Ml). VII. ^jUv l 3 c> 5. Laibacher Wochenblatt. Zum Nutzen und Vergnügen. Als Zugabe zur Edel von Klein mayer seh enLalbacherZeitung. 6ragn,ente aus d.r alten Geographie. Über das alte Nauportum (Obcrl ai dach.) <>. -------------!—- ^ncr Ort, der auf d^r Stelle des heutigen ^"'rlcubachs stand, kömmt bey den alten Histo- 'l.m und Geographen unter dem Namen Nau- d,, ""' vor, den er höchst wahrscheinlich von um der Nahe entspringenden Flusse glciches dic ss ^^"'' ^plinius der ältere benimmt «: . s^)lnologie dcssrlben, und wicdcrlegt jcne s'^srhcibcr, welche der M.^ nung waren, dic-^ «luß ftl) ciglmlich ein Arm dcl Donau, und Km- r ^ in das adriatische Meer. Im iZten te ^ ^^ ^''^" Bnches ft-iinr Naturgeichi^- Iwrribt er so: Niüluz ex vanubic) amnis ^ Maie ^i'imicum essunciitui-. vece^to? ^l), c^uoninm ^rzo naviz i^luvio in märe ^ ^ ^3M conLtZt, ^uo flumine. Numeri« tra-Iz^^^ l^iü^entionez tl-3c1unr 8udn85e autem Mp ^' ^^" 3avo, clein I^auporto, cui no> für^ ? ^^ ^^"^ ^' 3ur Erklärung dieser öc k ü '" "'Htigen Stelle, muß man eine Sa-Na6i> Alterthums iVnmn, nach welcher Iason, srif-l. !3 " ^"^ goldene Vließ erbeutete, mit g^" ^führten zurück über das schwarze Meer chen 7/9" ^^ indem er einen Umweg ma-dieser - ' ^ ^a soll er in die Donau, aus ' 'n d,e st, so wählte man bald das benachbarte Ämona zu der nemlichen Bestimmung, welches weiter östlich ebenfalls an dem Laibachstliffe lag, und Nauportum verlor sich bald. Ptolomaas nennt es nicht mehr unter den Städten des Landes. Nauportums Lage bey der Empörung der Legionen schildert zum Theil Tacitus ^nngl. l. cap. 2d jich iiicht an die Kelle der üoiigen Erinnerungen anr.ihen lassen; es sind Punkte, die "vä) hcll leu.1)tcn, wenn auch schon Nebel und flacht die übrige Vergangenheit umhüllen; es lno die lehlen Gegenstände, aufweichen unser ^ugc noch uerwi-ilc, wenn Charons Kahn be-retts vom Ulei stieß. Ein solcher lichter Punkt leidt mir Pomp. ji, dieser Epimenidcs unter den Städten, die, das Leichentuch von Asche von ' ^ wei-f^o , aus ihrem Grabe yervorgieng. Oh-^ Zacher sind die Gebäude, unvorbereitet hält 'an ste für zerstört durch Fcindeswuth odcr ab-«coectt durch einen Orkan. —Jetzt haltderWa-sck "" zitttrnd steigii Du heraus, und zitternd '^reitest Du l urch das unbewachte Thor des-einst .^"lupcji, welches Sencca und Tacitus ^a > berühmte campanischc Stadt nannten. ^" damals, als sie noch vom Meere umstossen den "9lNe cin Mastcnwald in ih.em verschwunden Haftn, der Handel blühte, der Ll^us sck-wl-lstc-, Kauftr und Verkäufer wimmelten vor dieftü! Thore, in diesen jetzt öden Straßen. Dein Fuß betritt noch dasselbe Pflaster, noch sind ihn, die Spuren der Rader eingedrückt, die hier vor ach:zei)n hundert Jahren rollten. Zu beyden Seuen dcr Hauser läuft ein erhöhter Gang für die Fußlanger, und, damit sie auch bey Regengüssen, quer über die Straße, bequem aus die andere Seile gelangen möchten, hat man in verschiedenen Zwischenraumen große siache Steine zur Brücke gelegt, dcren drey die ganze Breite des Fahrwege.' einnehmen. Weil nun die Wagen, um diesen Steinen auszuweichen, immer die kleinen Ranmc zwischen denselben bc- . . nutzen mußten, so >md auch die Spuren der Ra.'cr am sichtbarsten. Das ganze Pstaster ist seyr wohl erhalten. ^ Weibliche C h a r a c t c rz ü g e. Fortsetzung. Die würdigen Müter sind die Pflegerinnen ^ des Menschengeschlechts. Alle Menschen sind Mündel und Schüler des weiblichen Unterrichts : die Töchter bis sie sich Weiber nennen , und die Söhne bis ihre ersten sieben IaHrc vorüber sind. Den die Zeit, wenn die Seele noch weich und ^ an: fähigsten ist, Eindrücke anzunehmen, ist ganz unter le^-Sorge und Führung dcr Mutter. Und jede Frau kann die patriotische Tugend aus- ^ üben, dem Staate tüchtige Glieder 'zu stellen. ^ Erinnere dich ost, was für eine zarte Sache eines Frauenzimmers Ehre ist; wie leicht sie zu verlieren, und wie unmöglich sie wieder zu erhalten ist, wenn sie einmal verloren gcht; ^ wie zerbrechlich viele, und wie gefahrlich die i meisten von den Gaben sind, die du cmpsan- ^ gen hast, von wie viel Elend und Schande ihr Mißbrauch begleitet ist. Was cin simpler Anzug in Ansehung der äus-serlichcn Person ist, das ist, und noch weit mehr, der ^cclc die Sittsamkcit. Die Sittsamkeit ist eine Art geistiger Kleidung , frei von allem aus-serlichcn Glänze; sie ist wesentlich, selbst gesponnen und dauerhaft, geschickt taglich getragen zu werden, und für keinen Ort, wo nur ein vernünftiges Wesen erscheinen darf, unschicklich, vollkommen anstandig, und einem prüfenden Auge ungemein schön; mit einem Worte so unumgänglich nothwendig und geziemend, daß diejenige Person, die ohne sie erscheint, van dcn Tugendhaften und Weisen allezeit für einen häßlichen, ekeln und unglücklichen Gegenstand gehalten wird. Ihr Werth wird so wie jede Sache von grosser Wichtigkeit, am besten durch ihren Verlust erkannt. Es ist gewiß, daß ein Frauenzimmer sich die Liebe ihres Mannes durch nichts sicherer erhalt, als durch ciüe weise Sparsamkeit und allgei^i-nc häusliche Ordnung. Wenn der Mann sich i.i seiner.! Hause gefallt, so ermuitteN dien auch seinen Fleiß, und erweckt seine Großm::ch und sein Vertrauen. Glückselig ist die Tochter, die schon frühe ihren Pflichten Genüge thnl, sie wird, wenn sich ihre Sphäre erweitert, eben so mit Lust und Leichtigkeit ihr Tagwerk vollbringen. Sie kennt die Grundregeln, und ihr Verstand hilft ihr das übrige weislich einfehn. Dic Frauenzimmer haben ihre Herrschaft, die sie mit keiner andern theilen können, ohne ihrer Bestimmung entgegen zu handeln; ich meine diejenige dic das Herz zum Gegenstand hat, und deren Besitz durch liebreiches Wesen und Bescheidenheit/ durch zärtlichen Reih und durch tugendhafte Liebe erhalten wird. Das Geschäft einer klugen Frau ist hauptsachlich, die Menschen kennen zulernen, um sich ihnen angenehm und nützlich zu machen. Es sind nicht ticffmni-ge Talente,, sondern wahre Empfindungen des Herzens, welche ihr Beyfall und Zutrauen verschaffen. Die Zauberkraft einer schönen Gestall wird bald durch die zu vertrauliche Bckauntschafc vertrieben. Nichts kann Liebe oder Hochachtung fesseln, als diejenige Art von Schönheit, die nicht von Fleisch und Blut abhangt. Der kleinste Verstand kriegt bald einen Ekel vor dem Muthwillen , Eigensinn, oder der Dumheit auch in der schönsten Gestalt. Äußerliche Reizungcn verlieren taglich, innere Rcizungcn gewinnen täglich. Ein schöner Karaktcur ist wie das Morgenlicht, das immcr mehr und mehr sich in vM-kommnen Tag aufklart. Verstand, Geist, Anmuth, sind unsterblich. Alles übrige verwelkt wie Gras. Wenn die Begierde nicht die Oberhand behält (und allezeit kann sie dieß flicht erhalten) so wird die Seele allezeit eine Seele suchen, sie wird sich weigern, mit etwas weni-aern zufrieden zu seyn. Findet sie keine, so wird das prächtigste Auge umsonst glänzen, umsonst das siume^'Ln belii l^ken. Doch, wenn eine Seele erscheint, s.> wi«.' si.» bewandert und umarmt ^ werden, w^ln a^ch dai Auge keinen Glanz besitzt, und die Miene, m Kummer verhult senn -sollte. " (Die Fortsetzung folgt.) N i co l i n i war zu August des Dritten Zeicen Singer beym Operncheater in Dresden. Seine Lange betrug zwar nur Z Elle.i 4 Zoll, aber die Dicke seines Leides 4 ein halb Clle,^dic seines Armes 1 Ell^ 4 Zoll, und dic seincs Schenkels l ein halb Elle 1 Zoll. In der wichtigsten Zeit seiner Dickbett wog er Z Ze-nner 60 Pful>>. Auf die Bequem- l lMclt der Sanften mußtc er ganz Verzicht f thun; war ein Wagen groß genug um ihn zu ^ fasse,^ so drückte er ihn gewiß beträchtlich auf l der Sette nieder, wo er saß. Zu keiner Thüre ' konnte er aus-und emgchen, wenn nicht beyde ' Flügel geöffnet wutden. Vor vielen Thüren t mußte er wieder umkchren. Das Treppensteigen l war überhabt, seine ^ache nicht, am allerwe- t nigsten war er eine hölzerne hinaufzubringen. » Die Leute mußten zu ihm herunterkommen. Er t spielte gewöhnlich die Vertrauten auf dem Thea- ! ter. In seiner letzten Rolle h.nlc er einen Fuß- ! fall zu thun. Das Fallen war ihm schon sauer ^ genug, das Aufstehen aber ganz unmöglich, l Vergebens rief ihm sein Gebicther einmal über ! das andere zu: steh aufl Nieolini konnte " nicht. Er mußte weggeschüttet werben. Ss beschloß er seine schwerfällige theatralische Lauf- ^ bahn. Er starb im F4,ien Jahre. Man könnte ^ey seiner Beerdigung den gewöhnliche Leichenwagen nicht gebrauchen. Sein Sarg ward anf einem der stärksten Frachtwagen in die Quere geieyt und so hinauogefabren. Ein kleiner Mann, der aus seinem Nachlasse ein Paar tu-chene Beinkleider erstand, konnte sich eine vollständige Kleidung daraus machen. Kein Wunder l denn Nicolini brauchte 14 Ellen von dem ^ breitesten Tnckc und 2Z Ellen stidcnen ZeugcS ^ zu einem Kleide, 11 Ellen Calmank zu einem Paar Beinkleider, Z zs4 Elle zum Hosenbunde, und eine reichliche Elle zum Latz. Ware er in diesem Jahre gestorben, und hätte Mo- » dehosen hinterlassen , der kleine Mann hatte auH ' noch einen Mantel davon bekommen. l