lN3^NUNN2Z für Annst, Wifi'enschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 3A. Freitag am RV. Augutt ^84B. !>a!b,ädrig » n. Durw die I. s. Post unter Louvert mit porrosreier Zuicnduna aanziädria», bolbiäbrig 4 n. C. M., uni> wird balbiädria »orauj» befahlt. Alle l. l. Postämter neomen Hränumeraiion nn. In Laibach »ranumerirl man beim Verleger am Roan, Nr. lllll, in, ersten Vlocte. Aus den Gedichten von Adolf Ritter von Tschabuschnigg. *) l. DieLairdivonCach. «3abt ihr Platz auf Englands Throne, Robert Stuart, David Bruce? Alles theilt ssch, doch die Krone Beut nur Einem Vollgenuß. Und sie schau'» mit ncid'schcn Tücken Jeder auf des Ander» Prackt, Keiner will sich friedlich rucken Auf den halbe» Stuhl der Macht. Leicht erwachst ein Wort zu Thottn, Ohrenbläser sind nicht müd': Drohend zieh'» sie kriegberathen — Der nach Nord und der nach Süd. Grollend folgen ihre Clane, Vlmig lodert bald der Krieg: Schottland dien' nur eine». Manne, Und den Ei„en wühl' der Sieg! Ernsten Sinnes bei Cullodcn Lagert König Roberts Macht, Morgen raucht von Blut der Boden, Eine Krone sinkt in Nacht. »Wollt die Sporen ihr gewinnen, Edler Junker Lair« «on C»lh , Eilt zu». Feinde scunell von hinnen, Kunde bringt zu unscrm Rath." Muthig hüllt in's Plaid des Kriegers Sich der treue Junker ei». „Kehr iib, mog' das Schwer! des Siegers Mir den Ritterschlag verleih',,!" Furchtlos schleicht er, spübt nach Kunde, Muth bezwingt Gefahr und Glück; I n der Dänin,'rung frühster Stunde Sprengt ein Reiter jach zurück. Junker Cath ist's eine Krone Trägt er hoch in stolzer Hand: »Er ist lodl! nur Eine Sonne Einen König hat das Land!« ') Wien, >l>4l. Pfüutsch und Comp. Zweite, vermehrte Aussage. Frohe Hörnertöne schallen Nah' und fern, und Krieger zieh'n. »Laßt den Ersten mich »on Allen, Mich den Treusten vor euch knien! Konig Rober t frohen Blickes Setzt auf's Haupt der Krone Hort Zieht sein Schwert, im Glanz des Glückes Denkt ei nn's gegeb'ne Wort. Schwingt nach Osten und nach Westen Ernst und feierlich das Schwert: «Nehmt die Sporen, seid bei Festen Wie in, Kampfe ihrer werth!« »Und zum Zeichen ssäter Treue, Also sei's hiefür Zelhan, Nehm' ein 3 at h des Ritters Weihe Nur «on einem Stuart an.« Königwort vermag zu binden Der Verheißung folgt die Thal: An der Gtuart Tbro» zu finden War nun stäls ein Laird von Cath , I n des Glückes gold'nem Schimmer Blieb des Königs Gunst sein Lohn, Ging s auch zun, Schaffote, nimmer Wich des edlen Hauses Lohn; Und ein Jeder nahm die Sporen Nur aus eines Stuarts Hand. Manch' Jahrhundert unverworren Stand der Treue heilig Band. — Wild verzweifelt von Cullodcn, Flieht der Stuar t letzter Sproß, Treuen Nlntes raucht der Boden, Das er, ach! umsonst vergoß; Und die Sckar, die jubelnd grüßte, Als er kam, ist todt, enlfioh'n, Keine Zuflucht, die er wüßte, Nur Verderben, Tod und Hohn. Aber Einer, gold'nen Haares, Sprengt heran, fast Knabe nur. Spnhl mit helle,» Blick des Aares Nach des Flüchtlings edler Spur, tIO »Jubel! laß ich Luch getroffen, — In »er Schlacht mein Vater fiel, -» Noch ein Weg ist — einer offen, Folgt, ich führ' Euch an das Ziel,» lieber Heiden durch der Treue Stille Wohnung ging die Bahn, Endlich grüßte !ie der freie, Rettungvolle Oeean. »Sprich, Wer bist du? »König fragt es, Jung »n Jahren, Mann an That!" »„Euer Herz befragt, und sagt es Euch denn" nicht: ein Laird von Cllth!« Fromme TbrAnen in den, Blicke, Schaut der leizte Stuar t hin: >,BK'ibt den, nach gcsunt'nem Glücke Noch die Treue frisch und grün?" »Hab' kein Land mehr, feinen Degen, Fli.h' die Heimath schweren Nann's, Siait des Ritterschlags den Segen Nimm nun eines alten Mann's!» Die Gebirgszuge in Kraiu. (Fortsetzung.) n. Von diesem Gebirgsplateau geht ein Arm in nord­ostlicher Richtung gegen Gereuch und Et . Iobst zu. Bei Sc. Iobst geht ein Seitenzweig gegen Westen, der dann nach Nordost einlenkt, und die Wasserscheide zwischen dem Zeierfluße und der Gradasch^a bildet. *) I n diesem Seitenarme kommt die alpinische Physio­ gnomie wieder szum Theile) zum Vorschein. Er führt Eisenerze, Bleiglanz, Bcrgkrystalle (8ti-<-l») und grünen Jaspis. " ) Der andere Seitenarm lenkt mehr ostlich von St. Iobst ein, und bildet die Wasserscheide zwischen dem Gradaschzo­und dem Schuitzabache, so wie zwischen diesem und den in den laibacher Morast mündenden Bächen. Dieser Arm führt vorzugsweise viel Thoneisenstein und Sumpferz. '^*) I,. Der zweite Hauptarm von dem bei Veharsche be­findlichen Gebirgsplateau geht in östlicher Richtung, ober­halb Oberlaibach und Freudenchal, und verbindet sich in der sogenannten Bleuel!,!» mit einem Gebirgszuge, von welchem bald Erwähnung gemacht werden wird. Dieser Gebirgszug, welcher in nördlicher Richtung die loitscher Ebene begränzt, verhindert, daß die von Süd kommenden Bäche, (namentlich der loitscher Bach) nicht frei abfließen können, sondern in den Boden versinken müssen. ^"« ) ') Die «orzüalichilen Berge in diesem Gebirgszuge sind: Der Verri, er gewährt die beste Uebersicht der Gebirgsverzweigungen; der Lorenz« berq; der NtnZn«, und der <3?rmi>c>2 bei Nillicharotz mit seinen Consorten. I n geognostisch« geologischer Beziehung ist dieser Gebirgs« zug von großer Wichtigkeit. Denn einerseits stand er mit de,» R°« senberae, und dieser wieder mit dem Anluu«, und anderseits mit d^n «roßrahlenberge, und dieser wieder mir den tlarüvKuK-,« (dem IVIuu5 Ot>u3 der Alten), in Verbindung, und Verhinderte auf diese Weise sowohl den Abfluß der Üaibach als der SllVe, oder bewirkte daß beide Flüße in der Vorzeit Seen bildeten. " " ) Die schönsten Stücke findet man unweit Billichgrotz, am Fuße des »eraes UtnzNi auf de,,, Weae aegen Schwärzender«. Er läßt fich zu Dosen, Handgriffen und derlei Sachen recht gut verarbeiten. "') Bei ?ucl!inÄ, >.>2 Stunde von St. Iobst, wird gegenwärtig ein Tagt bau auf Suwpferz betrieben. "" ) Der loitscher Nach» welcher von Westen nach Osten fließt, Versinkt unterhalb witsch in eine trichterförmige Versenkung, und kommt gleich bei Obcrlaiboch, nicht weit von der Chaussee, zum Vorschein. Uel>r>- Dieser, die oberlaibacher von der loitscher Ebene tren­nende Gebirgszug läßt sich in westlicher, gegen rnulin», und dann in südlicher Richtung gegen Kristan, ^) wo man die idrianer und loitscher Straße erreicht, am leichte­sten überschreiten. Daher muß diese Richtung im Falle der Anlegung einer Eisenbahn, welche gegen Oberlaibach, Loitsch :c. ihren Lauf nehmen soll, einer besondern Beach­tung gewürdiget werden. o, I n südlicher Richtung erhebt sich das schon oben angegebene Plateau, und geht in das viel höher gelegene Plateau von Schwarzenberg und Salloch über. ll geht ein Arm in südlicher Richtung und verliert sich mir dem heili­gen Berge in dem görzer Gebiete. Von diesem Arme wen­det sich ein, oberhalb Heidenschaft befindlicher Gebirgszug, Zhaun und Kauk genannt, in östlicher Richtung, welcher bei Zoll nach S . S . O. in den Nanos und in gerader Richtung in den Birnbaumerwald übergeht. Dieser trennt das adelsberger Plateau von dem pla­nina Thale, verhindert den freien Abfluß der Poik, ver­einiget sich mit dem Iavornig, der zwtlcn, Lnu-l und dem Schneeberge, bildet in dieser Vereinigung die Wasserscheide zwischen dem zirknitzer See und dem Poikstuße, und geht endlich in das Cappelagebirg über. (Fortsetzung folgt.) Vittoria Aecorombona. Nach dem Französischen des Herrn von Stendhal . (Fortsetzung.) Mi t einem Worte, wenn die Menschen ihr Glück nicht an der gränzenlosen Uebersättlichkeit ihrer Wünsche sondern an dem wirklichen Genüsse der Güter, die sie be­reits besitzen, zu messen verständen, so hätte die Verhei­rathung Vittoria's mit dem Neffen des Cardinal» Mon ­calto der Familie der Accorombona als der Gipfel »n einmal diesen Punct erreicht, so hat man keine weiter» Schwierig!!!' te», um auf das loitscher Plateau zu gelange». RS? aller menschlichen Glückseligkeiten erscheinen müssen. Al­lein das unsinnige Verlangen nach unermeßlichen und Un­gewissen Gütern ist im Stande, die von der Gunst des Glückes am meisten belächelten Menschen mit den seltsam­sten und gefährlichsten Gedanken zu erfüllen. Wahr ist jedenfalls Dieses, daß, wenn einer der Verwandten Vit ­toria's, wie dies Viele in Rom glaubten, im Verlangen nach einem noch glänzenderen Glücke dazu beitrug, ihren Gatten aus dem Wege zu schaffen, dieser bald genug An­laß fand, zu erkennen, um wie viel weiser er gethan hätte, sich mit den mäßigen Gaben eines freundlichen Geschickes zufrieden zu stellen, das ihm geboten hätte, Was nur im­mer geregeltes Streben zu wünschen vermag. In der Zeit, als Vittoria so als Konigin in ihrem Hause lebte, wurde ihrem Gatten Felice Perett i eines Abends, als er eben zu Bette gegangen war, durch ein Frauenzimmer, Namens Cacharina , die in Bologna geboren und Kammerfrau bei Vittori a war, ein Schrei­ben eingehändigt. Dieses Schreiben war gebracht worden vonZeinemBruder dieserCatharina, Domenico d'Aqua­viva, mit dem Beinamen il .villnoin,» (eine Person, die links ist). Dieser Mensch war mehrer Verbrechen wegen von Rom verbannt; allein auf Catharina's Fürbitte hatte ihm Felice den mächtigen Schutz seines Oheims des Cardinals verschafft, und der Hi-mcin« kam oft in das Haus Pererti's, der zu ihm sehr viel Zutrauen hatte. Der Brief, von dem wir sprechen, war geschrieben im Namen des Marcello Accorombona, jenes Bruders Vittoria's , der ihrem Gatten der liebste war. Er lebte größtentheils verborgen außerhalb Rom; öfter aber wagte er sich doch in die Stadt, und da fand er denn einen Zu­ fluchcort im Hause seines Schwagers Peretti . I n diesem Schreiben, welches zu so ungeeigneter Stunde abgegeben ward, rief Marcell o seinen Schwa­ ger Felice zu seinem Beistande auf; er beschwor ihn, ihm zu Hülfe zu kommen, und fügte bei, daß er in einer Angelegenheit von höchster Dringlichkeit ihn bei dem Pa­ laste Montecavallo erwarte. Felice theilte seiner Gattin den seltsamen Brief mit, der ihm eingehändigt worden war, dann zog er seine Klei­der an, und nahm keine andere Waffe mit sich, als sei­nen Degen. Begleitet von einem einzigen Diener, der eine brennende Fackel trug, war er eben im Begriffe, das Haus zu verlassen, als sich ihm seine Mutier Camilla , alle Frauen des Hauses, und unter ihnen selbst Vitto ­ria , entgegenwarfen; Alle baten ihn mit Bitten, die nicht flehentlicher sein konnten, ja doch nicht zu so später Stunde sich außer das Haus zu wagen. Als er ihren Bitten nicht nachgab, fielen sie auf ihre Knie, und beschworen ihn mit Thränen in den Augen, ihnen Gehör zu schenken. Diese Frauen, vor Allen Ca milla , waren von Furcht erfüllt durch die Berichte seltsamer Begebenheiten, die man sich täglich ereignen sah, und die dessenungeachtet ungeahn­det blieben in der Zeit der Regierung Gregor's xiil,, die so voll war von Verwirrung und unerhörten Attenta­ten. Noch Eins tam dazu, was ihre Furcht steigerte: Marcello Accorombona, wenn er sich nach Rom herem­ wagte, pflegte nicht, seinen Schwager rufen zu lassen, und ein solcher Gang, zu dieser Stunde der Nacht er­ schien ihnen als völlig unzulässig. Voll des Feuers jedoch, wie es seinen Jahren zu ei­ gen zu sein pflegt, gab Felice diesen Beweggründen der Furcht nicht nach; da er wußte, der Brief sei durch Mnn­ ei»« gebracht worden, einen Menschen, den er sehr lieb hatte, und dem er auch schon nützlich gewesen war, konnte ihn Nichts zurückhalten, und er verließ das Haus. Vor ihm ging, wie schon gesagt, ein einziger Diener mit einer brennenden Fackel; allein der arme junge Mann hatte kaum einige Stufen von Montecavallo zurückgelegt, als er von drei Büchsenschüssen dahingestreckt niedersank. Als die Meuchelmörder ihn am Boden erblickten, warfen sie sich auf ihn, und durchstachen ihn nach Herzenslust mit ihren Dolchen, bis er ihnen völlig todt schien. So­ gleich wurde diese trauervolle Bothschaft der Mutter und der Gattin des Ermordeten überbracht, und von diesen ge,. langte sie zu seinem Oheim, dem Cardinal. Der Cardinal veränderte bei dieser Erzählung leine Miene, und verrieth nicht die leiseste Gemüthsbewegung. Er ließ sich schnell ankleiden, empfahl sich selbst und diese arme Seele, die so unvermuthet aus diesem Leben hatte scheiden müssen, der Gnade Goties, und ging ohne Ver­ zug zu seiner Nichte. Dort mäßigte er mit bewunderung­ »vürdiger Haltung und mit dem Ausdrucke des tiefsten Frie­ dens in seiner Brust, das Klagegeschrei und den Erguß weiblicher Thränen, die mit ihrem Geschluchze das ganze Haus zu erfüllen begannen. Sein Einfluß auf die Frauen war in der That von solcher Wirksamkeit, daß von diesem Augenblicke an, und selbst in dem Momente, wo die Leiche hinausgetragen wurde, man von ihrer Seite weder etwas sehen noch hören konnte, was sich nur im geringsten ent­ fernt hätte von dem, was in den allergeordnetsten Fami­ lien bei längst vorhergesehenen Todesfällen üblich ist. Was den Cardinal Montalt o selbst betrifft, so war Niemand im Stande, auch nur die mäßigsten Zeichen des geringsten Schmerzes an ihm wahrzunehmen; Nichts veränderte sich in dem Gange und der ganzen äußeren Erscheinung seines Lebens. Rom wurde hievon bald vollkommen überzeugt, diese Stadt, welche mit ihrer gewohnten Neugier die lei­ sesten Bewegungen eines Mannes beobachtete, der nur eben erst so tief gekränkt worden war. Es ereignete sich, daß am Tage nach dem gewaltsa­men Tode Peretti' s das Consistorium (die Cardinale) in den Vatican zusammenberufen wurde. Es lebte Nie­mand in Rom, der nicht gedacht hätte, wenigstens füt diesen ersten Tag werde sich der Cardinal Montalt o die­ser öffentlichen Amtsverrichtung entziehen. Denn da, meinte man, müßte er denn doch vor den Augen so vieler und so neugieriger Zeugen erscheinen. Man würde die leisesten Regungen jener in solchem Falle so natürlichen Schwäche bemerken, die doch von Personen, die bereits auf einer hohen Srufe stehen, und noch eine höhere anstreben, mit mehr Schicklichteit verborgen gehalten werden; denn darm <28 wird alle Welt übereinstimmen, es sei nicht ziemlich, daß Derjenige, der dahin strebt, sich über alle andern Men­schen emporzuschwingen, sich gerade eben so sehr menschlich zeige, als alle Andern sind. Allein, die also dachten, irrten zweifach; denn für's Erste war der Cardinal, seiner Gewohnheit gemäß, Einer der Ersten, die im Saale des Consistoriums erschienen, und dann war es auch den Scharfsichtigsten nicht möglich, ein Zeichen irgend einer menschlichen Empfindlichkeit an ihm zu entdecken. I m Gegentheile wußte er durch seine Ant­worten an jene unter seinen College«, welche aus Anlaß dieses schauderhaften Ereignisses ihm Worte des Trostes zuzusprechen versuchten, alle Welt wahrhaft in Erstaunen zu versetzen. Seine Festigkeit und die augenscheinliche Un­erschütterlichkeit seiner Seele in mittlen eines so herben Unglücks wurde sogleich zum Gegenstande der Unterhaltung für die ganze Stadt. Gewiß aber ist, daß in demselben Consistorium Viele, erfahrener in der Kunst der Hofe, als die Menge zu sein pflegt, diese anscheinende Unempfind­lichkeit nicht der Gefühllosigkeit des Cardinals zuschrieben, sondern der Kunst, die Vorgänge des Innern weislich ge­heim zu halten; ja diese Ansicht wurde sogar später von der Mehrzahl der Höflinge getheilt, denn es war immer­hin klug, sich nicht zu stark verletzt zu zeigen durch eine Kränkung, deren Urheber ohne Zweifel ein Mann von Macht und Einfluß war, und in dessen Vermögen es etwa später gelegen hätte, den Weg zur höchsten Würde zu verrammeln. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Unmenschliche Spe culation.) Es besteht zu Stockport, wie fast in allen Fabriksstädcen Großbritanni­ens, eine mildihäti'ge Anstalt, deren Zweck ist, dafür zu sorgen, daß die Kinder unbemittelter Eltern auf eine mög­lichst anständige Weise beerdigt werden. Diejenigen Eltern, welche sich dabei berheiligen wollen, haben, sobald eines ihrer Kinder krank wird, wöchentlich einen Schilling zu zahlen, wogegen, wenn das Kind an der Krankheit stirbt, denselben eine Summe von etwa 40 fi. für die Krankheit­und Beerdigungkosten ausbezahlt wird. Um nun diesen geringen Betrag sich zuzuwenden, hat eine ganze Familie, bestehend aus Vater, Mutter, Oheim und Base, keinen Anstand genommen, ein den beiden ersten angehöriges halbjähriges Kind zu vergiften. Der 23 jährige Vacer heißt Robert Sandys . Seine Frau ist fast um ein Jahr jünger; sein Bruder Georg ist 28 und dessen Frau 27 Jahre alt. Des Kindes plötzlicher Tod erregte Ver­dacht, ^ein Körper wurde aufgeschnitten und man fand in den Eingeweiden eine so große Menge Arsenik, daß man 20 Personen damit hätte vergiften können. Die oft fentliche Verhandlung mußte bis zur nahe bevorstehenden Nie­derkunft beider Frauen verschoben werden, die, mit ihren klei­nen Kindern auf den Knieen, vor den Geschwornen er­schienen. UebrigenS hatte die Sache einen ganz unerwar. tecen Ausgang. Bei einer Feuersbrunst, wobei auch das Haus des Uniersuchungrichters niederbrannte, wurde das diese Gelegenheit betreffende Protokoll vernichtet; es fehlte also an den ersten überzeugenden Beweisen, weßhalb den Worten des englischen Gesetzes gemäß, die vier Verklag­ ten freigesprochen werden mußten. — (Erzwungene Hinrichtung.) I n Toulon fand kürzlich das seltene Ereigniß einer Hinrichtung im Bagno Statt. Ein junger Mann, der sich in Paris mit seiner Geliebten zugleich tödten wollte, aber, nachdem diese ge­lobter, am Leben blieb, weil seine Pistole versagte, wurde zur lebenslänglichen Galeerenstrafe verurcheili. Er er­klärte sogleich, den Tod vorzuziehen, und da ihn ein frühe­rer Bekannter in Toulon verächtlich behandelte, verwun­dere er diesen, und bat dann wiederholt um Hinrichtung. Diese fand Statt, alle Galeerensträflinge wohnten ihr tnieend bei, umringt von einer starken Militärmacht und mit Carcälschen geladenen Canonen gegenüber. -— (Englische Strenge.) Kürzlich wurde ein Post­bote, weil er einen Penn y aus einem Briefe gestohlen, zu lebenslänglicher Deportation uerurtheilc. Der Oberrichter sagte, der Angeklagte habe gute Zeugnisse; aber eben Leute dieser Art könnten am leichtesten solche Ver­gehen vornehmen, weil man ihnen nicht mißtraue, und darum müßten sie auch streng bestraft werden. — (Sicilien's Eisenhandel.) Im ersten Semester 1842 wurden in densicilianischen Häfen eingeführt: 4t.789 Ccnr. Roheisen (73 Ctnr. aus Oesterreich), 24? Ctnr. Draht (36 Ccnr. aus Oesterreich), 128 Crnr. Nägel (34 Ctnr. aus Oesterreich), 4242 Cntr. Eisen- und Scahlwaa­ren (162 Ccnr. aus Oesterreich.) — (Wohlfeiles Reisen.) Auf der Loire fährt man jetzt für 2 Sous (2 '/4 kr. C. M.) auf schönen eleganten Dampfbooten die Wegestrecke von 23 Stunden zwischen Nantes und Angers! Die Loire wird nämlich von mehren Dampfschiffahrt»-Gesellschaften befahren, welche einander in wohlfeilen und schnellen Fahrten zu überbiethen suchen. — (Schwimmende Glashütte.) Unter den seltsa­men Fahrzeugen, die auf dem Ohio schwimmen, befindet sich auch eine schwimmende Glashütte. „Ein großes Boot", sagt Herr le Cras , „ist mit dem gewöhnlichen Apparat und einem Ofen versehen; man verfertigt darauf Glaswaa­ren und verkauft dieselben am Ufer, wie das Boot allinä­!ich den Fluß hinabschwimmt." — (Die Königin von England), auf jedes Ver­gnügen Verzicht leistend, so lange ihr Volk Noch leidet, hat die für die Reise nach Deutschland ausgesetzte Summe zum Besten ihrer unglücklichen Unterthanen verwenden las­sen. — (Für die Abgebrannten in Hamburg) waren bis zum 22. Juni 1,630.000 Thaler milde Spenden ein­gegangen. — Grwiederung. Die Nummer Y2 der »allgemeinen Wiener Musik-Zeitung« enthält in Be­zug »uf die in Nr°, 8? des gedachten Blattes, und in Nro.2'2 der>>OrriiuU»« erschienene »N er> chtigung" folgende Erwiederung ! Ls ist mir nicht eingefallen, mich mit den poetischen Federn des Freiherr » Joseph Philiberi u. 3 azarini schmücken zu wollen. Ich habe das allerdings recht nette Gedicht desselben in de»! damahls von mir rcdigirten Feuilleton der Zeitschrift «Unser Planet« abdrucken lassen, weil — es mir eingesandt wurde; daß der »Salon« mit dem ihm eigenen Scharfsinn mich als Di