Bezugspreise Für Österreich-Ungarn ganzjährig K 4- — halbjährig K 2' — Für Amerika: ganzjährig D. 1'25 Für das übrige Ausland ganzjährig X 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftleituug des Holtscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Fitjerate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Wr. 24. Gottschee, am 19. Dezernöer 1905. Jahrgang II. Mur vier Kronen beträgt int ganzen Bereiche des Inlandes die jährliche Bezugsgebühr für den „Gottscheer Boten", der mit der heutigen Nummer seinen zweiten Jahrgang beschlieht. Mit der nächsten Nummer tritt er sein drittes Wanderjahr mit reichhaltiger „Wandermappe" an. Er bleibt auch für die Zukunft streng' katholisch, stramm deutsch, gut österreichisch. Wir ersuchen unsere lieben Freunde, persönlich in ihrer Nachbarschaft neue Abonnenten anzuwerben, indem wir versprechen, daß jedem, welcher zehn neue Abnehmer gewinnt und die eingehobene Bezugsgebühr für das ganze ^zahr im voraus einsendet, das Blatt das ganze Jahr hindurch umsonst zugeschickt werden wird Für die bisherigen Abnehmer liegt ein Postscheck bei, um ihnen die Einsendung der Bezugsgebühr zu erleichtern. Sie amerikanischen Abonnenten ersuchen wir dringend, sich bei Geldsendungen nur internationaler Postanweisungen zu bedienen und ihre Adresse, welche außer dem Namen des Abonnenten auch den Wohnsitz (Stadt, Straße, Hausnummer) enthalten soll, genau anzugeben. . r, r Im übrigen wünschen wir allen unseren Freunden fröhliche Weihnachtsfeiertage und ein glückliches neues Jahr. Der „Gottscheer Aste". Moderne Philosophie und Religion. „Du bist glücklich, daß du frei von Jesus bist", sagt der bekannte Christentumsverächter Sören Kierkegaast in einer seiner Schriften. In der Tat, die Welt redet sich ein, glücklich sein zu können, wenn sie los ist von Christus, los von Gott, frei vom Glauben, erhaben über Tugend und Sittlichkeit. Und wie sieht dieses gerühmte Glück, dieses neu entdeckte irdische Paradies aus? Wer kennte sie nicht, die Früchte der modernen gottentfremdeten Kultur: die zunehmende Jdeallofigkeit, Unzufriedenheit und Blasiertheit, bau maßlose Überwiegen der Geldinteressen, das immer üppigere Empor-blühen rücksichtsloser Selbstsucht und Genußsucht, die am Marke der Kulturvölker zehrende Sittenlosigkeit, die Verpöbelung der Bildung zur Halbbildung, die Verachtung jeder Autorität, die sich von Jahr zu Jahr steigernde Frechheit, Schamlosigkeit und Ge-meinheit! Das ftrtb Früchte eint Baume ber moberneu Kultur. An-geekelt von solchem Treiben suchen edlere Naturen, die an Glauben und Christentum Schiffbruch gelitten haben und den jammervollen Aufschrei des Herzens nach dem Göttlichen nicht durch bloßen Sinnengenuß betäuben wollen, Trost, Hilfe und Frieden in der ungläubigen Philosophie. Wir finden das ja auch nur zu begreiflich Eine gewisse Aufklärung und Beruhigung über Smn und Zweck des menschlichen Daseins, eine Antwort auf die wichtigsten Rätsel-fragen des Lebens möchte schließlich doch jeder denkende Mensch haben. Ist ja doch die Sehnsucht und das Streben nach Wahrheit uns Menschen angeboren. Umso größer ist dann aber auch die unausbleibliche Enttäuschung. Statt kräftigen, stärkenden Brotes find Die Grtsriarne« der deutschen Sprachinsel Gottschee. (32. Fortsetzung.) Dieses Ressen hat mit dem slovenischen resa = Granne der Ähre, Kätzchen der Haselstaude, Heidekraut nichts zu schaffen, sondern ist ein deutsches Wort und heißt Flachsröste (mhd. diu roeze). Roße, Röße ist eine Lache, in welcher Flachs gewässert „gerozzet", d. i. zum Faulen gebracht wird. Der Flachsbau und die Leinwanderzeugung war ja einst überall im Ländchen verbreitet und die Gottscheer Leinwand galt einst in Fiume (Segelschiffei) als geschätzter Handelsartikel. Den Namen Ressen finden wir auch sonst im Ländchen; so wird z. B. bei Suchen (Suchen bei Eben) „bey der Ressen" 1770 als Flurname angeführt. Auch eine Stelle der Rinse heißt die Reassn. Ebenso ist Resfn Flurname in Krapfenfeld und Zwischlern. Reß heißt übrigens auch Fall, Abhang. Nun geht es hinauf nach dem Weiler Scherenbrunn, un alten Urbar Schernprun (eine Hube), slovenisch Travnik, was dem gottscheeischen Nebennameu des Weilers Grasberg entspricht. Was heißt „Scheren?" Nach Buck (Flurnamenbuch) ist Schern zuweilen von sceren (Schern) — Felsen, Klippen, andererseits allenfalls auch von mhd. scerne — Schierling, oder von Scher = Maulwurf abzuleiten. Nun, Maulwürfe gibt's in Gottschee bekanntlich mehr als genug. , . . , , Ober-Mitterdorf (im alten Urbar mit zwei Huben), slovenisch Gričice, gottscheeisch auch Gritschitschen genannt, hat seinen Namen nach seiner Lage oberhalb Mitterdorf, Gričice ge- Feichtbüchel, im alten Urbar Feicht Püchel (3A Hube), slovenisch Smrečnjek = Fichtenhügel; mundartlich ist Weichte = Fichte; also ein Gegenstück zu Laubbüchel. Das gleiche bedeutet auch der slovenische Name, der von smreka = Fichte herkommt. Alt, wenigstens als Gegendname alt, dürfte Gätschen sein. Im alten Urbar kommt er als Ortsname nicht vor; Gatschen, slovenisch Gača, ist auch gegenwärtig nur ein kleiner Weiler. Nach einer Urkunde vom 8. Mai 1249 (Schumi, Urk.- und Regest., II Bd., 1. Heft, S. 125), in welcher Herzog Bernhard von Kärnten die Stiftung des Zisterzienserklosters Mariabrunn im Töplitztale erneuert, erhält das genannte Kloster unter anderem auch 14 Huben bei Gaz" (apud Gaz quatuordecim mansos) und bei Sussiz vier Huben. Dieses Gaz ist wohl sicherlich das Gatschen bei Tscher-moschnitz; somit ist die Gegend von Tschermoschuitz und Pöllandl schon im 13. Jahrhundert teilweise besiedelt gewesen. Was heißt nun Gatschen? Im Kalenderaufsatze (1890) dachten wir an slovenisch es harte Steine, welche die weltliche Philosophie darreicht: einander bekämpfende Systeme, Brocken unverdaulicher Behauptungen, die mit dem Schaume von Syllogismen garniert sind, eine schwülstige, schwer verständliche Phraseologie, ein Gemisch eitler Träume über Gegenstände, die außer dem Bereich der menschlichen Vernunft liegen, eine wirre Masse von Widersprüchen und Ungereimtheiten, die unter dem Flittergewebe nebelhafter Ausdrücke und Definitionen verborgen sind, ein verwirrter Knäuel von Hirngespinsten und Täuschungen! Ans dem Babel streitender und einander bekämpfender Stimmen tönt nur ein gemeinsamer Gedanke heraus: Gott zu entthronen! Denn, wie Sheehan, dessen Gedanken wir hier zum Teile wiedergeben, bemerkt, begnügt sich die große Masse der Philosophen nicht mit der Erforschung des Unbekannten, sondern sie konstruieren Systeme, sie haben den Ehrgeiz, Religionsstifter zu werden und den Menschen neue sittliche Grundsätze zu predigen, deren Ergebnisse und Wirkungen bekannt sind. So rauben sie der Menschheit den Glauben und setzen an dessen Stelle Theorien, die zur Verzweiflung führen müssen. Wer könnte denn auch überhaupt mit dem beschränkten Menschenverstände Gott, den unendlichen Urgrund der Dinge, erfassen? Die Forschung mag sich ausdehnen, wie sie will, das Gebiet des Übernatürlichen bleibt ihr verschlossen; sind ihr ja selbst im Wissen der natürlichen Dinge, wie es scheint, unübersteigbare Grenzen gezogen. Ignoramus et ignorabimus! So mancher ist in die Philosophie eingetaucht und hat in tiefen Zügen von ihrer Quelle getrunken und der Geschmack dieses Trankes wurde in seinem Munde bitter wie Aloe und Myrrhen. Diese Art von Philosophie ist tatsächlich nichts als ein nutzloses Klopfen an Tore, die unerbittlich verschlossen bleiben. Mancher übrigens, der über die Kenntnis gewisser seichter philosophischer Schlagwörter und deren ebenso seichte Vertreter nicht hinausgekommen ist, hat gerade genug Philosophie und Wissenschaft erworben, um seinen Unglauben ein bißchen zu drapieren, aber nicht genug, um das ewige Wirken und Walten des allmächtigen Gottes zu entdecken. Die Offenbarung des menschgewordenen Gottes allein war es, welche die Kluft zwischen Gott und dem Menschen ausfüllen konnte. Diese Offenbarung, welche alles bloß menschliche Denken und Wissen unendlich überragt, heißt es demnach auch als das kostbarste Geschenk des Himmels gläubig und dankbar anzunehmen. Lerne also der unendlichen, der höchsten Weisheit gegenüber Bescheidenheit und Demut, du stolzer Menschenverstand I Nur vom gläubigen, vom demütigen und reinen Herzen läßt sich Gott finden, dem stolzen, hochmütigen Grübler entzieht er sich. Was ist die menschliche Philosophie, die sich, mit einer schwachen Laterne in der Hand, qualvoll durch alle Jrrgänge menschlichen Geistes durcharbeitet, gegenüber dem Lichte des Evangeliums, das. nicht dem kača = Schlange, oder gad = Viper. Es wäre also das die Schlangen- oder Viperngegend. Herr Hofkaplan Steska jedoch meinte, der Name komme von slovenisch gätiti =^*stopfen, eindämmen; gača 4= das Stopfwerk. Vielleicht sind beide Ableitungen nicht richtig. Den Ortsnamen sitzt oft genug der Schalk im Nacken. Der Weiler Gaber (im alten Urbar nicht vorkommend) hat seinen Namen von slovenisch gaberHainbuche, Weißbuche. Ortschaften, welche Gaber, Gaberje, Gaberče heißen, gibt es in Steiermark, Kram, Küstenland mehrere. Ober-Wildbach, im alten Urbar Ober Milvach ('/•» Hube), slovenisch Gorenji Vilbach, ist auch nur ein kleiner Weiler. Der Name erklärt sich selbst. Die Ortschaft Wiederzug, ein kleines Dörfchen, kommt im alten Urbar nicht vor. Wiederzug heißt soviel als Rückzug, Rückkehr (mhd. widerzuc). Es war ursprünglich wahrscheinlich Flurname, ähnlich wie Wiederschwing, das wir noch jetzt als Ackername in Mösel finden. Es bezeichnte ursprünglich wohl eine Stelle, wo man beim Ackern od. drgl. umkehren mußte. Auch Wretzen, slovenisch Brezje, finden wir im alten Urbar nicht; es ist also ebenfalls jüngeren Ursprungs. Der aus slovenisch breza (Birke) entstandene Name wäre auf deutsch ebenso wie Friesach mit Birkach wiederzugeben. (Fortsetzung folgt.) beschränkten, nur zu beschränkten Verstände des Menschen, sondern Gott selbst, der Sonne der Geister, entsprungen ist! Und doch will die Welt von jenem Lichte, das in die Welt gekommen ist, um jeden Menschen zu erleuchten, nichts wissen. Woher diese Erscheinung? Der Hochmut ist es; der die Menschheit verblendet und dem Gott widersteht. Nicht der Stolz des Verstandes naht sich Gott, sondern der Glaube und die Liebe mit dem Gebete. Erst wenn die moderne Welt einmal die Früchte ihrer gottentfremdeten Kultur bis zum Ekel und Überdruß genossen haben wird und die verderblichen Folgen derselben überall offenkundig zutage getreten sein werden, erst dann wird man wieder anfangen, die Reichtümer eines Wissens zu schätzen, das nicht hochmütiger Gelehrsamkeit, sondern einfacher, schlichter Demut zuteil wird: Die Weisheit des Kindes und des Engels, Die Weisheit Bethlehems und Kalvarias. — Wieder stehen wir vor dem fröhlichen, gnadenbringenden Weihnachtsfeste. Gottes Engel steigen vom Himmel herab, aus Engelsmnnd wird uns der Weihnachtsgruß und Weihnachtsruf: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind! So laßt uns denn auch wirklich eines guten Willens sein im Glauben, im Hoffen und in der Liebe; dann wird süßer Friede und himmlische Ruhe einziehen in unsere Herzen, jener Friede, den die Welt nicht geben kann und der allein dauernd beseligt. 25. Jahresversammlung des Gymnasial-Anter-isvereines. Am 14. Dezember l. I. fand im Hotel „Stadt Triest" die diesjährige Hauptversammlung des Stndenten-Unterstützungsvereines statt. Der Vorsitzende, Herr Gymnasialdirektor Peter Wo ls egg er, begrüßte herzlich die Erschienenen. Hierauf trug Herr Prof. Ob erg füll den Jahresbericht, Herr Prof. Kofler den Kassabericht vor. Die Gesamteinnahmen des Vereines beliefen sich im Jahre 1904/1905 einschließlich des Aktivrestes ans dem Vorjahre und den kapitalisierten Zinsen auf K 5402"17, die Ausgaben auf K 2322"56; somit verbleibt ein Kassarest von K 3080'41. Die Hauptausgabsposten waren: a) Studentenküche K 994 "66; b) Schulbücher und Schul-erfordernisse K 674; c) Wohnungsbeiträge K 646. — An der Studentenküche wurden im ganzen Schuljahr ungefähr 8400 Mittagsportionen verabreicht. Freitische (Kosttage) wurden von 21 Parteien wöchentlich 40 gewährt, also im ganzen Jahre ungefähr 1600 Freitische (Kosttage). Dem (verstorbenen Ausschußmitgliede Herrn Oberlandesgerichtsrate Gottfried Brun er, welcher nahezu 20 Jahre dem Vereinsausschnsse angehört hatte, und dem vor wenigen Monaten Heimgegangenen Senior der hiesigen Bürgerschaft Herrn Franz Bartelme, welcher jederzeit ein Förderer der Bestrebungen des Vereines war, wurde ein warmer Nachruf gewidmet. Am Schluffe seines Berichtes warf der Schriftführer Prof. Obergföll in gedrängter Kürze einen Rückblick auf die 25jährige Tätigkeit des Vereines. Der im Jahre 1880 gegründete Verein hat im Laufe des ersten Viertel-jahrhuuderts seines Bestehens rund l< 53.000 vereinnahmt und ungefähr K 50.000 für die Unterstützung der Studierenden am hiesigen Gymnasium ausgegeben, also durchschnittlich jährlich K 2000. Hiebei ist die Wertziffer für die Tausende und Tausende von Freitischen, welche von den Bewohnern der Stadt gegeben wurden, nicht mit* eingerechnet. Die Studentenküche, an welcher armen Schülern, die sonst nirgends ein warmes Mittagmahl bekommen konnten, zu Mittag ein frugales warmes Essen verabreicht wird — die Portion kommt dem Vereine auf etwa 13 h — besteht seit dem zweiten Semester des Schuljahres 1891/1892, also durch dreizehn einhalb Jahre. Die Bewohner der Stadt bekundeten ihren wohltätigen, studentenfreundlichen Sinn alljährlich auch durch Gewährung von Freitischen (Kosttagen). Die höchste diesbezügliche Ziffer weist das Schuljahr 1893/1894 auf, in welchem von 47 Parteien an mehr als 30 Studenten 114 Kosttage in der Woche, im ganzen Jahr also 4500 Frei- tische gegeben wurden. Weiland Seine Durchlaucht Fürst Karl (Carlos) Auersperg, Herzog von Gottschee, übernahm, eine be-bezügliche Bitte des Vereines huldvollst erfüllend, im Jahre 1887 das Protektorat des Vereines, das er bis zu seinem Ableben am 4. Jänner 1890 führte. Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, übernahm sodann in hochgeneigter Fortsetzung der Gönnerschaft seines verewigten erlauchten Oheims ebenfalls das Protektorat des Vereines, welches er seit dem Jahre 1890 führt. Ehrenmitglieder des Vereines sind, (bezw. waren) die Herren: Johann Stampfl in Prag, der hochverdiente Stipendienstifter (i 1890); Dr. Josef Ritter von Regnard, k. k. Hofrat in Triest, ein hervorragender Wohltäter der Studentenküche; Gymnasialdirektor Benedikt Knapp, der bestverdiente Gründer des Vereines (f 1904); Gymnasialdirektor Peter Wo ls egg er: Gymnasialprofessor Jodok Mätzler, gegenwärtig k. k. Bezirksschulinspektor in Bregenz, und Professor Josef Obergföll. Herr Gymnasialdirektor Knapp war Bereinsobmann von 1880 bis 1894; Herr Gymnasialdirektor Peter W o ls e g g er seit 1894. Die hervorragendste» Wohltäter des Vereines sind folgende: Weiland Seine Durchlaucht Fürst Karl (Carlos) Auersperg, Herzog von Gottschee, spendete im ganzen gegen K 4000; Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, spendete von 1890 bis 1905 jährlich K 1000 = K 16.000; der krainische Landtag (bisherige Jahresspenden von 1880 bis 1902 zusammen über K 5000); die Krainische Sparkasse ungefähr K 10.000; der Deutsche Schulderem in Wien rund K 10.000; der Verein Südmark K 1200; die Trifailer Kohlenwerksgesellschaft seit 1897 jährlich K 200, zusammen K 1800; Herr Dr. Josef Ritter von Regnard, k. k. Hofrat in Triest (Gesamtspenden K 3200); Herr Josef Plesche in Prag (f 1903) K 1200; der „Verein der Deutschen aus Gottschee" in Wien K 300. Zu den Förderern der Studentenkü'che gehören auch Fräulein Leopoldine Jurmann in Fiume und Frau Josefine Hotschewar in Gurkfeld. Mehr als 350 Schüler dürften seit dem Jahre 1876, also seit 29 Jahren, die vierte Klaffe unseres Gymnasiums verlassen haben. Die meisten derselben haben es bereits zu geachteten Lebensstellungen gebracht. Nicht wenige von ihnen wirken als Priester oder Lehrer in der engeren Heimat selbst. Auch viele Beamte und Offiziere re. sind aus unserem Gymnasium bereits hervorgegangen. Mitverschwindenden Ausnahmen haben alle diese ehemaligen Schüler des Gottscheer Gymnasiums die Wohltaten des Unterstützungsvereines in mehr oder minder reichlichem Maße genossen. Den meisten von ihnen wäre ohne diese Beihilfe das Studium überhaupt nicht möglich gewesen. Und so ist denn der Unterstützungsverein durch die werktätige und opferwillige Hilfe seiner Gönner nicht bloß ein großer Wohltäter von Hunderten von Einzelexistenzen geworden, sondern mittelbar auch ein nicht unwichtiger fördernder Faktor für Stadt und Land Gottschee. Noch höhere und größere Ziele dürften dem Gymnasial-Unterstützungsvereine in naher Zukunft gesteckt werden, wenn die schon so lange angestrebte Erweiterung unseres Gymnasiums zu einer Vollanstalt eine vollzogene Tatsache sein wird. Die segensreiche Vergangenheit des Vereines läßt vertrauensvoll erhoffen, daß derselbe einst auch gesteigerten Ansprüchen werde gerecht werden können. — Nachdem der Bericht des Schriftführers beifällig zur Kenntnis genommen worden war, wurde unter begeisterter Zustimmung aller Anwesenden beschlossen, an Seine Durchlaucht den Fürsten Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, den größten Wohltäter des Unterstützungsvereines, anläßlich des 25jährigen Bestandes des Vereines ein Dank- und Ergebenheitstelegramm zu richten. — Zu Rechnungsprüfern wurden die Herren Gemeinderat D. Ranzinger und Steueramtsoffizial Ed. Schubitz gewählt. Auf Antrag des Herrn Rechtsanwaltes Dr. Golf wurde der alte Vereinsausschuß wiedergewählt und an Stelle des verstorbenen Ausschußmitgliedes Herrn Oberlandesgerichtsrates Gottfried Brunner Herr Rudolf Schadinger, herzoglicher Forstmeister. Auf Antrag des hochw. Herrn Dechant Erker wurde der Beschluß gefaßt, dem Scheckverkehre der Postsparkasse beizutreten und alljährlich einen gedruckten Jahresbericht (Abdruck des Zeitungsberichtes) auswärtigen Freunden des Gymnasiums, insbesondere ehemaligen Schülern der Anstalt, zn-zusenden und sie so zum Eintritt in den Verein, bezw. zu Spenden für denselben zu veranlassen. Herr Prof. Dr. Prodinger regte an, es mögen künftig hin gelegentlich auch Unterhaltungsabende u. bergt, zugunsten des Vereines veranstaltet werden, und erklärte sich gerne bereit, dabei mitzuwirken. Herr Distriktsarzt Dr. Schreyer teilte mit, es sei Aussicht vorhanden, daß sich die hiesige Frauen- und Mädchenortsgruppe der Südmark für Sammlungen und Veranstaltungen für die Studentenküche und für die Suppenanstalten an den hiesigen zwei Volksschulen werde gewinnen lassen. Diese Anregungen, bezw. Mitteilungen der Herren Prof. Dr. Prodinger und Dr. Schreyer wurden mit Beifall zur Kenntnis genommen. Herr Prof. Hočevar sprach den Wunsch aus, es möge für die Studentenküche doch irgend ein geheizter Raum zur Verfügung gestellt werden, da die Schüler sonst in der Winterszeit gezwungen wären, im kalten ebenerdigen Gange des Gymnasialgebäudes mittags zu speisen. Der Vorsitzende erklärte hierauf, falls die Sache bei dem Mangel an Lokalitäten im Gymnasium nur irgendwie durchführbar sein werde, werde der Anregung Folge gegeben werden, schließlich dankte der Vorsitzende den Vereinsfunktionären herzlich für ihre Mühewaltung und den Anwesenden für ihre freundliche Teilnahme und bat dieselben, dem Vereine auch fernerhin treu bleiben zu wollen. Die I-uswandernng in Gottschee. (Fortsetzung.) Ihre Kokgen auf wirtschaftlichem Gebiete. Um den vollen Wert oder Unwert der gegenwärtigen Auswanderung richtig abschätzen zu können, müssen nebst den Ursachen, derentwegen man größtenteils Amerika auffucht, auch noch die Folgen aufgedeckt werden, von welchen die Auswanderung bisher begleitet war. Erst dann, wenn es sich zeigt, daß die nun schon zwanzig Jahre anhaltende Auswanderung dem Ländchen sowohl als den Ausgewanderten nur Nutzen oder mindestens keinen Schaden gebracht hat, wird man berechtigt sein, dieselbe gutzuheißen; stellt sich aber heraus, daß Gottschee durch die Auswanderung auf wirtschaftlichem, nationalem und religiös-sittlichem Gebiete in Schaden komme und auf diesen Gebieten auch für die Ausgewanderten keine nennenswerte Besserstellung eingetreten sei, nun dann wird man nicht umhin können, jenen sich beizugesellen, welche von Anfang an die Auswanderung mit Mißtrauen beobachteten. Wir beschäftigen uns zuerst mit der Frage, ob und wie durch die Auswanderung die wirtschaftliche Lage daheim und unserer Landsleute in Amerika geändert worden sei. Beginnen wir mit der Aufzählung des Guten, so durch Amerika ins Land gekommen ist. Die Auswanderung ist erstens insoferne geeignet, die wirtschaftliche Lage daheim günstig zu beeinflussen, als derjenige, welcher einige Zeit auf amerikanischem Boden geweilt und dabei die Augen offen gehalten hat, daheim nützlichen Anregungen für ergiebigere Bearbeitung des Bodens im allgemeinen mehr zugänglich wird. Die neue Welt, mit all den technischen Errungenschaften der Neuzeit und dem durch sie offenkundig gesteigerten Wohlstände belehrt ihn, daß es verfehlt, weil unzulänglich wäre, wollte man mit Verachtung alles Neuen noch immer nur Großvaters Ansichten hinsichtlich der Bewirtschaftung folgen. Amerika hat dann und bringt noch immer an sich recht bedeutende Summen Geldes ins Land. Abgeordneter Hofrat 8uklje hat in der Reichsratssitzung vom 5. Oktober dieses Jahres die Gesamtsumme der alljährlich nach Unterkrain gelangenden Geldsendungen aus Amerika mit zwei Millionen Kronen beziffert. Von dieser Summe dürften auf Gottschee jährlich 200.000 Kronen entfallen, wenn angenommen wird, daß von den rund 5000 gegenwärtig in Amerika lebenden Gottscheern durchschnittlich jeder 40 Kronen im Jahre heimsendet; eine größere Durchschnittsziffer darf nicht angenommen werden bei der Tatsache, daß viele Ausgewanderte mit Geldheimsendungen überhaupt nicht Beginnen, und von den anderen, insbesondere von den drinnen Verheirateten, Geldsendungen vielfach auch nur auf einzelne ab und zu in Briefe eingesteckte Dollarzettel beschränkt werden. Die angenommene Summe von 200.000 Kronen ergibt sich übrigens für Gottschee auch dann, wenn die Verteilung nach der Bevölkerungsanzahl der deutschen und der slooeuischen Gemeinden Unterkrains in Betracht gezogen wird. Da von diesen 5000 Gottscheern ein Teil schon über 10 bis 20 Jahre in Amerika sich aufhält, während wiederum viele erst in. den letzten zwei, drei Jahren fortgezogen find, dürften wir der Wahrheit am nächsten fein, wenn durchschnittlich für jeden der 5000 die Zeit seines bisherigen Aufenthaltes in Amerika mit zehn Jahren berechnet wird. Nach obiger Berechnung hätten dann bis heute alle insgesamt 10 X 200.000 Kronen, d. t. 2 Millionen Kronen, heimgesendet, an sich ein schöner Betrag und wenn einer ihn besäße, er wäre ganz sicher der Reichste im ßändchen. Dieses so heimgesandte und gebrachte Geld wird nun verschiedenen Zwecken zugeführt. Bei einem wurde es dazu verwendet, die verschuldete Hube vor gerichtlicher Versteigerung zu retten, ein anderer hat sich mit dein amerikanischen Gelbe eigenes Heim geschaffen, während der dritte das' schon bestehende ausbaute und verschönerte und schließlich vielleicht noch etwas erübrigte, das er als Zehrpfennig für kommende Tage in der Sparkasse hinterlegte. Mit aufrichtiger Anerkennung muß auch erwähnt werden, daß unsere Landsleute in Amerika zu gemeinnützigen Zwecken und Einrichtungen daheim ihr Scherslein gerne Beisteuern, und Kirchen, Schulen, Feuerwehren n. drgl. schon des öfteren mit Spenden Bedacht haben. Kann mit dem amerikanischen Gelbe auch nicht immer etwas Größeres Bewerkstelligt werden, so sind boch auch kleinere Beträge Bei ber Deckung der Haus- und Wirtsch cistsb ebürs» iss e daheim willkommen. Oft freilich reicht das Geld ans Amerika gerabe ans, um damit das nusgeBorgte Reisegeld znrückznerstatten. Wir führten noch gerne mehr des Guten cm, wenn bie Reihe desselben mit dem bisher Erwähnten nicht schon erschöpft wäre. Es soll nun der wirtschaftliche Schaden näher beleuchtet werden, den Gottschee trotz der Gelbheimsenbungen bur'ch bie Auswanberung erleibet. Schreiber bieses siub aus allen Teilen bes Länbchens Äußerungen über bie nachteiligen wirtschaftlichem Folgen ber ins Ungemessene fteigenben Auswanberung zugekommen; eine bavon schloß sogar mit dem etwas veränderten Leibspruche bes alten Cato: „Četerum censeo, Americam esse delendam“, was frei ins Deutsche übersetzt heißt: KolnmBus hätt' besser getan, Amerika nicht zn entbecken. All bas vorerwähnte Gute vermag nicht an-nähernb den wirtschaftlichen Schaden wett zn machen, welchen Gottschee durch die Auswanderung erleidet. Darin stimmen mit uns jetzt auch jene schon überein, welche anfänglich über bas viele amerikanische Geld bie Hänbe zusammenschlugen ltttb jedermann selbstverständlich einen Toren nannten, der von der Auswanderung abriet. Wir leugnen es allerdings nicht, daß alljährlich eine erkleckliche Summe Geldes aus Amerika kommt; was wir leugnen ist aber die Behauptung, als ob die bisher nach Gottschee gesandte Summe von zwei Millionen Kronen, wie oben angenommen ward, reinen Gewiust für die Heimat darstelle. Beileibe nicht! Es muß denn doch vorerst das Reisegeld in Abrechnung gebracht werden, welches für jeden — einschließlich ber Auslagen vor der Reise, des Überfahrtspreises und der nach Amerika mitgebrachten Barschaft — mit 400 Kroueu gewiß nicht zu hoch gegriffen ist. Erst im letzten Jahre mag dieser Betrag infolge der billigeren Schiffskartenpreise in etwas geringer geworben fein; baftir war er aber in allen früheren Jahren meist höher, zumal viele nicht in New Aork unb Brooklyn blieben, sondern weiter ins Innere reisten, unb andere wieber nicht nur bas bloß für bie Reise benötigte Gelb, sondern all ihr Hab unb Gut Mitnahmen. Mit nur 400 Kronen bie Reisespesen bes Einzelnen Berechnet, ergibt bies für alle 5000 Gottscheer einen Betrag von zwei Millionen Kronen, d. i. gerade so viel als Bisher aus Amerika heimgeschickt worben ist. Unsere Amerikaner haBen also Bisher erst bas Reise- gelb rückerstattet, welches Bekanntermaßen zum allergrößten Teile von ber Heimat, unb nur in Einzelfällen bitrch ans Amerika ge-sanbte Freikarten aufgebracht würbe. (Fortsetzung folgt.) Aus Stabt und £anb. Gottschee. (Für unfer Blatt.) Von Frau Gräfin Gonbre-court geb. Gräfin zu StollBerg in Melk erhielten wir unlängst 32 Kronen mit ber Widmung „für den ,Gottscheer Boten' gesammelt". Indem wir für biese ganz unerwartete Spende hiemit unseren »er-binbltchfien Dank aBstatten, ge&eit wir auch unserer Freude darüber Ausdruck, baß ber „Bote" in immer weiteren Kreisen Anerkennung finbet. — (Plumpe Lügen.) Liberale slvvenische Blätter Behaupten, baß bie paar Slooeneu, welche am jüngsten Katholikentag in Wien teilgenommen haben, Bei biefer Gelegenheit bie slooenische Nation au bie Deutschen verraten haben. Das „Grazer TagBlatt" n&er schreiBt, daß Beim Katholikentage „ber eiserne Ring, zwischen ben Römlingen mtb Slaven geschmiedet wurde, ber den Deutschen in Österreich wieder um den Nacken gelegt werden soll". (D. St. Nr. 108.) Daß weder das eine noch das anbere wahr ist, beweist schon ber Widerspruch, ber tu btefen beiden Behauptungen liegt. Aber auf Wahrheit kommt es Bei Blättern biefer Sorte ja nicht an. Ihre Losung ist: Verteumbe frech, es BleiBt immer etwas hangen! — (Ein hoher Gönner der deutschen Schule.) Anläßlich des 25jährigen Bestaub es bes UnterftützungSvereiues sanbte die Hauptversammlung desselben an den erlauchten Protektor des Vereines, Seine Durchlaucht Fürsten Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, ein Dank- und ErgeBeuheitstelegramm, welches von seiner Durchlaucht am 18. DezemBer in folgender Weise huldvoll erwidert würbe: „Ich danke herzlich für den freundlichen Gruß unb werbe auch in Zukunft unser deutsches Schulwesen in Gottschee gerne und nach Kräften fordern unb helfen." — Heil unserem beutscheu Herzog, bem hochherzigen Gönner und Förderer nuferes deutschen Schulwesens und unserer deutschen Heimat! — (Inspektion.) Am 9. Dezember inspizierte der Fachinspektor Herr Schulrat Lukas den Zeichenunterricht am hiesigen Staatsgymnasium. — (Ergänzung sw ah len in die Pers onaleiukommen-steuer-Schätzungskommission.) Die Ergänzungswahleu in die Personalemkommeusteuer-Schätzungskommisstou finden in Gottschee am 20. unb 21. Dezember I. I. in ber Kanzlei bes k. k. Sener-reserates statt. Der erste Wahlkörper wählt am 20. DezemBer (9 Bis 12 Uhr vormittags) ein Mitglieb und einen Stellvertreter; der dritte Wahlkörper am 21. DezemBer (9 Bis 12 Uhr vormittags) ein Mitglieb unb einen Stellvertreter. — (Die Monatskonferenz) ber Sod. ss. C. j. bes Gottscheer Dekanates finbet am 27. Dezember um 10 Uhr vormittags in Mitterborf statt. — (Ein eifriger Sammler) von Weihnachtsgeschenken für arme deutsche Kinber ist Herr Karl Prvll in Berlin. Wie alljährlich, so hat er auch heuer in einigen Stabten Deutschlands Spenden zum genannten Zwecke gesammelt unb den Betrag von 129 K 14 h nach Krain gesandt mit der Bestimmung für arme Schulkinder in Altbacher, Unterlag, Uuterdeutfchau, Suchen, Morobitz, Domschale unb Weißenfels. Bergelt's Gott! — (Weihnachtsliederspiel.) Sonntag den 17. Dezember würbe um- 3 Uhr nachmittags im Saale des Hotels „Zur Post" von Knaben und Mädchen der hiesigen Volksschulen das schöne und sehr entsprechende Weihnachtsliederspiel „Sylvestria" aufgeführt. Die wackeren Kleinen machten ihre Sache ganz famos; Arrangement, Kostümierung re. ließen nichts zu wünschen übrig. Die Lehrerschaft, insbesonbere, Herr Lehrer Friedrich Kancky, sah ihre aufgewendete große Mit he vom schönsten Erfolge gekrönt. Einzelne Szenen waren so rührend, daß sich manches Auge unwillkürlich feuchtete. Die zahlreichen Besucher spendeten reichlichsten Beifall. Auch Herr Regierungsrat Dr. MichnelGstettenhofer beehrte das sclchne Kinderfest' mit seinem Besuche. Herr Bezirksschulinspektor Prof. Rudolf Peerz dankte am Schlüsse herzlich allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten. An der Kassa wurden gegen 150 K eingenommen, welche den Suppenanstalten der beiden hiesigen Volksschulen zugewendet werden. — (Die kanonische Visitation und Firmung) findet im Jahre 1906 am 10. Juni in Gottschee, am 11. in Altlag und am 12. in Mosel statt. — (Ortsgruppentag.) Die krainisch-küstenländischen Ortsgruppen des Vereines „Südmark" hielten am 8. Dezember l. I. in Gottschee einen Ortsgruppentag ab. Es erschienen zu demselben Herr Rechtsanwalt Dr. Ambrositsch als Vertreter der Hauptleitung, ferner die Herren Prof. Dr. Binder von Laibach, Josef Czerny, Pogatschnig und Tomsche aus Triest, Prof. Prcim-btner aus Pola und der gesamte Vorstand der Ortsgruppe Gottschee. Zum Vorsitzenden wurde der Obmann der Ortsgruppe Gottschee, Herr Distriktsarzt Dr. Erich Schreyer, zum Schriftführer Herr Prof. Viktor Theiß, Schriftführer der hiesigen Ortsgruppe, gewählt. Die Beratungen im Stadthause dauerten von 11 Uhr vormittags bis halb 2 Uhr und nach der Mittagspause (gemeinsames Mittagsmahl im Hotel „Stadt Triest") wieder bis gegen 5 Uhr. Herr Prof. Dr. Binder erstattete Bericht über die Ortsgruppen Laibach, Aßling und Abbazia; Herr Czerny über Triest, Herr Prof. Pfreimbtner über Pola, Herr Bürgermeister Loy über Gottschee. Über die Ortsgruppe Neumarktl hatte Herr Simon Rieger, derzeit Werksdirektor in Ferlach (Kärnten), einen schriftlichen Bericht eiugesendet. Von der Ortsgruppe Görz war kein Vertreter erschienen und auch kein schriftlicher Bericht eingelangt. Es wurden Berichte erstattet über den Stand und die Verhältnisse der einzelnen Ortsgruppen, über Presse und Schule, über das Wirtschaftsleben und das nationale und politische Lebern Herr Bürgermeister Loy besprach eingehend die Frage der Erweiterung der hiesigen Mittelschule zu einem Obergymnasium, die Errichtung des hiesigen deutschen Studentenheimes, für das bereits über 35.000 Kronen gesammelt sind, die Frage der Errichtung einer Volksschule an der Goltscheer Sprachgrenze, die Lage des Hausierhandels, die Frage der. Auswanderung aus Gottschee. Ein Teil der Abgeordneten auswärtiger Ortsgruppen verließ Gottschee mit dem Abendzuge, einzelne blieben noch bis zum nächsten tu Gottschee und wohnten der Dilettantentheatcr-Vorstellung im Hotel „Zur Post" bei. — (Dilettantentheater.) Am 8. Dezember gelangten im Hotel „Zur Post" zur Aufführung die beiden Einakter „Elegant" von Dr. Karl Pro ding er und „Fürs Buckelkraxentragu" von Morre. „Elegant", ein sehr wirksames und bühncnknndig geschriebenes Stück des hiesigen Gymnasialprofessors Dr. Karl Pro-dinger, war eine Erstaufführung, die deshalb auch einen besonderen Reiz bot. „Fürs Buckelkraxentragu" ist bekanntlich ein sehr hübsches,, warmempfundenes Lebensbild. Die Vorstellung mit sehr gut besucht und man geizte nicht mit dem bestverdieitten Beifalle. Das Reinerträgnis fällt dem deutschen Studentenheim in Gottschee und dem hiesigen Turnvereine zu. -O (Familie Caprivi.) Der kgl. preußische Generalleutnant Herr Raimund von Caprivi steht zurzeit in einer Matrikennn-gelegenheit mit dein Dompfarramte in Laibach in schriftlichem Verkehr. Die behufs Vervollständigung der Familienpapiere des Herrn Generalleutnants eingeleiteten Nachforschungen in den Pfarr-matriken in Verbindung mit anderweitigen Andeutungen haben nun zu einem Resultate geführt, welches die gottscheeische Abstammung der Familie Coprivi mit ziemlicher Sicherheit annehmen läßt. Der Herr Generalleutnant selbst scheint in dieser Beziehung keinen Zweifel mehr zu hegen; denn er schreibt in seinem letzten Briefe wörtlich: „Euer Hochwürden sage ich für die Auszüge aus den Pfarrmatriken meinen verbindlichsten und herzlichsten Dank und freue ich mich, Sie in Bezug auf die Gottschee als Landsmann begrüßen zu dürfen." Der Brief schließt mit folgenden Worten: „Verzeihen Euer Hochwürden, daß ich Sie nochmals belästige. Aber wenigstens das kann ich Ihnen sagen, daß wir jetzt preußischen Eaprivis unserer Krainer Heimat nicht unwert geworden sind, indem einer meiner beiden verstorbenen Brüder es sogar bis zum Kanzler des Deutschen Reiches gebracht hatte." (Die Familie Caprivi stammt ursprünglich aus Nesseltal bei Gottschee. Anm. d. Schriftltg.) •— (Das schöne und trockene Wetter) nach den vielen trostlosen Nebel- und Regentagen gibt den Landwirten Gelegenheit, die wegen zu ■ frühen Eintrittes des Winters unterbrochene Ernte fortzusetzen. Namentlich die Streu, welche größtenteils nicht rechtzeitig eingebracht werden konnte, wird jetzt fleißig heimgeführt und es wimmelt in vielen Farnanteilen von Arbeitern, welche sich beeilen, die unentbehrliche Streu zu bergen. — (Vom Wetter.) Selbst die ältesten Leute erinnern sich nicht, einen so niederträchtig schlechten Herbst erlebt zu haben, wie der heurige war. Wir kanten auS dem Regen — ab itttb zu auch Schnee — und Nebel gar nicht heraus. Seit etwa Mitte September bis in den Dezember hinein blieb die liebe Sonne nahezu unsichtbar. Daß eine so lang andauernde sonnenlose Zeit auch auf den Gesundheitszustand und auf die Gemütsstimmung von üblem Einflüsse sein mußte, ist selbstverständlich. Seit mehreren Tagen hat sich nun endlich das Wetter aufgehellt und wir haben eine gesunde Winterkälte bekommen. Die Teiche haben bereits eine feste Eisdecke bekommen; auch die Rinse ist schon mit einer Eisschichte überzogen. Mit der Gewinnung des Eises wird bereits begonnen. — (Verzehrungssteuerverpachtung.) Laut einer Kundmachung der k. k. Fiuanzdirektion für Kram wird die Einhebung der Verzehrungssteuer von Wem, Weinmost, Obstmost und Fleisch in mehreren Pachtbezirken Krams für das Jahr 1906, eventuell für die Jahre 1907 und 1908 neuerlich im Wege der Versteigerung verpachtet. Der Apsrufspreis beträgt u. a. für den Pachtbezirk Gottschee 3S.800 K. Die Versteigerungsverhandlung wird mit 21. Dezember 1905 um 10 Uhr vormittags bei der Finanzdirektion in Laibach vorgenommen. Witterdorf. (Nächtlicher Besuch.) Auf die Welsche Greislerei hatte es letzhin jemand abgesehen und war es dem Langfinger im Schatten der Nacht bereits gelungen vom Auslagfenster den Kitt unvermerkt abzulösen. Doch weiter kam er nicht, offenbar durch Vorbeigehende verscheucht. — (Gesuch.) Die OrtschaftMalgcrn beabsichtigt die „Brumten-lache", welche die einzige Viehtränke im Dorfe ist, besser herzurichten und hat bereits an den Landesausschuß ein Gesuch trat Gewährung eines Beitrages gesandt. An günstiger Erledigung des Gesuches ist kaum zu zweifeln. -— (Streueinbringung.) Das günstige Wetter der letzten Tage hat es nun den meisten doch ermöglicht, einen Teil der Streu heim zu führen. Mit dem Farnkraut war nicht mehr viel anzufangen da es durch den Schnee ganz niedergedrückt und gebrochen war. Man sammelte daher nur das abgefallene Laub. — (Die fünfte Klasse.) Wie wir hören, ist die Erweiterung unserer Volksschule zu einer fünfklasstgen vom k. k. Landesschulrate genehmigt worden. Woroöih. (Allerlei.) Die Erweiterung unserer Volksschule zur zweiklassigen ist nun beschlossene Sache und hat deswegen der Ortsschulrat 'die Beschaffung der nötigen Bänke schon beschlossen. Der Umbau des bestehenden SchulhauseS wird in Angriff genommen, sobald die Berufung der Martinschen Stiftung beim obersten Gerichtshöfe günstig erledigt wird. — Die Pfarrkirche hier erhält im kommenden Frühjahr sechs gemalte Fenster im Kostenbeträge von 1400 K. Für ein Fenster hat sich ein Spender bereits gemeldet. Nnterwarmöerq. (Trauriges aus Amerika.) Aus Brooklyn kommt uns die Nachricht zu, daß Magdalena Murn, ein hiesiges Pfarrkind, die 'seit drei Jahren mit ihrem Manne in Amerika lebte, wegen Überanstrengung bei der Wäschearbeit nach einem nur zwölsstündigen Krankenlager gestorben ist. — Aus Cleve- land erhielt unlängst der Besitzer Kinkopf von Oberwarmberg Nr. 4 einen Brief mit der Trauerbotschaft, daß seine Tochter Johanna in der genannten Stadt erdrosselt aufgefunden worden ist. (L-iehe die Nachrichten aus Amerika. Die Schriftltg.) Wieviel Unglück, Leid und Schmerz bringt das vielgepriesene Amerika I O, Eltern, wohin schicket ihr eure ŠtuderI Mosel'. (Gemeindeausschußsitzung.) Zu Beginn der am 18. v. M. stattgefundenen Sitzung wird die Mitteilung des k. k.Landespräsidiums vom '5. September d. I. über das Allerhöchste Dankschreiben für die von der Gemeinde anläßlich des Allerhöchsten Geburtsfestes dargebrachten Glückwünsche vorgelesen und zur Kenntnis genommen. Hieraus gab der Gemeindevorsteher das Ableben des von den Gottscheer Landgemeinden gewählten Landtagsabgeordneten Herrn Primus Pakiž bekannt, widmete demselben für die geleisteten Dienste einen warmen Nachruf und teilte mit, daß zum Zeichen der Würdigung seiner Verdienste im Namen aller Gottscheer Gemeinden durch den Gemeindevorsteher Herrn Hans Jonke und den Gemeiude-rat Herrn Johann Lacku er von Mösel ein Kranz mit der Inschrift „Die Landgemeinden von Gottschee" in Soderschitz auf die Bahre niedergelegt wurde und ladet den Gemeindeausschuß ein, sich zum Zeichen der Trauer von den Sitzen zu erheben. Hieraus wurde das Präliminare pro 1906 genehmigt und eine 75°/oige Umlage (gegen 54% int Vorjahre) beschlossen. Die Erhöhung der Umlage ist eine notwendige Folge der an Kirche, Meierhof und Pfarrhaus vorgenommenen Neu- beziehentlich Umbauten fowie der Anschaffung von Katastralmappen für die ganze Ortsgemeinde; ferner wurden mehrere Heimatseinverleibungsgesuche und das Gesuch des Johann Staubacher aus Verdreng um Gasthauskonzession erledigt und der Verkauf des dritten Zuchtstieres gestattet. Dagegen konnte der Antrag auf Notierung von Unterstützungsbeiträgen zur Herstellung von Viehtränken, Zementtrögen und Zisternen und zur Reparatur von Lachen durch Betonierung im Hinblick auf die ohnehin schon hohen Umlagen nicht berücksichtigt werden und wurde der Gemeindevorsteher ersucht, die geeigneten Schritte zur Erlangung von Subventionen einzuleiten. — (Neue Brückenwage.) Dem Herrn Gemeindevorsteher Haus Jonke wurde die Anlage einer neuen Brückenwage in Mosel von der Gemeinde bewilligt. Durch diese Einrichtung wird dem Wunsche der Viehzüchter und Landwirte, welche das Vieh größtenteils nach Gewicht zu verkaufen pflegen, Rechnung getragen werden. Wenn auch in der Stadt Gottschee bereits eine öffentliche Wage besteht, so genügt dieselbe allein für die heutigen Verkehrsverhältnisse nicht mehr, da insbesondere in der Umgebung von Mösel größere Märkte stattfinden und dadurch die projektierte Wage mehr als zehn Gemeinden zugute kommt, welche die Wage in Gottschee nur dann benützen können, wenn in Gottschee selbst oder oberhalb Gottschee Märkte stattfinden, bei welcher Gelegenheit stets ein großer Andrang herrscht. — (Viehzucht.) In der letzten Gemeindeausschußsitzung wurde der Beschluß gefaßt, behufs Aneifernng zur Rindviehzucht und Aufzucht heimischen Stiermateriales einjährige Zuchtstiere anzukaufen und zum zwei Drittel des Einkaufspreises ins unbeschränkte Eigentumsrecht an solche Reflektanten abzutreten, welche sich zur weiteren Aufzucht bereit erklären, um auf diese Weise das Ergebnis einer heimischen Zuchtstierrasse kennen zu lernen. HMands. (Die Fortsetzung der Rudolfswerter Linie der Uuterkrainer Bahn) ist so ziemlich beschlossene Sache. Die neue Bahnlinie soll von Strascha weiter über Rupertshof, Gorianee usw. gebaut werden. In Gradaz verzweigt sich die projektierte Linie einerseits über Möttling zur kroatischen Grenze, andererseits über Tschernembl, Dragatusch, Weinitz usw. und soll die Verbindung mit Dalmatien Herstellen. Unbegreiflich ist es, daß man den Kurort Töplitz, die industriereichen Gemeinden Pöllandl und Tschermoschmtz bei der Bestimmung ganz außer acht ließ. Die Linienführung über Töplitz, Pöllandl und Tschermoschmtz ist doch die natürlichste und für die hiesige industriebetreibende Bevölkerung von der größten Bedeutung. Der Kurort Töplitz, wohin jährlich taufende von Fremden strömen, das holzreiche Hornwaldgebiet mit seiner großartigen Dampf- säge, die täglich mehrere Waggone Material nach Strascha zur Weiterbeförderung liefert, die unzähligen Mühlen- und Sägenbesitzer von Altsag bis Tschermoschmtz, die vielen Geschirrmacher in der Tfchermofchnitzer Gemeinde, werden nicht berücksichtigt, wohl aber die einzige Dampfsäge des Herrn Goriani in Radocha. Daß die hiesige Bevölkerung sich darob in der Aufregung befindet, ist leicht begreiflich. In Kürze wird eine Besprechung von Interessenten aus den Gemeinden Töplitz, Pöllandl und Tschermoschmtz in Angelegenheit der besagten Bahnlinie stattfinden. Die hiesigen Gottscheer Interessenten werden sich auch an die deutschen Reichsratsabgeordneten nnd an Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg betreffs dieser Bahnlinie wenden. Laibach. (Ein rühriger Agitator) im Dienste der „LoK von Rom"-Beweguug ist der zum Protestantismus übergetretene k. k. Postoffizial Paul Pogatschuigg in Triest, dessen sich anläßlich seiner Versetzung nach Lnsstnpiccolo die protestantischen Hetzblätter in jüngster Zeit so überaus wann annahmen. Der „Gemaßregelte" war früher in Innsbruck angestellt, wo er sich wegen seiner maßlosen Wühlereien und „Los von Rom"-Hetzereien unmöglich machte, zu einer Interpellation im Reichsrate Anlaß gab nnd schließlich nach Triest „befördert" wurde. Auf feinem neuen Posten entwickelte er eine womöglich noch regere Agitation, in deren Bereich er auch das benachbarte Kratit einbezogen zu haben schien. Wie uns nämlich mitgeteilt wird, richtete er seinerzeit von Triest aus an einen ebenfalls abgefallenen Bankbeamten in Laibach ein Sendschreiben, in welchem er behufs Förderung der Abfallsbewegung die Einsetzung von Agitationskoinitees in den ganz oder teilweise von Deutschen bewohnten Städten Laibach, Gottschee, NeumarktI usw. anregte und sich erbötig machte, an dienstfreien Soun- und Feiertagen nach Laibach zu kommen, um bei den zu veranstaltenden Versammlungen, Familienabenden u. dgl. zweckentsprechende Reden zu halten, d. h. gegen den Katholizismus zu Hetzen. Auch nach Gottschee unternahm er zu diesem Zwecke einen Ausflug, fand jedoch kein Gehör mtd mußte unverrichteter Dinge abziehen. Seither konzentrierte er feine agitatorische Tätigkeit auf Triest und trieb es so arg, daß ihn die deutschen Katholiken der Hafenstadt fatt bekamen und auch der k. k. Postdirektion der Geduldfaden riß. Er wurde jüngst auf die Insel Lufsiu versetzt, wo er Muße haben wird, den dort lebenden Italienern und Kroaten begreiflich zu machen, daß „deutsch sein protestantisch sein" heißt. Weißenfeks. (Neue Straße.) Bekanntlich ist der deutsche Markt Weißenfels in Oberkraiit einer der schönsten Orte des ganzen Landes. Zu Füßen des majestätischen Manhart gelegen, erstreckt er sich in einem reizenden Tale von Osten nach Westen. Viel genannt werden in letzter Zeit auch feilte beiden Seen, die wahre Perlen alpiner Schönheit sind. Wenn man jedoch von der Station Ratschach-Weißenfels kam, fiel unmittelbar vor dem Markte die Landesstraße plötzlich so steil ab, daß es im Winter geradezu lebensgefährlich war, sie zu befahren, da der Ort nahezu 100 Meter tiefer liegt als die Station und tatsächlich sind schon viele Unglücksfälle vor-gekommem Schon 36 Jahre lang arbeitete matt darauf hin, eine Umlegung zu bewerkstelligen, aber erst heuer ist es unserem rührigen Herrn Bürgermeister Mally gelungen, den langgehegten Wunsch zu verwirklichen. Die Kosten sind allerdings nicht gering, doch hat das Land sich verpflichtet, 20.000 K beizusteuern. Am 8. d. M. wurde nun die neue Straße nach erfolgter feierlicher Einweihung dem Verkehre übergeben. Gegen halb 11 Uhr vormittags erschienen die Festgäste, von denen nur die Herren: k. k. Bezirkshanptmann von Detela, der Oberbaurat Klinar, die Ingenieure Ratzmann und Steinwender und k. k. Oberpostmeister Schrei) in Vertretung des Straßenausschusses angeführt seien. Nach Begrüßung derselben durch den Bürgermeister ergriff der Herr Pfarrer Krajec das Wort und führte ans, die eben außer Verkehr gesetzte, alte Straße durchziehe geschichtliches und auch blutgetränktes Gebiet. Jedenfalls-hätten fchon die Römer, um eine Verbindung mit dem Süden zu haben, hier eine Heeresstraße angelegt und seien die Horden Atilas-wenigstens teilweise hier nach Italien durchgezogen; in den Jahren 488 und 489 benützten denselben Weg die Ostgoten, und 568 einzelne Scharen der Langobarden. Osmanen- und Franzosenblut habe die denkwürdige Stelle gefärbt, seien ja doch die nahen Greuther-schanzen für Krain und Kärnten wahre Düppelerschanzen geworden. Auch die neue Straße sehe bösen Zeiten entgegen, sie sei bestimmt, der modernen Kultur (Sittignng) zu dienen, doch diese Kultur, so staunenswert sie sich auch entwickelt haben möge, diene hauptsächlich nur dem Mammon und der toten Materie; sie könne also nicht die wahre sein. Die wahre Kultur sei jene, die den ganzen Menschen zu beglücken und zu befriedigen vermöge; diese bestehe aber darin, daß man die von Gott gewollte Ordnung beobachte, Gott gebe, was Gottes ist, dem Kaiser, was des Kaisers ist, jedem das Seine lasse, mit anderen Worten: Religion habe und übe. Und daß die neue Straße, indem sie hauptsächlich die Großindustrie zu fördern bestimmt sei, einer Kultur in diesem Sinne dienen möchte, wolle er nach dem Dichterworte: „Soll das Werk den Meister loben, doch der Segen kommt von oben", den Segen des Himmels auf das neue Werk herabflehen. Hierauf vollzog der genannte Herr Pfarrer Krajec die Einweihung unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung. Bei der Mittagstafel, die im Schlosse „Stückl" gedeckt war, feierten zahlreiche Trinksprüche den ersten Ehrenbürger von Weißenfels, Herrn Landeshauptmann von Detela, den Herrn Bürgermeister Mallp, den durch Herrn Oberlehrer Eisenhut vertretenen Gemeinderat von Weißenfels, die Aktiengesellschaft Stahlwerke Weißenfels und deren Vertreter Herrn Oberstleutnant Berrer, die anwesenden Herrn Ingenieure und den wackeren Straßenausschuß, die alle ihr möglichstes getan haben, um den Straßenbau ins Werk zu setzen, und sich überhaupt um den Markt Weißenfels große Verdienste erworben haben. Wien. (Der „Rompreis" an einen Gottscheer verliehen.) Dem Sohne des Johann Stalzer, Kaufmannes in Wien I Kumpfgasse Nr. 5, Vorstandsmitgliedes und Alterspräsidenten des „Vereines.der Deutschen aus Gottschee in Wien", Hans Stalzer, der sich dem Künstlerberufe gewidmet hat, errang heuer, noch vor dem Ende seiner Studienzeit, an der Wiener k. k. Akademie der bildenden Künste die höchste Auszeichnung derselben, den „Rompreis". Er studierte in der Malerschule des Prof. Siegmund L'Allemand und in der Spezialschule für Historienmalerei des Prof. Kasimir Pochwalski. Der junge Maler befindet sich jetzt auf einer einjährigen Studienreise in Italien. Wir gratulieren diesem jungen Manne aufs herzlichste. Möge derselbe Nachahmer finden. Nachrichten aus Amerika. Ktevekand. Der hier erscheinende „Wächter und Anzeiger" brachte in seiner Nummer vom 9. Oktober l. I. die erschütternde Nachricht, daß am 8. Oktober in der Früh um halb 1 Uhr das im Hotel „Euclid" «»gestellte Zimmermädchen Johanna Kinkopf aus Oberwarmberg Nr. 4 ermordet worden sei. Das 21jährige Mädchen nahm abends am 7. Oktober mit ihrem Verehrer Max König in Nowaks Gasthause, 1098 St. Claire St., an einer Tanzunterhaltung teil. Um Mitternacht verließ Johanna ganz allein das Tanzlokal und passierte, um früher ins Hotel „Euclid" zu gelangen, die schwach beleuchtete und bei Nacht ziemlich verlassene Superiorstraße. Die Mordaffaire spielte sich auf einem unbebauten Platze ab, der bei Nacht ängstlich gemieden wird, da er schon häufig der Schauplatz verschiedener Überfälle und Räubereien war. Der' Mörder hatte sein Opfer buchstäblich erdrosselt. Das Mädchen muß starke Gegenwehr geleistet haben, denn das Gesicht trug noch deutliche Spuren eines, energischen Kampfes. Der Mörder bedeckte die Leiche mit trockenem Grase. Erst Sonntag den 8. Oktober um 5 Uhr nachmittags wurde die Leiche von dort spielenden Knaben entdeckt. Die Polizei entwickelte sofort eine fieberhafte Tätigkeit, aber ihre Bemühungen waren zunächst nur teilweise von Erfolg. Man nahm eine Anzahl Verhaftungen vor, doch wurden die Inhaftierten wieder entlassen, weil sie beweisen konnten, daß sie mit der Mordaffaire nichts gemein hatten. Schließlich fiel der Verdacht auf einen gewissen „Collinwood Jim", dessen Knopf-Photographie man bei der Ermordeten fand. Der Genannte war der frühere Verehrer der Ermordeten und die Polizei nimmt an, daß Eifersucht oder Rache das Motiv der Tat gewesen sein müsse. BrieMasten der Schriftleitnng. . Kür unsere Aöounenten in Amerika: Bekommen wir da aus Wien unter 27. November 1905 von W. Thorsch Söhne folgendes Schreiben: „Im Aufträge National-Bank Commerce, Kansas City, Mo. Nordamerika und für Rechnung des Herrn Georg Wittine, Kansas City übersenden wir Ihnen K 7'50 bar." Es ist unmöglich, mit solch ungenauen Adressen den Adressaten zu finden. Wir ersuchen daher nochmals, den Bezugsbetrag mittels inieimatioitaler WMamveismrg zu senden und die genaue Adresse, mit Hasse «itb Hausnummer anzugeben. Kilt ungenaue Adressen sind wir nicht verantwortlich. Wahrscheinlich nehmen sich die Bankbeamten nicht soviel Zeit, die genaue Adresse anzugeben. $ y in Z: Für irgendeinen obskuren Winkellandtagskandidaten, der sich brieflich anbiedert, sind wir nicht. Die Gottscheer werden am besten tun, entweder den offiziell aufgestellten Kandidaten zu wählen, oder falls manche dies nicht tun wollten, sich eventuell der Wahl, zu enthalten. Politische Mätzchen, wie die Aufstellung von Zähl- beziehungsweise Durchfallskandidaten ziehen heutzutage nicht mehr. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile ober deren Raum Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zroanzigprozerttige Ermäßigung gewährt. Anzeigen, Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. vor Inventur wird sämtliche Peizware tief unter dem Kostenpreise verkauft , u. zw. Damen - Pelzjacken, Colliers und Muffe, sowie Herren-Pelzröcke, Mikados, Stadt- und Reisepelze und Kappen. Größte Auswahl in Herren- und Damen-Konfektion zu staunend billigen Preisen. Englisches Kleidermagazin 0. Bernatovič, Laibach, Hanptpl. 5. Delikatessen - s Spezereiwaren, Südfrüchte, frisches Obst, Weine, Liköre, Jamaika' Rum, Kognak, Fleisch-, Fisch-, Gemüse- und Friichtenkonserven ^ empfiehlt in exquisitester Qualität Matthias Stalzer, Wien, I. Lichtensteg 5. nächst dem Hohen Markt. — Telephon Nr. 18.430 (interurban). I. Kärntnerring 8 IV. Margaretenstraße 9 Telephon Nr. 7302. Telephon Nr. 5395. 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