Laibacher Zeitung. Frankreich. «^er frafizösische Finanzminister ist wegen der Summe, die er fürs künftige Jahr noch auszufüllen bat, in einiger Verlegenheit und verschiedlie Vorschläge, die er deswegen that/ wurden von dem König verworfen. ^;n dieser Verlegenheit wird ihm d:c Unitauschung des Goldes, und dic neue Verordnung über den Werth desselben zu statten kommen; obgleich die/ welche in dieser Sache Zenau unterrichtet seyn, und in die Wewkästen der Pariser geblickt haben wollen, behaupten, daß man »lch den Vortheil davon größer vor-Alle, M er seyn dürste; für ihre Behauptung mögen sie selbst bürgen. SoÄte d«r gehofte Nutzen auch die^ Erwartung täuschen; so verdient diese neue Verordnung im-^ wer Dank, daß sie manchen seit vie-l lcn Jahren in finstern Küstcn ve^ sä lossenen Louis d'ors ihre Erlösung vcrschaft, und sie in Umlauf bringt. ! Viele Ceizice , dre Gowhau-fcn gctl^ürmt hatten, eilm^nun mit ihrem Golde in die Münze, aber freilich machen sie trübe Gesichter/ wenn sie weniger Vortheile davon erlangen, als sie in schlaflosen, langen Nächten ausgerechnet hatten» Auf der andern Seite ist diese Verordnung selbst außer Frankreich ein Gegenstand der Cpekulazion für den Kaufmcmnsgeist. So hat ein grosses Haus in einer der ersten Städte nack crhaltcner Nachricht von der Louis d'or - Umschmelzung in Frankreich eine großeAnzabl derselben auswechseln lassen. Weil eine nähere Kenntniß dieser königlichen Verordnung, worin der Werth des Goldes in Beziehung auf das Silber, und das Verhältniß zwischen Gold und SilbermÜM bestimmt wird, auch für oen Kaufmann außer Frankreich nüzllch ist. In dem Kriminalgefangnisse des Katclet stzt ein Gefangner, der sich durch seine listigen Streiche und Bubenstüke berühütt gemacht hat: es ist der unter dem Namen Chamorant bekannte Betrüger/ der in England eine Zeitlang sein Nc-sen trieb. Er kam vor einiger Zeil , nach Paris mir einer Frau, durch die er bei einem Banquier einen falschen Wechsel erheben wollte. Sie wurde aber gefangen gesezt, und gezwungen / eine Zusammen-kunft mit dem Betrüger zu vcran-stallten, bei welcher man ihn iu Verhaft nehmen wollte; allein er vertheidigte sich gegen die Polizei wache mit Mordgewehrcn und cnt-kam. Zween Tage hielt er sich in , einem Walde auf, gieng dann wieder nach Paris zu einem Kunstarbeiter/ den er auf einer Reise auf dem Postwagen kennen ge'ernt, und dei welchem er sich für einen Reisegefährten des Weltumseglers Kook ausgegeben hatte. Er sei, sagte er, nach Paris gekommen, einen seiner Freunde aus der Gefangenschaft loszumachen , wofür er aber selbst beinahe ins Gefang-nisse gestekt worden wäre. De^ Kunstarbeiter gab von seinem Gast seinem Nachbar Nachricht, der den Betrüger erkannte, und den Kunstarbeiter bewog, die Sache dem Polizeiamt anzuzeigen. Dieses schikte sogleich eine Wache, durch welche er, ob er gseick wie-oer nach Mordgev ehren guf^ gefangen genommen wurde« Er ist aus Besankon gebürtig, und sein eigentlicher Name ist Phili. Auf die Entscheidung seines SchiMs ist man sehr begierig; einige glauben, er werde nach England ausgeliefert , andere aber, daß er in Paris den Lohn seiner Thaten empfangen werdc, weil die Engländer zu höfiich mit solchcn Bös-wichtern umgehen , und sie blos ein bischen aufhangen. Jüngst wurde Herr von Calon« ne (wir enden unsere Erzählung mit dem Minister, mit dem sie begann ) von Madame le Brun u"d ^war mit halben Füssen gemahlt. Man hat Ihnen die Füsse chge, hauen, damit Sie nicht weggeben können, (aän HUL Vous U6 puil^ i'163 poim Vous ou »11er) sagte beim Anblik dteses Gemähldes Madlle. Arnoult, eine beruhn" te Vonmotistin, zu dsm Mmister, der seine Finanzverwaltung gerne mit einer andern Stelle vertauM hätte. Der zwischen den beiden Kalst" Höfen geschlossene Handlungstraktar ist bei der jetzigen allqemcinen Ha"^ lungSeinschränkung für die ^ma w dieser beiden Höfe sehr vorthellhlisl' besonders kann Ungarn we^ei'lel"^ Lage davon die herrlichsten Folge" .hoffen. N)ien den is. Nov. Das hier beifolgende Aktt'nstuk Wird natürlicher Weise allgemeines Aufsehen erregen, und in den Analen 'Deutschlandes vom 18. Jahrhundert Epoche machen. So wäre also mit einem Streich det Koloß der römisch. Nun;iatnr die im kathol. Deutschlande sich so viel anmaßten, und von so großcr Aus^ breitung waren, und zu so wcleu Streitigkeiten und Unordnungen Anlaß gaben, zu Boden gestürzt; Ihr ehrwürdigen Bischöfe Germa, niens, lohnt dem Kaiser durch edlen klugen Gebrauch der euch wieder gegebenen Rechte. Raiserl. Zirkular wegen der Pabstl. Nunziaturen im Deutschland. Mir ist von des Kurfürsten und Erzbischofs zu Mcwnz Liebden, so Wie von des Erzbischofs zu Salzburg kiedden umständlich vorgestellt worden, was dieselbe bei dem Vorhaben des pabstl. Hofes, einen eigenen Nunzius nach München abzu-lchiken, und stlden für die pfälzi-lcheu und baieristhen Lande nntglei-chen Formalitaten, wie jenen zu Aolln, ^ versehen, für Eingriffe ^n die rechtmäßigen Diözesanrechte von dieser neuen Nunziatur befürchtn, und daher meinen kais. Schuz von Mir, als obersten Schuzherrn ber deutschen Kirchenverfassung, da-^vlder AlftelM- Gleichwie ich in allen Gelegenheiten gewohnt, und stets befiisscn bin, von meinen für das Wohl und die Erhaltung dcs Reichs in allen Theilen seiner Verfassung hegenden patriotischen und landesva-terlichen Gesinnungen, die billigsten und aufrichtigsten Beweist zu geben, fo blieb ich auch Freundbrü» der, unognädiglich gemeint, die bischöflichen Rechte in ihren Sprengeln als einen wesentlichen Theil zur guten Disziplinarverfassung nicht allein vorzüglich aufrecht zu erhalten, sondern auch beizutragen, daß die Bischöfe in alle diejenigen Rechte, welche sie durch unerlaubte, und ihrer Bestimmung zuwider gehende Vorfalle verlvhren haben mögen, wieder nach der ursprünglich eingeführten und durch Jahrhunderte beobachteten Ordnung eingesezet werden. Ich habe demnach, bei Gelegenheit der vorerwähnten Vorstellung beschlossen, dl'm ganzen Nei-cbe diese meine Oderschucherrliche Gesinnung auf die billigste und einleuchtenste Art darzustellen, sofort dem päbstl. Stuhle erklären zu lassen, wie Ich niemal gestatten würde, daß die Erz - und Bischöfe im Reiche in ihren von Gott und der Kirche ihnen eingeräumten Diözesanrechten Zestöret werden, daß ich also die pabstl. Nunzien nur als pabstl. Abgesandte zu politischen, und jenen Gegenständen geeignet erkenne^ welche unmittelbar dem Pabste als Oberhaupt der Kirche zustehen, daß ich aber diesen Nun- ziea wederIurisdiktionsau-sül>ung il geistlichen Sachen, lwch eme Iu> dikatur gestatten könne, Wswe.Zeli auH sotche ebey so wenig dem ir, Kölln scholl befindlichen, als dem hier zu Wien stehenden, noch ci-nem andern irgendwo in Deutschland führohin kommenhen pabstl. Nunzius zustehen/ noch zugelassen werden ftllen. , ..... Da ich diese meme Gesinnungen Ew. Liebden hiemit eröfne, so rufe ich Dieselbe zugleich auf/ alle ihre Metropolitan-und Diözesanrechte/ sowohl, für sich, als auch, durch Verständigung ihrer SuffrManen, dann bestehende exem-te Bischöfe, gegen alle Anfalle aufrecht zu erhalten, und all dasjenige, was immer- Einfchrcituncz odn Eingriffe des paW. Höfts, «dex, dessen Nunzien, yoider solche Rechte, und die gute 'Ordnung sein könnten, standhaft hindannzu-halten, worüber-I6)> zugleich demselben allen meinen kaiserl. Beistand Freundbmder-und ^uadiglich zusage^ Ich versehe nnch jedoch hiebei/ daß in all jenem, was die Bene-sizialgeschäfte betrift, sich fürohin an dem klaren Buchstaben der Konkordata deutschen Nazion gehalten werde, und verhoffe bei dieser meiner patriotischen Absicht eben so die Beförderung her Religion zu be-zielen, als den geistlichen Vtan-den und Bisthöfen des Reichs über-z zeugende Beweise meiner für die! lzErhaltung der Gestze,, und verfassungsmäßigen Zuständigkeiten, tragender beständigen Sorgfallt, zu ertheilen. Ich verharre übrigens :c. Wienden 12. Oktob. 1785.' Joseph- M ^!!. N chch r i ch t- » Bei nunmehr eintrettenden Iah-lreswcchsel werden unsere resp. Hrn. »Hrn. Zeitungsabnehmer höflichst er-«suchetIhre Bestallung zu berichtigen, und für den neuen Iahrsgang Ihre Namen einzusenden, wo Sie dann M Zukunft mit den besten Auszügen aus den beliebtesten Zeitungen auch alle» V«rordrlungcl^ Zirkularien u. Edikten; Lizitazil>nen,Berrufun,qen, u>d. gl. immer sogleich bci ihrer Verlaub barung bestmöglichst werden bedienet Pr. Miwm3irisch. Zutungcwerlas» Todtenverzeichniß. den 29. Dez. dem Ioh. Binder s- S' alt 1 I. auf der Polana Nro.H den 27. dem Ioh. Gabertsch s M . üK 38 I. in der Kreng. Nro. 26. den/29. Elistb. Nikolitschin Kamcr- jungfer in der St, Nro. 96. , den 29. dem Math. Walta Ledng.^ T. alt 3 I. in Küthal Nro 6 s. ^ den 30. Gerdruth Sauorin Bauers Wit.alt75Ii.d.Vorst..Nr.7^ Summe der im Jahre ^78^^ M bach Verstorbenen — ^ ^M Darunter sind Kinder bis 7 2- 23^ Wird alle Donnerstag in der Herrngasse ^l. 3 so. im Baron Joseph vw inM 3 LyisifchG Häuft im 2ten Stok ausgetheilet.