u'tica MaoonniBa u Haseh des* Konfiskation zweite üaeflage. Wahlspruch Was rotr begehren von ver Zukunft Rmunt Das; Brol und Arbeit uns gerüstet (tchtn, Datz unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. r Cd. Herwegh. IM m Telephon Nr. 2325« Ser SAMo-lto 38.415, kifenbahner Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. RedaMon: Wien VA, Sentagaffe Nr. 8. 9vtbahHgn»[d|tu6: flmti Tag« vor fein Erscheinen fett <8lalle*. Sprechstunden ^°8 mit Ausnahme der Eonn- und Feiertage von IV Uhr * . ■ * vormittags bis Va4 Uhr nachmittag-, Jnsertionspreis: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahrerauftrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich . ...........................Kr. 2-88 ©unßiöhrltch ..e. ........... n ö Für das Deutsche Neich ganzjährlich Mk. S —. Für bas übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Erscheint fetten 1., 10. und 20. im Monat. Wien, den 10. Sltober 1812. 20. Jahrg. Soeben erschienen: „ZW Mtimi btt MWMl im itotElti SWMMlWrs." Eine kritische Erläuterung von Franz Lill. Die Broschüre bildet eine l e i ch t f a ß l i ch e Einfü h ru n g in die B estimmunßen des neuen österreichischen S t r a f g e s e tz e n t-ro u r f e s, soweit diese auf die Eisenbahner Bezug haben, und zeigt die Gefahren rntf, die den Verbefsernngsbesirebunqon der Eisenbahner durch das geplante Gesetz drohen. Das Büchlein ist daher für die Agitation und zur Verbreitung unter den Eisenbahnern bestimmt. Preis per Einzelexemplar Heller, Bot $1 Ernannte von mindestens 80 Stück entsprechender Rabatt. Zu beziehen entweder direkt durch die Drnck-und Verlagsanstalt Carl «. Louis Schwabe, Wien V, Rüdigergasse 554 oder durch die Redaktion unseres Blattes. Mnisterworte. Die Maßnahmen für die Arbeiter der f. k. österreichischen Staatsbahueu. Wenn in Oesterreich ein Minister eine stilgerecht und schön konzipierte Rede vom Stapel läßt, bann ist man gewohnt, ihr mit größtem Mißtrauen zu begegnen. Das ist kein Ehrenzeichen, das man unseren leitenden Staatsmännern, die auf verantwortungsvollen Posten stehen, ausstellen kann. Aber wie die Tinge bei uns nun einmal liegen, hat sich die öffentliche Meinung längst daran gewöhnt, Worte, die sonst überall als bindende Erklärungen der Regierung gelten, mit der größten Reserve hinzunehmen, denn man weiß, daß die schönsten Versicherungen zumeist keinen anderen Zweck haben, als über eine augenblicklich unangenehme Situation hinwegzukommen. Vor kaum länger als Jahresfrist haben die Arbeiter der österreichischen Staatsbahnen Gelegenheit gehabt, wohlmeinende Worte des Ministers als obersten Cbef der Staatsbahnverwaltung zu vernehmen. Das geschah, als unter dem Druck der wachsenden Gärung unter den Angestellten der Staatsbahnen und Wohl auch unter dem Eindruck der traurigen Vorfälle vom 17. September im Vorjahre die Regierung endlich. ihre Geneigtheit aussprach, in teilweiser Erfüllung des bekannten 38 Millionen-Beschlusses im Parlament den Betrag von 21 Millionen Kronen für Die Staatsbahner zu verwenden. Man wird sich nämlich erinnern, daß, als damals gelegentlich der im Parlament abgeführten Debatte der Abgeordnete Tomfchik in ausführlicher Rede besonders auf die trostlosen Verhältnisse unter dem _ Großteil der Arbeiter der k. k. Staatsbahnen hinwies und die Regierung an ihre Pflicht mahnte, der Eisenbahnminister Freiherr v. F o r st en" Dieser Bestimmung entspricht, wie Dr. Stroh in seiner Schrift nachweift, die Abrechnung nicht, welche die Staatseisenbahngesellschaft über ihre Geschäftsführung vom 1. Jänner 1908 bis zum 15. Oktober 1909 der Negierung vorlegte und aus welcher ein Guthaben der Gesellschaft beim Staate von 28-5 Millionen Kronen resultierte, welches Guthaben der Gesellschaft ausbezahlt wurde. Für die durch die Begebung der Anleihe erfolgte Verpfändung wurde der Staat nicht fchadlos gehalten. Die Staatseisenbahngesellschaft hat in ihrer Bilanz per 31. Dezember 1907 nur den tatsächlich aushaftenden Teil dieses Anleihens, 63 Millionen Franken, als Passivum ausgeroiesen, und Dr. Stroh führt als treffenden Gegenbeweis gegen tue Erklärungen des Finanzministers, daß diese 18 Millionen Franken Prioritäten bereits am 1. Jänner 1908 existiert und daß sie sich im Portefeuille der Gesellschaft befunden hätten, nachstehende Tatsache ins Tressen: „Im Grunde des tz ö. Absatz 3, obliegt der Staatsverwaltung die Einlösung aller nach dein 1. Jänner 1908 fälligen Coupons und verlosten Obligationen der übernommenen An» lehen. Hätten am 1. Jänner 1008 81,751.000 Franken unverlost aushaftende vierprozemige Prioritäten existiert, dann hätte der Staat zum Coupontermin des 1. Februar 1908 die halbjährigen Zinsen von dieser Summe bezahlen müssen. Aus der im § 13, vorletzter Absatz, des Uebereinkominens vorge- FemlleLon. Neue Beitrage zur ArSelterpsycholo§!e. Maschinentechnik und Arbeitsfreude. DaZ Problem der gewerblichen Arbeit hat im Laufe des letzten Jahrzehnts eine Veränderung erfahren, die zugleich eilte Erweiterung und eine Verinnerlichung bedeutet. Neben den Forderungen, durch welche die Sozialpolitik die äußeren Lebensbedingungen der Arbeiterschaft zu verbessern strebt, ertönt immer zwingender und eindringlicher die Frage nach den inneren Lebensmöglichkeiten, die heute die grotzen Massen der Industriearbeiter in itfter gewerblichen Tätigkeit finden können. Die zahlreichen Arbeiterb-ographien. die Untersuchungen über Arbeiterpsychologie, die uns die letzten Jahre gebracht haben, legen Zeugnis ab von dem zunehmenden Interesse, mit dem ii.tr die Gefühls- und Gedankenwelt des Proletariats ver- folgen. Einen besonders wertvollen Beitrag zur Psychologie des modernen Fabrikarbeiters bringt uns das jüngst erschienene Buch Adolf Levensteins: „Die Arbeiterfrage". Es entstand aus den Ergebnissen einer Enquete, die Levenstein, selbst früherer Arbeiter, durch Befragen von 8000 gewerkschaftlich organisierten Arbeitern veranstaltet hat. Wie der Verfasser im Vorwort selbst sagt, soll sein Buch ein Fundament fein für die Beantwortung folgender Fragen: A. Was für Menschen prägt die moderne Großindustrie unter dem Drucke privakwirtschanlicher Oekonomie? B. Welche Kräfte bürest das Gegengewicht einer etwaigen körperlichen und seelischen Entartung? Levenstein hat sich mit seinen Fragen nur an drei Arbeiterk'Uegorien in verschiedenen Gegenden Deutschlands gewandt. An der Enquete beteiligten sich Bergarbeiter im Ruhrgebiet, im Saargebiet und in Schlesien; Textilarbeiter' in Berlin und in Forst; und Metallarbeiter in Berlin, Solingen und Oberstem. Ta diese drei Arbeitsorten sich sehr voneinander unterscheiden, und doch eine jede in ihrer eigenartigen Weise für unsere heutige Großindustrie charakteristisch ist, scheint diese Auswahl berechtigt und glücklich zu sein. Bon den 8000 abgesandten ErbebungSformularen hat Lebenstein 5040 beantwortet zurückerhalten und teilweise durch eingehenden Briefwechsel ergänzt. Das besonders Wertvolle seiner neuen Publikation liegt in der wörtlichen Wiedergabe einer grotzen Anzahl dieser Antworten, die uns einen unmittelbaren Einblick in die Gedankenwelt der Arbeiterklaffe gewähren. Die Ausführlichkeit vieler Antworten mag auf den ersten Blick überraschen Levenstein ist eS gelungen, die Stummen und innerlich Vereinsamten zum Reden zu bringen, und mancher Arbeiter dankt ihm in ergreifenden Worten für die Gelegen- heit, sein inneres Erleben endlich einmal heraussprechen zu können. Ein Metallarbeiter schreibt ihm: „Ich bin so froh, datz ich einmal aufrichtig sagen kann, was mein Fühlen und Denken ist." Ein Bergarbeiter: „EZ freut mich, dich kennen zu lernen, ob persönlich oder schriftlich, das ist gleich; und zweitens habe ich endlich jemand gesunden, dein ich meine Erlebnisse und mein Herz anvertrauen kann.' Ein Schlosser sendet ihm den „Fragebogen voll erlebter Gefühle" zurück und schreibt dazu: „Ich habe noch keinen Menschen gehabt, dem ich in ähnlicher Weise etwas hätte andeuten können. Das stete Gefühl des Unverstandenseins erstickt das Bedürfnis, sein Fühlen jemand zu'sagen, erzieht sogar direkt zum Schweigen." Die von Levenstein an seine Genossen gestellten Fragen beziehen sich auf die positiven Wünsche der Arbeiter in Bezug auf die Umgestaltung ihrer ökonomischen Lage, auf die Beziehungen der Arbeiter zu den sozialen Gemeinschaften und zu den ausjcrlieruffichen Kultur» und Lebensproblemen, und endlich auf das seelische Verhältnis der Arbeiter zu ihrer berufsmäßigen Arbeit und ihren Arbeitsbedingungen. Dieser letztgenannte Abschnitt. der nicht nur eine Psychologie der Arbeiter, sondern auch eine Psychologie der Arbeit enthält, gehört zu den gehaltvollsten Kapiteln des Buches. Durch seine Frage: „Macht Ihnen Ihre Arbeit Vergnügen, oder haben Sie kein Interesse an derselben7" hat Levenstein neues Material zur Klärung des Problems der Arbeitsfreude geliefert. Es ist zweifellos, daß die neueste Entwicklung der Maschinentechnik dazu beigetragen hat, die Muskelarbeit der Industriearbeiter ungemein zu verringern. Die körperliche Last der Arbeit ist von den Menschen genommen und den eisernen Armen der Maschinen übertragen worden. So konnte Otto Kämmerer aus der Wiener Tagung des Vereines für Sozialpolitik „die Verwertung des Menschen nicht als Muskelmaschine, sondern als denkendes Wesen im Rahmen der Arbeitsteilung", als einen Grundgedanken der Maschinentechnik bezeichnen. Für alle Industrien aber, in denen weitgehende Arbeitsteilung inte!' lektuelle Kräfte bei der Produktion nicht braucht, bleibt cs unentschieden, ob durch den Ersah der Muskelleistungen durch Nervenleistungen die seelische Last der Arbeit vergrößert oder verringert wird. Die Frage. c£> unsere moderne Maschinen-kuttur mit „dem Odium verminderter Arbeitsfreude" belastet werden kann, wird von immer größerer Wichtigkeit, je rascher die Zahl der Menschen wächst, die von der Jugend bis zum Alter,, Tag für Tag, Jahr für Jahr, die automatischen Bewegungen der Maschinen überwachen, lenken und ergänzen. Nach de» zahlenmäßigen Feststellungen, die Levenstein in seinem Buche gibt, überwog die Lust an der berufsmäßigen Arbeit bei 17 Prozent der Metallarbeiter, 15 Prozent der Bergarbeiter und 7 Prozent der Weber. Vorwiegend Unlustgefühl empfanden dagegen 75 Proztnt der Textilarbeiter, 60 Prozent der Bergarbeiter und 57 Prozent der Metallarbeiter. Die übrigen Arbeiter verhielten sich gleichgültig oder hatten keine Angaben gemacht. Sehr viel interessanter freilich als diese dürren Zahlen mit ihren fast selbstverständlichen Ergebnissen sind die Aussprüche, in denen die einzelnen Arbeiter ihre Lust-oder Unlustgesühle während der Arbeit begründen. Wir erfahren hier von neuem, daß vor allem die Unselbständigkeit der Arbeit, ihr trostloses Einerlei, das keine Gelegenheit zu eigener geistiger Anteilnahme bietet, wie dunkle Wolken die Seelen der Arbeiter verdüstern. Die Sehnsucht, in die Arbeit einen Teil ihres „Ich" hineinzulegen, mit ihrem wachsenden Werke selbst zu wachsen, ihrem Leben Gestalt zu geben durch ihre Arbeit, muß heute im modernen Großbetrieb fast unbefriedigt bleiben. „Ich mag und will nicht zur Maschine degradiert werden." schreibt verzweifelnd ein *27jährigcr Metalldrucker. „Das Menschentum wird schimpflich inmitten eines brutalen Arbeitsprozesses," ruft ein Kohlenhauer aus. Datz freilich die Möglichkeit selbständigen Schaffens, die dem alten Handwerk feine Bedeutung und seinen Kulturwert verlieh, auch in der Großindustrie manchmal noch Raum findet und bann von den Arbeitern hoch geschäht wird, beweisen folgende Werte eilte» Holzarbeiters: „Mir mtcht die Arbeit Vergnügen, wenn ich meine eigenen Ideen und Geschmack zum Ausdruck bringen kann. Man schafft bann ntü einem gewissen liebevollen Eifer und betrachtet das fertige Stück mit einer gewissen Pietät, so ähnlich wie der Herrgott den ersten aus Lehm geformten Menschen. Ständig das gleiche Stück herzustellen, wirkt geisttötend." Derselbe Arbeiter fübld seiner Holzbearbei-tungsmaschine gegenüber „seine llebermach! als Mensch." wenn er „das heulende, surrende, stöhnende Ding bis zur äußersten Kraftleistung quält und sich freut, wenn sie. der führenden Hand gehorchend, das wildeste Stück Holz verschlingt und formt". Ein Förster Weber muß ein ähnliches inneres Verhältnis zu seiner Maschine gewonnen haben, denn er schreibt: „Ich habe der Maschine gegenüber nicht die Empfindung, als sei sie ein übergeordnetes Etwas, sondern sie erscheint mir als ein willfähriges-Werkzeug, als mein »Broipferd-', wie ich schon öfters scherzend gesagt habe." Solche AuSspriiche gehören freilich zu den Seltenheiten. Im allgemeinen entwickelt die Gebundenheit an die Maschine ein Maximum von Unlustempfindungen in den Arbeitern, das sich bis zum Haß gegen die Maschine, „die den Geist aus« fchaltet und die Nerven unerträglich quält", steigern kann. Ein solcher Haß glüht in den Worten cineS Berliner VlüschweberS: „So stehe ich an meinen Platz gebannt, Stunde um Stunde, und sehe der rastlos arbeitenden Maschine zu. Mechanisch wieder-holen sich dieselben Handgriffe. . . Die Hauptbeschäftigung ist Stehen und Beobachten. Oefters ersaßt mich eine Arbeitswut, die Unruhe der Maschine überträgt sich dann auf mich. Dann laufe ich um den Stuhl herum, dann möchte ich der Maschine helfen, daß sie noch schneller arbeitet.... Ich betrachte die Maschine als meinen Feind, wenn sie so gleichmäßig, ohne auszu» Sorgel dafür, fcajj der „Eiseubahuer" auch vom reiseudeu Publikum gelesen werde! \ sehenen Gebarungsrechnung ist aber zu ersehen, das; der Staat mit 1. Februar 1908 nur mit Zinsen von der wirklich aus-haftenden Schuld von 63,047.000, dagegen a m 1. Augu st 10 0 8 mit Zinsen von einer Prioritätsschuld von 8 1,7 5 1.0 0 0 belastet erscheint. Auch diese Tatsache bietet also einen schlagenden Beweis dafür, daß die Eventualität, welche der § 12, Absatz 6, borsieht, wirklich cingetretcn, daß nach dem 1. Jänner 1908 eine Veränderung durch Verpfändung an den vom Staate zu erwerbenden Objekten stattgefunden hat. von welcher Veränderung eine Einnahme von rund 18 Millionen Kronen der Staatseisenbahngesellschaft ohne jeden Rechtsgrund gugeflossen ist." Dr. Stroh weist ferner nach, daß der Staat bei der Abrechnung der Staatseisenbahngesellschaft über die durch sie auf Rechnung des Staates besorgte Betriebs-fichmng ihrer ehemaligen Linien nicht nur um diesen Betrag von 18 Millionen, sondern auch noch um einen weiteren Betrag von 7 9 Millionen Kronen geschädigt wurde. Die Staatseisenbahngesellschast hat nicht nur den Erlös dieser Prioritätenbegebung dem Staate nicht verrechnet, sie hat diesem auch Zinsen zur Bezahlung aufgerechnet, die noch das Jahr 1907 betreffen. Es handelt sich da um die das Jahr 1907 betreffenden Quoten der erst im Jahre 1908 fälligen Coupons. Tie Staatseisenbahngesellschaft hatte diese Zinsen, die 7-9 Millionen Kronen betragen, in ihrer Jahresrechnung für das Jahr 1907 als Ausgabspost bereits durchgeführt. Nichtsdestoweniger aber wurde auch dem Staate ganz unberechtigt dieser Betrag in der Abrechnung als Ausgabe des Jahres 1908 neuerlich verrechnet und dieser Betrag wurde auch vom Staate bezahlt. Es ist eine auffallende Sorglosigkeit, wie Dr. Stroh in seiner Broschüre richtig bemerkt, mit der die Vertreter des Staates beim Abschluß dieser Verstaatlichung vorgingen. Die Einschinuggelung der noch nicht ausgegebenen Prioritäten in den vom Staate zu übernehmenden Schuldenstand und die Bezahlung der ungebührlich aufgerechneten Zinsen sind recht auffallende Dinge, und es läßt auch ein weiterer Umstand die Art der Schließung dieses Übereinkommens recht bedenklich erscheinen. Die Regierung bediente sich zur Empfehlung ihres Verstaatlichungsgesetzentwurfes eines falschen Ziffernmaterials. Es wurde im Motivenbericht die Sache so dargestellt, als wenn die von der Regierung empfohlene Einlösung für den Staat günstiger sei als die konzessionsmäßige. Bei der konzessionsmäßigen Einlösung hätte als deren" Grundlage das Reinerträgnis der vorausgegan-aenen sieben Jahre, bei Ausschluß der zwei ungünstigsten Jahre, zu gelten gehabt. Da fälschlich ein höherer Reinertrag als der tatsächliche in Berechnung gezogen wurde, wurde die konzessionsmäßige Einlösung künstlich zur ungünstigeren gestempelt. Für das Jahr 1907 reduziert sich der in Berechnung gezogene Reinertrag in der Wirklichkeit um die Kosten des finanziellen Dienstes (zirka 400.000 Kr.), welche Kosten bei Feststellung des Betriebsüberschusses berücksichtigt werden müssen und welche aber in diesem nicht erscheinen, und um die dein Gewinn- und Verlustkonto gutgeschriebenen Abschreibungen von den Bahnlinien in der Höhe von 3,319.901 Kronen. Das im Motivenbericht mit 30 Millionen Kronen angegebene Reinerträgnis reduziert sich dadurch auf 26 Millionen Kronen, wodurch der Kapitalsbedarf für eine richtige konzefsionsmäßige Einlösung niedriger wird, als derselbe bei dein vom Staat mit der Staatseisenbahngesellschast halten, ihren regelmäßigen Gang geht. Die Maschine ist ganz aus Stahl, nur Stahl, hat weder Herz noch Nerven, kennt keine Müdigkeit, keine Angst, keinen Schmerz, keine Wut! Steht aufrecht und kamt ewig aufrecht stclitn und arbeiten! Dieses verdammte Stahlgeschöpf! . . . Herausreitzen möchte ich das Stahlherz, daL fo unbarmherzig und leidenschaftslos schlägt!" Die aufs höchste getriebene nervöse Anspannung, die durch die Maschinenarbeit hervorgerufen wird, veranlaßt einen Metallarbeiter, „oft mit Vehemenz seine Maschine zum Stillstand zu bringen und davonzulaufen, obgleich er als Akkordarbeiter dadurch materiellen Verlust erleidet." Ein anderer ölt seine Maschine. „bis sie in Oel schivimmt, mit die Gelegenheit zn l>aben, das überflüssige Oel abzuwischen" und auf diese Weise die Monotonie der Arbeit zu unterbrechen. Können wir angesichts dieser Beobachtungen den TicBergang von der MuSkelleistung zur Nennleistung in der Großindustrie wirklich als Fortschritt, als Erleichterung der Arbeitslast bezeichnen? Levenstein hat den Versuch gemacht, die für die Arbeitsunlust bestimmenden Gründe in einigen Rubriken zahlenmäßig zusammenzufaffen. Wenn hier auch sicherlich einzelne Unrichtigkeiten nicht zu vermeiden waren, erlaubt diese kleine Statistik doch, die drei Arbeiterkategorien hinsichtlich ihrer inneren Stellungnahme zu ihrer Arbeit zu vergleichen. Bei den Bergarbeitern wurden meist materielle, außerhalb der eigentlichen Arbelts-leistung selbst liegende Gründe der Arbeitsunlust angegeben: zu geringe Entlohnung, grotze Gefahren für die Gesundheit, schlechte Arbeitsbedingungen. Besonders deprimierend ist das Arbeiten im ewigen Dunkel, tief im Schöße der Erde. Ein Bergarbeiter „betritt den Förderkorb immer mit dem Gedanken, den Dante über die Hölle schrieb". Seinen Arbeitsgenossen „ist die Arbeit fern von Licht und Sonne ein Greuel"; sie „gehen in die Arbeit wie in den Tod"; „schon der Ausenthalt in der Grube stimmt traurig"; sie finden, „daß ein niederträchtiger Fluch an dieser Arbeit hängt". Die Sehnsucht der Bergarbeiter nach Luft, Licht und Sonne hat ergreifenden Ausdruck in folgenden, ebenfalls von Levenstein veröffentlichten Versen eines neunzehnjährigen Bergarbeiters gefunden: Sonnenstrahlen sind leichte Dirnen, Lieben nur die roten Wangen, Werden nie die Arbeitsstirnen In Lieb' und Kuß umfangen. Will die finst're »Arbeitsfurche Sonne haben, Licht genießen, Muß sie schon den Sounball selber. Himmelhöh' und Aethcrräumc Siegend zu erobern wissen. Bei den Webern und bei den Metallarbeitern sind es dagegen, wie wir gehört haben, nervöse und seelische Qualen, die jie zu Klagen veranlassen. In den Antworten der großstädtischen "1 > > I! WM" Besucht frei geschlossenen Uebereinkommen ist. Dr. E. Stroh empfiehlt zur gründlichen UeberPnifung der gesamten Verstaatlichungsaktionen und zur Geltendmachung der nachgewiesenen staatlichen Ansprüche auf 18 und 7-9 Millionen Kronen eine parlamentarische Kommission ein-Zusetzen. Hier verkennt Herr Dr. E. S t r o h zweifellos den Wert des österreichischen Parlamentarismus, wenn er von einer derartigen, sich in ihrer Zusammensetzung dem Parteiverhältnis des Parlaments anschließenden Kommission mehr erwartet als eine Gutheißung der Regie» rungshandlungen und unterdrückte Minoritätsvoten der Oppositionsparteien. Die Interessen der hochadeligen und bürgerlichen Großfinanzwelt, die der Regierungen und der bürgerlichen politischen Parteien sind viel zu sehr ineinander verstrickt, als daß auch eine derartige gewagte Verstaatlichungsaktion auf ^entschiedenen Widerstand oder nachträglich auf eine scharfe Verurteilung stoßen wurde. Der kontrollierenden Funktion des Hauses des allgemeinen Wahlrechts ist lediglich der Umstand zu danken, daß bei derartigen Transaktionen der Gegenwart der österreichische Staat nicht in dem gleichen Umfang und nicht mit derselben Unverfrorenheit 6e—nachteilig! wird als in der Vergangenheit des Ministeriums Bach. Wenn der österreichische Staatsbahnbetrieb heute alljährlich für eine Schuldenverzinsung von 208 Millionen Kronen und weiters für eine Schulbenamortifation von 35 Millionen Kronen aufzukommen hat, wenn hiedurch der Betriebsüberschuß der k. k. Staatsbahnen anfgezchrt wird, der für das Jahr 1911 186 Millionen ergab, und wenn aus von den Steuerträgern aufgebrachten Mitteln ein Zuschuß zum Staatsbahnbetrieb, im Jahre 1911 57 Millionen Kronen, geleistet werden muß, verdankt man dies jener österreichischen Eisenbahnpolitik von der vorstehend ein Bruchstück geschildert ist. Man vergleiche die Knauserei in der Personalwirtschaft der f. k. Staatsbahnen mit dein seinerzeitigen Verkauf der nördlichen Staatsbahnlinien um den halben W ert, mit der Uebernahnte der hohen Verzinsungsgarantie des Anlagekapitals der Aktw-näre dieser Bahn, mit der Ausgestaltung o c r Rechte der Staatseisenbahngesellschast ohne Gegenleistung an den Staat, mit der teuren Wiedereinlösung dieser Linien durch den Staat und schließlich mit dem lässigen Abschluß des Verstaatlichungsübereinkommens, der dieser Gesellschaft 18 u n d 79 M i l lio n e n Kr o n e n o h n e Rechtsgrund znfüh.rte. Die 25-9 Millionen Kronen, die sich die (Staats* ctfeimalmgefcUfcljaft gelegentlich der Betriebsführung ihrer ehemaligen Linien auf Kosten des Staates widerrechtlich angeeignet hat, müssen anderen Zwecken als der Bereicherung von Aktionären wiedergewonnen werden. Der Regie-rung ist durch Parlamentsbeschlutz die Verpflichtung auferlegt» 34 Millionen Kronen für Verbesserung der Bezüge der Personals aufzuwenden. Sie hat noch Verpflichtungen, die 17 Millionen Kronen beanspruchen, zu erfüllen und sie begibt sich der Möglichkeit mit dem Hinweis auf dte Unzulänglichkeit der ihr zur Verfügung stehenden Mittel, ihr Zaudern zü rechtfertigen, wenn sie der Staatsetien-bahngesellschaft gegenüber die Wahrung der _ staatsfinanziellen Interessen außer acht läßt. Das internationale Großkapital bat ans den oste r-reichifchen Bahnen üppigen Gewinn gezogen, nun fordern die ö st e r r e i ch i s ch e II Metallarbeiter vor allem tritt uns die Verzweiflung vollentwickelter Menschen entgegen, denen das glückliche Verhältnis ihrer Arbeit zu ihren Fähigkeiten und Kräften fehlt. „Ich kann bei einer Arbeitsmethode nicht leben, wo sich nichts zum Denken bietet", schreibt ein Eisendreher. „Ich wehre mich mächtig gegen diese Vergewaltigung, und weil mein sittlicher Mensch noch Kraft besitzt, wird der Körper überwältigt." Einige Schlosser vergleichen sich „mit der Maschine, die nur durch Kraft angetrieben"; „ein Gefühl, das ein gesunder Mensch Vergnügen nennt", können sie ihrer Arbeit nicht abgewinnen. Spöttisch und drastisch zugleich äußert sich ein Metallarbeiter zur Frage der Arbeitsfreude: „Stellen Sie sich vor. Sie hätten bereits 24 Jahre lang jeden Morgen eine Kaffeemaschine genommen und dann im Akkord täglich 11 bis 13 Stunden gedreht, so können Sie vielleicht begreifen, wieviel Interesse ich meiner Arbeit entgegenbringe !" Ein Dreher ruft aus: „Lieber 20 MI. anstatt MI. verdienen, aber nicht tagtäglich mit Ekel zur Arbeit gehen müssen!" Beweisen uns diese Worte, daß das Problem der Arbeitsfreude keineswegs nur ein Lohnproblem ist, so erfahren wir daneben. Laß durch die Ueberzeuguug von der Ungerechtigkeit der herrschenden Wirtschaftsordnung auch eine an sich erfreuliche Arbeit den klassenbewußten Arbeitern völlig verleidet werden kann. Einem Schlosser hat „der kapitalistische Produktionsprozeß das Juteresse an der Arbeit gründlich ausgetrieben", da er „nur einen Bruchteil des ibnt von Rechts wegen zustehenden wirklichen Wertes seiner Arbeit in der Form von Mm erhält." Ein 32jähriger Werkzeugmacher beschreibt die Wandlungen seines inneren Verhältnisses zu seiner Arbeit: „Zu Zeiten, da ich ganz im Banne von Zukunftsplänen war, verursachte mir die Erkenntnis von der sozialen llmuichtigtert meiner Hand eine Geringschätzung meiner Arbeit, was natürlich auch das Interesse an ihr erlahmen ließ. Heute macht mir die Arbeit an sich sehr viel Freude." 'Diese Liebe zur Arbeit „an sich", die nicht Lohnfreude, sondern Schaffenslust ist, ertönt öfters in den Aussprüchen der gelernten Metallarbeiter. „Ich freue mich immer, wenn es mir gelungen ist," meint ein Mod.ellschlosser, „die mir gemachten Aufträge nach gelieferten Zeichnungen genau passend und sauber fertigzustellen." „Neue Arbeiten" und „komplizierte Sachen" erregen Interesse, während „die Herstellung von Massenartikeln widerlich ist". Wir haben versucht, an der Hand des von Lebenstein publizierten Materials die Frage zu beantworten, ov die neueste technische Entwicklung die seelische Last der Arbeit vergrößert oder verringert habe. Bis jetzt mußten wir zn der Ueberzeugung kommen, daß, abgesehen von einigen glücklichen Fällen, wo der gelernte Arbeiter seilte Kenntnisse und Fähigkeiten richtig verwerten kann, die Inanspruchnahme vorwiegend der Nerven-kraft des Menschen jede Arbeitsfreude zu ersticken droht. Wesent- rnir Lokale, in welchen der „Eisenbahner" Ei s e n b a h n bedielt ft e t e.n einen bescheidenen Anteil an dem Ertrag ihrer harten, gefahrvollen Arbeit! • , ' Sie Lage der Portier«. Wer aus der Gesellschaft, in der wir leben, kennt nicht den Bahnhofportier? Jenen Menschen, der tu tausendfacher Vielseitigkeit allen Reisenden Dienste zu leisten hat, Wünsche zu erfüllen, Rücksichten zu üben und wie ein Automat Auskünfte erteilen muß? Der Portier und der Kondukteur sind jene Eisenbahner, die mit dem reifenden Publikum in ständigem, ununterbrochenem und Direktem Verkehr stehen, sie find sozusagen der Mittelpunkt des Personenverkehrs ans den Bahne». Die Portiers sind also sehr wichtige, unentbehrliche Glieder im Dienste der Personenbeförderung. Das reifend? Publikum weiß den Portier auch gebührend zu schätzen. Man spricht mit Hochachtung von dem Manne, der alles wissen muß, der stets' zu Entgegenkommen bereit tsi. Nicht so die Bahnverwaltungen. Diese erblicken in dem Portier einen menschlichen Automaten, der bei der Abfahrt der Züge Marten durchlöchert und bei der Ankunst harten abnimmt. Von der eigentlichen Tätigkeit der Portiers, von ihren zaHHllosen, vielseitigen Dienstleistungen scheinen die Balmverwaltiutgen keine Ahnung zu haben. Dies läßt die Behandlung und die Entlohnung, die den Portiers zuteil wird, mit aller Sicherheit schließen. , m a ... Seit vielen Jahren bitten die Portiers um die Ermöglichung, daß sie Unterbeamte werden können. Die Forderung ist allen Bahnverwaltungen sehr wohl bekannt. Sie wurde im Jahre 1905 bei der ersten Bewegung der Eisenbahner, ebenso im Jahre 1907 bei der zweiten Lohnbeweguna, in der Personalkommission in den Sitzungen, die 1907, 1908 und 1910 stattfanden, im Parlament von den sozialdemokratischen Abgeordneten im Jahre 1908 und 1911 und von mehreren Deputationen unserer Organisation eingebracht und energisch Der treten. Trotzdem ist bisher diese berechtigte Forderung nicht erfüllt worden, ja noch mehr, sie wurde nicht einmal als berechtigt anerkannt. Die verschiedenen Bahn-Verwaltungen sind der Ansicht, das; der Portiersdienst ein leichter, von jedermann z» verrichtender Tieint sei, der zumeist nur guadenweife den im Exekutivdienst untauglich gewordenen Bediensteten verliehen wird. Die Sndbahnverwaltnng hat in der letzten Personalkommissionssitzung, wo diese Frage erörtert wurde, sogar erklärt, daß diese Leute froh fein sollen, daß sie nicht pensioniert werden. Bei einer derartigen Beurteilung der Portiers erscheint wohl der Schluß gerechtfertigt, daß die Organe der Bahnverwaltungeu von der wirklichen Dienstleistung der Portiers keine Ahnung haben. , ■ Zur Verrichtung des Portierdienstes kayn nicht jeder ^beliebige' Mensch herangezogen werden. Die Kräfte müssen ausgesucht werden, es versehen nur intelligente Menschen diesen Dienst. Richtig ist, daß die Portiers zumeist Bedienstete sind, die beim Exekutiv -dienst wegen eines leichteren Unfalles oder infolge Sel>-schwäche untauglich wurden. Aber nicht deshalb untauglich, weil sie für den exekutiven Dienst zu wenig intelligent waren, sondern weil sie dort ihre Gesundheit teilweise zum Opfer bringen mußten. Zumeist sind es Zngsbegleiter, also intelligente Menschen, die sich durch die Praxis und durch die abgelegten Prüfungen das lich eingeschränkt wird raut aber dieses trübe Resultat durch Aussprüche der Arbeiter, die darauf hindeuten, daß die bis aufs äußerste getriebene Monotonie der Arbeit aus sich selbst heraus ihr Gegengewicht zu schaffen beginnt; durch das immcnoahreiwe Einerlei der Beschäftigung gewinnen die Arbeiter Zeit zum eigenen Nachdenken'; nur Hände und Augen sind an die Arbeit gefesselt, der Kopf wird frei. Levenstein hat in seiner Enquete die Frage gestellt: „Denken Sie bei der Arbeit, an was denken Sie, oder ist es Ihnen überhaupt unmöglich, dabei zu denken Die Antworten der Arbeiter ans diese Frage lassen ihn behaupten, daß in vielen Fällen der Arbeiter geistig gewann, weil die Maschine ihm die Arbeit abnahm. Dies gilt vor allein bet den Webern, einer von jeher interessanten Arbeiterschicht, unter denen sich auch heute noch öfters Leute mit eigenartigem Seelenleben finden, die lieber metaphysischen Spekulationen als politischen Problemen ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Mit den Gestalten ihrer Phantisie beschäftigt, wird ihnen „die eintönige Arbeit am Wcbstuhl zum Vergnügen". Unter den von Leven-stein befragten Webern waren nur 15 von Hundert „indifferent bei der berufsmäßigen Arbeit", 40 von Hundert dagegen hingen während der Arbeit „außerberuflichen Problemen" nach. Ein Weber schreibt: „Meine Hände arbeiten, die Augen sehen zu. aber die Phantasie arbeitet; sie schafft Gestalten, läßt diese Ge spräche führen, Fragen stellen, Antworten geben und in alle möglichen und unmöglichen Situationen geraten." Die Möglichkeit des selbständigen, von der Arbeit losgelösten Denkens am mechanischen' Webstuhl geht noch aus zahlreichen anderen Aussprüchen hervor, wie: „Mir ist eine eintönige Arbeit, bei der ich denken kann, die liebste"; „mir fallen die schönsten Gedanken bei der Arbeit ein"; „alle möglichen Probleme wälze ich bei der Arbeit durch meinen Kopf, von Marx bis Nietzsche". Für viele Textilarbeiter wird also ein Ausflug ins Reich der Gedanken, dietaiierc Freiheit von der Arbeit während der Arbeitszeit zum Ersatz für die abhanden gekommene Schaffensfreude. Bei den anderen Arbeiterkategorien dagegen scheint daö Denken inmitten des modernen Arbeitsprozesses diesem eilte neue Tragik zu verleihen. Dies gilt vor allem für die Bergarbeiter: „Ist das / Denken Wohltat oder ist es Plage für das arbeitende Volk", fragt vorwurfsvoll ein totcigci'. „Man teilt die Arbeiter fozu» sagen in zwei Hälften, wovon sich die eine wie ein Wurm in niedriger Frone windet, die andere sucht sich vergeblich Schwm-gen zu verleihen, um aus dem Labyrinth von Jammer und Elend hirauszukommen." Auch sür manche Metallarbeiter wurde „der Intellekt häufig zum Werkzeug, mit dem sich die Arbeiter/ ohne es selbst zu wollen, raffiniert seine Folterinstrumente schufen". Ein Schlosser kommt zu dem Resultat, daß „das Denken" iit seinem Milieu „Leiden" bedeutet. „Verflucht ist das Denken! Jetzt bin ich unglücklich und könnte erst dann wieder glücklich werden, wenn ich alle meine Kräfte darauf verwenden könnte, die anderen heraufzuzichen. Dieser jetzige 3u* — , - ■'■■■ Recht auf die den Zugsbegleitern gewährleistete Begünstigung der Unterbeamtenernennung erworben haben. Die Bahnverwaltungen wenden freilich ein, das; diese Begünstigung nur jenen; Zugsbegleiter gewährleistet sei, der beim Zugsbegleitungsdienst verbleibt. Aber das ist kein allgemein geltender Rechtsgrundsatz, sondern das ist eben eine Auslegung des Stärkeren, der Bahnverwaltung, weil sie ihren Profitinteressen angepaßt ist. Der allgemein geltende Rechtsgrundsatz für derlei Fragen ist der, das; derjenige, der längere Zeit den; anderen Dienste leistet, womit bestimmte Vorteile verbunden sind, diese zu geniester; das Recht hat, auch dann, wein; er durch fremdes Verschulden gehindert wird, diese Dienste weiter zu verrichten. Dies gilt auch im vorliegender; Fall. Ter Zugsbegleiter tritt mit versicheren Hoffnung in der: Fahrdienst ein, durch gewissenhafte Pflichterfüllung in mehrjähriger schwieriger Dienstleistung und Ablegung aller geforderten strengen Prüfungen die Möglichkeit zu haben, Unterbeamter zrr werden. Er erwirbt sich also unter, diesen Voraussetzungen ein verbürgtes Recht der Verbesserung seiner Lage. Viele Jahre hat nun der Mann unter den schwierigsten Verhältnissen der Allgemeinheit unentbehrliche Dienste geleistet, seine Augen sind dabei schwächer geworden, er bat bei einem Unfall eine bleibende Verletzung an seinem Körper erlitten, und nun wird ihm zum Dank für seine Aufopferung und treue Pflichterfüllung, für seine Selbstlosigkeit das wohlerworbene Recht der Unterbeamtenernennung genommen, er wird Portier, bleibt sein Leben lang in, unerträglichen Gehaltverhältnissen, und wie zum Hohne gellt es ihn; täglich in die Ohren, hast er froh sein müsse, dast er den Gnadenposten bekommen hat, anstatt mit einer Bettlerrente pensioniert zu sein. Ob ein derartiges Vorgehen nicht mit Recht als „Barbarei" bezeichnet werden kann? Wir müssen sogen: Ja. Es haben also die meisten Portiere schon von vornherein das wohlerworbene Recht, zu Unterbeamten ernannt zu Verden, das ihnen mit einem Gewaltakt einfach vorenthalten wird. Aber nicht allein der Umstand rechtfertigt die Forderung der Portiers wegen der Uuterbeamten-ernennuug. In noch viel höherem Maste die Dienst--leistung der Portiers selbst. Der Mann muh vor allem zahlreiche Kenntnisse besitzen, die insbesondere in verkehrsreichen Stationen weit über das gewöhnliche Ausmaß hinausreichen. Denn sonst ist der Portier nicht imstande, den an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Er hat in jeder Diensttour Taufende von Auskünften zu erteilen, und mit Recht bezeichnet man den Portier als das lebende Kursbuch des In- und Auslandes. Jedermann weiß wohl zn beurteilen, was es beißt, eine falsche Auskunft zn erhalten. Und wenn bei unseren; Riesenverkehr so wenig Fehlfahrten Vorkommen, Wenn sich die Klagen über unrichtige Auskünfte mindern. Wenn sich der Personenverkehr in allen Bahnhöfen immer klagloser entwickelt, jo ist das gewiß zn einem großen Teil der tadellosen Dienstleistung der Portiers zu danken. Aber in der Aust'unfterteilnng und der Fahrkartenrevision erschöpft sich die Tätigkeit der Portiers noch lange nicht. Sie haben auch die Ordnung in den Bahnhofräumen, die Sicherheit der Reisenden zu überwachen, sie haben zu vermitteln und Streitigkeiten zu schlichten, mit einem Worte, die Interessen der Bahnverwaltung und des reisenden Publikums in jeder Hinsicht zu wahren, sie in tausenderlei schwierigen Fällen in ein harmonisches Ganzes zu vereinigen, ein Kunststück, das sehr viel Takt und Intelligenz voraussetzt und das so manchem hohen Bureaukraten nicht gelingt. Ein Hauptbestandteil des Dienstes der Portiers ist die Wahrung der finanziellen Interessen der Bahnverwal-li'Hfi. Es ist also auch ein hoher Vertrauensposten, den die Portiers bekleiden, ein Amt, das-bei der schlechten. stand des Erkennend ist scheußlich! Es mich etwas geschehen -oder die Misere des Denkens richtet mich zu Grunde." Während, nach Levensteins Material zum mindesten, unter den Textilarbeitern eine vorwiegend optimistische, unter den Bergarbeitern eine pessimistische Grundstimmung herrscht, läßt sich bei den Metallarbeitern keine einheitliche Stellungnahme zu ihrer Arbeit Nachweisen. Wie wir aus ihren Antworten erfuhren? raubt die Erkenntnis der Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit ihrer sozialen Lage vielen großstädtischen Metallarbeitern nicht nur jede „an sich" mögliche Arbeitsfreude, sondern verdüstert und verbittert auch ihre Gedanken während der Arbeit. Andere dagegen finden Freude an einer komplizierten Arbeit und richten ihre Gedanken während der Arbeit völlig auf ihre Tätigkeit, ja es scheint sogar, als ob bei einzelnen unter ihnen das gleichmäßig monotone Geräusch der Maschine den Denkprozcß beeinflußt und teilt. So schreibt ein Metallarbeiter: „Wie oft verträume ich die Stunden an der Drehbank ... In das rhythmische Knattern der Treibriemen auf den Tranömissionsscheiben mischt sich das vibrierende' Kreisen und Bumßen der großen Gußstücke . . . Dieser Schwall von disharmonischen Meiall-stimmen lagert sich wie eine flimmernde akustische Hohlkugel um die bewegte Maschine und um den, der sie bewacht . . . Die .Klangfarbe der von Stahl und Eisen erzeugten Töne entspricht Worten, deren Rhythmus die Maschine bestimmt. Man hört auf, anders als in Rhythmen zu denken . . . Man dichtet unv der Treibriemen skandiert. Wie manches Gedicht verdanke ich dem metallenen Klingen der Drehbank." Bei dieser völligen inneren Anpassung dos Menschen an die Maschinist bewirkt durch den Rhythmus der Arbeit, erscheint uns das Problem der Arbeitsfreude und der seelischen Last der Arbeit wiederum in völlig anderem Lichte. Wie aus und im Arbeitslärm eine eigene SlvßeitSbichtmig anfwachfen kann, zeigen folgende Verse eines Schmiedegesellen, die zugleich eine treffende Antwort auf die hier von uns behandelte Frage enthalten: Es klingt der Amboß unter meines Hammers Schlag, Singt gar ein eigen Lied, . Bald klingt er jauchzend hell und fröhlich, Bald aber wieder dumpf und bang. Es klingt der Amboß unter meines Hammers Schlag, Sein Klang tönt voll in meiner Seele Wider, Denn auch da drinnen grollt es, dumpf Und-bang, Wenn man mir Fesseln schlägt, die Arbeit macht zur Last, Doch lustig, heiter, wenn die Arbeit „Freude". Entlohnung begreiflicherweise mißbraucht werden kann. ' Wenn es bisher nur in ganz vereinzelten Fällen geschah, so ist dies nur der Gewissenhaftigkeit der Portiers zu danken und es ist daher ein hohes Interesse der Bahn-Verwaltung, solchen Vorkommnissen durch entsprechende Honorierung der Verdienste der Portiers vorzubeugen. In vielen Stationen müssen die Portiers auch noch eine Reihe anderer, nicht zn ihren; Dienst gehöriger Arbeiten verrichten. Diese und noch viele andere unwiderlegliche Gründe geben der Forderung der Portiers auf die Unterbeamtenernennung volle Berechtigung. Die BahnVer-waltnngen können kein einziges stichhaltiges Argument bezüglich der Nichtbcrechtigung ins Treffen führen. Es bleibt ihnen nur eine Ausrede, und das ist der Kostenstandpunkt mit dem Hinweis, daß auch andere Kategorien dasselbe wollen. Beides wird aber hinfällig durch den Hinweis, daß die Berechtigung der Forderung die Bahnverwaltung zur Erfüllung verpflichtet, um so mehr, als dabei auch die Interessen des Unternehmers nur gefördert werden können. Eine weitere berechtigte Forderung der Portiers ist die der Abschaffung der 24^24stündigen Diensttnrnusse und der Einführung des 12/24stündigen, beziehungsweise die Regelung der Dienstzeit überhaupt, eine Forderung, die genau so oft, wie alle anderen, erhoben und energisch vertreten wurde, die aber bisher ebenfalls nicht erfüllt wurde. Es ist heute, lvo die Beamtenschaft in den Bureaus berechtigt nur mehr 6 Stunden täglich arbeitet, gewiß ein trauriger Zustand, daß die Portiers in zumeist ungewärmten, zugigen Räumen noch durch 24 Stunden ununterbrochen Dienst leisten müssen. Diese Ausnützung der menschlichen Arbeitskraft liegt bei den; heutigen Verkehr, wie dies so oft im Gerichtssaal bestätigt wurde, auch nicht mehr im Interesse der Bahnverwaltungen und schon darum sollten die berechtigten Forderungen wegen der Dienstzeitregelung endlich erfüllt werden. Wie diese, sind auch alle anderen berechtigten Wünsche der Portiers, wie die Garderobefrage, die Nachtdienstzulage w. unerfüllt. Alle diese Forderungen wurden so oft und so mannigfaltig vertreten, daß eine neuerliche Anführung aller vorgebrachten Gründe nur eine Wiederholung alles dessen sein würde. Die Lage der Portiers ist traurig und miserabel, ihre Dienst- und Entlohnungsverhältnisse stellen in gar keinem angemessenen Verhältnis zn ihrer Dienstleistung und die Portiers sowie die Gesamtorganisation der österreichischen Eisenbahner sind davon überzeugt, daß diese Verhältnisse unhaltbar sind. Unsere Organisation bat bisher auch alles getan, was ihr möglich war, um die Forderungen der Portiers durchzusetzen. Leider ist ihr dies bisher nicht gelungen, trotz der aufgewendeten Mühe. Nicht einmal so weit ist es gelungen, die Forderungen vorwärts zu bringen, daß sie von den Bahnverwaltungei; vollends berechtigt erklärt wurden. Bei vielen anderen Kategorien ist es gelungen, die Bahuver-waltungen so weit zu bringen, daß sie ihre Forderungen als berechtigt erklärten, Da muß doch ein tiefgehender Grund vorhanden sein, der diese Erscheinung erklärt. Und der ist da. Die Portiers, mit wenigen Ausnahmen, haben es bis heute nicht verstanden, ihren berechtigten Forderungen den entsprechenden Nachdruck zu verleihen. Sie stehen in ihrer großen Mehrzahl, insbesondere bei den Staatsbahnen, außerhalb der Gesamtorganisation des Personals. Jeder geht seine eigenen Wege. Dies hat wohl vor allem seine hauptsächlichste Ursache darin, daß die Art der Dienstverhältnisse einer engen, andauernden Vereinigung der Portiers in der Gesamtorganisation große Schwierigkeiten bereitet. Aber diese Schwierigkeiten sind zu überwinden, wenn der eiserne Wille und die Erkenntnis von der Notwendigkeit zum Zusammenschluß in der Gesamtorganisation unter . den Portiers vorhanden ist. Beweis dafür ist beispielsweise die heute gute Organisation unter dem Wächterpersonal, welches diesbezüglich zweifellos mit noch größeren Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Wenn die Portiers wollen, werden sie sich schon zusammenfinden. Aber wollen müssen sie. und die Voraussetzung für diesen Willen ist. daß sie erkennen, daß ihr Zusammenschluß und ihre Mitarbeit in der Gesamtorganisation das einzige Mittel ist, ihre Forderungen endlich durchzusetzen. Das ist der Nachdruck, den die Portiers ihren eigenen Forderungen verleihen müssen, der aber bisher fehlte. Es genügt nicht, daß die Forderungen von der Organisation und ihren Vertrauensmänner;;, wie es bisher geschah, vertreten werden. Wenn es bloß darauf ankäme, müßten alle Forderungen wirklich schon längst erfüllt sein, Tie Bahnverwaltungen müssen zur Anerkennung und zur Bewilligung der Forderungen gezwungen Werden, und dazu gehört mehr als kräftige Worte. Die Bahnverwaltungen müssen wahrnehmcn, daß hinter den Forderungen, welche die Vertrauensmänner der Organisation für die Portiers vertreten, die Portiers geschlossen in der Gesamt-organisation stehe», daß die Worte der Vertrauensmänner der unüberwindliche Wille der Portiers und zugleich der Gesamtorganisation sind. Es sind also reine Machtfragen, die zwischen dem geeinten Personal aller Kategorien, die ihren Ausdruck in der Gcsamtorgani-sation haben, und den Bahnverwaltungen zur Austragung kommen müssen. An die Macht der Organisation wird der Unternehmer aber nur dann glauben, er wird die Forderungen nur dann erfüllen, wenn er die Macht sieht und tvahrnimmt. Das sollten die.Portiers aller Bahnen endlich einsehen und danach handeln. Es ist notwendig, diese Wahrheit den Portiers gerade in; gegenwärtigen' Zeitpunkt recht eindringlich zuzurufcn. Heutzutage, wo sich die Unternehmer aller Berufe immer enger und fester zusammenschließen, um die Arbeiter zu unterjochen, wo sich die Staatsgewalt auf Umwegen anschickt, den Eisenbahnern das bißchen Organisation und Bewegungsfreiheit zu rauben, wo also für alle Arbeiter ohne Unterschied immer mehr die zwingende Notwendigkeit klar zutage tritt, sich in großen und mächtigen Organisationen zusammenzuschließen, haben es einige Portiers in ihrer Beschränktheit für notwendig befunden, einen separaten Portierverein ins Leben zu rufen, der eine weitere Zersplitterung und Uneinigkeit der Portiers zur Folge hat. Vor uns liegen die Statuten dieses Vereins, und wir ersehen aus denselben, daß der wichtigste Zweck eines Vereines für arbeitende Menschen, die Verbesserung der Lage der Portiers, im Statut nicht angeführt erscheint. D;e Pflege der Geselligkeit durch Veranstaltung von Unter-haltungs- und Festabenden sei der Zweck des Vereines, sagt das Statut. Einem Monatsbeitrag von 50 H., wofür die verstorbenen Mitglieder oder deren Angehörige einen Kranz bekommen sollen. Ehrenmitglieder sollen auch ernannt werden. Und so geht cs fort in diesem merkwürdigen Statut, dessen Verfasser wirklich nicht den Anspruch erheben können, die Intelligenz, die sie bei der Ausübung des Dienstes zeigen, in den Statuten zum Ausdruck gebracht zu haben. Von den ganzen Statuten wäre, wenn wir nicht im kapitalistischen Zeitalter stünden, die eine Bestimmung hinzunehmen, daß die Vereinsleitung die Aufgabe hat, zur Hebung der moralischen und pekuniären Lage der Portiers Gesuche zu verfassen und cinzureichen. Das also ist der Verein, der gegründet wurde, um den Bahnverwaltungen recht-drastisch darzutun,' daß die Portiers noch immer jene servilen Elemente sind, deren berechtigte Forderungen mit einer hochnäsigen Abweisung abgelehnt werden können. Wir kennen die Triebfeder nicht, welche die Proponenten dieses Vcreinchens veranlaß,ten, diesen unglückseligen Schritt zu tun. Aber eines erwarten wir von der Mehrzahl der Portiers, nämlich, daß sie diesem, die Interessen der Portiers in jeder Hinsicht nur schädigenden Vereinsmeiern die gebührende Antwort durch Nichtbeitritt geben werden. Die Bahnverwaltungen sollen sehen, daß diese intelligenten Bediensteten nicht mehr länger gewillt sind, ihre berechtigten Forderungen abweisen zu lassen, daß sie bereit sind, geschlossen und einig in der Gcsamtörgauisation des Personals für das. Durchsetzen ihrer Forderungen zu kämpfen und mitzu-arbeiten. Darin liegt auch die einzige Bürgschaft dafür, die Forderungen der Portiers in absehbarer Zeit durch« zusetzen. A. M. AbwehrMguen gegen Re Set-Wemmg der leratsffe der 3»gs-brgleltrr. Tie „Arbeiter-Zeitung" schreibt am 29. September 1912: Der Personenbahnhof in Stadlau bot am 27. d.M. um 5 Uhr nachmittags ein merkwürdiges Bild. Während der Durchfahrt des Budapester Schnellzuges und des Aufenthalts der Brünner und Marchegger Personenzüge, demonstrierten am Perron vor der Verkehrskanzlei einige Hundert Zugsbegleiter in Uniform. Alljährlich werden im Mai und im September die Dienstturnusse des Zugbegleitungspersonals neu festgesetzt. Die Organisation hat den Bahnverwaltungen seit längerer Zeit das Zugeständnis abgerungen, daß die Vertrauensmänner des Personals zur Feststellung der Diensttnrnusse beigezogen und die Wünsche des Personals berücksichtigt werden. Die Vertrauensmänner werden beigezogen, aber die Wünsche des Personals werden selten genug, bei der verstaatlichten St. E. G. fast nie berücksichtigt. Die Vertrauensmänner werden stets erst im letzten Augenblick von der neuen Diensteinteilung in Kenntnis gesetzt, so daß eine Aenderung schwer möglich ist. Bei jeder neuen Festsetzung müssen die Vertrauensmänner schwer ringen, daß die Dienstturnusse nicht verschlechtert werden. So war es auch an; 27. September 1912. Der Kontrollor A;; g e r e r vom Verkehrsinspek-torat der Staatseisenbahn und auch der Vorstandstellvertreter des Bahnbetriebsamtes Stadlan p boten nun alles auf, um bei den Verhandlungen ;nit den Vertrauensmännern den Turnus zu verschlechtern. Als das Personal von den; schweren Kampf der Vertrauensmänner Kenntnis erhielt, versammelten sich innerhalb zwei Stunden mehrere Hundert Zugsbegleiter. Um i/25 Uhr nachmittags brachten die Vertrauensmänner die Mitteilung, daß die Wünsche des Personals berücksichtigt werden. Als um 5 Uhr die Versammlung ihrem Ende entgegenging, kam aus der Station die vertrauliche Mitteilung, daß sich der Kontrollor A n g e r e r nach dem Weggehen der Vertrauensmänner geäußert habe, daß er trotzdem dafür sorgen werde, daß der verschlechterte Turnus eingeführt wird. Eine große Erregung bemächtigte sich der Versammlung und in fünf Minuten waren die zahlreichen Zugsbegleiter zu einer Temonstratwn im Bahnhof erschienen. Die Vertrauensmänner begaben sich zum Inspektor, der die Aeußerung des Kontrollors in Abrede stellte. Lange. Zeit bedurfte es, bis sich die erregten Zugsbegleiter beruhigten. Tie verantwortlichen Organe der Staatsbahnverwaltung mögen sich diesen svontanen Errcgungsausbrnch und die berechtigte Demonstration der Zugsbegleiter zur Lehre nehmen und endlich aufhören, die Diensteinteilung zu verschlechtern. Das Personal wirb sich die hinterlistigen Ausbeutungs» Methoden nicht mehr länger gefallen lassen. Protest der Wiener Zugöbcgleiter der Stnatseisenbahn. gcsellschaft. Die Zugsbegleiter der St.-E.-G. versammelten sich Samstag den 28. September abends, am Montag den 30. September und Dienstag den 1. Oktober 1012 im Arbeiter-beim in Favoriten. Die Turnusvertrauensmänner berichteten über den harten Kampf, den sie in der Turnuskommission mit dem Kontrollor A n g e r e r führen mußten. Wie weit die Ausbeutungsgelüste des Herrn A u g e r e r reichen, beweist der Umstand, daß der Herr Vorstand des Balmbetriebsamtes Wien selbst erklären mußte, das; einzelne Touren einfach nicht zu fahren sind. Insbesondere ist es die Tour S 1/1271, die dem Personal eine bedeutende Mehrleistung aufbürdet, die notwendige Beistellung der 28. Partie aber verweigert wird. Charakteristisch isi, das; der Herr Anger er schließlich erklärte, er sehe die Iluyaltbarkeit dieser Tour ohne Partienvermehrung selber ein, aber der Turnus müsse trotzdem gefahren werden, weil es der Herr Oberinspektor M a r 5 a t i k von der Direktion so will. Die 15 Minuten Uebernahmszeit wurde im neuen Turnus wieder nicht eingerechnet. Die Versammlung lehnte daher den Turnus einstimmig ab und beauftragte die Vertrauensmänner, dies dem Herrn Anger er mitzuteilen. Gleichzeitig beschloß die Versammlung einstimmig, die Vertrauensmänner durch eine entsprechende Aktion tatkräftigst zu unterstützen. Auch das Wiener Personal hat also deutlich bekundet, keinerlei Verschlechterung mehr hinzunehmen. ES ist die höchste Zeit, daß die k. t. Staatsbahnverwaltung der berechtigten Abwehr des Personals Rechnung trägt._______________ k. . Vor nicht allzu langer Zeit wurde das Kontroll-weien^ auf der f. k. Nordbahn im „Eisenbahner" einer kritischen Beleuchtung unterzogen. Die Verhältnisse find seither nicht nur nicht besser, sondern geradezu unhaltbar geworden. Wir wollen uns nun mit einigen Perkonen eingehend beschäftigen, welche speziell das Last-Zugspersonal „kontrollieren". Seitdem der durch den neu-erstellten Grundsatz, man kann einem Bediensteten, den man nicht sieht, kein Signal geben, fiir die Nordbahner unsterblich gewordene Inspektor Redl das Feld seiner Betätigung aus die Oe. N. W. B. verlegt hat, wurden wir mit einem gewissen Herrn Schimtschik als Verkehrshindernis, Pardon. Verkehrs.ontrollor beglückt. Herr Schimtschik wäre nun ein schlechter Kontrollor, wenn er nicht zumindest in die Fußstapfen seines Vorgängers träte. Doch nicht nur das; Herr Schimtschik entdeckt — und welcher Kontrollor „entdeckt" auf der Nordbahn nicht etwas — noch diverses anderes und läßt diese seine „Entdeckungen" durch sogenannte Hauszirkulare Publizieren. Es sind dies grauenhafte Dinge genug, die sich da vor dem gestrengen Auge des Jnstruktionshüters abspielen. Zum Beispiel: Ein Mann ist abgesprungen, noch bevor der Zug ganz zum Stillstand gelangte (laut Instruktion ist das Auf- und Abspringen, wenn der Zug sich nicht in allzu schneller Bewegung befindet, erlaubt), gu spätes Revidieren des Zuges und Aufstecken der Signallaternen (trotzdem die Wendezeit in Straßhof bei einem Zugspaar sogar bis aus 22 Meter zusammen-geschraubt ist), Nichtösfncn der Bremshüttentür während öer Durchfahrt in «Stationen (obwohl Fenster, gebrochen oder nicht, zum Hinaussehen vorhanden sind) und so fort mit Grazie. Wir hatten nun vor zirka 14 Tagen Gelegen-Seit, den^guten Mann auf so einer Entdeckungsreise zu folgen. Sie war interessant genug, um hier wiedergege-&cn zu werden. Besagter Herr erschien in einem Zustand, der jeden nur etwas „schwarzen" Kondukteur eine Tisziplinarverhandlung einbringcn würde, am Platze, wo der Zugsschlosser und der vierte Mann, nachdem sie Sig-nale aufgesteckt hatten, gerade im Begriff waren, den Zug zu revidieren. Mit etwas lallender Stimme herrschte er die beiden an: „Wo ist der Signalmann!?" Auf die Antwort: „Im Transits manipulieren", schrie der Herr: „Waaas!? Manipulieren? Was heißt manipulieren!? Der Signalmann hat nichts zu manipulieren!!" (Die neueste Entdeckung.) Schüchtern erlaubte sich der Zugsschlosser einzutuendeiK „Nun, er muß doch den, Zugs-füfiter den Zug ansagen." Darauf der Kontrollor: „Waas ansagen!? Der wird doch nicht den ganzen Zug ansagen!?" Spracht und ging, so gut es eben ging, von dannen, das stolze Bewußtsein mit sich tragend, den Zugsbegleitern und dein zahlreich anwesenden Stationspersonal seine Würde vordemonstriert zu haben. Schon das Gespräch selbst spricht für den Zustand, und solche Leute werden auf das Lastzugspersonal losgelassen! Als eine besondere Geißel werden auch die zwei nur provisorisch eingeführien Lastzugsrevisoren, Herr Hoschek und Nesynba, empfunden. Ursprünglich mehr als Instruktoren gedacht, glauben sie wobl, weil nur provisorisch ernannt, ihre dauernde Notwendigkeit durch Massenanzeigen beweisen zu inüssen. Sie huldigen, wie ihr Herr und Meister, ebenfalls dem neuen Grundsatz: Man kann einem Mann, denn man nicht stellt, kein Signal geben, und es wird auch jeder, der nicht seine Visage bei der 'Bremsen-tur hincuisreckt, prompt angezeiat, so daß in den größeren Domizilstationen das Gerücht, man müsse absolut den Beamtenkorper um einige Mann verstärken, nicht wehr verstummen will, was auch glaubhaft ist, da die „schwarze Tafel" in Wien, Lunbenburg, Prerait und Brünn niemals leer wird. Nun, ihr neunmal Weifen, so macht den Stiefel doch fertig und korrigiert auch die Instruktion, wem, euer uach 60 Jahren Eisenbahnbetrieb Erstellter neuer Grundsatz richtig ist. hat doch die Vorschrift keinen Sinn, während der Nährt Signale zu geben und eventuell fortzupflanzen. Man ersieht daraus, z» weichen Konfusionen eine solche Auslegung der Signal-von Personen Minen kann, die, weil sie tak-nmie Anstande im Exekutivdienst wenig oder gar keine vorfinden, durch kleinliche Schikanierung des Lastzug-Personals ihre Eristenzberechtignng Nachweise,, »vollen, ^.enn wo grobe Verstöße gegen die Instruktion vor-kommen, da warten sie erst nicht, bis so ein Hoschek oder Neshyoa daherkommt das wird von jedem Zugsführer angezeigt, weil bei dem heutigen Verkehr eben zeder seinen Mann stellen muß. Diese zwei Titular-revisoren sind sich wohl selbst dessen bewußt, daß sie bei den schlechten Staatsbahnsinanzen ein zu teurer Aufputz sind, und wollen, da durch ihre Tätigkeit ja doch in alle Ewigkeit kein Eisenbahnunglück verhütet werden wird, w«i,nftfn§ dem Nordbahnpensianssonds etwas auf die -oeine helfen. Es wäre wahrhaft ein Verbrechen, hier ruhig zuzusehen, wie den Lastzugsbegleitern in der Zeit der Teuerung der Wohnungen und Lebensmittel, bei | tlirem aufreibenden Dienst und niedrigem Verdienst die Kronen systematisch aus der Tasche gestohlen werden. r~'r schon so weit, daß sich heute jeder, der in den dienst geht, furchtet, statt eine Krone zu verdienen um zwei gestraft zu werden. Dies betrifft nicht vielleicht Hinge Leute, die noch nicht Dienst zu machen öer [teilen. Leute, die selbst 10 bis 15 Jahre straflos dienen. ia sogar bis 20 Dienstjahre hinter sich hoben und bereits jeden 2>ten|t gemacht haben, die es jedoch, weil sie in einer ungünstigen Periode drin stecken und es noch nicht weiter bringen konnten, sind in Mitleidenschaft gezogen. An dem Einstellen dieser zwei Kontrollorgane offenbart sich so recht die Staatsbahnwirtschaft. Statt das Zug-begleitungsperfonal um acht Bremser zu vermehren, bezahlt man >nit den, Geld zwei Antreiber! Echt öster-reichischi Die kurze freie Zeit der Lastzugsbegleitung wird «och mit Schule, ewigen Belehrungen. Prüfungen und ^Übernahmen ausgefüllt, alles zur Hebung der Dien-"ur fort so noch eine Reitlang! Wer mL ob 'at' l,mrb Sturm ernten, und da können einmal r/'i* cn gehen, daß über Nacht so ein interimi» Ittjco ernannter Kontrollor samt seinen Helfershelfern ylmveggefegt wird. Einen Verzweiflungsausbruch wer- den selbst die Klauseln des Geheimzirkulars der Regierung nicht verhindern. Daß es dazukomnit, dafür sorgt schon das zu einem regelrechten Spitzelsystem ausgeartetc Kontroll-wesen auf der k. f._Nortißalm. Und unser guter Direktor Baron Banhans? Er ließ sich zwar über alles Mögliche und Unmögliche informieren, sieht und hört aber nicht, wie das Lastzugbegleitungspersonal ausgeschunden und schikaniert wird, wie die Turnusse von Jahr zu Jahr verschlechtert werden, wie diese Gruppe von Bediensteten, welche unter den schwierigsten Verhältnissen einen der aufreibendsten Dienste versieht, zur Verzweiflung getrieben wird. Er sicht aber auch nicht, daß der ganze Beamtenapparat, der da aufgebotcu, um die meist geringfügigen. oft geradezu lächerlichen, aber aufgebausch-ten Lappalien zu behandeln, mehr kostet als ein großer Teil der Lastzugsbegleiter selbst. An ihn ergeht h i e m i t die dringende Bitte, hier endlich Nemedur zu schaffen. Zer Kamps der Eisenbahner Spaniens. Durch das Versprechen des spanischen Ministerpräsidenten Canalejas der Cortes, den beiden spanischen Kammern einen Gesetzentwurf über die Erhöhung der Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit der Eisenbahn bedien steten vorlegen zu wollen, wurde im letzten Augenblick der Ausbruch des drohenden allgemeinen Eisenbahncrstreiks in Spanien verhindert. Die spanischen Eisenbahnbediensteten waren lange genug ein gefügiges AusbeutungSoöjekt. Wie in Oesterreich ist es auch in Spanien vornehmlich ausländisches und zwar in Spanien englisches Kapital, mit dem die Eisenbahnen gebaut und betrieben wurden. Auch in Spanien lieferte eine fahrlässige staatliche Eisenbahnpolitik dieses Gebiet der Verkehrseinrichtungen der privatkapitalistischen Ausbeutung ans. Die spanischen Regierungen verletzten hiebei in so grober Weise die staatlichen Interessen und die der Bevölkerung, daß ihre Art Konzessionen zu erteilen, tzprozentige Staatsgarantien zu übernehmen und den Bau von L-taatsbahnen aus Rechnung von Privatunternebinern besorgen zu lassen, eine der Ursachen war, die 1854 zur Revolution in Madrid und zum Sturz des absolutistisch-klerikalen Ministeriums Bravo-Murillo siifirte. An den Folgen dieser Eisenbalinpolitik hat die Bevölkerung (Spaniens und haben die spanischen Eisenbahnbediensteten bis in die gegenwärtige Zeit schwer zu tragen. Don den vier großen Eisenbahngesellschaften, d>e 4/, der Linien in ibre Hände brach4m erhielte die Gesellschaft Madrid-Saragossa-Alicante im Jahre 1908 allein 69 Millionen Pesetas (26 Millionen Kronen) Reinüberschuß, die Nordbahngesell'chaft 73V; Millionen Pesetas (81 Mä Millionen Kronen). Dabei sind die Löhne der Bediensteten elende und die Verhältnisse, unter welchen sie ihre Eristenzen fristen, die denkbar schlechtesten. Dies illustriert am besten folgender Umstand: Die Bediensteten der andalusischen Eisenbahn» kcmvagnie mußten Heuer in den Streik treten, um die Aufhebung des „Morttegio", eines 4prozentigen Lohnabzuges durchzusetzen, der von der spanischen Eisenbalmverwaltung für eine fromme Stiftung eingehoben wird, die mit der Altersversorgung nur den Namen gemeinsam hat und die den Bediensteten nach vieljähriger Dienstzeit Bettelrenten von wenigen Centimos täglich gewährt. Der Sieg, den die andalusischen Eisenbahner bei dieser Gelegenheit errangen, deren Kampfentschlossenheit die Regierung und die Eisenbahner unterschätzt hatten, war ein vollständiger. Dieser Erfolg, der in den letzten Jahren rapid angewachfcnei, Eisenbahnerorganisation steht nicht vereinzelt da. Durch Streik oder Streitandrohung wußten im heurigen Jahre auch die Bediensteten anderer Bahnlinien die Wiederauffnahine entlassener Vertrauensmänner durchzufetzen. Die Organisation der spanischen Eisenbahnbedien-steten: „La Union Ferroviaria Socieclade d e 1 Personal do Ferrocnlares de Espana" ist eine einheitliche. Sie umfaßt 80 Prozent des Personals der verschiedenen Dienstzweige und der verschiedenen Bahnlinien. In der Einheitlichkeit dieser Organisation liegt deren Aktionsfähigkeit, Werbekraft und Ttärke. (die zählte am 1. Mai 1909 770 Mitglieder, im Jahre 1910 4117 Mitglieder, im Jahre 1911 24.226 Mitglieder, am 1. Mai 1912 55.000 Mitglieder und zählt gegenwärtig 70.000 Mitglieder. Die ersten Jahre des Organisationsbestandes waren dem OrganisationSauZbau gewidmet. Heuer fand am 24. bis 29. Juli der erste Kongreß der spanischen Eisenbahner statt. Dieser stellte folgende Hauptforderungen auf: Achtstundentag für die Werkstätten- und Streckenarbeiter; Neuustundentag für die Zugsbeamten mit einer 50prozentigen Prämie für Ueberstunden; die Erhöhung aller Löhne um 25 Prozent; die Einführung eines obligatorischen Untersuchungs-Verfahrens gegen Angestellte, die entlassen werden sollen: die fakultative Altersversicherung für alle, die da§ 50. Jahr überschritten haben' die Festsetzung der Versicherungssumme auf die Hälfte des Gehalts nach 25jäh-viger, auf 75 Prozent nach 30jähriger und auf 80 Prozent nach 35jähr!ger Dienstzeit: zweijährige Beförderung: Freifahrt ans sämtlichen Bahnnetzen und 20 Tage Ferien im Jahre. Da die spanischen Eisenbahngesellschakten die Forderungen des Personals ablehnten, leitete der Organisationsvorstand eine Abstimmung über den Eintritt in den Kampf ein. Den spanischen Eisenbahnern steht gesetzlich das Streikrecht zu, es muß aber der Streikausbruch eine Woche zuvor angekündigt werden. Die Bediensteten entschieden mit 65.109 Stimmen gegen 1418 Stimmen f ü r den Streik und dieser war auf den katatonischen Bahnen bereits ansgebrochen. Dieser partielle Streik war um so empfindlicher, als durch ein Lahmlegen des Bahnbetriebs auf den katatonischen Linien eine der beiden Eisenbahnverbindungen unterbrochen wird, die aii der West, und Ostküste Frankreichs und Spaniens den Bahnverkehr dieser beiden Länder vermitteln. Es werden die ungeheuerlichsten Gerüchte über Gewalt- und Sabotageakte der Streikenden durch Zeitungsberichte, in die Welt gesetzt. Hierüber schrieb der Barcelonaer Korrespondent des Pariser „Temps", weläie Zeitung sonst keine Gelegenheit vorübergehen läßt, Streikende zu verleumden: „Was auch telegraphisch berichtet werden mochte, die völlige Ordnung hat nicht aufgehört unter den Streikenden zu herrschen, und es ist noch kein einziger Gewalt-oder Sabotageakt zu verzeichnen gewesen. Unter den Eisenbahnern herrscht eine lebhafte Unzufriedenheit über die Phantastischen Nachrichten, die von der Madrider und der auswärtigen Presse veröffentlicht wurden, Nachrichten offizieller Herkunft, für die man formell den Minister der öffentlichen Arbeiten, Villamieva, und den Sohn des Direktors der Madrid-Saragossa-AIicante-Linie verantwortlich macht." Die spanische Regierung hatte die Militärdienst-pflichtigen der Jahrgänge 1907 bis 1912 einberufen, bemüht sich aber, den Ausbruch des Streiks durch Erzielung einer Einigung zwischen den Bediensteten und der Gesellschaft zu verhindern. Man war in den regierenden Kreisen über die Haltung nicht einig, die man einem Streik der Eisenbahner gegenüber einnehmen solle. Der liberale Minister M o r e t und der frühere, konservative Ministerpräsident trat im Ministerrat für eine Vertagung des Wiederzusammentrittes der Cortes auf unbestimmte Zeit und für die Anwendung energischer Mittel ein. Die Eisenbahngesellschaften versuchten auch, dieser Situation Vorteile abzugewinnen und suchten eine. Erhöhung ihrer Tarife durchzusetzen. Schließlich wurde das Zentralkomitee der organisierten Eisenbahnbediensteten durch die Erklärungen der Regierung bewogen, den Eintritt des Streiks bis zur Einberufung der Corte» einzustellen und das Zentralkomitee hat in diesem Sinne Weisungen in die Provinzen ergehen lassen. Die spanische Arbeiterschaft ist auf Seite der kämpfenden Eisenbahner. Der neunte Kongreß der spanischen Sozialdemokratie hat eine Resolution angenommen, in der den Kämpfenden die Hilfe der Partei in jeder Hinsicht zugesagt wird. In den Gemeinderat von Barcelona, dessen Mehrheit auS lerrouristischcn Republikanern besteht, ist ein Vorschlag eingebrachr worden, den Eisen-babnern eine Unterstützung von 20.000 Pesetas zu gewähren. Der Gemeinderat ging jedoch über diesen Vorschlag zur Tagesordnung über und beschränkte sich auf die Annahme einer Sympathieerklärung. Für die Stimmung der Bevölkerung ist es bezeichnend, daß sich die sämtlichen Bewohner eines kleinen katalanischen Städtchens, Flir, bereit erklärt haben, den in diesem Ort wohnenden Arbeitern aus der eigenen Tasche für die Dauer des Streiks eine Unterstützung in der Höhe ihrer gewöhnlichen Löhne zu zahlen. Hoffen wir, daß den spanischen Eisenbahnern der Kamps endgültig erspart bleibt, daß die gebietende Große ihrer Organisation allein Verbesserungen durchzusetzen vermag. Die spanischen Eisenbahner haben den Wert der einheitlichen Organisation erkannt und diese wird sie vorwärts führen in ihrem Existenzkampf. Inland- Glänzender Wahlsirg in Wien-Landstratze. Bei der Stichwahl für das ReichSratsinandat im dritten Wiener Bezirk stand am 1. d. M. der christlich-soziale Kandidat Julius Prochazka dem sozialdemokratischen Kandidaten Genossen Rudolf Müller gegenüber. Gewählt wurde unser Genosse Rudolf Müller mit 8214 Stimmen. Au f^ den christlichsozialen Kandidaten Prochazka fielen 7176 Stimmen, abgegeben wurden von den 18.434 Wahlberechtigten 16.783 Stimmen, also um 240 Stimmen mehr als bei der Hauptwahl. Leere Stimmzetteln wurden am Stichwahltag 1170 abgegeben, um 212 mehr als bei der Hauptwahl. Ungültige Stimmen wurden bei der Stichwahl 115 gezählt, gegen 33 bei der Hauptwahl. Das Resultat der Stichwahl zeigt folgende Zusammenstellung: Hauvtwahl Etichwah! Müller . . 6718 8214 > 1496 Prochazka .... 6072 7176 + 1104 Bei der Hauptwahl erhielten die unterlegenen Kandidaten: Ter Deutschnationale .. 1503 Stimmen Der Deutschfreiheitlichü ... 585 Der Deutschsoziale ...... 83 „ Der tschechische Separatist . . 543 ___________ Zusammen. . 213 Stimmen Von diesen Stimmen fiel der größere Teil dem sozialdemokratischen Kandidaten zu und dieser erscheint somit gewählt. Wir begrüßen somit die Wiederwahl unseres Genossen Müller als neuen Verfechter der Eisen-bahnerinteressen im Parlament! Treffend urteilt über diesen imposanten Wahlsieg die „Arbeiter-Zeitung" vom 2. Oktober. Sie schreibt: Die Sozialdemokratie Wiens hat einen herrlichen Sieg errungen. Genosse Müller wurde gestern aus der Landstraße mit großer Majorität zum Reichsratsabgeordneteu gewählt, lieber die Leichenschänder ist ein wahres Strafgericht niedergegangen und ihr Kandidat Prochazka blieb um 1038 Stimmen hinter Müller zurück. Damit ist das Urteil der Wiener Junisieger des vorigen Jahres besiegelt und die Christlichsozialen werden nun auch auf den Trost verzichten müssen, daß ihre vorjährige Niederlage „ur das böse Spiel deS Zufalls war. Nach dieser Landsiraßer Wahl ist es nun jedem Auge sichtbar, daß die Mehrheit der Wiener Wähler von den Christlich sozialen nichts mehr wissen will. Ein volles Jahr lang wollten sie uns und sich selber erzählen, daß sie im vorigen Jahr nur überrumpelt worden seien und ihr Sturz nur dem Mangel ihrer Wachsamkeit und ihres zu geringen Eifers zuzuschreiben war. Nun waren sie aber gewitzigt und gewarnt und bei der heurigen Wahl haben sie alles ausgeboten. was sie nur an Kraft und Kniffen besitzen, und nun wieder diese betäubende Niederlage. Des Urteil der Wähler war für sie heuer ebenso vernichtend wie im Juni des vorigen Jahres, und alle ihre verzweifelten Anstrengungen vermochten das Kräfteverhältnis nicht zu verschieben. Das Urteil, das Wien vor einem Jahr über sie gesprochen, ist endgültig und die Bevölkerung Wiens hat e5 mit ernstem Bedacht und nicht in einer vorübergehenden Laune gesollt. Mehr Kraft als sie gestern ausgewendet haben, vermögen sie bei keinem anderen Wahlgang mehr aufzubieten, und darum yibt es für sie kein Auferstehen mebr — nicht bloß aus der Landstraße, sondern in ganz Wien-, denn die Landstraße ist ja kein Wiener Ausnahmsbezirk, fon> der» gerade dieser Bezirk, in dem Arbeiter, Bürger und Beamte, also alle Bevölkeruugsschichten beisammen wohnen, ist für diese politische Stimmung der Bevölkerung Wiens typisch. Bei der erdrückenden Mehrheit der Wiener Be-völkerung haben die Christlichsozialen ansgespielt. Dieses erfreuliche Ergebnis vermag auch die zufällige Begleiterscheinung nicht zu verschleiern, daß gestern die christlichsozialen Kandidaten für den Gemeinderat in Fünfhaus imö_ fiic den Bezirksrat in Ottakring durchgedrungen sind; denn diese Erfolge verdanken sie nur ihrem Gewaltakt, im Oktober nach Wählerlisten wählen zu lassen, die.im März augelegt worden )i;ii). Die Unfallstatistik der österreichischen Eisenbahnen. Die von der berussgenossenschaftlichen Unsallver-sicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen herausgegebene Unfallstatistik per 1911 enthält nach einer Zusammenstellung des „Eisenbahn bl a 11" folgende interessante Daten: Die Anzahl sämtlicher versicherten Eisenbahnbediensteten in Oesterreich betrug 325.602 Personen, die insgesamt eine Lohnfumme von 445,780.059 Kronen bezogen. Die Zahl der im Jahre 1011 zur Anzeige gelangten Unfälle betrug 33.757 Unter den verschiedenen Veranlassungen dieser Unfälle entfällt auf das Auf- »ud Abladen die höchste Prozentziffer, ihr zunächst kommen die durch Bewegen von Lasten verursachten Unglücksfälle: auf Zusammenstöße entfallen nur 2218 Prozent. Von den angemeldctsn 33.757 Unfällen begründeten 5628 einen Anspruch auf Entschädigung. Das finanzielle Ergebnis der Unfallstatistik ist folgendes: Einnahmen: Versicherungsbeiträge der Eisenbahnverwaltungen 19,077.006 Kr. 02 H.. Erträgnis der Kapitalanlagen Kr. 4,308.60057, Sonfcs vom Vorjahr Kr. 111,860.360 58, Kursgewinn an Effekten Kr. 16.517-74, Sicherheitsfonds vom Vorjahr Kr. 180.991-04; zusammen Kr. 135,633.484-95. Ausgaben: Unfallentschädigungen Kr. 132,106.728'34, außerordentliche Unterstützungen an Hinterbliebene von durch Betriebsunfälle^ Getöteten 5480 Kr., Verwaltungskosten Kr. 1,184.150-70, einmalige Widmung an den Wohlfahrtsfonds für Errichtung von RekonvaleSzenten-heimen 200.000 Kr., rückentattete Versicherungsbeiträge für die Vorjahre Kr. 6394-33, Staatsauffichtsgebühren 5000 Kr., Abschreibung an Inventar Kr. 14.S49-94. Abschreibung an Realitäten Kr. 7907'83, buchmäßiger Kurs-Verlust an Effekten Kt. 1,747.032-30, Dotierung der' Sicherheitsfonds Kr. 180.941-51, Beitrage zum Pen-sionssonds der Bediensteten 75.000 Kr.; zusammen Kr. 135,533.484-95. Die erste Post Unfallentschädigung per Kr. 132,106.728-34 setzt sich wie folgt zusammen: Heilverfahrensrenten an Verletzte Kr. 1,969.299-55, Renten für Erwerbsunfähige Kr. 7,689.903 30, Renten für Hinterbliebene Kr. 2,475.15388, Beerdigungskosten Kr. 21.752 20, Abfertigung an Witwen bei Wiederverehelichung Kr. 30.33006 (nach § 7 des Unfallversiche-rungsgefetzes erhält die Witwe im Falle der Wiederver-ehelichung den dreifachen Betrag ihrer Jahresrente als Abfertigung), Kapitalsauszahlungen nach §§ 41 und 42 des UnfallversicherungsgefetzeS Kr. 3183'48, Deckiings-fapitalicn Kr. 119,917.10587. Die Zahl der Schieds-gerichtsklagen betrug 623, wozu unerledigt vom Borjahr 135 kamen, zusammen 758 Klagen: hievon blieben 167 unerledigt, 8 wurden zurückgezogen. 13 ausgeglichen und 570 fanden Erledigung vom schiedsgerichtlichen Erkenntnis, davon wurden 456 (80 Prozent) als unbegründet ab» gewiesen. Ju 114 Fällen (20 Prozent) wurde dem Klagebegehren vollständig oder teilweise stattgegebcn. # Das Personal der österreichischen StaatSbahrrcn. Am Schlüsse des Jahres 1911 standen bei den österreichischen Slaatsbalmen 545 Staatsbeamte, 125 Staats-diener, ferner 102.902 StaatsocchNbedienstete (15.279 Beamte, 551 Beamtinnen, 21.517 Unterbeamte, 65.339 Diener, 216 nicht eingereihte Bedienstete) in Verwendung. Hievon waren dem Eisenbahnministerium und feinen Hilssämtern 1352 Bedienstete und den Siaats-bahndirektionen (Zentraltienst) 8791 Bedienstete zugeteilt. Außerdem waren bei den Staatsbahnen 120.000 Arbeiter (darunter 22 000 nichtständige, dann 12.000 AuShilfs- und jugendliche Arbeiter) beschäftigt. Heilmittel gegen Unsallssolgen — kleinere Renten. In der Zeitschrift „Die Industrie', dem Organ des Zentralverbandes der Industriellen Oesterreichs, stand kürzlich eine Notiz, die so recht die Rücksichtslosigkeit und Brutalität unserer diverjen Plusmacher kennzeichnet. Dieselbe lautet solgend: 9i e nt e n u n f ä IIc. In einer angesehenen ärztlichen Fachschrift legt eine anerkannte > Autorität, Geheimrat Cramer, feine Erfahrungen über nervöse llrifaKeiftanJun-gen nieder. Wie er beweist, bleiben schwere Verletzungen in der Regel ohne nervöse UnfaDfolgen, wenn dem Verletzten kein Schadenersatz winkt, weil er dann leinen Beruf wieder a u f n c Ij in e n muß. Dort aber, wo die Haftpflicht eincS dritten oder eine Unfallrcnte in Aussicht steht, kommen nach den gemeinschaftlichen Erfahrungen aller Merzte Ncrvensolgen sehr häufig vor. Es beginnt der berühmte Kampf um die Renten, die R e n t e n h >> st e r i e. die Suggestion des Verletzten selbst, verstärkt durch die N a t-schlage feiner Umgebung. Das Verlangen nach der Rente ruft eigentlich erst die K r a n k-heit hervor. Professor Cramer empfiehlt zur Abhilfe die Abfindung kleinerer Rente. Jedenfalls wird man diese Erfahrungen bei Reform unserer U n-fallverficherunggründlich verwerten müssen. Das ist doch human 1 Die iti der harten Fron der Geldsackkaste zu Krüppel gewordenen Arbeiter sollen am besten gar keinen Anspruch auf „Schadenersatz" haben, weil die Hoffnung darauf „nervöse Folgen" für die armen Teufel haben könnte! Bevor die Herren „ihre" Arbeiter dieser Gefahr aussetzen, wollen sie lieber feine Hoffnung bei ihnen erwecken. Und wenn einen solchen Krüppel diese Krankheit, die sogenannte „Rentenhysterie", wie es so schön heißt, doch erfassen sollte, dann gibt es nur ein propates Mittel: eine kleine Abfindung! # Aufreizender Wahnsinn. Fast keine Woche vergeht, an dem nicht die bürgerliche Presse über die Ergreifung oder Verurteilung von Sacharinschmugglern zu berichten weiß. Man sucht diesen Süßstoff, der zirka 400mal süßer ist als Zucker, nach Oesterreich hereinzuschmnggeln. Und warum? Weil Oesterreich, obwohl es selbst ein sehr bedeutendes Zucker» produktionsland ist, infolge seiner hohen Zuckersteuer und den wucherischen Praktiken der kartellierten Zucker-fabriFeinten die höchsten Zuckerpreise der Welt hat. Da aber die österreichische Bevölkerung gleichzeitig auch sehr arm ist, so ist die Nachfrage nach dem billigen Sacharin eine sehr bedeutende. Nun darf aber Sacharin in Oesterreich weder ein geführt noch verkauft werden (außer in Apotheken als Medizin), und zwar einzig deshalb, damit J>en kartellierten Zuckerwncherern keine Konkurrenz erwächst, die ihre wucherischen Preistreibereien behindern könnte. Ja, der Schutz dieser Wucherer geht so weit, daß die Regierung sich dreist über Beschlüsse des Hauses der gewählten Volksvertreter hinwegsetzt. Bekanntlich wurde im vorigen Herbst der sozialdemokratische Antrag aus Aushebung des Sacharinverbotes angenommen. Trotzdem rührte die Regierung keinen Finger, um diesem Willen der Mehrheit der^gewählten Volksvertreter nachzukommen und als die Sozialdemokraten beantragten, der Regierung deshalb die Mißbilligung auszusprechen, lehnten die Negierungsknechte diesen Antrag ab. Ist es aber nicht ein aufreizender Wahnsinn, wenn man von ^Staats* wegen ein von der gesamten Bevölkerung erwünschtes, billiges Genußmittel mit Gewalt vom Verkehr ausschließt, um die Bevölkerung der Profitgier einiger Wucherer mit Haut und Haaren auSzitliefem? Kapitalistische und genossenschaftliche Volksernährung. . .In der „Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung" behandelt R. v. Fürer die galiZKche Eierverwertungsgenossenschaft in Lemberg. Die Genossenschaft, die namentlich mit der Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine arbeitet, hat in den ersten sieben Monaten ihres Bestehens 31/2 Millionen Eier (22 Wagcious), in den folgenden sechs Monaten aber schon 8 Millionen (49 Waggons), zusammen für fast 800.000 Kr. abgesetzt. Der Wiener Markt blieb ihr bisher versperrt, da er ganz von den Spekulanten beherrscht ist, die oft Millionen 6:er verderben lassen, um die Preise hochzuhalten. In Krakau, wo der Magistrat ein Magazin errichtete, gelang es, den Preis der Eier im letzten Win-ter von 14 H. auf 8 H. zu drücken. Ausland. Der bayerische Verkrhrsniinister gegen das KoalitionS- recht der Eisenbahner. In der bayerischen Abgeordnetenkammer gab der Verkehrsminister v. Seidlein bei der Beratung des Eisenbahnetats eine grundsätzliche Erklärung über die Stellung der bayerischen Staatsregierung und besonders der Eisenbahnverwaltung zum Süddeutschen Eisenbahnerverband und zum Streikrecht der Eisenbahner ab.' Ausgehend von der Aeußenmg des liberalen Abgeordneten Dr. Günther: „Solange das StaatSwohl'nicht gefährdet ist, kann jede Partei sich ausleben", erklärte der Minister v. Seidlein: »Tie Verkehrsbeamten und -Arbeiter muffen sich darüber klar sein, daß sie im Interesse des Staates und des Dienstes kein Recht auf 'Arbeitseinstellung haben und daß sie keinen Organisationen angehören dürfen, die dieses Recht als zulässig erachten, gleichviel^ ob es freie, chr-stliche oder sonstige Gewerkschaften sind. Soweit sich aber Beamte und Organisationen auf gesetzlichem Boden bewegen und das staatliche Interesse nicht verletzen, legt ihnen die Regierung keine Schwierigkeiten in den Weg/ Wie schon der frühere Minister v. Frauendorfer, erklärte auch Herr v. Scidlein, daß eS nicht nötig sei, auf dem Boden des Beamtengssetzes, etwa durch ein Disziplinarverfahren, festzustellen, ob der Süddeutsche Eisenbahnerverband ein politisches oder sozialistisches Gebilde sei, und ob daher der Beitritt zu diesem Verband den Beamten der Verkehrsverwaltung verboten werden könne. Nach wie vor lasse sich jedoch die heutige Regierung wie die frühere von dem Grundsatz leiten, daß Angehörige der Sozialdemokratie sich von selbst Von der Beamteneigenschaft ausschließen und daß der Staat die Pflicht habe, alle Bestrebungen zu bekämpfen, die das Streikrecht für die Eisenbahner beanspruchen oder begünstigen. Katholische Lokomotivführer. Manche Leute haben bisher geglaubt, daß die leider recht häufigen Eisenbahnunfälle in Bayern aus Ueber-anstrengung des Betriebspersonals und ähnlichen Ursachen resultieren. Mit nichten! Die mangelnde Kenntnis religiöser Dinge ist daran schuld und deshalb hat die schwarze Regierung in Bayern die Prüfung der Bahnbeamten auch auf Bibelsestigkeit und die Kenntnis der katholischen Hierarchie ausgedehnt. So werden bei der Inspektion München-Hauptbahnhof den Prüflingen die folgenden Fragen vorgelegt:'Wie heißen die bayerischen Erzbistüme r? Wie heißen die vier P r o-p h e t e n, die großen und die kleinen? Wie heißen die Erzbischöfe? Wo ist das K o n s i st o r i u m und wie heißt sein V o r st a n d? Wie heißen die Eva n-g e l i st e n? Wäre es nicht noch vorteilhafter, überhaupt nur Leute einzustellen, die die Kaplansprüfung bestanden haben? Das würde das Vergnügen an der Fahrt ins bessere Jenseits zweifellos steigern. Alkoholabstmenz auf den norwegischen Eisenbahnen. Das norwegische Storthing hat mit 61 gegen 59 Stimmen beschlossen, allen Gebrauch von Spirituosen in Eisenbahnzüoen zu verbieten. Dieses Wer- bot. unter das mich solche Spirituosen fallen^ die der Reisende mitbringt, soll baldigst in Kraft treten. Das ist ein vernünftiges Verbot, denn das Trinken der Bahn Organe im Dienst ist höchst gefährlich, da8 Trinken von P a s s a g i e r e n im Zug ist für die übrigen oft mit Störung und Belästigung verbunden. * Ein Streik in China. Hartfau hat foeo?n einen Verkehrsstreik durchgemacht. Es gab dort früher 800 Rrtschaführer, jetzt sind es deren 2000. Diese 2000 Leute verlangten eine Herab» Minderung des Mietpreises, den sie für ihr Gefährte zahlen. Sie zahlten bisher 800 Kiipfereenis per Tag und baten, jetzt nur 700 zahlen zu brauchen. Eine Abordnung oon hundert Vehikelführern wurde von den Vermietern empfangen. Diese lehnten die Bitte ab und daraufhin wurde der Streik erklärt; gleichzeitig begann eine Jagd ans die Vehikelführer, die weiterarbeiteten. Die Regierung intervenierte und die Streikenden wurden unter der Beschuldigung verhaftet, „die Arbeitsfreiheit an-3 Graphikon" (Fahrordnung). Der Vizechef, statt das Grophikon anzuschauen, fing an, den ruhigen Beamten mit verschiedenen Kosenamen, wie Lausbub, frecher Bube rc. zu traktieren. Der Passagier, ein sehr intelligenter Herr, war erstaunt über das roiie Benehmen des Herrn Vizechefs und sagte: „Ich bin nicht hiehergekommen, um Ihren Streit anzuhören, sondern um die Ankunft dos Zuges nach Prag zu erfahren", und ging ohne Auskunft davon. Der Reisende erzählte diesen Vorfall sowohl am Perron als auch im Abtei! I. Klasse den übrigen Passagieren. Die aufmerksamen Zuhörer entrüsteten sich wohl über die Roheiten des Zagar, doch beruhigten sich dieselben einigermaßen, als von gut unterrichteter Sciie bestätigt wurde, datz derartige Auftritte unter den Beamten Zagar und Raiöctic öfter Vorkommen. ; Kiiittclfelb. (Werkstätte.) Es wird immer behauptet, daß die k. f. Staatsbahnwerlsiütten minderleistungSsähig sind, was von feiten der Fachmänner entschieden zurückgewiesen werden muh. Erstens wird die Arbeit von seiten der Ingenieure in der Privatindustrie bestellt. Kommt die Arbeit dann als verpatzt, wie es bei den sieben Feuerboxringen der Serie 97 der Fall war, dann müssen diese selbstverständlich in den Werkstätten gemacht werden. Also warum läßt Man sic nicht gleich in den Werkstätten machen? Wenn die Werkstätten nicht leistungsfähig wären und nicht intelligente Arbeitskräfte hätten, dann wären sie auch jetzt nicht imstande, diese Arbeiten zu leisten. Was ist mit den neun Stück ganz neuen Leiistangen der Serie 63, die jetzt vor die Schmiede binausgelegt sind, um kassiert zu werden? Haben das die Herren Ingenieure nicht frülier gewutzt, datz diese Maschinen kassiert werden, bevor sie die Bestellung gemacht haben? Wenn das ein Arbeiter getan hätte, so wäre er sofort entlassen worden, aber die Herren „Techniker" können tun, was sie wollen! In diesem Monat Wut de ein Wasserreservoir mit dem Kubikinhalt von 40 Kubikmeter in das neue Kesselhaus von Privatleuten eingebaut. Mit der Ausführung des Fundaments wurde der Bahnerhaltungschef Herr Inspektor i» t h a betraut. Er machte daS Fundament mit Ziegelmauer und füllte die übrigen leeren Stellen mit Sand aus. Das Reservoir selbst war projektiert mit 10 Millimeter-Blech; von feiten des Lieferanten wurde es mit nur 5 Millimeter Blechstärke hergestellt. Selbstverständlich auf Antrag der Herren Ingenieure! Bei Füllung der Behälter mit der Wafserincnge von 40 Kubikmeter. die ein kolossales Gewicht hatte, wurde die Fundament» matter zerdrückt und die Zu- und Ablauf rohre wie auch die Seitenwände eingedrückt. Jetzt wird der Monteur verlangt zu Ausbesserung! Wir sind neugierig, auf wen bei der Untersuchung die Schuld fällt, ob auf Herrn Polaöek oder Herrn Siha. Villach. (Südbahnhof) Seit fünf Jahren bemühe«: sich die Lumpistcn am hiesigen Bahnhof, um einen besseren' Dienstturnus zu erlangen. Durch die Erweiterung der StationS-, antagen und durch den steigenden Verkehr werden Anforderungen an dis Lampiften gestellt, die unmöglich geleistet werden können. Wie ein Hohn klingt es, daß, anstatt die Lampiften zu> vermehren, diese von vier auf drei Mann reduziert wurden.. Die natürliche Folge dieser Reduzierung ist. daß gegenwärtig' in der Nacht ein einziger Lampift am Platze ist. Und_ dieser' einzige Mann soll in der Nacht sämtliche Personen- und Schnellzüge bedienen und nebenbei die ganze StationSbcIeuchtung überwachen. Was soll dieser Mann zum Beispiel tun, wenn er bei einem Schnellzug die Notbeleuchtung Herstellen soll, wenn gleichzeitig auch noch andere Mängel zu beheben sind. Wer den Dienst der Lampiften im Hauptbahnhof tennt, muß zugeben, daß ein Mann nicht Imstande Ist, den Dienst des Lampiften ohne ANstand zu versehen: Das dienstliche Interesse fordert M« Beistcllung des zweiten Lampiften. Kiiflach. (E i n roher Partieführer.) Am 24. September waren in der Station Köflach die Magazin» arbeitet mit der Entladung eines mit Getreide beladenen Waggons beschäftigt. Als einige Arbeiter von der schweren Arbeit einige Minuten rasten wollten, wurden sie von dem Parliefübrer Kirchengast angebrüllt. Ein Arbeiter erlaubte sich die bescheidene Einwendung, daß sie ja ohnehin gleich weiterarbeite», wenn sie nur etwas gerastet haben. Auf diese. Antwort erhielt er von SK r ch e it g a ft eine schallende Ohrfeige. Durch diese» Roheusakt hat K i r ch e n g a st den Beweis erbracht, daß er sich für den Dienst eines Partieführers nicht länger eignet. Man soll den Mann.doch auf einen Meierhof als Ochsen» treibet geben. Lobositz. (Ein netter Germane.) Das Muster eines Vorgesetzten nach treudeutfcher Art ist der Inspektor Schleif in Lobositz. Wir haben die Manieren dieses Herrn noch nicht beleuchtet, aber eS ist an der Zeit. Wie Herr Schleif mit Arbeitern und Diencrn umgeht, davon wissen unsere Stationsbediensteten ein recht trauriges Lied zu singen. Unser Vorstand Schleif, der ferne Untergebenen stets mit einer (Serie von saftigen, urgetmanischen Kosenamen, tote „blöder St c r I", „elende Faulenzer" und „B a g o s ch e" u. s. w. belegt und mit den Leuten wegen jeder Kleinigkeit schreit, ja sogar handgreiflich wird, dieser tapfere Teutone hat kürzlich in der Kanzlei einen Kanzleigehilfen mehrmals an den Stopf gestoßen, so daß sich sogar die Reisenden darüber auf hielten. Dieser Herr, der angeblich eine bessere Bildung genossen haben will, benimmt sich derart, doß wir uns dies nicht ohneweiterS gefallen lassen können. Wir Hab ennichts jöagegen, wenn sich Herr schleif geistig noch fo erhaben dünkt und bei jeder Gelegenheit herumfchrcit: „Mir kommt keiner auf, ich habe 18 nationale Abgeordnete hinter mir. Ich b i n ja hergekomme n, u m Ordnung zu machen in der G e r m a it i a", oder: „I ch bin i a hetgekommen. diefent ober jenem den Kra ge » umzubrehc»." Vorläufig wollen wir nichts weiter erzählen, hoffen aber, datz dem Herrn Schleif von feiten der k. k. Staatsbahndirektion der Standpunkt klargemacht wird, wie er sich den Arbeitern und Dienern gegenüber zu benehmen hat. Ostrau-Muntan. Das Bahnbetriebsamt Mährifch-Ostrau-Montan wurde vor einigen Tagen von einer Normierungs. kommiffion heimgcfucht. Auf welche Weife diese Kommission bestrebt ist, die Kosten hereinzubringen, die sie der Verwaltung verursacht, kann folgendes Bild beweisen: Es ist eine alte Geschichte, daß mit dem Sparen immer beim Personal ange-fangen wird, nnd fo hat man auch hier gefunden, dah zwar zwei Bedienstete denselben Dienst leisten können, datz eS aber nicht nötig ist. dieselben gleich zu entlohnen. Die Bahnsiations-ämter Albrechtwetche und Michalkowitz sind Schmerzenskinder der Montanbahn, da hier löstündiger Dienst sowohl für dir Zugsexpedienten als auch für die Telegraphisten eingesührt ist. Die Zugsexpedienten find trotz vieler Bitten nicht imstande» einen gebrochenen DicnsttnrnuS mit einem ambulanten ZugS* ei;pcdicntcn zu erreichen. Bei dieser mörderischen Dienstleistung ist es kein Wunder, wenn diese zwei Stationen an Diäten mehr als vielleicht zehn andere Stationen kosten. ES ist im ganzen Jahre keine einzige Woche, wo nicht alle vier Bediensteten gleichzeitig Verkehrsdienst machen. In diesen zwei Stationen findet man stets einen, mitunter auch drei (Substituten. Die Verkehrsdichte der Montanbahn muß doch der NorntierungSkontmissioti bekannt fein. Statt nun eine Per» fonalvermehning durchznführen, geht man daran — zu reduzieren. Diese Kommission hat jetzt gefunden, datz in der Station Albrechttneiche nur ein Telegraphcnpoftcn normiert ist; die Folge davon ist, daß man dem einen Telegraphisten die Nacht» bicnffgulafle gestrichen T;at. Da man dem Stationsaufseher !?‘c Nachtdicnjtzulage nicht streichen laiut, so mußte der Lohn-»chreiber daran glauben. Nicht genug daran, das; mit diesem -Umnnc ohnehin eine billige Kraft ausgenützt wird, scheut man sich nicht, ihn noch um 15 Kr. monatlich zu schädigen, obwohl cr genau jo Nachtdienst leistet als der Nachtdienstzulage be-fitcyenbe Statioiisausseher. In dieser Station verkehren in Stunden 62 Züge und der Devcschenwechsel beläuft sich täglich auf 450 Nachrichten, das sind in 16 Stunden zirka 300 De-(jefchen. Die längste Zugspause betrügt eine halbe Stunde. Wir wissen genau, wo dieses Lparen hinzielt, man spekuliert: Sobald der Mann keine Nachtdienstzulage mehr bezieht, bleibt er nicht, verlangt Versetzung, die ihm gewährt wird; es kommt aber kein Zweiter mehr dorthin, der Telegraphist wird Livs; Tagdienst berschen und bei Nacht mutz der -ZngSexpsdient selbst beit Apparat bedienen. ES ist somit ein Mann, und für zwei Mann Nachtdienstzulage erspart. Hnllein. (Ein gewissenloser Bahnarzt.) Zu den Aerzten, die eine Bahuarztstelle als eine Pfründe und die l ie Behandlung der kranken BahNüebicnsteten und deren Fa-nnliemnitglieder als lästige Störuna des Genusses dieser n::uenm>tg!ieder als lästige Störung des Genusses Pfründe ansehen, gehör» Dr. Pohl in Hallein. Dr. 3 dieser P ö h l 'um es sich auf Kosten des Lebens Erkrankter möglichst bequem 2» wachen, MedikLmenre auf die KrunkheUSbeschreibnng hin. In der Ordinationsstunde ist er sehr häufig nicht anzutreffen. Das verstorbene Kind des Oberbauarbeiters H. in P. besuchte et während des KrankheitSverlaufes einmal. Nun liegt wieder ein neuer krasser Fall ärztlicher Pflichtvernachlässigung vor. Ein Kind des Streckenwächters Huber (Oberarm) erkrankte anfangs September schwer. Dr. Pöhl wurde wiederholt ersucht, das Kind zu untersuchen. Er verschrieb aber nur, ohne das Kind gesehen zu haben, Medikamente. Erst am 14. September, «IS das Kind schon hochgradiges Fieber hatte, liefe er sich herbei, etz zu besuchen. Anstatt, um seine Vernachlässigung gutzumacheu und alles aufzubieten, das Kind zu retten, glaubte er mit diesem Besuche wieder für eine längere Zeit sich eine lustige Verpflichtung vom Halse geschafft zu l,abcn. Als dann am 16. September das Kind starb, war er aber sofort da, die Eltern jju beruhigen und zu erklären, es wäre keine Hilfe möglich gewesen, es hätte nur eine Operation helfen können. Er Hat es a&'jr unterlassen, rechtzeitig diese Operation anzuordnen. Wir verlangen nun eilte strenge Untersuchung dieses Falles. E-> darf dem Dr. Pohl nicht alles nachgesehen werden und er mujg wegen seiner Pflichtvernachlässigungen ernstlich zur Verantwortung gezogen weroen. Die Staatsbahnverwaltung kann sich derartige bahnärztliche Leistungen weit billiger verschaffen, als Mit der Anstellung von derartigen Bahnärzten. Die gleichen Leistungen würde irgendein fchreibkundiger Bediensteter durch 'Abschreiben von Rezepten aus Rezeptbüchern erfüllen. ES setzt sich in solchen Fällen ein tiefer Groll und ein tiefes Mißtrauen bei den Bediensteten fest, deren Familien von Todesfällen betroffen würden. Der Bedienstete empfindet schmerzlich seine Ohnmacht gegen jenes System, dem er und die Gesundheit seiner Familie ausgeliefert ist. Er sicht in dem pflichtvergessenen Buhnarzt den Mörder seines Kindes, auch dann, wenn vielleicht Und. nerade Behauptungen ____________ __ wäre uni auch sehr erwünscht, im Gerichtssaal an Dr. Pöhl ein abschreckendes Exempel statuieren zu können. Versammlungsberichle. (frsenbahnrrversammlungen in Pcttau und Pragerhof. Am Samstag den 21. v. M. fand in P et tau eine Eisen bah n e rbe r samm lu n g statt, in der ReichSratSabgeordneter Genosse Tonisch ik zu der Tagesordnung: „Die Eisenbahner und das Parlament" sprach. Die Versammlung wies einen äußerst guten Besuch auf, wie dies in Pettau schon lange nicht mehx der Fall war. Abgeordneter Genosse Tomschtk entledigte sich seiner Aufgabe in einer fast dreistündigen Rede welche inu Beifall ausgenommen wurde. Genosse Kopac aus Triest überlebte die Ausführungen des Abgeordneten T o m» j ch i! ins slowenische. Die Versammlung nahm einen würdigen Verlauf. Kein Mißton störte dieselbe. Die Reichsbündler wählten der Tapferkeit besseren Teil und blieben der Versammlung ferne. Am Sonntag den 22. v. M. fand in SB r a n e r- l)of eine Eiscnbahncrversaininlgng mit der gleichen Tagesordnung statt, >n welcher ebenfalls Abgeordneter Genosse ^“itchik sprach. Diese Versammlung zu sprengen, natimen 1>«9 öte Pragcrhofcr Reichsvunddeutschen vor. Zu diesem . ^"schrieben sie sich den Herrn Strnath aus Wien, und t rVL y‘ und Marburg eilten die germanischen Eisen-' die Versammlung sprengen zu helfen. Die Mar. vnrger ,,-Qrnuadler" unter Führung ifites Häuptlings kamen per Aao angerückt. Die Parole des VersammlungSsprenaens wurde auch den Marburger Eisenbahnern bekannt und eS fuhren deshalb ebenfalls eine Anzahl Marburger Genossen nach Pragerhof. J 11 Versammlungslokal war nicht allzu groß und es muizten ,ich daher die Herren Reichsbündler, welche sich j„ einer Anzahl von 80 Mann samt den „Drmmdlern" eingebunden hatten, mir dein kleinen Ertrazimnier bescheiden crn i n. I l l e s ch i tz egger. Abgeordneter Tomschjk nalnn fwRn« , n',Dri und schilderte die Bewegung ber' Eisense uie^ ©Xe^n ^rr1905 ""gefangen bis zur Abstimmung L„ 1 zchn-Milliünen-Antrages im Parlament, wobei er ^citimn htn' v „6cn Reichsbündler» und ihrer nickte m ” -^^ut,chen Eisenbahner", hart an den Leib lichen Weise?^ " " flir icben Zuhörer leicht verstand- Min,nv$n1sJr*m£-n0C:l lm‘rbCn ununterbrochen mit den • f l ' ow'schenruscn. deren nur ein Reichsbündler fähig jctn kann, zu stören versucht. Abgeordneter T o m s ch i k fertigte d-e perren Zmtfchcnrufet mit einer oft sehr humorvollen Antwort ab, was ihnen dann wiederum, wenn sie eine Dusche bekamen, sur eine Zeitlang die Rede verschlug. Nach einer fast dreistündigen Rede schloß Abgeordneter Oenosse ^>usch' k ferne Ausführungen unter reichem Bei-lall der Maioritat. Nun gelangte Herr Strnath zum Worte. Er nahm sich vor, Genossen Tom sch ik zu wider-Icqcn, waj ihm jedoch beim besten Willen nicht gelingen konnte. ^>ne Widerlegungen erinnerten an den bekannten Greis auf tein Dache. Alle alten und hundertmal schon widerlegten -^Häuptlingen der Gegner wurden wiederaekäut doch sie dedCl^nilfftr ®er ^c.rrnV fö^c.r an den Eisenbahnern seitens des Deutschen N'atiOiialvcrbandes begangen wurde, läßt sich eben mit Schlagwortcn nicht aus der Welt schaffen Herr strnath hatte diesmal eine undankbare Mission *u voll-L''- Eine schlechte Sache läßt sich aber einmal nicht gut-machen, und wenn die ganze Hauptleitung vom Reichsbund auf einmal ausrnckt. Zum Schluffe meinte Herr Strnath, den Mitgliedern des Deutschen Nationalberbandes ist es serngelcgcn, den Eisenbahnern zu schaden. (Der Schuhfetzeu der Regierung scheint sich beim Herrn Strnath gewaschen zu haben.) Eine gegnerische Eiscnbahnerorganisation ä la Reichsbund hält der Redner wegen der Konkurrenz für gut und zweckmäßig. Im großen und ganzen konnte Herr Strnath die Taktik der Gewerkschaft und des Genossen Tonisch ik nur bestätigen und für vorteilhaft für die Eisenbahner erklären. Herr Strnath als Hanptleitungsmitglied des RcichöbundeS hatte auch das Malheur, daß er sich bei seinen Widerlegungen oftmals im direkten Gegensatz zu dem befand, was der „Deutsche Eisenbahner" geschrieben Hai. Zum Schlüsse stellte es sich heraus, daß er selbst sowie die Mehrzahl der Mitglieder des ReichSbundcs den „Deutschen Eisenbahner" nicht lesen. Eine eigentümliche Organisation, dieser Reichsbuud. Ihr Orgau schreibt etwas, was jemand als offizielli zu halten glaubt, und ihre Hauptleitungsinitglieder behaupten wieder etwas andere» und missen nicht einmal, was in ihrer Zeitung steht. Nach Herrn Strnath kam ein Herr Kiker, angeblich Kanzleigehilfe aus Graz. Dieses Herrchen warf sich in Positur und steckte sich eine Amtsmiene auf, als wäre er der Kommandant der deutschen Arbeiterbataillone von TripStrill. Er redete mit ei'nein Pathos, wie eben ein angehender deutscher Arbeiterführer redet. Mäuschenstille war eS auf einmal im Lokal, als Her Kiker einen Sessel bestieg und im Brustton seiner Ucberzeugimg die Worte in die Versammlung hinein-schmetterte. Den Eisenbahnern geht es schlecht und sie leiden Hunger, weil es ihnen eben schlecht geht und weil sie Hunger leiden. Das Parlament kümmert die Eisenbahner nichts, die Politik ist ein Sport, um den sich die Eisenbahner nicht zu kümmern brauchen. Die Eisenbahner brauchen keine Organisation, und brauchen gar keine Beiträge zu. zahlen. Wenn sie nur Zusammenhalten, erreichen sie kraft ihres Berufes als Eisenbahner schon alles, was sie brauchen. Daß es den Eisenbahnern schlecht geht, daran sind nur die Arbeiterführer schuld, y ■ K ■ m ■ v a o • n « p a m a ■ m m u » ■ m m K , B ■ ■ ■ m a • » m u m ■ ne»me*e»Beemn» xrn #»■■■■■ ■ ineei»eeeeitJB«iäy»esa»e« nana b a ii ■ ■ n b i a n a a c ■ u i iiüfcres per 1913 B B B B b a a m B B B B b n B B o r « n b b a ■ B B a a B B a a a a a e B B a u ■ a a a a a B B b a B B a a u a a a B O a a b a a a b a a a a a B ■ ■ a a a und wird derselbe nach Maßgabe der Ablieserung an die Besteller versendet werde«. Jeder Käufer erhält ein Heftchen über jjäf~ die Fahrbegünstigungen deS Personals aus den europäischen Eisenbahnen gratis Sfägr* verabfolgt. Der Preis per Exemplar ist nebst einer Versicherung bei tödlichem Unfall aus 200 Kronen nur 1 Krone 20 Heller. Das neue Jahrbuch ist für alle Mitglieder und Kollegen bei unseren bekannten Vertrauensmännern gegen Barzahlung in den Stationen zu haben. Genossen! Agitiert allerorts für dieses schöne und inhaltsreiche Büchlein, damit e§ eine große Verbreitung findet. Zer gentmtoorftonü. B 9 B B fl B 8 B ■»■■■■■■■■■aeBBBBggaBBBBBBBBBBBOBBflrenB ■■■■■■■BBnaBBeBBBMMaeBBBBBnBBBBeamBSiB ■ ■ B B Baue aaaa die in den Versammlungen alles versprechen und hernach die Versprechungen vereiteln. In dieser Richtung leierte er seinen, wahrscheinlich schon durch geraume Zeit vorher einstudierten Unsinn herunter und schloß mit dem Rufe (wahrscheinlich weil die Petroleumlampe zu düster brannte): „Mehr Licht!" seine groß angelegte und klein ausgefallene Rede. Seine Rede war so eindrucksvoll, daß die ganze Versammlung, auch seine Volksgenossen, die Reichsbündler, nach Beendigung derselben in einen Lachkrampf verfielen. Herr Strnath eilte zu Hilfe und versuchte den dahergeredeten Stiesel auszubessern, jedoch er war zu groß, um denselben der Versammlung anpassungsfähig zu machen. Genosse Kopae übersetzte die Ausführungen des Abgeordneten Tom sch ik ins Slowenische, was den RcichSbünblern wieder Anlaß zum krawallisieren gab. In ihrer Wut wußten sie nichts anzufangen und machten slowenische Zwischenrufe. Als diese unbeachtet blieben, stieg einer auf einen Sessel und begann slowenisch zu reden, was bei den Slowenen ein „Hallo!" und Ruse: „Ah, das ist ein Deutscher!" auslöste. Abgeordneter Tom sch ik nahm hierauf das Schlußwort und forderte die Versammelten auf, wenn sie ihre Rechte als Arbeiter und Eisenbahner gewahrt wissen wollen, dann gibt es nur ein Mittel, und das ist die auf sozialdemokratischer Grundlage auf gebaute gewerk-fchaftlche Organisation. Reicher Beifall lohnte feine Ausführungen. Die Herren Reichsbündler. welche auszogen, um bie Versammlung zu sprengen, mußten unverrichteter Dinge ab-zieljett. Für diese Sorte gibt cs nur den mitleidigen Trost: Selig sind die Armen im Geiste. St. Beit a. b. Glan. Am 13.. 14. und 15. September fanden die Turnusbesprechungen des Zngbcgleitungspersonals von St. Veit a. d. Glan in Haßners Gasthaus statt. ES ist dies eine alte Gepflogenheit, welche sich aus einen Erlaß des k. k. Eiscnbahnministcriums stützt, wonach die gewählten Vertrauensmänner den Turnuserstellungen zuzuziehcn sind. Die Besprechungen selbst waren gut besucht und wnrden die gegenwärtigen Vertrauensmänner jedesmal einstimmig gewählt und dem Jnspekwrat bekam,tgegeben. Leider wurden die gewählten Vertrauensmänner von Herrn Inspektor Holub so viel als möglich ignoriert und schien der diesbezügliche Minisrerialerlaß für ihn nicht zu existieren. Zu allem Uebersluß entdeckte Herr Inspektor Holub, daß auch Reichsbündler und Verkehrs-bündler da sind, welche Wünsche haben und bei der Wabl der Vertrauensmänner nicht berücksichtigt würben, daher seines Erachtens er bie gewühlten Vertrauensmänner nicht anerkennen wollte. Nun habe man von Reichsbündler« und Verkehrsbündlern unter den Zugsbegleitern sehr wenig ge-, wnßt und liegt gar keine Ursache vor, für Letztgenannte separat Turnusbesprechungen abzuhalten. Unsere Besprechung gen sind für jedermann zugänglich und können auch Gegend parteiler in dieser Angelegenheit ihre Meinung zum S?luS-> druck bringen. Auch glaubte der Herr Inspektor, daß es nicht angehe, die Vertrauensniännerwahl in einem Tag durchzu-peitschen. TurnuSkommissär Herr Hirzcggcr glaubt das so wie die Leobener durch drei Tage vorzunehmen. Als die Herren aufgeklärt wurden, daß dies schon jahrelang durch! drei Tage und auch diesmal so praktiziert wurde, waren sie erstaunt über die schlechten Informationen.. Auf die Frage der Vertrauensmänner, wer eigentlich mit Wünschen oder Be> schwerden da war, sagte er, daß Striinpfl vor ein paar Tagen mit solchen da war. Unsere Vertrauensmänner waren von dieser Antwort um so mehr überrascht, als Strimpfb bei unseren Besprechungen anwesend war, sogar mitberaten und mitgestimmt hatte. Jedenfalls sind wir dem Herrn Inspektor für bie Offenbarung dankbar. Herr Strimpfl spielt stets den Biedermann, der trachtet, sich nirgends zu beteiligen und nirgends Anstoß' zu erregen, um sich in In» spektorsgunst so viel als möglich zu sonnen. In Herrn Strimpfl ist nun ein neuer Judas entstonbe», nur wissen wir nicht, um wieviel Silberlinge er seine Kollegen vcu* kauft hat. Graz. lSübbah n.) Am 23. v. M. fand in den Julien« sälen eine sehr gut besuchte Versammlung des beim Akkord beteiligten Personals statt, bei welcher über den gegenwärtigen Stand des JahreSakkordübcrschusses seitens der Akkord» Vertrauensmänner Bericht erstattet wurde. Penzing. Am 23. September fand eine Versammlung der Vertrauensmänner des Wächterpersonals statt. Genosse Sommerfeld besprach die Forderungen der Wächter. Ge-' nosse B r a n d st ä t t e r referierte über den Ausbau des Ver-i trauensmännersystems. Als Vertreter der Zentrale war Ge,« nosse Adolf Müller erschienen. ' Schwanenstadt. Am 15. September fernb hier eine Eisen* bcchncrversammlung statt, in ivelcher die Gründung einer Zahlstelle besprochen wurde. Als Referent war Genosse D o r n e r aus Aiinang gekommen. Als Zahlstellenleiter fungiert Genosse Matthias Hofrinner, Block Wächter in Schwanenstadt. an den auch sämtliche Zuschriften zu richten sind. Mährisch-Schilnberg. Am 29. September fand in der, Schießstätte eilte massenhaft besuchte Eisenbahnerversammlung statt, in der NeichSratSabgeordneter Genosse Tom sch ik über das Thema: „Eisenbahner u n d s|j a r 1 a m c it t" re-; ferierte. Aus den Organisationen. Innsbruck IV. Die zur Betriebsleitung Innsbruck etn=>. gerückten Bediensteten wollen ihre Beiträge vorläufig beim I. Kassier der Ortsgruppe, Genossen Wilhelm .Ruetz, Blocksigna l d i e ii e r, I NN sbruck, Westbahnhof, wohnhaft : Sonnenburg st ratze 20, Parterre, ab führen; die zur kommerziellen Vertretung Eingerückten beim II. Kassier, Genoffen Wilhelm H a r n s l a k. O b e r ! o u d u k t e u r. Per« sonalrommissionsvertrcter, Innsbruck, Hauptbahn ho f. Budweis Die Mitglieder bes Sterbefonbs werden ersucht, für das verstorbene Mitglied Franz Prihoda. Pensionist, 20 H. zu erlegen. GLnferndorf. Die Einzablungen finden jeden ersten Sonntag im Monat statt. Bücher aus der Bibliothek werden jeden ersten und dritten Sonntag im Monat in der Zeit von 2 bis 4 Uhr nachmittags im Vereinslokal. Eernys Gasthaus,, ausgcgeben und zurückgenommen. Fehring. Bei der am 21. September stattgefundenen > Generalvcrfaminluna.wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Wettstättenkontrollor Josef Triller, Obmann, Lokomotivführer Anton S a i k o, Stellvertreter: Wagen» schreibet Alois Puchas. Kassier, Magazinarbeiter Franz Kapper, Stellvertreter; Weichenlvächter Albert Weber, Bahnmeister Josef Jakiez, Putzerheizer Johann L a m. p recht, Oberbauarbeiter Josef Fauster, Subkassiere; Magazindiener Johann S o m nt e r, Schriftführer, Oberver-schieber Johann S t e ß l, Stellvertreter; Magazindicner Franz Weltlich, Bibliothekar, Lokomotivführer Josef Stein--egger, Stellvertreter; Heizer Florian Kohl inend, Loko-! motivsührcr Josef Webe r, Kontrollore. äöaiichofen a. d. Abbs. Tie organisierten Eilenbahner! rufen dem nach Wien versetzten Genossen Rudolf Leopold^ ciit herzliches Lebewohl.nach. Genosse Leopold war durch viele Jahre Obmann der Ortsgruppe und des Arbeiter-Gesangvereines. Floridsdorf II. Am 3. Oktober fand im Arbeiterheiin in Floridsdorf die konstituierende Versammlung der Ortsgruppe Floridsdorf II statt. Als Referent war Genoffe Dusek ge-kommen, welcher in seiner eiitstüudigeti Rede den „Kampf der österreichischen Eisenbahner seit zwanzig Jahren" in treffenden Worten kennzeichnet. Die Wahl in den Ausschuß der Orts» gruppe ergab folgendes Resultat: Franz Sauer, Obmann; Salvatore A m a d e o, Kassier; Lorenz Grottendorfer. Schriftführer. In die Kmnolle wurden vorgeschlagen: Leopold Schott und Georg Z a u n i n g e r. In den Ausschuß: Leopold Stella, Franz V o z i, Johann G o b e r i tz, Josef Bauer, Josef Rausche r, Isidor V o z!, Franz Aman und Johann K u b i k. _ Schönlinde. Durch die Versetzung des Bahnrichters Lässig von Schönlinde nach Kreibitz verlieren die Oberbauarbeiter von Schönlinde einen einsichtsvollen und gerechten Vorgesetzten. Bahnrichter Lässig war ein hier allseits beliebter Mann, und wir wünschen, daß eS ihm in seinem neuen Domizil recht wohl ergehen möge und rufen ihnt ein herzliches Lebewohl nach. Die organisiertcit Obe rbauarbeiter von Schönlinde. Verschiedenes.. Halts es auf! (Zur Josefsblätter-Verteilung.) Ein freies Wort flattert von Haus zu Haus — Und jäh erbleichen alle guten Geister. Dem Staatsanwalt geht rasch der Atem au». Er kriegt die Gänsehaut. Und kalter Graus Packt selbst den harten Polizeiwachtmeister. Und beide ächzen schwer mit Augstgeschnauf: „Halts es auf!" Und ein Prinzeßlein macht ihr Hemdlein nah: „Ein freies Wort? Heißt das nicht — Guillotine?^ Und ein Regierer hascht das Tintenfaß, Tuukt sechsmal ein und schreibt einen Erlaß Mit Fieber, Bauchweh und ergrimmter Miene. Und setzt als fetten Titel obendrauf: «Halts cs auf!" ' / Seite 10 V--.------------ Und durch die Straßen rast die Polizei, Alö ging es tausend Mördern an das Krage!. Und mit ihr rast die ganze Klerisei. Und alle Kerzelweiber sind dabei, Und hintennach keucht unser dicker Nagl. Und wütend brüllt und gröhlt der ganze Haus: „Halts cs auf!" ES rast die schwarze Jagd mit Wutgeschrei, Es blinkt und blitzt der Polizistensabel An hundert Kirchentüren rasch vorbei — — Wer kolportiert denn dort ein Blättchen? Ei — Ter Pater Galen und der Pater-Abel! Doch keiner sieht's! Und keiner hemmt Len Lauf! „Halts es auf!" > • ; ■ Z. A. Spring H. („Muskete".) Hygienisches biftu Encharistischen Kongreß. In der Sitzung des Wiener Gemeinderates vom 17. September erzählte citt Redner folgende unappetitliche Geschichte: In einer Mädchenschule lourbc eilte größere Llnzahl Männer einquartiert, die aus Kärnten und Krain stammten. Für diese Männer waren die Aborte, wie sie für Schulmädchen gebaut werden, zu klein und während der Nacht ungenügend. Die Männer [teilten sich daher in den Gängen auf und verrichteten dort ihre Notdurft, so wie sie cs in Kärnten und K.ain zu tun pflegen, wenn sic im Freien sind. Die Folge war, dah der Urin bis zum Haustor hinunterrann. — Ta sollte sich doch der Wiener Bürgermeister „hineinlegen"! Lebensgesährliche Katarrhe. Hals- und Nasenkatarrhe, oder volkstümlicher gesagt Husten und Schnupfen, entstehen nicht durch Erkältung, sondern stets durch Ansteckung. Dic Erkältung und Reizung durch Rauch, Staub u. s. w. machen nur die Schleimhäute für die Ansteckung empfänglich, der Staub enthält außerdem vielfach zugleich die Aiisteckungs-stoffe. Dic Erscheinungen des Katarrhs bestehen in einer Entzündung der Schleimhäute, welche die Atmurigsorgane auskleiden uns in der Absonderung eines zuerst glasigen, später mit massenhaftem Eiter und sonstigen Bakterien durchtuucherten zähen Schleimes. Die entzündete Schleimhaut, deren natürliche Abwehrvorrichtungeu durch die Entzündung außer Funktion gesetzt wird, ist für diese Bakterien der denkbar günstigste Nährboden. Sie ist aber auch während dieser Zeit eine gefährliche Einbruchspforte für die Ansteckung durch Diphtheritis, Lungenentzündung und Tuberkulose, und es ist ziemlich sicher, daß die große Mehrzahl aller Tuberluloseerkrankungen ihren Anfang während solcher Katarrhe nahm. Da dic feinen Verästelungen der Luftröhren in den Lungen, die Bronchien, sich immer wieder mit zähem, bakterien-durchwuchertem, eiterigem Schleim füllen, so ist besonders des Morgens ein heftiger Hustenreiz vorhanden, der infolge der Anstrengung sehr schmerzhaft werden und bei älteren Leuten zu Lungenblutungen, Unterleibsbrüchen und anderen Schäden Anlaß geben kann. Ta Nase und Ohr durch einen Kanal in Verbindung stehen, so greift ein Nasenkatarrh oft auf die Ohren Über und verursacht die gefährliche Mittelohrentzündung, deren Heilung äußerst langwierig ist. Eine sofortige energische Bekämpfung jedes Katarrhs, mag er nun milde oder in der schweren Form der Influenza auftreten, ist deshalb unbedingt geboten. Sie geschieht durch Behandlung der erkrankten Schleimhäute mit desinfizierenden und lösenden Mitteln zwecks Abtötung und leichter Entfernung der Bakterienwucherungen. Diese Behandlung muß sich aber ois in die Tiefen der Lungen erstrecken, denn gerade da ist die Gefahr am größten. Daß schleimlöfende Tees, Bonbons u. s. w. nicht mit dem Innern der Lungen in Berührung kommen, weiß jedes Kind. Sie können nur in der Nähe des Kehlkopfes eine ganz geringe Wirkung auSüben. % Man hat deshalb schon längst Sprahapparate konstruiert, durch welche desinfizierende und lösende Flüssigkeiten zerstäubt und eingeotmet wecden. Diese Zerstäubung war aber bisher bei weitem nicht fein genug, die Hauptmenge der Flüssigkeit gelangte nur bis in den Mund, ein ganz geringer Bruchteil auch in den Kehlkopf, die Verzweigungen der Luftröhre erreichten sie nie. Das gelingt nur durch TancröS Inhalator, aus welchem die Flüssigkeit nicht in Tröpfchen mit nassem, schwerem Dampf vermischt austritt, sondern in Form eines feinen, nicht nässenden, gasartigen Nebels, der bis in die feinsten Verzweigungen der Luftröhre und in die engsten Fältelungen der Nasenschleimbaut gelangt. So fein ist die Verteilung, daß man diesen Nebel, wenn man ihn eiugeatrnet hat; wie Zigarrenrauch wieder ausstoßen kann, was bei den alten Jnhalationssystemen ganz ausgeschlossen ist. Dadurch erklären sich die schnellen, bisher Bei Katarrhen der Luftwege ganz ungewohnten Erfolge, welche zahlreiche Merzte veranlagten, Tancres Inhalator aufzunehmen und ihren Patienten zu verordnen. Trotz der kurzen Zeit, feit welcher TancreS Inhalator im Handel ist, liegen bcceito zirka 5000 Anerkennungsschreiben von Aerzten und Patienten vor, davon -418 mit notarieller Beglaubigung und täglich gehen weitere ein. E8 handelt sich bubet zum großen Teil um Fälle, die jahrelang jeder andere» Behandlung getroiit haben. So äußert sich zum Beispiel Herr Postassistent Wilhelm Gröning, Emmerich: „Ihr vorzüglicher Inhalator, den ich nun fünf Wochen gebrauche, hat bei meinem alten Leiden (chronischer Rachenkatarrh und Lungenerweiterung) Wunder getan. — Von der Wirkung desselben nun überzeugt, danke ich Ihnen herzlichst und sage auch wohl nicht zu viel, wenn ich Ihre großartige Erfindung als eine ^-Wohltäterin der leidenden Menschheit« bezeichne. Was schon viele seit längeren Jahren bei mir erzielen wollten, das habe ich mit Jhrqm Inhalator in dieser kurzen Zeit erreicht. Schon nach etlichen Tagen ließ der Husten nach; ich könnte wieder freier atmen und fand auch nachts wieder den langersehnten ruhigen «schlaf." Ferner schreibt Herr Pfarrer Gcrard Korduhm, Altfoitl ct. d. Eger: „Teile Euer Wohlgeboren ergebenst mit, daß ich von meinem sehr starken Bronchialkatarrh nach vierwöchigem «Gebrauch Ihres Inhalators vollkommen befreit bin und segne die Stunde, in weicher dieses vortreffliche Mittel in meine Hände gelangte. Zugleich gestatte Ihnen, hon diesen Zeilen Gebrauch zu1 machen, damit jeder Leidende sich von der heilsamen Wirkung zu feinem Wohl,' Überzeugen kann. Gott begleite Ihr heilwirkendes Bemühen mit seinem Segen." Nähere Auskunft über Tancres Inhalator wird von Tancres Laboratorium, Wiesbaden M. 82, gern kostenlos und ufinc Kaufzwang erteilt. Verlangen Sie noch heute gratis interessante Broschüre. Emgesendet. (gilt dieft Au'onI übernimmt Me 3te6a’lioii keine $>er«ntmorniug.) Auf gegen dir allgemeine Teuerung! Dic allgemeine Teuerung veranlaßt so manchen Konsumenten, sich nach einer billigeren Bezugsquelle umzusehen, welche ihm trotz bi.es«»* Uiu-1 ftandeS ti't tilctcäf-r bietet vorteilhaft enuufaurcti Wir können in diesem Falle unseren F. T. Lesern wännstens empfehlen, sich beim Einkauf von Herren- und Dirmemnode- als auch Leinenwaren des als leistungsfähig und solid allgemein bekannten Tuchversandhanses Franz Schmidt, Jägerndorf B. 60, zu Bedienen, und Bietet der der heutigen Gesamtauflage beigclcgte Prospekt die beste Gelegenheit, sich dic reichhaltige Musterkollektion dieser Firma kommen zu lassen. Eine überraschend reiche Kollektion versendet dic best-bekannte Leinenwarenfabrik Josef Kraus in Nachod bau ihren gesamten Erzeugnissen und. gibt, es sicherlich keinen Wäsche-bedarssartikel im Haushalt, den eine sparsame Hausfrau bei der Firma Joses Kraus in Nachob nicht erhalten würde. Jedermann, der irgendeinen Bedarf an Wäsche oder Webwaren bat. verlange Muster und Preisliste, die von der Firma Josef Kraus kostenlos und franko zugeschickt werden. Mitteilungen der Zentrale. Berwaltungskoiniteesitrungcn aut 27. September und 2. Oktober 1912. — Entgegennahme des Berichtes des Administrators und Tiskussioit hierüber. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes. — Bericht über den gegenwärtigen Stand des Baues des Eisenbahnerheiins. Sprechsaal. Dmisugung. Anläßlich des Sieges, den die Landftrasicr Arbeiterschaft durch meine Wahl zum Abgeordneten erfochten hat, sind mir ans allen Ländern unseres Reiches zahllose Glückwünsche von unseren Ortsgruppenleitnn-fien, Parteifreunden und aus allen Kreisen der Eisen-bahuerschast zugegangen, so das; ich außerstande bin, einzeln zu danken. Ich bin daher gezwungen, auf diesem Wege allen Gratulanten meinen herzlichsten Dank zu sagen. Ebenso danke ich dem Zentralvorstand und dem Verwaltungskomitee für ihre werktätige Unterstützung. Insbesondere danke ich den Genossen Eisenbahnern von ganz Wien, die an beiden Wahltagen in so mnster-hafter und nnermüdlicher Weise vortreffliche Wühlarbeit für mich und dic Partei in diesem beispiellosen Kampfe leisteten. Mit Parteigrus; ______________ Rudolf M Üller. All dic Ortsgruppen und Zahlstellen des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvercines im Tirektions-bezirk Linz. Die Sitzungen des DirektionsarbciterauSschusses sowie der Personalkommission werden höchst wahrscheinlich in nächster Zeit stattfinden. Es werden daher die Genessen ersucht, Anträge für obige Körperschaften sofort den betreffenden Arbeiteraus-schuß- oder Personalkommissionsmitgliedern ihrer Kategorie zu übergeben. Sollten die Genossen ober Kollegen die Adresse ihres Vertreters nicht wissen, so sind die Anträge an Genossen Kajetan Weiser, Linz. Ingenieur Sterngaffe 56, zu übersenden, welcher diese Anträge dann deN betreffenden Vertretern zur Einbringung an die Direktion übergeben wird. Die Anträge sind möglichst rasch zu stellen und eine ebenso wahrheitsgetreue als genaue Begründung Beizufügen. Kajetan Weiser, Obmann der Personalkommission. Johann Gabriel, Obmann des Direktionsarbeiterausschusies, Achtung, Arbeiter der Südbahn! Die Wahlen in den Arbeiterausschuß für die zweite Funktionsperiode fl. November 1912 bis 81. Oktober 1915) sind bereits ausgeschrieben. Die Wahl des Ausschusses ist nach den Hauptdienst-zweigen in vier Gruppen hurchzusühren, und zwar: 1. in derGruppc der Arbeiter des Bau- und B a h n e r h a l t u n g s d i e n st e s, 2. in der Gruppe der Arbeiter der Heizhaus e r u n d Zugförderungs st ationen, 3. in der Gruppe der Arbeiter der Werkstätten Wien, Graz, Marburg, Pettau und Innsbruck, 4. in der Gruppe der Arbeiter des Ver-k e h r s d i c n st e s. Die ausgefüllten Stimmzettel sind bis längstens den 24. Oktober persönlich dem Lokalvorstand oder dessen Stellvertreter zu übergeben. Das SkrutiniuiN wird am 29. Oktober 1912 vorgenominen. Die diesbezüglichen Wahlaufrufe und Klebezettel werden unseren Vertrauensmännern rechtzeitig zugesendet. Jeder zielbewußte Südbahner bat die Pflicht, für die rascheste Verbreitung der Kandidatenliste und Klebezettel zu sorgen, damit jeder wahlberechtigte Bedienstete, besonders in den abgelegenen Stationen und auf der Strecke, mit derselben zuverlässig beteilt wird. Offene Anfragen. Alt die k. k. Staatsbahndirektion Villach! Tie Obcrverschieber der Station Selzthal (Gütcrbahn-bbf nördliche Seite) haben im Monat Juni 1912 ein Gesuch um Ernennung zu Verschubanffeheut int Dienstwege eingebracht. Ta bis heute keine Erledigung erfolgt ist, so bitten die Gesuchsteller um eilte baldige Antwort auf ihr Ansuchen. An die Berkehrsdirektion der Tüdbnhn! Tie Bediensteten der Station Klagensurt erlauben sich die höfliche Anfrage zu stellen, wann eigentlich die bestellten Kohlen geliefert werden? Oder fallen die Raten für die bestellten Kohlen früher gezahlt werden? An die k. k. Ttaatsbahndirektiou Prag. Mit der Einreihung der Wächter in die Gruppe 3 der i Diener wurde denselben auch das :Hccbt eingeräumt, einen j jährlichen Erholungsurlaub nach den Bestimmungen des § 59 der Dienstordnung beanspruchen zu können, dessen Dauer nach der Anzahl der zurückgelegten Dienstjabre zu bemessen ist. Nach diesen Grundsätzen werden auch überall den Streckeuwachtern ihre Erholungsurlaube erteilt. Eine Ausnahme besteht unseres Wissens nach nur noch auf der Strecke Boden--bach-Komotau. Trotzdem die Streckenwächter mehrmals vorstellig wurden, gibt man denselben nur sechs Tage Urlaub. Indem die Gefertigten nicht annehmen können, daß die Herren Sektionsvorstände bei der Erteilung, von Erholunas- urlauben an die Strcckenwächter den Intentionen einer höheren Behörde gemäß handeln, stellen dieselben an eine löbliche Staatsbahndirektion die Anfrage: Wann gedenkt dieselbe endlich die teektioiisleitungen zu beauftragen, den Strcckcnwächtcrn ihr volles Recht auf Erholungsurlaub zu gewährleisten? Tic Strcckenwächter der Linie Bodcnbach-K o m o t a u. A» die k. k. Nordwestbahndirektion in Wien. Tic Zugsführer der Station Jglau ersuchen eine hohe k. k. Direktion um endliche Erledigung des int Monat Mai int Dienstweg überreichten Gesuches bezüglich Beigabe von Manipulanten zu den Zügen. Bei der jetzt herrschenden Tichte des Verkehres ist cs unmöglich Zugssührer- und Manipulalirntsdicnst gleichzeitig zu versehen, wodurch die Sicherheit des Verkehres empfindlich leidet. Ehebaldige Erledigung ihres Gesuches erwarten Dic Betroffenen^ Au die k. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck. Am 22. Juli 1912 war im Amtsblatt der f. k. Staats--bahndirektion Innsbruck ein Posten für den kommerziellen Dienst im Salzburger Frachtenmagazin ausgeschrieben. Es bewarben sich eine Anzahl Zugsexpedienten, StationL- und Maga» zinsarbeitcr um den ausgeschriebenen Posten. Da nun dieser im Juli 1912 ausgeschriebene Dienst-Posten bis heute noch nicht besetzt ist und auch den Bewerbern reserviert bleiben muß? sten Versarumlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Enn--. Am 13. Oktober um 3 Uhr nachmittags § 2--Versammlung in Försters Gasthaus. , Drösing. Am 27. Oktober um 3 Uhr nachmittags in Lochs Gasthaus. Töppeles. Sliit_20. Oktober mit /9 Uhr vormittags in Sigls Gasthaus in Schlaggenwald. Steinach. Am 13. Oktober um 3 Uhr nachmittags in Beichtbuchners Gasthaus in Steinach. Selzthal. Am 13. Oktober um 9 Uhr vormittags in Mitterhubers Gasthaus. Briefkasten der Redaktion. 3. H. 385. Sie rücken in die UOO am 1. Jänner 1915 vor. — M. St. 15. Wir haben Ihre Anfrage zur Beantwortung der Sicchtfchutzabteilung unserer Organisation abgetreten. Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration nelno wie I Immer geartete Ver- * o o Entwertung. o FOr oen Inhalt der l». * erste übernimmt die Redaktion und Administration keine wie immer geartete Ver-o o antwortung. o o f?ammeri>roftveri'e und Dampfmüfile Itofl. Itwu4 4 Ca Eine wirksame Waffe gegen den Brotwucper DRUCK 61. VERLAGS-ANSTALT a B VORWÄRTS Wien V, Rechle WienzeSSa 97 liefert Vereinen und Organisationen Druck» arbeiten rasch in tadeüioser Ausführung und zu Telephon 2364 Telephon 3545 Zvam Eolnar Mvüittbitvg, Ara in Hemischtwarenhanölimst versend, üaubttrobuttc: Erdäpfel, 1 «ü Hu. 7 Stf., Mehl »tv.O 100 Ho. Str. »5 30, yUuirtici, 1 Hfl. IS#»., sowie 511 billigste» TafleSvreise» flennttiiVir, ÜtitiitrriiVfel, Biene», T>,»erlra»t lmü andere Lebensmittel. 8uf ficfl. Slnitoßcu antworte postwendend. Preisliste gratis und franko. $ Herz-, Brustkranke, Nervöse, Schwächliche u„l> solche, die au Blutarmut» Avpelii-»ud @d):•50, ti Kation« ä Sic., 13 Kartons u Kr. — Bei Borauisendmig des äe-tvaflns franko, bei Nachnahme 50 Heller mclit. Mr. Philipp ’.liufcii, Apotheker, Sivcndori 10 Dei Wien, Niederöster-rcltü. tpfrmijchi tKRT«: «BETTEN rQ&^ vS/«thzu hundert zukommen- den Atteste bezeugen zur Genü $f i\b^] ^ ' ge die Wahrheit unserer Worte. ^U7<211 Wir wollen jedoch noch mehrbiefen.um Jeden ohne Ausnahme von derwirklichen erlegen heit derApparate und Platten r Firm s Pathe gegenüberallen existierenden aschinen überzeugen. I ochalldose mit/, ^ 1 w^ unverwüstlichem Saphirsiiff J J Der Nadelwechsel und die dadurch i| hervorgerufenen Unannehmlichkeiten !| Sind vollständig beseitigt. 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Gane'chitt abgeschlossen nachstehender gerichtlicher Vergleich. Ter Beschuldigte rrftfirt, baü er die Privalanklöger grundlos der Trunkenheit bei 9lu6übunn ihres EisenbahndiensteS beichu bigt bat. baß er die bezügliche Aeußerung selbst nur nlo Tcherq nutfafit?, bedauert, diese Aeus.erungen gemacht zu haben und bittet die Privatan'l.iger um Verzeihung. Er verpflichtet sich zu Gunsten des allgemeinen RechtL'chun- und Gewer^schaslS-Vereines tut Oesterreich einen Cühncbetrag per einhundert Kronen fl>iruia Siinfhonter $ldbe:nlt$frlane, b« eint iruntucri'n m in- Ha»<>„«m>nkr eW Prei« mitsbrantM, em orine p. t. ffunhrn tu tliil itii. fl httn Sie auf i>i' gtlbt» tniel» vor nnn 91t|(taiK'berli«gr«be i» mettuut SiSaultniiei len«. Euer WoKIneborenI Die Möbrl ilnb ln bettet Lrdnuna onflefOTt-mrit und lind wir Mir ,u. frieden damit. Tie Mübel waren fo iorglaltt« vetuortt, dah nicht da» aerinalte brsMdiqt mar. ,1ch Iprcche gbnen drStinlD meinen bellen Dank und vollste ;iu. iriedenhei! aus und werde Sie itets in meinem Belanntenkreiz emplchie» Hochachtungsvoll Hegutrlerte Sohutzmarto Elienbatm Koeoutteur. Villach. Johann tönif*, Kondukteur. Bö! - . Heile sise TeBissiksMoht3 eho dec* Trunksüchtige das Gesetz verletzt Retto Dm. ehe der Alkohol seine Gesundheit, Arbeitslust und Vermögen zerstört hat oder ehe der Tod die Rettung unmöglich gemacht hat. Coom ist ein Surrogat für Alkohol und bewirkt, dass der Trunksüchtige geistige Getränke verab. «'heuen wird. Coom st vollkommen un-isohädlloh und wirkt so intensiv, dass au eh busia iruufxtiuehugc l'ersuueu einen Hucklail niemals bekommen. Coom ist das Neucato, was die issenschaft in dieser Beziehung hcrvorgobracht hat und hat derselbe bereits Tausende von Monsohen aus der Not, dem IClend und Ruin errettet. Coom ist ein leicht lösliches Präparat, das zum kleispiel die Hansfrau ihrem Galten im Morgengetränk geben kann, ohne dass er das geringste davon merkt, fu den meisten P’ällon versteht der Betreffende gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Grund dazu sein wird, wie man oft eine gewisse Speise verabscheuen kann, wenn man dieselbe zu oft genossen hat. Coom sollte jeder Vater seinem Sohne, dem Studenten, geben, ehe er beim Kxanion durchfilllb, wenn er dem Trank auch nicht besonders ergeben ist, so schwächt der Alkohol doch sein Gehirn (Jeberhaupt sohte ein jeder, der nicht willenskräftig genug ist, sich dem Genuss geistiger Getränke zu enthalten, eine Dose „Coom1* einnebmeu. Selbiges Ist völlig unschädlich. Der Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit und erspart sehr viel Geld, das sonst zu Wein, I5ier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. Herr R. F. schreibt: Coom Institut, Kopenhagen, Dännomark. Inh bitte, so güt'g zu sein, eine Schachtel Coom zu senden mit Postnaclmahme *