MbachelMMung. Nr. 81. Plänumerallon«prc>« : ^im liomploli ssan^. ft. 11, halbj. fi. 5.5«. Fln die Zusscllunst in« Hnu« halbj.»!>lr. Mit bcrPoft ssan,<. ft. !5, ha'dj. ft. 7.50. Dienstag, 2 l. April »m.»ull., 3m. ^ !,, 8m. loll. n. s. »'_____........^.,^........... ?:. 1808. Amtlicher TlMl. Dcr Minister dcs Innern hat dcn Obcringcnicur Joseph Wctzcl Frcihcrru don Card en zum Aau-rathc, die Ingenieurs Johann Panel, Ludwig Tscheppcr, Karl Rubin und Emanuel Hallcr, dann den RcchuuugSrcvidcutcn Johann Kaura zn Oberingcnieurs für den StaatSbaudienst in Böhmen cruannl. Nichtamtlicher Theil. Vaibach. 20. April. Das ncuc Wchrgesch, lllicr welches soeben die Vcrhandluna.cn der beiderseitigen Äiinislcricu in dcr ungarischen Hauptstadt gcpflogcn wcr-den, wird auch cine Frage zur definitiven Lösung brin-Ncn, welche die Gemüther jenseits dcr ^citha lcdhaft beschäftigt, die Fragc dcr ungarischen Ncitional-Armee. Die Entschiedenheit, mit welcher diese Forderung in Ungarn aufgestellt wird, deutet darauf hin, daß wir uns wieder iu einem jener Momente befinden, selche für den Ausbau dcs Ausglcichöwcrles entscheidend sind. Ein Wiener Blatt spricht über die wahrschcin« lichc Haltung dcö cislcithanischen Ministeriums eine Ansicht aus, deren Vertretung wir natürlich dem Blatte scU'sl überlassen müssen, welche uus aber imiucrhiu daS verdienst logischer Eouscqncuz zu haben scheint. ES sagt: Daö Ministerium wird thuu, waS cS nicht lassen l"nn; cs ^i^d cbeu so wenig die uugchcurc Vcraulwor fung übernehmen wollcu, dcu Ausgleich mit Uugarn in sNage z» slclw,, als dies seinerzeit dcr iu sciucr Ma luritnt unleugbar centralislisch gesinnte Rcichsralh thun Wollte. Auf der vom Rcichslauzlcr angenommenen Basis >!t bis z„ einer ncwisscu Grcll^c von lcincn Verhaud» klugen mit Ungarn mehr dic Rcdc. und wer diese Prä-Vmidcraiiz Traiielcilhaniens jetzt uichl auclleuucn will, ist sich über die Nal»r dcs Ansglcichcs uicht tlar gc worden. Wir müßlcn es bedauern, wenn einzelne Mit> glicdcr des cislcilhlmische» Eabi»cts erst jetzt übcr die Tragweite der Anscinaudcrsctzuugcu mit Ungarn schlüfsig würden; noch tiefer aber müßten wir bedauern, wenn die liberale deutsche Partei bei diesem Aulassc iu ungerechtfertigte ccntralislischc Phantasien zurückfallen nnd dnrch cine inopportune Opposition die rcactiouärcn (Gegner dcs VtinistcriumS stärken wollte. Für Ungarn ist eine nationale Armee eine Bebens-bedingung, und man kann billig darüber stauncu, daß dies irgend einer liberalen Partei auch nur ciucn Augenblick laug zweifelhaft ist. Daß mau iu gewissen Krei^ sen dic Augclcgcnhcit dazu benutzen wird, gegen das Ministerium Mißtrauen zu säen, ist tlar, nnd denjenigen, der nnr cinigermaßcu mit den österreichischen Verhältnissen vertraut ist, wird es nicht Wnndcr nehmen, wenn die Fordcruug dcr Uugarn einen Kampf entbrennen macht, wie cr selbst in dcr Eoncordatsangclcgcnhcit nicht gefährlicher für die jetzt endlich zur Herrschaft gelangenden liberalen Principien erscheinen mochte. Mit desto dringenderer Nothwendigkeit ergibt sich aber daraus dic Mahnnug für alle, die nnn einmal dcn Dualismus als die ciuzig mögliche ^taalsform crlannt und angc nommcu haben, in dem wahrscheinlich uur zu bald bc-giuucudcu Streite übcr dic Wchrvcrsassung ans Seite jener zu stehen, die iu dcr Fordcruug ciucr nationalen Armee Seitens dcr Ungarn die Grundlagen jener militärischen Reform auch in den übrigcu Bändern dcr Monarchie schcn, ohne deren Durchführung die konstitutionelle Reorganisation dcs Staates nnr ein ephemeres Mach-wert wäre. Eine ungarische nationale Armee wird endlich anch bei uus jener Wirthschaft ein Ende machen, die uns an dcn Rand des Bankrolls gebracht hat, und indem wir dic Fordcruug Ungarns unterstützen, arbeiten wir nnr in nnscrcm eigensten Interesse. Dic neue Wehrverfajsung. Der „Kamerad" stellt die Grnndzügc dcr ncucu Wehrvcrfassnng, wie sie dc» bcidcu Parlamenten vorgelegt werden soll, zusammen. Wir theilen dieselben um-somchr mit, als sie mauchcs vollständiger und auch ciuigcS Ncuc gcbeu. Die Wchrvcrsassuug wird aus drei Theilen bestehen: aus dem Wchrgcsctzcnlwurf, dem ^and< wehr- und dem Vandsluru slcilu<. Die Wehrpflicht ist cine allacmcinc und pcr söulich zu crfüllcudc. Sie beginnt siir dns Hccr nnl dcm vollei>de!ü rollcudelen .",<)., siir die Kriegsmarine bis zum vollendeten .l^. Lebensjahre; hicvon entfallen beim Heere 5i Inhre auf die Viuic, s> Jahre auf die Reserve/ bei der Kriegsmarine dagegen 5> Jahre auf die ^inic und 7 Jahre auf die Reserve. An die mil dem :><». Jahre vollendete Heeres Dienstpflicht schließt sich eine weitere vicrjährigc,bis zum uollcudcteu ^!4. ^ebcnsjahre. für die Landwehr. Die Wehrpflicht im ^andstnrm dauert uou dem vollendeten l7. bis zudem vollcudctcu 40. Vcbcus. jahrc. Die bewaffnete Macht zerfällt in das Heer, welches die Feldarmee und die Landwehr umfaßt, und in dcn Landsturm. Zur Bildnng dcr Feldarmee werden an dcr gegenwärtigen Organisation dcs HccrcS nun folgende Aenderungen vorgenommen: Zu jedem ^iuicu-Infllntcric-Regiment wird ein Reserve-Regiment, und zu jedem Eavallcric-Rcgimcnt eine Reserve-Escadron aufgestellt. Das ^inicn-Infantcric-Ncgimcnt hat ^. das Reserve-Regiment 2 Bataillone, die letzteren nur im vollstündi' gen Officicrö- und Ehargcn-Eadre, und vom Oberst licntcnant dcs Linien-Regiments commandirt. Außerdem stellt jcdcS Infanterie-Regiment einen Depot-Cadrc von 1 Hauptmann zwei Suballcru-Officicren und scheu Schriftstellern übcrtroffcn worden. Nilolai Go ^l war cs, dcr die allgemeine Eorruption in scincm ..devisor", die lauscnd Faulflecken der gesellschaftlichen Zustände überhaupt in den „Todten Seelen" geißelte. ^°» seinen mehr oder minder begabten Nachfolgern ^aatc cs doch nicht so leicht Einer, so schonungslos °sfm dic Ucbclständc vloßznlcgcn, so nnvcrholcn ihre im -bulkscharaftcr selbst wurzelnden Ursachen anzugeben, wie dcr gefeiertste dcr russischcu Autoren, Iwan Tnr^ 3cnjcff. in seinem ncncstcn Romane: „Rauch" qcthan. ^urgcnjcff's Wert ist epochemachend, nicht für die rus-nichc, sondern für die Literatur überhaupt; das Bild ^"' filtlichcu Zlisländc dcs ncncn Rußlands, das er 'ms vorführt, die scharfe Eharaltcrislit gerade derjenigen ^nippen dcr rnfsischcn Gesellschaft, die gegenwärtig 'die "ahnen bedingen, anf denen sich cinc Entwicklnng bc< ^gt, dic das ganze civilisirte Europa zum Vcrnichlungs^ ampsc herauszufordern geeignet scheint, des hohen Adcls /"° bcr jnugcn nationalen Demokratie uämlich, dcrcu Zufluß auf die Gestaltung dcr russischen inneren und "uferen Politik von Tag zu Taa wächst: — sic gc. ullmcn, bedeutungsvoll an sich, erhöhtes Interesse und loudcrcs Gewicht dadurch, daß sic von cincm Mannc ^nuhicn, dcsstn ansrichtigcn Patriotismus uud unbc- "'aciicu, durchdringenden Blick niemand iu Hwcifcl :n ^hc» wagen wird. ..Alles Ruffischc ist Rauch, leerer Rauch uud Duust. Unaufhörlich ist Allcs in dci Un,-gcstaltung begriffen, immer ncnc Ncbclbildcr tauchen aus, cinc Erscheinung jagt die andere, uud iu Wahrheit bleibt doch allcs, wie cS gcwcscu; allcö drängt und steuert irgcudwohiu und zerstiebt micdcr, ohne irgend cinc Spur zu hiuterlasseu, ohuc irgend etwas erreicht zu habcu. Ein auderer Wiud erhebt sich uud allcs nimmt cinc andcre Richtnng, schlägt in das Gegentheil um, und dasjelbc frucht- nnd wesenlose Schattenspiel beginnt von neuem. Rauch und Dunst, nichts weiter." Iu diese Worte saßt Turgcnjcff scin Urtheil übcr die moderne russische Gesellschaft zusammen: cr ucrmißl jcdc scslc, gchlndc Bildungs'Grnudlagc, auf dcr sich weiter bauen läßt uud welche Bürgschaftcu für die Zulunft bietet; cr tlagl, daß bci dem gänzlichen Maugcl sittlicher Elcmcn-tarbcgrifsc alles Riugcu der Gebildete» scincs Volles uach Fvcihcit und Menschenwürde bloßer Duust uud Rauch sei, dcr spurlos zcrsliebc, sobald dcr Wind auS ciucr andern Richtnng bläst — Turacujcff's Roman spielt in Badcn-Badcn (dem ^icblingsaufciithallc dcs Dichters, dcsscn Villa daselbst dic Blülhc dcr Gesellschaft ucrsainmclt) uud gehl vou den nissischeu Zusläudcu des Jahres l.^<;2 aus. Die Vcibeigenfchafl ist soeben auf-gchobcu, das juugc Geschlecht glaubt ein neues Zeitalter hcraugcbrochc'ii und schwärmt i» dein Gedanken vollständiger Emancipation vou allen Einflüsseu europäischer Eullur. Ein freier Baucrustaat soll ausgerichtet werden, um alle slavischen Voller uulcr scmc Schatten zu vcrsammclu; allcS, was Rußland von dcu Justilu-lioucu dcs „verfaulten Westens" in sich aufgenommen, ist dem Uutcrgaugc geweiht; daS jungfräuliche Voll dcs Ostcus soll sich um daS byzantinische Kreuz schaarcu nnd nntcr diesem Zcichcu dc» Kampf um die Weltherrschaft aufnehme». Der Hcld dcs Rommis, ^itwinoff. cin jnngcr Edelmann, dcr jahrelang im Auslande gelebt, trifft in Baden zum ersten male mit dcn Vertretern dcs rasch cmporgcwachscncn jungen Geschlechts dcr ZuluuslS' bürgcr zusammcu und wird erst durch diese in die ucuc Richllmg eingeführt, welche scin Vaterland beherrsch«. Vo» licsciu Respect für die Tüchtigkeit der Bildnng dnrchdruugcn, wclchc cr in Deutschland kennen gelernt, erschrickt cr zunächst vor dcm Hochmuth und dcr Sclbst-gcfälligtcit, mit wclchcr seine Vandslculc übcr Zustände nnd Errnngcnschaflcn aburtheilen, dic sie tauul drin Namen nach leuncu gelernt lMcu. Diese Rcpräscutcin ten dcr dcmolralische» Nalionalpartei sind insgcsaiunlt uiüßige Schwätzer vou unfertiger Bildung, die den Win-lcn eines Führers gehorchen, dcr, ohne irgend hervorragende Eiacuschaftcu zu besitzen, durch hochfahreudc Ma-uicrcn, radicalc Phrasen uud maßlose Arroa.au; zur Herrschaft übcr die Gemüther gelangt ist. Dcr Knecht-schast gewohnt, nnlcrwirsl die Massc sich dcr Fnhruug eines Jeden, dcr die Fuchtel znr Hand zu nehmen weiß. Heute wird auf dcn Wink Alexander Herzen's für Gleichberechtigung aller Individuen uud Völker, für die Bcfrciuug Polcus und die Herstellung einer panfla-vischcn Republik — morgen auf daS Machtwort Kat-koffs für dc» absolutistischen Nationalstaat und die Vcrtilguug aller Polcu und Deulschen geschwärmt. „Die Regierung hat die Leibeigenschaft aufachobeu," läßt Turgeujcsf einen Zuschauer sagc», ..aber die Knechtschaft ist uns schon einmal i» Fkisch und Blut übcr> gegangen. Immcr uud überall brauchen wir cinc» Herrn. Nach richtiger Sllcwcnart zeige» wir Sllavc»slolz und Sklavcuuicdriglcit. Wird ciu ncucr Hcrr arborcn, so ruft alle Wclt: Dicscr ist's, und uuf allcs Ul'riac muß mau speicu. Rußlaud hat während dcr ilniscud Jahre scmcr historische» Ezislcnz nich' "»»st »»d des Haxdwcrle. 660 Die übrigen Bestimmungen des ncncn Wehrgcsetz-cntwurfcs sind ziemlich analog jcncm des FML. Baron John vom Iahrc !8«>li. nnr entsprechend modificirt nach dem Projecte der Landwehr nnd dcö Landsturmes. Die Befrciungstitcl sind jedoch noch mehr beschränkt. Die Candidate» dcs geistlichen Standes werden mit Erreichung dcö dienstpflichtigen Alters in das Heer eingereiht nnd sodann unter Euidcnzhaltung beurlaubt. ")tach Er-langnng der höheren Weihen oder einer Pfarre werden dieselben für den Dienst als Feldcaplänc beim Heere oder in den Spitälern in Vormerkung genommen und als solche nach Bedarf cinbernfcn und verwendet. Die Lehramtskandidaten nnd Lehrer der Volksschule, sowie die Eigenthümer der vererbten Wirthschafte», letztere, wenn sie eine aus wenigstens fünf Köpfen bestehende Familie zu ernähren haben, werden auf acht Wochen znr Instruction in das Heer eingestellt, sodann beurlaubt und nur zu den periodischen Waffcnübnngen einberufen. Einjährige Freiwillige müssen die Zeugnisse über die Absolvirung eines Obcrgymnasiums, einer Ober-rcalschulc oder einer gleichgestellten Lehranstalt beibringen, sich selbst cqnipircn und verpflegen, nnd werden nach bestandenem Examen als Landwehr-iDfficicrc in Vormerkung genommen. Offiziere der Feldarmee, welche ans dieser anstrctcn (mit Charakter cnüttiren), werden in gleicher Charge in die Landwehr übersetzt. Officierc, welche ohne Charakter cmittircn, unterstehen je nach ihrem Lebensalter dcr Dicnstvcrpflichtnng in der Linie, der Landwehr oder dem Landsturm. Wer seinc active Dienstleistung vollendet hat, kann von Jahr zu Jahr fortdicnen, jedoch nnr, wenn dies für den Dienst vorthcilhaft erscheint, worüber der Truft-pen-Eommandant zn entscheiden hat. Untcrofficicrc, welche zwölf Jahre, davon wenigstens acht Jahre im Heere, activ gedient haben, erwerben damit den An-sprnch ans eine entsprechende Eivil'Anstclluug. Die nä» hcren Bcstimmnngcn hierüber werden durch ein besonderes Gesetz geregelt, Jeder erwerbsfähige, wegen Untang-lichkcit nicht in das Hccr eingereihte Staatsbürger, so» wie jcdcr wegen zeitlichen Familien-Rücksichten nicht zur Erfüllung seiner Dienstpflicht Gelangende, zahlt eine seinen Verhältnissen entsprechende Taxe an den In« validenfonds. Die neue Concursordnnng. Wer kennt nicht die vielfachen Mängel des jetzigen Concnrsucrfohrcns, und wer hat nicht darunter gelitten? Gilt es nicht als eine ganz feststehende Thatsache, daß unter den jetzigen Verhältnissen die Eröffnnng des Con-.urses nichts anderes ist, als die Ernennung des Massc-vertrctcrs zum Universalerben der Massc, uud daß die Gläubiger vou uicht ganz gewöhnlichem Glück sagen können, wenn sie allenfalls mit kleinen Legaten bedacht werden? Ist es nicht dahin gekommen, dah, wenn eine Concnrsmassc uicht sehr beträchtlich ist, der größte Theil der Glänbiger seine Fordcrnngcn gar nicht anmeldet, weil sie im Vorhinein wissen, daß sie nnr dic mit der Anmeldung und Liquidirnng ihrer Forderungen verbnn-dencn Kosten verlieren, ohne etwas für ihre Forderuug zu erhalten? Diese höchst ungesunden und mit einer vorgeschrittenen Rechtspflege ganz nnvcrcinbarcn Ucbclständc sind durch die ncnc Concursorduuug, die vom Abgeordneten« Hanse in seinen letzten Sitzungen angenommen wurde, zum größtcu Theile beseitigt. Schon die Grundlage des Gesetzes, der leitende Gedanke desselben bezeichnen einen entschiedenen Fortschritt. Während nämlich den Gläubigern bisher gar lein Einfluß auf die Verwaltung dcr Concursmasse eingeräumt wurde, soll ihnen nach dcr neuen Concursordnung cin überwiegender Eiusiuß auf die ganze Gcbahruug mit dcr Eoucursmassc zustehen und es wird nunmehr von den Gläubigern selbst abhängen, einen Concurs so rasch als möglich zu beendigen. Es wird zwar für jeden Concurs ciu Richter zur Leitung des Verfahrens bestcllt, allein dieser hat nur oic Aufsicht über die Geschäftsführung der Gläubiger, in die Verwaltuug selbst soll er nicht eingreifen. Die Gläubiger haben vielmehr das Recht, aus ihrer Mitte einen Gläubigerausschnß zu wühlen, ferner wählen sie selbst den Masscverwaltcr. In Bezug auf die Wahl des Masse-uerwaltcrs sind die Gläubiger nur verpflichtet, eiucu unbescholtenen Mann zu wühlen, soust sind sie an gar keine Beschränkung gcbnnden. Zum Massevcrwaltcr kann auch Jemand gewählt werden, dcr nicht Gläubiger ist, auch ist es nicht mehr nothwendig, daß er Aduocat sei. Der Masscverwalter und dcr Glüubigcrausschuß siud nun die aus der freien Wahl hervorgegangcncn Organe dcr Gläubiger, und sie haben dafür zu sorgen, daß alles, was zur Concursmassc gehört, in dieselbe eingebracht wird, daß das Eoncursuermögcu bis zur etwaigen Veräußerung fruchtbringend verwaltet, daß das-sclbc dann veräußert nnd unter die Glünbigcr vertheilt wird. Die Feststellung dcr Ansprüche der Gläubiger hat bei cincr Tagsatznng zu gcschchcu, zu welcher alle Gläubiger vorgeladen werden, während bis jetzt mit jedem Gläubiger einzeln das Liquidiruugsgcschäft abgemacht wurdc. Bei dieser Tagsatzuug, die Liquidiruugstagsatzung geuaunt, wcrdcn allc von dcn Gläubigern angemeldeten Forderungen geprüft uud, weun dagegen kein Anstand obwaltct, anerkannt, so daß größtcutycils sämmtliche Ansprüche schon bei cincr einzigen Tagsatzuug anerkannt wcrdcn können. Wic sehr dadnrch die Abwickcluug dcö Concurscs bcschlcuuigt wird, bedarf erst keiner weitern Ausführung. Sofort nach dcr Liquidiruugstagsatzung ist dic Veräußerung dcr Concursmasse mit thunlichcr Bcschlcu.liguug zu betreiben. Die Veräußerung wird vom Masscucrwal-tcr uud dem Gläubigcrausschuß iu der Regel ohnc Einmischung des Gerichtes besorgt, nnd da es im Interesse dcr Gläubiger ist, daß dic Vcränßcruug möglichst rasch uorgenommeu werde, damit dic Vcrthcilnng dcs Erlöscs erfolgen töuuc, so taun jcdc selbst größere Eoncnrsvcr-handlnng, wcnn nicht bcsondcrc Hindernisse obwaltcn, schon iu mchrcrcn Monatcn zu Eudc sein, während cs bishcr onrchaus nicht zu dcn Seltenheiten gehörte, daß cin Concurs iu ciuem Iahrzchcnt noch nicht beendigt war. Die Vorzüge des Gcsctzcs licgcu also auf der Hand. ES sind dies vor allem dic Schuclligtcit dcr Durchführung, der Wegfall von Formalitäten, dic ge-ringcrc Kostspieligkeit uud in Folge dessen dic möglichst geringc Schmälcruug dcr Masse, das heißt dcs ans die Gläubigcr entfallenden Antheils. Wir können selbstverständlich nicht in die Einzeln-heilen des Gesetzes eingehen, wollen jedoch mit wenigen Worten noch den kaufmännischen Zwaugsausglcich er« wähnen. Durch das ncuc Gesetz ist nämlich das Vcr» glcichsvcrfahren abgeschafft. Wcnn cin Kaufmann sciuc Zahlungen einstellt, so wird über ihn wic über jcdeu Nichtkaufmann dcr Concurs eröffnet. Nnr wenn sich her- Abcr natürlich, das soll allcs noch werden ! Und warum ^ soll das werden? wagt man in bescheidener Ncngier zn! fragen. Weil wir gebildeten Lentc bloßer Koth sind, ! daS Voll aber groß nnd herrlich ist! Der Baucrnrock, von dem soll alles ausgehen dic übrigcu Götzen sind gestürzt, laßt nns dcn Bancrnrock anbeten!" Von ^ diesen nationalen Znknnstsbürgern hinweg, angewidert^ von dcr Hohlheit, Aufgeblasenheit und sittlichen Ver» ' lumpthcit dieser liberalen Officicre, socialistischen Po-^ lizcibcaintcn und slavophilen Studenten, flüchtet dcr Dichter in die Kreise vornehmer Militär- und Hof-Ari- ^ stolraten ; aber den Tabaksranch und die schlechten Ma° ^ niercn abgerechnet, findet er auch hier dasselbe hohle. ^ gewissenlose, aller soliden Grundlagen entbehrende Wesen, und geißelt mit grimmigem Spotte die Unbildung nnd ^ Gedankenlosigkeit jcncr jungen Gcneral-Adjutantcn, welche! die nächste Umgebung des kaiserlichen Hofes bilden und, als die prädcstinirtcn Minister, Feldherren uud Gcnc- ^ ral-Gouvcrncurc Rußlauds, doch über das Alphabet dcr Staattzwisscuschaftcn ebenso unnntcrrichtct sind, wie! über die Zustände des wirtlichen Lebens, die Eigenthum- ! lichkcitcn ihres Volkes und anderer Völker. „Alles Rus°, fische ist Rauch und Dunst, nichts weiter!" mit diesem! pessimistischen Urthcil schließt dcr eigentliche Roman ab.! Vielleicht noch vernichtender aber ist das Nachwort,! welches Turgcnjcff scincr Erzählung anhängt- Der ^ Held findet die Znkunftsbürgcr. welche in Baden-Baden ^ dic alte Welt in Trümmer zu schlagen gelobt hatten, cinigc Jahre später in Rußland selbst wieder. Der Wind hattc iudesjcn wirklich nmgeschlagen; an die Stelle der revolutionären Bcgcistcruug für cinc panslavistischc und socialistische Republik ist dcr nüchterne Realismus des vou „nationalen" Institutionen umgebenen, polcn-oernichtcndcu Absolutismus, die Herrlichkeit dcr neuesten, Katkoffschen Nera getreten. Die ..Träger der Zukunft" ! von Annodaznmal, die Apostel des slavischen Bauern-staatcs, haben sich traurig verändert; das Haupt dcr Weltslürmcr versncht es, trotz dcr Emancipaliou, das alte Handwerk cincs Leuteschinders ncn aufzunehmen; ein radicaler Lieutenant, dcr auf Gncist und ^iacaulay verächtlich herabgesehen hatte, begnügt sich damit, seinen Kameraden Vortrüge über Buddhismus zu halten ; ein Terrorist !< li, Robespierre ist als Accisc-Inspcctor iu einer Schänkc erschlagen worden ; ciu Vierter, dcr als Slavophile für allcs „echt Russische" geschwärmt hatte, ist Postmeister geworden und freut sich darüber, daß cs uirgcnds in Europa so — fettc Gänse gäbe. wie in Rnßland! „Alles Rus« fische ist Ranch, nichts weiter." Als bcmcrkcnswerth müssen wir anläßlich dieses literarischen Ereignisses noch Eineö hervorheben. Während sich die demokratische Na-tional-Partci darin gefällt, übereinstimmend mit den Stockrusscn alten Schlages auf die Deutschen überhaupt und auf daS deutsche Elcmeut in Rußland insbesondere allen erdenklichen Schimpf zu häufen, spricht jeder ge» bildete Russe und jeder uamhaftc Schriftsteller mit dcr größten Achtung von dcr Tüchtigkeit, von dcr gründlichen Bildung, der eisernen Ausdauer und der segensreichen Wirksamkeit dcr dentschcn Eolonen im russischen Rcichc. Turgeujcff, der felbst den Aufenthalt in Deutschland jenem in dcr Heimat vorzieht, die ihn doch nnter ihre gefeiertsten Lieblinge zählt, nnd Gontscharoff, der in seinem Romane „Oblomoff" ausdrücklich den deutschen Charakter dem russischen gegenüber anerkennend hervorhebt und siegreich hervorgehen läßt aus dem Kampfe mit dcm Leben — diese beiden Koryphäen der russischen Literatur köuntcn den Trägern eincs gewissen anderen Litcratürchens zum Muster dienen, das in fanatischer Anfeindung allcs Deutschthums seinen Ruhm — sucht. l>'<"m»!> >,l»! mllo,^. (N. Fr. Pr.) ausstellt, daß dersclbc nicht unsolid vorgegangen ist, und wenn ;wci Dritthcilc dcr Gläubiger, dcncn jedoch drci Vicrlhcilc dcr Gcsammtfordcrnngcn zustehen müssen, den vom Schnlducr angebotenen AnSglcichsuorschlag annehmen, dann sind auch dic übrigen Gläubigcr an dicscn Ausgleich gebunden; dcr Concurs wird aufgehoben nnd dcr Schnldner wird von jcdcr andern, als durch dcn Ansglcich übernommenen Verbindlichkeit frei. Dieser letzte Puukt hat zwar manche Anfechtung erfahren, allein wir können uns nicht gcgen cinc Bestimmung erklären, die cö einem Kaufmannc, dcr ohne Verschulden in Zahlungsnnvcrmögcnhcit gerathen ist nnd dcm dcr größtc Theil dcr Gläubigcr durch Annahme scincs Vcrglcichsantragcs ciucn Vcwcis scincs Vertrauens gibt, möglich macht, scinc Existenz fortzusetzen, während cr sonst gänzlich zu Grundc gerichtet wäre. (N. W. Tgbl.) In dcn AirchenvellMnijscn Siebenbürgens macht sich zeithcr cinc ganz eigenthümliche Vcwcguug bemerkbar, die auf ticfcr licgcnoc Differenzen hinzudeuten und Vorbotcn wcitergrcifcndcr Rcibnngcn innerhalb dcrKirchcngcmeiuschaftcn zu scin scheint. DicZcitungcn hn-ben neulich erst von cincm zwischen dem gr.-or"Erzbisthum nud dcr Kroiislädtcr Kirchengcmcindc ansgcbrochcncn Conflict Milthcilnng gemacht. Ncucstcns wcrdcn An-pichen cines ähnlichen Unfriedens zwischen dcm römisch-katholischen Episcopal nud dcu Gcmcinden Szamos-Ujvar und Elisabcthstadt gemeldet. Diese beiden Gemein-dcn haben nämlich beschlossen, sich vom rö"lisch>katholischen EpiScopat in Siebenbürgen zu trcnncu, uud vcr-langcn einen licsondcrcu arincnischcn Bischof. Sic ha dcn ihr bezügliches Gesuch an dcn Vicc-Präsidcntcn dc? Reichstages nach Pest zur Ucberrcichnng eingesendet. In dicscm Gcsnch ucrlangcn sie, dcr armcnischc Bischof mögc aus Staatsmitteln mit 20.000 ft. dotirt werden. Sic bancn darauf, daß sie cincn Armcnicr znn, Mini stcr, cincn znm Vice-Präsideuteu und ciucn zum Gubcr malrath haben." Ruhestörungen un> Arbeiterstrikel, in Volllgn,!. Ucbcr dic iu Bologua vorgckommcncn Unrnhc» licgen nnn uühcrc Dctails vor. Schon scit dcm 10, d. M. circulirtcil bcnnrllhigcndc Ocrüchtc, daß Dcmon strationcu gcgcu dic Entrichtung cincr cbcn fälligcn Ein tommenslcncrratc stattfinden sollten. Scltsaiucr Weij^ wurdc bchauptct, daß dic Demonstration in cincr Spcr ruug der Kaufläden bestehen werde. Vor deu Behörden vcrsichcttcn die Kaufleute, die Vittnalicnhändlcr und dic Bäcker, daß sic nnr im Fallc cincs statlfindcndci! Zwanges ihvc Lüdcn schlicßcu würden. Trok allcdcm nnd obwohl behördlicherseits die nöthigen VorsichtSmns; rcgcln getroffen worden warcn, zogcn in den Frühstnu dcu dcs l l. lärmcndc Haufen in dic Sladt uud zwan gen nicht nur die vom Landc hcrcingclommcucn Victua licnhändlcr zur Entfernung, sondern zwangen auch durch Stcinwürfc dic Inhaber dcr Tabatlädcii, dic Bäcker, Drognistcn nnd die Besitzer dcr Kaffchänscr, ihrc Localc zn sperren. Die schwachen Patrouillcu, die sich hic und da sehcu ließen, vcrmochteu dcm Treiben uicht Einhalt zn thun. Als jedoch die turbnlcnicn Haufen auch dic Präfcctur mit Slciuwürfcn attakirtcn. wurden sie sofort von einer anörcichenden Militärmacht nns einander gc^ trieben. Ein starker Regenguß trug das scinige bci, die Straßen zu leeren. Trotzdem fühlte mau sich nicht beruhigt. Die zur Ordnung auffordernden Maucranschläge dcr Mnnicipa lität und Präfcctur wurdeu vom Pöbcl sofort abgeris-scu uud die Unrnhcstiftcr thaten ihr möglichstes, u>n die Arbeiter zur Einstellung ihrer Bcschastignna.cn z» vermögen. Am bereitwilligsten hiczn zeigten sich dic Bäckergesellen nnd dic Schriftsetzer. Der vorzugsweise liutcr dcu Einflüsscn dcr demokratischen Partci stthcnt'l.' Schriftsctzcrvcrcin faßtc in cincr außerordentlichen, a"' l^l. d. Äl". abgehaltenen Versammlung eine Rcwlutio«' init welcher cr dcm allgcmcmcu Avbciterslrickc in M logna seinc Zustimmung crthciltc, trotzdem aber bczi'ß/ lich dcr bei dem Blatte „L'Amico dcl Popolu" bcschäl' tigtcn Sctzcr anordnete, daß dicsc ihrc Thätigkeit f^l' sctzcn mögcu, „daiuit dem Volkc dic cinzigc »loch !lln>i> gebliebene mächtige Vcrthcidignngswaffe nicht cnigchc-' Fast allc anderen Blätter mnßten an diesem T"^ feiern. Die Theater blicbcu gcschlosseu uud dic St"^ crhiclt das Ausschcu cincs Militärlagers. Dem „Monitore di Bologna" cntnehiucn wir no"" daß viele Verhaftungen vorgenommen wurden. lU>^ den Verhafteten befanden sich auch dcr verantwortlich Herausgeber des „Amico dcl Popolo", vier Rcdactc»^ uud dcr Obcrsctzcr des Blattes. Auch dcr Präsid^, dcs Schriflsctzervereines wurdc festgeuomuicu. ^'"., vom ucrsammcltcn Voltshaufcn an dcn Präfcclcu c> sendeten Dcftntation wurdc der Zutritt mit dcm ^. mcrteu verweigert, daß cr, der Präfcct, sie erst '' vollkommener Wicdcrhcrstelluug der Ruhe cmpfaW tönnc. Ebenso wurdc dic Erlaubniß znr AbHall cincr großen Volksversammlung nicht gegeben. ^^. Am 15. hatte dcr Strike cinc noch größcrc - ^, dehnung gewouuen. da ihm auch dic Fiaker bcigl Abwaren. Die Municipalität hatte, weil auch vielc ^ ^-laden geschlossen waren, Sorge getragen, daß " Klöstern Brot verkauft wurdc. 661 Der Drigantaggio. Au« Nenpcl wird cincm norddeutschen Älaltc geschrieben, daß dcr Brigantaggio in den Gegenden zwischen Neapel und Nom fast gänzlich niedergeschlagen sei. Diese Meldung taucht betaiintlich oft in den Blättern auf, um im nächsten Augenblick wieder ^iigcu gestraft zu werden. Vczcichucnd für dcu Zustaud in Untcritalicn ist cS, daß jcdcr Tag die Nachricht von der Zcrsprcu-gung einer ucucu Vaudc brachte, deren Gcsammtstärlc, vielleicht nicht ohne Uebcrtrcibuug, auf WO Mauu bc-rcchnet wurde. Innerhalb kurzer Zeit tonnte man 34 gctödtcte oder gefangene Brigantcn registrircn, jetzt wird die Zahl derselben, da uiclc sich den Behörden freiwillig stellten (so auch dcr Haufttmann Sangniuato), bcdeu« tend mehr betragen. Die Erfolge find noch nicht auf! die Ncchnuug des Generals Pallcwicini zu setzen, wcl-, chcr am 1l). v. M. iu Mignauo sciu Hauptquartier aufgeschlagcu, aber weder exceptionelle Vollmachten verlangt, noch seinen Angriffsplan schon ins Wert gesetzt hatte. Dcr letzte besteht, im Gegensatz zum gewöhnlichen Verfahren, kleine Trupftcuabthcllungcu, welche erst auf die Nachricht vom Nahcu einer Aaudc ausrückcu, in die größeren Ortschaften zu verlegen, darin, daß er viele fliegende Colonncn bildet, denen innerhalb eines ihnen bezeichneten Districts die Wege nicht vorgeschrieben sind, gcgcn welche Spionage nichts verschlägt, und welche die Banditen nicht zu Athem lommcn lassen. Diesen immer nuf dem Marsche befindlichen Truppen mögen dann Hof» feutlich die Trümmer dcr versprengten Banden in die Hände fallen. Dcr Haufttfang ist noch zu machen, dcr von den Bauern für uubcsieglich gehaltene Fuoco, daö eigentliche Haupt des Brigautaggio iu diesen Provinzen, welcher sich' in die uuwirlhlichstcu Theile deö Gebirges zurückgezogen hat. Die bisherigen Erfolge werden wesentlich der Schlicßnng dcr ^audschäutcu, dcr Vcrbrcn' »ung der Feldhültcu uud dcr Töotuug dcr Dorfhundc, welche den Banditen dcu Aumarsch der Truppen durch ihr Gebell verriethen, zngcfchricbcu; mehr als allem abcr dem slrcugcu Einschreiten noch von Seilen dcr bishcri ljcn Behörden gegen Hehler und Hclfcrshchler. die in noch größerer Auzahl als die Bauditen die Gefängnisse bevölkern. Die Wlhunglll Mischen Rom nnd Paris üttd, lvic mau dcr ,.K. Ztg." aus dcr französische» Hauptstadt schreibt, znr Stuudc nicht cbcu die aller, srcundschaftlichslcu. Die Curie pocht darauf, daß das, '^aiscrlhum für die uächstcn Wahlen ihres Eiusiusses in hohcüi Grade bedürftig scin wcrdc, und will daher vou ^llgcsläudnisscu, wie man sie ihr für Italien alwcr-'NNgi, nichts hdrcn. ^m Gcncnlhcil, sic spnnnl iyrc Ansprüche immer IMcr dczü^lich dcö Maßcs von Einfluß, den sic nuf dcn inncrcn ^lc^icrung«' Mcchauic«ul!i<< iu Frankreich ali«?übcn will. Dcr Kaiser muß sich M' Stuudc fügen uud ist sogar entschlossen, die letzte Äri' gadc französischer Truppen erst nach beendigtem Wahl-gcschäft, also nicht var den» Herbst l.^M>, znrückzurufcn. Gegen Oesterreich aber, wenigstens soll dies dcr französische Botschafter in Nom, Graf Sartigcs, nach Pa» ris gemeldet haben, zeige sich der heilige Stuhl zum min-dcstcn in dcr Form geschmeidiger und versöhnlicher als bisher. In Paris selbst fand übrigen« dieser Tage zwi' schcn dcr Nuntiatur und dem Ministerium des Iuncrn ciu tlcincr nntcrirdischcr Krieg statt. Kürzlich hatte nämlich daö „Journal dc Paris" behauptet, daß die Anstrcn» Misten dcr französischen Ncgicrnng in Rom zu Gunsten «er Verleihung dcö EardiualShutcS an den Erzbischof von pnris cndgiltig gescheitert wären. Die alles schön sär-""°c .fiance" stclltc dies in Abrede. Da erhielt das ,">l°lN'lial dc Paris" anonym die Versicherung, daß cS "' «In'cht sci, uud gleichzeitig cincu Auszug aus ciucm schreiben PiuS »X. an dcu Pariser Erzbischof, das nicht M)r schu'cichclhaft für dcu Prälalcu war. Zwci Tage "Nlauf wurde diese Scndnug vervollständigt" dnrch eine ^wcttc Abschrift, die diesmal den Gewährsmann errathen uci; und dcu lateinischen Tcrt dcS Originals unverkürzt cnthiclt. IndiScrctioncu aus dcr Druckerei bcuachrichtig. »en das Ministerium dcö Innern darüber, was im 'Journal dc Paris" vorbereitet wcrdc. und so begab Ncl) ein höherer Bcamtcr dcssclbcn, dcn Ursftruug ahucud, °'lect ^n dem Nuutins, ihm bedeutend, er wcrdc dic ^crantwlirlung für die Folgcu dicscr Vcröffcutlichuug uucrnchmcu müssen. Der Nuutius that nun seine Schritte ""d die Redaction zog das Documcut zurück. Dicscr ^^ef, dntirt vom 2(i. October I^lls), enthält cincu yerben Tadel des Papstes gcgcn dcn Erzbischof, wcii cr uas Nccht scincr Diücesan-Gcistichlcit, direct nach Nom a" apPcUircu, als mit dcr bischöflichen Oberhoheit uuvcr^ "nbar. brstrittcu und dcin Begräbnisse dcS Marschallö /tagnan beigcwohut. trotzdem dcr Sarg mit dcn Ab« wett ^ ^'cimaurcr.OrdcnS geschmückt gcwcscn, und u cr die Icsuiteu und Kapuziner sciucS Sprengels ls unter scincr GcrichlSbarlcit uud nicht jener Nouis !!^^MMschcnhattc. Affaire Dudllcrg-Mcycudllrss. !c„ „?^^^ ^;. April. In dcn diplomatischen Krci^ wsH"^^" Duell, wclchcs vorgcstcru iu Müucheu ,")en den, scxherigcn russischcu Botschafter am hicsi- gen Hof, Baron Budbcrg, uud dem ehemaligen Garde« officicr Herrn v, Mcyendorff ausgcfochtcn wurde, daS größte Aufsehe», lieber die Ursache dcssclbcn werden uachstchcudc verbürgte Einzelheiten mitgetheilt. Im vorigen Jahr wandte sich ein Graf v. Saint»Priest an Herrn v. Bndbcrg, um von diesem AuStuuft über dcu Hcrru v. Mcycndorff zu crlaugcn, mit dcm cr ciuc Scene gehabt, auf welche uach den Gesetzen dcr Ehre nothwendig ein Zwcitampf-folgc» müsse. Bevor eö je» doch zu cincm solchen kommc, ir^IK cr (Graf St..Pricst) sich vergewissern, daß scin Gcgncr im Besitz voller Klarheit des Geistes sei, da sein ganzcs Bcuchmeu Zwei« fcl hieran habe erwecken tonnen. Herr v. Äudbcrg erwiederte, daß v. Mcycndorff seit ciucr schweren in der Krim erhaltenen Kopfwunde allcrdiugS au zeitweiliger Geistesstörung lcidc, was in dcr Gesellschaft zu St. Petersburg volltommcu bctauut sci. Saint>Pricst erklärte darauf, daß cr sich mit ciucm Geisteskranke» nicht schlagen könne, uud gab der Sache tciue weitere Folge; da-gcgcu gcricth Herr v. Mcycuoorff, dcm cS hintcrbracht wurdc, welche Auskunft dcr Botschafter über ihn gcgc« ben, in große Aufregung und verlangte nnu Geuugthu uug vou diesem, die Herr v. Budbcrg jedoch natürlich verweigerte. Mcycudorff beschwerte sich nun iu dcr hiesigen russischen Eolonie nnd in St. Petersburg bitter über dic ihm widerfahrene Bchaudlung, und seine ciu< siußrcichc Familie uutcrstütztc sciuc jtlagcn, dic bis zu Hofe gebracht wurden. Während Vudbcrgs Aufcuthalt iu St. Petersburg suchte Frau v. Mcycudorf Mutter die hiesige russische Colouic gcgcu dcusclbcn zu gcwinuen. Es folgte darauf die Sccuc auf dem Bahnhöfe zu Vcr-vicrs, wo Meycndorff dem Botschafter ciucu Stockschlag versetzte, oeu dieser ocu bcstürztcu Umstehenden dnrch die Worte: «cV>l un ><»," crtlürtc. Als nun jüngst der Ezarcwitsch in Nizza weilte, verweigerte cr in schr ostensibler Weise dcm scinc Anfwartnng machenden Botschafter dcu üblichen Häudcdruck, nud dicscr war über dcu Gruud dcö ihm augclhaucu Schimpfes uicht lauge im Unklaren; cr wußte, daß dic McycudorffS ihu in dcr Gunst dcS Großfürsten gestürzt hattcu. Nach Paris zurückgekehrt, crlcdigtc cr scinc Augclc-gcuhcitcn uud ließ Hcrru u. Mcycudorff wisscu, daß cr bereit sci, sich mit ihm zu schlagcu. Es wurdc cin Ncudczuou« iu Äinnchcn verabredet, wohin vorgestern Baron Budbcrg sich begab, nachdem er zuvor scinc Eut> lassung als Botschafter eingereicht hatte. Ein gestern Abends von ihm eingelangtes Telegramm meldet, daß cr uicht verwundet sei; über seinen Gegner weiß man nichts. Dic Eumucisilltiml dcr weltlichen Gesellschaft. Die „Neune dcS deux MoudcS" pnvallelisirl die Bewegung, dic im cnglischcn Parlamente uud in Großbritannien überhaupt in dcr irischen iiirchcusragc wahr-nchmbar ist, mit dcn jüngsten Vorgängen im österreichischen Ncichsralhc uud dcr östcrrcichischcu Äcvöllc-ruug und sagt vou dicscu: „Diesc Bcwcguug ist ciuc methodische Emancipation der weltlichen Gesellschaft, die angesichts der in ihrem streng religiösen Ärcis eingeschlossenen Kirche ihre Unabhängigkeit in jcdcr Form behauptet, scholl seit einiger Zeit ist das österreichische Parlamcut mit der Ausarbeitung dcr Gcsctzc beschäftigt, iu dcrcu Gcfammthcit sich diese Arbeit dcr Emancipation dcS weltlichen Standes rcsumirt. Eö hat daS Ehc-gcsctz dcbatlirt und uotirt, das Schulgesetz diScutirt, das Gesetz über die Freiheit der Eultcn vorbereitet. Auf solcher Bahn gcht cs festen, obwohl schr gcmcssc-ncn Schrittes einher, ohne znrückzuwcichcu odcr öchwächc zu zcigeu. Dicsc Debatten der Wiener Kammcrn sind sicherlich dcr ältesten Parlamente würdig. Erwägt mau uoch die Spuulancitüt, die Vcbhafligtcit, womit d^c Bc-völlcrung Theil an dcr Arbeit ihrer Ncpräsentanten nimmt, so kann man glanbcn, daß cs sich hicr wirtlich nm cin Wcrk handcll, daö cincr großen öffentlichen Nothwendig teit entspricht." Oesterreich. Pest, 18. April. (Parlamentarisches.) Dcr vom Fiuanzminister Vonyay in dcr Donnerstag' Sitzung des Unterhauses ciugcbrachtc Gesetzentwurf über die weitere Fristcrstrcckuug dcS provisorisch angenommenen Systcuis zur Eiuhcbung dcr dircclcn und indircc-tcu Steuern (^udcmuilybill) lautet wie folgt: Nach-dcm das Miuislcrium dcm NcichSlagc dcn Voranschlag des Staatshaushaltes nnd auch bezüglich aller Arlcn dcr öffentlichen basten Gesetzentwürfe vorgelegt hat uud über alle diese im Sinne des i< ^, ^rl. 1,^ dcr Gesetze von 1tt zeihen, daß dieselben die vom Gerichtsbeisitzer Mada rassy veröffentlichte nicht schr schmcihclhaftc Eharaltc^ ristil Asztalos' reprodncirt haben. Ja, ja! Der Kreis er Gerechten im Sinne „M. Ujsag" wird immer en gcr, bald wird derselbe ans die Nedactionsstuben der Herren Madarasz nnd Böszörmcnyi beschränkt sein. Klssesneuigkeiten. — ( Allerbüchste Spenden.) Ee. MajeslHl der Kaiser kabrn dsr Gcmemde Mannelsdorf im Vezitle Ma^rn >>i Nicdnüstfltcich ciiun Beiti-a^ von A00 sl. zur Vesttei-t»Nsi der Mchenbaulostcn allslqn^dissst zuzuwrnden gerubl. Hcinl'i baden Se. Majestät dll Kaiser der evllna.fliscke» Kiichcnqcmlinde zu 3lcmet-Ialabvaa,lls, im Saloser Comilal, zum Ausbau ihrer abg-brannten Kirchen: »nd Schulgebäude ^»00 sl. und den Schwestern des OrdenS der ^armilllerin' »en in M'dau'Zell in Obeiüftetseich, anläßlich de5 bei dm Central ^omil^' ist nn das Wiener l. l. Gliieralconnnl'üdl' das Ersuche» um die entsprechende Ver^ fiigu»^ slgnngcü, ironach bi,' Verwendunq der dort qarni-soniil'üden Militllrmusilbanden wäl,rend der Festzeil nach Bedarf sichergestellt werden ml^sse. Ei» Aufruf des licntral» Com,!«' „an Oesterreichs Industrilllc" fordert dieselben auf. durch freiwillige Spenden ilirer bewäbrtt" (3szeugn!sse eine cb>» su wütige al« reiche Autzstallung des GabenlemvelK mit Preisen jiir die „Induslriescheiben" zu ermöglichen. Olrichzeilig ist an die hervorragendsten Personlichleilen, Kür« uerjchaslö l^nde dcr zehlgen Navoleom-schen Herrschaft ist die ul'liclai.nle Zahl und aus Grundlage 602 der bekannten Zahlen im Leben Loui? Philippe's baut sich das Kartenhaus aus. Louis Philipve bestieg den Thron im Jahre 1830, Sein G^duttsjahr war 1773. Durch Addition der Ziffern letzterer Zahl erhält man das Resultat 18. Die Künigin wai 1782 geboren, dasselbe Verfahren, auf ihr Gebultöjohr angewendet, ergibt ebenfalls 18. Addiit man 18 zu 1830, so ist die Summe 1848 das Ende von Louis Philippe's Regierung. Vorstehende Methode, zuerst auf da« Geburtsjahr Loui» Napoleon's (1808) angewendet, liefert die Summe 17. Die Kaiserin ist 1826 geboren, die Summe der Ziffern auch dieser Zahl vcliägs 17, das Jahr der Vermählung (1852) führt zu demselben Ergebniß. (Iö ist hier nachzutragen, daß die Zahl des Velmählungsjahres Louis Philippe's (180?), in derselben Weise dehand.lt, dic verhHngnihvolle Zahl des Königs 18 ergibt.) Addirl man die Zahl 17 zu der Jahreszahl der Proclamation dcs Kai-selieichs, so lommt 1869 heraus und es wird demnach im Jahre 1869 der Tag lommen, wo Napoleon !l>. die Herrschaft verlier!. — (sine chine fische Mission nach lluropa.) Das zahlreiche Personal der nach Europa bestimmten Mission, an reren Spitze Herr Änson Änrlingame gestellt ist, uer» sammelt sich eben in Shanghai. Herr Amlingame hat be« lannllich sein Amt als Gesandter der Vereinigten Staaten in Velins nied«>ra/legt und wird China zunächst in Washing.-ton und dann an den verschiedenen Höfen Exropa's vei> treten. Er hat zwei Eollegen bci sich, einen Tataren und einen Chinesen, vor tenen er. obgleich sie Bevollmächtigte sind wie er, linen gewissen Vorrai'g bedauvtet. I,l seinem Gefolge befindet sich eine kleine Anzahl junger chinesischer Candidate» ^>m:I»<'li<,'l>) welche, nachdem sie in der Schule de« Tsong-ly'jamln zu Peling die Ansangsgründe im Fran< zösischen, Englischen und Russischen gelernt, sich in dicsen Sprachen in Europa weil«! ausbilde» sollen. Dir gtsammtc Mission begibt sich Mitte Februar von Shanghai über San Francisco nach Newport und wiro eist a/gen Ansang des Sommers in Europa cmlrlffen. ^ oca l e 5. — (Kunstausstellung.) Für die bevorsteln'nve Kunstausstellung hat das Comit»', welches im verflossenen Jahre die zur Sicherung deö Erfolges nothwendige Subscription besorgte, bereits seine Thätigkeit wieder ausgenommen. Gleichzeitig wurde jedoch auch in der Handlung des Heiln Karingcr am Hauptplcchl.' cin Sudscliplionsbugen ausgelegt. Tic Vcdingungcn bezüglich dcr Saisonslarten sind dieselben, wie im ve>flossenen Jahre, nämlich 2 fl. für Fa^ milicn und 1 fi. für cinzrlne Personen. Jeder Sudscribent erhält, je nachdem er eine Familien« oder line Personen» larte gelöet. 2 oder 1 Los zu der nach Schlus; der Auö-ftellung stattfindenden Verlosung, welche ein Oelgemälde u»-leres braven Pernhart (Wocheiner See), einen großen Kupferstich und 2 Kunstvfrcins'PrHmienblziler in sich begreift. — (Da 5 älteste Gasthaus Laibachs): „Zum wilden Mann," nächsl dcm ^alhbalis<>, dürste demnächst eingehen, da das Haus dem Vernehmen nach vom Herrn Ma-lbias Grrgoric angrlaust wurde, welcher den GasthanZ-betrieb auszugeben beabsichtigt. Das Haus war ursprünglich magistralisch: es wurde nämlich in den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts, weil mau damals über den Mangel an Herbergen sür Durchreisende llagte, über Auftrag der Regierung vom Stadtmagislrate angetauft und fül Reisende eingerichtet. Der Ertrag dieser officiellen Speculation war jedoch nicht eben glänzend, die Preise waren eben zu alt» vüterisch billig, ein Gras Chotel zahlte z. B. im Jahre 1749 sür 8 Zimmer 12 fl. Im Gasthause „zum wilden Mann" gab es oft illustre Gäste, so: Kaiser Joseph mmo 1784 <20. und 21. März), Erzherzog Karl u. a. m. — (Ein herrenloser Wagen.) In der Gemeinde Hvsjul wurde ein Handwagen aus Eschenholz, ganz mit Eisen beschlagen, mit eisernen Achsen, grün angestrichenen Rüdern gefunden. Der Eigenthümer wolle sich dicösalls beim Sllldtmagistrate anfragen. — (Todlschlag.) Thomas Bureng, Findling. 30 Jahre alt, als Taglöhner in Oernavas am Moorgrunde im Aufenthalte, wurde vorgestern Abends nach 8 Uhr, als er mit dem Grundbesitzerssohne Jalob Scllan aus einem Hause in Cernavaö lam, von mehreren Burschen überfallen, mißhandelt und derart an der Schläfe verletzt, dah er nach ciner Stunde verschied. Sellan entlief mit unbedeutenden Verletzungen. Mehrere der, muthmahlich eines Streites wegen verübten That dringend verdächtig? Burschen, dortige Grund-besitzerssdhne, wurden verhaftet. — (Berichtigung.) Die in unserem Blatte vom 17. d. M. enthaltene Notiz über einen an einem Wirthe in der nächsten Umgebung Laidachs durch angebliche Schatzgräber verübten Betrug enldehrl nach diesfalls von ver-lühlicher Seile eingeholter Ellundigung jeder thatsächlichen Vc-gründung. Zweiter gcmeinftßlich-lmtulwljscuschaftlichcr Vorlrag des Herrn Wilhelm Nittcr u. /ritsch, welcher heute, um halb 8 Uhr Abends beginnend in dem landschaftlichen Nedvutcngebaude abgehalten werden wird. Thema: Fortsetzung dcr ,,geologischen Ttreif« züge in Krain." CyclnS-Kartcn sind in der Buchhandlnng v. Klein» mayr 6.' Vambcrg in der Stcrnallee sowie des Herrn (Ä. Vercher gegen kr. per Stück, desgleichen gedruckte Prospcctc an der Cassa um 5 tr. das Exemplar zu haben. Neueste Poji. Wien, 20. April. Das Abgeordnetenhaus nahm den Antrag des voltswirthschaftlichcn Ausschusses, die Petitionen wegen Äahntarifrcgcluug der Regierung zur Würdigung zu übermitteln, mit der Anfforocrnng an, uoch im ^aufe der Sessiou cin bezügliches Gesetz vorzulegen. Der Handelsminislcr erkannte die dringende 'Nothwendigkeit der Tarifregelung und des Borgehcns im GesetzgcbunaMcgc an, falls auf dem Wege der Verhandlung mit den Äahugcsellschafteu uichts erreichbar, uud acceptirte den allgemein gehaltenen Antrag. Pest, 19. April. Der „Pester Lloyd« meldet: In Betreff der Wchrfragc fand gestern in Ofen eine längere Berathung statt, an welcher Baron llhun, Graf Anorassy, Graf Taaffe uud die fonstigcn zu Rathe gc» zogcucn Fachmänner nnd Staatsbeamten thcilnahmen. Es kamen der Reihe nach dic verschiedenen in der Wchrfragc vorliegenden Concurrcuzarbcilcu uud Vorschläge zur Sprache. Kopenhagen, 19. April. (Tglil.) Kriegsminister General Raaoloeff lehrt nach Paris zurück, begleitet von einem Beamten deö MarineministcriumS. Belgrad, 1H. April. Auf Auordnung der Re« gicrung wird für dic hier angesiedelten nnd in Geschäfts» angelegenheiten hichcr kommenden Muselmänner eine Moschee hergerichtet. Hierauf Bezug nehmend, fugt der „Vidovdan" : Wir frcncn uns, daß sich die Gewissensfreiheit so glänzend bei nns manifestirt und wünschen dieselbe überall anerkannt zu sehen. Bukarest, IN. April. Auf Veranlassung dcs t.k. östcrreichifchcn Gcncral'ConsulS Wolfahrt in Iassy sind die Consnln der auswärtigen Mächte daselbst zusammen» getreten, um auf Grundlage der ihnen zugekommenen authentischen Nachrichten zu constatiren, daß die Verfolg u n g der Dorf-Juden im Districte Bateu wirklich stattgefunden habe und die von den moldauischen Regiernngsbchörden hierüber er-flosscnen gcgentheiligcn Berichte daher nnrichtig seien. Telcstvaphischr Wechselcourse. unm 20. April. 5prrc. Melallique« 56.65. — 5»perc. Metalliques mit Mai- un^ '/iovrmber-Zinseu.^7.25. — 5perc. National Nnlehen62,65. . - 1860rr 3laati!2:il^ei! 81. — Oünlactini 695. — Eredltactieu 178.80.— London 116.80. — Silver 114,65). — lt.l. Ducatcil 5.58'/,. Das Postdampffchiff „Germania", Caftitän Schwcn-sen, ging am 15. April mit 002 Passagieren von Hamburg >i.» Southampton nach New»7)ort ab. Das Postdamftfschiff „Hammonia", Caftitän Meier, welches am 1. April von Hamburg abgegangen, ist am 15. d. M. wohlbehalten in New-Hork angekommen. Kande! und Präalmg neuer Tcheidemültze». Vom Ministerium ist cin Gesel^cntwuvf im Abgeordneten hause eingebracht worden, wo» durch da« Ministerium dcr im NcichSrathc vertretenen Königreiche und Länder zum Abschlüsse eine« Uebereinlommens wegen Ausprägung neuer Scheidemünzen und Einziehung dcrMlinzscheinemitdem Mini. stcrilim der ungarischen Krone ermächtigt wird. (3s soll eine neue Sil-berschcidcinünze im Äctragc voil 12 Millionen Guldcu zu dem Zwecke geprägt werden, um die Münzscheinc gänzlich anö dem Umlanic zurüctzuzichcn. Von diesen 12 Millionen werden 7l) p(5t., b, i. 8,4(10.000 fl. für Rechnung der im RcichSralhe vertretenen Königreiche und Bänder und .^0 pCt., d. i. 3,600.0(X) ft. für Rechnung der Bänder der nmM'ischen Krouc entfallen. Dic neue» Sillierschcidemljnzcn werden in Stliclcn zu 20 und zu 10 Kreuzern (HundcNchellm einco Guldcnö) anl'^prägt, auch wird rö der l.l. Fmanzvcrwallnng anhcinlgcstcllt, Fünflreuzcrslllckc ausprägen zu lassen. DicZwanzigtreuzcrslücle werden mit ""/,.^„ an« scinem Silber und mit "'"/,,.„„ au« Kupfer, die Zehnlreuzerstiicte ans "'/.<.°° feinem Silber und -"',...„.. Kupfer, dic Filnflrenzcrstiicle au< ""/.oc.., feinem Silber nnd ""/,„,») Knpfer bestchen. Die beiderseitigen Rcgiernngcn verpflichten sich, diese Icheidemlinzen nach ihrem Ncnnwcrthc bei allen öffentlichen (lassen bis zum Ae-trage von 5 fl in Zahlung und bei den als Verwcchslnng«casscil fiüignmden ^andcöyanplcasscn im Wege der Verwechslung undr-schränlt llnpluchmen. Hinsichtlich des Psioatn?rlchrcS wnd fesl-grsctzl, daß in Silbcrschc:dcmünze niehr alö ^ fl., iu lknpfeltnnn,^ mehr als 5>0 lr. nioninnd auzmiehmen gehalten sein soll. In der Begründung des (Hesctzcntwin'seS heißt eil u. a.: Wiewohl für dic Liiifühniilg eincr Scheidemünze aus ^liictellegur von mehreren Seiten lebhaft agiln-l wurde, glaubten die beiderseitigen Finanz» minister sich doch gegen dieselbe entscheiden zu sollen, da nllc Gründe, welche überhaupt gegen zu gcrinMerthigc Scheidemünze sprechen, in crhiihlcm Maße gegen dic Niclclmünzen gellen, weil sie noch den besonderen Nachtheil haben, daß ihre Erzeugung tos!« spielig ist nnd langsam von statten geht, ferner, baß einerseits die durch Einführung derselben in Oesterreich hervorgerufene massen-l»afle Consnmtion von Mclel deu Prci« diese« Metalls exorbitant steigern würde, währcnd andererseits das Material bei einer ctwl, uorznnehmciidcn Einzichnng dieser Münzen nur mit dcn grußlcn Verllistcii wieder an Mann gebracht werden tonnte. Wenn Nickel-münzen allenfalls fur llcinc Staaten, wie Belgien, die Schweiz lc., in ucrhältiiißmäßig gcringcn Summen als zulässig erkannt wurc den, so sind sie für einen Großstaat, wie Oesterreich, wenu es sich danim handelt, damit den größten Theil der Circnlaliou für den Klcinucriehr zu vermitteln, durchaus nicht zu empfehlen. Hingegen entspricht c,ne Scheidemünze, ans Silber und Knpftr legiit und nach einem leichteren Münzfnßc geprägt als dic Silbersechssl.' vom Iahrr 184'.», dcm angestrebten Zwccle, ohnc die speciellen Nachtheile der Nictelmünzen zn theilen. Telegrapl,ische <^elt>a»weis««»stcn. Cinc im Interesse dc« öffcnllicheil Verlehrcö schr wünschcnslvcrthc Nenernng - dil> Einführung der telegraphischen Geldanweisungen wird im Handclsministcrinm vorbereite!. Bekanntlich ist da« Institut iil Belgien, Italien, in der Schweiz und in ssrantreich bereit« ein» geführt und wird dort namentlich von der HandclSwelt in an?-gicdiger Weise benutzt. Die Einfilhrnng desselben i„ Oesterreich wird nicht nur eine Elleichtcrnug de« Bcrtehrs, sondern ohnc Zweifel auch eine erhebliche Mehr-Eiiliiahuic des Telegraphen^ Betriebes zur Folgc haben. — (Tie erslc ö sl c r rrichif chc (5z< uud Im« por tgefells ch a f t) hat ihre Zahlungen eingestellt unv das Vergleichsverfahren angenleloet. 2o viel mau hört, soll, gerade wie bci der Schellcnhofcr Untcrnchmnna., auch hier dcr Vcrwaltungsrall) zu den am härtesten Betroffenen zählen. Augekommene Fremde. Am lii. April. Stadt ilttien. Die Herren: Lambert, Handclssm, — Glo-boljchnig, (Äcwcrl«bcs., von Eiönern. — Gaöpcrini, Kaufm., von Trieft. — Miylu, Outöbes., von Freudenau. - Urban« tschitsch, Gutöbcs., von Thurn. — Fran v. Best, Private, voil Graz. Elefant. Die Harren: Kcrönil, Handel««:,, von Trieft. -^ Knma, Handclom., uon Prag. - Veer, von Graz. — Drasch, oou Leibniz. — Simons, Kanfin, von Wien. Meteol.'lilol;islM ^eulluchlliiigell ill l^Mach. ^ L , ^ .8 K, S « ^ «- ai^,g 7; Ü"Mg7"1jzi4,,!u ->- s>.» windstill trübe ?. ^i0, 2 „ 9i. 3^.04 7.« SW schwach trübe ,^''", 10 „ Ab. ^2.«, l .j- 7.c» SW.schwach! Regen ! ""U«' Trüber, regnerischer Tag, Wollcuzng aus Süd. Das Tage<' miltcl dcr Wtlrme um 0.7" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur Iguaz u. K l e i n m a y r. Än^l'-n^^^l^t 2Uien, 16, April Dic Börse verkehrte zu etwas festeren Curscu und haben namentlich 183i»er Lose uud LloYd'Actieu erhebliche Ausbesserungen zu verzeichnen. DclM KMl^lllUllM. und Dalutcn schlössen matter. Geld flüssig. Umsatz unbelebt. ^ Veffentliche Tchuld. ^. des Staate« (für 100 fl.) Geld Waare In ». W. zu 5pEl. für 100 fl. 53.50 54 1» In üslerr. Währung steuerfrei 57 2o 57,30 '/, Stcucranl. in ö. W. v. I. 18Ü4zu bp'it. rückzahlbar . 91.- 81.50 '/, Stcueranlchcn in ost. N. . 8«.9<» 89.20 Silbcr-Anlchru von 1V64 . . »;h.5(i 69.50 silberanl. 1««5 (Frcs.) rUch.ihlb. iu 37 I. zu 5 M. sür 100 ft. ?5>50 70.50 Stat.-A»l. mit Iä:i.-Eoup. zu 5«/„ 5N()ft' i>l.40 815« " " " ' I860 NX).. >^.^5 ^'" ^ " i:i8«4Ü00/ 8^.50 »2,70 «lomo-stentensch, zu 42 l.. «»«l. 19 5>0 20.- Domaweu 5ferc iu Silber 103.75 104.85 U. der Kronländer (für 100 fl.) Gr.-Cntl.-Oblig. Geld Waare Niederizsterrcich . l» 5«/» 85.25 85,75 Oberöslcrreich . „ 5 „ 86.50 87.- Salzburg......5 .. 87.50 88.50 Böhmen .... „ 5 „ 91.50 92.50 Mähren .... „ 5 „ ft8.5<> 89.— Schlesien......5 „ 88.50 89 50 Steiermart . . . „ 5 „ 88.— 88.5" Ungaru.....„ 5 „ 72.^5' 7^.75 Tcmcscr-Nlluat . . „ 5 .. 71.— 71.50 Eroatien ulid Slavouieu „ 5 „ 71.— 72,— Galizien....., 5 „ 6^.75 U4.25 Slebnlbürgcu ... „ 5 „ «7.50 08.-Nulovillll .... „ 5 „ tt4>— 64.50 Uug. rn. d. B,-«l, 1867 „ 5 „ 70.— 70.50 Tcm.B.m,d.V.-E. 18«7„ 5 „ 69.75 70.- Actien ipr. Stilcl), illationalbaul ^ohnr Dividende) 693.— 694.— K.Fcrd.-Nordb.zu KXN sl. ü. W. 1755.- 1760 -Kredit-Anstalt zu 200 fl. o. W 179.60 179.80 N.ü. Eöcom.-Ges.zv5s)0fI.ü.W. 5>84,— 58^:.— S.'E.-Gzu200,'l.^M,o.500Fr, ^54 40 254 60 Kais. Clis. «ahn zu 200 fl. EM, i.'i<.».5,<» 139.75 Slld,-no!'dd,Ber,-Ä.zi00 „ ,. 137.5.0 ,^7.75 Geld Waare SUd.St.-,l.-vm.u.z,-i.E.200fl. 167.20 I<;7.40 Gal. Karl-^'ud.-V. z. 200 ft. <6M. 202.25 202.50 Böhm. Wcstbllhn zn 200 ft. . 146.— 146.50 Ocst.D°n.-Dampfsch,-Gcs. ^H 48o.— 489.— Ocslcrreich. ^loyd in Trirst Z I 230.— 231.— Wicn,Dampfm.-Actg.5sX)ft.ö.W, 440.— 445.— Pester Kettenbrücke .... 380.— 385,— Anglo-Austria-Bant zu 200 st. :21.— 121,50 i!:mberg Czcrernowitzcr Acticn . 178.- l?8.50 Pfandbriefe (fur 100 fl.) National- ^ ban! auf ^ verlosbar zu 5"/„ 9560 95.80 (i. M. 1 N5lioualb.aufö.W,vcrloSb.5„ 91.— 91.25 Ung.Bod.-Crcd.-Anst.zu5'/, „ 90.25 90,75 Mg. üst. Boden-Credit<3<„stlll< verlosbar zu 5°/, in Silber 100.- 100.50 Uose (pr. Stücl.) 2red.-A.f.H.u,G.z.100fl.ä.W. 129.60 129.80 Dou.-DmPfsch-G.z.UX)fl.CM. 93.— 93.5" Stadtgrm. Ofen „ 40 „ ö. W 26,— 26.5>0 (zswhazy ^n 40 ft. (tM. 136.— —.- Salm „ 40 „ „ . 33,75 34 25 Geld M", Palffy ,u 40 ft, EM. 25.75 ^, lllary .. 40..... 27,50 8"H Sl. Gruois „ 40 „ „ . 23.75 ii4>' Windischgrätz „ 20 „ ,. . 17.50 1"^ Waldstrin „ 20 ,. „ . 21.- ^'^ Kcglcuich „ 10 „ „ . 14.75 1"-^ Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 14.25 I"" Wechsel. (3 Mona"^ Augsburg für 100 ft siidd. W. !)7.20 ^''g Fratllfurta.MKX) ft. dctto 97.30 ^.^ Hamburg, sür 10,^ Marl Bcmlo 86 - v»>'^ London für 10 Pf. Sterling . 116.75 II''^ Pari« filr 100 Franl« . . . ^'!-^> " (5our^ der Oeldslirten Geld W^ K. Münz-Ducatcu 5 si. 58j lr. 5 si- ^^ „ Napoleonöd'or . . ^ ., 3'» „ -^ " go ,' Nuss. Imperial« . 9 „ 59 „ -' " 7.^ „ Vcreinsthlllcr . . 1 „ ?2 « ' " 75, . Silber - - I" „ 5,0 ,. N i " ^ Kraiuische Ornn^üllaslnuli« ^ ^ligat'o»'"' valnotmin^ 86> Geld. 87z W°°"