Macher ToMatt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Pränumerationsvreise i ^ ^ ^ .. ^ Nr. 150. DonneMaq, 4. Juk 1878. —Morgen: Cyr.u. Met. Il.^ahrg. Mit der Pofti San,iäbr.fl.ir. zeigen bis 5 Zeilen ro!r. ^ " InsertionSpreise- Ein- Der Kongreß behandelte in seiner am 2. d. abgehaltenen elften Sitzung die Frage betreffend die Neutralisierung der Donaumündimgen und die Kriegsentschädigung. Montenegro wird aus Wunsch Oesterreichs einen Hafen am Skntari-See nicht erhalten. Bezüglich der Donau wurde das Prinzip der Freiheit dieses Stromes ausgesprochen, längs der Ufer desselben dürfen Befestigungen nicht angelegt werden und Kriegsschiffe dürfen in diesen Strom nicht einlansen. Jnbetreff der Donan-Mündungen wird eine internationale Kommission aufgestellt werden. Jnbetreff der von der Türkei an Rußland zu leistenden Kriegsentschädigung wurde sich dahin ausgesprochen, daß diese Frage zwischen Rußland und der Türkei ohne Intervention des Kongresses auszutragen sei. Rumänien ist mit den Beschlüssen des Kongresses nicht zufrieden, und Fürst Carol beabsichtigt, auf den Thron zu resignieren. Griechenland erhebt Ansprüche, die wenig Aussicht auf Befriedigung haben; Griechenland dürfte angewiesen werden, inbetreff der gewünschten Grenzenregulierung sich mit der Pforte zu verständigen. Zur Regelung der türkischen Staatsschuld soll eine internationale Kommission bestellt werden. Zur Action der Diplomaten stellt die „Allg. Ztg." die Frage: ob es denn so kommen mußte, und ob es nicht möglich gewesen wäre, daß es anders komme, daß der Kongreß weniger die Geschäfte des Kaisers von Rußland besorgt, daß der Türkei die weitere Existenz nicht so sehr erschwert wird, daß die Interessen Oesterreichs im Osten und an der Donau nicht gänzlich geopfert werden. Das genannte Blatt antwortet: daß es durchaus nicht nothwendig gewesen, daß es so komme, und sehr möglich gewesen wäre, die Sache anders zu gestalten. Es wäre hiezu nichts weiter nöthig gewesen, als eine Verständigung zwischen England und Oesterreich. Gerade wie die Verständigung zwischen England und Rußland die Ursache dessen ist, was geschehen, so hätte eine Verständigung zwischen England und Oesterreich ein anderes Resultat zutage gefördert, welches von dem, das erzielt worden, sicher wesentlich verschieden gewesen wäre. So aber hat sich wieder nur die Wahrheit des Spruches bestätigt, daß, wenn Zwei, wenn auch nicht streiten, so doch sich nicht verständigen, der Dritte hievon Vortheil zieht. Den Frieden wird der Kongreß zu stande bringen, aber dieser Friede wird nicht der Welt die Beruhigung bringen, die sie ersehnt, gerade wegen der Bedingungen, unter welchen er zu stande kommt. Der Kongreß wird glauben, ein großes Werk gethan zu haben, aber Voltaire sagt: „1-63 äötails sollt Is verwins (M rovZs les Zrlmäss 06UVr68." Rußlands Ziele. Fürst Gortschakoff ergriff in der am 26sten v. M. stattgefundenen Kongreßsitzung das Wort zu folgender Rede: „Da ich einige Tage nicht an Ihren Berathungen theilnehmen konnte, mochte ich nicht in Ihre Bütte zurückkehren, ohne Ihnen nachstehende Bemerkungen mitzutheilen, die mir durch die Liebe zur Wahrheit und zu meinem Vaterlande eingegeben werden. Während der letzten Berathuug haben meine Kollegen (hier verbeugte sich der Fürst gegen den Grasen Schuwaloff und den Baron d'Oubril) Ihnen im Namen Rußlands Zugeständniffe gemacht, welche weit diejenigen überschreiten, die es zu machen gedachte. (Allgemeine Spannung.) Aber ich bin zu gut von den Gefühlen unterrichtet, welche meine Kollegen beeinflussen, um etwas gegen die Zugeständnisse zu sagen, zu denen sie sich verpflichtet fühlen. Ich möchte lediglich vor Ihnen erklären, daß Rußland, wie wohl bekannt ist, diese Opfer wegen seiner Liebe zum Frieden gebracht hat, und daß es Wahrheit war, als Rußland, sowol vor als nach dem Krieg, erklärte: daß es nur, um den Christen des Orients zu helfen, sich erhoben hat, daß es keinen selbstsüchtigen, heimlichen Zweck versolgte, und daß, nachdem cs so große Opfer in einem Kriege, der lediglich für das Christenthum und die Civilisation unternommen wurde, gebracht hat, es sich auch im stande zeigt, Opfer für die Herstellung des Friedens zu bringen, auf die ja Ihre Anstrengungen gerichtet sind. Ich glaube, niemand wird den Ruhm der russischen Armee, welche die glänzendsten Siege errungen hat, in Frage stellen; aber Rußland wünscht, daß es offenkundig sei, daß es die Lorbeeren des Sieges, die mit dem kostbarsten Blnt errungen sind, gegen die Palme des Friedens vertauschen möchte." Das Reichsgesetzblatt vom 2. d. veröffentlicht das vom Reichsrathe beschlossene Gesetz über die Befreiung der das Armen-recht genießenden Kläger von der Klagscaution; ferner eine Kundmachung des Ministerpräsidenten, welche mittheilt, daß das Zoll- und Handelsbündnis, die Vereinbarung wegen Durchführung des Artikels 20 desselben und die Vereinbarung inbetreff der Achtzigmillionen-Schuld auf Grund der Gesetze voni 27. Juni d. I. zwischen den beiden Ministerien am 28. Juni d. I. abgeschlossen wurden; endlich den Wortlaut des Uebereinkommens zwischen dem Finanzminister und der Nationalbank inbetreff der Achtzigmillionen-Schuld. Ein am selben Tage pnblicierter Erlaß des Finanzministers Jeuiü'eton. Das Leben der Vulkane. Ueber die vulkanische Thätigkeit auf einigen Inselgruppen der Südsee liegen der Augsb. „Allg. Ztg." aus Honolulu verschiedene Berichte vor. Der englische Konsul Layard in Numea auf Neucalcdonien schildert das sonderbare Phänomen, welches sich auf der Insel Tanna, einer der südlichsten der Neu-Aebriden, zutrug, nach der Beschreibung eines Schweden, Petersen, der daselbst als Händler ansasstg ist und folglich Augenzeuge war. Der Ausbruch fand am 10. Jänner gegen 10 Uhr morgens statt, wobei nach dem ersten Erdbebenstoß der Boden des Hafens sich ans der Westseite auf einer Strecke von 50 Faden Länge über das Waffer erhob, und ein neuer Vulkan neben der Schwefel-Bai, zwischen derselben und dem alten Krater, ausbrach, während auf der ganzen Westseite von Port Resolution Dampfwolken ausströmten. Gleich darauf stellte sich eine Flutwelle von 50 Fuß Höhe ein, welche die Ostspitze des Hafens überschwemmte und alle An- pflanzungen der Eiugeboruen sowie das Koprahaus der Schweden zerstörte; da aber alle Wohnhäuser auf den Hügeln stehen, gingen keine Menschenleben verloren. Das Händlerschiff wurde mitten zwischen die Palmen gerissen, aber wunderbarerweise ohne Schaden wieder hinausgetragen, doch gingen beide Anker und alle Boote verloren. Ein zweiter großer Ausbruch uud Erdbeben-stoß faud am 11. Februar statt, wobei der Boden des Hafens wiederum auf 50 Faden Länge empor-gehoben wurde, so daß die Einfahrt desselben sehr schmal ward. Nicht weit von der Westspitze erschienen im Meere drei Felsen aus elf Faden (60 Fuß) tiefem Wasser über der Oberfläche, während eiue Barre mit nur 15 Fuß Wasser sich quer vor die Hafeneinfahrt legte, wo es früher 30 bis 33 Fuß tief gewesen. Auch diesmal fand eine Flutwelle statt, doch war die erste die größere: zugleich war der alte Krater sehr thätig und warf mit großem Lärm ungeheure Felsblöcke in die Höhe. Ein hoher Hügel auf der Westseite des Hafens stürzte ins Meer und bildete eine neue Landspitze, während ein Felsen vor derselben, „Cooks Pyramide" genannt, sich um 40 Fuß höher als früher aus dem Meere hob. Sowol zwischen den beiden großen Erdbeben als nach dem zweiten fanden zahlreiche kleinere Stöße statt. Auf der Westseite hat sich die Erde gespalten und sehr gesenkt, auf der östlichen rissen die Flutwellen alles fort; auf beiden Seiten wurden alle Anpflanzungen zerstört, doch berührt es die Eingebornen nicht sehr, da die Kokospalmen und andere Fruchtbäume stehen blieben; sie fingen sogleich an, wieder zu pflanzen. Schon zwei Tage vor dem ersten Ausbruch wurde der alte Vulkan sehr thätig, auch fanden heftige uud wechselnde Winde, Regengüsse und große Hitze vorher statt. Der ganze Hafen ward durch die Hebungen fo stark eingeengt und ver-feichtet, daß ein großes Schiff nicht mehr Raum findet, in demselben zu wenden. An vielen Stellen am Ufer entlang hob sich der Boden 15 bis 20 Fuß und mehr über das Wasser. Tie Fische wurden in solcher Anzahl getödtet, daß die Eingebornen und ihre Schweine nicht alle verzehren können und sie liegen bleiben und verfaulen. Die Eingebornen behaupten, nie vorher derartige Ereignisse erlebt zu haben. Petersen verließ die Insel am 27. März mit seinem Schiffe, wobei er zwei Meilen nördlich vom Hafen eine neu gebildete setzt für die Pauschalierung der Zuckersteuer in der Betriebsperiode 1878/79 die Maßstäbe der täglichen Leistungsfähigkeit der Saftpressen und Diffusionsgefäße, dann das Maß der für eine allfällige Zuckersteuer-Nachzahlung zu leistenden Sicherstellung fest. Diese letztere besteht in fünfzehn Perzent der Pauschalsumme, welche für 120 Betriebstage auf die Fabrik entfällt. Amnestie. Ueber die aus Anlaß des Pariser Weltausstellungsfestes vom Marschall Mac Mahon verfügte Amnestie der beim seinerzeitigen Eommune-aufstande betheiligten Individuen schreibt das „Journal Ossiciel": „Vom 14. Dezember bis zum heutigen Tage hat der Präsident der Republik 25 Gnadendekrete für Individuen, welche wegen Theilnahme an dem Aufstande vom Jahre 1871 verurtheilt worden sind, unterzeichnet. Diese Dekrete umfassen 890 Verurtheilte, wovon 435 ihre Strafen gänzlich erlassen, 213 herabgesetzt und 242 umgewandelt worden sind. Der im Justizministerium eingesetzte Begnadigungsansschnß hat in seinen Wochensitzungen den Fall jedes einzelnen Ver-urtheilten, der ein Gesuch eingereicht und über den man von der Marine- oder Strafverwaltnng die nöthigen Aufklärungen erhalten hatte, geprüft. Ueber die Acten von 1378 Verurtheilten ist Bericht erstattet worden. 141 Fälle mußten wegen Unzulänglichkeit der Aufschlüsse vertagt bleiben. Die 347 ablehnenden Bescheide des Ausschusses gründeten sich auf frühere Verurtheilungen wegen gemeiner Verbrechen und Vergehen, auf die besonders gravierende Natur der bestraften Handlungen (Mord, Diebstahl oder Brandstiftung), und endlich auf die schlechte Aufführung im Gefängnis. Kurz, in den letzten sechs Monaten sind 890 Verurtheilte der Gegenstand von Gnadenacten des Präsidenten der Republik gewesen." Bosnien und die Herzegowina zählen zusammen 39 Städte, 37 größere geschlossene Ortschaften und viele Einzelnhöfe. Serajewo (Bosna Serai) ist die erste Stadt, hat 60,000 Einwohner, 100 Moscheen, mehrere griechische Kirchen und vier katholische Klöster. Serajewo trägt so ziemlich den Charakter einer Stadt; dort leben viele reiche Kaufleute griechischer, armenischer und jüdischer Consession; es befinden sich dort viele Waffen-, Eisen-, Blech-und Kupfergeschirr-Fabriken, Goldschmieden, Gerbereien, Baum- und Schafwollwebereien. Serajewo gehörte zu den frequentesten Handelsstädten Untiefe von eines Kabels Länge fand. Das Erdbeben sowie die Flutwelle waren gänzlich lokal, da der Missionär auf der anderen Seite derselben Insel die Stöße kaum bemerkte und letztere dort gar nicht auftrat. Trotzdem fanden zu derselben Zeit in dem nicht weniger als 1400 Seemeilen nordwestlich von Tanna gelegenen Neu-Britannia-Archipel heftige vulkanische Vorgänge statt, über welche der Kapitän eines soeben in Hongkong angelangten australischen Dampfers folgendes berichtet: Ersah die ganze Nordostküste der Insel New-Britain (Birara) in dichte Rauchwolken gehüllt und fand große Schwierigkeit, die St. Georgsstraße zwischen derselben und Neu-Jrland (Tombara) zu passieren, da mehrere Fuß dicke, schwimmende Felder von Bimsstein das Meer bedeckten. Als er am 9ten Februar die Insel Makada in der Herzog von Uork-Gruppe erreichte, fand er auf der New-Bri-tain-Halbinsel, am Fuße der sogenannten „Mutter-und Töchter-Berge", drei neue Krater ausaebrochen, die unaufhörlich große Massen von Bimsstein auswarfen. Der Kanal zwischen der Duke of Jork-Insel und Blanche-Bai war durch ein compactes Bimssteinfeld vollkommen geschlossen; das- des osmanischen Reiches; dessen Handel dehnt sich auf Kroazien, Dalmazien, Serbien, Griechenland und andere Länder aus. Der Handel würde durch Erbauung von Eisenbahnen wesentlich gewinnen. Banjaluka liegt am schiffbaren Werbas-flnsse, hat 15,000 Einwohner, 42 Moscheen, warme Bäder, treibt lebhaften Handel, besitzt Berg- und Hüttenwerke und ist mit Novi durch eine Eisenbahn verbunden. Die weiter bedeutenderen Städte sind: Mo-st a r mit 15,000, Trawnik mit 12,000, Fo-tscha mit 10,000 und Novi-Bazar mit 8000 Einwohnern. Bosnien ist eines der schönsten und fruchtbarsten Länder Europa's, besitzt den besten Boden; Mais, Weizen, Melonen, Tabak, Handels- und Küchengewächse, Obst, Wein n. s. w. gedeihen mit seltener Ueppigkeit. Der Holzreichthum Bosniens ist unschätzbar; unübersehbare Flächen von Eichen-Urwäldern, in denen noch keine Axt Unheil übte, sind vorhanden, jedoch leider keine Wege zur Ausfuhr uud Abbringung dieser Schätze. In den Gebirgen Bosniens stehen der Industrie große, noch unangetastete Mineralschätze zur Benützung bereit, der Betrieb der Berg- und Eisenwerke ist ein primitiver; Salz, Kupfer, Blei, Quecksilber, Schwefel, Kohle u. a. find in den Bergen verborgen. Auch an Mineralquellen ist Bosnien reich, namentlich Säuerlinge und Schwefelquellen sind vorhanden. Bosnien besitzt mächtige Wasserkräfte. Leider bieten die Städte in Bosnien und in der Herzegowina jetzt ein Bild der Verwüstung. Der Entwicklung dieser Länder steht der Mangel von Verkehrswegen hindernd im Wege, man findet dort nur Saumpfade für Reiter, nur einige wenige gebaute Straßen. An schiffbaren Flüssen finden wir: die Save, Unna, Bosna, Drina, Sanna und Nareuta. Die Reisenden müssen heute noch jeder Bequemlichkeit entbehren, die Häuser in den Ortschaften liegen zerstreut, versteckt, sind aus Riegelwerk von Holz gebaut, mit Lehmziegeln ausgemauert. Abgesehen von diesen zuletzt berührten Unannehmlichkeiten ist Bosnien ein gesegnetes Land, und die Frage: ob die Kosten einer guten Regierung Bosniens von diesem Lande selbst aufgebracht werden können, wird von mit den Verhältnissen Bosniens vertrauten Stimmen bejaht. Tagesueuitzkeiten. — Die Oec npation Bosniens soll, wie Wiener Blätter erfahren, erst mit 15. d. M. mit allem Nachdrucke beginnen; es sollen,wie die „Deutsche selbe soll nach Aussage des Kapitäns fünf Fuß Dicke haben. Am 10. Februar stellte sich, wie auf Tauna, eine Flutwelle in der Blanche-Bai ein, und bald darauf erschien eine neue Insel von etwa drei Viertel englische Meilen Durchmesser. Diese Insel liegt im Süden von Natopi (Henderson-Jnsel), an einer Stelle, wo vorher eine 17 Faden (102 Fuß) tiefe Lothung mit Senkblei keinen Boden fand. Wahrscheinlich fanden noch viele andere Veränderungen statt, die jedoch infolge der schwimmenden Bimssteinmassen zur Zeit nicht bemerkt werden konnten. In der Blanche-Bai war das Wasser zwei Tage lang siedend heiß, so daß ungeheure Massen von Fischen und Schildkröten in gekochtem Zustand ans Ufer geworfen wurden, wo sie begierig von den Eingebornen verzehrt wurden, die infolge der außerordentlichen Trockenheit und des Regenmangels dem Hungertode nahe waren. Auch auf deni fernen Hawaii (Sandwich-Inseln) und an der südamerikanischen Küste fanden zu dieser Zeit vulkanische Vorgänge und erhöhte Thä-tigkeit der dortigen activen Vulkane statt. Ztg." berichtet, noch weitere drei Divisionen mobil gemacht werden. Es sind dies: die 2. Jnsanterie-Truppendivision in Wien (Feldmarschall-Lieutenant Bauer) mit den Infanterie-Regimentern Nr. 4, 63, 1 und 20, einem Pionnier-Bataillon und dem 24. Jäger-Bataillon; ferner die 6. Jnsanterie-Trup-pendivision in Graz (Feldmarschall-Lieutenant Te-getthoff) mit den Infanterie-Regimentern Nr. 52 und 79, dem 5. Dragoner- und dem 15. Hnßaren-Regimente und dem 27. Jäger-Bataillon; endlich die 28. Jufanterie-Truppeudivisiou in Laibach (Feld-marschall-Lieutenant Littrow) mit dem Jnfanterie-Regimente Nr. 53, einem Pionnier-Bataillon, dem 9. nnd 10. Jäger-Bataillon. Wie weiter verlautet, soll auch die kroatische Landwehr sowie die dalmatinische einberufen werden. — Der gemeinsame Staatsvoran-sch lag wird, wie die „Budapester Korr." berichtet, soeben im gemeinsamen Ministerin»: für das Jahr 1879 zusammengestellt. Im Kriegsministerium geschieht zwar die Zusammenstellung des Budgets auf Basis des bisherigen Standes der Wehrkraft der Monarchie, die endgiltige Feststellung indeß wird erst dann stattfinden können, nachdem betreffs der Revision des Wehrgesetzes seitens der berufenen Factoren eine Vereinbarung zn Stande gekommen sein wird. — Der Schach vouPersieu trifft Freitag den 5. d. M. nachmittags in Wien ein. Im Gefolge desselben befinden sich zahlreiche Großwürdeu-träger des persischen Reiches, darnnter Hadschi Mirza Hussein Khan, Maschir-i-Davle (Feldmarschall), Premierminister des Aeußern und des Krieges, der erste Würdenträger des Reiches; Ali Ryza Khan, Aza-al-Malk (Liebe des Reiches), Siegelbewahrer, Oberst-hanshosmeister, Verwandter des Schach, Chef der Kadscharer-Dynastie; Scheih Mnhsein Khan, Main-nl-Malk (Stütze des Reiches), Botschafter in Konstantinopel ; Mirza Ali Khan, Amin-al-Malk (Vertranter des Reiches), Staats- und Privatsekretär des Schach; Ibrahim Khan, Amin-i-Snltan (Vertrauter des Sultans), Palastmarschall; Mirza Ali Naghi, Hakiin-al-Memalyk (der Gelehrte des Reiches) ; Muhamed Hassan Khan, Sanieh-Davle (Reichs-historiograph), Oirsetöur cle In i>rs886; Dr. Desire Tholozan, Leibarzt des Schach, Generalstabsarzt der französischen Armee; Mehmed Ali Khan, Amin-i-Saltenet (Vertrauter des Kaiserreichs), Obergewand-meister; Mehmed Hassau Khan, Monhakik (der Wahrheitsgetreue), Chambellan; ferner Verwandte des Kaisers, Leibbarbiere, Mundschenke, Truchsesse u. s. w, endlich Albert Gasteiger Khan, General erster Klasse, Geniedirektor (ein geborner Oester-reicher). Zngetheilt sind Vonseite des österreichischen Hofes dem Schach: Oberstkämmerer FZM. Gras Crenueville, Graf Gabor Festetics, erster Stallmeister Oberst Graf Palffy, Oberlieuteuaut Prinz Rohan, Gesandter Graf Zalnski, Hofrath Barb, Hofrath Baron Schlecht» und zwei Zöglinge der orientalischen Akademie. — Der ungarische Reichstag wird für deu 17. Oktober l, I. einberufen. — Bestrafte Bierpantscherei. Das Bezirksgericht Lindan in Baiern hat den dortigen Bierbrauer Schlechter, welcher Glycerin und Salicyl-säure znr Biererzeugung verwendete, nach Bericht des baierischen „Vaterland" wegen Betruges zu 21 Tagen Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 4000 Mark verurtheilt. — Ueber den Attentäter Nobili ng bringt ein Berliner Blatt nachstehenden Bericht: „Der körperliche Zustand Nobilings hat sich wesentlich gebessert, aber dessen geistiger ist noch nicht derartig, daß er von neuem vernommen werden könnte. Er verrichtet die nöthigen körperlichen Fnnctionen teilweise bewußtlos, so daß die Aerzte auf eine schwere Verletzung des Rückgrates, die jedoch äußerlich nicht erkennbar ist, schließen. Die von ihm hin und wieder gesprochenen Sätze sind meist unverständlich; behufs einer geistigen Anregung ist ihm eine Schiefertafel gegeben worden, worauf er mit einem Stifte schreibt. Die von ihm niedergeschriebenen Worte haben oft einen verständlichen Zusammenhang, oft aber auch nicht; besonders bemerkenswerth ist, daß Nobiling bei seinen Schreibübungen zahlreiche Verstöße gegen die Orthographie macht. Dieser letztere Umstand beweist, daß die geistigen Functionen No-bilings noch sehr schwach sind. Die ärztlichen Meinungsäußerungen über das Befinden Nobilings sind dahin zusammenzufassen, daß er, falls nicht besondere Umstände eintreten, körperlich wieder gesunden wird und daß noch immer die Hoffnung auf die Wiederherstellung seiner geistigen Fähigkeiten nicht unbedingt ausgeschlossen ist. Sämmtliche Personen, welche unter dem Verdachte, mit Nobiling das Attentat geplant zu haben, verhaftet worden waren, sind wieder in Freiheit gesetzt worden, ausgenommen diejenigen, welche gleichzeitig auch wegen anderer Vergehen (Betheiligung an geheimen Verbindungen u. s. w.) verhaftet wordeu waren. Der jüngere Bruder Nobilings, welcher uuter dem Verdachte der Theilnahnie iu Eisleben verhaftet worden war, ist aus der Haft wieder entlassen worden. Andererseits ist die Annahme, daß ein Complot dem Nobiling'schen Attentate zu Grunde liege, seitens der Behörde noch nicht aufgegeben, und cs finden zu diesem Zwecke noch immer Rccherchen statt." — Eine Resolution. Der literarische Kongreß iu Paris erhob folgenden Resolutionsantrag zum Beschlüsse: „Der Kongreß erachtet es für zweckmäßig, die Gründung einer internationalen Schrift-steller-Genossenschcist ins Ange zu fassen, deren Hauptzweck der wäre, regelmäßige Beziehungen zwischen den Schriftstellern der verschiedenen Länder herzustellen." Lokal- und Provinzial-Angelegenh eiten. — (Zur Auflösung des Krainburger G Y m nasin m s.) Die mit kaiserlicher Genehmigung vorzuuehmeude allmälige Auflassung dieser Lehranstalt hat, wie der Laibacher Korrespondent der „Deutschen Ztg." berichtet, die Slovenen sehr verstimmt. Krainburg ist einer jener wenigen Orte unter den Städten Krains, wo die flovenisch-klerikale Partei noch die Majorität besitzt, wie dies die letzten Landtagswahlen bewiesen haben. Daß die Jugend in einer solchen Stadt sür die Zwecke der slovenisch-klerikalen Partei präpariert wird, ist einleuchtend. Doch liegt der Grund der Auflassung dieser Lehranstalt zunächst in der schlechten Frequenz derselben. Die Stadtvertretung will mm beim Kaiser persönlich nm die Belassung der Anstalt bitten. — (Aus dem nationalen Lager.) Während der letztabgelausenen zwei Feiertage sollte in Agram ein großartiges Verbindungs- und Verbrüderungsfest der kroatischen und slovenischen Sokolisten stattfinden. Der signalisierte riesige Elefant erschien als Winzige Mücke, anstelle erwarteter 1000 Sokolisten fanden sich nur 43 ein, u. z. ans Agram 32, Laibach 8 und Warasdin 3. Wie die Katze das Mausen nicht läßt, so auch kouuten die ehrenwerthen Tnrner das Politisieren nicht lassen, ein „hoch-begeisterter" Laibacher Sokolist gedachte nämlich beim Toaste des harten Kampfes, welchen die Slovenen „gegen das Andringen des übermächtigen deutschen Elementes" zu bestehen haben, und er forderte das kroatische Volk auf, den Slovenen in diesem Kampfe wacker zur Seite zu stehen. — (Ernennungen.) HerrJoh. Vencajz, Bezirksgerichtsadjunct in Gottschee, wurde zum Bezirksrichter in Gnrkfeld, und der Supplent Herr Heinrich Garten auer zum wirkliche» Gymnasiallehrer in Laibach ernannt. — (Die Gewitter) richteten vorgestern und gestern großen Schaden an; der Blitz traf im Laibacher Moorgrunde eine Weibsperson und in St. Veit nächst Laibach einen Wächter der Rudolfsbahn, beide wurden glücklicherweise nur gestreift. Durch Hagelschlag und Regengüsse litten die Wirth-schaftsbefitzer in Billichgraz, Tschernutsch, Domschale, Zesca, St. Martin bei Mariafeld, St. Veit bei Laibach, unterm Groß-Gallenberg, Schifchka, Zwischenwässern. Im Landes-Zwangsarbeitshause wurden bei 100 Fenstertafeln von den Schloßen zerschlagen; in Schwarzdorf schlug der Blitz in eine Heuschupfe ein, die sammt Vorräthen ganz niederbrannte; in Bresowiz wurde ein Weib eben auch vom Blitze getroffen und blieb sofort todt. — (Schneefall in den Alpen.) Während des gestrigen Wettersturzes fand in den höheren Regionen eine bedeutende Temperaturerniedrigung statt, wie dies bei der heute erfolgten Aufheiterung aus der frischen Schneedecke auf dem Grintouz und den beuachbarteu Hochgipfeln der Steiner Alpen zu ersehen war. — (Lehrstellen sind zu besetzen): an der k. k. Mädchen-Bürgerschule in Triest zwei Lehrerinnenstellen, Gesuche bis 5. August l. I. an die Triester Statthalterei; an der k. k. Knaben-bürgerschule in Triest 1 Lehrer- und 4 Unterlehrer-stellen, Gesuche bis 5. August l. I. an oben genannte Statthalterei, und eine Lehrerstelle in Ubelsku, Gesuche bis Ende Jnli l. I. an den Bezirksschulrat in Adelsberg. — (Aus Oberkrain.) Die „Novice" erzählen, daß in die im Psarrhose zu Drazgose, Bezirk Bischoflack, ausbewahrte Kirchenkasse eingebrochen, daraus ein Barbetrag von 60 fl. in Silber gestohlen und die Kasse sammt Kirchen- uud Pfarr-Obligationen in dem dort nahegelegenen Walde aufgefunden wurde. — Im genannten Pfarrorte waren am letzten Frohnleichnamstage zwei Burschen mit dem Abfeuern von Pöllern beschäftigt. Bei dieser Arbeit entzündete sich das in einem Geschirre befindliche Schießpnlver und verletzte beide Burschen derart, daß einer derselben sofort starb und der zweite anch nicht anfkommen dürfte. Die „Novice" werden endlich doch die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß das „Türkenblatt", wie sie das „Laib. Tgbl." zu nennen belieben, nicht ohne Grund gegen das Abfeuern von Pöllern bei kirchlichen Festen, Hochzeiten und so anderen Gelegenheiten zu wiederholten malen das Wort ergriffen hat. — (Steckbrieflich verfolgt) wird Franz Brabant, lediger Brauergeselle, in Simislau, Gemeinde Brunnfeld, Bezirk Klagenfnrt, geboren, zuletzt in der Kosler'fchen Brauerei in Laibach in Arbeit; derselbe ist des Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung angeklagt. — (Aus den heimatlichen Bädern.) In Bad Töpliz bei Rudolfswerth sind vom 16ten bis Ende Juni l. I. 73 Kurgäste eingetroffen. — (Zur Verhütung eintretender Unglücksfälle) ist es dringend geboten, von Zeit zu Zeit die bei einzelnen Häusern befindlichen Balkone einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Wie uothwendig eine derartige Untersuchung ist, möge folgende Thatfache bestätigen: Von dem Balkon des Schwab'scheu Hauses am Hauptplatze in Pettau fiel am 30. v. M. vormittags, als eben die Leute aus der Kirche gingen und der Hauptplatz voll Menschen war, eine steinerne Eckstütze im Gewichte von mehreren Zentnern auf eine Bäuerin aus Ternovetz-dorf, zerschmetterte derselben einen Fuß, den Daumen der rechten Hand und beschädigte sie derart am Kopfe, daß die Unglückliche im städtischen Krankenhause, wohin sie nach Empfang der Sterbesakramente überbracht wnrde, schon nach sechs Stunden den Geist aufgab. Sie war Mutter von fünf Kindern. — (Für Touristen.) Von Ludwig Jahne, Assistent an der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien, erscheint soeben unter dem Titel: „Die Umgebung von Eisenkappel" eine topographisch-touristische Skizze. Wien, 1878, Verlag von R. Jßler, Mechi-taristenbuchdruckerei in Wien. Die 48 Druckseiten umfassende Broschüre bespricht: Eisenkappel und seine Umgebung, die Route von Kühnsdorf nach Eisenkappel, den Markt Eisenkappel, die Routen von Eisenkappel nach Seeland und von Eisenkappel nach Ebriach, die Obir, die Oistra, die Sadonikhöhe, den Seeländer StorZik und die Ußova. Preis 40 kr., 50 Perz. vom Reinerträge des Erlöses für diese Broschüre stießen dem Baufonde des Zweigvereines „Eisenkappel" des österr. Touristenklubs zu. Bestellungen besorgt die hiesige Buchhandlung v. Kleinmayr L Bamberg. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der Herr Unterrichtsminister hat vor kurzem zur Erleichterung der Kandidaten bei Ablegung der Maturitätsprüfung an Mittelschulen verordnet, daß die Prüfung aus der Neligionslehre ganz entfalle und die in das Maturitätszeugnis einzutragende Note zu ermitteln und anzurechnen sei. wie jene aus der Naturgeschichte und philosophischen Propädeutik. Wie dieser Erlaß Vonseite des Klerus beachtet wird, beweist folgender, vom „Jnnsbr. Tagblatt" erzählter Fall: „Ueber den neuesten Ministerialerlaß, der den Maturanten bei der oft für das ganze Leben entscheidenden Prüfung eine Erleichterung verheißt, ist allgemeine Freude in die Studentenwelt gekommen. Jedoch den Abiturienten am Gymnasium zu Brixen ist diese Freude schon bedeutend verbittert worden, da sie sich, wie ihnen vom Herrn Religionsprofessor angesagt wurde, ungeachtet des Erlasses, in dem es ausdrücklich heißt, daß die Religionsprüfung fürderhin zu entfallen habe, am 10. Juli derselben unterziehen müssen. Zudem wurde noch ganz besonders betont, daß die Note, die sich bei dieser Prüfung ergebe, den Ausschlag geben werde für jene Note, die ins Maturitätszeugnis kommen soll, was doch ganz und gar der neuesten Verordnung zuwiderläuft." Wann endlich wird sich Seine Exc. Herr v. Stremahr bestimmt finden, den ärgsten Feind der Schulgesetze nicht mehr mit feinen Glacehandschuhen anzufassen? — Am 29. v. Mts. fand nächst dem Pirkhofe bei Köttelach in Kärnten die feierliche Eröffnung der neu aufgeschlossenen Sauerquelle statt. Mau beabsichtigt die Erbauung eines Kurhauses. -Zu Bruneck in Tirol wurden bei 1000 kleine Silbermünzen aus der Zeit der Grasen von Görz — 1254 bis 1363 — aufgefunden. — Der Unterstützungsverein für dürftige Gymnasialschüler in Cilli zählt 130 Mitglieder. Von der Südbahn. Am 1. d. M. hat die italienische Regierung den Betrieb der oberitalienischen Linien der Südbahn übernommen. Nach Inhalt des dieser Uebernahme zwischen der Südbahngesellschaft und der italienischen Regierung abgeschlossenen Ueberein-kommens kommen, wie „Diritto" mittheilt, alle bis zur Mitternachtsstunde des 30. Juni gemachten Dienst- und Verkehrsoperationen auf Rechnung des ersten Semesters 1878, während alle diejenigen, welche nach Mitternacht vom 30. Juni angefangen stattfinden, auf Rechnung des Staatsbetriebes gestellt werden, zu welchem Behufe neue, nach den vorhandenen Mustern eingerichtete Register angelegt sind, die mit Nummer 1 beginnen. Die normalen Ausweise des Regierungsbetriebes beginnen ohne jegliches Debet oder Kredit. Auf diese Weise sind die beiden Verwaltungen mit einem-male vollständig von einander getrennt. Alle vor Mitternacht des 30. Juni begonnenen Geschäfte werden in Supplementregister eingetragen, welche der Liquidatiousabtheiluug überwiesen werden. Dieser Abtheilung werden auch die Bareinläufe, welche die frühere Verwaltung betreffen, sowie die Papiere der vor Mitternacht abgegangenen Züge ausgeliefert. Gleiche Bestimmungen sind auch hinsichtlich der Lagerbestände, der Zollspesen rc. rc., welche vom Betriebe am 30. Juni herrühren, getroffen. Um die Kontrolle auch betreffs der vor Mitternacht des 30. Juni begonnenen und nach Mitternacht beendigten Expeditionen, respective abgegangenen und angekommenen Trains in vollständig genauer Trennung durchführen zu können, wurde festgesetzt, daß bei den Eilzügen die Abgangs- und Durchgangsstationen auf die Geleitscheine ihren Stempel nebst Datum und Trainnummer setzen, während bei den gewöhnlichen und gemischten Zügen das Zugspersonale auf jedem Frachtbrief und Geleitschein den Namen der Station anzugeben hat, in welcher oder in deren Nähe sich der Zug um Mitternacht befand. Ebenso werden die Papiere der Güterzüge, welche sich uni die Mitternachtsstunde in irgend einer Station befinden, mit besonderen Stempeln markiert, um dieselben von den gewöhnlichen Stempeln unterscheiden zu könne». Die Verkehrsinspektoren haben die genaue Durchführung dieser Vorschriften zu überwachen, das Zugpersonale zu designieren, das mit den respectiven Arbeiten zu betrauen ist, und dasselbe genan zu instruieren. Betreffs des Inventars in den Magazinen wurde bestimmt, daß nach dem 20. Juni, mit Ausnahme der driugeudsten Fülle, keinerlei Auslieferungen erfolgen und daß sämmt-liche Magazine ihre Bestandsaufnahmen am 30. Jnni gänzlich abgeschlossen haben sollen. Am 1. Juli sind die Vorräthe nach der vorhandenen Aufnahme zu kontrollieren. Hinsichtlich des im Gebrauch stehenden Materials wird das Vorhandensein des am 1. Juli 1876 fcstgestellteu Inventars, sowie der seit diesem Zeitpunkte in Verwendung genommenen Vorräthe eonstatiert werden. In Fällen von Abgängen oder Zuständen werden Spezialprotokolle ausgenommen. Von den Bahn-erhaltnngs-Arbeiten hat jeder Abtheilungschef den Stand am 30. Juni aufzugeben, wobei auch die vorbereiteten Arbeitsmaterialien zn constatieren sind, deren Werth der abtretenden Verwaltung vergütet wird. Das Gleiche gilt von den Werkstätten und den in denselben befindlichen Materialien. Die Zugspesen der in der Nacht vom 30. Juni verkehrenden Trains, sowie die Kosten der Reservelocomotiven werden zur Gänze von dem Zugs- und Materialsdienst oder von der Verkehrsabtheilung getragen, vorbehaltlich der Rückvergütung desjenigen Theiles, welcher nach genauer Berechnung der neuen Verwaltung für die uach Mitternacht erfolgten Leistungen zur Last fällt. Auf Grund aller dieser Anordnungen, welche mit denjenigen übereinstimmen, die seinerzeit bei der Uebergabe dieser Linien an die Südbahngesellschaft seitens des Staates festgesetzt wurden, glaubt „Diritto" die Erwartung aussprechen zu können, daß der Verwaltungs- und Betriebswechsel sich mit der größten Leichtigkeit und möglichsten Genauigkeit vollziehen und daß die Abwicklung der Verrechnungen nach keiner Richtung hin Schwierigkeiten bieten werde. Kronprinz Rudolfsbahn. Ani 2. d. M. fand in Wien die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Aktionäre dieser Bahn statt. Actionär M. Thuretzky wies darauf hin, daß die erzielten Betriebsüberfchüssc in Anbetracht der Höhe der ans dem Titel der Staatsgarantie in Anspruch genommenen Vorschüsse noch durch geraume Zeit nicht den Actionären, sondern der Staatsverwaltung zngnte kommen werden, nnd empfiehlt nnt Rücksicht auf diese Situation der Verwaltung, bei Abwicklung der Bangeschäfte und Feststellung des definitiven Baukapitals dahin zu wirken, daß der ganze wirkliche Bauaufwand als in die Garantie fallend vom Staate anerkannt werde, damit keine für die Actiouäre nachtheiligen Differenzen entstehen. Generaldirektor Morawitz beantwortete eine Anfrage desselben Aetionärs, in welcher Form die Reserve für den allfälligen Mehrbetrag der Goldzinsen gedeckt sei, nachdem vom Staate die Garantie für die Prioritäten der Salzkammergut-Bahn auf Silber lautet, dahin: die vom Staate garantierte Ziffer ergibt einen solchen Ueberschnß, daß durch denselben eine eventnelle Kursdifferenz zwischen Gold und Silber bis zehn Perzent gedeckt erscheint. Außerdem wurde bei Beschaffung des Kapitals eine Reserve von 200,OM fl. geschaffen, für den Fall, daß die Kursdifferenz größer wird als zehn Perzent. Bis dahin wird der Betrag der Reserve fruetificiert. Der Bericht des Aufsichtsrathes über die Prüfung der Jahresrechuung pro 1877 eonstatiert mit Befriedigung, daß die im Vorjahre von der Verwaltung in Anssicht gestellte Erhöhung der Betriebseinnahmen wirklich eingetreten, indem sich das Reinerträgnis des Betriebes von 633,702 fl. im Jahre 1876 auf 1.199,016 fl. im Jahre 1877, somit um 066,154 fl., gesteigert hat. Der Antrag des Aufsichtsrathes, die Rechnungsabschlüsse pro 1877 zu genehmigen und dem Verwaltnngsrathe das Absolu-torium zu ertheilen, wird einstimmig angenommen. Eine Anfrage des Aetionärs A. Frankenberger inbetreff der Fortsetzung der gesellschaftlichen Bahnlinien in südlicher Richtung wird von dem Vorsitzenden dahin beantwortet, daß sowol der von der österreichischen Regierung seit mehr als 1^ Jahren in Angriff genommene Bau der Staatsbahn Tarvis-Ponteba, als auch die seitens der italienischen Negierung als Staatsbahn gebaute Strecke Pouteba-Udine so weit gefördert seien, daß beide Linien im nächsten Frühjahre dem Verkehre werden übergeben werden können, nnd glanbt die Verwaltung, daß mit der Eröffnung dieser so lange verschlossenen Ausgangslinie (Tarvis-Udine) ein Wendepunkt für deu Verkehr auf der Kronprinz Rudolfsbahn ein-treten werde. Witterung. Laibach, 4. Juli. Wechselnde Bewölkung mit Sonnenschein, auf dem Grintovc nnd den Steiner Alpen frisch gefallener Schnee, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 15 0°, nachmittags 2 Uhr -^-20 4" 6. (1877 23 4°; 1876 -j- 24 1»0.) Barometer im Steigen, 720 74 mm. Das gestrige Tages-mittel der Wärme -t- 161°, um 2-9° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 41 80 mm. Regen. Angekommene Fremde am 3. Juli. Hotel Stadt Wien. Edler v. Grienaner, k. k. Rathssekre-tär; Rosenfeld, jtanfm., Signcr nnd Michl, Wien. — Ritter v. Toinasiui, Rath der Secbehörde, u. Brefinger, Kammerdiener, Triest. — Gras v. Etzdorf, Venedig. — Steinharz, Reif., Klagenfurt. — Mestitz, Reis., Prag. — Frank, Kfm., Berlin. Hotel Elefant. Svetlitschitsch, Pfarrer, Godovitsch. — Blasch, Zinnie. — Rangan Maria, Triest. — Förster, Reis., Graz. — Rittler, Montanbeamter, Raibl. — Otto, Bencdig. Hotel Europa, v. Tresne, Hauptmann, und Reinisch, Lieutenant, Görz. — Reitinger, Lieutenant, Pettan. Baierischer Hof. Kinetisch, Kram. — Klauber, Handelsmann, Pest. Kaiser von Oesterreich, Samann Margaretha und Su panlschitsch, St. Peter. — Burger Helena, Wien. — Schlosser Katharina, Laibach. — Bojardi, Oberlandes-gerichts - Rcchnuugsossicial, Graz. — Dobida, Jurist, Lees. Verstorbene. ^ Den 4. Jul i. Sofie Hocevar, Südbahnlampiften-Tochter, 3 I., Froschgasse Nr. 7, Lungenlähmung. Lebensmittel-Preise in Laibach am 3. Juli. Weizen — fl. — kr., Korn — fl. — kr., Gerste — fl. — kr., Hafer — fl. — kr., Buchweizen — fl. — kr., Hirse — fl. — kr., Kukurutz — fl. — kr. per Hektoliter; Erdäpfel — fl. — kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 10 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinfett 82 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 82 kr. Per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinflcifch 70 kr. per Kilogramm; Heu - fl. — kr., Stroh — fl- — kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz ü fl. — kr., weiches Holz 4 fl. — kr. per vier E.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 8. Juli 1878 stattfindenden Li-citationen. ^ 3. Feilb., Götzl'fche Real., Laibach, LG. Laibach. -I. Feilb., Drachsler'fche Real., St. Georgen, BG. Krain-burg. — Einzige Feilb., LaureiM'sche Real., Oberfeld, BG- Wippach. Telegramme. Berlin, 3. Juli. (Pol. Korr.) Der Schluß des Kongresses wird für den 10. Juli gehofft. Serbien behält Nisch, Pirot, Vranja; als Westgrenze das Defile von Kopavnik. Die Ansprüche Montenegro's sind nicht vollständig befriedigt. Die Anerkennung Rumäniens ist an die Bedingung der Gleichstellung der Juden geknüpft. Berlin, 3. Juli. Die nächste Kongreß-sltznng, wahrscheinlich morgen, ist der griechischen Frage gewidmet. Konstantinopel, 3. Juli. (Pol. Korr.) Die Pforte wies ihre Delegierten an, der Occupa-tion Bosniens bedingungsweise, nämlich bezüglich der Dauer, Trnppenzahl, Abgrenzung des Oeeupa-tionsgebietes, zuzustimmen. Athen, 3. Juli. (Pol. Korr.) Zum Nachfolger des Kriegsministers wurde General Sontzos ernannt. Kanalmulden aus Cementgnß, für Straßen-, Hof- und Dachrinnenkanäle, sind in allen Dimensionen billigst zu bekommen. (307) Krainische Ballgesellschaft. R "''d Papierhandlung, HH, Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Requi-sitcn, Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papierconfeetion. (158) 41 Primessen-Wusstt, echt, per Flacon 84 kr., stets frisch vorhanden bei Kall Ltuinxei. (266) 5 Wiener Börse vom 3. Juli. Allgemeine 8taat«-sckiukä. Papierrente . Silberrente Goldrente . . Staatslose, 183!-. . . „ 1854. „ 1860. 1860(5tel) 1861. . Arunllentkastung«- Obkiqalionen. Galizien............ Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn ............. Aail-r- üffcntlic Knleke». Dcn-m-Rcgul.-Los- . ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Kclien «. Zanken. Kreditanstalt s.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. . Nationalbank......... Actien v.Lraa»port Aaternelimuagen. Alfüld-Baün . . D?n°,u-Dampsschiss° EI,,abeth-W-,tbabn . kcrdinandS-Nordb. . Üranz-Joseph-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft Geld Ware 64-55 64 65 66 61 66-70 75— 7510 334-— 336 — 108 75 109 — 114-25 U4-50 123 — 123 50 141-25 141-5' 86 — 86'30 76 50 77 25 77 50 78— 78 — 78-75 104— 104-25 83— 83 50 93 75 94-— 26050 260 60 844-— 846 - 125 50 126— 475 - 477 — 176 50 177 — 2080 2090 11350 144- 252 50 253 — 125 25 125 75 504 — 506 — Nordwestbahn . . . . Nudolss-Bahn . . . . Staatsbahn............ Südbahn............... Ung. Nordostbahn . . Hfanäbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Priorilüts-Obkig. Elisabethbahn, i.Em. Ferd.-Nordb.r. Silber rvran;-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,l.E. Krioallose. Devisen. London Oetöforten. Geld H7-50 12050 26150 77 75 12050 108 75 91 L5 98 90 94 75 9150 104 50 8850 100 75 88-50 67 10 154-50 111— 93- 162 50 1450 11545 5 45 9-26 57 15 100 85 Ware 118--127 — 262'— 78-25 121— 109 — V1-5V 99— 95 — 92 — 105 — 88-75 101 — 88 75 67 30 l55'— 11150 93 25 163'- 15'- 11555 5 47 9 27 57 20 100 95 Telegrafischer Liursbericht am 4. Juli. Papier-Rente 61 70. — Silber-Rente 66 80. — Gold-Rente 75 35. — 1860er Staats-Anlehen 114'—. — Bank-actien 843. — Kreditactien 26150. — London 115 65. — Silber 10090. — K. k. Münzdnkaten 5 45. — 20-Francs-Stücke 9-26'/-- —100 Reichsmark 57-20. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Lttomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.