Vereinigte
LltibaHer Zeltllng.
N'"' 26.
Gedruckt bei Ignaz Alcys Edlen r. ^lein mayr.    _
Dienstag den 5. Mai !k!?.
Innlan d.
Oesterreich.
W i e n.
*^m ?, y^ril Mrd bw','nach evi<r kurzen Srankbei^lm >). L,.'b^nsjübre .der ?. k. Rath, :vi^A«ci'e^? bau^enc^t Er- Maj.'liä' des <s«',, ftrs, und emecitil'te ^tofeffoi dec böbestt Ana, tomlr, Physiologie und der Augenklankbellen, > Joseph Barlk), einer der würdigsten und zu sewcr Zeit thätigsten öffentlichen Lehrer an der hiesigen hohen lvchule.                  (W. Z.)
S t e y e r m a r f. Nln 2«. vorigen Monalo h^tte zu Grätz im ständü'ckru Ratksaole die öffentliche Prü, slü'g der Gyn'.nafalscb«Ur ans der vatcriän« dischcn Gesck>«cktc Statt, und was diese afg-denuscke Fcsii:Hfeit auß«rordentlick vcrhcrr, licds!', war die Anwesenheit ^r. kalserl. Hoheit dcs Erzherzogs ^hann , Höchstwelcher a« dem ^'lebhüf: bnriescntn' üutcresse und Fon-<i Ä-^ ^" In^end in der vatttläl'dischcn ^e^Dlchtr den husdvöUsien Anihcil nah,n. ^                      (W. Z.)
Aus lall d.
I tal i e n.
Das nun fwiem gauzen ^nhalie nack> bc, kannte, z'.v'sckicn! dem- romjsclien Stuhle ,>nd Neapel abgeschlossene Konkordat hat für das
tlnsland kW besonderes I'nttrcssi'7' weil die meisten   Verfügungen    desselben    bloß    ört« lick sind.    In der Anrede, welche der ^abst ln dcu! geheimen Konsipoilum a,n in.Värz geba «-.'   daNs, 'pracb er vom'Kummer, ^cn dte Verwissur-ge". lu dtefem Neick^? dem Her« zen bcs.!);!.''.en  Vaters   verrllachten, nnd^ soldene zu»,- Miifrcude  aus über di-e   endli« che   glückllcbe   Hebung  dcrftlien.   Doß den Pfarrern   n'cht da< glücklichste i^oos  gewor« dcn, zeiqt schon der Umstand, daß ihr jähr» liches Einkommen von nicht ganz 200 fi. auf weniger als ^on angeschlagen ist    Jene Sum« mc wird olS das Mininnnn,  diele als das Waxm-um angesehen.    3'en Bischöfen, ist das Ne.^t'zugestanden,   die erledigten ^sarreyet, zu vergeben.   3lUc geistlichen Güter , die vow ^ec vübergehenden NeZierung  nicht   v«rau-ßert worden sind,   erhalt t»ic  Kirche zurück. Die Zobl der   a/genwärtig bestehenden  Klo« ster soll vermehrt werden, wenn es vi<  Um^ ßande «nd, B.edürft.iffe erfo'.dcsn.    D'e B<ß«l' thämer werden   «n V?rbaltnfsse der Bevöl«' kerung   theils vern?ebrt,  ibeils  vermindert, ^onst mö.jen dic wichtigsten  Artikel in den Paragraphen i5, 16,   2^,  28,   29  und 3o entdalt^n <ey".    i'ie  Abrcift d?^   pabstl'cken Nuntius von   Nom,  dcr zu  München resi-dlren soN, :st so,  wie des Herrn  Zen ,'dev als apostolischer Nuntius nachParis bestimmt ist, noch aufgeschoben.                (S. Z.)
Me zu Mo!a hl G^sta erfolgte Zu« fümmenkunft des Königs beider Sizilien mit dem Könige Karl lV. von Spanien, war, nach Erzählung der Zeitung oo<l Neapel, sehr rübrend. Oie beiden Bruder begaben sich zuerst nach Caseria, und am folgenden Tage nach Neapel, wo König Karl iV. so, gleich den Reliquien des heil. Ianuarius seine Ehrfurcht bezeugte, üiachhec besuchen beide Monarchen Portici und das Theater. Go-wohl zu Neapel, als zu Caserta, hatte der König seine eigenen Gemächer seinem Vru» Ger abgetreten.                             (S. Z.)
Deutschland.
Vom Main, den 18. April. Das Gerächt geht, daß auch Rußland 1kas Begehren äußern könnte, rücksichtllch seiner deutschen Provinzen (Liefland, Edst-land, Kurland) dem'detttschen Bunde beizu? treten. Mau setzt hinzu, daß, im Falle dies ses geschehe, Frankreich in den FaU kommen könnte, wegen des Besitzes dis Elsasses und Lothringens eine Stimme in den Ungelegenheiten des deutschen Bundestages inölnsvruch ^u nehmen.                                 (<--. Z.)
Am 20. April Abends um bald 9 Ubc «varen Se. kaiserl.Hodeitdec Erzherzog iai-e»er von Oesterreich, Vicekönig des ^omdar« tisch,Venetianlschen Königreichs, ^u Mün« theu angekommen, und in der köuigl. Resie denz abgestiegen.
Am l9. April hat in dem Nesidenzschlos« se zu Karlsruhe, in Gegenwart der groß, herzog!» Familie und des vec^mmelttn Ho» fes, die Vermahlung des Fürsten Karl Egon von Fürstenbera. mlt der Prinzessinn Amalit Christine Karoltne von Baden < Tochter des verstorbenen Großherzogö aus dezsen zweiter Ehe) Statt gefunden. In elntgen Tagen wollte, dem Vernehmen na t>, Ss. königl. Hok. der Grohherzog sich nach Baden de-geven.
Zu Homburg wird der Erbprinz mit seiner neue« Gemahlinn, der Prinzessen Eli, sabeth von England, am?. May erwartet. Zugleich versichert man, daß die Vermählung der   Prinzessinn Kdelheit von Mmlunzeu
mit dem Herzoge von Aarence, und ols Vermählung der oerwittweten Fürstinn von Leiningen, geb, Prinzessinn von Koburg, mit de ^Herzoge oon Kent , bestimmt ver, abredet seyen.
Nach direkten Berichten bekam dis Leip« ziger Messe zuletzt durck die Ankunft mehre» res Russischer n'.'.d vieler Pohluischer Handelsleute ein besonders reges Leben, und der sibsa!; in vaterländischen Fadriierzeugnissei» wurde so bedeutend, daß tu einigen ^lrükelu eine weirere Herdelschaffnng durch Eilfubren bewerkstelligt werden mußte.         ^W. Z.)
Großherz ogthu m Hessen. Mainz, den 15. April.
Die standischen Angelegenheiten im Hees zogtyume Nassau haben einen erfreullchen Fortgang. Besonderes Interesse boten die Verhandlungen üver das Finanzgesetz bei de» kandesdeputirten dar, und da die Sitzun« gen derselben öffentlich sind, gewähren sie ein neues, höchzi anziehendes Schauspiel. Man war erstaunt, zu sehen, wie schnell sich, mlt dem öffentlichen Leben unbek'-nnte Mäne ner in dasselbe zu finden wußten. Die iZtände benehmen sich, wie man all^mein bort, mit Würde, und zeiz.n eine große, doch immer anständige Hrei nnti i.zfcit, und <u den meisten Angelegenheiten des Landes Sachkeinlniß und Erfahrung- Mlt V.r^nüe gen sieht num, w^e sich eine vat^rläüdlsche «sache, an der n'lr als Deutsche Antheil nehmen, nclch di>n Wünschen der wahren Freunde des Vaterlandes gestaltet. (O. Z.)
Königreich Sachsen. Aus Thüringen.vom8. slplll. Auf Ver« langen der Höfe zu Weimar und Gotha muß der geheime Insuz - llnd Oberappellations«. rath Martin d»? Redaktion des neuen Rhein« Merkurs auf Iokanlnß niederlegen. — Uebri-gens wird der Merkur unter anderer Redac« tw'l doch fortdauern. — Iü der Berliner Vossiscken Zejtung vom 17. März lies't man folgenden Artikel: ,/Deutschland muß i,nmee einen Sünnbock haben, der dle <HÜ.»dn der Nation tragen muß. fetzt i^t es Herr 0. Kö« tzebue.   Doch seine Höruer N"0 no.^ gcsuntz
Anh stark. Er wird s^H zu wehren wissen." Hl'rr v. Kotzeblie soU durch ein eigenhändiges Sckreibon an die Vossische Zeitungs-Erpe-dltwn fur dlesen Artikel aufs Verbindlichste gedankct haben..                           (S. Z )
Preußen.
In Berliner Blattern wird unter dem 38. April gemeldet: Vorgestern Abends sind Se. Durckl. der regierende Herzog von An-Hult-Desscn» bier angekommen , und haben die für Hocbdenselben aufdem königl. Schlosse in Iereltsckaft gehaltenen Zimmer bezogen.
Gestern Abends spät sind Se.kaiserl. Ho, heit der Großfürst Michael hier angekommen, und auf dem köni^l. Schlosse abgetreten/ wo Se. kcuscrl. Hohe«c son dem köl.igl. Hofe «inpfangen wurden. Dec Höchst^'nenselbrn zur Allswartung gegebene Generalmajor v. Natzmec und der Major o. Prittwltz waren Gr. lcnserl. Hoheit bis zur letzten Station entgegen gefahren, um Höchstdi<selben im Nahmen Sr. Majestät zu bewillkommen. Im Gefolge Sr. kalsecl. ^oheit befinden sich die General? o. Paschfewttz und v. Alcdinskji.
Jas Programm über die Ordnung der Fey<:lichkeiten, welcke bei Gelegenheit der Vermählung Ihrer königl. Hoh. der Prinzessinn Hrlederike von Preußen nnt Gr. Durchl. dem regierenden Herzoge vo» An» halt.Dessau, auf Befehl Sr. Maj. des Kö. «ngo Statt sieden solle»,, war bereits besonders gedruckt ausgegeben worden.
Am 13. April wurde zu Berlin auf dem kön gli hen Schlosse die Vermählung I.hrer kör. gl. Hob. der Prinzessinn Friederike von Hreutzen mit Sr. DurHl. dnn regierenden Herzoge vo« UnHall-Dessau gsfeyert. Dieses Fest wurde durch die am Abend vor dec Vermählung erfolgte Ankunft Or. kaiserl. Hoh. des Gioßfürsteu von 'Rußland um Vieles verhecrllcht.                          (W   Z.)
Großbritannien. <Ans Londoner Zsitungeu vom 8. April.) Gestern Abends wurde die   Vermahlung der Prinzessinn Elisabett,, dritter Tochter des Könizs,   mit dem   Erbpri^^en   von Hessen« Homburg feyerlich voNHvgeu.    Gleich uach
der Ceremonie begab sich daß neue Gdepas« uach den: Landbausc des Prinzen-Regcntt« im Park von Windfor. — Das Gerücht vermahlt jetzt den Herzog von Clarence milder Prinzessinn Aoelhett vo« Sachsen-Mcinnn« gen (geboren 1792.) Heute geschah auf be» Loro Palmerston tu seinem Hotcl, als er von einem Spatzi^rritte zurückgekehrt war, und die Treppe hinaufstieg, ein Pistolen, schuß , der ibn jedoch nilr leicht an der Hüfte streifte. Der Thäter ward soglcick ergnf« fen, und auf die Pollzey geführt. Er nennt stch Davies, ist Lieutcna.nl auf halbem Sol-^e, und soll kü>zltch aus slmerika zurückge» kehrt seyn. Er weigerte sich einen Grund seiner That anzugeben, sondern sagte blos, sein Unglück habe ihn in die Nothwendigkeit gebracht, entweder kord Palmerston ödet sich seiost umzubringe,« — Nach Berichten aus Ostindien, die bis zum 20. Nov. reichen, haben unsere Truppen bei Kirkee unter den nachcheil'gsteu Umstanden einen glänzenden Sieg ersochttn. Der Pcishwa hat sich in das Fort Pvorunder geflüchtet, wo ihn General Smith belagert.                            (S. Z.)
Dic Hofzeitung kündigtan, daßder Prinz« Regent dem Prinzen von Sachsen »Koburg den TUel königl. öol'^t beigelegt h bt Er wiro in Zukunft das Großbrltannische Wap« pcn neben seinem Familienwappen führen^ Herr Nose steht im Begriff auf seinen Ge< sandlschastsposten nach Berlin zurü kzufehren,
(W. Z.)
Frankreicb.
'varts, den ,6. April. Das oießjahrige französische Budget desiebt in acht gedruckten Foliobanden, deren Druck einzig mehr als 100,00.) Fr. gekostet haben soll. Daß man es dort w<e in andern Ländern in gewissen Verwaltungsznxigen nickt so genau nimmt p beweiset der Umstand, daß z. B in der Aus« gäbe der Douanen, Direition i3oa Fr für den bloßen Ankauf von Blumen zur Verzierung des Saals der Frau Direktorin vors kommen. In den Ausgaben der Polizeypra-fektur siguriren 24^0 Fr. für das Waschen der Handtücher, an denen die Herren An, gestellten beym Weggehen aus ihrem Burea»
Ha>^e abtro^net^n, ^<n allen La^rn, /bemcrkt bei diesen: Anlasse e>n französisches Blatt, bat ><ie Polizei, wie man 'Dcik, viele schmutzig? Wasche zü reinigen , allein das ^ßt sick^ die "Wäsche ein wenlg theuer bezahlen laW.                           .         (G. 3)
R u ßl a n d.
Der FcldmarschaN, Fürst Barclay d? Tollt', ist am 19. "När; a-;s selnem Hauptqüarner Mobilem ins ?lnsland in die Bader zurHcr-sie'll'^a. seiner Gcfund^eitab^?r<iset. Bekanntlich leidet dtese? würdige Feldherr cm einer M?nge Wunden , die er in einer lang?!: Neibe von Feldzugen erkalten, m,d an den Hollen der Strc!?)a^en, denen er sich ununterbrochen auSaesetzt hat.
Ani 27. März ward zu Peersburg das Pauopticou, ein großcs, fünfSto^'werk bodcs «nd jenseits der Newa ailßerbalb der Stadt gelegenes hölzernes Gebäude, eln Raub der Flannuen. Es war erst vor »venigen fahren nack einem künstlich angelegten Plane erbaut und diente zur Werkftätte für manchcriei Ar, beiten zum Bebuf der Marin«:, auch waren in demsell en Matrosen casernirt» Es konnte 3ocx) Personen fassen. Bei dcnl Brande stnö «uch einige Arbeiter umgekommen.   (Wdr)
Die Geistlichen aller Konfessionen im russi« schen deiche baben aegenwHrtig von Sr. Ma» jkstat dem Baiser dte Erlaubniß erhalten , als allgemeine Auszeichnung s«.r idre Mitwirkung bei der Vertdeidil^uig des Vaterlandes im Ia^re '812 ein silbernes Kreui) am Bande d<?s St. Wiad.imir-Ordens auf der Brust zu tragen.                                           5S. Z»)
P 0 ft l e n.
In den' Sitzungen vom 2.  und 3. April
berathschlagte d'ie^^^tskan'mer über <i::.'n Gesetzentwurf, b^N'?ss^äh dje'Eh^' Und dls Scheidung dsrselb?!^'-iv3rt»ach bev ^und 6. Titel des 1. P:^chcs sc^'Elvil-'-rdHrf^bge« ändert werden s^lltt^ 'Bei hör GtiDnen« f^mmlung waren 2^ 'für nnd 9 ^:gen die Annahme.               "-        ',       '
In dcr Gitzunq H.'s Senats'am 6. wur« z^e über das Gesetz in Be35cf? der normalen Grenzeslin^ >>n nng :> ube w eglich c^ Gät °' ? ? nach.
dem der Woiwsd? Malachd'i^ki, die Kastellane Liliowski und Grzy nala gesprochen 5 ' und auf die Ann^me angetragen ')at?en,da Niemand widersprochen, z>,r ,vtlm,^ung ge-schrNten, und dasselbe eiurnäth«) ai,g.eno no mcn.
Fn der Landbotbcnkam'ner ward an demsel, bcnTiqeäbcc das n?ueEl>kgesetz dldattict; vie« !e Laadbothen und Ocp.lttrtell<sprachcn naH der Ordnung, wif si? von dem 'RarschaN v'lS Erlaubl-.iß echiellen; ^e? größte Theil, sowohl geiMche als weltliche, obwohl ansver« schiedenen Gründcn, waren dagegen. Bei der Abstimmung zeigttn sich 36 Hlimmendafür, 82 dagegen. Der Lorschlag wurde also m'tt eiuec H?<brheit von /»ü Stvnme« ver? wor en. Die Kummer vtctagte sib bis auf den I.                                             (W. Z.)
Königreich Dänemark.
Am 9. April erschien zu Kopenhagen ein wich^gec siniglicker offener Brief vom »3. April, wodurch verschiedci'.cs, die Nelchs-bank und Däln'l'larks Geldwesen betretend', kund gemacht wird. Es wir?) dcnin !?<e Bil« düng einer Nalio:»alba»,f aus der bisherigen Neichsbank zum 1. Angustangs^ü'.idlgt. Erstere übermmmt sannntUckc Ac^'.oa und Passiva der gegtnwirttgkn A^sck?«<bank. Fdr e^ klärter Zwc^ ist, dabin zu wn-lcn, daß das Silber künftig da< einzige gesetzmäßige Zahlungsmittel sel), sobald nähmlich v,e Ma.Ie der g?ginwärtlg'.'n N<'!.5sbankz<?ttel durch Eiu< zeickncn derselben auf 20 Mlllio^en v?r-l<u!'vrl wocden ist.Bis dahni sol,^n dieNeichsdanfHett.'l zur OclttdesSilb'?rsgehen und g-'lseil.i^ie ^cu, tionalbanNst berccnttgt, zu? Erlei btcrunq m; Handel und, Wandel Zettel auf bares Zil-ber auszustellen, welch'e dem Flib/adir ^abl« bar sind , U'.^d jederzeit auf H^l^ngen g^gen l/arcZ SUbcr eingöwechselt werdcp !^:uen. '       (Wdr.)
Wechsel-Cours in Wien .            vom «9. April   !5i8.
Conventionsmünze von>Hunderl26^ ijtz