Mibllcher Nr. 135. >. »l, t«lb<. fi. »5«. »ll, U» Znsttllnn» ln» Han« Freitag, 17. Juni. » Ze»l« »» l» > ,l»ßn, p« Z,»l, « l, , »,» »ft«« «v!«b«hl»lnn^en Leopold^Ordens annehmen und tragen dürfe. y„ Se. l. und l. Apostolische Majestät haben laut """höchsten Handschreibens vom 5. Juni d. I. dem ">n. ungarischen Minister für öffenlliche Arbeiten und «ommumcalium'n Paul von Ordody und dem Prä'. , ,"^n des für die Länder der ungarischen Krone "richteten Vereins vom ..Rothen Kreuze", Julius "äsen Kürolyi. die Wune von geheimen Räthen "ksrel allergnädigst zu verleihen geruht. s. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben dem "verlleutenant des Artilleriestabes Norbert Freiherrn on St et ten und dem Regierungsconcipisten beider Landesregierung in Laibach Ludwig Grafen Mären zi ^ k. l. Kämmererswürde allergnädigst zu verleihen Kundmachung des Ministeriums für Landesvertheidi. «"ug und des FiuanzmiuistcriumS vom 13. Mai 1881, ^mit die nachträgliche Einreihung der Gemeinde Vtuszow in die achte Klasse des Zinstarifes (R. G. Vl. Nr. 95 ox 1879) verlaulbart wird. ^ In weiterer Ergänzung des mit der Ministerial» ^rordnung vom 1. Juli 1879 (R. G. Bl. Nr. 95) dem m^""' Verzeichnisses wird einvernehmlich mit in H^Hs.Kriegsministerium ^'^ Gemeinde Hruszow MVun?.^? c^e °^le Klasse des Zinstarifes für "«unt«rlünfte und Nebenerfordernissc eingereiht, "naiewski m. p. Welsersheimb m.p. bruckerei"!^^"nl Iggl wurde in der l l. hos- und Staats-lüufig blo3 < "l das XXV. Stück des Ncichsgeschblattes. vor-sendet. °" deutschen Ausgabe, ausgegeben und ver- Nr^ei"^l'unter »,<." "undmachllng des Ministeriums für üandesverthei« ^""2. und dr« Finanzministeriums vom 13. Mai 188^. "m t die nachtrcialiche Einreihung der Gemeinde Hruszow « in^?^^ Klasse des Zinstarifes (3l. G. Vl. Nr. 05 Nr 53 t.i A vcrlautbart wird: >., Kundmachung der Ministerien der Finanzen und " s. vnndels vom 1Ä. Mal 1«81. betreffend Trennung. " pectlvc Vereinigung des Hafen« und Seesanitiltsdienstes "u dem Zolldienste in Lisia und Comisa in Dalmazien; Nr. 54 die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 4. Juni 1881, mit welcher eine revidierte Hebammen» Instruction erlassen wird; Nr. bb die Kundmachung des Finanzministeriums vom 8, Juni 1681, betreffend die Feststellung des wrundsteucrprocentes. („Wr. Ztg." Nr. 135 vom 14. Juni 1861.) Erkenntnis. Da« l. l. Lanbcsgericht als Strafgericht in Prag hat aus Antrag der t. l, Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse vom 30. Mai 1881, Z. 14«U8. die Wcilerverbrcitung der in Chicago erscheinenden Zeitschrist „Vorbote" Äir. lU vom 7, Mai 1881 wegen des ArtilelS „Ein Nihilist an dic republikanische Presse" nach 8 N05 Et. G, wegen des Artilels „Pulver und Vlei statt Vrot" nach 8 «02 St, <»., wegen des Nltilel« „Der Materialis» mus und die Religion der Zulunjt" nach den tzg 122 d und 30l St G.. dann wegen des Ärtilels „An den „Vorbote", den edlen Hort der Elenden" nach den 88 i>8 », d und ü9 c St, G. verboten. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der »Bote fiir Tirol und Vorarlberg" meldet, den durch Feuer verunglückten Bewohnern der Gemeinde Sover 1000 Gulden zu spenden geruht. Se. l. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht hat den Schwestern des Klosters Nazareth bei Ganjalula behufs Erweiterung des Waisenhauses den Betrag von 1100 fl. gespendet. Zur «age. Das ..Neue Wiener Tagblatt" tritt in Angelegenheit der ihm angeblich aus Budapest gemel-deten „sensationellen Enthüllungen" in aller Form den Rückzug an. Einen komischen Eindruck macht es, wenn das Blatt hiebei von einem „Warnungsschufs" und einem „Krisenecho" spricht. Der Warnungsschuss mag eben nur der Knall jener Ralcte gewesen sein, welche da« „Neue Wiener Tagblatt" selber aufsteigen ließ, und das Krisenecho ist eben auch nur dort gehört worden, von wo der ursprüngliche Krisenschall auf-gieng, nämlich in der Redaction des genannten „demokratischen" Organes. Wenn es hiefür noch eines Beweises bedurft hätte, dann würden ihn die Erklärungen der Pester Blätter liefern, über welche einigen Wiener Journalen telegraphisch berichtet wird. Der «Pester Lloyd" schreibt: Wir wissen nicht, welcher Art die Beziehungen zwischen der ungarischen und der österreichischen Regierung derzeit sind, dafür aber glauben wir einstehen zu können, dass die ungarische Regierung nicht entfernt daran denkt, irgend einen ihr gesetzlich nicht zustehenden Einfluss auf die österreichischen Verhältnisse zu nehmen, und dass auch Graf Andrässy seit geraumer Zeit sich überhaupt nicht in die Politik mischt — in die österreichische am aller« wenigsten. Das Nrbeitlprogramm der cilleithanischen Regierung für die nächsten Monate finden wir in einer Wiener Korrespondenz des „Prager Abendblatt" dahin angedeutet: Die Regierung will in der bevorstehenden parlamentarischen Pause jenen Theil ihres Programmes, zu dessen Verwirklichung in der abgelaufenen Reichsrathsperiode der entsprechende legislative Grund gelegt wurden, seiner Erfüllung zuführen; sie will die nothwendigen Maßnahmen zur Erzielung weiterer Er» sparungen im Staatshaushalte vorbereiten, und sie will schließlich für den Wiederbeginn der parlamentarischen Campagne im Herbste die entsprechenden Gesetzvorlagen, darunter das Budget für 1882, zusammenstellen. Dem ..Pester Lloyd" wird aus Wien telegra-phiert, dass es mit der Aufstellung der Landwehr in Süddalmazien ernst wird. Grundsätzlich hat die Bevölkerung eingewilligt, sich dem Landwehr-statut zu fügen. Der Statthalter und Militärcommandant von Dalmazien, FZM. Baron Rodich, ist soeben in Wien eingetroffen, um die Behebung der noch bestehenden letzten Schwierigkeiten bei der Regierung mündlich zu betreiben. Sobald dies gelungen, erfolgt die Aufstellung des 81. Landwehr-Schützenbataillone, beziehentlich des Instruclionscadres. die Ernennung des Eoidenzofficiers und die Assentierung in den Be-zirlshauptmannschaften von Ragusa und Eattaro, wozu auch das Gebiet von Spizza gehört. Es ist noch nicht lange her, dass der ,.N, fr. Pr" aus Spalato berichtet wurde, dass in die Wählerliste für die Gemeinderalhs Wahlen in Spalato 2100 falsche Eintragungen vorgenommen wurden — darunter 1100 Todte und Nichtexistierende. Alle» natürlich zugunsten der National-Autonomisten und zum Nachtheil der Bajamonti-Partei. Heute wird wieder demselben Blatte aus Spalalo gemeldet: «Die verfassungstreue Bevölkerung befindet sich in großer Uuf-regung wegen der unrichtigen Zusammenstellung der Wählerliste für die Gemeinoerathswahlen. Von Seite der Verfassungspartei wurden 203 Reclamalionen geaen die Wählerliste eingebracht. Eine Deputation hat sich nach Wien begeben, um über die vorgekommenen Miss-bräuche Beschwerde zu führen." Wie großmüthig die Bajamonti-Partei ist. Gegen 2100 falsche Eintragungen erhebt sie bloß 203 Reclamationen; die Ruhe der Feuilleton. Vie geopferte Hand. Pariser Polizeiroman von F. du Vsiszobey. (14. Fortsehunss.) unk ^" Dorgöres zog ihn aus dem Schlosse heraus ""0 prüfte ihn mit Aufmerksamkeit, cll'^" '^ 6""ä neu," murmelte er. ..nnd ein ge« H^lkr Arbeiter muss ihn angefertigt haben, denn es ^lt nicht das Geringste daran. Er musste jeden-°"s ein Modell in Händen haben." cv. «Um ihm das Modell liefern zu können, hätte ^Yr Secrelär also mmöthigerwcise Ihren Schlüssel "er den Ihres Kassiers zur Verfügung haben müssen." e ..Ich habe ihm den meinigen nie anvertraut." ^gte Vigory schall, der mit Eifer diese Gelegenheit Nllff. um seinem Freunde zuHilfe zu kommen, der lü^^ ^ bk" meinigen, das ist wahr." bemerkte v l Banquier, ..aber es kam vor. dass ich ihn auf /"! Schreibtische liegen ließ. Robert konnte ihn "ykn. ihn berühren —" »Es fehlte nur noch, dass er ihn mit fortgenom-"ln. und Sie ihn dabei ergriffen hätten. Aber bedarf "" nicht eine« Worte«, um die Kasse zu öffnen?" o^ ."^" ' 'ch dachte nicht daran." rief Herr Dor-»es .."V'a.°ly. haben Sie Robert dieses Wort l^ "Nein, ich habe e« gestern gewechselt. Niemand "nnte dasselbe." b «Nicht einmal ich. wie ich merke. Weshalb än-"lten Sie es. ohne es mir zu melden?" 'Ich dachte nicht daran," stotterte Vigory. „Sehen wir nach diesem Wort," sagte der Ban-quier, sich dem Schranke nähernd. „Die füns Buchstaben waren auf ihrem Platze. Er las den Namen feiner Tochter Ndine und rief lebhaft: „Weshalb wählten Sie dieses Wort?" „Ich weiß es wirklich nicht zu sagen," erwiderte der Kassier in sichtlicher Verwirrung. „Ich nahm das erste Wort, welches mir in den Sinn kam, denn ich war sehr eilig. Zudem halten Sie mir gesagt, ich solle mich nicht zu lange der nämlichen Buchstaben bedienen." „Ist Robert nach dieser Aenderung hier ae-Wesen?" „Nein. das heißt, ich änderte das Wort vorgestern Abend und gestern Morgen brachte er mir eine Notiz von Ihnen, blieb jedoch nur einen Augenblick. Ich glaube nicht, dass er in die Nähe der Kasse gekommen ist." „Sie glauben es nicht, aber Sie sind dessen nicht sicher. Und die beiden Zangen, welche zuschnappen, wenn man das Schloss berührt, ohne die Sicheiheits-maßregel getroffen zu haben, wie kommt es, dass sie nicht thälig waren?" „Ich. — ich weiß es nicht." murmelte Vigory. „Nun wohlan, ich weiß es." sagte der Banquier. „Robert kannte da« Geheimnis. Ich habe wohl zehnmal mit ihm über diesen Mechanismus gesprochen, der unfehlbar den Dieb auf frischer That ertappen müsste. Er hat es sich gemerkt, dass es hinreicht, eine Feder zu berühren, um die Zangen am Ergreifen zu hindern und hat seine Vorsichtsmaßregeln ergriffen. Nun zweifle ich nicht länger. Er ist der Dieb." „Indessen -" „Hören Sie auf. in mich zu dringen, denn wenn er es nicht ist, so sind Sie es ober ich, denn nur wir drei kannten die Existenz des Mechanismus." Diese entschiedene Antwort des Banquiers schnitt die Einwürfe kurz ob, welche Vigory vorbringen wollte, um feinen Freund zu vertheidigen. Es war klar, das» man nur Robert de Earnol oder ihn selber beschuldigen konnte. Um aus diesem Dilemma zu kommen, gab es nur ein Mittel, die Geschichte von der amputierten Hand zu erzählen und zu gestehen, dass man schon einmal versucht habe, den Schrank zu öffnen, und zwar zu einer Zeit, wo Robert den Salon des Herrn Dorgöres nicht verlassen hatte. Aber da« war noch nicht einmal hinreichend, um Robert zu rechtfertigen, denn man konnte behaupten, er habe Mitschuldige gehabt. Vigory dachte daher, es sei besser, zu schwelgen, als sich nutzlos bloßzustellen. Er dachte, die Zeit würde dieses Dunkel aufhellen. Und dann wollte er auch nichts thun, ohne Maxime um Rath zu fragen. Er befand sich eben in einer falschen Lage und blieb darin, aus Mangel an Entschlossenheit und Thatkraft. „Nicht wahr, weder Sie noch ich können es doch gewesen sein?" wiederholte der Banquier, dessen Logik kein Mitleid kannte. „Es ist also Robert." „Ich bin nahe daran, es zu glauben," sagte der Oberst, welcher mit großer Aufmerksamkeit den Worten des Banquiers gefolgt war. „Es handelt sich nur >um das, was wir thun sollen. Liegt Ihnen viel an dem gestohlenen Gelde?" „Weniger als Ihnen an Ihrer Cassette aelege« sein muss; aber ich beharre bei meinem Entschluss, den Dieb zu verfolgen. Dieser Elende mM bestraft werden, wie er es verdient." Laibachcr Zeitung Nr. 135 ,156 17. Juni 1881. anderen Todten lässt sie ungestört. Sie sollte aber weniger großmüthig sein und durch 2100 Reclama-tionen die „aufgeregte verfassungstreue Bevölkerung" beruhigen. In der am 13. d. M. in Wien stattgefundenen Sitzung der (^oukersnce ä. quatro, welcher die österreichisch-ungarischen, die serbischen und bulgarischen Delegierten anwohnten, wurde der Conventionsentwurf bis zu Ende berathen. Man einigte sich über den Wortlaut sämmtlicher Artilcl, mit Ausnahme des Artikels 17, der vorläufig In LULpeuäo blieb. T>ie tür-kischeu Delegierten, die noch immer auf ihre Instruc-tionen warten, waren, conform ihrer in der vorigen Sitzung abgegebenen Erklärung, nicht erschienen. Vom Ausland. Darin, dass neuestcns nur spärliche Nachrichten aus dem Orient kommen, spiegelt sich die ruhige Entwicklung der noch zu erledigenden Angelegenheiten am deutlichste!« ab. Die Dinge uehmen eben ihren normalen Gang, und allseitig wird daran gearbeitet, die Verhältnisse dauernd jeuer Ordnung zuzuführen, für welche durch den Berliner Vertrag die Grundlage ge-schaffen worden. So ist die griechisch-türkische Angelegenheit nuu in das Stadium der Auöführung der zur Regelung derselben abgeschlossenen Convention getreten. Im englischen Unterhause wieK in der Sitzung vom 13. d.M. Sir Charles Dilke darauf hin, dass die erwähnte Convention nunmehr unterzeichnet sei und knüpfte hieran die Hoffnung, dass die Botschafter jetzt Zeit finden werden, ihre Aufmerksamkeit den aus dem Artikel 23 des Berliner Vertrages entstehenden Fragen zuzuwenden. Hierunter sind die Reglements für die türkischen Provinzen verstanden. — Was die Vorgänge in Albanien anbelangt, so geht aus allen Berichten hervor, dass es der Pforte gelungen ist, ihre Autorität zu wahren und für die Herstellung der Ordnung zu sorgen. In derselben oben erwähnten Sitzung des englischen Unterhauses fand Sir Charles Dilke Veranlassung, auf eine Interpellation Fihmaurices eine dies bestätigende Mittheilung zu machen, indem er berichtete, es scheine, dass Derwisch Pascha den Widerstand der Albanesen bewältigt habe und dass derselbe Anstalten treffe, das Land zu pacificieren. Gleichzeitig bemerkte Sir Charles Dilke, entgegen einer bezüglichen Annahme, er wisse nichts davon, dass Derwisch Pascha die albanesischen Häuptliuge durch Verrath gefangen genommen habe. Vom Tage der Auswechslung der Ratifications des türkifch-griechischen Grenzvertrages zwischen den Vertretern der Mächte, werden auch die Fristen für die der Reihe nach erfolgende Uebergabe der abgetretenen Gebiete an Griechenland laufen. Die internationale Militärcommission, welche die Abtretung zu überwachen hat, hat sich bereits an die Grenze begeben. Den „Daily News" zufolge besorgte man einigen Widerstand in Arta und Volo; nachdem in« dessen Derwisch Pascha die Albanesen zu Paaren ge-trieben, sind ernstliche Schwierigkeiten kaum mehr zu befürchten, wenn die Pforte mit der Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen Ernst macht. Wie der „Vaklt" schreibt, soll zwischen der hohen Pforte und den Botschaftern der Mächte ein Mei« nungsaustaufch bezüglich der bulgarischen Angelegenheiten stattgefunden haben. Die hohe Pforte hat hervorgehoben, dass Fürst Alexander, der seine Action ganz nach der Constitution des Fürsten-thums hätte einrichten sollen, eine dem Geiste des Berliner Vertrages ganz zuwiderlaufende Richtung ein« halte. Angesichts dieser Lage der Dinge hätte die hohe Pforte erklärt, dafs diese Situation Bulgariens ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen müsse und dass sie nichts davon abhalten werde, die Rechte und Interessen der Muselmänner des Fürstcnthums zu wahren. Die französische Abgeordnetenkammer hat, wie wir schon kurz gemeldet, am Samstag den Gesetzentwurf über die Anwerbung oder vielmehr die Wiederanwerbung der Unterofficiere mit großer Mehrheit angenommen. Derselbe bietet den ausgedienten Unterofficieren. die in der Armee verbleiben wollen, noch umfassendere Vortheile als die ihm schon vorangegangenen Gesetze von 1873, 1874 und 1878. So soll es ihnen z. A. gestattet sein, noch ein Jahr nach ihrem Austritte aus der Armee, wenn sie keinen besseren Beruf gefunden haben, als Unterofficiere wieder einzutreten und bis zu 47 statt bis zu 35 Jahren unter der Fahne zu dienen; das Recht auf eine Civilversorgung soll nicht mehr an einen zehnjährigen, sondern nur an einen siebenjährigen Dienst geknüpft fein; die nach einer 25jährigen Dienstzeit zu gewährenden Pensionen sollen erheblich aufgebessert werden. Auch soll der Effectivstand der wiederangeworbenen Unterofficiere zwei Drittel statt ein Drittel des Gesammt-standes betragen dürfen. Der Kriegsminister sprach die Erwartung aus, dass man bei dieser Reform stets eine genügende Anzahl von Unterofficieren sowohl für die Linie als für die Landwehr haben werde, 60,000 für die erstere, 40,000 für die letztere. Die ältesten Unterofficiere würden vortreffliche Unterlieutenants für die Territorialarmee abgeben. Der Bey von Tunis bemüht sich offenbar, gute Miene zum bösen Spiele zu machen. Er hat zetzt seinem früheren Bedränger, dem französischen Ministerresidenten Roustan, seine höchste Decoration, den Großcordon des tunesischen Haus-Ordens, verliehen. Dass er ihm auch die Leitung der auswärtigen Politik von Tunis in die Hand gegeben hat, wurde bereits gemeldet. Dieser letztere Umstand veranlasste vorgestern eine Interpellation im englischen Unter-hause, auf welche der Uuterstaatssecretär des Aeuhern in dem Sinne erwiderte, dass England gegen jene Uebergabe nichts einzuwenden habe, seine Vertrags» mäßigen Rechte in Tunis aber wahre. In Tunis selbst haben die fremden Consul« Herrn Roustan, als er ihnen von der Uebertragung der Leitung der auswärtigen Beziehungen der Regentschaft an ihn Anzeige machte, zumeist geantwortet, dass sie darüber an ihre Negierungen berichten werden. Nur der deutsche Ve-neralconsul Tulin de la Tunisie nahm die neue Situation sogleich ohne Vorbehalt an, der italienische Vertreter dagegen, der bekanntlich mit Herrn Roustan in einer so hartnäckigen Fehde lebte, hat noch gar nicht geantwortet. Nach einer der «Pol. Corr." aus Warschau zugekommenen Meldung lauten die daselbst einlaufenden Berichte aus Czenstochau, woselbst gegenwärtig eine große Zahl wallfahrender Bauern versammelt ist, anhaltend ernst. Ein Individuum hatte in der Kirche Dynamitpatronen zu schleudern versucht, wurde betreten und verhaftet. Nun wollen Agitatoren das «Das soll meine Sache sein und wenn Sie sich auf mich verlassen wollen, so stehe ich dafür, dass ich ihn wiederfinde. Aber unter der Bedingung, dass ich allein handeln kann. Ich werde damit besser und rascher zustande kommen, als Ihre französische Polizei, die andere Wege hat. Ich bin persönlich dabei betheiligt und man ist nie besser bedient als durch sich selbst. Ich habe nur in Bezug auf Herrn de Carnol einige Auskuuft nöthig. Mit wem kam er in Paris zusammen?" „Fast mit niemandem in den zwei Jahren, seit er bei mir war. Er gieng fast nie aus." „Seine Familie wohnt wohl in der Provinz?" „Er besitzt weder Familie noch Güter. Sein Vater hat ihm nur ein verfallenes Schloss hinterlassen." „In welchem Theile von Frankreich?" „In der Bretagne, nahe bei Quimper, wie ich glaube. Seine Ahnen waren Besitzer des Ortes, der sich Carnol nennt, wie er. Aber dahin ist er sicher nicht gegangen. Er musste den Zug nach Havre benutzen, den Mitlernachtszug, um sich heute morgens nach Amerika oder England einschiffen zu können." „Wenn er sich nicht nach einem anderen Lande gewendet hat, nach Russland zum Beispiel. Ich werde bald wissen, woran ich mich zu halten habe. Aber nun bitte ich Sie um dreißigtausend Francs, die ich holen wollte", sagte Borisoff. „Mein Kassier wird sie Ihnen übergeben. Erlauben Sie mir, Sie zu verlassen. Meine Geschäfte rufen mich und es ist Zeit, das Gitter zu öffnen. Das PMicum hat fchon zu lange warten müssen. Sie hören. VigoN)! Kein Wort zu irgend jemandem!" Der junge Mann verbeugte sich schweigend. Er war zu erregt, um antworten zu können. Herr Dor- aöres nahm von dem Obersten Abschied und beeilte sich, fortzukommen. Er konnte es kaum erwarten, seine Tochter zu sehcn. In der Gegenwart des Obersten gelang es ihm ziemlich gut, seine Fassung zu bewahren, aber die eben erlebte Scene hatte ihn in einen Zustand un« beschreiblicher Aufregung versetzt. Er zweifelte nicht an Roberts Schuld. Alles schien diesen Unglücklichen anzuklagen, alles bis auf den verhältnismäßig gerin-gen Betrag der entwendeten Summe. Ein anderer hätte Millionen mitgenommen. Er allein konnte sich mit fünfzigtanfend Francs begnügen, dem Gelde, das er nöthig hatte, um das geraubte Gut ins Ausland zu bringen. Er allein konnte auf die Idee gerathen fein, bei seinem Principal eine Art von Zwangs« anleihe zu machen, die er ohne Zweifel später, wenn es ihm in seinen Unternehmungen glücken sollte, zurück-erstatten wollte. Uebrigens konnte sich der Verdacht nur auf Robert und Vigory richten, nur die beide» hatten das Recht, zu jeder Zeit im Hause aus- und einzugehen, nur sie kannten das Wort, mit dessen Hilfe die Kasse sich öffnen ließ, und das Geheimnis der Falle, die in der Nähe des Schlosses angebracht war. Vigory war nicht verschwunden, Vigory hatte auch kein Interesse daran, sich in den Besitz von einigen Tausendfrancs-Nillets zu sehen. Sein Einkommen war bedeutend, seine Zukunft gesichert. Er würde sich wohl gehütet haben, mit einem Schlage seine Stellung und die Hoffnung auf die Hand einer reichen Erbin aufs Spiel zu fetzen. Robert allein konnte der Schuldige sein! Er, dem der Banquier trotz allem so blindlings anvertraut hatte, war der Dieb der Cassette! (Foitsehul'll folgt.) Volk dadurch aufhetzen, dass sie aussprengen, jenes Attentat sei ein Werk der Juden gewesen, unter denen denn auch lebhafte Besorgnisse herrschen. Die Gels« lichkeit bietet im Vereine mit der intelligenten Bevölkerung bisher erfolgreich alle Mittel auf, um dein Ausbruche von Unruhen vorzubeugen. — In Kolvno und Umgebung wurden zudem hetzerische Placate un) Briefe von augenscheinlich russischer Provenienz au,-gefunden. Die Untersuchung, welche die preußische Reg'^ rung infolge eines von der „Pol. Corr." seinerzeit gemeldeten Conflictes zwischen preußischen und russiM Grenzwächtern angeordnet hatte, ist nunmehr durch-geführt und ergab, dass dieser Conflict, dem ein ru/ sischer Soldat zum Opfer fiel, nicht aus politische« Motiven hervorgegangen, sondern aus PrivatgehäM leiten veranlasst gewesen sei. Die rufsifche RegierM hat sich durch dieses Untersuchungsresultat besneM erklärt. Das Senatsvotum gegen die Listenwahlen bildet noch immer den Gegenstand lebhafter Ves?>^ chung in den Pariser Blättern. Das „Journal des DibatS", welches selber eifrig für diesen Wa^ modus eingetreten war, weist heute die heftigen «^ griffe eineS Theiles der republikanischen Blätter gege" den Senat zurück und glaubt dabei eines Sinnes nm Gambetta zu sein, der zwar nach wie vor den Liftes Wahlen den Vorzug vor den Einzelwahlen geben, ad» gewiss auch nach wie vor den Senat, dessen Aufhebung jetzt seine übereifrigen Anhänger fordern, für eine liu^ liche verfassungsmäßige Institution halten werde. ^' „Nepublique fran^aise", welche Gambetta notor«!^ viel näher steht, geht indes weiter als das genant Blatt; sie verlangt eine Abänderung der Senary len und besonders die Aufhebung der Lebenslang"^ keit eines Theiles der Senatsmandate. Dazu dürste " indessen nicht so schnell kommen, und auch die «ine' publique fran<;aise", welche gleich nach der ^ stimmung vom 9. d. M. eine drohende Sprache M den Senat führte, hat seitdem eingelenkt und ist auge> scheinlich bemüht, ihren Rückzug zu decken. Alibett seits wird der gestrige Ausfall des „Voltaire" geg" den Präsidenten Grcvy wegen des Misserfolges ve Listenwahlen von allen republikanischen Blättern, ^' ihre Unabhängigkeit bewahrt haben, mit Entschied^ heit zurückgewiesen. Der „Siücle" bedauert, bei dle,c Anlasse Herrn Gambetta wegen des Uebereifers se>? ungeschickten Freunde, für deren Aeußerungen er l dessen eben so wenig verantwortlich gemacht we/v könne, als Herr Grevy für die Missgriffe seiner M'. nalistischcn Anhänger. Die „Lanterne" aber,/ früher mit dem Kammerpräsidenten durch dick und d^ gegangen ist, schließt sich dieser Entschuldigung "'A an, sondern sagt, Herr Gambetta gebe sich sonderb^ Selbsttäuschungen hin, wenn er glaube, das 2^" ., einen Wahlfeldzug gegen Herrn Jules Grcvy >",^ reißen zu können; es werden ihm die RadicaleN "H folgen und noch viel weniger die Conservative«. ^ diesem Wahlfeldzuge hat es übrigens auch leine so^ Elle, wie es noch vor zwei Tagen den Anschein y". uud wie selbst das heute vorliegende „Journalo Debats" glaubt und befürwortet. Die vier GlM der Linken haben die von Herrn Bardoux voraM. gene Resolution bezüglich einer früheren Kanune^ lösung gestern einstimmig abgelehnt. In der italienischen Abgeordnetenkammer schleppt sich die Debatte über die Wahlref^H überaus langsam hin. Nachdem die Kammer en nach wochenlangen Verhandlungen zur Specials , gelangt war, nahmen die ersten drei Artilcl der ^ läge wieder viele Tage in Anspruch, und die ^ g darüber, die selber wieder zumeist eine Wiedery^ der Generaldebatte war, wurde erst am Samstag «^ schlössen unter Vorbehalt des SchlusSwortes s"l ^ Berichterstatter und für die Abgeordneten, welche O"'^ antrüge gestellt haben. Es handelt sich in diesen . titeln um die Festhaltung eines Sleuercensus ^ Feststellung eines gewissen Bildungsgrades be« ^r Wählern. Die Regierung verlangt, dass d,e ^"^ wenigstens die zweite Klasse der Volksschule ve, ^ haben und sich über die in derselben "langten ^.^, nisse nöthigenfalls auszuweisen imstande sein M» >i Den Ausweis über die vierte Schulklasse zu vcr"'^ erscheint ihr als zu weitgehend, weil es "A "^,1,,-italienischen Schulen vierte Klassen gibt. DaS ^ ^ sterium will aus der Entscheidung dieser Frag ^ seinem Sinne eine Cabinetsfrage machen, o^^, Festhallung eines Stcuercensus scheint sie mcht ' ^, genommen; wenigstens hat der Iustizmimster ö ^, belli sich am vorigen Samstag in diesem ^'"' des gesprochen. Der Steuercensüs als gunman. ;. Wahlrechtes, sagte er, sei eigentlich nur e" !" ' .^ Anachronismus, und auch seine Herabsetzung z, nur ein ärgeres Mißverhältnis im Wahlrea^ ^ schen den einzelnen Theilen Italiens hervorrufe.,^ ^ es in Süditalien kaum einen ztleingrundbesttz, "" ^d, die zur Wahl berechtigende Steuer "h^n ''s' gebe, andererseits ja auch der kleinste Mann ^ stens 40 Lire an indirecten Steuern bezahle. -^V <,,« neuesten Nachrichten erklärte Devretis »n "n üaibachcr Zeitung Nr. 135 1,57 17. Juni 1381. z.^'M. abends abgehaltenen Versammlung berMa. '"«at. die Regierung sei entschlossen, bei der Wahl-l2? °ls Bedingung für die Wahlfähigkeit die MU5a.elegte zweite Klasse der Elementarschule ««o einen Census von 1 ilLire 18 Centesimi ""'Wellen. Zanardelli gab identische Erklärungen ab. ,"°H lebhafter Debatte genehmigte die Versammlung 'ne Tagesordnung, welche die Vorschläge des Mini. mums billigt.) Wenn die Censusfrage in der einen "^ anderen Weise entschieden ist, liegt noch eine an- ! sin! ^"^ Fl-age, bezüglich der die Parteien uneinig üb °"^ ^'" Wla.c: die der Listenwahlen, deren Ein-^ung ein großer Theil der Linken verlangt. — ^ Sam!.^ Wahlreform kamen in der eben erwähnten U"Magssihung Vorfälle zur Sprache, die großes ^ , "'leyen erregt haben. Der Abgeordnete Martini W m ^ b" Unterrichtsminister Baccelli über ge->yy ^""gänge an der Universität in Sie na. H^.lk Studenten einen jungen Professor des römischen Nllck >>' Aliens Scialoja, der ihnen zu streng war und H « Erklärung des Ministers gewisse Missbräuche und?> wollte, förmlich in den Bann gethan haben 3 Uch k °"l bas nachgiebige Vermitteln des Rectors 1 «sl^ l.^ Profcssorencollcgiums sich herbeiließen, zu lesun ""? dass der genannte Professor seine Vor-lken l?. für diejenigen, die ihn hören wollen, fort-l>er » "^' "Nter dem Vorbehalte, dass früher jedem, lllubt ^""gk, der Collegienbesuch bestätigt und er-iu l!tt ' ^^" einem anderen Professor sich prüfen lich i ^. D" Minister Vaccelli erwiderte, es habe llllez s "^^ ^inen Informationen wohl nicht , ttM,!" zugetragen, wie es der Abgeordnete Martini selber ^-^ ^ ^ "b" bestätigen, so werde er Wjz gewiss eine feige Nachgiebigkeit nicht ermuthigen, h^l,/^ auch schvl, vorher die Professoren aufgefordert die n /"^ solidarisches Vorgehen ihre Autorität und ^^llclplin unter den Studenten zu wahren. . Aus Lissabon Tu? "^ der „Pol. Corr." unterm 7. d.M.: Zur run schwebt wieder ein Conflict zwischen Regie» der lwo Kammer in unserm Lande. Der Verlauf H ^lfferenz bis zu ihrem augenblicklichen Stadium b'eid"' in gedrängten Zügen — der folgende: Die H>,"en Portugiesischen Kammern sind am 30. Mai zur H ^?erausnahme ihrer Arbeiten zusammengetreten. Das parl ^ forderte nun gleich in der ersten Sitzung die C^^entlnische Ermächtigung zur EinHebung der Hud"" ""b M deren Verwendung gemäß dem früheren! die WV^e. da die Regierung die Absicht habe. weigerte si<3"^l aufzulösen. Die letztgenannte Kammer ^fahren Ps,!^' dem Begehren des Cabinets zu Budget dess ^ l'ch dagegen bereit, das regelmäßige endigt war »?"lm"entarilche Discussion beinahe be-^antwort-/ ^'^ writers zu votieren. Das Cabinet dass sie k/m ^ Haltung der Wahlkammer dadurch, Pfahl D»?m 'se die Auflösung der letzteren em-Walnm?r V, Monarch gab seine Zustimmung und d,e Die Kan,m,^ demzufolge am 4. d. M. aufgelöst. -^ wen" legte nun gegen die „Slarrsinnigkeit" i ^ahrunll ""'"^ ^ des Cabinets förmliche Ver-von der m'"' "^ein der König vermochte sich nicht und hat s"^^^""6 dieses Protestes zu überzeugen, ^"er N ^ Uebereinstimmung mit dem Vorgehen "Unniellr s ausgesprochen. Die Regierung wird iur CA.. "^ne verfassungsmäßig gewährtes Budget lchen an.' "^ der Steuern schreiten müssen. Inzwi-Echs "3'"ert die Opposition, allerdings innerhalb der Geba", der Gchtzlichleit, gegen das dictatorische '>n u^ ! "er Negierung und verkündet allenthalben ^efor die uucrläsKliche Nothwendigkeit politischer der nn'"'- die zum Schutze und zur Gewährleistung 9'ben >? 'he't geeignet wären. Auf den Geldmarkt lei ez j geschilderten Vorgänge keinerlei Einfluss, l»ocht ,'^utem oder üblem Sinne, zu nehmen ver-^h i>pr " andauernde Hausse der Wertc hat sich ^^elwas getrübten politischen Lage gefestigt. Hagesnemgkeiten. ies<^ (Wiener Silber-Lotterie.) Ihre Ma-^Llnsl ^'ser und die Kaiserin haben als Gewinst« ^ttin., .. s"r diese zugunsten des Waisenasyles „Nor-öftres .^willigte Effectenlotterie ein wertvolles Silbcr->>ez 's"'« in Cassette gespendet, welches einen Theil ^'lhen s« H""pttrrff«>rs in der Gesammtzahl der 2000 detelz. Gewinste bildet. Der katholische Waisen-HilfS-ltin^.c'" ^ien erbittet sich die Unterstützung aller Kelch, '^unde durch Anlauf von Losen ü, 30 kr. ö. W,. ^ien 5 H die Lotterielanzlei, I., GraShofgasse 4, in ^",i!i ,^°^en werden können. Das Durchführung?-^tha^ ?estkht aus den Herren: Alfred Grafen von ^ei)r«l^ ^ ^ Kämmerer; Hochwiirden Friedrich Sixt, ^thz.^'^nt des Vcrcins; Dr. Victor Fuchs, Neichs-b, zlü^eordneter, und dem Leiter der Lotterie, Herrn ^cto7^(6ine Millionen - Stiftung) Graf >chen L. ?"""^l hat. dem „Czas" zufolge, dem galizi- i ,^ sein ^^"^sch"sse s"" Testament übergeben, womit ! °^N ll?","^ Vermögen, welches sich auf zwei Mil. ? dulden beläuft, dem Lande Galizien. und zwar zu wissenfchaftlichen. artistischen uub humanitären Zwecken vermacht. Die Stiftung tritt erst dann in» Leben, bis der jetzige Nachlass durch Kapitalisierung die Höhe von zehn Millionen Gulden erreicht hat. aber selbst in diesem Zeitpunkte können nur fünf Millionen zu Stiftungszwecken verwendet werden, so lange, bis sich das Ge-sammtkapital zur Höhe von zwanzig Millionen kapitali-siert hat. — (Hans Makart) ist. wie die „Mont.-Rev." meldet, in München nicht unbedeutend erkrankt. Der Künstler zog sich das Leiden schon in Wien zu. achtete jedoch darauf nicht und reiste nach Italien. Aber sein Zustand verschlimmerte sich derart, dass er jetzt ge-zwungen ist. in München nachdrückliche ärztliche Hilfe zu suchen. — (Repetiergewehr Matzenauer-M il. ler) Wie das „Frdblt." schreibt, hat Oberlieutenant Mahenaucr und Büchsenmacher Miller des 13, Dra» goner«Regiments ein Repetiergewehr construiert. welches angeblich allen Anforderungen der moderneu Waffentechnik entsprechen soll. Zu dieser Waffe, combiniert aus einem Einzelnlader mit Werndl'Verschluss und dem Re-pctiermcchanikmus Mahcnauer«Miller, lassen sich nicht nur allc Gewehre mit Werndl.Verschluss, sondern auch andere Systeme mit Leichtigkeit umändern. Ein derartige» Gewehr, welches sowohl als Einzelnlader, wie auch als MagazinSgewrhr verwendet werden kann. dürfte seiner günstigen Schießresultate wegen mit allen übrigen Repetiergewehren concurrieren können. Eine Eigenthümlich» leit dieses Systems ist der ungemein rasche MunitionS-crsatz zur Füllung des geleerten Magazins. Wahrend allc bisher construierten Rcpetiergewehre den Fehler be. sitzen, dass die Neuladung des einmal verschossenen Pa° tronrnmagazins eine bedcntende Zeit erfordert, und des, halb die meisten dann nur als Einzelnladcr zu gebrauchen sind. geschieht bei bicsem Gewehre das Einführen aller Patronen in das Magazin durch ein einziges Tempo. — (Das Attentat auf das Liverpool er Stadthaus.) Ueber den misslungenen Versuch, das Stadthaus von Liverpool in die Luft zu sprengen, wird berichtet, dass. den Angaben der Polizei zufolge, die Hüllci'maschine mit Dynamit geladen war. Die verhaf. trten Thäter heißen Mc. Kewitt und Barton Roberts. Man fand bei ihnen Vriefe und Schriftstücke von O'Do. novan Rossa und anderen irischen RevolutionSchrss. woraus ergeht, dass sie Mitglieder der fenischen Brüder, schaft sind. Roberts kehrte vor etwa sechs Jahren aus Amerika nach Liverpool zurück, wo er sich seitdem als irischer Agitator hervorgethan. Neide Attentäter waren brwliffnet und vollauf mit Gelb versehen. Allem An, schein „ach stehen Mc. Kewitt und Roberts auch mit dem jüngsten Attentat gegen die Liverpuoler Polizei-lascrne im Zusammenhange. Die Bombe bestand aus einer mit Dynamit gefüllten Glasröhre. Ein ähnliches WulsgcschusS wurde nach der Entdeckung des Attentats gegen die Polizeikaserne gefunden. Die gerichtliche Untersuchung, welche sofort eingeleitet werden wird. dürfte genaue Aufschlüsse über daS Treiben einer verbrecherischen Bande liesern, die seit kurzem alle Augenblicke >aS Land durch SprengungS-Attentate gegen öffentliche Gebäude in Aufregung verseht. Locales. Aus der Handels, und Gewerbekammer für Krain. tForts.) 26.) Die Note der k. k. Landesregierung mit der Mittheilung, dass das k. l. Handelsministerium die Rechnung der Kammer pro 1880 mit dem Einnahmen-betrage von 4234 fl. 2 kr. uud dem Ausgabenbelrage von 4001 fl. 42 kr. genehmigend zur Kenntnis genommen habe. Der Rechnungsabschluss stellt sich in den einzelnen Posten nachstehend dar: Einnahmen: st kr. Kasserest mit Ende des Jahres 1879 53 24'/, Beitrage der Wahlberechtigten . . . 3825 2'/, Markenregistrierungstaxen .... 10 — Vorschüsse des Kammerpräsidenten . . 344 __ Zinsen von fruttificierten Kammerbei- trägen des Vorjahres .... I 75 Summe . . 4234 2 Ausgaben: st. ,r. Gehalte........... 2050 — Kanzlei-Erfordernisse....... (>7 18 Drucklosten.......... 269 3 Bücher, Zeitungen und Vuchbinderarbeiten 116 2 Wahlkosten.......... 60 — Beheizung und Beleuchtuug .... 56 22 Postpmto und Telegramme..... 24 1 Beilrag für gewerbliche Aushilfsschulen 200 — Reserve........... HL 32 5 °/n für den Pensionsfond..... 172 50 Rückbezahlte Vorschüsse an den Kammer- Präsidenten......... 870 14 Kasserest mit Ende des Jahres 1880 ! 232 60 Summe . . 4234 2 BermVgensnllchweisnng. Activa: fl. k. Kasserest mit Ende des Jahres I860 . 232 60 Rückständige Kammerbeiträge .... 242 21V, Summe . . 474 81V. Passiva: Die im Jahre 1881 noch zur Zahlung gelangenden Wahllosten im Reste Per . . . . 140 fl. — kr. III. Der Obmann der ersten Section, Kammer-rath Matthäus Treun, erinnert an die in den Sitzungen vom 27. Dezember 1880 und 25. Februar 1881 bezüglich des Gremial-Handelsschulfondes ge-fafsten Beschlüsse uud theilt m,t, dass die Statuten des Gremiums der Kaufleute in Laibach von der l. k. Landesregierung mit dem Erlasse vom Uten April I88I, Z. 2638, genehmigt wurden. Auf Grund dieser Statuten hat sich das Gremium in der Generalversammlung am 22. April 1881 constituiert und in den Gremialoorstand folgende sieben Herren gewählt: Zum Vorsteher den Handelslammerpläsioenten Alexander Dreo, zum Vorsteher-Stellvertreter den Handelsmann Emerich C. Mayer und zu Ausschüssen die Handelsleute: Matthäus Treun, Peter Lahnik, Franz Fortuna, Franz 3av. Souvan und Josef Kordin. In derselben Generalversammlung des Vremiums wurden folgende Beschlüsse gefasst: 1.) Das Gremium der Kaufleute in Laibach ei klärt sich bereit, den infolge Bcschlusfts der Laibacher Kaufleute vom 15ten April 1851 der Handels- und Gewerbekammer für Krain zu Laibach übergebenen, von dieser übernommenen und bisher verwalteten Gremial«Handelsschul-foild in dem am Schlüsse des Jahres 1880 ausgewiesenen Gesammtbetrage per 11.893 fl. 24 kr. nebst dem allenfalls vom 1. Jänner l88l an zua/wachsencn Be^ trage zu übernehmen und verpflichtet sich, diesen Fond sammt den demselben durch die Statuten des Gremiums zugewiesenen Einnahmen nur für die Zwecke der Gremialhandelsschule in Laibach zu verwenden. 2.) Im Falle einer allsälligen Auflösung des Gremiums haftet dieser Fond im Sinne der tztz 4 und 24 der Statuten des Gremiums der Kaufleute in Lai-bach für seine Verbindlichkeiten, 0. i. sür die weitere Erhaltung der Eremialhandrlsschule in Laibach, und kann daher für leine andernZwecleverwendet werden. 3.) Der Gremialoorstand wird beauflraat, diese Beschlüsse der Handels- und Gewerbekammer für Kraiu zu Laibach mitzutheilen und den Glemilllhre Kasernen abrückte. Vom Schlosvbcrge auS wurden die Evangelien durch Abgabe der üblichen Salutschüsse markiert — Auch Wahlcensus mit 19 Lire 80 Ceutesimi festseht, mit 202 gca.cn 173 Stimmen angenommen. Morgen Fortsetzung der Debatte. Ko nsta ntin opel, 15. Imn. Das signalisierte Rundschreiben der Pforte vom II. d. M. erklärt, dass die Pforte mehr denn je ihre Suzerä'uilatsrechte be» züglich Tunis' aufrechterhalte, erneuert ihren früheren Protest gegen den Vertrag vom 12. Mai, welcher dcm Bey von Tunis gewaltsam aufgedrängt wmde und betont, dass die Pforte niemals weder Piätensioncn noch Acte französischer Consuln anerkennen werde, welche darauf abzielten, die tunesischen Angelegenheiten im Namen Frankreichs, sei es nun in Tunis oder in irgelld einem anderen Theile des ottomanischen Reiches, zu verwalten. — Die Pforte fpricht schlich-lich die Hoffnung aus, dafs dic Mächte ihre Beschwerde inbetreff des Vorgehens eines fremden Staates, wel- cher eine Protection über otlomamsche Unterthanen ausüben will, berücksichtigen werden. — Lord Dus-ferin ist heute hier angekommen. Handel und Volkswirtschaftliches, Laibach. 15. Juni. Äuf dem heutlaeu Markte sind A , schienen: 6 Nagen mit Getreide, 2 Wagen mit Heu un' Stroh, 24 Wagen mit Holz. Durchschnitts.Preise. ^ Vtlt.. Mn,,>----------------------"^Ml^ '^' N.j lr, fl. lr, ^! l,, ^L' Weizen pr.hektollt, l) 59 10,32 Vutter pr. Kilo . -,?b ^ Korn „ 6 50 6 8?. Eier pr. Stück . . - ll ^" Gerste ., 4^71 4 87 Milch pr. Liter .-»-"" haser „ 525 3^.3 iliiudflcisch pr. Kilo —.56 ^ halbfrucht „ — - 7 ttO Kalbfleisch „ — 42-^ Heiden ., 5 53 5 «0 Tchweiuefleisch „ —5s'" V'rse „ 5 03 5Ä0 Zchöpseuflcisch „ -32^ Kukuruz „ 5 50 5 82 hähndcl pr. Stuck — 3l) - ^" Erdäpfel 100 Kilo 3 57-------! tauben „ - !s ^ " Uiuscu pr, hektolit. 9----------«Heu 100Kilo. . 2 50 " Erbsen „ 9---------, Stroh „ . . 1 ?6 ^ Fisolen „ 6—------Holz, hart., pr. vier ,.« Rindsschmalz Kllo - 85 - - Q.-Mcter - " U Schweineschmalz „ — 78------! - weiches, „ ^ ^ ««^ Speck, frisch „ — 66------Wein. roth., 10Mt. ^ ,«^ — geräuchert „ — 72------— Weiher « "^--^ Verstorbene. Den 12. Juni. Johann Kolenc, Hausmeister. ^' Nümerstraszc Nr. 2. Wassersucht. - Franz König. Tagloh^ derzeit ^wangling, 39 I,, Polanadamm Nr. 50, LlmaenlU" culosc. ,,. Dcu I 3. I u n i. Ueopoldiuc Groöel, Schuhmachers!"^ > « Mo,,., karlstädterstrasic Nr. 22. ^ Den 14. I u ,l i. Maria Ioras, NealitätenbeschcrstolY' ' 19 Tage. Vlustraße Nr. 4, Schwäche. Im Civilspitale: Den 8, Iuui. Johanna Bczlaj. Dienstboten«"« ' 1'/, Stunde. Lebcnsuufahiatcit. - Johann Llofit. TaM"" 45 I., Domontill Mrul^io», <,, a Den 12. Iun i. Valentin Mislovic. Taalöhner, ^ H Lunacutuberculosc. — Ursula Petrous, Iuwohncrm, °" Marasmus. Meteorologische Beobachtungen in i!aiba^ ff «B 5, «>. Ä^ . « H §ZZ 3 A ^ " ^ 5ZZ ?U?Mg, 735-98 ^13 4,'windstill bewölkt .,gg 15, 2 „ N. 734 87 -^ 20 2 SW. schwach bewölkt 9 „ ^^73^2 -z-14 0 SW. fchwach theilwheite^^ 7U.Mg. ?:i?-16 -^I0''6 windstill" Nebel b^ 10, 2 ^ N. 735 05 ^217 windstill bewölkt M"> 9 ^ Ab. 73« 02 >15 0 SW. schwach bewölkt > Dcu 15, tagsüber wechselnde Newölkunss. sch^"^ä>^' Den 111. morsscus Nebel, voimittaqs sonniss, schw'^',.^ hM taqS Renen cinia,e Stuudeu anhaltend, danu zicml>^,,^ ^! abends lrbhastes Wetterleuchtcu in NO, Das TaaeslN», ^< Temperatur au beiden Tagen ->- 15 9« und -s- 15 8", bej'^ weise um 2 5" uud 2 6« uuter dcm Normale. Ucrantwortlichcr Redacteur: Ottomar Bamb^^ W Indem wir hicmit deu ssreuudeu uud VckaN"^" > M Nachricht nclieu von dem am 14. d. M. "'0^' » M uneiluartetcn, uus höchst betrübende» Hinsch" > ^ der Frau > > Francisca Päuer > M gcb. Edlen v. Dietrich, W W pens. l. l. Bczirksuorftehcrs Gattin, W M sprechen wir zugleich den bei deren Vestatt'Mg ^ W ^ 16. d, M. crschicueuen llcidtrageudeu l^^ie >"^,s, W ^ von vielen Seiten uus ziissekommeneu Vcw"^ ^ W ^ richtisscr Thciluahme uuscrn tiesgesühltett Dan» " « W Laibach, 17. Iuui 1«3I. > W Die truuernäen zlnl,el»""S"^> Curse an der Wiener Oörse vom 15. Juni 1881. lN«« dem ossicicllen Curs^ne) V«ld Na« ««Pierrente........7705 7720 Vllberrent«........??6.°» 7720 »olbrente.........93 55 93 70 Los«. 1854........123—12350 . 1860........13225 13250 . 1860 (zu 100 ft.) ... 134 75 135 25 , 1864........17450 175 - Una. Pr»m<«n.Nnl.....123 7k 124 - Tredlt-L..........17s- 178 50 Theih'Rtgulierungs- und Sze« gediner Lose.......113 80 11450 «ubolf«.U.........19 50 20- Vrilmlenaul. der Stadt ««st«rr. Schatzschein« 1882 rück« zahlbar.........lvl 75 1s!2 - Unzarilch« Voldrente .... 11725 11740 Ungarische «istnbahn-Anleihe. 133 75 134 — Ungarisch« Eisenbahn-Unleih«. HurnuwUvstückt......l33 75 ,34— «nlehen der Stadtgemein^e W«N M«. »......^2tz^ ^3l0 Grundentlastungs-Obligationeu. Gelb Ware Vöhmen......... 10.'. 50 106 50 Niederösterrelch...... 105 50 --- «allzien......... 10060 101-- Giebenbürgen....... 9750 9850 lemeser Nanat...... 9750 9825 Unaarn.......... 96 75 9925 Actien von Banken. <»«ld war« Nnalo.Sslerr. Vanl .... 14580 14«20 «reditanstalt .......350 50 350 7b Depositenbank.......2N- > 233- llreditanstalt. ungar.....355'25 35.'. 50 0esterrcichlsch.un«arA1'- Elisabcth'Nestbllhu.....204 25 20t 75 I«dinands Nordbahn . . . .2442—2447- E«lb Wat« Franz.Ioseph.Vahn .... 18725 18775 «alizische Carl-Uudwlg.Vahn . 316 25 316 7", Kaschau-Oberberger Vahn . . 148 25 14!»-2«mberl,-2zernow!her Vahn . 176 75 177 25 Uloyd . «esellschast.....693 - 695 - Oefttrr. Nordwestbahn. . . . 205K0 20U — , , lit. L. . 239 75 240 25 Rudolf.Vahn.......16150 1«2 — Ttaat«bahn........364 50 365 - Eiidbahn.........12150 122 50 Iheih.Vahn........249 50 250 - Ungar.-gllliz.Verbindung.) 11N -- 11650 . . . si.«..«.) »02 25 102 50 Oesttrreichlsch.unaarische Vanl 102 35 102 55 Un«. Vooencrebit.Inst. l«..».)------100 50 Prioritäts-Obligatilluen. Elisalieth-Ä. 1. Em.....10«) 30 100 60 Fcrd.-Nordl,. in Silber . . . 1"5 50 l0 - ^.^5 91/, Slebenbiirger Vahn > - ' ' ,79 '<»Ä Ttaatsbahn 1. «m.....,.><, ?5 l»^ vüdbahn i 3°/.......114 50 ll" . il b«/......." Devise«- .^ ^ «us deullche PlUe. . . - 117-u<ü London, lurze Gcht - - ' 4g gb ^ Pari«........' Du.».e»____ ^" '« "'°/>'"' Napoleonsd'or U >. ^ " , Deutsche Reiche- b? - ^ ' Noten .... ü? . ^ . ^ ^ Bllbergulden . . -^- » " Kraiuische Gruudentlastungs'Oblig» Geld 113- ^ Wa«