstige offentllche Meinung; man liebt sic, man schützt, man ehrt sic, und um die Wunden zu entdcckcn, die sie erhalten hat, muß man bis auf den Grund des Seelenlebens dringen. Die Masse der Menschen, wclchc das religiöse Gefühl nie verlaßt, ficht in solcher Zeit nichts, waS sic von den be-stchcnden Confcssioncn ablenkt. Der Trieb nach cincm anderen Lcbcn führt fic ungezwungen zu den Altären und öffnet ihr Herz für die Vorschriften und Tröstungen des Glaubens. „Warum paßt nun dieses Gemälde nicht für unS? Ich bemerkc unter uns Lcutc, welche den Glauben an das Christenthum verloren haben, ohne sich an eine andere Religion anzuschließen. Ich sehe sodann andere, welche noch Zweifler sind, aber schon den Schein annehmen, nicht mehr zu glauben. Ich treffe ferner auch Christen, welche noch glauben, aber dies nicht offen bekennen mögen. „In der Mitte dieser lauwarmen Freunde und dieser entschiedenen Gegner entdecke ich endlich eine kleine Zahl von Gläubigen, welche bereit sind, allen Hindernissen zu trotzen und alle Gefahren ihres Glaubens zu verachten. Die haben dic menschliche Schwäche übcrwun» den und sich über dic gewöhnliche Meinung erhoben. Hingerissen von dieser Anstrengung, wissen sie selbst nicht genau, wo sic anhalten sollen. Da sie gesehen haben, daß in ihrem Vaterland der erste Gebrauch, welchen der Mensch von seiner Unabhängigkeit gemacht hat, darin bestanden hat, die Religion anzugreifen, so fürchten sie ihrc Zeitgenossen, und wenden sich mit Ent« setzen von der Freihcit ab, welcher jcnc nachgehen. Und da dcr Unglaube ihnen als ctwaö neues erscheint, so erfassen sie in dcm gleichen Haß alles, was neu ist. So stehen sie auf dem Kriegsfuß mit ihrer Zeit und ihrem Alande. „So dürfte in unfercn Tagen der naturgemäße Zustand dcr Menschen in Beziehung auf dic Religion nicht fein. Es besteht unter nns cinc zufällige und ganz besondere Ursache, wclchc den menschlichen Geist ucrhin-dert, seinem natürliche« Zuge zu folgcu, und die ihn über dic Grenze hinansttclbt, an dcr cr naturgemäß stehen bleiben müßtc. Ich bin fest überzeugt, daß diese besondere und zufällige Ursache ln dcr inuigcu Verbin» dung zwischen Politik und Religion licgt. Due glaubenslosen Menschen Europa's verfolgen dic gläudigcn Christen wcit mchr als ihre politischen Gegner, dcnn als religiöse Widersacher; sic hasscu dcn Glauben mchr als Partcimcinung, denn als religiösen Irrthum, uud im Priester weisen sie weniger dcn Stellvertreter Gottes, als dcn Freund dcr '.ucltlichcn Macht zunick." „In Europa hat das Christenthum gestattet, daß man es innig mit dcn Mächlcn dieser Croc in Verbindung brachte. Hcntc können diesc Mächte stürzen nnd es ist wie nnter ihren Trümmern verschüttet. Es gleicht einem bebenden dcn man an Todtc lnüpft. Mcm zerschneide die Bande die cö davan fcsscln, und cS richtet sich hoch auf. „Ich weiß nicht, was man thuu müßte, um iu Europa dcm Chrislcnthum dic frische Kraft der Ingend wiederzugeben. Golt alkin vermöchte cö. Al,cr daö wenigstens stcyl in dcr Macht dcr Mcnschcn, dem Glauben dcn Gebrauch aller Kräfte zu lasscu, die cr uoch bewahrt." 33. Sitzung, im HerrrnhllchZ vom Zs). März. Präsident Fürst Collorcdo eröffnct die Sitzung um N Uhr 35 Min. Graf Blomc überreicht cinc Zuschrift dcr Gemeindevertretung von Olicrsulz in Nieder - Oesterreich, in welcher sich dieselbe dagegen verwahrt, als od dic in ihrem Namen in der 17. Sitzung des Herrenhauses überreichte Petition gegen das Concordat von ihr ausgegangen wäre, und ersucht um Untersuchung dcS Falles. (Wird dcr Pctilionscommission zugewiesen.) Baron Reyer überreicht cinc ZustimmnngSadressc des Vereine „Eintracht" in Trieft. Graf Anton Aucrspcrg: Die Adresse der Gemeinde Obersul; wurde von mir eingebracht, u»d ich befürworte die ZweckmäßicMt dcr Zuweisung dcr von Graf Blomc überreichte!« Verwahrung an die Ccmunis« sion. ES gibt aber mehrere Gemeinden dieses NamcnS in Nieder-Oesterreich, wie sich jeder aus dem OrtS-schcma überzeugen kann. Ich habe ferner cinc Petition der Gemeinde Frankcnburg in Obcr«Ocstcrreich um Zustimmung zu den vom Abgeordncteuhnuse beschlossenen Gcschen über dic Ehe und Schnle zu überreichen. Ferner sind eine Reihe von Znstimmnngs-, Dank- nnd Vcrtranenöadresscn mit dcm Ersuchen an mich gelangt, dieselben dem hohen Hause zu überreichen. Dieselben sind: von dem Bürgcrmeislcrcunte dcr l. Bcrgstadt Brcßnitz in Böhmen, dcr Landeshauptstadt Linz, dcr Bezirkter« tretung von Auscha in Böhmen, der Marktgcmeindc Spitz in Nied.-Ocst., der Landeshauptstadt Troppau, dcr Marltgcmcinde EibiSwaldc iu Slcicrmark, dcr Gc-mcindc Ricd in Obcr«Ocsterrcich, dem Bezirksausschüsse dcr Umgebung von Graz, dcr Gemeinde Berg in Ober-Oesterreich, dcr Stadt Cilly, dcr Stadt Altcndorf im Bezirke Nömerstadt in Mähren, dcr Gemeinde Urfahr, der Gemeinde Netz in Niedcr-Ocsterrcich, den Gemeinden Mährisch-Zwittau uud Böhmisch-Zwickau, den Oc-mcindcn des politischen Bezirkes Mauthausen, der Stadt Steyer, dcr Stadt Krems, der Stadt Wels. Dcr Ucbcrrcichcr ersucht, diese Adressen im Archive zu hinterlegen. (Wird geschehen.) Fürst Kin sky überreicht einc ähnliche Adresse. Freiherr v. LichtenfclS überreicht zwei Zuslim-muugöadrcsscn dcr Städte BndweiS und Iglan. Eo wird zur Tagesordnung geschritten. Anf dcrscllicn stcht dcr Bericht über das Gcsctz, wodurch grundsätzliche Bestimmungen über das Verhältniß dcr Schulc zur K irchc erlassen werden. Berichterstatter Graf Hartig ucrlicSt dcn Bericht dcr Majorität. Dcr Berichterstatter dcr Minorität, Graf Alphcms McnSdorff, ist krank gemeldet, weshalb der Schriftführer dcn MinoritälSbcricht verliest. Präsident eröffnet die Generaldebatte. Als Redner find eingetragen: Graf Blomc, Graf Wickenburg, Fürst Windisch-Gractz, Prof. Rutitcmöky, Fürst L-MWiS^ko, Freiherr u. Hock, Graf Mittrowökl). Graf Thun, Prof. ArndtS. (Die Redner find gcschüftsordnuucMiäßia. geordnet, so das; nach cincm Redner gcgcn stets ein Redner für das Wort erhält.) Graf Älome hält es für seine Pflicht, dcu Stand-puutt zu präcisircn, wclchcn cr iss der Commission cin-genommen. Man müsse sich vor allein darüber klar werden, wclchc Rcchtsjnbjcclc bci dcr Schulfrage zu berücksichtigen. Man nenne immer nur zwei: Kirche und »Htaat, dic dritte und wichtigste habe cv nie nennen gehört: die Familie. Die Erzichunc, dcr Kinder ist der Eltern heiligste Pflicht, ihr unveräußerliches Recht, dazu komme die Kirche, wclchc ihrer Aufgabe dcr Völtcrcrzichung zu« folge Einfluß auf dic Schule haven innh. Sic hat diese ihrc Pflicht unter allen Verhältnissen erfüllt. In dritter Linie stcht dcr Staat; dieser hatte keine Mission in Bezug auf Erziehung, cr hat nur die Pflicht, dic Rechte der Familie und der Kirche zu wahren. Allerdings hat er ein Interesse an dcm Unterrichte, wic er es an Handel nnd Industrie hat. Abcr cbcn so wcnig wic das lctzlc Interesse ihn bcfngt, Chefs dcS HcmdclShnuscS zu crnenncn, cdcn so wenig hat cr Recht und Pflicht, Profcsforcn zn crnenncn. Im Polizcislaalc mal.tc sich dcr Staat das Rccht an, dic Familie zu ersetzen, diese fügtc sich, war doch dcm Einfluß dc« Staates durch dcn dcr Kirche cinc Schranke gcsctzt. So war es in Deutschland, in England und alleS anwenden zu wollen, um auch Stifte, EmilicnS' Vormundes, Einwilligung zu des Mündel« Hochzeit mit meinem Freunde zu erlangen. 7. Tro st. Lefonr hielt treulich Wort und fchrieb einen langen Brief an dcn Gcrichtsasscffor von Stift, in welchem cr dcn schlauen Vormuud auf erdenkliche Weise zu bewegen suchte, die Vcrchelichung des Fräuleins von Bram zu genehmigen. — Dic Folge hievon war eine abschlägige Antwort, welche deutlich zeigte, Stift werde nic zu einem Schritte seine Einwilligung geben, dcr so ganz seinen Interessen entgcgcn, und er im schlimmsten Fallc bereit sei, selbst vor Gericht scin bestimmtes „Nein" zu vertheidigen, indem cr auf die Finte fußen konnte, daß cr als besorgter Vormund fein ihm anvcrtrautcS Mündel nic an einen jungen Fant wegwerfen werde, dcr nichts als einc McmnSgcstalt für sich habe und neben dcm ÄiSchcn Geld auch nicht cin einziges Titelchen auf-zuwcifcn vermöge. Dicsc« zärtliche Schreiben raunte alle Hoffnungen, vorzüglich bci Hcrrn Lcfour, über dcn Haufen, dcr wohl wußtc, wclchc Vortheile mit dcr Vormundschaft üder Emilien verbunden warcu, dcren sich dcr geldgierige Stift um so weniger zu begeben Lust haben konnte, als er sich Mühe genommen, in deren Besitz zu gelangen. Wie allgemein bekannt war, bewarb sich der Gerichts-assessor Stift schon bci Lebzeiten des verstorbenen Vaters Emilienö, Herrn Bram, um dicsc Capital-Vormundschaft, indem Lcfour, der Bruder dcr vorangegangenen Gattin Hcrrn Bram'S, dcr einzige Verwandte dicseS Hauses, damals noch in Frankreich herumzog, den nach seiner Hicrhcrkuiift Stift in sein Spiel zn ziehen wußte, wel-I chcs gut gemischte Spiel ans dcn Händcn zn lcgcn, von eincnt schwindsüchtigen uud dabei geldgierigen Assessor zu viel gcfordcrt war. Emilic, dic mit Vcfour hierin dic gleiche Absicht lhcilcn mochte, war fchon Willens, dicscm Har-pagon von cincm Vormunde für cin gnädiges „Ja" ihr halbes Vermögen zum Opfcr zu bringen, was wahrscheinlich gcwiltt hätte, als ich mich cincS Acsferrn besann nnd dic Versicherung gab, dcm allen Schacher cinc tüchtige )iase zu drchcn. Mein nächster Weg war zu meinem gütigen Onkel, den !,räsidcntcn Grafen von . . ., bei welchem ich dein trostlosen Wilm, dcr durch mich dic Ehrc hcutc, vom Präsidenten persönlich qctannt zu scin. so schr das Wort führtc und seine mißliche Lage, dann Fähigkeiten und Sprachenkenntnisse so lange hervorzuheben wußte, bis dcr hohe Gönner zu einer Anstellung in dcr Diplomatie scin gnädiges Wort gab. Mit diesem gehaltvollen Tro st c kehrte ich zu meinem Freunde zurück, theilte ihm scin Glück mit uud schrieb nun sclbst an Hrn. von Stift eincn Brief, in wclchcm ich ihm WilmS Bestallung cröffnctc und zu-glcich bedeutete, bci so bcwandtcu Umständen zum schli.u. men Spiele gnte Miene zn machcn, oder aber bci demselben Krcuz, bci wclchcm Herr Lcfour belehrt wurde, mit mir gefülligst cin paar Kugeln wechseln zu wollen. Die Antwort auf diescS Schreiben war die devo« teste Beistimmung zu der Hochzcilsfcier sciuer verehvlen Mündel, mit dcr Bitte, sich die Ehre nehmen zn dürfen, bei diesem Feste in höchst miserabler eigener Person zu erscheinen. Mit diesem Supplemente meines ersten Trostes lief ich nnn wieder zu Wilm, der mir nicht gcnuc, da»> tcn konnte nnd sogar Emilien erlaubte, mich zu küsset cin klarer Bcwcis, wie sehr scinc „Launen" im Abneh' men warm. Einige Wochen hierauf, als nämlich Wilm sci" Anslcllungsdiplom erhallen hatte, begingen wir bcidcl-scitö die feierliche Verlobung, deren schönste Zierde d>c bcidcn Bräütc warm, ohne unterscheiden zu könnet wclchc von ihucn die schönere sei, dcun wenn Einil^ auf dcrcn Gesichte statt der stillen Trauer, die sie i" sich geborgen, uun freundliche Heiterkeit strahlte, in dc>« lichten Florllcidc und den wcißcn Lilicn im dlNlllc" Haarc, natürlich ohnc „Pcrlcnschnur" auf dcr schö"^ Stirne, um mythologisch zu sprechen, cincr Hcbc au Gestalt nnd Wesen zu vergleichen gcwcsen wärc,' so wal mcinc bräutlichc Laura mit dcr brennenden Licbc u" sinnigen Augc, dcm kostbaren Opal'Gcschmcidc auf dcw schön geformten Halsc und blendenden Buscn und deü leuchtenden Gürtel um dcn üppigen Körper, Aphrodite nicht unähnlich. . . Dcm Vcrlobungötagc folgtc in kurzem dcr H^ zcitStaa., an wclchcm im Kreise uuscrcr Venvalldtschai' natürlich auch meines huldvollen Onkels, die holdselig Bräute uns auf immer angetraut wurdeu; was >^. .^, fricdcnc Ehcn gab, daß man in dcr Folgc 'ucht, !^l mcu tonntc, wclchcs von dcn Ehepaaren das 9^"^ ^, sei, ob jenes, das fich gesucht und gesund^ oder das, welches sich nicht gesucht und gefunden. 545 Frankreich bestand der Schulzwang nicht, uud dieser Mangel hat sich wahrlich nicht dahin fühlbar gemacht, daß diese Lander in der Cultnr znrückblicbcn. So war cS im katholischen Staate, aber ein mo-dcrner Staat, welcher confcfsionSlos ist, sollte sich der Einflußnahme ans die Schnlc enthalten, logisch müßte er ganzliche Schnlfrciheit bewilligen nnd den Confessio» nen die Schule zurückgeben. Der constitutiouclle Staat verkörpert sich in einer der Majorität entsprungenen Regierung, und so käme bei dem Wechsel der Majoritäten der Einfluß auf die Schnlc bald in die Hände eines Katholiken, bald eines Israclitcn, bald eine« All-Hängers von Strauß und Renan, ein Wechsel, dcr zum Rückschritt, zur Barbarei führen mußte. Der Staat sei ein nur mäßiger Pädagog. Zur Bekräftigung dessen uer« liest Redner Stellen ans einem Buche Benjamin Con> slants. Man habe in früheren Sitzungen Monlalcmbcrt genannt; er fei übcrzengt, wäre dieser Mitglied dcr Versammlung, er würde das ganze Gewicht seines GcijlcS für die von ihm 5r glaube, das Wort „gesunde" sollte keine Nvschwä» chung scin, abcr anch keine Verstärkung, dcuu dcr Red' ncr wollte gewiß für den Hlaat nicht eine kranke Frei» heil. Es ersuche also den erwähnten Hcrru Ncducr, sich Mit ihm zu vereinigen nnd neben dcr Freiheit dcS Llaa-lcs auch die volle Freiheit der Kirche zu gewähren. lVravo!) Graf Wickcnburg ergreift daS Wort. Redner erwähnt die tranrigru Erfahrungen die cr ttcmnchl, wie schlinilu cö mit unseren Vollöschulcu anS<' schc. Dem müsse abgeholfen werden, und zwar zunächst durch einen verbesserten Schnlplau. Doch wcr soll die, Durchführung desselben übcruchmcu. Die Diener dcr^ Kirche gewiß nicht, weil ihnen die nothwendigen Kennt« nissc abgehen. Es ist Pflicht dce StaalcS, zn sorgen, daß andere Organe bestimmt werden, die mit AnSnahme dcö NcligionsunlcrrichtcS den Unterricht in den andern Gegenständen zu übernehmen hätten. Fürst Win dischn rüh: Ich llNM nur mit Bcstimmchcil versichern, daß dem ^anduollc nichls cnlscrnlcr licgt, nls die Trennung der Schnlc von dcr Kirche. Ich bin jedenfalls dafür, daß der elementare Unterricht in dcr Volksschule gebessert werde, dicS lönnc aber nicht durch Trcnnnng dcr Schnlc uon dcr Kirche geschehen, der Mangel an Capital allein ist Schuld an dcr acrinacn Intelligenz dcS Landvolkes. Redner kann sich weder mit dein MajoritätS'Bc' richte noch mit dem Gcsctzc, welches ans ciner falschen VasiS slcht, einverstanden erklären, cr kann nur für daS MnorilätS-Votum stimmen. Professor RokitnnSky: Es bcdaif nur einiger ^ricntirnng, um zu schcn, biß nnserc Civilisation nicht slill stehen lann, sundcrn svrlschrcitcn mnß, das ist nnsere ^age, das ist es, dnl; il>r ^Innahinc dcs HiaioritälSvotnms drängt; dos; nnscrc ^ldilisation auch unsere Mängel hat, wer tönnlc cs ab, /lugncn, da wäre dic Kirchc am Platze, zn helfcn. sie ist ltdoch statt dessen dcr Empirie immer nur cnlgcgcng» treten. Eine freie Philosophie soll nicht crlanbt scin, waS l^lltn wir also lcrncn nnd lchrcn: lesen, ilin nur oic ^lbcl zu lcscn, rcchncn exclusive die Zinscnrcchnimg, ^c Philosophie, dic von dcn Dogmen anSgchl, um zn Dognicn zurückzulchrcu. Die Kirche fürchtet dic Wissen-l")ast und hat sie auch zn fürchten, je mehr dogmatische ^lfindnngen sie macht. Wissen und Glaube» sind Mi "tlschiedcnc Dinge, beide sind theoretisch nnvcrcinbar, ^lr wollen beide aber unverkürzt, deshalb sollen abcr °"ch beide getrennt scin. Die Entwicklung der Intel-s'N'M; ist der einzige Weg zur Veredlung dcS moralischen Charakters. , WaS man hier gcgcn die Treuuung vorbringt, ist, ^u Man sagt, cs handle sich nicht nur um den Unter« ^lchl, sondern auch um die Erziehung dc« Kindes. Wir Uollcn gcwiß anch dicsc Erziehung, und die Kirchc soll ^bcl mitwirkn, abcr im Vercinc mit dem Vchrcr. Wir "°ucn, daß inl Kinde schon die Liebe zur Wissenschaft uesordert und gepflegt werde. Da dieS abcr bei dem icylgen Zustande nicht geschieht, so wollen wir anch ic Volksschule uon dcr Bevormundung befreien. Ach will den ganzen Unterricht weltlichen Händen 'vertraut schcn, werde also für daS Majoritätsuotum te,?"""' weil ich dariu eiuen Schirm gcgcn miltclal^ mche Vcrwildcrnng nnd Sklaverei, ein Palladium dcr "lNe und Gewissensfreiheit schc. (Allgemeiner Beifall.) ^ . '^.>lst Sanguszlo: Das vorliegende Gcsctz ist ^ "lner Seite genügend; für Grnndsätze ist es zu viel, für ein Spccialgesctz zu wenig, deshalb stimme cr für das MinoritälSoolum. Frh. v. Hock: Fragen wir, ist die Kirchc heule iu der Lage, den Anforderungen dcr Wissenschaft zu cnt> sprechen? Sie hat Lehrer verdammt, auf dcnen die mo» dcrnc Wissenschaft, dcr moderne Staat beruht. Betrachten wir die Lehr- und Erziehungsmethode dcS crslcn Ordens, der Icsuitcu: taun dicsc aufrecht erhalten werden? — Es ist eine traurige Nothwendigkeit, eine andere Ordnung bezüglich dcr Schule vorzunehmen. In dem vorliegenden Gcsctzc licgl lciuc feindliche Stellung ocs Staates zur Kirchc, sondern nur ciuc Aus» hcbung dcr Kctlcn. ES ist ferner gesagt worden, cS wcrdcn die Rechte der Kirchc und der Familie verletzt. Ällcin abcr früher, in den uon anderer Seile gepriesenen Zeilen hat dcr größte Zwang geherrscht. Nnr an dcr Kirche licgt cS, daß nicht wir mchr die Trcnnuug dcr Schule von dcr Kirche, sondern das einmalige Zusammengehen — beider herbeiwünschen. (Bravo.) Nachdem noch Graf Mittro w S l y gesprochen, wird Schluß dcr Debatte beantragt nnd angenommen. Als Redner ist noch cingcschricbcn Graf Lco Thnn. Graf Bloomc stellt den Antrag auf Schluß dcr Sitzung. Dcr Präsident bringt den Antrag zur Abstimmung, nnd erklärt nach vorgenommener Gcgcnprobc, daß dic Majorität die Fortdauer dcr Sitzung bcschlosscn habc. Graf Thnn wcndct sich gcgcn Hock nndRoki. tanSky. Wcnn man dcn G^autcn dcr Aufrcchthaltung dcS christlichen Unterrichtes aufgibt, so sage man cö wc« nigstcns offcn und aufrichtig; man crlcni^c abcr auch ehrlich und mit Gcrechliglcilssinn an, daß im allgemeinen die jetzt bcstchcnden Schnlcn christlich, und zwar mcislcnö katholisch sind, man rüumc jcocn, daS Rrcht ein, sür sciilc Hicinuug nnd Ucucrzcugling Propaganda zn tnachcn durch Errichtung uon Schulen. TaS oorlicgcni.c Gcsctz hat dic Absicht, dic jctzt bcstchcndcn nnd nach-wcisüch slcts christlichen Schnlcn nmznwandcln in con^ scssionSlose Schnlcn, nnd dann dcn Katholitcn zn sagcn: jctzt slcht cS cnch frei, katholische Schulen zu errichten. Redner kommt sodann aus den Sludicnfond zn fprcchcn. Dicscr müssc alS katholisch angcschcn wcrdcn, im ent» gcgcngcsctzlcn Fallc^bcgchc man cine Vcrmögc>.Scnl,,ichnng. ! Ich vcrlangc dic Freiheit nach allen Seilen. W,ll man dcn katholischen Schnlcn kcinc Unterstützung gcwährcu, ,dann habc ich tcinc Einwendung dagcgcn, nbcr dic bis-l hcrigcn FondS lasse man ihucn, bis nicht bewiesen ist, , daß die Bcstandlhcilc cincn andcrcn Eharallcr haben. ^ Die Sitznng wird um 4 Uhr ans Antrag dcS Frei« Herrn v. LichlcnsclS geschlossen. Nächste Sitzuug: iDiorgcn. Tagr^ordnnng: Spc-! cialdcbatlc über daS Schulgesetz. 86. Sitzung des AllgcordnclculMstt vom!)(>. März. ! Prüsidcut Dr. v. Kaiscrfcld cröstüct die Sitznng >n 10 Uhr 45, Min. z ES loiumt die Zuschrift dcS h. HcrrcnhauscS in > Betreff dcr Genehmigung des Gesetzes zur Forlcrhcbnng idcr Stencrn zur Vcrlcsnng. Auf dcr Tagesordnung slchcu: dic crstc Lesung dcr Rcgicrnngsvor'.cigc betreffend die Einfnhrnng cincS ncncn EfccntionsvcrsahrcnS. ! Iuslizmiuistcr Dr. Herbst bctont dic Nothwcn ' diglcit eiucr dicSfälligcn Reorganisirnng dcS Verfahrens, welches im wcscutlichcn dcr derzeit gellenden Eivilproccß« ordnung, jedoch mit Rücksichtnahme anf dcn dcrmaliacn Gang der Gesetzgebung, folgen werde. Dr. G rol; beantragt, dic GesctzeSvorlagc dcu> Eon> cnrSausschussc zuzuweisen. Wird mit dcm Zusatzanlragc Winterslcins, zu dicsciu Bchuse dcu Eoncuroanoichnß um ^! Ätilglicdcr zu vcrslärtrn, nahczu cinhellig angc-nouinlcn. ! Unn'itlclbcir znvor legte dcr Inslizmiuistcr ciuc Rcgicrungsuorlagc bezüglich dcr Normirung der Diäten» classe nnd Erhöhung dcr Gchallc dcr in crslcr Instanz ^ üiigcslclll^n Gcrichlsudjnnclcn zur verfassungsmäßigen Behandlung vor. (Bravo!) ! Dic Pcl, tiun dcS Post m c i st c r ÄraiuS lwegen Aufbcfscrung ihrer I ahrcsbc stal- >lung wird dcm BudgctauSschussc zugewilsen. Verein sür vollowirthschastlichc Fortbildung stellt ' daS Ansuchen, cinc möglichst »mfasscndc Enquete zur Begutacht ling der Finanzvorlagcn zn veranstalten, be» vor noch zur endgültigen Beschlußfassung in dicscr wich» ltigcn Frage geschriltcn wird. Mhl ^n dcn Finanz» ^ ansschnß.) ! Dcn letzten Vcrhandluna.SalMiisl.-ind bildet dcr Bc-richt des VcrsassungSanoschnsscS bctrcsfcnd dic Rcuision dcr Geschäftsordnung. (Rcfcrcnt Dr. Dienst l.) Eine Generaldebatte findet nicht statt. In dcr Spccialdcbalte wcrdcn dic von dem AnSschußantragc beantragten Abändcrungcil zu dcn § 1, l, 5i nnd 0 an« gcnomincn. (Echl»s! soll;! > " H^lc>,, ^'.'. März. (Dcr V crfa ssu n g Sau S -schuß) hat die Berathung über den Eulwurs bezüglich der politischen Organisation dcr im RcichSrathe vcrtrc. tcncn Länder zu Ende geführt. Zn eingehenderen Erör< lcruugcn gab nur ein dcr Vorlage beigefügter Zusatz Gelegenheit, welcher dic Functionözulagc» dcr Statthalter in dcn einzelnen Königreichen und Bändern behandelt. Bisher bezicht nämlich dcr Statthalter von Böhmen 10.000 fl.. dcr von Galizicn l»W0 ft., dcr uon Stcier-mark t^0(X) fl., dcr von Nicdcrösttrrcich nnd die übrigen Ländcrchefs, je nach der Größe der Provinz, theils 4000, theils 3000 fl. Dr. Rcchbauer beantragte für die Statt-hallcr von Böhmen und Galizien einen Abstrich von je 1000 fl. Nach einer längeren Discussion einigte man sich dahin, daß dic Slallhaltcr von Böhmen nnd Gali> zicn ihre jetzigen Fnnctionszulagcn behalten, dagegen die dcr übrigen Ländcrchefs ohne Unterschied auf 4000 fl. fifirt wcrdcn. Uusl'and. Ni,;a, 2«. März. (Der Gr oßf ü rst - T hr on -folger von Rußland) lud gestern zu seiner Tafel dcn commcmdirendcn General, den Präfectcn, den Maire von Nizza und mchrcrc russische Oeneralc. Der Präfect Gavini begrüßte dcn Großfürsten im Namen des Kaisers. Der Großfürst antwortete, indem cr scin Bedauern ausdrückte, nicht nach Paris gchcn zn können, nm die Majestäten zu begrüßen. — Dcr Großfürst ist hcntc Samstag nm 3 M)r abgereist; derselbe wird sich l^4 Stunden in Stnttgart aushallen. (U^'berlaudpost.) Der Lloyddampser ..Diana" brachte dcr „Tr. Ztg." dic ostindische Uebcrlandepost init Nachrichten anS Ealcntta bis zum 2., Bombay ^. Vlär^. Dic Nachricht von dcr Ermordung de« Emirs Mahommcd Azim iihan hat sich nicht bestätigt. AnS Bnlhnlu wird von cinem Strcilc zwischen dcn Rnsscn nnd dcm Hänptling ron Echchr.iSnbz berichtet, Nencrdinsss heißt rs, daß rin rnssischer Abgeordneter ans dcm Wege nach Eabnl sci. Cagc5ncttti;lieitcu. — (3l c d u c i l u n g e >, i n b - r Vt il > l ü r o <> r w a I -tung.) In Fulgc d>r vo» dl» Drlegalioi.rn im M'lilül« budget bri lx» Vllwallul»gibtijl>>t>»n dejchlosjlNsn Nbsilicdc und blcli'tlagt«!! NcsriMlN wlldcn >>i den bszü.^licbcn Bran» cte», l'amslillich im Scuu!5l5.-, Ixstlz- U'ie Kiirg^commisl^-liat^wls» iiamhastc Nld^^ilu>igll, l>ni> Pcnsloniluiissen rin» lr.tt'ü. Auch w/idcn di? C^itr^lleituligiN diss,l Nlanchrn vj^chl u>,d dem jllsolgc liüigc lel 13 Abtheilungen dls KlicIsmilnsleiiuni-ü aus^flassc.l odt'r init anbsltn ver« einigt. — (G c n c r a lv c l > amml u i! g drtz U n l e r sl ll z > z u >' g i v c l c i n s s ! ü l die autzMsfil ck t l> l) -i e n d e ii v e l st ü m in el t e n Krieger.) Tüser Vertt» billl Soinilag untrl dem Voische d,s Hllin Nitttl v. Mauls» scine tejllc Gciuralvnjlimmlung. Tit» Emnabn^l, be« Veieines bel'efc» sich auf 19.739 ft. A3 lr., j^ne dc« Zw.i^vsreine« in Ttilsl auf 3020 fl. «.) ls., jc». der Filial/in P,aa auf 80l fl,, lUllchl» A.liäge ib^m Zwicke zugriühit wurden. Es wuldsi, nc He,ren Obeisl vs.lt'e bejchlosslN, u^.Iche vun zahli.ichen U> teischilsten be» d.lli wutbe. — (Die Arbeilerutir,, hen in Cballeroi.) Tis „Journal dr Ch.illlloi" bringt sl'lgsridcn Veiicht über die Aidlüöciiislelluüg i» Challlt, drr jedoch >ur bis zum 20. nickt u,'b düich dic nruisilN TrleHiamme überboll ist: (5il>r ?l>blilfeinsl»I!ll!lg, dir gcs>>rn in lincr der .g!u» bcn zu Chakliürau vo firl, sciiicn leinen slnsliil Chalnttcr > anjuiuhunn, ui.o ma» glaubte di.flU Vloiqs,', die Albeit wlldc sl'jorl wicdl'l aul^üommex wilden, ylnblls g,lic>l' telln sich j.doch die Dwgt di.len Morgen (2<>.). Vill«' Wllllul, dalleu sich in miei snihen Slui.de zur U>b,'t ssenu'lv.t und waren in die Gruben qesadre,,, uls andere i» grohrr Anzahl bti d»m Schacht 3tr. 5, riichi^ien und 'die Aldeiler ousso'dtlten, wicdli hlraujzullli.^n. Man gilt die Zahl d,r Icht.r'N aus 000 — 700 an. Wi> ^ewdhii. ^ lich <» solchen FHUui, lllheillen sic rrm Maschinenm,>slsi !u„ttr der Dsohung, cil ^llicle zu z>>ichmirln, drn V^ihl. ! di<- sUblinr, tie sich in der Tiljc lefanb!», wisdel bernuf« j zuscbicln'. (is mochte damale l>"g ^ a>"s s.il,. In di.slin 3lugc!,blicle clichilnen zwölj Gsiitar. nun zu Pferde, unter Lisulr»a„t le Helln,, auf de> Haupt» ! strahe g!l>ü Machl in mill trohdsu Haltung enlgegen. D,r Connnandai'l de Hollin nahm von tmsen Drobullgen , liinc )loliz. iondni, sehte sein Pf,rl> in Galopp und ge» laufte Uhr bald mil smier lltincn Truppe i» die Mille bei 5lohlc»wei!.'('. jlaum war er do,l anss!isn E^Illilc» ro» te» ?l,li.'!,'l bilden. Die Albeiter bewegen sich, wie man versichert, nach Gilly. Locales. — (Tagesordnung) der am 3. April um sünf Uhr Nachmittag« stattfindenden Gemeinderathsschung: Vor« »säge der Vauscclion: l<) über den vorzunehmenden 5lei»< dau am rechten User des Kl,iligrabcns im Tirnauer Etabl-walde zur Sicherung der dortigen Straße i l>) wegen Her» slcUung des Quai's am liulcn Laibachfluhuser von der Hra« deczihbrücke bib zum Vurzplaize; ^) über die im Jahre 180? durch den Unternehme Franz P.terca in del Herren» gasse, am neucn Mailte :c. vorgenommene Kugtlsleinpflasle-^ung. — Vortrüge der Schulseclion - u) wegen Veischaffuug «cuer Vänle und Tische für vie Ztichenschule del UiUcrrcal' schule- !>) wegen Verleihung der Georg Echmeid'schen Elu» dentenstiftun^.— Vortrüge der Iinanzseclion: l>) über den städtischen Voranschlag plo 1668' l>) Truclloslenanweisung pro 1L67. — (Für GeschüstsIcute.) Von Gustav DzimSli, wllcher uns bereits als Versasser deii Werlchens „Laibach und sn>,e Umgebung" vorlhrilhaft belalint ist, erscheint in kürzester Frist ein umfangreiche, höchst nützliches, ja jeoem Geschäftsmann.,' fast unciNblhrlichel Wcrl unter dem Titel: „General-G^'chasts-.TabtUen." Del Zw.cl dieses. 30 Druck» dcgen Qua,t starten Wcrlcs ist, dem Geschäftsmanne dir sehr zeitraubenden und grohe Genauiglcit vcvlangenden Be. rechnungen zu ersparren, jedenfalls ihm eine sichere Controls feines eigenen Calcüls zu bieten. Das Wert zerfällt in scchs Hauptabthl'ilungen. Die erste enthält Interessen, Tabellen, die zweite Handelt- und Gewerbe» Tabellen, die dritte Münz« und Reductions» Tabellen, die vicite Telegraphen» und Post» Tabellen, die fünfte Gebühren-Tabellen, di« sechste bringt Ta belle n über Staat?« und Grund» entlastungs-Obligationen, Actien und Lose. Die erste Abtheilung, 104 Seiten stall, hat soeben in gediegener Ausstattung die Presse verlassen. Sie bietet ei» Inlercssentabcllei, zu ^ bis inclusive 10 pCt. für jeden Capitalsbltrag in österr. Währ. von einem Kreuzer bis zu 10.000 fl. auf jede beliebige Anzahl von Tagen und Monaten redst einer Hilsstabelle zur Bestimmung der zwischen zwei gegebenen Zcilpuntlrn gelegenen Tage. Die llnlage dieser Tabellen ist cine durchau« vorzügliche und vermittelt die Uebersicht aus cine so leichte Weise, dah das llusfinren dcs gesuchten RlsultateS nicht die mindeste Schwierigkeit v.r» ursacbt, die Ausfühllichlcit der Tabellen geht bi« zur Lrui» lung von Hundertstel oft Tausendstel vom Kreuzer. Für die Genauigkeit dci Berechnung bürgt der Jahre lange Fleih und die sorgsamst« Controle, wrlche der Verfasser selbst scinem Werle zu Theil weiden ließ. Dai Wer! ist sowohl bei dem Verfasser selbst unmittelbar, als auch in der Ignaz v. Klein« mayl'schen Buchhandlung um den Preis von 1 fl. 0. W. zu beziehen. — (Den vorletzten populär» Wissenschaft» lichen Vor trag) in der gegenwärtigen Reihe derselben wird Herr Professor Konscheg morgen Tonileistag den 2. l. M. Nachmittags 5 Uhr über die „P fla nz en typen und ihre Organisation" ballen. — (Theater.) Vaucrnfelos „Großjährig," eine« der besten Stücke des geistvollsten Ealondichters, wie die Kritil Baueinfeld nennt, wurde gestern Abend bei ziem« lich schwach besuchtem Hause, mit sehr befriedigendlm Ensemble uno vielem VeifaUe gegeben. Die Herren Krossel (Schmerl), Kraft (Baron Hermann), Rotter (Blase) und Müller (Spitz) und dic Damen Mahr (Amalie Blas,) und Arthur (Auguste) wiitten aufs beste zufammen und entfalteten alle Vorzüge ihrer Individualität. Der gtistvolle Dialog, so voll von Zeitanspielungen machte außerdem seine Wirkung und man untelhiclt sich köstlich. Da« Nachspiel „ber neue Mensch" steht dem eigentlichen Stück an Werth nicht weniger nach, als das I^hr 1849 dem Jahre 1648. Man fano es trotz aller Anstrengungen der Darsteller, bis auf einige lebhaft bellatschte StcNcn von politischem Intelesse, etwas zu lang. Kundmachunst. Im Verfolge der hierämtlichcn Kundmachungen vom 4. Decen.bcr 1867 und vom 12. Februar 1868 bringt die k. l. Commission für die Ergänzuugswahleu zur Handel«- und Gcwerbelammcr von Krain zur öffent» lichen Kenntniß, daß die Zahlung der Stimmen erfolgt ist, daß den Gewählten, welche nach der von der Commission vorgenommenen Prüfung alle gesetzlichen Eigen» schuften znm Eintrittc in die Kammer besitzen, die Vcr-stänoigungSschreiben zugestellt worden sind und daß hier-nach die Ergänzung der Kammer für die Sonnenjahre 1868 nnd 1869 nachstehender Art stattgefunden hat: Gewählte Mitglieder ber Handelsseclion: Herr B. C. Supan, Handelsmann in l^ibach; „ Josef Knöar, Handelsmann in i'aibach; „ Andreas Lavrencic, Handelsm. in Aoclsberg; „ Matthäus Pirc, Handelsmann in Krainburg. Gewählte Orsahmänner der Handelssectiou: Herr Karl Cvajcr, Handelsmann in ^aibach; „ Baso Petricic, HandelSniann in Laibach. Gewählte Mitglieder der Gewerbesection: Herr Josef Vlasnit, Buchdruckereibes. in Laibach; ., I. Nep. Horai, Handschuhmacher iu Laibach -„ Franz Mali, Lederfabricant in Laibach; ., Josef Strzelba, Seifensieder in Laibach. Gewählter Ersatzmann für die Gewcrbesection: Herr Matthäus Schreiner, Gürtler in Laibach. Gewähltes Mitglied fnr daö Gebiet der Montan» industrie: Herr Ioh. To man, Gewertendcsitzer in Gtcinbüchcl. Von diesen Gewählten haben alle die Wahl angenommen. Laibach, am 31. März 1868. Vom Vorschrlldcu drr k. k. Walilcommission für die Ergänzungswülllen der Handels- und Gciuerbckammcl für Nrain. Fürst L. Metternich. l, t. Regierungsrath, als Vorsitzender der f. l. Wahlcommissiou. Neueste Post. (Driginal-Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, 31. März. (Herrenhaus.) Bei der Schulgcsctzdebattc erklärte der Untenichts'Minister, die Regierung wünsche die Schulgesctzbcrathung bald been» digt, um in der Lage zu sein, die Ausführuugsgcschc den Landtagen vorlegen zu lönnen. Die Hebung des Voltöschulwcscns sei dringend nothwendig und es werde durch das Schulgesetz die Religion mit der Schule in innige Verbindung gebracht, aber nicht von der Schule getrennt. Nachdem Berichterstatter die von den Gegnern vorgebrachten Einwendungen widerlegt, erllärt Minister» Präsident, die Regierung acceptire das Majoritätsgut- achten, und wendet sich an die patriotische Gesinnung des Hauses. Der vertagende MinoritätSantrag wnrde mit allen gegen beiläufig 18 Stimmen verworfen. In der Specialdebatte werden die Paragraphe 1 und 2 (Staats-aufsichtsrccht, und religiös.sittliche Erziehung der Kirche übcrlasseu) vom Ausschuß in der Fassung deS Unter-Hause» wiederhergestellt und zur Annahme beantragt. Breelau, 30. März. Änf Anordnnng des Fürstbischofs von BreSlau wurde in den hiesigen katholischen Kirchen gestern ein dreitägiges Beten für den Papst, anläßlich der Vedrängniß der Kirche in Italien, Rußland, Polen und Oesterreich begonnen. Paris, 30. März. Der „Etendard" versichert, daß in dem hente früh abgehaltenen geheimen Minister-rathe in definitiver Weise beschlossen wurde, icdcn Gedanken an eine vorzeitige Auflösung dcS gesetzgebenden Körpers aufzugeben. Paris, 30. März. Cardinal Verardi (von der letzten Promotion ist zum Nuntius in Berlin de-signirt. Der neue Nuntius wird bei dem König von Prcnßen zugleich als dem Oberhaupt dcS norddeutschen Bundes dchgnirt. Eine Schwierigkeit bildet noch die finanzielle Frage, d. h. die Frage von ber Ausstattung und Erhaltuug der neuen Nuutiatur. Telsaraphischc Wechselcoursc. vom .'!!. März. öpcrc. Pictallilme« 56.60. — l.perc. Metallic,,«« mil Mai.- nub 'Iloucmber-Zliisli,57.70. — bperc/iluliolilli A„l'hs»63 20. — l8l!0tl Btalllaa'llebe!, l^. — Vanlactitn 703. — Trcbilactie,! 189.40. — London N5.10. — Silber 112 75. - H. l. Ducallli 5.47'/,. DaS Postdampfschiff .Memannia," Eapitän Bar-dua," welches am N. d. M. von Hainburg uud am 13. d. M. von Southampton abgegangen, ist am 25)ten d. M. wohlbehalten iu Ncw»Aork angekommen. DaS Postdampfschiff „Sa^onia," Capital, Kier, ging am 25>. März mit 686 Passagieren von Hamburg vil, Southampton nach Ncw-?)ork ab. Kandel und Wlkswirthschaftliches. Postalisches. Vom I.April d. I. an kommt fur Fahr» poslstlidlnigm, d, i. Briefe mit declarirtem Wcrthe m,d Pacltle niit imd ol>ne Wcrthtdfclaratio», nach dem Postgebiet? de« nord-dculschtn Bundes , nach Vaicil!, Württemberg n»d Uabcn nnd umgctlhrt cin neuer Gewichts- nnd Werthporlotllrif iu Anwsndliilg Hlraindurss, 30. Mär;. Auf dem hcutigen Mcnlle sind erschisnen: 7^ Wagen mit Getreide und 12 Wagen mit Holz. Durchschnitts-Preist. "' "' 'fiTTlr? Weizen pi. Mchen 6 90 Butter pr. Pfund , — 27 -ttorn „ 4 6C Eier pr. Stlick . . — I > Gerste ,. 32« Milch pr. Maß . — l^ Hafer „ 2 16 Rindfleisch pr. Pfd. — 18 Halbfnichl „ - - Kalbfleisch „ - 20 Heiden „ — — Schweinefleisch „ — 30 Hirse „ 3 - Schöpsenfleisch „ — - Killurutz ,. 4 — Hähüdel pr, Stücl —! -- Erdäpfel „ 1 60 Tauben „ — > 10 Linsen „ .- - Hcu pr. Zentner . — ! —- Lrbscn „ — — ^ Stroh „ . —! - Fisolen „ 4^-0 Holz, hartes, pr. Klft 5^0 Rmosschmolz pr. Pfd. — ^ 50 ^ — weiches, „ Z ^ «0 Schweineschmalz „ —40^! Ncin, rother, pr. Eimer 6 — Speck, frisch, « — Z?! — wcißec „ — 1^ Speck, gcräiichert, Pfd. — !40l, j Angekommene fremde. Ain 30. Mär,. Vtadt siNc». Die Vfrren: Klemlcrcher, »nd Vlai^üig. von Malerin. - - Kröpf. Handelsm., von Gollschee. — Gladii. von Tiefcnbach. - o. Wuchaczy, von Karlsladt. — Urbimlschitsch, Clüllbes., uo>! Thnrn - Prodiiig, Papierfadricant, uon Ratschach. — Knrstein. Kanfm., von Wien. Elefant. Die Harren: Della Bcna lind Sluga, voi, Trieft. — Bccr, Kallfm., von Wien. Theater. Heute Mittwoch: Zum Vortheile des Opernsängers Hnrn Mellus Die Nallnacht. Große Oper in 5 Acten von Ander. Verantwortlicher Redacteur: Iglia, v. K l e i n m a v. r. AMlfl>'»ulllÜ)I. TUien, 30. März Die Nörse war gefchäftslos uud der Papiermarlt siau, Fonds uud Actien stellten sich billiger, Devisen und Paluten steifer. Geld mind,r flilssig. Vessentliche Hchuld. ^.. de« Staates (für 1W fl) Geld Waare )u «. W. zu 5M. sllr 100 fl 53,40 53 60 In üstcrr. Währung steuerfrei 5? 55 57.i).'> '', Steucraul. iu ü. W. v. I. I. I864zu 5pEt. rückzahlbar . 9l,— l)^ s„) '/, Steueranleheu iu öst. W. . 8A.5» 88.7b Ollber-Änlcheu vou l««;4 . . 70.-. 72.— Silberanl. 1865 (FrcS.) rilckz „ 5 „ 55.20 55.40 detto mit Mai-Coup. „ 5 „ 57.40 57.«..- detto.......4^.., ^,50 50,75 Mit Verlos. V.J. 1839 . . . I^ ^.5<' 1854 . . 75.25 /5-?!) I ^ :>860zu500fl. bi.80 «190 „ „ „ 1860 .. 1'X)., 9l,- "1.50 " '. „,.1864 ..100.. 84.80 85- .75 Galizn'n .... „ 5 „ 63.75 6^.25 Siebi„dllrgtu ... „ 5 « «6.50 6?.— Bulovm» . . . . „ 5 „ 34.- 64.5.0 Ung. m. d. V.-L. 1867 „ 5 „ 68.50 6l'.- Tcm.N.md.P.-E. 1867., 5 ,. 68.^5 68.75 Nctlrn (pr. Stncl), ?taUoualtant (ohn» Tävidnioe) 704.— 706 — K.Fcrd.-Nordb.zu1000fl. ü. W. 172?.-1730 - Krcdit-Austall zu 200 fl,«,. W 188.I0 188 40 N. o, Escom.:Ges.zl'500fi.._. !>8?'— S.-E.-G.zu200ft.EM, °.500Fr ' vcrloSbar zu 5'/. 94__94,30 H. M. j Nationalb. aufij.W verlo«b.5 „ ^!».50 ^9.75 Ung. Bod.-Lreb.-Nust. zu 5'/, „ >.^> 75 91 25 Mg. öst, Noden-Credit-Änstalt verlosbar zu 5°/. in Silber 98.— 98,50 Uose (pr. Stück.) 93.— 9350 Stadtgcm. Ofen „ 40 „ ö. W. 26,— 26.50 Esterhazy zu 40 fl. EM. 131.— 135.- Salm „ 40 „ , . 33,- 3350 Geld Waalt Pallssu zu 40 fl CM. 25,75 26.25 Clary « 40« ,. . 27 50 28.50 St. Oeuoi« „ 40 „ „ . 24.25 24.7^ Windischgräh „ 20 ,. .. . 17..">0 1"-^ Walbstrin „ 20 „ ,. . 21. - 2^."7 Keglcvich „ 10 ,. „ . 14.75 15.2-? Rudolf-Slistuug 10 „ „ . 14.50 15-5" Wechsel. (3 Monat,) Augsburg fl!r 100 si, sl!dd. W. 96,15 96.H ssraulfurta.M 100 fl. detto 96.40 96.A Hamburg, fllr l00 Marl Vanlo 85 50 «>'-^ i,'°ndon für 10 Pf. Sterling . 115 4« N5'" Paris filr 100 Fraut« . . . 45.85 45-" lfo»rs der Gcldsorten Ocld Waare K. Münz-Ducatcn 5 fl. 47 lr. 5 si. A c-Naftoleonsd'or . . 9 „ 25 .. 9 .. A ^ Rusi, Imperial« . 9 ,. 50 „ 9 « ^ ^ Pereiusthaler . . l ,, 70 „ ^ " «.' , Silber . . 113 „ - ., N3 " ^ Kraiuische GruudeutlaMn^ - Obligation". P" vatuotlrung: 8«t Geld, 87j W°°«