Lliibachkr TaMtt. Nr. 92. PrLnumerationSpreise: Für Laiback: Gauzj. fl. 8 40; Zustellung ins HauS vrtlj. 25 kr. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. 2nierl Dienstag, 23. April 18/8. — Morgen: Georg. Wrb LnsertionSpreise- Lin-Haltige Petitzeile s 4 Ir,, bei iederbolungen L r kr. Anzeigen bi» 5 Zeilen ro kr. 11. Jahrg.'H Russische Drohungen gegen Oesterreich. Wien, 20. April. Die „Pol. Korr." bringt heute einen Petersburger Brief, der sich in einer sehr gereizten Sprache über Oesterreich und seine Bemerkungen zu den, Friedensvertrage von San Stefano ergeht, in Ausdrücken, wie gesagt, die der Ausdruck des Gefühles der Unbehaglichkeit sein können, für den Moment aber sicherlich wenig passen. Dian schreibt dem genannten Organe unterm 16. d. M.: „Die Pourparlers unter den Auspicieu Deutschlands dauern zwischen den verschiedenen Kabinetten fort. Von allen Seiten wird über den Charakter und die Fortschritte dieser Pourparlers das strengste Geheimnis beobachtet. Von mancherlei Seite wundert man sich darüber, daß das Petersburger Kabinett auf die Einwendungen des Wiener Kabinetts gegen den Vertrag von San Stefano, welche General Jgnatieff von Wien mitgebracht haben soll, noch nicht geantwortet habe. Hierauf wäre zu bemerkeu, daß die fraglichen Einwendungen nicht vom General Jgnatieff überbracht wurden, sondern nach seiner Ankunft hier mitgetheilt worden sind. Da sie nach ihrer Form und ihrem vertraulichen Charakter nicht von der Art waren, eine Antwort durch eiue Note oder eine offizielle Depesche zu erheischen, so waren sie blos der Ausgangspunkt uud gewissermaßen die Grundlage für weitere, gleichfalls vertrauliche Pourparlers, welche seitdem fortgesetzt wurden und zwischen Wien und Petersburg noch fort-dauern. Gegenüber dieser Sachlage hat man hier nur den einen Wunsch, daß man in Wien seine gegen den Vertrag von San Stefano erhobenen Einwendungen ans dasjenige Maß reduciere, welches dem hiesigen Wunsche nach einer Verständigung mit Oesterreich-Ungarn die Perspective auf Verwirklichung eröffne. Möge Oesterreich eine gerechte Befriedigung seiner unmittelbarsten Interessen verlangen, uud Rußland wird es nicht sein, welches sich dem widersetzt. Möge es selbst heute über das Maß der Forderungen hinausgehen, welches es vor dem Friedensschlüsse von San Stefano eingehalten, so wird dies auch hier noch für plausibel erachtet. Es darf aber seine jetzigen Forderungen nicht auf die Spitze treiben, weil dies die aufrichtigsten und reellsten Bemühungen nach eiuer Verständigung, ohne irgend welchen Vortheil, sei es für die Gegenwart, sei es für die Zukunft, vereiteln müßte. Die Vortheile aber, welche Oesterreich durch eine nachträgliche Betheiligung an einem Kriege zwischen England und Rußland an Seite des ersteren erreichen könnte, liegen weniger klar nnd greifbar zutage, als die aus einer solchen Eventualität ihm erwachsende Verantwortlichkeit, Lasten und Gefahren. Die Gegenstände, welche hier besprochen werden, sind vielleicht sehr düsteren Charakters; es scheint aber, daß wir uns in einer jener Krisen befinden, wo man wissen muß, was man will, und in welchen der Augenblick der großen Entscheidung herannaht. Der gegenwärtige Zustand der Ungewißheit und Nergeleien kann nicht lange andaueru. Man darf im Auslande nicht übersehen, daß der gegenwärtige bewaffnete Zustand Rußlands täglich Millionen kostet; es wäre nicht vernünftig, es zu der Berechnung zu veranlassen, daß der Krieg nicht mehr kosten würde, als die gegenwärtige Unmöglichkeit, zu entwaffnen. Bei reiflicher Ueberleguug wäre es demnach gegenüber den so günstigen Dispositionen des Petersburger Kabinetts für eine Verständigung im österreichischen Interesse selbst höchst wünschenswerth, daß man in Wien nicht niit einer allzugroßen Zähigkeit auf Punkten bestehe, welche trotz ihres sehr nachträglichen Da- tums doch deshalb nicht von einer bereits früher^^A^ anerkannten und betonten Nothwendigkeit und Wichtigkeit sind. Den Nachrichten russischer Blätter, daß das Wiener Kabinett wegen der russischen Truppen-concentrierungeu in Rumänien wahrscheinlich Aufklärungen hier verlangen würde, kann, soweit es sich auf die Gegenwart bezieht, mit Entschiedenheit widersprochen werden. Es ist klar, daß gegenüber den wenig verhüllten gegenwärtigen Dispositionen der rumänischen Regierung es der russischen Regierung nicht länger gestattet war, mit Maßregeln zur Sicherung der Freiheit ihrer Verbindungen mit ihrer Armee in der Türkei zu zögern. Auch nur den Schatten einer Bedrohung auf diese Sicherheit fallen zu' laffen, wäre eine Unvorsichtigkeit gewesen, welche man von einer ernsten Regierung sicherlich nicht erwarten konnte. Wenn die Schritte des Ehess des in Bukarest am Ruder befindlichen radikalen Ministeriums überall die gleiche Aufnahme wie in Berlin gefunden hätten, würden allerdings die russischen Vorsichtsmaßregeln in Rumänien minder dringlich erschienen sein. Englische und russische Kriegsvorbereitungen. Zu dem Entschlüsse der englischen Regierung, zwei Armeecorps und zwölf Reiterregimenter aufzustellen, bemerkt das „Mil. Wochenblatt", „daß die Aufstellung von einem Armeecorps in England ohne alle Schwierigkeiten ist; daß jedoch die Aufstellung von zwei Armeecorps die Infanterie und Artillerie beinahe, die Kavallerie, Ingenieure, das ärztliche und Lazarethpersonal und den Train bis auf den Grund erfchöpft, die ge-fammte Armeereserve, die Milizreserve aufbraucht, mannigfach schon die Beihilfe von Zivilpersonal und den sofortigen Ankauf von circa 15,000 Pser- JeMelon. Gerhard van Swieten als Censor. I. Ein gut Theil der hohen geschichtlichen Bedeutung, die wir der Kaiserin Maria Theresia eiuräumeu müssen, ist auf das glückliche Geschick znrückznführen, welches die Kaiserin in der Wahl der Männer bewies, die sie zur Leitung der Staatsgeschäfte in ihre Nähe berief. Zwei von diesen haben vor allem ihr Vertrauen genossen, ihr Kanzler Fürst Kaunitz und ihr Arzt Gerhard van Swieten. Man kennt van Swieten als Regenerator des höheren Unterrichtes in Oesterreich, als Begründer der medizinischen Schule in Wien, aber man hat seine Bedeutung in einer Sphäre noch nicht erkannt und gewürdigt, wo sich aus den Urtheilen über Gedanken nnd Anschauungen anderer zum ehesten ein Schluß auf des Richters eigeue Grundsätze ziehen läßt. Eine archivalische Studie von Dr. August Fouruier, Privatdoceut au der Universität in Wien, veröffentlicht in dem eben erschienenen 84. Bande der Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, erörtert das Wirken des berühmten Mannes als Censor in objektivster, ihm nach allen Richtungen gerecht werdender Weise, und wir glauben, dem Interesse aller Freunde unserer Geschichte zu dienen, wenn wir das Wesentliche dieser Forschungen in Folgendem zusammenfassen. Mit der Ausbreitung der Reformation in Oesterreich war die Censur als Mittel zur Abwehr aufgekoinmen. Man fahndete nach ketzerischen Büchern, um ihre Verbreitung zu hindern und sie zu vertilgen. Neben Bischof und Bürgermeister erhielt in Wien die Universität die Befugnis zur Ausübung dieser Bücheriuquisition. An der Universität aber wurde der Einfluß der Jesuiten bald der herrschende, nnd es läßt sich daraus der Schluß ziehen, in welcher Weise die Bücher-censur geübt wurde. Das 18. Jahrhundert brachte allmälig eine wesentliche Aendernng in das Verhältnis zwischen Kirche und Staat, und damit auch in jenes Bücherinqnisitionsbesuguis der Gesellschaft Jesu. Der moderne Staat, entledigt von den Fesseln des alten Ständewesens, begann sich des Einflusses der Kirche und ihrer beengenden Bundesgenossenschaft zu erwehren und die Sorge für die geistige Wohlfahrt der Unter-thaueu mit der Abwehr jedes schädlichen Einflusses auf dieselbe für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Damit bereitete sich auch für die Censur eine Umgestaltung vor, welche freilich erst in dem ersten Decennium der Regierung Maria Theresia's sich endgiltig vollzog. Im Jahre 1744 hatte Maria Theresia den bis dahin an der Universität Leyden als Gelehrter und Lehrer von großem Rufe wirkenden Gerhard van Swieten kennen und schätzen gelernt, im folgenden Jahre berief sie ihn nach Wien. Er wurde zum Leibarzte der Kaiserin und ihrer Familie, znm Professor an der medizinischen Facultät uud zum Präfecten der Hofbibliothek ernannt. Van Swieten gewann bald die Ueberzeugung, daß an eine Reform des höhern Unterrichtes, welche ihm vor allem am Herzen lag, nicht gedacht werden könne, ehe nicht au der Universität die Führerschaft deu Vätern Jesu abgenommen und der rechtmäßige Einfluß des Staates wieder hergestellt worden. Und damit mußte eine Aenderuug der Censur, soweit sie noch Sache der Hochschule war, nothwendig verbunden sein. Es lag in der Natur der Dinge, daß van Swieten bei ihrer Organisierung den größten Einfluß gewann. Nach Abschluß des Friedens, noch im Jahre 1748, wandte die große Kaiserin ihre Aufmerksamkeit der inneren Verwaltung zu. Der Erbfolgestreit hatte eine umfassende polemische Literatur ins Leben gerufen, und die bestehende mangelhafte Censur vermochte der Verbreitung der gegneri- den nothwendig macht. Die hemmende Wirkung der letzteren Maßregel ist aus dem Grunde nicht zu unterschätzen, da in England die Pserdecon-scription nicht besteht und die Einführung derselben im BedarsHalle die Schwierigkeit der Pferdebeschaffung wenigstens gerade zu Anfang nicht vermindert. Man kann also unzweifelhaft auch hier die äußerste und letzte Grenze der Leistungsfähigkeit des englischen Heerwesens erblicken. Was an Heermaterial noch im Lande zurückbleibt, sind unfertige Depots, Rekruten, Milizen und Volnn-teers, von welchen nicht mehr als die Leistung des laufenden Ersatzes und höchstens noch einiger Etappenformationen gewärtigt werden kann. Noch einschneidender ist eine andere Wirkung jener Maßregeln, die zur Aufstellung von zwei Armeecorps nothwendig werden. Durch diese wird nämlich die gesammte Organisation der Armee zerstört, Verbände zerrissen, neue geschaffen, einzelne Regimenter hören faetifch auf zu sein. Keiner der ausmarschierenden Truppentheile ist homogen, ein jeder enthält 40, 60, 80 Perzent Neuzugegangene." Der Kronstädter „Westnik" berichtet, daß die Ausrüstung der russischen Ostseeflotte eifrigst betrieben würde, und Telegramme, welche Londoner Rhedern von ebendorther zugehen, stellen den demnächstigen Aufbruch des Eises in Aussicht. Die Fregatten „Pervenitz", „Sebastopol" und „Knjas Pojarsky" haben bereits ihre Maschinen und ihre Takelage erhalten, und an der Bereitstellung der Fregatte „Peter der Große" sind 200 Arbeiter thätig. Das zum Auslaufen bestimmte Geschwader wird aus den Fregatten „Peter der Große", „Knjas Pojarsky", „Admiral Spiridoff", „Admiral Lafareff", „Admiral Greig" und „Admiral Tschitschagosf" bestehen. Die „Times" über die österreichische Armee. Die „Times" fühlen sich verpflichtet, im Namen der öffentlichen Meinung Englands der österreichischen Armee eine Ehrenerklärung und eine Genugtuung für die beleidigenden Bemerkungen Lord Derby's m der Parlamentsdebatte über die Einberufung der Reserven zu geben. Der betreffende Artikel ist sehr bemerkenswerth. Rückhaltslos weisen die „Times" jeden Zusammenhang zwischen den Aeußerungen Derby's und den Anschauungen der politischen Kreise Englands zurück, kritisieren aber zugleich die Bedeutung der Aussprüche des jüngst erst zurückgetretenen Leiters der auswärtigen Politik Englands in einer für diesen sehr wenig schmeichelhaften Weise. schen Schriften nicht ausreichend zu steuern. Das Erscheinen einer solchen Schrift von dem Pseudonym Rochezang von Jsecern (F. Zschakwitz): „Historische und geographische Beschreibung des Königreichs Böhmen", in Prag 1749 auftauchend, lenkte die Aufmerksamkeit der Regierung, welche sogleich die strengsten Maßregeln gegen dieses feindliche Preßerzeugnis befahl, auf den vernachlässigten Zustand der Büchercensur. Es wurde den Regierungen der Erbländer Bericht abgefordert, welches der Stand der Eensur in ihrem Bereiche sei und wie man sie zu verbessern vermöchte. Die Berichte geben eben kein tröstliches Zeugnis von den literarischen Zuständen. Wir lesen da unter anderen die Antwort ausLaibach, daß hier „nur einige geistliche Bücher und zuweilen ein oder anderes weltliches Werklein von keiner Erheblichkeit in Druck aufgelegt wirdet." Auch iu Kärnten stand es nicht besser, dort, hieß es, bestehe nur eine einzige, d. i. die kleine landschaftliche Druckerei in Klagenfurt, diese drucke nur Gebet- und Schulbücher und landschaftliche und Regierungspatente. Im Jahre 1749 vollzog sich in Oesterreich die Reform der Verwaltung, die politischen Geschäfte wurden den Landesregierungen abgenommen und einer Centralstelle, dem Directorium in kublieis st OamsralibuZ übertragen. An dieses Lord Derby hatte bekanntlich, um die Unzuverlässigkeit einer Allianz mit Oesterreich recht grell zu kennzeichnen, unter anderm gesagt, Oesterreich habe eine Armee, auf die es sich nicht verlassen könne, daß sie gegen Slaven kämpsen werde. Die dagegen vom Grafen Beust erhobene Recla-mation und dessen Ansuchen, der neue Staatssekretär des Aeußern möge im Parlament einige berichtigende Worte hierüber sprechen, hatten die Wirkung, daß Lord Salisbury, obwol er sich mit der Sache ungern befaßte, die Erklärung abgab, Lord Derby habe auf seine eigene Verantwortung als einzelnes Parlamentsmitglied gesprochen und im auswärtigen Amte sei keine Information vorzufinden, durch die feine Bemerkungen begründet worden wären. Daran ankniipfend, schreiben nun die „Times": „Es kann offen zugestauden werden, daß Lord Derby's Rede überhaupt nicht durch seine gewöhnliche Klugheit gekennzeichnet, und daß der Ausspruch über die österreichische Armee der am wenigsten kluge Theil derselben war. Seine Worte konnten gar nicht verfehlen, einen stolzen militärischen Hof zu irritieren, und waren gar nicht geeignet, die friedlichen Einflüsse zu kräftigen, die Lord Derby doch unterstützen wollte. Nichts als ein momentanes, plötzliches Selbstvergessen konnte es bewirken, daß Lord Derby der vollkommenen Loyalität der österreichischen Armee öffentlich einen Makel anheftete." Die „Times" erörtern dann die nationalen Verschiedenheiten der Völker Oesterreichs, führen aber aus, daß dieselben sich nicht in die Armee fortpflanzen, und sagen ausdrücklich: „Kaiser Franz Joseph hat keine loyaleren Unterthanen, als jene in seinen slavischen Provinzen. Er erkläre, daß die Interessen der Monarchie auf dem Spiele stehen — und diese Provinzen werden ihn in einem Kriege mit Rußland ebenso loyal unterstützen, wie in einem Kriege mit jedem anderen Staat. In einem Kriege mit dem slavischen Rußland wären die slavischen Offiziere ebenso loyal gegen das Kaiserhaus und ebenso brav wie ihre deutschen und magyarischen Kameraden. Wenn es ihnen eine Genugthuung gewährt, zu erfahren, daß diese Thatsachen in England ganz wohl bekannt sind, so sei ihnen die Versicherung gegeben, daß Lord Derby blos für sich selbst sprach. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden die beleidigenden Worte in der Uebereilung ausgesprochen und entsprechen durchaus nicht der Meinung, welche er ausdrücken wollte." wandte sich nun die Kaiserin mit ihrem Verlangen nach Vorschlägen zu einer Eensurresorm. Das Directorium entsprach dieser Aufforderung, und die Kaiserin übergab die Vorschläge dem Manne ihres Vertrauens, van Swieten, sich sein Urtheil über dieselben erbittend. In dem Gutachten, mit welchem dieser antwortete, sehen wir ihn den Kampf gegen die Jesuiten auf dem Gebiete der Bücherpolize; eröffnen, wie er ihn auf dem des öffentlichen Unterrichtes begonnen hatte, denn er selbst hielt jenen für die unerläßliche Fortsetzung und Unterstützung von diesem. Was half es, ihnen die Leitung der Universität entwunden zu haben, wenn sie gleichwol als Bücherrichter noch fest im Sattel saßen, und wenn alles von Literatur, was nicht bestimmt ins politische Fach einschlug, ihnen auf Gnade und Ungnade überantwortet blieb ? Nicht eine Corporation durfte die wichtige Mission der Censur ferner vom Standpunkte ihres eigensten Interesses verwalten; der Staat selbst, als Wächter über Gesetz und Sitte, sollte nicht durch Mönche von problematischer Befähigung und unmöglichen Grundsätzen, sondern durch wissenschaftliche Autoritäten sein Recht ausüben, über Bücher zu urtheilen. In diesem Sinne lautete auch van Swietens Gutachten. Er erbat die Censur der philosophi- Tagesneuigkeiten. — Eröffnungsfeier der Pariser Ausstellung, Das Ccremomell für die Eröffnung der Weltausstellung ist, nach der „Liberte", das folgende: Die Feier findet am 1. Mai um 10 Uhr morgens auf dein Trocadero statt. Der Marschall-Präsident in großer Uniform, von seiner militärischen Suite, den Großwürdenträgern und den Mitgliedern des diploincitischen Corps umgeben, nimmt auf einer Estrade Platz, die mitten auf der großen Wasser-terrasse errichtet ist Hinter dieser Estrade, unter dem Säulengange der Rotunde, sind etwa 1500 nnd auf beiden Seiten, sowie in den Flügelgallerien des Palastes 5- bis 6000 Plätze für ein geladenes Publikum beider Geschlechter reserviert. Die Truppe bildet auf beiden Seiten des Wasserfalles bis hinüber zu dem Hauptthore des Ausstelluugspalastes auf dem Marsfelde Spalier; in ihrem Rücken wird noch Platz für etwa 20,000 Zuschauer vorhanden sein. Die Kommissäre der fremden Abtheilungen nehme» mit ihrem Personal rechts, die Vorstände der französischen Abtheilung links von der großen Terrasse des Marsfeld-Palastes Stellung, um daun vereint dem Präsidenten der Republik zur Begrüßung entgcgciizngehen. Um 10 Uhr wird der Marschall eilte Rede halten und zum Schluß derselben die Ausstellung für eröffnet erklären. In diesem Augenblicke werden die Wasserwerke zu spielen anfangen, die Militärmusikeu Fanfaren blasen und drei Ar-tilleriesalven der Bevölkerung von Paris verkünden, daß die Ausstellung begonnen hat. Der Marschall wird sodann mit seinem glänzenden Gefolge die Gallerien des Marsfeld-Palastes durchwandern, dessen Pforten von 12 Uhr ab dem Publikum geöffnet sein werden. Die beiden Hänser des Parlaments werden offiziell zu der Eiuweihungsseier geladen werden. — Gründonnerstag am englischen Hofe. Von altersher werden am englischen Hofe am Gründonnerstag (LI-mu Shrupeu, Tisaueu rc. zur Anwendung, welche indeß, wie jedermann weiß, in den meisten Fällen das Uebel keineswegs hindern, seinen langsamen und natnr-gcmnßeu Verlaus zn nehmen. Nnr der Theer vermag eine schnelle, um nicht zu sagen augenblickliche Erleichterung zn verschaffen, und dies Resultat tritt schon bei Gebrauch von 4 bis 6 Gnyot'schen Thccrkapseln per Mahlzeit ein. Da der Flacon 60 Kapseln enthält, so stellt sich die ganze Kur auf nicht höher, als einige Kreuzer per Tag, und cs ist eine Thatsache, daß von 10 Personen, welche einen Versuch mit diesem Heilmittel gemacht haben, 0 daran für immer sesthalten. Die Gnyot'schen Thccrkapseln haben infolge ihres großen Erfolges vielfache Nachahmungen hervorgerusen, und übernimmt Herr Gnyot eine Garantie nur für diejenigen Flacons, welche seine Unterschrift in dreifarbigem Drucke tragen._____________________________(68) 2—2 Witterung. Laibach, 23. April. Dunkle Wolkenzüge, kein Sonnenschein, heftiger ONO. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 10 8°, nachmittags 2 Uhr -j-12 6"6. (1877 « 15 2°; 1876-1-18 6« 6.) Barometer im Steigen, 732 45 rum. Das Tagcsmittel der Wärme am 20 d -j- 10 7°, am 2l. d. I2'2" nnd gestern -j- 13 7°, beziehungsweise um 12", 2'8" nnd 8'9° über dem Normale: der vorgestrige Nicderschlag 8 50 arm. Regen. Verstorbene. Den 20. Apri l. Franz Gazhnik, Klcidermacher, 28 I., Petersstraße Nr. 12, Lungenschwindsucht. Den 21. April Angela Klopei', Tabaksabriks-Arbeiterin, 21 I., PeterSstraße Nr. 49, Lniigentnbcrknlose. - - Maria Bnrndorser, Südbahncvndnctenrs-Tochter, Fär-bersteig Nr. 5, Lungcnlähmung. Den 22. April. Maria iirizaj, Manrerrtochter, 4J, Stadtwaldstraße Nr. 11, Fraisen. — Karl Pröckl, Kürfch-nerssohn, 8 Mon., Herrengasse Nr. 14, Bronchitis. Lebensmittel-Preise in Laibach am 20. April. Weizen 9 fl. 48 kr., Korn 6 fl. 50 kr., Gerste 5 sl. 69 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 6 fl. 18 kr., Hirse 6 fl. 50 kr., Knkurup 6 fl. 40 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 8 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 10 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr , Schweinsett 80 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 74 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm: Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 54 kr., Schweinfleisch 68 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 95 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter._________________________________ Gedenktafel über die am 2 7. A p r i l 1878 stattfindenden Li-citationen. 2. Feilb., Dnh'sche Real, RaZkiverh, BG. Gnrkseld. — Reass. 2. Feilb., Dreenik'sche Real., Markovo, BG. Stein. — Reass. 2. Feilb., Tomic'sche Real -rä Großlup, BG. Laibach. — 2 Feilb., Pozlep'fche Real., Plefchiwize, BG. Laibach. — 2. Feilb., Jefich'sche Real., Bruiindorf, BG. Laibach. — 2. Feilb., Hoccvar'fche Real., Pianzbnchl, BG. Laibach. — 2. Feilb., Warl'sche Real., Steinbüchl, BG. Radmannsdorf. — 2. Feilb., Maei'fche Real., Vidcm, BG. Egg. — 2. Feilb., Krnsnik'fche Real., Untcrtufstcin, BG. Egg — 2 Feilb., Galic'fche Real., HruZea, BG. Laibach.'— Reass. 8. Fcilb., Tancig'sche Real, Oberigg, BG. Laibach. -- 8. Feilb, Klancar'fche Real., Bruundorf, BG. Laibach. — 3. Feilb., Miheliö'sche Real., Bezovik, BG. Laibach. 8. Feilb., Jakopiü'schc Real, Podpee, BG. Grvß-laschiz. — 8. Feilb., Rebernik'fche Real., Michelstetlen, BG. jkrainburg. — 3. Feilb., Britzel'sche Real, Oberkaschel, BG. Laibach. - Reass. 8. Feilb., Kcrenc'fche Real., Snscha, BG. Laibach. — 8. Feilb., Carmansche Real, Ncnmarktl, BG. Ncnmarktl. — Reass. 8. Feilb., SustciM'jchc Real., Seedors, BG. Laibach. — 8. Fcilb., Kastelic'sche Real, Groß-Jlovagora, BG. Laibach. — 2. Feilb., Zgur'jchc Real., Podborst, BG. Wippach. — 8. Feilb., Gorischel'sche Real., Altlack, BG. Lack. — 1. Feilb., Knstrin'sche Real., Vojska, BG. Jdria. — I. Fcilb., Slabe'schc Real., Govck, BG. Jdria. - 1. Feilb., Albrccht'schc Real., Novavas, BG. Jdria. — 1. Feilb., Ciaalc'sche Real., Sadlog, BG. Jdria. — Reass. 8. Feilb., Premrusche Real., Oberfeld, BG. Wippach. — 3. Feilb., Vidrich'sche Real., Doru, BG. Adels-berg. — 2. Feilb., Maci'fche Real., Lufithal, BG. Egg. Telegramme. Rom, 22. April. Der Papst soll auf ärztliches Anrathen sich prinzipiell entschieden haben, den Sommer außerhalb des Baticans an einem noch zu wählenden Orte zuznbringen. London, 22. Avril. Die „Times" melden aus Calcntta vom 21.: Die ganze Energie der Regierung ist auf Kriegsvorbereitungen con-centriert. Es ist Befehl ergangen, sümmtliche Ein-gebornen - Regimenter auf volle Kriegsstärke zn bringen. „Daily News" berichten aus Konstantinopel vom 20. d.: Layard that Schritte, um die englischen Unterthanen unter amerikanischen Schutz zu stellen. Das Reuter'sche Bureau meldet aus Bombay vom 21. d., daß die erste Brigade des Expeditionscorps sich am 29. April einschifft. Telegrafischer Änrsbericht am 23. April. Papier-Rente 61 35. — Silber-Rente 65'—. — Gold» Rente 72-45. — 1860er Staats-Aulehen 111.20. — Bank-aelien 794. — Kreditaeticn 212'—. — London 12l'90. — Silbcr 106.40. — K. k Münzdukaten 5 75. — 20-Franrs-Stücke 9 77. — 100 Reichsmark 60 10. B-i Karl Karinger Schieb-Kugeln aus (196) I «» ,»,»»» in allen Größen nnd zu billigsten Preisen vorräthig. Zichmiyl Dr. Tmyer, Doccnt der Zahnheilkuude a» der Universität in Graz, übt seine zaünürztkilöe imä zuüntecüni^cüe Praxis in Laibach im „Hotel Elefant" von 9 Uhr früh bis 5 Uhr abends aus. Meine k. k. priv. Zahnpräparate: Autiseptikou-Mund-wafser L Flasche 1 fl., Zahnpulver (große Schachtel 1 fl., kleine Schachtel 80 kr.) nnd Pasta L Dose 80 kr., ä Päckchen 3>> kr., sind in Laibach bei den Herren Gebrüder Krisper, Birschiz, E. 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